Gemeinde Ittigen 2003 Inhalt

5 Vorwort des Gemeindepräsidenten

6 Präsidiales: Im Wandel der Zeit

8 Sicherheit: Behütet über den Alltag hinaus

10 Bildung: Am Puls der nächsten Generation

12 Kultur-Freizeit-Sport: Gemeinsam und bürgernah

14 Gesundheit; Soziales: Präventiv und integrierend

16 Tiefbau und Gemeindebetriebe: Nachhaltig am Werk

18 Planung: Entwicklung für alle

20 Hochbau: An der Zukunft bauend

22 Finanzen: Vom notwendigen «Übel»

24 Aus der Jahresrechnung 2003

26 Ittigen in Zahlen

Gemeinde Ittigen Gemeindeverwaltung Rain 7, Postfach 3063 Ittigen T 031 925 22 22 anage s M me rte n oder 0848 ITTIGEN e ts i y iz s if t t e r m e

Z [email protected]

IS O 96 www. ittigen.ch 14001:19 3 Ittigen, einwohnermässig seit 1982 eine Stadt, konnte Die Kontakte zu andern Nachbarsgemeinden sind uns im Jahre 2003 sein 20-jähriges Bestehen als eigen- ebenso wichtig. Im Berichtsjahr trafen sich die Exeku- ständige Einwohnergemeinde feiern. Auf die geschicht- tiven der Gemeinden Münchenbuchsee und Ittigen zu liche Entwicklung der Einwohnergemeinden im Kanton einem Gedankenaustausch. An unserem Wirtschafts- und den langen Weg der Verselbstständigung der anlass winit’03 gingen wir mit der Wirtschaft auf Tuch- Gemeinden , Ittigen und will ich fühlung. Im Zentrum standen Informationen über die nicht näher eingehen. Da empfehle ich Ihnen die aus- Neuansiedlung der Bundesämter in der Papiermühle führliche Lektüre der ausgezeichneten Chronik über und das Net-working. Ittigen von Dr. h.c. Hans Gugger. Für viele in Ittigen, ins- besondere für jene, welche ab 1983 hier zur Welt kamen Im Sommer verliess uns Gemeinderat Jürg Schmid (FL) oder in die Gemeinde zogen, ist die Verselbstständigung nach fast 12 Jahren Tätigkeit im Rat. Er hat die beiden Geschichte. Alle drei Gemeinden haben sich auf ihre Departemente Soziales und Gesundheit mit grossem Weise positiv weiter entwickelt. Sie haben sich einen Geschick und Erfolg geleitet. Die Nachfolge trat Jürg Namen gemacht und stellen als Kerngemeinden des Bernhardt an. Nach 34 Jahren Einsatz und Arbeit auf Vereins Region Bern (VRB) drei starke und verlässliche der Gemeindeverwaltung Ittigen ging Rolf Diethelm, Partner dar. Die Behörden von Bolligen, Ittigen und Leiter Hochbau, Ende Jahr in Pension. Beiden danke ich Ostermundigen feierten gemeinsam im Mai 2003 mit bestens für die jahrelange Treue und den grossen Ein- einem Treffen die 20-jährige Eigenständigkeit. Die satz für die Gemeinde Ittigen. Bevölkerung von Ittigen kam im Herbst mit einem grösseren Festanlass zum Zug (siehe Abschnitt Kultur- Mit diesem Jahresbericht zeigen wir Ihnen auf, wo im Freizeit-Sport). Jahre 2003 überall für Sie und Ihr Wohl gearbeitet wurde. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Die engere Zusammenarbeit unter den Gemeinden ist heute Gesprächsthema und eine Alternative zu Ge- meindezusammenschlüssen. Aufgaben und Tätigkeiten der Gemeinde werden periodisch hinterfragt, Möglich- keiten gemeinsamer Lösungen mit Dritten gesucht. Denn Globalisierung und Schnelllebigkeit machen nicht Halt vor den Grenzen der Gemeinde. Die Anforde- rungen sind komplexer geworden, Fachwissen und 4 Vernetzung sind mehr denn je gefragt. Beat Giauque, Gemeindepräsident 5 Präsidiales

Im Wandel der Zeit Innovationen sind Pfeiler, die die Zukunft mittragen. Von «Innovation» Wir bauen und arbeiten daran. Gegenüber neuarti- gen fortschrittlichen Lösungen sind wir stets aufge- schlossen. Ob das zukünftige Führungsmodell der Gemeinde Richtung NPM, TQM, Prozessorganisation oder einer Innovative Ideen nehmen wir nicht des Wandels bis «Einbürgerungen» Mischform davon zielt, ist noch offen. Die Baustelle Willen auf, weil sie im Trend sind. Sie sind für uns «Führungsmodell» ist noch wenig fortgeschritten. Die dann wichtig, wenn von ihnen positive Wirkungen für vertiefte Suche nach einem geeigneten, wirkungsvollen unsere Kundinnen und Kunden ausgehen. Modell ist im Gange.

Die weitsichtige (strategische) Ausrichtung hat der Auch auf regionaler Ebene wird geplant und gebaut. Gemeinderat in seinem Leitbild und im Massnah- Durch die sich verändernde Gesellschaft, die höheren menplan festgelegt. Die beiden Dokumente sind die Anforderungen an Mobilität, Lebensqualität, etc. gewinnt zentraler Bedeutung, sondern auch eine Herausforde- meinde nicht involviert. Für diese Einbürgerungen ist das Grundlage für die Arbeit in den zehn Departemen- die Zusammenarbeit in der Region zusehends an rung für die Einbürgerungsbehörden. Was muss eine Per- Bundesamt für Zuwanderung abschliessend zuständig. ten und der Verwaltung. Die Inhalte finden Nieder- Bedeutung. Damit ein Miteinander auf regionaler Ebene son erfüllen, um das Schweizerbürgerrecht zu erlangen? schlag in den jährlich neu formulierten Zielvereinba- verbindlich und effizient angegangen werden kann, Im Jahr 2003 gingen 44 Einbürgerungsgesuche von insge- rungen mit den Mitarbeitenden. braucht es neue politische Strukturen. Im Auftrag des Bei einem ordentlichen Einbürgerungsverfahren müssen samt 70 Personen aus 16 Nationen neu ein. 39 Gesuche Kantons wurde daher eine Agglomerationsstrategie für einbürgerungswillige Personen 12 Jahre in der Schweiz haben die Einbürgerungskommission und der Gemein- Umfassende Wirksamkeit betrifft den zeitlichen die zukünftige Zusammenarbeit in der Region Bern ent- gewohnt haben. Die Gesuchstellenden müssen mit den derat behandelt. Davon wurden 33 Gesuche von Perso- Horizont, die finanziellen Aspekte, die Mitarbeitenden, worfen. Beim Modell geht es um keine fusionierte schweizerischen Lebensgewohnheiten, Sitten und nen aus 14 Ländern bewilligt, fünf Gesuche sistiert und die Kundinnen und Kunden sowie die Anspruchs- Grossgemeinde Bern, um keine Aufhebung der kom- Gebräuchen vertraut sein und die schweizerische ein Gesuch abgelehnt. Der Grosse Rat hat auf Antrag des gruppen. munalen Steuerhoheit oder eine vierte staatsrechtliche Rechtsordnung beachten. Sie dürfen die innere und Gemeinderates 39 Personen aus neun verschiedenen Ebene. Es geht darum, einfache Strukturen und klare äussere Sicherheit der Schweiz nicht gefährden. Nationen das Kantons- bzw. Schweizerbürgerrecht erteilt. Zuständigkeiten für gemeindeübergreifende Fragen und Probleme zu schaffen. Verbindliche Entscheide und Ob diese Kriterien erfüllt werden, prüft die Gemeinde Einschneidende Änderungen mussten im Personalwe- schnelle Verfahren sollen ermöglicht werden. Der anhand detaillierter Unterlagen und Gespräche. Diese sen der Gemeinde angegangen werden. Bedingt durch Gemeinderat befürwortet und unterstützt das Modell. finden sowohl auf Stufe Verwaltung wie vor der Einbür- die KV-Reform war es notwendig, die Ausbildung der Das Projekt wird nun vertieft und soll auf 2008 in Kraft gerungskommission statt. Auf Antrag der Einbürge- Lehrpersonen im Betrieb neu zu konzipieren. Zukünftig treten. rungskommission beschliesst der Gemeinderat über die muss auch der Lehrbetrieb Leistungsbewertungen vor- Zusicherung des Gemeindebürgerrechts und über den nehmen. Diese Bewertungen sind Bestandteil des Lehr- Auf regionaler Ebene wurde zusätzlich eine Mobilitäts- Antrag an den Kanton um Erteilung des Kantons- und abschlusses. strategie entwickelt. Die Eckpfeiler der Strategie lauten: des Schweizerbürgerrechts. Verkehr vermeiden, verlagern und verträglich gestalten. Das Lohnsystem der Gemeinde ist rein leistungsab- Der Gemeinderat unterstützt die Strategie im Grundsatz Auf Antrag der Gemeinden und nach einer nochmali- hängig ausgestaltet. Jeglicher Automatismus ist ausge- und hat die für Ittigen wichtigen Anliegen im Rahmen gen Prüfung der Gesuche durch das Amt für Migration schaltet. Lohnerhöhungen können nur noch aufgrund der Vernehmlassung eingebracht. und Personenstand (Zivilstands- und Bürgerrechts- von übertroffenen Leistungen gewährt werden. Um die dienst) beschliesst der Grosse Rat über die Erteilung Wirkung der Leistungsbeurteilung zu erhöhen, mussten Die Facetten einer Einbürgerung sind vielseitig. Sie sind des Kantons- respektive des Schweizerbürgerrechts. das bestehende System verfeinert und neue Instru- 6 nicht nur für die Biographien der Gesuchstellenden von Beim erleichterten Einbürgerungsverfahren ist die Ge- mente entwickelt werden. 7 Sicherheit

Behütet über den Alltag hinaus Seit dem 01.01.2004 ist das Bundesgesetz über den Von «Einsätzen» Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz in Kraft.

Der Bevölkerungsschutz ist als ziviles Verbundsystem 73 Frauen und Männer leisteten in der Feuerwehr auf Geschehnisse ausgerichtet, welche über die All- Ittigen insgesamt 1’346 Einsatzstunden. Zu den grös- tagsereignisse hinausgehen (Katastrophen, Notlagen, bis «Kontrolle» seren der insgesamt 112 Einsätze zählten der Brand bei etc.). Partnerorganisationen im Bevölkerungsschutz der Kaserne Worblaufen (Brandstiftung) und der sind die Polizei, die Feuerwehr, das Gesundheits- Elektrobrand im Talgut-Zentrum. Die Feuerwehr rückte wesen, die technischen Betriebe sowie der Zivilschutz. unter anderem bei Feuer (13), bei Öl/Gas (7) und bei Wasser (8) aus. Leider werden immer häufiger Fehl- Ittigen verfügt über eine gut ausgerüstete und alarme verzeichnet. An 67 Übungen bereiteten sich die erprobte Feuerwehr. Der Zivilschutz ist für den Not- Feuerwehrleute auf die umfangreichen Aufgaben vor. fall organisiert und ausgebildet. Die bei der Kan- dem Gemeindegebiet von Ittigen hat die zuständige Im Rahmen der Amts- und Vollzugshilfe wurden zugun- tonspolizei eingekauften Leistungen garantieren für Am 03.12.2003 hat die Gemeindeversammlung dem Kantonspolizei 9’276 Fahrzeuge gemessen. 6,5 Prozent sten der Gemeindebehörden, der Regierungsstatthal- fachgerechte Arbeit. revidierten Feuerwehrreglement zugestimmt. Das oder 606 Fahrzeuge fuhren zu schnell. Die Statistik sieht terämter, der Gerichtsbehörden und der Betreibungs- Reglement ist dadurch dem seit 01.01.2003 in Kraft wie folgt aus: und Konkursämter insgesamt 618 Aufträge erledigt Um noch wirksamer und gleichzeitig kostengünstiger stehenden kantonalen Feuerschutz- und Feuerwehrge- (Vorjahr 668). Dabei wurden 448 Gerichtsurteile oder zu sein, fördert Ittigen regionale Lösungen im Bevöl- setz (FFG) angepasst. Strassenname Nr. Zahlungsbefehle zugestellt. 170 vorgeladene Personen kerungsschutz. Bereits erfolgreich arbeiten die Feu- Worblentalstrasse 1 wurden zu den Ämtern begleitet. erwehren von Ittigen und Bolligen zusammen. Im Nach der Reorganisation der Zivilschutzorganisation Worblaufenstrasse 2 Zivilschutz wird zudem eine regionale Organisation Ittigen verkleinerte sich der Bestand auf 173 Pflichtige. Zulligerstrasse 3 Seit 01.01.2003 ist Verena von Allmen als Lebensmittel- angestrebt. Während 600 Tagen liessen sich die Zivilschützer weiter- Talweg 4 kontrolleurin der Gemeinde Ittigen im Amt. Im Berichts- bilden oder nahmen an Einsätzen teil. Die Einsatztüch- Grauholzstrasse 5 jahr hat sie 47 Betriebe inspiziert. Davon mussten deren tigkeit aller Dienste, speziell des Unterstützungszuges, Papiermühlestrasse 6 10 beanstandet werden. Es zeigten sich vor allem Män- wurde erprobt und verbessert. Die Zivilschutzanlagen gel bei den Arbeitsprozessen, bei der Selbstkontrolle, wurden monatlich kontrolliert. Ausserordentlich waren bei den räumlichbetrieblichen Voraussetzungen und auch Str. Total Ordnungs- Verzei- die während einer Woche geleisteten Aufräum- und bei den Lebensmitteln. Die Qualität des Ittiger Trink- Kontrollen bussen gungen Instandstellungsarbeiten in der Gemeinde Eriz und die wassers ist einwandfrei. Dieses Ergebnis kam bei den Pro- 1 1’648 44 4 Unterstützung des Jungtambouren- und Jungpfeifer- ben der öffentlichen Wasserversorgung, die im Verteilnetz 2 2’676 263 22 festes in Ittigen. der Gemeinde Ittigen entnommen wurden, zu Tage. 3 632 37 2 4 2’253 162 4 Entsprechend dem Leistungsvertrag vom 25.04.2002 Die Lebensmittelgesetzgebung verlangt von den 5 1’661 49 1 besorgte die Kantonspolizei im Berichtsjahr während Gemeinden keine Pilzkontrolle mehr. Dennoch führten 6 221 16 2 520 Einsatzstunden den Gemeindepolizeidienst. Der die drei Gemeinden Bolligen, Ittigen und Ostermundi- Patrouillendienst und die Kontrolle der Schulwege, der gen im Schulhaus Rothus in Ostermundigen die Pilz- Strassen mit signalisiertem Fahrverbot, des übrigen rol- kontrolle durch. Insgesamt wurden 142 Kontrollscheine lenden Verkehrs und, unterstützt durch die Securitas, Die Polizei musste bei Störungen und akuten Gefähr- (Vorjahr 231) ausgestellt. 17 kg Pilze (Vorjahr 15 kg) des ruhenden Verkehrs bildeten die Schwerpunkte. Bei dungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ins- mussten beschlagnahmt werden. 68 Pilze (Vorjahr 88) 8 den 21 durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen auf gesamt 88 Mal intervenieren (Vorjahr 55). waren giftig. 9 Bildung

Am Puls der nächsten Generation Auch an Ittigens Schulen gab die neue Schüler- Von «Schübe» beurteilung «Schübe» viel zu reden. Lehrpersonen, Schulleitungen und die Schulkommissionen bereite- ten sich an verschiedenen Anlässen (Kollegiumstag und Forum) auf die neue Beurteilung vor. An Eltern- abenden wurden auch die Eltern informiert. Die bis «Tenero» Rückmeldungen zeigten, dass diese Form von Eltern, Lehrpersonen und – soweit sie anwesend waren – auch von den Schülerinnen und Schülern sehr geschätzt wurde. Der Prozess der intensiven Aus- einandersetzung mit der neuen Beurteilung dauert noch zwei Jahre.

Das Projekt TRIOMINO an den Kindergärten und der Wichtigstes Ziel der Oberstufe ist es, den Schülerinnen lichen gestalteter Abschlussabend lassen diese Lager- Primarschule Ittigen-Worblaufen konnte nach vier Jah- und Schülern eine breite und gute Grundausbildung zu woche für alle in lebhafter Erinnerung bleiben. ren erfolgreich abgeschlossen werden. Es umfasste die vermitteln. Ein möglichst optimales Arbeitsumfeld und Umsetzung des Leitbildes, das kantonale Pilotprojekt ein ebenso lebendiger wie abwechslungsreicher Unter- Das IMP-Projekt «Don’t smoke be smart» ist immer noch «Qualitätsentwicklung an Schulen» und das Ittiger richt soll sie dazu motivieren. aktuell und wird von den meisten Jugendlichen ge- Modell Prävention (IMP). Die externe Schlussevaluation tragen. Im Quervergleich zu anderen gleichaltrigen durch den Kanton hat deutlich gezeigt, dass sich der Für die Zeit vom 25. bis 30.08.2003 wurde das Ober- Jugendlichen liegen die Oberstufenschülerinnen und grosse Aufwand gelohnt hat. Das Projekt war für alle stufenzentrum nach Tenero, ins «Centro Sportivo» verlegt. -schüler von Ittigen bezüglich Rauchen unter dem Beteiligten ein Gewinn. Kindergarten und Primarschule Die monatelangen, intensiven Vorbereitungen durch die schweizerischen Durchschnitt. erarbeiteten ein eigenes Modell, welches die Qualität Lehrpersonen zahlten sich aus. Bei ausgezeichneten der Schule sicherstellt und eine ständige Weiterent- Wetterverhältnissen stand den über 280 Schülerinnen wicklung gewährleistet. Eine Qualitätsgruppe und acht und Schülern in einer der besten, grosszügig angeleg- Schulteams arbeiten weiter und werden auch in Zukunft ten Sportanlage der Schweiz ein vielseitiges Programm in den «prim-news» die Eltern regelmässig über Kin- zur Auswahl. Das strikte Alkohol- und Rauchverbot dergarten und Primarschule informieren. wurde eingehalten. Die Lagerleitung freute sich über die gute Disziplin der Jugendlichen. Die Verantwortlichen Trotz geringfügig steigender Schülerinnen- und Schü- des «Centro Sportivo» lobten das gute Verhalten der lerzahl wurde auch im Jahr 2003 eine Primarklasse Schülerinnen und Schüler. Ein Abendausflug in die wei- geschlossen. tere Umgebung von Tenero und ein von den Jugend-

10 11 Kultur–Freizeit– Sport

Gemeinsam und bürgernah Kultur ist mehr als eine Zutat. Kultur ist das Herz, das Von «Jubiläum» für Gemeinsames schlägt. Der Puls, der das Klima, die notwendige Atmosphäre für ein Miteinander, für Erfolge dirigiert. Das Jahr 2003 – ein Jubiläumsjahr. Ittigen konnte seine 20-jährige Eigenständigkeit feiern. Gefeiert wurde u. a. Kultur braucht jeder Mensch auf verschiedenen Ebe- bis «Subventionen» im Rahmen des Ittiger-Märits. Mit moderner Unterhal- nen. Mit unseren Aktivitäten und unserem Engage- tung, einer «Musigstubete» von TeleBärn und einer 60 m ment im Kulturbereich wollen wir versuchen, Atmos- langen Streetbar wurde am offiziellen Jubiläumsanlass phäre und ein Gefühl des Miteinanders zu schaffen. einiges geboten. Die Vereine unterstützen uns dabei in grossem Mass. Wir unsererseits unterstützen die Vereinstätigkeit im Talgut-Zentrum, September 2003 – Mit über 100 Ständen Rahmen des Möglichen. Ein gegenseitiges Geben gehört der Jubiläumsmarkt zu den grössten seit seinem und Nehmen, ein Miteinander, eine Bereicherung für 13-jährigen Bestehen. Bereichert wird der Markt dieses Millionen sanierte Turnhalle erstmals der Öffentlichkeit. Fr. 250’000.– an die bedeutenden Kulturinstitutionen unsere Freizeit, Gesundheit, für uns – eben Kultur. Jahr mit Ständen und Darbietungen aus Gemeinden, mit Mehrere hundert Personen nehmen an der Einwei- der Stadt Bern bezahlt. denen Ittigen in den letzten 20 Jahren engere Bezie- hungsfeier teil und geniessen die mit viel Engagement hungen geknüpft und gepflegt hat. Dabei sind die Finanzielle Beiträge wurden zusätzlich an das Schlacht- und unverkennbarer Freude vorgetragenen Darbietun- Gemeinden Eggiwil, Eriz, Frutigen, Ligerz, Signau und haus, das Theater an der Effingerstrasse, das Puppen- gen der Ortsvereine und Schulklassen. Twann sowie die weissrussische Partnergemeinde theater Bösiger/Frauchiger, an das Programm «Mamalou» Dobrusch. Aus Dobrusch ist speziell eine sechsköpfige Sportanlage Hubelgut, März 2003 – Der SC Ittigen feiert von Monique Schnyder, an die Berner Tanztage, das Pro- Behördendelegation angereist. Als Zeichen der Ver- einmal mehr. Zum einen den Aufstieg des zweiten Teams jekt «Bridge II» von Heidi Aemisegger, die Vier Jahres- bundenheit mit der vom Reaktorunfall in Tschernobyl von der 5. in die 4. Liga, zum andern die Einweihung des zeiten-Konzerte von Patrick Demenga, das zentralschwei- betroffenen Stadt werden im Rahmen der Feierlichkei- neu erstellten Garderobengebäudes der Gemeinde. zerische Jungtambouren- und Pfeiferfest sowie das ten an den Dorfeingängen Strassenschilder aufgestellt Kinder- und Jugendfestival SPOT 03 in Bern ausgerichtet. Schulanlage Altikofen, Mai 2003 – 140 Mitarbeitende von und enthüllt. Die Schilder weisen auf die langjährige, Gemeindeverwaltungen aus der Region treffen sich in der Auch auf dem Gemeindegebiet konnte man Kulturelles enge Partnerschaft mit der weissrussischen Stadt hin. neuen Turnhalle zu einem Plausch-Unihockeyturnier mit geniessen. Von Acapella, guten Wünschen und gemein- Nebst dem Jubiläum wurde auch noch zusätzlich 24 Teams. Ostermundigen gewinnt das Turnier, alle samen Gesprächen am Neujahrsaperitif über das Kinder- gefeiert: in der Gemeindebibliothek, in der Schulanlage feiern mit. theater «die gestiefelte Katze», virtuosen Melodien am Altikofen, bei der Sportanlage Hubelgut, im Jugendtreff Muttertag, bis hin zu «Nabucco» beim ausverkauften Jugendtreff «Aarehütte», August 2003 – Auch die Jugend «Aarehütte». Stadttheateranlass. Gutes Theater, Gemütlichkeit und feiert: die 20-jährige Eigenständigkeit und das 10-jährige Gemeinsames konnten auch die Seniorinnen und Gemeindebibliothek Ittigen, Januar 2003 – Die Biblio- Bestehen ihres Treffs. Vom zweitägigen Open-Air sind Senioren erleben. Am Ausflug auf den Chasseral, am thek geht «online». Über www.kornhausbibliotheken.ch die zahlreichen Jugendlichen begeistert, die Anwoh- geselligen und unterhaltsamen Nachmittag im Festsaal kann der gesamte Katalog der Bibliothek Ittigen abge- nenden eher weniger. Leider sind solche Anlässe trotz Rain sowie an der Vorstellung beim Theater Ittigen rufen werden. Zusätzlich ist es möglich, Bücher, CDs, vielen Beschränkungen stets auch mit Lärm- und ande- haben gesamthaft über 600 Personen teilgenommen. DVDs und Videos online zu bestellen und zu verlängern. ren Immissionen verbunden. Insgesamt leihte die Bibliothek im abgelaufenen Jahr Kultur ist mehr als eine Zutat – auch für uns. Obschon Nutzen Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger ab und zu das 104’000 Medien aus. die finanziellen Möglichkeiten beschränkter sind als attraktive und vielseitige kulturelle Angebot in der Stadt auch schon, werden wir uns auch in Zukunft für das Schulanlage Altikofen, März 2003 – Von Weite, Farben Bern? Sie finanzieren es nämlich mit. Ittigen hat im Rah- Verbindende, das Kulturelle einsetzen. 12 und Licht geprägt, präsentiert sich die für rund sieben men der regionalen Kulturkonferenz im letzten Jahr rund 13 Gesundheit; Soziales

Präventiv und integrierend Im Auftrag des Gemeinderates übt die Fürsorge- und Von «Deutschkurs» Vormundschaftskommission die Aufsicht über die Abteilung Soziales aus.

Nach einer Analyse bei 36 Dossiers aus dem Bereich Sozialhilfe konnte ein positives Bild über die Arbeit bis «Süssmost» der Abteilung Soziales gezogen werden. Namentlich wurde festgestellt, dass xund zfride die Grundsätze des Gemeinderates für den Für- Gesundheitskommission sorgebereich eingehalten werden; Ittigen die Zusammenarbeitsverträge vorliegen; die Zielsetzungen der jeweiligen konkreten Situa- tion angepasst und die Zielerreichung überwacht Die Gesundheitskommission «xund+zfride» hatte im Die Nachfrage für den Deutschkurs war hoch. Mehr- smart» am Oberstufenzentrum (OSZ). Das Projekt werden; Herbst wiederum das Patronat über die Aktion Süss- mals mussten Interessentinnen auf spätere Kurse ver- stand unter der Leitung der Lehrerin Martha Kam. Ein in vielen Fällen präventiv gewirkt wurde. mostpresse. Vier Tonnen Äpfel wurden gepresst. Ein tröstet werden. Erfreulich für die beiden Kursleiterinnen, grosser Erfolg: 81 Prozent der Schülerinnen und Schü- durchschlagender Erfolg, der die Beliebtheit dieser Margun Welskopf und Susanne Hofmann, waren das ler waren «smart»; 230 schafften es, während knapp Kurz: Aktion in den Quartieren widerspiegelt. Mit grossem engagierte Mitmachen und die grossen Fortschritte der einem Jahr nicht zu rauchen. Belohnt wurden die Nicht- Die Abteilung Soziales arbeitet wirkungsorientiert. Engagement halfen Mitglieder des Turnvereins, der Teilnehmerinnen. Beispielsweise konnte eine Türkin bei raucherinnen und Nichtraucher mit einer Kino-Sonder- Quartiervereine Eyfeld, Worblaufen und Kappelisacker, Kursbeginn kein Wort Deutsch sprechen, sich Ende Jahr vorstellung. Erfolgreich waren auch die durch die Pro- Viele Klienten benötigen wegen der schwierigen der Fasnachtsgesellschaft und des Gemischten Chors jedoch mit dem Lehrer ihrer Kinder austauschen und ein jektleitung IMP mit Ittiger Sportvereinen durchgeführ- Wirtschaftslage für längere Zeit Sozialhilfe, anderseits mit, die Idee der Gesundheitsförderung (Wohlbefinden einfaches Telefonat führen. Diese Fortschritte sind bei ten Weiterbildungsmodule «Prävention und Sport» für wird es immer schwieriger, Klienten in den Arbeits- im Quartier) zu verwirklichen. den meisten anderen Kursteilnehmerinnen ebenso zu Jugendtrainerinnen und -trainer. markt zu integrieren. verzeichnen. Innerhalb der Kurse wurden die Gemein- Im Auftrag des Gemeinderates begleitete die Integra- debibliothek und die Gemeindeverwaltung besucht. Ziel Die Fürsorge- und Vormundschaftskommission tions- und Jugendkommission die Entwicklung des Leit- war es, nebst dem Erlernen der deutschen Sprache, erachtet es als notwendig, dass dringend nieder- bilds und des Massnahmekatalogs «Integration». Der auch das Leben und die Angebote in der Gemeinde schwellige Arbeitsplätze in Integrations- und Beschäf- Gemeinderat musste aus Spargründen auf erwei- näher zu bringen und Hemmungen, eine Stelle aufzu- tigungsprogrammen geschaffen werden. Dies, damit terte Integrationsmassnahmen verzichten. Übrig blieben suchen, abzubauen. Diese Informationsteile waren bei dem Integrationsgedanken besser nachgelebt wer- die vom Info Ittigen Team organisierten Deutschkurse für den Teilnehmerinnen sehr beliebt. den kann. Migrantinnen. Es konnten zwei Klassen – eine Morgen- und eine Abendklasse – zu acht bis elf Frauen, geführt Der Projektleitungsausschuss des Ittiger Modells Prä- werden. vention (IMP) finanzierte das Projekt «Don’t smoke – be

14 15 Tiefbau und Gemeindebetriebe Nachhaltig am Werk Von «Baubetrieb» Das Departement Tiefbau und Gemeindebetriebe koordiniert sämtliche Bauvorhaben im öffentlichen Raum. Im Zentrum stehen dabei die Kommunikation und Information der Betroffenen, der Partner und der Öffentlichkeit. bis «Werkhof» Bauliche Aktivitäten sind oft mit Verkehrsbehinde- rungen, Lärm und anderen Immissionen verbunden. Das beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffe- nen. Es ist den Mitarbeitenden der Gemeinde ein grosses Anliegen, rechtzeitig und umfassend über Bauvorhaben und Unterhaltsarbeiten sowie deren Auswirkungen zu informieren und damit in der Bevöl- Im Berichtsjahr wurden zahlreiche Projekte realisiert. Können Sie sich vorstellen, welche Arbeiten im Werk- In der Garage werden die Fahrzeuge und Spezial- kerung Verständnis und Akzeptanz zu schaffen. Folgende Neubau- und Instandsetzungstätigkeiten der hof täglich anstehen? Die nachstehenden Zeilen sollen maschinen unterhalten und gewartet. Dadurch wird Infrastrukturanlagen im öffentlichen Raum wurden aus- einen Einblick gewähren… ein sorgfältiger und störungsfreier Einsatz der Fahr- Im Bereich Tiefbau und Gemeindebetriebe werden geführt: zeuge gewährleistet. sämtliche Tiefbauvorhaben in der Gemeinde Ittigen Der Werkhofbetrieb sorgt für den einwandfreien Zu- projektiert und realisiert (Neubau- und Instandset- Worblaufen: Entwicklungsschwerpunkt, Neuanlage stand sämtlicher Tiefbauanlagen und garantiert deren Die Signalisationsspezialisten sind für den Unterhalt zungsprojekte). Oberstes Ziel dieser anspruchsvol- (Fr. 461’000.–) Funktionstüchtigkeit. Durch die Kontrolle der vorhan- der Signalisationen und Markierungen im öffentlichen len Aufgabe sind stets ganzheitliche Lösungen mit Burgerstrasse: Neuanlage, Verkehrsberuhigung und denen Infrastruktur werden Schäden rechtzeitig ent- Raum zuständig. Sie sorgen für eine erhöhte Sicherheit. einem optimalen Kosten-/Nutzenverhältnis. Aspekte Beleuchtung (Fr. 349’000.–) deckt und behoben. Dies gewährleistet eine sichere der Sicherheit und des Umweltschutzes werden mit Gartenstrasse: Werkleitungen, Beleuchtung, Wende- Nutzung der Anlagen. Das rechtzeitige Erkennen von einbezogen. platz, Bäume (Fr. 403’000.–) Defekten und Schäden ermöglicht eine längerfristige Untereyfeldweg: Deckbelag, Beleuchtung, Kanalisa- Planung der Investitionen und erhöht die Lebens- tionsrelining (Fr. 79’000.–) dauer der Tiefbauanlagen. Badhausstrasse: Sanierung Kanalisation (Fr. 72’000.–) Eyfeld, Untereyfeldweg, Dorfmattweg: Sanierung Zum Baubetrieb gehört der gesamte Unterhalt der Kanalisation (Fr. 81’500.–) öffentlichen Wege, Strassen, Kunstbauten und Obereyfeldweg: Deckbelag (Fr. 19’500.–) Fahrspuren des öffentlichen Verkehrs. Auch für die Papiermühle: Sanierungen Bushaltestelle, Bahnüber- Schneeräumung sind die Mitarbeitenden des Stras- gang und Eyfeldtreppe (Fr. 103’000.–) senunterhalts verantwortlich. Grauholzstrasse: Wasserleitung, Belag Strasse und Trottoir (Fr. 89’000.–) Die Werkhofangestellten reinigen die Strassen sowie Buchenweg-Blumenweg: Anpassung Beleuchtungen Plätze und leeren die öffentlichen Kehrichteimer und (Fr. 27’000.–) Robidogbehälter. Zudem kontrollieren sie die Ab- Wasserversorgung: Erstellen einer Notfalldokumenta- wasserkanäle und reinigen diese regelmässig. Sie tion (Fr. 15’500.–) führen auch kleinere Instandsetzungsarbeiten in den Gemeinschaftsantennenanlage: Realisierung für Multi- Kanälen durch. 16 mediadienste (Fr. 21’500.–) 17 Planung

Entwicklung für alle Die Siedlungsentwicklung und Verkehrsinfrastruktur Von «Entwicklungs- sollen aufeinander abgestimmt werden. Diesem raumplanerischen Grundsatz und damit den kanto- nalen Vorgaben kommt die Gemeinde bei ihren zwei Entwicklungsschwerpunkten (ESP) nach. Im ESP Worblaufen konnte, nachdem die Gemeindever- schwerpunkte» sammlung die erforderlichen Kredite gesprochen hat, mit den Bauarbeiten begonnen werden. Unter der Federführung des kantonalen Tiefbauamtes wird die Strasseninfrastruktur erstellt. Die Worblaufen- und die bis «Lebensqualität» Tiefenaustrasse werden umgestaltet und durch einen Kreisel zusammengeschlossen. Im Herbst 2004 wer- den die Arbeiten abgeschlossen sein. Zusammen mit Ein wichtiges Zwischenziel ist im ESP Papiermühle Die Planung auf dem «Burgerland» sieht eine Überbau- Die unüberbauten Landschafts- und Landwirtschafts- diesen Bauarbeiten werden auch Vorleistungen für erreicht. Nach der positiven Vorprüfung durch den Kan- ung für insgesamt ungefähr 42 Wohneinheiten vor. Sie flächen sind in der Gemeinde rar. Umso wichtiger ist es, die Verlängerung der Bahnhofunterführung erbracht. ton steht der Genehmigung des Richtplanes nichts zeichnet sich durch eine hohe Siedlungsqualität sowie dass man dazu Sorge trägt und sie wenn möglich öko- Definitiv kann diese erst erstellt werden, wenn Inve- mehr im Wege. Mit dem Richtplan verfügt die Gemein- eine Vielfalt an individuellen Wohnbauformen (kleine logisch aufwertet. Gegenwärtig ist eine Planung in storen und Nutzer für das Dienstleistungsgebäude de über ein Planungsinstrument, das eine gezielte Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Doppeleinfamilien- Arbeit, die diesen Zielen dient. Sie stützt sich auf die W1 gefunden sind. Von ihnen hängt die Finanzierung Weiterentwicklung dieses zentralen Gebietes gewähr- häuser) aus. Die öffentlich aufgelegte und vom Gemein- ökologische Qualitätsverordnung des Bundes ab. Dabei des Bauwerkes ab. Entsprechende Verhandlungen leistet. Gleichzeitig zeigt der Richtplan Nutzungsmög- derat beschlossene Überbauungsordnung wurde vom sollen sowohl für Pflanzen und Tiere wertvolle Natur- mit Interessenten werden geführt. Ebenfalls nicht lichkeiten bei den gemeindeeigenen Grundstücken auf. kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung elemente erhalten oder neu geschaffen werden, als Gegenstand der ersten Ausbauphase ist der geplan- Diese gilt es nun in einem nächsten Schritt zu konkre- genehmigt. Ob der Entscheid von den Einsprechenden auch eine existenzfähige landwirtschaftliche Nutzung te Kreisel beim Fischrainweg. Hier ist das noch erfor- tisieren und in verbindlichen Überbauungsordnungen angefochten wird, ist noch nicht bekannt. gewährleistet bleiben. derliche Strassenplanverfahren in Vorbereitung. festzulegen. Innerhalb des ESP Perimeters Papiermüh- le sind zwei Bauvorhaben aktuell. Auf dem Ostteil des Für das Baugebiet «Roney» besteht bereits seit 1994 Lebensqualität ist auch Umweltqualität. Ittigen verfügt Gurit-Worbla Areals hat das Bundesamt für Bauten und eine Überbauungsordnung. Verschiedene Gründe ver- seit Jahren über ein zertifiziertes Umweltmanage- Logistik mit dem Bau des UVEK-Verwaltungsgebäudes hinderten eine Realisierung. Heute drängt sich eine mentsystem. Dieses stellt sicher, dass bei den wichtig- begonnen. Westlich der RBS-Station sieht ein baube- Überarbeitung des Überbauungskonzeptes auf. Vor sten Entscheiden und Handlungen der Behörden und willigtes Projekt ein Gebäude mit gemischter Wohn- und allem die bauliche Dichte ist an diesem Ort und dieser der Verwaltung die Auswirkungen auf die Umwelt mit- Geschäftsnutzung vor. Form nicht mehr zeitgemäss. Wie beim «Burgerland» ist berücksichtigt werden. Das System zwingt zu einem auch hier eine Mischung von verschiedenen individuel- Umweltbewusstsein und in der Folge zu einem scho- In den letzten Jahren verzeichnet die Gemeinde bei len Wohnbauformen vorgesehen. Einfamilien- und Dop- nenden Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. der Einwohnerzahl eine leicht rückläufige Tendenz. peleinfamilienhäuser sowie kleine Mehrfamilienhäuser Zweckmässigkeit und Anwendung des Umweltmana- Diese Entwicklung kann – wie eine demografische sollen dem natürlichen Geländeverlauf gerecht werden. gementsystems müssen regelmässig durch berechtig- Studie belegt – nur aufgehalten werden, wenn ver- Grundsätzlich wurde die Neuplanung im Rahmen des te neutrale Auditoren überprüft werden. Gestützt auf ein mehrt neuer Wohnraum geschaffen und angeboten Mitwirkungsverfahrens positiv aufgenommen. Die neue solches Wiederholaudit wurde der Gemeinde das Zer- werden kann. Diesem Ziel dienen unter anderem die Überbauungsordnung wird der Gemeindeversammlung tifikat erneuert. beiden Überbauungsordnungen «Burgerland/Niesen- vom 08.06.2004 zum Beschluss unterbreitet. weg-Hausmattstrasse» und «Roney/Niesenweg-Dorf- 18 mattweg». 19 Hochbau

An der Zukunft bauend Die Gesellschaft entwickelt sich und damit auch ihre Von «Sanierung» Ansprüche an die technischen Errungenschaften. Diese wiederum verändern zunehmend unser Orts- und Landschaftsbild. Beispielhaft dafür steht der Wandel im Kommunikationsbereich. Zunehmend prägen Mobilfunkantennen und Werbeplakate bis «Neubauten» unsere Umgebung. Vermehrt stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach dem richtigen Ort und dem verträglichen Mass. Gesetzlich geschützte Meinungsbildungs-, Kommunikations- und Gewer- befreiheiten stehen oft im Widerspruch zu den Anliegen der Orts- und Umweltverträglichkeit.

Das unüberbaute Land in Ittigen wird knapper. Trotzdem bäude Pulverstrasse geplant. Die generelle Baubewilli- derlichen baulichen Sanierung muss der Kindergarten Die Anzahl Gesuche für Mobilfunkantennenanlagen sind noch grössere Bauvorhaben möglich. Zunehmend gung dafür ist erteilt. Sobald die Nutzer und Investoren vergrössert werden. Eine erste Studie zeigt, dass er und für Werbeplakatstandorte wächst stetig. Auf- erfahren ältere Quartiere auch eine Umstrukturierung, vorhanden sind, dürfte dem Vorhaben nichts mehr im zweckmässig erweitert werden kann. Im Investitionsplan grund einer gesamtheitlichen Beurteilung wurden in verbunden mit einer baulichen Verdichtung. Daneben Wege stehen. sind dafür die notwendigen Mittel im Jahr 2005 vorge- letzter Zeit vermehrt Gesuche nicht bewilligt. In kommen ebenfalls die letzten Wohnzonen zur Über- sehen. Danach sollten sich die Kinder wieder an einem etlichen Fällen haben die Gesuchsteller den Ent- bauung. Gebäude werden für einen bestimmten Zweck erstellt. «neuen» Kindergarten freuen können. scheid nicht akzeptiert und angefochten. Einige Im Laufe der Zeit verändern sich sowohl ihr Zustand als Beschwerden sind im Moment noch hängig. Es ist zu Im Eyfeld steht die erste Etappe der Überbauung Kir- auch die Bedürfnisse der Nutzer. Sanierungen, Um-, Beim Garderobengebäude der Sportanlage Hubelgut befürchten, dass die meisten von der zuständigen schenacker vor der Vollendung. 19 Eigentumswohnun- Aus- oder sogar Neubauten sind die Folge. Dies gilt war eine Sanierung nicht mehr möglich. Zu schlecht war kantonalen Instanz zu Ungunsten der Gemeinde gen waren im Hebst 2003 bezugsbereit. Weitere 19 natürlich auch für die Liegenschaften der Gemeinde. der Zustand des Holzbaus und der Installationen. Der entschieden werden. Die nachträgliche Bewilligung werden im Frühling 2004 folgen. Für die zweite, unge- von der Gemeindeversammlung beschlossene Neubau der Mobilfunkantenne auf der Telefonzentrale bei der fähr gleich grosse Etappe wird ein weiteres Baugesuch Das über 20-jährige Oberstufenzentrum Rain ist ein sol- wurde im Winter erstellt. Vor dem Beginn der Spielsai- Station Ittigen lässt zumindest diesen Schluss zu. erwartet. ches Objekt. Einerseits ist es in Teilbereichen sanie- son 2003 konnte er in Betrieb genommen werden. Der rungsbedürftig, anderseits sollte sein Raumangebot den ansprechende Zweckbau bewährte sich und wird Westlich der Station Papiermühle hat ein intensiver Um- geänderten schulischen Anforderungen angepasst wer- sicher noch vielen Sporttreibenden Freude bereiten. strukturierungsprozess begonnen. In den nächsten Jah- den. Umfassende Studien haben mögliche Lösungen ren wird das sogenannte Gurit-Worbla-Areal ein neues aufgezeigt. Nachdem die Gemeindeversammlung einen Auch die laufenden Unterhaltsarbeiten sowie kleinere Gesicht erhalten. Das Unternehmen selber hat sich be- Planungskredit gesprochen hat, wurde für einen Um- Sanierungsmassnahmen dienen der Werterhaltung der reits auf den mittleren Bereich zurückgezogen und sich und Erweiterungsbau ein Bauprojekt mit Kostenvoran- Liegenschaften. Bei den beiden Wohnhäusern «Untere diesen Bedürfnissen angepasst. Östlich davon wurde schlag erarbeitet. Infolge der geänderten finanziellen Zollgasse 123» und «Neuhausweg 28» wurden die ver- mit den Bauarbeiten für einen aussergewöhnlichen Rahmenbedingungen ist die weitere Entwicklung des witterten und undichten Fenster durch neue ersetzt. Neubaukomplex begonnen. Hier entsteht das Verwal- Projektes ungewiss. Diese erhöhen die Lebensqualität, Heizkosten können tungszentrum des UVEK (Departement für Umwelt, reduziert werden und die Bewohnerinnen und Bewoh- Verkehr, Energie und Kommunikation). In ungefähr drei Platznot herrscht auch im Kindergarten Worblaufen. Das ner haben weniger Lärm zu erdulden. Jahren werden darin über tausend Menschen arbeiten. bestehende Raumangebot entspricht nicht mehr den Im westlichen Teil der Industriezone, gegenüber dem geltenden Normen. Ein regulärer Kindergartenbetrieb ist 20 Stufenbau, ist das Gewerbe- und Dienstleistungsge- kaum mehr möglich. Im Zusammenhang mit der erfor- 21 Finanzen

Vom notwendigen «Übel» Die natürlichen Personen, welche am 31.12.2002 Von «Steuererklärung» ihren Wohnsitz in der Gemeinde Ittigen hatten oder in Ittigen Liegenschaften/Betriebsstätten besassen, haben im Januar 2003 eine vom Kanton verschickte Steuererklärung erhalten. Die Steuererklärungen konnten von den Steuerpflichtigen sowohl in Papier- bis «Statistik» form als auch online übers Internet ausgefüllt und eingereicht werden.

Die ausgefüllten Steuererklärungen, welche bei der Die von den Steuerpflichtigen bezahlten Steuerbeträge Gemeinde Ittigen eingereicht wurden, sind im Erfas- wurden von der kantonalen Staatskasse verbucht und sungszentrum (EZS) Ittigen registriert und für die defi- die Gemeindesteuern der Gemeinde Ittigen täglich gut- nitive Taxation vorerfasst worden. Durch die Übernah- geschrieben. me von weiteren Steuererklärungen aus dem EZS konnte das bereits gewinnbringende EZS Ittigen noch- Gesamthaft hat die Gemeinde Ittigen von den natürli- mals einen Ertragszuwachs verzeichnen. chen Personen im Jahre 2003 Franken 15,5 Mio. Ein- kommenssteuern und Franken 1,3 Mio. Vermögens- Alle vorerfassten Steuererklärungen wurden anschlies- steuern eingenommen. send von der Gemeinde Ittigen der kantonalen Steuer- verwaltung zugestellt. Dort setzten die Taxationsbe- Statistische Zahlen für das Steuerjahr 2002 (Stand amten das steuerbare Einkommen und Vermögen fest 31.12.2003) und teilten dies mittels Veranlagungsverfügung den Steuerpflichtige NP 6’761 Steuerpflichtigen mit. per 31.12.2002 Eingereichte STE Die steuerpflichtigen Personen hatten im Jahre 2002 in Papierform 6’071 89,0 % bereits Akontozahlungen in Form der drei Raten (Juni, via Internet 297 4,4 % September und Dezember) geleistet. Mit der definitiven Definitive Veranlagungen 4’820 71,3 % Veranlagung wurde deshalb nur noch das Steuerjahr durch den Kanton 2002 abgeschlossen. Zuviel bezahlte Steuern wurden Einnahmen aus LST 2,0 Mio. zurückbezahlt und noch zu bezahlende Beträge wurden mittels der Veranlagungsverfügung eingefordert. Legende NP = Natürliche Personen STE = Steuererklärungen LST = Liegenschaftssteuern

22 23 Aus der Jahres- rechnung 2003

Die Rechnung 2003 weist bei Aufwendungen von 47,9 Mio. Franken und Erträgen von 44,8 Franken einen Aufwandüberschuss von 3,0 Mio. Franken aus. Nach dem Jahr 2002 kann die Rechnung zum zwei- ten Mal nur durch die Verrechnung mit dem Eigen- kapital ausgeglichen gestaltet werden.

Bei Minderaufwendungen beim Sachaufwand, den Abschreibungen, den Entschädigungen an Gemein- wesen und den eigenen Beiträgen sind die Gründe für den Aufwandüberschuss der Rechnung vor allem im Bereich Steuern zu finden. Die Gemeinde hat beim gesamten Ertrag 8,6 %, bei den Steuern 12,1 % weniger Einnahmen verzeichnen können (speziell in den Bereichen Vermögenssteuern Natür- Wichtige Zahlen zur Rechnung und Artengliederung RG VA RG liche Personen und Gewinnsteuern Juristische Per- zum Vergleich: in 1’000 Fr. 2003 2003 2002 sonen). Aufwand 47’930 50’531 48’376 Rechnungsergebnis 2003 RG Personalaufwand 7’485 7’435 7’457 Das Fremdkapital hat sich insgesamt, unter Ein- in 1’000 Fr. 2003 Sachaufwand 7’730 8’749 8’091 schluss der Rückstellungen, um 5,1 Mio. Franken Aufwand vor Abschreibungen 44’909 Passivzinsen 871 736 657 erhöht. und Auflösung Delkredere Ertrag 44’859 Abschreibungen 3’021 3’326 2’154 Ergebnis brutto –50 Entschädigungen und Beiträge 25’801 27’588 27’182 Im Jahr 2003 wurden netto 5,5 Mio. Franken Inves- Abschreibungen –409 Einlagen in Spezialfinanzierungen 1’985 1’343 1’785 titionen getätigt (5,2 Mio. Franken über den Steuer- Finanzvermögen Interne Verrechnungen 1’037 1’354 1’050 haushalt und 0,3 Mio. Franken in den Spezialfinan- Auflösung Delkredere 240 zierungen). Die grösseren Projekte waren die Sanie- Harmonisierte Abschreibungen –2’628 Ertrag 44’859 49’081 45’825 rung der Sporthalle Altikofen, der Neubau des Übrige Abschreibungen –223 Steuern und Abgaben 22’129 25’183 22’626 Garderoben- und Betriebsgebäudes Hubelgut, Lärm- Ergebnis 2003 –3’070 Konzession, Vermögenserträge 1’522 1’406 1’676 schutz Worblentalstrasse – Talweg– untere Zollgasse Verwendung Eigenkapital 3’070 Entgelte 10’427 8’761 9’271 und die Sanierung der Wasserleitung Burgerstrasse. Ausgeglichene RG 2003 0 Anteile, Rückerstattungen, Beiträge 8’735 10’050 10’113 Voranschlag 2003 –1’450 Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 1’009 2’327 1’089 Rechnung 2003 –3’070 Interne Verrechnungen 1’037 1’354 1’050 Schlechterstellung –1’620 Ergebnisse –3’070 –1’450 –2’550

Kennzahlen RG RG RG 1997 in % 2003 2002 2001 –2003 Selbstfinanzierungsgrad 7.04 7.63 104.64 49.85 Selbstfinanzierungsanteil 0.90 1.31 6.65 5.07 Zinsbelastungsanteil 0.51 –0.28 –0.12 0.54 24 Kapitaldienstanteil 7.51 5.85 3.82 4.27 25 Ittigen in Zahlen

Wussten Sie, dass …

insgesamt 324 stimmberechtigte Personen an den im vergangenen Jahr 786 Gesuche für Identitäts- zwei Gemeindeversammlungen teilgenommen karten eingereicht und 745 Passempfehlungen aus- haben? Das waren im Durchschnitt 2,19 % aller gestellt wurden? Stimmberechtigten. der Ausländeranteil in Ittigen 18 % beträgt? der Gemeinderat im vergangenen Jahr an 26 die Abfallmenge im Jahr 2003 pro Person 292 kg Sitzungen verhandelt und diskutiert hat? Es wur- betrug? den 354 Traktanden behandelt, was pro Sitzung mit der auf dem Dach der Gemeindeverwaltung in- rund 13,6 Geschäfte ausmachte. stallierten Solaranlage 9’627 kWh gewonnen werden die Primarschulen in Ittigen und Worblaufen 601 konnten? Kinder unterrichteten? In den sieben Kindergärten wurden 144 Mädchen und Knaben auf die Schule vorbereitet. Im Oberstufenzentrum in Ittigen 288 Schülerinnen und Schüler den Unterricht besuchten? an der Primarschule und im Kindergarten insge- samt 72 und im Oberstufenzentrum 31 Lehrper- sonen unterrichten? die Abteilung Bau im vergangenen Jahr 60 Bauge- suche behandelte? die Arbeitslosigkeit auch in Ittigen angestiegen ist? Ende Dezember 2003 suchten 370 Personen aus Ittigen eine Stelle. bei der Abteilung Soziales im vergangenen Jahr 220 Personen neu aufgenommen werden mussten? Dadurch betreuten sieben Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter insgesamt 591 Klientinnen und Klienten. in Ittigen Ende Jahr 10’870 Personen angemeldet waren? Impressum 57 Wochenaufenthalterinnen und -aufenthalter in Herausgeberin Ittigen angemeldet sind? Im Jahr 2002 waren es Gemeinde Ittigen noch 110 Personen. Präsidialabteilung, Rain 7, 3063 Ittigen [email protected] in Ittigen letztes Jahr 93 Babys auf die Welt kamen? www. ittigen.ch

Das heisst: durchschnittlich erblickte in der Ge- Titelseite meinde alle vier Tage ein Baby das Licht der Welt. KISLIG|STEINMANN Kommunikationsdesign GmbH, Bern

Layout/Druck SRT, Kurth & Eichenberger AG, Ittigen

Auflage 7'500 Exemplare

26 Herausgabedatum Mai 2004