Direktion Anzahl gesamt Anzahl Ermittler KI %-Anteil Dez 05 Sortiert: KI 1 Platz Zielwert Direktion PD EM 18,75 6,25 33,33% PD EM 1 49,33% PD WT PD FR 59,50 18,75 31,51% PD FR 2 40,06% PD TUT PD KN 29,75 10 33,61% PD KN 3 39,49% PD LÖ PD LÖ 31,40 12,4 39,49% PD LÖ 4 35,99% PD OG PD OG 44,18 15,9 35,99% PD OG 5 35,85% PD RW PD RW 13,25 4,75 35,85% PD RW 6 34,43% PD VS PD TUT 15,85 6,35 40,06% PD TUT 33,61% PD KN Sicherheitsanalyse 2009/2010 7 PD VS 30,50 10,5 34,43% PD VS 8 33,33% PD EM PD WT 18,75 9,25 49,33% PD WT 9 31,51% PD FR Polizeidirektion 37,07% Mittelwert Landkreis Biberach

Sicherheits- analyse 2009/2010

Landkreis Biberach

1 Verantwortlich für den Inhalt: Polizeidirektion Biberach, Erlenweg 2, 88400 Biberach 1 KURZDARSTELLUNG „WIE SICHER IST UNSERE REGION?“...... 4

1.1 Kriminalitätsbarometer ...... 4

1.2 Verkehrsbarometer...... 5

2 PRÄVENTIONSAKTIVITÄTEN DER PD BIBERACH ...... 6

2.1 Statistische Daten ...... 7

2.2 Präventionsthemen, die von der Polizei auch im Jahr 2010 offensiv angegangen werden ...... 8

2.2.1 Umsetzungsvorhaben der Polizeilichen Prävention: ...... 9

3 KRIMINALSTATISTIK DES LANDKREISES ...... 11

3.1 Bevölkerungsdaten ...... 11

3.2 Im Vergleich mit Land und ...... 11

3.3 Im Detail...... 14

3.4 Einzeldelikte...... 19

3.5 Tatverdächtige ...... 29

3.6 Opfer ...... 37

4 VERKEHRSSTATISTIK AUS LANDKREISSICHT...... 38

4.1 Unfallzahlen ...... 38

4.2 Verkehrsüberwachung...... 42

5 ZIELFÜHRENDE STRATEGIEN, KONZEPTE UND MAßNAHMEN ...... 43

5.1 Erfahrungen „Ein Jahr Präventionspakt KOMM“ und Weiterentwicklung des Präventionspakts ...... 43

5.2 Gewaltprävention, Prävention bei Migrantengruppierungen und „Transfer Interkultureller Kompetenz“ ...... 52

6 ENTWICKLUNGEN IM POLIZEIBEREICH ...... 53

7 ANLAGEN...... 58

7.1 „Polizeiliche Prävention“ in der Vernetzungsstruktur ...... 58

7.2 Fallzahlen der Städte und Gemeinden im Jahresvergleich ...... 59

7.3 Tatverdächtigenzahlen der Städte und Gemeinden - nach Altersgruppen ...... 60

7.4 Häufigkeitszahlen der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg ...... 61

7.5 Häufigkeitszahlen der Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach ...... 62

7.6 Unfallbelastung der Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach...... 63

2 Daten zur Sicherheitsanalyse sind auch über das Internet unter http://www.polizei-biberach.de abrufbar.

Polizeidirektion Biberach Erlenweg 2 88400 Biberach an der Riß

Telefon: 07351 447-0 Fax: 07351 447-215 Email: [email protected]

3 1 Kurzdarstellung „Wie sicher ist unsere Region?“

1.1 Kriminalitätsbarometer

Kriminalitätsbarometer für den Landkreis Biberach -die wichtigsten Eckwerte im Vergleich-

2008 2009 + / -

Straftaten 7049 7831 11,1%

Häufigkeitszahl 3728 4137

Aufklärungsquote 58,1% 62,0% 3,9%

Tatverdächtige 3240 3357 3,6%

Nichtdt. Tat- 527 552 4,7% verdächtige

Jungtäter unter 21 J 1017 1095 7,7%

Straftaten durch 566 675 19,3% Aussiedler

Opferzahlen 1202 1244 3,5%

4 1.2 Verkehrsbarometer

Verkehrsbarometer für den Landkreis Biberach -die wichtigsten Eckwerte im Vergleich-

Unfallzahlen 2008 2009 + / -

Gesamtzahl der Unfälle 3272 3192 -2,4%

Unfälle mit 668 631 -5,5% Personenschaden Unfälle mit mot. 128 122 -4,7% Zweirädern

Radunfälle 164 146 -11,0%

Fußgängerunfälle 74 57 -23,0%

Alkoholunfälle 110 106 -3,6%

Schulwegunfälle 21 19 -9,5%

Unfallflucht 636 614 -3,5%

Verunglückte 2008 2009 + / -

Leichtverletzte 637 583 -8,5%

Schwerverletzte 210 260 23,8%

Getötete 13 15 15,4%

5 2 Präventionsaktivitäten der PD Biberach Kriminalprävention · Verkehrserziehung · Jugendverkehrsschule · Beratungsstelle

• KOMM: Im Jahr 2009 stand ein Schwerpunkt der „Polizeilichen Prävention“ im Zei- chen des KOMM, dem „Kommunalen Präventionspakt im Landkreis Biberach“. Das von der Lenkungsgruppe der KKP beauftragte vierköpfige KOMM-Umsetzerteam, vertreten durch das LRA BC mit der Suchtbeauftragten Isabel Felder, der Kreisju- gendreferentin Gertraud Koch, der Polizeidirektion Biberach mit dem Leiter der Poli- zeilichen Prävention (PolPräv) Alfons Pfaff und wechselweise jeweils einem Teil- nehmer der Suchtberatungsstelle der Caritas Biberach setzte in den Raumschaften des Landkreises insgesamt sechs Veranstaltungen mit 224 Teilnehmern um. Ein Schwerpunkt im Jahr 2009 war sicherlich die Erstellung einer Mustergestattung für Veranstaltungen.

• AMOK: Mit dem AMOK-Fall in Winnenden am 11.3.2009 kamen auf die Polizeiliche Prävention weitere, teilweise auch nicht erwartete, Anforderungen zu. So kamen sehr viele Anforderungen von Schulen, die sich im Umgang mit Amoklagen fortbil- den lassen wollten. Im Bereich des Waffenrechts kam eine regelrechte Flut an An- fragen von Waffenbesitzern zur sicheren Aufbewahrung von Waffen. In diesem Be- reich wurden Schulungsmaßnahmen mit den Waffenbehörden umgesetzt. Das LRA BC, die Stadt Biberach und auch die Stadt als untere Waffenbehörden wurden von der Polizeilichen Prävention zusammen mit dem LKA Stgt geschult. In der Folge ging es auch um die Unterstützung bei der Überprüfung der Waffenauf- bewahrung.

• Zivilcourage / Gewaltprävention: Im Bereich der Gewaltprävention setzten wir ei- nen Schwerpunkt auf „Gewalt an Schulen“ und der Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung zur Zivilcourage. So nahmen Vertreter der PolPräv am AK Zivilcou- rage des Landkreises und am AK Zivilcourage der Stadt Biberach teil. Als Teiler- gebnis stand Ende 2009 das Projekt „Alltagshelden“, einer Werbe- und Aufklärungs- kampagne zur Zivilcourage mit der Werbung auf einem Stadt-Land-Linienbus.

• Sterne für Schulen: Mit diesem Projekt, bei dem wir Schulen die in den Präventi- onsbereichen Gewalt, Sucht, Körper, Ernährung und Bewegung über das normale Maß hinaus gehende Präventionsarbeit leisten, ein Belohnungssystem geschaffen, das im Jahr 2008 zum ersten Mal im Landkreis Biberach umgesetzt wurde. 2008 konnten 13 Schulen mit insgesamt 23 Sternen belohnt werden. Für das 2009 be- gonnene und noch andauernde Bewerbungsverfahren haben wir einen 6. Stern mit aufgenommen. Es handelt sich um den Stern „Medienkompetenz“. Es haben sich 21 Schulen für insgesamt 48 Sterne beworben. Im Jahr 2008 bewarben sich zwei Schulen um einen Gewaltstern. Im laufenden Bewerbungsverfahren sind es bereits 11 Schulen. Dies zeigt, dass sich die Schulen im Wettbewerb mit anderen Schulen im Bereich Gewaltprävention stärker engagieren. Im Bereich der Medienkompetenz sind fünf Schulen im Rennen.

6 • Im Bereich der Verkehrsprävention konnte der Umfang der Veranstaltungen in et- wa wieder erreicht werden. Einen Schwerpunkt mit hohem zeitlichem Aufwand stellt sicherlich die Radfahrausbildung aller Viertklässer im Landkreis dar. Die vier Ver- kehrserzieher sind mit 3,25 Personalstellen in der Radfahrausbildung über den Zeit- raum von März/April bis Ende November eingesetzt und werden von drei Polizei- freiwilligen in dieser wichtigen Aufgabe unterstützt. So ist es uns wieder gelungen, alle Schulen im Landkreis in angemessen guter Ausbildungsqualität zu bedienen. Bei den Polizeifreiwilligen handelt es sich um drei Frauen, die im Jahr 2008 speziell für diese Aufgabe als Helferinnen in der Radfahrausbildung ausgesucht und ausge- bildet worden sind. Sie sind die Woche über vormittags und nachmittags im Einsatz und stehen für anderweitige Einsätze damit nicht zur Verfügung.

• KBSt (Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle) Die Beratungen konnten trotz ange- spannter Personallage (ein Sachbearbeiter der Beratungsstelle absolvierte die letz- ten drei Jahre sein Hochschulstudium) angemessen wahrgenommen werden. D. h.: Einbruchsopfer wurden aufgesucht und beraten. Nachgefragte ereignisunabhängige Beratungen wurden ebenfalls durchgeführt. Ab 1.4.2010 steht Herr Gayer als Mitar- beiter in der Kriminalpolizeilichen Beratung wieder zur Verfügung.

2.1 Statistische Daten

• Verkehrs- und Kriminalprävention: (ohne Radfahrausbildung)

Die umgesetzten Aktivitäten zeigen auf, dass der Schwerpunkt der polizeilichen Präventi- onsaktivitäten im Jahr 2009 neben der verpflichtenden Verkehrserzie- hung/Radfahrausbildung ganz klar in den Bereichen Alkoholmissbrauch, Gewalt an Schu- len sowie dem Kinder- u. Jugendschutz lagen.

(Ein Vergleich zu den Präventionsaktivitäten außerhalb der Radfahrausbildung mit Zahlen der vergangenen Jahre würde wegen der Umstellung der Erfassungsmodalitäten das Ergebnis verfälschen) 2009 2009 Präventionsthemen Veranstaltungen Teilnehmer Alkoholmissbrauch 48 1.343 Legale Drogen 5 352 Ladendiebstahl 1 16 Wohnungseinbruch 2 56 Gewalt an Schulen 42 1.235 Häusliche Gewalt 1 2 Jugendgewalt 19 745 Mobbing 3 72 Sexualisierte Gewalt/sexueller Missbrauch 1 20 Ausländer/-innen 9 359 Spätaussiedler/-innen 1 42 Erlebnispädagogik 5 104 Kinder- und Jugendschutz 51 1.322 Internet/Computer 6 658 Sonstige Medien 5 189 Fremdenfeindlichkeit/Rassismus 1 20 Linksextremismus/-radikalismus 1 4

7 2009 2009 Präventionsthemen Veranstaltungen Teilnehmer

Rechtsextremismus/-radikalismus 3 38 Sauberkeit in der Öffentlichkeit 2 60 Sicherheitsgefühl 5 105 Hauptunfallursachen 7 528 Motorisierte Zweiräder 14 302 Sicherer Schulweg 68 1.954 Sonstige Maßnahmen zur Verkehrsprävention 16 704 Theateraufführungen 1 14 Verkehrserziehungsmaßnahmen ohne Radfahrausbildung 162 3.442 Betrug/Trickbetrug 2 500 Zivilcourage 9 131 Gesamt: 490 14.317

• Radfahrausbildung in der 4. Grundschul- u. 5. Förderschulklasse:

Schuljahr 2007/08 2008/09 2007/08 2008/09 1. Schüler Anzahl Anteil in % 1.1 Schüler in der auszubildenden Alterstufe 2361 2.433 100 % 100 % 1.2 tatsächlich ausgebildete Schüler 2340 2.400 99,1 % 98,6 % 1.2.1 davon Lernziel erreicht 2210 2.263 94,4 % 94,3 %

2. ausgebildete Schulklassen 114 115 ( Schülerzahlen: alle in Frage kommenden Schüler der: GS / FöS / priv. Schulträger)

2.2 Präventionsthemen, die von der Polizei auch im Jahr 2010 offensiv angegangen werden

Der Landkreis Biberach zeichnet sich durch eine niedrige Gesamt-Kriminalitätsbelastung aus und hält seit Jahren im Landes- und im Bundesvergleich einen Spitzenplatz. Negative Entwicklungen verzeichnen wir im Bereich der Aggressions-/Gewalt- bzw. Körperverlet- zungsdelikt. Hier besteht Handlungsbedarf. Die insgesamt guten statistischen Zahlen unterstreichen neben anderen Faktoren wie die sehr guten Kommunalstrukturen auch die Professionalität der Polizei. Den Gesamtstand zu erhalten und nach Möglichkeit noch zu verbessern ist Aufgabe der gesamten Gesell- schaft aber auch der Polizei. Die Sicherheit in unserem Landkreis ist ein Standortvorteil und ein bedeutender Teil unserer Lebensqualität. Die Schwerpunkte unserer „Polizeilichen Prävention“ setzen wir in einer guten Vernetzungsstruktur besonders auf:

Ø Gewalt- u. Straßenkriminalität Ø Kinder- und Jugendschutz Ø Alkoholmissbrauch, Ø Ordnungsstörungen

8 2.2.1 Umsetzungsvorhaben der Polizeilichen Prävention:

• KOMM è Fortschreibung der Empfehlung: „Wir Gemeinden handeln“.

o Änderung der Gaststättenverordnung Zum 1. Januar 2010 ist die 11. Verordnung der Landesregierung zur Änderung der Gaststättenverordnung vom 10. November 2009 in Kraft getreten, mit der die Sperr- zeiten geändert wurden. Für Schank- und Speisewirtschaften sowie für öffentliche Vergnügungsstätten beginnt die allgemeine Sperrzeit um 3 Uhr, in Kur- und Erho- lungsorten um 2 Uhr. In der Nacht zum Samstag und zum Sonntag beginnt die Sperrzeit um 5 Uhr. Sie endet jeweils um 6 Uhr. Die Sperrzeit für Spielhallen hat sich nicht geändert. Diese geänderten gesetzlichen Bestimmungen zur Sperrzeit und zum Alkoholver- kaufsverbot müssen in die Handlungsempfehlung „Wir Gemeinden Handeln“ einge- arbeitet werden. Bei den bisherigen KOMM-Raumschaftsgesprächen sprach sich eine große Anzahl der Veranstalter und der Genehmigungsbehörden dafür aus, die alten Regelungen der Sperrzeit als Empfehlung weiter gelten zu lassen. (Beginn der Sperrzeit von Mo. – Fr. 02.00 Uhr, am Wochenende Sa. + So. 03.00 Uhr Sperrzeitende jeweils 06.00 Uhr.) Eine rechtliche Möglichkeit, die Sperrzeit im Landkreis Biberach entgegen der geän- derten gesetzlichen Vorgaben abzuändern, wurde bei einer Prüfung in Zusammen- arbeit mit dem Landkreis von einem Verfassungsrichter a. D. verneint. Von den neuen gesetzlichen Bestimmungen kann nur im Einzelfall abgewichen wer- den. Z. B. wenn Ordnungsstörungen bekannt sind und verfolgt werden. Eine Veranstaltungsbehörde kann immer dann eigene Sperrzeiten vorgeben, wenn der Veranstaltungsraum der Gemeinde gehört und diese Sperrzeiten in den Nut- zungsbestimmungen für den Veranstaltungsraum festgelegt sind. o Die Erfahrungen aus den KOMM-Raumschaftsveranstaltungen mit Genehmi- gungsbehörden, Veranstaltern, aber auch die Erfahrungen der Polizei aus dem ers- ten Umsetzungsjahr mit der Mustergestattung müssen in die Empfehlungen „Wir Gemeinden handeln“ eingearbeitet werden. o Die Handhabung (Gebrauch/Anwendung) der Mustergestattung muss mit den Sachbearbeitern der Genehmigungsbehörden besprochen werden. Sie müssen den Nutzen erkennen und den Antragstellern weitervermitteln können. Ein Schulungs- termin ist festgelegt auf Dienstag, 18.05.2010, 15.30 Uhr, Landratsamt Biberach. o Konsequente Reaktion durch die Ortspolizeibehörde. Z. B. durch „Blaue Briefe“ an die Eltern bei Fehlverhalten ihrer Kinder und Jugendlichen. o Alkoholverbot für bestimmte Plätze oder/bzw. für bestimmte Tage. Bsp.: Riedlin- gen, wo es an den letzten Schultagen vor jeden Ferien ein Alkoholverbot in der Öf- fentlichkeit gibt. o Runder Tisch u. U. mit Betroffenen und Eltern, unter Einbindung des Jugendamtes und der zuständigen Kommune. o Weitere Umsetzung der bereits begonnenen Raumschaftsgespräche mit dem KOMM-Team im Dialog mit Gemeinden, Veranstaltern und Eltern. Austausch von Erfahrungen und Meinungen

9 • AK Zivilcourage: o Mit dem Projekt „Alltagshelden / KOMM-tu-was“ und „weggeschaut ist mitgemacht“ soll die Bevölkerung im Landkreis noch besser für Zivilcourage sensibilisiert werden. o Belohnungen für Personen (Zeugen), die nicht wegschauen sondern „couragiert handeln“ (Einkaufsgutscheine, Hallenbad-, Freibadbesuche, Kinobesuche, Angebote aus der jeweiligen Örtlichkeit oder näheren Umgebung). Dem Thema Zivilcourage widmet sich auch der 2009 gegründete Förderverein der Polizeidirektion Biberach e. V.

• Schulen

o Mit den Schulleitern werden zur Optimierung der Zusammenarbeit und zur Vereinba- rung einheitlicher Sicherheitsstandards im April Sicherheitsgespräche in den Raum- schaften stattfinden. Themen sind: Delinquenz und allgemeine Gefahrensachverhal- te an Schulen, Gewaltvorfälle an Schulen, Gewaltvorfälle unter Schülern, AMOK- Androhungen, AMOK-Taten und Polizeiliche Prävention an Schulen. Es geht auch um die rechtzeitige Intervention durch Schulsozialarbeiter/Sozialarbeiter gegebenen- falls in Absprache mit dem zuständigen Polizeirevier und der „Polizeilichen Präventi- on“. o Weiterführen des Projekts „Sterne für Schulen“

• Verkehrsprävention o Die freiwillige Teilnahme junger Fahrer aus dem Kreis Biberach am Fahrsi- cherheitstraining soll in enger Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht Biberach e.V. von derzeit ca. 10 % auf ca. 15 % eines Jahrgangs erhöht wer- den. o Verkehrssicherheitstage an Schulen müssen wieder angeboten und mit Partnern umgesetzt werden. Die momentan gute Unfallbilanz ist auch noch ein Ergebnis der Verkehrssicherheitsarbeit vergangener Jahre an den berufli- chen Schulen. Die heutigen „Jungen Fahrer“ sind die letzten Schüler die noch verkehrspräventive Schulungen und Aktionen durch die Polizei an beruflichen Schulen bekommen haben. • Moscheevereine o Der Dialog mit Moscheevereinen und der Zugang für Präventionsthemen bei den Migrantengruppierungen muss verstärkt werden. Bislang ist hier noch keine optimale Vernetzung von Moscheevereinen mit der Polizei und den Kommunen erreicht.

Anlage: 7.1: „Polizeiliche Prävention“ in der Vernetzungsstruktur

10 3 Kriminalstatistik des Landkreises

3.1 Bevölkerungsdaten1

Berechnungsgrundlage für PKS Stand 01.01.2009

Einwohner ges. Ges. m w 189 296 94 252 95 044

Ø Der Anteil der Bevölkerung ist im Vergleich zum Vorjahr um 251 Einwohner (0,1 %) gestiegen. o Rückgang bei den § Kindern um 0,2 % o Anteile bei Jugendlichen und Heranwachsenden unverändert

Kinder Jugendliche Heranwachsende Ges. Anteil % Ges. Anteil % Ges. Anteil % 31 334 16,6 % 7 582 4,0 % 7 445 3,9 %

Ø Anteil der Einwohner unter 21 Jahren bei 24,5% (25,1%)

Ausländeranteil Einwohner Kinder Jugendliche Heranwachsende Ges. Anteil % im Lkr Ges. Anteil % Ges. Anteil % Ges. Anteil % 10 679 5,6 % 1 170 11,0 % 481 4,5 % 440 4,1%

Ø Anteil der ausländischen Mitbürger im Landkreis betrug wie im Vorjahr 5,6 % Ø Anteil der Einwohner unter 21 Jahren bei 19,6 % (18,8 %)

3.2 Im Vergleich mit Land und Regierungsbezirk

3.2.1 Straftaten

Der positive Trend (Rückgang der polizeilich erfassten Straftaten der letzten zwei Jahre), hat sich im Jahr 2009 nicht fortgesetzt. So ist die Gesamtzahl der registrierten Fälle um 782 (11 %) auf insgesamt 7 831 angestiegen und liegt unterhalb dem Mittelwert der letz- ten 10 Jahre mit 7 907 Straftaten. Dies ist auch eine Folge bzw. ein Erfolg unserer An- strengungen, nach erfolgter Umstrukturierung im Zusammenhang mit dem Personalabbau. Insofern ist weniger von einem Anstieg der Kriminalität, als vielmehr von einer Aufhellung des Dunkelfeldes nach den Standards früherer Jahre zu sprechen.

1 Daten des LKA BW als Berechnungsgrundlage für statistische Daten 2009 11 Durch die Polizeidirektion Biberach konnten 4 855 Straftaten oder 62 % geklärt werden, dies entspricht einem Anstieg der Aufklärungsquote (AQ) um 3,9 %. Im Vergleich wurde landesweit erneut ein Rückgang der erfassten Fälle von 2,1 %, im Be- reich des Reg-Bez. Tübingen ein Anstieg von 1,7 % registriert.

Das nachfolgende Diagramm der Häufigkeitszahlen (HZ: Straftaten x 100.000: Einwohner) lässt ei- nen direkten Vergleich der Kriminalitätsbelastung der Landkreise in Baden Württemberg zu.

Die HZ des Landkreises Biberach mit 4 137 (3 728) liegt wie in den letzten Jahren wieder deutlich unter der des RegBez. Tübingen mit 4 884 (4 803) und des Landes BW mit 5 387 (5 505). Im RegBez. Tübingen haben nur der Zollernalbkreis und der Alb-Donau-Kreis (oh- ne Stadtkreis ) eine geringere HZ.

Der Landkreis zählt statistisch gesehen damit zu den sichersten Regionen des Lan- des.

Die Veränderungen zum Vorjahr im Reg-Bez. Tübingen stellen sich wie folgt dar:

12 Veränderung zum Vorjahr

16,3%

11,6%

6,9%

2,3% 1,3% -3,1% -2,7% -6,5% -3,5% PD BC PD PD RT PD PD BL BL PD FN PD PD RV RV PD ULM PD PD SIG SIG PD PD TÜ PD RegBez TÜ RegBez

Anstiege bei der PD SIG: Diebstahls- und Vermögensdelikte PD TÜ: Vermögens- und Fälschungsdelikte

Rückgänge bei der PD RV: Vermögens- und Fälschungsdelikte

Mit deutlichem Anstieg der „aufklärungsfreundlichen“ Straftaten, wie Betrugs- und Körper- verletzungsdelikten, und deutlicher Steigerung der AQ bei „aufklärungsintensiver“ Strafta- ten, wie Diebstahlsdelikten, hat die Polizeidirektion Biberach im Berichtsjahr eine sehr gute AQ erreichen können.

Aufklärungsquote

65,3 64,2 62,9 64,5

62,9 62 61,8 60,3 61,4

60,1 58,8 59,4 59,9 59,5 58,1

2005 2006 2007 2008 2009 Land BW RegBez Tüb. Lkr. Biberach

13 Ø Die AQ der Polizeidirektion Biberach liegt mit 62 % deutlich über dem Landesdurch- schnitt (59,4 %) und auch über der AQ im RegBez. Tübingen (61,4 %); im RegBez. Tübingen haben nur die PD Balingen (65,3 %) und die PD Friedrichsha- fen (63,4 %) eine bessere Aufklärungsquote.

3.2.2 Tatverdächtige

Vor allem bedingt durch die sehr gute Aufklärungsquote und die Anstiege der Straftaten im Bereich der Betrugs- und Körperverletzungsdelikte war auch ein Anstieg bei den ermittel- ten Tatverdächtigen zu verzeichnen. Zu den 4 855 geklärten Delikten konnten 3 357 (3 240) Personen als Tatverdächtige ermittelt werden. Dies bedeutet einen Anstieg von 3,6 %.

3.3 Im Detail

Ø Anstieg um 782 Delikte oder 11,1 % auf 7 831 Gesamtstraftaten Ø Anstieg der Aufklärungsquote um 3,9 % auf 62 % Ø Durchschnittlich 21,5 Straftaten täglich (2005: 21,3 2006: 22,3; 2007: 20,7; 2008: 19,3), d. h. alle 67 (74) Minuten ist eine Straftat registriert worden Ø Anstiege resultieren im Wesentlichen aus den gestiegenen Fallzahlen in folgenden Deliktsbereichen § Vermögens- und Fälschungsdelikte +24,9 % (+ 304 auf 1 524 Delikte) § Diebstahl insgesamt +10,7 % (+ 254 auf 2 627 Delikte) § Rohheitsdelikte + 9,8 % (+ 97 auf 1 088 Delikte) § Sonstige Straftatbestände2 + 9,2 % (+ 166 auf 1 973 Delikte)

Ø Demgegenüber stehen erneute Rückgänge der Fallzahlen bei § Sexualdelikten - 47,2 % (- 50 auf 56 Delikte)

2 hier vor allem: Beleidigungsdelikte 14 Bekanntgewordene und aufgeklärte Straftaten

8873

8168 8144 7831 7786 7708 7800 7573 7410 7049

5590 5232 4892 4818 4867 4855 4655 4596 4582 4093

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

bekanntgewordene Fälle aufgeklärte Fälle MW 1999-2008

Prozentual verteilen sich die bei der PD Biberach registrierten Delikte folgendermaßen:

Anteil der Deliktsbereiche an den Gesamtstraftaten 2009 (2008)

Rohheitsdelikte 15% (15) einfacher Diebstahl Sexualdelikte 25% (24) 1% (2)

Rauschgiftdelikte 5% (6)

Sachbeschädigung schwerer Diebstahl 16% (17) 12% (12)

Beleidigung 5% (5) Betrug 21% (19)

15 3.3.1 Örtliche Verteilung

2.500

Fallzahlen 2008 2009 Städte/Gemeinden mit >75 Straftaten

2.000

1.500

1.000

500

0 Schwendi Ummendorf Stadt Stadt Dürmentingen Laupheim, Stadt , Stadt GVV , Bad Buchau, Stadt Biberach an der Riß, , Stadt

Gemeinden unter 75 Straftaten in 2009 sind nicht dargestellt; in den Gemeinden Moos- burg und sind in 2009 jeweils nur eine Straftat erfasst worden.

Steigende Fallzahlen in den nachfolgenden Gemeinden (es sind nur die gravierendsten Veränderungen dargestellt)

Rohheits- Dieb- Sach- Btm- Betrug delikte stahl beschäd. Delikte Bad Buchau + 60 % -- +++ + ++ +++

Erolzheim + 46 % ++ +++ + -- --

Bad Schussenried + 43 % + - +++ + +

Ochsenhausen +32 % +++ ++ -- - ++

Dettingen + 24 % ++ - ++ -- -

Riedlingen + 17 % -- ++ +++ ++ --

Laupheim + 12 % ++ + +++ + -

16 Rückgang der Fallzahlen in den nachfolgenden Gemeinden (es sind nur die stärksten Ver- änderungen dargestellt)

Rohheits- Dieb- Sach- Btm- Betrug delikte stahl beschäd. Delikte Schwendi - 4 % - -- -- + - Biberach - 3 % + - - - - Dürmentingen - 2 % - + + - -

Die prozentualen Steigerungen/Rückgänge sind unter Berücksichtigung der absoluten Fallzahlen zu würdigen. (Siehe Anlage 7.2)

Das nachfolgende Diagramm der Häufigkeitszahlen (HZ: Straftaten x 100.000: Einwohner) lässt einen direkten Vergleich der Kriminalitätsbelastung der Städte und Gemeinden des Land- kreises Biberach3 zu

Häufigkeitszahl 2008 - 2009

8.000 2008 2009

7.000

6.000

5.000 Lkr. BC: 4137

4.000

3.000

2.000

1.000

0

Riedlingen Laupheim Erolzheim Bad Buchau Dettingen, Iller Ochsenhausen Dürmentingen Bad Schussenried Bad Buchau GVV Biberach an der Riß

Der Vergleich der prozentualen Anteile der Straftaten zum prozentualen Anteil der Bevöl- kerung stellt sich wie folgt dar:

3 Es sind nur Städte und Gemeinden mit einer HZ von über 4000 dargestellt. 17 35 Straftaten im Verhältnis zum 30 Anteil der Bevölkerung (je in %-Angaben) 25

20

15

10

5

0 Ertingen Buchau Bad GVV Bad GVV Schwendi Riß Riß Restliche Laupheim Maselheim Riedlingen Gemeinden Ummendorf Warthausen BadBuchau Eberhardzell Schussenried Rot anRot der Rot Ochsenhausen Biberachan der Schemmerhofen Bevölkerung in % erfasste Fälle in %

Die Grafik verdeutlicht wiederum eine in den Städten - bezogen auf die Wohnbevölkerung - überrepräsentierte hohe Belastung mit Kriminalität.

3.3.2 Entstandener Schaden

Schaden 2009 in €

sonstige Straftaten; einfacher Diebstahl; 24.811 718.807

schwerer Diebstahl; 1.050.949

Vermög.- u. Fälschungsdelikte; 4.884.541

Die Schadenssumme (Vermögensschaden), beträgt für den Landkreis Biberach 7.003.448 € (2008: 6.525.165 €). Dies entspricht einem Anstieg um 7 %.

18 3.4 Einzeldelikte

3.4.1 Straftaten gegen das Leben/Suizide

Insgesamt waren fünf Fälle im Bereich der versuchten/vollendeten bzw. fahrlässi- gen/vorsätzlichen Tötung zu bearbeiten. Hervorzuheben ist hierbei die Einrichtung der Sonderkommission ‚Soko Klebeband’ welche im April 2009 den brutalen Mord in Bad Bu- chau aufzuklären hatte.

Im Jahr 2009 mussten von der Kriminalpolizei in insgesamt 82 (94) Fällen Todesermitt- lungen durchgeführt werden, davon waren 24 (26) Suizide. In 18 Fällen (75 %) waren die Suizidenten männlich und in 6 Fällen (25 %) weiblich. Die jüngste Person war 18 Jahre und die älteste Person war 87 Jahre. Das Durchschnitts- alter liegt bei 52,5 Jahren (2008: 50,1 Jahren). Die 24 Suizide in 2009 liegen unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre mit 26,5 Fällen.

Die eindeutig häufigste Form war, wie auch in den Vorjahren, mit 9 Fällen (37,5 %) der Su- izid durch Erhängen.

3.4.2 Sexualdelikte

Ø Sehr deutlicher Rückgang der Sexualdelikte um 50 auf 56 Delikte Ø Ebenfalls deutlicher Rückgang beim sex. Missbrauch von Kindern von 27 auf lediglich 7 Delikte (nach stark gestiegenen Fallzahlen in 2008 durch zwei ge- klärte Tatserien in Biberach und Ochsenhausen mit mehreren Opfern) Ø Erneuter Rückgang der Kinderpornografiedelikte um 5 auf 14 Delikte Ø Deutlicher Rückgang der Delikte des Exhibitionismus um 19 auf 6 Delikte; ent- spricht Straftatenanzahl der Jahre 2005 bis 2007 Ø Anstieg der sexuellen Gewaltdelikte (Vergewaltigung und sex. Nötigung) um 3 auf jetzt 26 Delikte; davon wurden 22 aufgeklärt

Sexualdelikte

117 106

93 87

56 51

34 34 32 29 31 26 26 23 23 19 19 15 14 7

2005 2006 2007 2008 2009 Straftaten gg. sex. Selbstbestimmung Vergewaltigung/sex. Nötigung sex. Mißbrauch von Kindern Bes./Verbreitung pornograf. Schriften Anmerkung: Bei den polizeilichen Ermittlungen waren die Feststellungen erschreckend, wie Jugendliche wertfrei mit dem Thema Sexualität umgehen. Sexualität ohne „Liebe“ ist weit verbreitet und Jugendliche äußern frei, dass man nicht verliebt sein muss, um „mitein-

19 ander Sex“ zu haben („Sex ja, Küssen nein“). Auch scheint es Jugendlichen oftmals nicht bewusst zu sein, dass und wann Grenzen zur Gewalt überschritten werden. Eine Aufklä- rung durch die Eltern hat in vielen Fällen nicht oder nicht ausreichend stattgefunden und auch der einfache Zugang zur Pornografie scheint enorme Auswirkungen auf die Art des Praktizierens von Sexualität zu haben.

3.4.3 Rohheitsdelikte

Die HZ des Landkreises Biberach bei Raub- und Körperverletzungsdelikten ist mit 452 deutlich unter dem des Landes BW mit 527. Im Reg. Bez. Tübingen hat nur der Alb-Donau- Kreis (ohne Stadtkreis Ulm) eine geringere HZ.

800

HZ Raub/KV 700

600

HZ Land BW 527

500

400

300

200

100

0 LKR Sigmaringen LKR LKR LKR Tübingen LKR LKR LKR Biberach LKR Alb-Donau- Zollernalbkreis Bodenseekreis Kreis

Innerhalb des Landkreises liegen die HZ in Bad Schussenried, Biberach, Laupheim, Ried- lingen, Ochsenhausen und Dürmentingen über dem Landes- (527) und Kreisdurchschnitt (452).

HZ Raub (TSH 21..) und KV (TSH 22..) 800

700

600 MW 2003 - 2008

500 2009

400

300

200

100

0 Bad Schem Biberac Dürment Riedling Ochsen Lauphei Achstett Bad Kirchdor Warthau Schwen Schuss merhofe Ertingen h ingen en hausen m en Buchau f sen di enried n

MW 2003 - 2008 601 644 627 647 355 467 252 284 487 321 212 332 351 2009 757 747 737 631 587 531 392 389 370 366 306 235 222

nur Gemeinden mit > 50 Straftaten zw. 2006 - 2009

20 Besondere Bedeutung unter den Rohheitsdelikten nehmen aufgrund der Schwere der Straftat die Raubdelikte ein.

Ø Deutliche Zunahme um 15 auf 36 Delikte; entspricht einer Zunahme um 71 %; in den letzten 4 Jahren ist eine jährlich steigende Fallzahl erkennbar Ø Mit 33 aufgeklärten Delikten wurde eine sehr gute Aufklärungsquote von 92 % er- reicht, z. B. o Raubüberfallserie in Biberach o Raubüberfälle auf Spielotheken in Schemmerhofen und Laupheim Ø Ungeklärt geblieben ist bislang der bewaffnete Raubüberfall auf einen Supermarkt in Erolzheim

Raubüberfälle

58

46

36 33

25 25 24 22 22 21 17 17 17 18 18 18 16 15 16 13

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Fälle aufgekl. Fälle Mittelwert

Den größten Anteil am Deliktsbereich Rohheitsdelikte nehmen wiederum die Körperverlet- zungen (KV) ein. Der Anstieg der letzten 10 Jahre - ausgenommen in 2008 - hat sich auch in 2009 fortge- setzt. Mit 819 Delikten in 2009 liegen die Körperverletzungsdelikte noch immer deutlich über dem Mittelwert der letzten 10 Jahre mit 672 Delikten.

Ø Bei 763 (726) aufgeklärten Delikten standen die TV in 35,4 % (36) unter Alkoholein- fluss Ø Die Anzahl der gef. Körperverletzung ( i.d.R. durch mehrere gemeinsam begangen) ist in 2009 gegenüber dem Vorjahr erneut um 12 auf 197 Delikte zurückgegangen

21 Körperverletzungsdelikte 819 791

753

720 710 685 657

616 597 582

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Körperverletzungsdelikte Mittelwert

Gewalt gegen Polizeibeamte

Die Entwicklung der Widerstandsdelikte gegen Polizeibeamte im Jahresvergleich:

2006 2007 2008 2009 Anzahl 33 36 32 11

Entgegen dem Bundes- und Landestrend und für uns überraschend ist die Gewalt gegen Polizeibeamte im Landkreis Biberach sehr deutlich zurückgegangen. Wichtige Gründe hier- für dürften unsere Einsatzstrategie (konsequentes, aber auch deeskalierendes Einschrei- ten, Konflikthandhabung) aber auch das gezielte gemeinsame Vorgehen von Justiz/Polizei und Kommunen gegen Gewalttäter sein. Ein Erfolg der Sicherheits- und Präventionsstrate- gie im Landkreis! Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

3.4.4 Diebstahlsdelikte

Ø Gesamtfälle nach Rückgang im Vorjahr deutlich um 254 Delikte oder 10,7 % auf 2 627 Delikte angestiegen Ø Unter Mittelwert der letzten 10 Jahre mit 2 869 Delikten Ø Anstieg sowohl beim einfachen als auch beim schweren Diebstahl

22 Diebstahl

3040 3094 3000 3148 2874 2791 2851 2547 2627 2373 2086 1937 1943 1970 1965 1920 1780 1769 1713 1627

1169 1075 1057 1008 1011 937 931 834 858 746

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

einf. Diebstahl schwerer Diebstahl Diebstahl gesamt

Der Trend des Rückgangs im Diebstahlsbereich aus den Vorjahren ist unterbrochen. Of- fensichtlich zeigt die Wirtschaftskrise auch hier ihre Auswirkungen

Delikte des einfachen Diebstahls

Ø Von 1 769 Diebstählen konnten 778 Delikte geklärt werden; entspricht einer AQ von 44 % (40,6 %) Ø Dazu wurden 664 Tatverdächtige ermittelt; von diesen waren 304 Personen Jungtä- ter unter 21 Jahren (entspricht einem Anteil von 45,8 %) Ø Ein beträchtlicher Anteil der ermittelten Tatverdächtigen entfällt auf den Ladendieb- stahl, von 365 ermittelten TV waren 66 Kinder, 82 Jugendliche und 20 Heranwach- sende Ø Unter den Gesamttatverdächtigen sind 118 nichtdeutsche Personen; der Anteil der nichtdeutschen TV ist im Vergleich zum letzten Jahr um 3,3 auf 18,3 % angestiegen

Besonders schwerer Fall des Diebstahls

Ø Aufgeklärt wurden 195 Delikte oder 22,7 % von 858 Delikten insgesamt; die AQ konnte um 5,9% gesteigert werden Ø Von 149 tatverdächtigen Personen waren 86 Personen oder 57,7 % Jungtäter unter 21 Jahren, davon o 9 Kinder o 54 Jugendliche o 23 Heranwachsende Ø Von den Gesamttatverdächtigen waren 36 Personen ausländische Mitbürger, dies entspricht einem Anteil von 24,2 %

23 Entwicklungen bei Diebstahlsdelikten

Zu-/Abnahme in % Diebstahlsdelikte 2007 2008 2009 (Vergleich 2008/2009) in/aus Wohnungen 117 135 123 - 8,9 davon: Tageswohnungseinbrüche 10 16 19 + 18,8 Fahrraddiebstahl 332 304 316 + 3,9 Diensträumen pp. 144 67 110 + 64,2 in/aus Kfz 157 119 189 + 58,8 Gaststätten pp. 76 78 106 + 35,9 Ladendiebstahl 463 421 388 - 7,8 an Kfz 173 164 175 + 6,7

In 2010 wurde durch die Kriminalpolizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die bandenmäßig begangene Ladendiebstähle aufzuarbeiten hatte. Russische Spätaussiedler begingen zur Finanzierung ihrer Drogensucht unzählige Ladendiebstähle. Hierbei reichte der Aktionskreis über mehrere Landkreise. Bezeichnend war das dreiste und aggressive Auftreten der Beschuldigten, was zu einer erheblichen Einschüchterung des Verkaufspersonals führte. Insgesamt konnten 78 Straftaten aufgeklärt werden.

3.4.5 Vermögens- und Fälschungsdelikte

Ø Anstieg in diesem Deliktsbereich um 304 Delikte oder 24,9 % Ø Mitursächlich für den Anstieg ist ein Seriendelikt wegen betrügerischer Erlangung von Vertragsabschlüssen mit 114 Einzelfällen in Bad Schussenried Ø Delikte des Waren- und Warenkreditbetrugs auf Vorjahresniveau mit 421 Delikten Ø Erneuter Anstieg des Tankbetrugs um 29 Delikte oder 16,7 % auf 204 Delikte; hier vor allem an den BAB-Tankstellen Illertal A7 wieder mit einem Anstieg um 12 auf 100 Delikte. Die PD Biberach hat den Betreiber vor dem Hintergrund des erneuten Anstiegs der Fallzahlen und angesichts der weiterhin entstehenden Schäden gebeten, seine Ent- scheidung auf Verzicht der Einrichtung einer Videoüberwachungsanlage zu über- denken Ø Bei Finanzermittlungen wurden in 28 Fällen Vermögenswerte in Höhe von 231.396 € gesichert

24 Betrugsdelikte 1925 1902

1724

1562 1524 1462 1411 1350 1220 1149

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Betrugsdelikte Mittelwert

Ø Hohe Fallzahlen aus 2004 und 2006 beruhten auf zwei Großverfahren mit entspre- chender Anzahl von Geschädigten

3.4.6 Beleidigung / Sachbeschädigung

Ø Anstieg der Beleidigungsanzeigen um 57 Delikte oder 19,4 % auf 351 Delikte Ø Stagnation der Sachbeschädigungen mit 1 121 Delikten auf relativ hohem Niveau o Geringer Rückgang der Sachbeschädigungen an Kfz um 19 Delikte oder 4,6 % auf 397 Delikte o Für die Sachbeschädigungen konnten 240 Tatverdächtige [AQ: 22,8 % (19,5 %)] ermittelt werden, darunter befanden sich § 36 Kinder entspricht 62 % (65,8 %) der § 88 Jugendliche ermittelten Tatverdächtigen § 54 Heranwachsende

Nach wie vor kommt es immer wieder zu Sachbeschädigungen durch Herausreißen von Leitpfosten nach Festivitäten.

3.4.7 Rauschgiftdelikte

Ø Anstieg der Delikte um 30 oder 8,4 % auf 389 Betäubungsmitteldelikte Ø 80 TV (21 %) waren zwischen 8 und 21 Jahre alt; im Vorjahr 28 % Ø Anteil der ND 32 TV bei 10 % (13 %) Anteil der Aussiedler 70 TV bei 22 % (15,2 %)

25 Rauschgift-Delikte 700

600

500

400

300

200

100 Btm-Delikte 0 Konsum 2005 Handel/Schmuggel 2006 2007 Einfuhr 2008 2009

BTM-Delikte können nur durch intensive polizeiliche Kontrollen und Ermittlungen aufge- deckt werden. Wir gehen davon aus, dass alle Drogenarten im Landkreis auf hohem und immer noch steigendem Niveau sehr leicht verfügbar sind. Die Ermittlungen orientieren sich laufend an den erkannten Schwerpunkten.

Der Schwerpunkt der im Berichtsjahr aufgeklärten Rauschgiftkriminalität lag bei den Verbrauchs- und Konsumdelikten mit 235 (203) Delikten. Ihnen folgten die Handels- und Schmuggeldelikte mit 96 (87) Delikten sowie die illeg. Einfuhrdelikte mit 11 (28) Delikten.

In 2009 wurde zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität sowie Durchführung von gezielten Strukturermittlungen im kriminalgeographischen Raum Bad Schussenried / Bad Buchau eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Im Verlauf der 9 Monate dauernden Ermitt- lungsarbeit wurde gegen 45 Beschuldigte ermittelt, 30 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen, 4 Beschuldigte inhaftiert und eine nicht unerhebliche Menge an Betäubungsmitteln sichergestellt (u.a. 12,2 kg Marihuana, 660 g Haschisch, 130 g Amphetamin, 7 g Kokain, 1,2 g Heroin).

Drogentote

Im Berichtsjahr wurden im Landkreis 3 (3) Drogentote, landesweit 133 (194) Drogentote registriert. Die Zahl der Drogentoten ist im Landkreis Biberach seit Jahren (mit wenigen Ausnahmen) vergleichsweise hoch.

Im Berichtsjahr wurden folgende Betäubungsmittel sichergestellt:

26 3.4.8 Straftaten gegen die Umwelt

Ø Weiterer Rückgang um 3 auf 34 Delikte o Rückgang der Straftaten wegen unerlaubtem Umgang mit gefährlichen Abfäl- len um 6 auf 19 Delikte o Rückgang der Straftaten wegen Gewässerverunreinigung um 2 auf 7 Delikte

3.4.9 Straßenkriminalität

Der Phänomenbereich umfasst Delikte, die auf Straßen/Wegen/Plätzen, also in der Öffent- lichkeit verübt werden und insbesondere das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beein- trächtigen. Hierzu zählen z. B. Sexual- und Raubdelikte, gefährliche Körperverletzungen auf Straßen, Diebstahlsdelikte in/an/von Fahrzeugen (inkl. Fahrraddiebstähle) und Sachbeschädigun- gen.

Straßenkriminalität 1444 1368 1331 1335 1247

957 946 819 781 684

2005 2006 2007 2008 2009

Straßenkriminalität davon: Straßendiebstahl

Ø AQ bei der Straßenkriminalität bei 22 % (19,5 %) Zunahmen in allen Deliktsbereichen

Örtliche Verteilung

Fallzahlen Straßenkriminalität 2008 2009 Biberach 439 475 Laupheim 176 200 Riedlingen 109 137 Ochsenhausen 72 80 Bad Schussenried 93 79 Bad Buchau 46 59

27 Wochentage Straßenkriminalität 2007 - 2009 900

800

700

600

500

400

300

200

100

0 So Mo Di Mi Do Fr Sa

Die Abbildung verdeutlicht, dass die Tatbegehung mit Beginn des Wochenendes massiv ansteigt. Auf die Wochentage Freitag, Samstag und Sonntag entfallen 54,1 % aller Fälle.

Uhrzeit Straßenkriminaltät 2007-2009

400

350

300

250

200

150

100

50

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

Die Tabelle zeigt, dass die Delikte mit Beginn der frühen Abendstunden zunehmen. Bei den Körperverletzungen wird der Höchststand erst gg. 01.00 Uhr erreicht, verbleibt bis 03:00 Uhr auf hohem Niveau und weist erst in den frühen Morgenstunden eine rückläufige Tendenz auf. Dieses Erscheinungsbild reflektiert nicht zuletzt das heutige Freizeitverhalten der jungen Generation, bei dem nicht selten Alkoholkonsum in Aggressionsverhalten mündet. Die Jugendlichen und Heranwachsenden stellen einen Bevölkerungsanteil von 7,9 % sind aber mit 34 % in der Gruppe der Tatverdächtigen bei Körperverletzungsdelikten vertreten.

28 Die Uhrzeit 0 Uhr mit 368 Fällen wurde nicht dargestellt, da bei fehlender Tatzeit maschi- nell 0 Uhr gesetzt wird und dies somit zu Fehlinterpretationen führen kann.

Fallbeispiel

Ein 15-jähriges Mädchen wurde gegen 16 Uhr am ZOB in Biberach von zwei 15- und 16-jährigen Mitschülerinnen attackiert. Die Täterinnen forderten das Handy der Geschädigten. In der Folge schlugen sie mehrmals mit Händen und Füßen auf die Geschädigte ein. Danach wurde das Opfer zur dirigiert und mehrmals in den Fluss gestoßen. Prellungen und Platzwunden im Gesicht und am gesamten Körper sowie eine komplett durchnässte Kleidung waren die Folgen. Die Beschuldig- ten konnten ermittelt werden und legten Geständnisse ab.

3.5 Tatverdächtige

3.5.1 Tatverdächtigenzahlen

Ø Anstieg der Tatverdächtigenzahlen um 3,6 %, davon • 2 648 TV (78,9 %) ƃ • 709 TV (21,1 %) Ƃ Ø Von den ermittelten TV sind 48,2 % (46,5 %) bereits polizeilich in Erscheinung ge- treten Ø Unter alkoholischer Beeinflussung standen zur Tatzeit 549 TV oder 16,4 % (15,4 %), darunter befanden sich 37 Frauen Ø In 58 % wohnt der ermittelte TV in der Tatortgemeinde; in 26 % wohnt er im Landkreis

Tatverdächtige gesamt

3737 3656

3500 3465

3357

3240 3212

3038 3034

2933

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Tatverdächtige MW 1999-2008

Anteil der Altersgruppen

29 Aufgliederung der Tatverdächtigen 2009 (2008)

Kinder; 163; 5% (4,7%) Jugendliche ; 520; 15% (16%)

Heranwachsende ; 412; 12% (10,6) Erwachsene ; 2262; 68% (68,6)

Mit 32,6 % (31,4 %) Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen liegt die Altersgruppe der Jungtäter unter 21 Jahren deutlich höher als der Anteil an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Biberach (24,5 %).

Tatverdächtige Kinder

298 253 270 220 229 212 207 212 163 153

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Kinder MW

Ø TV-Zahlen der Kinder liegt weiterhin deutlich unter dem 10-Jahresschnitt Ø Geringer Anstieg der TV Kinder um 6,5 % 126 TV (77,3 %) ƃ 37 TV (22,7 %) Ƃ - der Mädchenanteil hat sich zum Vorjahr um 7 % erhöht § Bevölkerungsanteil der Kinder ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 % zurückge- gangen

30 Tatverdächtige Jugendliche 534 500 569 482 505 520 520 471 400 412

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jugendliche MW

Ø TV Jugendliche auf Vorjahresniveau 408 TV (78,5 %) ƃ 112 TV (21,5 %) Ƃ - der Mädchenanteil hat sich zum Vorjahr um 2,3 % erhöht § Bevölkerungsanteil der Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu un- verändert

Tatverdächtige Heranwachsende 450 426 412 377 401 382 356 341 344 344

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Heranwachsende MW

Ø Nach mehrjährigem Rückgang bei den TV Heranwachsenden jetzt ein deutlicher Anstieg um 19,7 % 344 TV (83,5 %) ƃ 68 TV (16,5 %) Ƃ - der Mädchenanteil hat sich zum Vorjahr um 1 % verringert § Bevölkerungsanteil der Heranwachsenden ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert

31 Tatverdächtige Kinder 115

94

82

65 66

36 36 36 33 29 28 24 26 20 17 18 15 14 11 9

Ladendiebstahl schwerer Diebstahl Körperverletzung Sachbeschädigung 2005 2006 2007 2008 2009

Ø Ladendiebstahl ist – wie in den Jahren zuvor - nach wie vor das dominierende Delikt im Kindesalter und auf Vorjahresniveau, bei Körperverletzungsdelikten und Sach- beschädigungen ist ein ansteigender Trend erkennbar Ø Raubdelikte 0 TV (Vorjahr: 0) Ø Btm-Delikte 2 TV (Vorjahr: 1)

221 Tatverdächtige Jugendliche

198 196

180 173 159 149 147

122 110 105 101 98 96 97 91 86 88 88 82 82 74 74

52 47 43 33 29 27 21 10 6 2 3 3

Diebstahl gesamt Ladendiebstahl Raub Körperverletzung Betrug Sachbeschädigung Btm-Delikt

2005 2006 2007 2008 2009

Ø Auffallend ist hier der Rückgang in allen Deliktsbereichen mit Ausnahme beim Ø Ladendiebstahl und Ø Raub (geklärte Raubserie in Biberach und Spielothekenüberfälle)

32 Tatverdächtige Heranwachsende

127 122 115 116 111 109

96 90 82 77 71 63 60 58 54 51 46 38 28 29 28 22 21 16 11 12 7 2 4 2

Diebstahl gesamt Raub Körperverletzung Sachbeschädigung Btm-Delikt Handel mit Btm

2005 2006 2007 2008 2009

Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss 4

Diese Übersicht belegt den großen Handlungsbedarf in der Eindämmung der Verfüg- barkeit von Alkohol für Jugendliche und in der Suchtprävention.

4 Für den Personenkreis Nichtdeutsche TV liegen keine entspr. Daten vor.

33 3.5.2 Nichtdeutsche Tatverdächtige

Nichtdeutsche Tatverdächtige 660 650

610 602 586

551 552 537 527

474

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Nichtdt. Tatverdächtige MW

Ø Anteil an den Gesamttatverdächtigen beträgt 16,4 % (16,2 %); bei einem Bevölkerungsanteil von lediglich 5,6 % sind nichtdeutsche TV überproporti- onal repräsentiert o 429 nichtdeutsche TV ƃ o 123 nichtdeutsche TV Ƃ Ø Die insgesamt 552 nichtdeutschen TV kommen aus 58 verschiedenen Ländern, dar- unter

Länder der Nichtdeutschen TV 2009

156

62 37 28 21 20 18 17 16 12 11 10 TÜRKEI ITALIEN SERBIEN KROATIEN RUMÄNIEN SLOWAKEI RUSSISCHE FÖDERATION ÖSTERREICH KASACHSTAN SERBIEN UND MONTENEGRO BOSNIEN UND JUGOSLAWIEN HERZEGOWINA

34 So gliedern sich die nichtdeutschen Jungtäter nach Alter:

Nichtdeutsche Tatverdächtige bis 21 Jahre 74 71 71

65 62 58 57 53 52

44

36 32 32 30 30

2005 2006 2007 2008 2009 Kinder Jugendliche Heranwachsende

Anteil der nichtdeutschen Jungtäter an den Gesamtzahlen der nichtdeutschen TV: [ Klammer: % Anteil der dt. TV in ihrer Vergleichgruppe] • Kinder 5,4 % [ 5 %] • Jugendliche 11,2 % [15 %] • Heranwachsende 9,4 % [12 %]

3.5.3 Tatverdächtige Aussiedler – Straftaten / Altersstruktur

Hinweis: Ab 2010 werden diese Tabellen lt. LKA BW nicht mehr erstellt. Nach letzjährigem Rückgang der Straftaten ist im Berichtsjahr ein deutlicher Anstieg der registrierten Straftaten durch Aussiedler von 566 auf 675 Delikte zu verzeichnen.

Insgesamt wurden 407 (386) [352 ƃ55 Ƃ@$XVVLHGOHUDOV7DWYHUGlFKWLJHHUPLttelt. Dies sind 12,1% (11,9%) aller ermittelten TV bei einem Bevölkerungsanteil von lediglich ca. 6%.

35 Straftatenanzahl / Deliktsbereiche

2006 2007 2008 2009 Delikt Straftaten gegen das Leben 1 2 2 2 Sexualdelikte 3 5 4 7 davon : Vergewaltigung 1 0 1 4 Rohheitsdelikte 128 161 144 139 davon : Raubstraftaten 5 4 3 9 Körperverletzungen 100 131 110 108 davon: gefährl. KV 43 57 38 27 einfacher Diebstahl 171 146 131 142 davon: Ladendiebstahl 88 85 86 80 schwerer Diebstahl 31 42 23 69 Vermögensdelikte 55 80 52 70 davon: Betrugsdelikte 40 69 40 58 darunter: Warenkreditbetrug 17 34 21 36 Beleidigung 22 29 32 43 Sachbeschädigung 25 50 43 42 Betäubungsmitteldelikte 74 41 61 91 davon: Besitz und Konsum 53 22 39 61 Illeg. Handel/Schmuggel 16 15 15 23 Illegale Einfuhr 1 1 2 2 Gesamtdelikte 571 630 566 675

Der Anstieg um 109 Straftaten oder 19 % ist vor allem in den Deliktsbereichen Raub, schw. Diebstahl und bei den Btm-Delikten vorhanden.

Tatverdächtige Aussiedler – Altersstruktur

Jugend- Heran- Gesamt Kinder Erwachsene liche wachsende 2005 407 25 77 71 234 2006 411 24 75 64 248 2007 434 29 77 65 263 2008 386 13 56 48 269 2009 407 9 42 50 306

Tatverdächtige Aussiedler – Wohnort

Gemeinde 2005 2006 2007 2008 2009 Biberach 216 225 185 136 110 Riedlingen 63 104 150 86 91 Laupheim 78 42 71 69 64 Ertingen 16 29 8 10 9 Bad Buchau 19 26 45 12 19 Bad Schussenried 11 22 22 14 19 Ochsenhausen 14 23 21 12 16

36 3.6 Opfer

Ø Der Anstieg der Opferzahlen, korrespondiert mit dem Anstieg der Körperverlet- zungsdelikte

1400 Opfer

1200

1000

800

600

400

200

0 Gesamt Kinder - 14 Jahre Jugendliche 14-18 Heranwachsende Erwachsene 21-60 Erwachsene >60 Jahre 18-21 Jahre Jahre 2005 2006 2007 2008 2009

37 4 Verkehrsstatistik aus Landkreissicht

4.1 Unfallzahlen

Die Gesamtzahl der polizeilich bearbeiteten Unfälle sank von 3 272 auf 3 192 (- 2,4 %). Dabei ist festzustellen, dass sich die Zahl der sog. EUSka-Unfälle (EUSka ist eine VU-Statistik ohne Kleinst-Unfälle) von 1 758 weiter auf 1 695 (- 3,6 %) verringerte und damit einen Tiefststand erreicht hat. Die Zahl der Kleinstunfälle ging nach einem Höchstwert im Vorjahr von 1 514 auf 1 497 zurück (- 1,1 %). In dieser Zahl enthalten sind auch 476 Wildunfälle (Vorjahr 434, + 42 Unfälle). Diese Wildunfälle werden seit 2007 wieder von der Polizei aufgenommen. Insgesamt steigt der Anteil der Kleinstunfälle an und hat jetzt einen Wert von 47 % erreicht.

Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden sank von 668 auf den neuen Tiefststand von 631 (- 5,5 %). Die Zahl der Leichtverletzten sank deutlich von 637 auf 583 (- 8,5 %), wäh- rend die Zahl der Schwerverletzten um 23,8 % von 210 auf 260 anstieg. Diese Entwicklung ist wohl auf die verstärkte Neigung zur stationären Behandlung zurückzuführen, die zu ei- ner statistischen Erfassung als Schwerverletzter führt. Zudem ist die Zahl der Unfälle mit mehr als 2 Schwerverletzten gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Zwar hat die Anzahl der Getöteten nach einem Tiefststand im Vorjahr nun wieder von 13 auf 15 zugenommen, dies stellt aber noch den drittniedrigsten Wert dar, der je im Land- kreis Biberach festzustellen war.

Unfallentwicklung 3192 2971

1497 1146 1064 1151 674 631

VU-gesamt VU-Pers VU-Sach Kleinst-VU

MW 2005-2008 2009

Hinsichtlich der Ursachen und der Verkehrsteilnehmer sind von den 3 192 Unfällen nur die 1 695 EUSka-Unfälle auswertbar. Die restlichen 1 497 Unfälle mit geringfügigen Ord- nungswidrigkeiten als Ursache wurden in einem vereinfachten Verfahren bearbeitet und sind daher lediglich zahlenmäßig erfasst.

38 Hinsichtlich der Ursachen ergaben sich 2009 folgende Verschiebungen:

• Leichter Rückgang der Ursache Geschwindigkeit von 20,8 auf 20,5 % (von 365 auf 348 VU) • Zunahme der Ursache Vorfahrt von 20 auf 22 % (von 349 auf 373 VU) • Zunahme der Ursache Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren von 28 auf 29 % (von 494 auf 496 VU)

Unfallursachen

475 496

375 373 378 348

144 129

Verkehrstüchtigkeit Geschwindigkeit Vorfahrt/Vorrang Abbiegen,Wenden,Rückwärtsfahren

MW 2005-2008 2009

4.1.1 Motorisierte Zweiräder Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiräder (MOTZ) sank von 128 auf 122 (- 4,7 %). Nach dem Anstieg der Unfälle mit Mofas und Kleinkrafträdern (bis 50 ccm) im Vorjahr von 22 auf 55, blieb dieser Wert im vergangenen Jahr mit 56 nahezu konstant. Ört- liche Schwerpunkte sind hierbei die Stadt Biberach (13 VU), Ochsenhausen (5 VU), Laup- heim, Riedlingen, Schwendi, Ertingen und Eberhardzell (je 4 VU). Diese Fahrzeuge stellen nunmehr 46 % (Vorjahr 43 %) der Beteiligten bei Unfällen mit Beteiligung motorisierter Zweiräder. Der aus Unfällen mit allen motorisierten Zweirädern resultierende Personenschaden ist insgesamt leicht rückläufig, jedoch waren mehr Tote (4) und Schwerverletzte (40) zu ver- zeichnen. Die Zahl der Leichtverletzten bei diesen Unfällen sank jedoch von 76 auf 61. Der Anteil der dabei von den Fahrern mot. Zweiräder verursachten Unfälle sank von 52 auf nun 47 %.

4.1.2 Radfahrer Die Zahl der Radunfälle sank wieder deutlich von 164 auf 146 (- 11 %). Ein geringerer Wert war lediglich 1998 verzeichnet worden. Die Zahl der dabei Verletzten ging ebenfalls zu- rück. So waren nur noch 1 getöteter Radfahrer (Vorjahr 2), 47 Schwerverletzte (48) und 95 Leichtverletzte (109) zu verzeichnen.

39 4.1.3 VU in Gemeinden Die Unfallentwicklung erfolgte in den einzelnen Gemeinden teils sehr unterschiedlich. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei kleineren Totalzahlen die Ausschläge naturgemäß größer sind.

So sanken die Unfallzahlen (EUSka-VU) in

• Allmannsweiler von 9 auf 0 (- 100 %) • von 35 auf 18 (- 49 %) • Kirchberg von 20 auf 12 (- 40 %) • von 54 auf 37 (- 33 % ) • von 25 auf 18 (- 33 %) • Bad Buchau von 102 auf 82 (- 20 %) • Schwendi von 116 auf 97 (- 16 %) • Biberach von 896 auf 779 (- 13 %)

Negative Entwicklungen sind dagegen insbesondere in folgenden Gemeinden festzustel- len:

• Bad Schussenried von 133 auf 145 (+ 9 %) • Erolzheim von 38 auf 44 (+ 16 %) • Riedlingen von 187 auf 219 (+ 17 %) • Ochsenhausen von 172 auf 212 (+ 23 % ) • Ertingen von 46 auf 61 (+ 33 %) • von 35 auf 52 (+ 49 %)

Ein wesentlicher Rückgang bei der Zahl der EUSka-VU weisen folgende Raumschaften auf:

• Biberach von 696 auf 627 (- 9,9 %), Tiefststand seit 1998 • Riedlingen von 231 auf 221 (- 4,3 %), Tiefststand seit 1998

Negative Entwicklungen weist dagegen folgende Raumschaft auf:

• Ochsenhausen von 224 auf 259 (+ 15,6 %)

Bei der Zahl der Unfälle mit Personenschaden waren positive Entwicklungen in den Raumschaften

• Laupheim, Rückgang von 165 auf Tiefststand von 139 (- 15,8 %) • Riedlingen, Rückgang von 102 auf Tiefststand von 87 (- 14,7 %) • Biberach, Rückgang von 238 auf 227 (- 4,6 %) zu verzeichnen.

40 Negativ war hier dagegen der Trend in den Raumschaften

• Bad Buchau/Bad Schussenried , Anstieg von 75 auf 78 VU (+ 4,0 %) • Ochsenhausen/Erolzheim, Anstieg von 88 auf 100 (+ 13,6 %)

4.1.4 Junge Fahrer Die Unfälle mit Beteiligung junger Fahrer (18 - 24 Jahre) stiegen leicht von 500 auf 509 an. Dabei stellten sie in 336 Fällen (Vorjahr 327) den Verursacher. Die Quote als Verursacher stieg damit leicht von 65,4 auf 66,9 %. Der Anteil der von Jungen Fahrern insgesamt verursachen Unfälle (EUSka) stieg von 18,6 % auf 19,8 % und damit über den langjährigen Mittelwert von 18,2% an.

4.1.5 Senioren Die Unfälle mit Beteiligung von Senioren (65 Jahre und älter) sank nach einem Anstieg im Vorjahr auf 297 nun wieder auf 269 und damit auf das Niveau von 2007 (264). Dabei stell- ten sie in 157 Fällen (Vorjahr 186) den Verursacher. Die Quote als Verursacher sank dabei von 62,6 auf 58,4 % und damit den niedrigsten Wert seit 2002. Der Anteil der von Senioren insgesamt verursachten Unfälle (EUSka) sank ebenfalls von 10,6 auf 9,3 % und liegt wieder unter dem langjährigen Mittelwert von 9,7 %.

4.1.6 Schwere VU/Gurt/Helm Der Anteil der gurtpflichtigen, aber nicht angeschnallten Fahrzeuginsassen, ist weiterhin von 9,3 % (2005), 14,8 % (2006), 20,6 % (2007), 18,8 % (2008) mit nun 13,3 % bei den Schwerverletzten weiterhin hoch. Von den Getöteten waren wie im Vorjahr 3 von 8 Gurtpflichtigen nicht angeschnallt. Bei den Getöteten mit Helmpflicht hatte einer von 5 keinen Helm getragen (Vorjahr 2 von 2). Von den 36 Schwerverletzten mit Helmpflicht hatte einer keinen Helm getragen. Zwei weitere helmpflichtige Fahrer hatten den Kinnriemen nicht geschlossen und verloren den Helm jeweils beim Aufprall.

4.1.7 Schulwegunfälle Die Zahl der Schulwegunfälle (Schüler als aktive Verkehrsteilnehmer, nicht als Mitfahrer) ist nach dem Höchstwert 2007 von 25 Unfällen 2008 auf 21 und nun weiter auf 19 gesun- ken.

Die Schulwegunfälle verteilen sich auf: • Biberach 11, davon sieben Radfahrer, drei Fußgänger, und einen Mopedfahrer • Laupheim fünf, davon vier Radfahrer und ein Fußgänger • Dettingen, ein Pkw-Fahrer (alleinbeteiligt) • Ingoldingen, ein Pkw-Fahrer (alleinbeteiligt) • Warthausen, ein Pkw-Fahrer (gegen Pkw)

In Biberach und Laupheim verteilen sich die Schulwegunfälle jeweils auf das gesamte Stadtgebiet. Örtliche Schwerpunkte sind nicht erkennbar.

41 4.1.8 Unfallhäufungsstellen Im Jahr 2009 waren an insgesamt 11 (Vorjahr 13) Stellen Unfallhäufungen festzustellen. Im Bereich der Stadt Biberach sind es 3 (8), Warthausen 2 (0), Riedlingen 1 (0), Ochsen- hausen 1 (1), Bad Schussenried 1 (0), Schemmerhofen 1 (0), Tannheim 1 (0) und Erlen- moos 1 (0). Die Unfälle an Unfallschwerpunkten werden genauestens analysiert und die Unfallstellen hinsichtlich möglicher Optimierungen der Straße bzw. der Verkehrszeichen untersucht. Hierzu trifft sich jeweils im Frühjahr ein Fachgremium mit Vertretern der Straßenbaubehör- den, der Verkehrsbehörden und der Polizei. Von den Unfallhäufungsstellen aus dem Vorjahr sind 2009 nur 2 erneut aufgetreten.

4.2 Verkehrsüberwachung Bedingt durch eine starke zeitliche Beanspruchung durch den NATO-Einsatz und einer sich weiterhin verschärfenden Personalsituation, konnte das gute Überwachungsergebnis aus dem Vorjahr nicht erneut erreicht werden. So sank die Zahl der verfolgten Verkehrs- ordnungswidrigkeiten erheblich von 11 215 auf 6 215 (- 44,6 %). Wegen der zur Bekämpfung von Alkoholunfällen intensivierten Kontrollen konnte jedoch die Zahl der erkannten Alkoholfahrten (ohne Unfälle) von 251 auf 333 (+ 32,7 %) gestei- gert werden. Auch die Zahl der erkannten Drogenfahrten erhöhte sich durch eine intensi- vierte Überwachung von 74 auf 103 (+ 32,5 %). Hauptursache hierfür war die Einrichtung einer Einsatzgruppe “Drogen im Straßenverkehr“. Hierzu ist kritisch anzumerken, dass die Polizei nach der personalbedingten Abnahme des Überwachungsdrucks deutlich und mit Sorge ein verstärktes Fahren unter Alkohol- und Drogenbeeinflussung registrierte.

Weiterhin breiten Raum in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit nimmt die Ge- schwindigkeitsüberwachung an Gefahrenstellen ein. Zwar sanken die mittels Video- Fahrzeugen, Laser- und Lichtschranken-Messgeräten erkannten und meist gravierenden Geschwindigkeitsverstöße von 1 671 auf 1 409 (+ 5,8 %), dies ging aber auch mit einem Rückgang bei den Unfällen mit Ursache überhöhte Geschwindigkeit einher.

42 5 Zielführende Strategien, Konzepte und Maßnahmen

5.1 Erfahrungen „Ein Jahr Präventionspakt KOMM“ und Weiterentwicklung des Präventionspakts

Vom Grundsatz her ist KOMM ein Präventionspakt von Kommunen und Polizei zur Ver- stärkung des Jugendschutzes und zur Eindämmung der Jugenddelinquenz (Kriminal- und Gewaltprävention) vor allem in den Bereichen – Struktureller Jugendschutz (Lebensbedingungen) – Erzieherischer Jugendschutz (Prävention) – Ordnungsrechtlicher Jugendschutz (Einsicht der Betroffenen in die Notwendig- keit eines ordnungsrechtlichen Rahmens) und zwar mit den Schwerpunkten

• Event – Veranstaltungen • Jugendräume und –buden • Freie Jugendtreffs

Aus KOMM heraus haben sich vielfältige Präventionsaktivitäten entwickelt. Trotzdem ist die Bedeutung des ordnungsrechtlichen Jugendschutzes nicht zurückgegangen – im Ge- genteil.

5.1.1 Allgemeine Erfahrungen mit dem ordnungsrechtlichen Jugend- schutz

Generell unterstützen die Gemeinden als Gestattungsbehörden das Ziel zum Jugend- schutz im Landkreis – allerdings mit z. T. unterschiedlicher Intensität. Bislang kam uns kei- ne grundsätzlich ablehnende Haltung zur Kenntnis. Feststellbar ist eine sensiblere Einstel- lung zum gesamten Thema.

Der Einstieg in den Präventionspakt ist aus der Sicht der Polizei gelungen. Eigentlich ha- ben alle Gestattungsbehörden die Notwendigkeit und Vorteile der Kooperationsvereinba- rungen erkannt! Viele Gemeinden haben tatsächlich verstanden, dass es sich hier um Leit- linien für einheitliche Maßstäbe handelt und um keine Einschränkung ihrer Kompetenzen.

Auch wollen viele Behörden in den Vereinbarungen eine stärkere (aktive) Beteiligung des Polizeivollzugsdienstes. Noch zu wenig ausgeprägt ist die e i g e n e inhaltliche Bewer- tung jeder Veranstaltung im Sinne eines fundierten Jugendschutzes.

Im Bereich der Veranstalter gibt es vorbildliche die sich mit den Zielen identifizieren und diese auch umsetzen bzw. umzusetzen versuchen. Diese Zahl steigt. Das Hauptinteresse bei den Veranstaltern liegt darin, „keinen Stress“ zu haben. Die Verantwortung im Jugend- schutz wird nicht uneingeschränkt gesehen. 43 Es gibt aber auch Veranstalter, die Einschränkungen im Hinblick auf Sicherheit und Ju- gendschutz nur „gezwungenermaßen“ hinnehmen. Nur ganz vereinzelt verweigern sich Veranstalter mit Hinweis auf die Situation in anderen Regelungsbereichen.

Die Polizei hat den Eindruck, dass die Veranstaltungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren geordneter ablaufen. Trotz der erkennbaren verstärkten Bemühungen wird nach wie vor von einem größeren Dunkelfeld beim Jugendschutz ausgegangen. Die großen ne- gativen Ausreißer gibt es durchaus noch. Der intensive Alkoholkonsum, vor allem von mit- gebrachtem Alkohol, ist nach wie vor vorherrschend.

Insgesamt plädiert die Polizei für eine Fortsetzung und Fortschreibung des Präventions- paktes. Allerdings muss ein besserer Gesamtstandard erreicht werden (keine „großen“ Ausreißer mehr). Ziel muss es sein, wieder weniger Interventionseinsätze durch die Polizei durchführen zu müssen, als vielmehr Jugendschutzkontrollen durchführen zu können.

5.1.2 Aktuelle Erfahrungen der Fasnet 2010

Die Fasnetsveranstaltungen im Landkreis spielen wegen der „explosionsartigen“ Vermeh- rung der Gruppierungen und damit Eventveranstaltungen des traditionell erheblichen Alko- holkonsums in der Fasnet sowie der flächenmäßigen Ausdehnung vor allem in die ländli- chen Bereiche hinein im KOMM-Konzept eine wichtige Rolle.

Viele Fasnetsveranstalter haben sich in den vergangenen Jahren unter Hinweis auf ihre „Traditionen“ den Präventionskonzepten verweigert.

Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Erfahrungen der Fasnet 2010 ein wichtiger Prüf- stein des KOMM-Konzepts.

Positive Erfahrungen:

§ Je früher und umfassender die Veranstaltungen bei der Polizei bekannt werden (Gestattungen kamen überwiegend zeitgerecht), desto zielgerichteter können opera- tive Maßnahmen geplant werden § Verkehrsregelnde Maßnahmen werden seitens der Polizei nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen (z. B. sehr neuralgische Kreuzungen) durchgeführt. Diese Praxis ist den Kommunen und Veranstaltern bekannt und wird auch so umgesetzt § Zu Sperrzeitdebatten kam es in keinem Fall § Die Empfehlungen der Polizei werden entweder durch die Gestattungsbehörden mit- tels Auflagen verfügt oder freiwillig durch die Veranstalter zur Gewährleistung des Jugendschutzes umgesetzt; z. B. räumliche Trennung der Bar bei der Ausgabe von Spirituosen in Bereich U18 und Ü18 § Die Auflage, Sicherheitsdienste einzusetzen, wird – auch hinsichtlich der geforder- ten Anzahl – problemlos eingehalten § Die Anwesenheit eines Vertreters des Ordnungsamtes bei einer Großveranstaltung (Nachtumzug Bad Buchau) zeigt sich als wichtig und vorbildlich, als die Veranstal- tung aufgrund Überfüllung der Räumlichkeiten abgebrochen werden musste § In einem Fall (Ertingen) verzichtete der Veranstalter am Umzugstag auf den Verkauf von branntweinhaltigen Getränken im gesamten öffentlichen Raum § PSU lässt in Daugendorf erkennbar Betrunkene nicht ein

44 Negative Erfahrungen:

§ Vorgang Unlingen Bauwagen, bei der vorher keine Absprache stattgefunden hat; die Verantwortlichen des Bauwagens haben jetzt auf Einladung vom BM an der KOMM- Veranstaltung in Ertingen teilgenommen Problem hier: Überfüllung, fehlende Notausgänge § Veranstalter, als auch die Gestattungsbehörden müssen sich noch genauer mit den jeweiligen Umständen vor Ort auseinandersetzen; dazu kann der „Antrag auf Ges- tattung“ sehr hilfreich sein. § Umzüge werden vermehrt in die Abendstunden verlagert § Zu viele Gruppen bei den Umzügen, was die Frage der Handhabung durch den Ver- anstalter aufwirft § Zunehmende Gewaltbereitschaft der Festbesucher § Zunehmender Alkoholkonsum, auch von Kindern und Jugendlichen § Angebotene Jugenddisco (Ochsenhausen), ohne Alkoholausschank, wird so gut wie nicht angenommen § Trotz 16 eingesetzten Securitys kommt es in Kirchdorf zu zahllosen Streitereien

Die Zunahme der Gewaltbereitschaft, insbesondere im Zusammenhang mit Alkoholkonsum hielt auch in 2010 wieder an. Fast immer standen sowohl Täter als auch Geschädigte unter alkoholischer Beeinflussung (meist ging der tätlichen Auseinandersetzung ein Streit um das weibliche Geschlecht voraus).

Die gemachten positiven und negativen Erfahrungen wurden bereits mit Veranstaltern und Gestattungsbehörden erörtert, so dass diese bereits in künftige Veranstaltungen einfließen.

5.1.3 Die Regelungsbereiche im Einzelnen:

GESTATTUNGEN / JUGENDSCHUTZ

• Kooperation mit den Gemeinden ist vorhanden; die überwiegende Anzahl ist sehr kooperativ – Initiative kam anfangs überwiegend von der Polizei, geht jetzt aber auch von den Veranstaltern und Gemeinden aus • Veranstalter verhalten sich überwiegend konstruktiv, wenige verweigern vorge- schlagene oder erwünschte Regelungen • Zahlreiche Informationsgespräche, rechtzeitig vor den Veranstaltungen, wurden ge- führt • In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, jede einzelne Veranstaltung für sich zu prüfen damit ggf. Auflagen konkret für den Einzelfall auch begründet werden können – wurde teilweise anders ausgelegt • Die aufwändig erarbeiteten Muster – Antrag zur Gestattung und Gestattung – wer- den bisher nur von wenigen Gestattungsbehörden verwendet (relativ späte Einfüh- rung der Mustergestattung, Schulungsdefizit) • Der Einsatz von privaten Sicherheitsunternehmen (PSU) wird akzeptiert und auch für notwendig erachtet; z. T. unzureichende Absprachen und Qualität der PSU (fachlich, persönlich) à Zu PSU siehe unten gesonderte Überschrift • Die Ausleuchtung von Veranstaltungsräumen wurde ebenfalls empfohlen und um- gesetzt • Klarer Eindruck, dass sich bestimmte Veranstalter über die Abgabe von billigem har- ten Alkohol finanzieren wollen

45 • Die Umsetzung von konkreten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Abgabe von Branntwein und branntweinhaltigen Getränken ist problematisch Ø am wirkungsvollsten ist die Abtrennung bzw. der kontrollierte Zugang zu den Bars bei Veranstaltungen mit entsprechender Besucherzahl und wenn das Alter der Besucher überwiegend unter 18 Jahre liegt – die kontrollierte Abga- be und unkontrollierte Weitergabe ist so gewährleistet. Verschieden farbige Armbänder sind nur bedingt tauglich Ø die tatsächliche Umsetzung dieser Maßnahme ist nicht einfach (räumliche und personelle Aspekte) und führte auch teilweise zu strikter Ablehnung sei- tens der Veranstalter, es gab aber auch Veranstalter die in dieser Frage sehr kreative Lösungen gefunden haben Ø mit Altersbeschränkungen – nur Besucher über 18 Jahre – wurde die Abgabe von Branntwein und branntweinhaltigen Getränken gem. dem Jugendschutz- gesetz von verschiedenen Veranstaltern gewährleistet. Dies wurde allerdings teilweise von Veranstaltern aber auch von Jugendor- ganisationen als Ausgrenzung bzw. Trennung von Bekanntenkreisen, ja so- gar Familien gesehen. Spezielle Veranstaltungen ohne alkoholische Geträn- ke wurden trotz attraktiven Angeboten nicht angenommen Ø Konsumierung von mitgebrachtem Alkohol, insbesondere das sog. Koffer- raum-Saufen stellt nach wie vor ein Problem dar, dem teilweise mit One- Way-Tickets begegnet wurde – je nach Veranstaltungsraum wurde auch z. B. durch Parkplatzvermietung an den jeweiligen Veranstalter das Hausrecht er- weitert, damit entsprechende Parkplatzkontrollen durchgeführt werden konn- ten. In erster Linie ist es deshalb das Ziel, die Veranstalter davon zu über- zeugen, von ihrer Seite aus ‚Alles’ zu tun, damit man diesem im Einzelfall wirklich keinen Vorwurf machen kann

• Fehlende Präsenz und Kontrollen wurden seitens der Veranstalter eher weniger als Problem gesehen (dies wurde teilweise von den Gestattungsbehörden gefordert); Veranstalter wollen keinen Stress und wenig Polizeieinsätze haben Ø die jeweiligen Polizeireviere richteten ihre Personalstärke bei speziellen Ver- anstaltungen danach aus, dass zumindest eine ausreichende Präsenz ge- währleistet wird Ø spezielle Jugendschutzkontrollen bei Veranstaltungen, insbesondere ver- deckt, sind personalintensiv und können deshalb nur anlassbezogen bzw. stichprobenartig durchgeführt werden. Offene Kontrollen, uniformiert, haben eher präventiven, als repressiven Cha- rakter, werden schnell bemerkt, so dass Verstöße i.a.R. nicht mehr festge- stellt werden – von den Veranstaltern auch nicht unbedingt gewünscht.

Best Practice - Beispiele z. B.: • Allgemeinverfügung Riedlingen zur Verhinderung von alkoholbedingten Störungen an letzten Schultagen • Konzept Ertingen zur Eindämmung von Ordnungsstörungen im Innerortbereich • Party für Jugendliche ohne Alkohol in Ochsenhausen • Verzicht eines Veranstalters am Umzugstag auf Verkauf branntweinhaltiger Ge- tränke im gesamten öffentlichen Verkehrsraum

46 Handlungsempfehlungen zur weiteren Umsetzung KOMM:

• Verstärkte (verpflichtende?) Informationen über die Vereinbarungen im Rahmen der jährlich stattfindenden Vereinetreffen (i.d.R. im Herbst beim Erstellen des Veranstal- tungskalenders für das Folgejahr) in den Gemeinden. Mit entsprechendem Ver- ständnis werden Anträge so gleich im Sinne der Vereinbarungen gestellt - oder im Einzelfall nachgefragt. Hierzu wird eine Unterstützung des durchführenden Gemein- devertreters durch die Polizei angeboten werden. • Konsequente Verwendung der Mustergestattung und insofern Schulung/Fortbildung der Gemeindemitarbeiter, die für Gestattungen zuständig sind, im Sinne der Verein- barungen. Erreicht wird hierdurch auch ein gegenseitiger (Gemeinde überschreiten- der) Austausch. Dies wäre eine umfassende und kompetente Multiplikation. • Intensivere Jugendschutzkontrollen durch die Polizei (Anzeigen werden in diesem Zusammenhang nicht ausbleiben) • Neue Sperrzeitregelungen (Gestattungsbehörden gestärkt gefordert) • Alkoholverkaufsverbot • Fernziel: Fair-Fest-Siegel

JUGENDBUDEN - BUDENPROBLEMATIK

• Die Budenverantwortlichen konnten eindeutig sensibilisiert werden. Einige Beispiele belegen aber, dass weitere Aufmerksamkeit geboten ist. Hinweise beziehen sich fast immer auf (extrem) hohen Alkoholgenuss bei Jugendlichen und jungen Erwach- senen. • Der Polizei sind keine schwerwiegenden Probleme im Zusammenhang mit Buden bekannt geworden (relative Ruhe; wo kein Kläger – da kein Richter). • In wie weit neue Buden errichtet bzw. zugelassen wurden ist nicht konkret bekannt. Wenn es zu keinen Problemen kommt erfährt die Polizei nicht unbedingt etwas da- von. • Im Jahr 2009 wurden keine Fälle bekannt, dass Buden behördlicherseits geschlos- sen wurden. Wenn, dann aus eigenem Entschluss • Bei Beanstandungen wegen Ruhestörungen wurde von Polizei und Gemeinden konsequent eingeschritten • Von den Gemeinden kamen keine Mitteilungen über Buden an die Polizei

Handlungsempfehlungen zur weiteren Umsetzung KOMM:

• Jährlich im Herbst (vor Beginn der kalten Jahreszeit) sollte die kreisweite Budenliste bei den Gemeinden aktualisiert werden. Die Polizei könnte eine Nachschau durch- führen. Schriftliche Rückmeldung mittels entspr. Fragebogen (Verantwortlicher usw.) über die zuständige Gemeinde

JUGENDTREFFPUNKTE / ORDNUNGSSTÖRUNGEN

• Sofern Ordnungsstörungen von schwerpunktmäßigen Jugendtreffpunkten ausgin- gen und diese der Polizei bekannt wurden, wurde versucht diesen durch entspre- chende Präsenz zu begegnen - in aller Regel wurde zumindest eine Verdrängung oder Beruhigung erreicht (Probleme lassen sich nicht immer mit polizeilichen Mit- teln lösen)

47 • Erforderlichenfalls wurden Informationsveranstaltungen für Anwohner durchge- führt, bei der den betroffenen Anwohnern die Möglichkeiten der Polizei aufgezeigt wurden. Hierdurch wurde auch Verständnis geweckt und Hinweise für das Anzei- geverhalten gegeben • Ein regelmäßig durchgeführter Runder Tisch mit Vertretern des Jugendamtes, Ju- gendsozialarbeiter und Ordnungsamt zeigte auch seine Wirkung. Durch gezielten Info-Austausch mit der Polizei konnten hier Strömungen rechtzeitig begegnet und regulierend eingegriffen werden • Z. T. Einsatz von PSU in öffentlichen Bereichen feststellbar; dies ist rechtlich nicht zulässig (und wird auch von der Polizei nicht gewünscht),

Handlungsempfehlungen zur weiteren Umsetzung KOMM:

• Regelmäßige bzw. frühzeitige anlassbezogene Koordinierungsgespräche zwischen Kommunen und Polizei (Ordnungsamt, Jugendamt, Sozialarbeiter usw.) à konzep- tionelles Vorgehen (gemeinsames schriftliches Konzept) • Schnelle Information über Störungen durch die Gemeinden als Standard (wird un- terschiedlich gehandhabt) • Intensivierter Präsenzdienst der Kommunen wird von der Polizei begrüßt • Entwicklung eines strukturierten Platzverweisverfahrens (sh. u.)

ERFAHRUNGEN MIT DEN IM LANDKREIS BIBERACH TÄTIGEN „PRIVATEN SICHERHEITSUNTERNEHMEN (PSU)“

Gemäß Konzeption werden auch im Landkreis Biberach von den Veranstaltern zunehmend private Sicherheitsdienste/-unternehmen (PSU) zur Unterstützung bei der Gewährleistung der Sicherheit im privaten Bereich eingesetzt.

Bislang im Zuständigkeitsbereich der PD eingesetzte PSU (ohne relevante Beanstandun- gen):

Firma Inhaber Ort Hinweis Human x Protect Herr Gotthold Albstadt DMK Herr Klink Sigmaringen Ableger von DDD Klink DDD Herr Donato de Domenicis Sigmaringen www.dddsecurity.de DSSD Herr Dietrich Meßkirch www.dssdsicherheitsdienst.de Green Guardians Herr Grün Schemmerhofen SSTS Herr Spies Daugendorf MMS Thomas Jahn, Sven Assen- www.memminger- heimer, Wolfgang Preiss sicherheitsdienst.de RS unbekannt SHS Barny & Besim Sancakli Ulm www.shs- sicherheitsservice.de Trust Management Alexander Hirsch www.trust-sicherheit.de

48 Erfahrungen:

§ Grundsätzlich haben die PSU einen guten Standard § Einsatzerfahrungen mit PSU werden – mit ganz wenigen Ausnahmen (sh. u.) - grundsätzlich als positiv gewertet • Private Sicherheitsdienstleister sind grundsätzlich Auftragnehmer zur Durchsetzung privater Rechtspositionen Dritter (z. B. Verein XY) o Hinsichtlich Jugendschutzbestimmungen ist generell zu erkennen, dass die PSU diesbezüglich des Öfteren keinen klaren Auftrag vom Veranstalter ha- ben. Werden PSU klare Anweisungen (z. B. zum Jugendschutz) gegeben, werden diese auch beachtet/durchgeführt o Künftig muss durch die Veranstalter und damit die PSU noch mehr Augen- merk auf die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen, hier schwerpunkt- mäßig den Jugendschutz, gelegt werden • Im Zusammenhang mit den – vorgeschriebenen und im KOMM vereinbarten - Kon- trollen der PSU durch die Polizei musste festgestellt werden, dass die hierfür zu- ständigen Ortspolizeibehörden ihrer vom Gesetzgeber zugewiesenen Überwa- chungsaufgabe oft nur unzureichend nachkommen können: o Kenntnisse über VA sind den PSU z. T. nur sehr oberflächlich bekannt. Bei wiederkehrenden VA macht es Sinn immer dieselben PSU zu beauftragen, da Verfahrensabläufe routinierter/standardisierter bewältigt werden o Wichtig ist deshalb ein abgestimmtes Vorgehen von Behörden, Polizei, Ver- anstaltern • Das äußere Auftreten sowie die Bekleidung der PSU kann nicht beanstandet wer- den • Einschreiten kann bislang ebenfalls mit wenigen Ausnahmen nicht beanstandet werden und ist in der überwiegenden Anzahl der Fälle als korrekt/gut zu bezeich- nen. Im Einsatzfall zeigten sich die PSU in der Zusammenarbeit mit der Polizei als kooperativ, so dass es keine nennenswerten Probleme gab • Konfliktmanagement wurde überwiegend professionell durchgeführt. Streitigkeiten wurden oft schon im Keim erstickt, so dass es nicht zu Straftaten kam. Sind Mitar- beiter der PSU in Straftaten verwickelt, ist vereinzelt Zurückhaltung und Abschot- tung erkennbar. Eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter der PSU zeig- ten Wirkung • Es wurden keine Vorkommnisse bekannt, bei denen die PSU verbotene Gegens- tände/Bewaffnung bei sich hatten bzw. einsetzten § Bezüglich der vorhandenen Rechtskenntnisse sind z. T. erhebliche Mängel festzu- stellen. Oftmals werden die Mitarbeiter gar nicht oder nur oberflächlich geschult. Grobe Rechtskenntnisse sind im Bereich des Hausrechtes und des Jugendschutzes vorhanden § PSU-Mitarbeiter arbeiten zum Teil ohne erforderliche Schulung oder werden angeb- lich mit dem Ziel einer Festanstellung auf Probe beschäftigt, was laut BewachV möglich ist, aber den Bewachungsunternehmern Raum bietet, rechtliche Vorgaben zu umgehen.

49 Zusammenfassung:

Insgesamt kann festgestellt werden, dass es in der überwiegenden Anzahl der Fälle bei der Zusammenarbeit mit der Polizei keinen Grund zu Beanstandungen bei den PSU gege- ben hat. Im letzten Jahr konnte verstärkt beobachtet werden, dass das Bewachungsge- werbe im Kreis Biberach aufblüht. Langjährige Mitarbeiter von privaten Sicherheitsdiensten lösen sich ab und machen sich selbstständig. Der Konkurrenzkampf wird dadurch ver- stärkt, Klagen von Bewachungsunternehmern über Dumpingpreise wurden bekannt.

• Gefahr des Missbrauchs der PSU durch Personen mit Bezug zu kriminellen Outlaw-Motorcycle-Gangs (OMGs) oder anderen kriminellen Gruppierungen

Vereinzelt wurde festgestellt, dass sich Veranstalter im Landkreis der OMG-Outlaws als Security-Dienst bedient hatten, bzw. dass als Sicherheitskräfte Personen einge- setzt waren, die anhand der Bekleidung z. B. eindeutig den OMG-Bandidos zuge- hörten.

Hintergrund aus dem Landeslagebild: Im privaten Bewachungsgewerbe ist ein Wandel der Betätigungsfelder und Strukturen von den klassischen Bereichen des Objekt- und Trans- portschutzes zu neuen Sicherheitsdienstleistungen, wie dem Personen- und insbesondere dem Veranstaltungsschutz, festzustellen. Betreiber von Gastronomie- und Unterhaltungs- betrieben beauftragen oftmals zum Schutz ihres Eigentums, zur Durchsetzung ihres Haus- rechts und auch zum Schutz ihrer Gäste, ein Sicherheitsunternehmen oder eigene Mitar- beiter mit der Durchführung erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen. Besondere Bedeutung kommt dabei den so genannten „Türsteherdiensten“ zu, die regelmäßige oder anlassbezo- gene Ein- oder Auslasskontrollen an Betrieben der Unterhaltungsgastronomie und ent- sprechende Kontrolltätigkeiten im Zusammenhang mit sonstigen Veranstaltungen durch- führen. Diese Tätigkeiten werden gerade im Bereich des Veranstaltungsschutzes in der Öffentlichkeit besonders wahrgenommen.

Ereignisse und Straftaten im Zusammenhang mit der Türsteherszene werden zunehmend zum Gegenstand öffentlicher Wahrnehmung und Berichterstattung. Die Zunahme der poli- zeilichen Relevanz der Tätigkeiten von Türsteherdiensten und der Ausübung von Security- diensten bewirkten die deliktisch nicht einzugrenzende Einführung der Begrifflichkeit ‚Tür- steherkriminalität’. Sie umfasst insbesondere Straftaten der Gewaltkriminalität (Schutzgel- derpressung, Körperverletzungen), der Rauschgiftkriminalität und Delikten aus dem Be- reich der Rotlichtkriminalität.

Als in der Türsteherszene dominierend kristallisierten sich neben selbständigen Security- Firmen in Baden-Württemberg ethnisch sowohl heterogene als auch homogene Gruppie- rungen mit griechischen, jugoslawischen und türkischen Staatsangehörigen sowie mit Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion heraus. Vielfach wurden Verbindun- gen zum Rotlichtmilieu und zur Rockerszene, hier insbesondere zum Hells Angels MC, festgestellt. Die Gruppierungen sind hierarchisch organisiert.

50 Handlungsempfehlungen zur weiteren Umsetzung KOMM:

• Bei Beauftragung von Privaten Sicherheitsdiensten sollten für die Veranstalter vor- bereitete Standardaufträge zur Verfügung gestellt werden; eventuell sogar mit ei- nem Merkblatt mit Tipps für die Durchführung bestimmter Aufträge usw. Inhaltlich könnten diese auch Hinweise über den betreffenden Veranstaltungsraum (mittelba- rer Verursacher), rechtlicher Art (Garantenpflicht) und Checklisten/Erreichbarkeiten bis hin zur Niederschrift über Berechtigung (34 a GewO) enthalten. Die Lenkungs- gruppe KOMM sollte insofern einen "Musterauftrag PSU für sicherheitsrelevante Veranstaltungen" erstellen lassen. Klare Verhältnisse und Aufgabenzuweisungen sind ein Erfolgsfaktor für das Sicherheitskonzept einer VA • Die Verträge mit den PSU sollten die Klausel beinhalten, dass die Sicherheitskräfte vorher namentlich benannt werden müssen. Die Namen sind vom Veranstalter der Polizei zu übermitteln damit sie dort überprüft werden können • Kein Einsatz von Personen der Türsteher- oder Rockerszene • Die Verträge mit den PSU sind daher vorläufig abzuschließen, bzw. vorbehaltlich der Unbescholtenheit der Sicherheitskräfte

5.1.4 Entwicklung eines strukturierten Platzverweisverfahrens

Auf Wunsch einiger Kommunen und wegen der zunehmenden Gewalt im öffentlichen Raum und der vielen massiven Ordnungsstörungen wollen wir einen neuen Weg gehen. Nach dem neuen Polizeigesetz ergeben sich hier neue Möglichkeiten. Einige Regionen im Lande haben bereits beispielhafte Lösungen entwickelt.

Auf der Grundlage des Polizeigesetzes sollen mit Platzverweisen belegte notorische Störer auf zwei Wegen zur Verhaltensänderung gezwungen werden. Einerseits sollen vorsätzlich oder fahrlässig begangene Verstöße gegen einen Platzverweis oder in der Folge gegen ein Aufenthaltsverbot Sanktionen - hier Bußgelder nach § 84a PolG - zur Folge haben, ande- rerseits sollen die Mittel des Verwaltungszwanges (Zwangsgeld, Zwangshaft) zur Anwen- dung kommen.

Hierbei ist der Polizeivollzugsdienst auf die Unterstützung der Justiz, der Ordnungsämter in den Kommunen sowie der in der Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit tätigen Stellen ange- wiesen.

Im Rahmen der Sicherheitsgespräche 2010 werden den Städten und Gemeinden entspre- chende Tischvorlagen übergeben. Die BM werden anschließend gebeten, dies mit ihren Ordnungsleitern zu thematisieren.

Ziel ist es, im Laufe des Jahres 2010 zwischen Polizei und Kommunen bzw. dem Land- ratsamt ein praktikables Platzverweisverfahren zu vereinbaren.

51 5.2 Gewaltprävention, Prävention bei Migrantengruppierungen und „Transfer Interkultureller Kompetenz“

Hintergrund: Wie in der Sicherheitsanalyse weiter vorne herausgearbeitet wurde, entwickeln sich Ge- waltdelikte auch in unserer Region zu einem grundlegenden Problem. Die Bevölkerung ist beunruhigt. Junge Männer, zunehmend auch junge Frauen, bedienen sich der – oftmals massiven - körperlichen Gewalt um Konflikte auszutragen oder auch nur so aus Spaß.

Wenn man für einen präventiven Ansatz eine Zielgruppe sucht, fallen vor allem junge Män- ner mit Migrationshintergrund (im speziellen auch Spätaussiedler) auf. Sie sind überpropor- tional an Gewalt-, Eigentums- und Drogendelikten beteiligt. Selbstverständlich werden auch Deutsche gewalttätig, aber eben statistisch gesehen proportional ihrem Bevölke- rungsanteil.

Bei den nichtmuslimischen Migranten spielt die Alkoholbeeinflussung an den Gewaltdelik- ten eine überragende Rolle (rund zwei Drittel der Gewaltstraftaten von Spätaussiedlern sind unter Alkoholbeeinflussung begangen worden).

Bereits seit der Sicherheitsanalyse 2005/06 thematisiert die Polizeidirektion das Themen- feld „Integration bzw. Folgen nicht gelungener Integration“ mit dem Ziel, delinquentes Ver- halten vor allem junger Menschen mit Migrationshintergrund einzudämmen.

Im Jahr 2006 wurden alle bei der Polizei bekannten Gruppierungen mit Migrationsbezug zu einem ersten Sondierungsgespräch eingeladen. In diesem Gespräch kam ein allgemeiner Informationsaustausch zustande, der einige Konfliktfelder der Gruppen untereinander aber auch gegenüber den Behörden und der Polizei offengelegt hat. Eine Wiederholung wurde vereinbart, kam aber bisher nicht zustande.

In den folgenden Jahren wurde die Polizei vor allem von den Moscheevereinen Biberach (9 an der Zahl), Laupheim und Kirchdorf zu einigen ihrer öffentlichen Veranstaltungen einge- laden. Die Kontakte pflegten vor allem der Leiter der Polizeidirektion, der Leiter der Polizei- lichen Prävention und die Revierführer Biberach und Laupheim. Vereinzelt gab es Präven- tionsveranstaltungen. Die Offiziellen sind immer sehr offen und zuvorkommend. Aber auch auf diesem Weg ist ein breiterer Präventionszugang bisher nicht gelungen.

Im Rahmen einer Landeskonzeption sind bei der Polizeidirektion zwischenzeitlich mehrere Ansprechpartner/innen für Moscheevereine in der Interkulturellen Kommunikation beson- ders geschult. Des Weiteren kommt dem Einsatz des Freiwilligen Polizeidienstes als Bin- deglied zwischen Bevölkerung und Polizei hier eine besondere Bedeutung zu. Der PD Bi- berach ist es gelungen, im Bewerbungsverfahren 2009 einen Spätaussiedler als Polizei- freiwilligen zu gewinnen. Das Polizeirevier Laupheim verfügt schon seit Jahren über einen türkischstämmigen Freiwilligen.

Die Polizeiliche Prävention ist im AK Aussiedler / AK Integration für Menschen mit Migrati- onsgeschichte vertreten.

52 Präventionsgedanken:

Gute Integration ist wohl auch die beste Prävention. Der Landkreis Biberach mit den Städ- ten und Gemeinden engagiert sich sehr für Integration (z.B. wurden 2009 insgesamt absol- vierten 377 Menschen mit Migrationshintergrund Integrationskurse). Die Stadt Biberach ist hat z.B. ein Integrationskonzept erstellt. Auch Kirchen und Vereine sind aktiv in ihren Integ- rationsbemühungen.

Trotz der seit 2009 nun gebündelten Präventionsmaßnahmen im Rahmen des Präventi- onspaktes „KOMM“ haben sich aber wie o. a. die alkoholbedingten Gewaltdelikte weiter gesteigert und zwischenzeitlich einen (quantitativ wie qualitativ) Höchststand eingenom- men. Die Gruppe der Migranten/Spätaussiedler fällt hierbei besonders ins Gewicht.

Vor diesem Hintergrund gewinnt das Thema „Interkulturelle Arbeit und Gewaltprävention“ für die Polizei nochmals an Bedeutung. Deshalb soll das Thema in den anstehenden Si- cherheitsgesprächen, mit dem Ziel der verbesserten Prävention erörtert werden.

Zielsetzungen:

• Gute Integration ist bestmögliche Gewaltprävention (Oberziel) • Sensibilisierung und Motivation der Kommunalverantwortlichen für das Thema „In- terkulturelle Kommunikation und Kompetenz“ auch im Hinblick auf die Unterstützung der Polizei • Zugang zu den (aktiven) Gruppen mit Migrationshintergrund – Schaffung einer Ver- trauensbasis – Türöffner für Polizeiliche Prävention mit Schwerpunkt Verkehrs- und Gewaltprävention • Zusammenarbeit mit den (aktiven) Gruppen, die sich um Menschen mit Migrations- hintergrund kümmern • Verbesserung der Gewaltprävention bei Mehrfachtätern / Schwellentätern („Arbeiten und mehr“) • Allgemeine Information und Sensibilisierung der Bevölkerung

Näheres wird in den Sicherheitsgesprächen erörtert.

6 Entwicklungen im Polizeibereich

Wunsch der Kommunen nach mehr Polizeipräsenz - Lösungsansätze der Polizeidirektion

Von den Kommunen im Landkreis Biberach wird immer wieder die mangelnde Polizeiprä- senz und Personalausstattung der Polizei angeführt. Die Polizeidirektion bemüht sich unter Hinweis auf die gute objektive Sicherheitslage, den Präsenzwünschen nachzukommen, stößt aber zunehmend an Grenzen. Deshalb sollen im Folgenden einige Ausführungen zur Personalausstattung und zum Personaleinsatz der Polizei gemacht werden.

Die Polizeidichte des Landes Baden-Württemberg liegt im Bundesvergleich im hinteren Drittel (die Polizeidichte Deutschlands ist im europäischen Vergleich ebenfalls niedrig). Die Stellen- und Personalverteilung in der Landespolizei erfolgt seit einigen Jahren im Kern zu 75 % nach Einwohnern und zu 25 % nach Belastung (Straftaten und Verkehrsunfälle).

53 Für die Polizeidirektion Biberach liegt die Besonderheit in der Raumstruktur. D.h. die große Fläche des Landkreises Biberach in Verbindung mit (geringer) Besiedlungs- und (verdich- teter) Wirtschaftsstruktur (Verdichtungsbereich im Ländlichen Raum), lässt sich im Perso- nalverteilungssystem nur unzureichend berücksichtigen (Ergebnisse siehe nachfolgende Schaubilder).

54 Im Hinblick auf die vorzuhaltende Organisation und den Personaleinsatz ist festzustellen, dass im Landkreis Biberach der Raum um die Stadt Biberach mit rund 50 000 – 60 000 Einwohnern den (sicherheits-) politischen Schwerpunkt bildet. Zudem kommen die Räume Laupheim mit Bezug zum kriminalgeografischen Raum Ulm/Neu Ulm, Riedlingen mit Bad Schussenried und Bad Buchau sowie der Raum Ochsenhausen/ Illertal.

Gerade auch die Illertalgemeinden mit ihren mehr als 10 000 Einwohnern werden –sicherheitspolitisch - gerne unterschätzt. Die Verkehrsachsen A7 und B 312, die Grenzla- ge zu Bayern sowie die Nähe zum Oberzentrum Memmingen sind von großer Relevanz für die Kriminal- und Verkehrsstatistik der PD Biberach.

Um insgesamt die Interventionszeiten auf die Vorgabe von X+15 zu bringen, müssen drei Polizeireviere (Biberach, Laupheim, Riedlingen) sowie der (24-h-) Posten Ochsenhausen eingerichtet sein. Die Lageauswertung zeigt, dass auf die 24-Stunden-Abdeckung des Pp Ochsenhausen für das Illertal nicht grundsätzlich verzichtet werden kann. Hier ist man auch politisch in der Pflicht.

Die Anfahrtszeiten aus den Polizeidienststellen mit Sondersignal:

L 253qkm

R 510qkm

O 347qkm

BC 300qkm

55 Folgender Vergleich belegt die strukturelle Veränderung:

Bereich 1990 2009 Aufgaben Einwohner im Landkreis 162 746 189 296 (+15 %) Kraftfahrzeuge im Landkreis 105 310 141 397 1 801,9 (+24 %) Jahresfahrleistung in MIO/KM 1 351,7 (Stand 2007) Migranten ? 10 595 Dezentrale Anforde- Einsatzanforderungen (110) rung 20 374 Straftaten 5 828 7 831 z.B. Gewaltdelikte, KV 483 (1994) 1 088 z.B. schwerer Diebstahl 1 607 (1994) 858 z.B. Betrugsdelikte 842 1 524 z.B. Internetkriminalität 0 173 Häufigkeitsziffer (Straftaten Land- 3 582 4 137 kreis auf 100.000 EW) Aufklärungsquote (bezogen auf 55 % 62 % den Landkreis) Verkehrsunfälle 3 577 3 191 (mehr Kleinstunf.) Stellen und Personal HHS 245 (- 4 %) Tat- Stellen „Polizeivollzug“ HHS 254 sächliches IST 218,5 Durchschnittliche tägliche Stärken 6/4/4,5/1,5=16 des Wechselschichtdienstes (kreis- 9/5/6/3=23 (- 30 %!) weit BC, L, R, Ochs.) Betreuungsverhältnis 1:640 1:762 Tarifstellen Ca. 35 - 38 28 (minus 23%)

Fazit und Ausblick

Die Personalausstattung bei der PD Biberach ist strukturell bedingt schon immer sehr knapp bemessen und zwingt daher zu organisatorischen Lösungen sowohl im Wechsel- schichtdienst, bei der Verkehrspolizei als auch in den Ermittlungsdiensten von Schutz- und Kriminalpolizei. Die PD Biberach ist, was die Motivation der Mitarbeiter/innen betrifft, und auch organisatorisch bestens aufgestellt.

Der Landespolitik ist kein Vorwurf zu machen: Die Personalausstattung der Landespolizei kann (nicht zuletzt angesichts der knappen Haushalte bei Bund, Ländern und Kommunen) durchaus als sachgerecht angesehen werden. Durch den sog. Einstellungskorridor von jährlich 800 Nachwuchspolizeibeamten/innen und die personelle Umstrukturierung infolge der großen Zurruhesetzungszahlen wird sich die personelle Situation in den nächsten 10 Jahren deutlich verbessern.

56 Damit ein fortgeschriebenes Personalverteilungsmodell bei der Polizei für die PD Biberach Verbesserungen bringt, müsste die gesellschaftliche und strukturelle Entwicklung der letz- ten 20 Jahre in der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes seinen Niederschlag finden (Verdichtungsbereich im Ländlichen Raum und/oder Mittelzentrum mit oberzentralen Funktionen).

Im Jahr 2011 wird noch die Präsenzstelle in Bad Buchau geschlossen werden müssen, um Synergien für die Raumschaft Bad Schussenried – Bad Buchau gewinnen zu können. Ein weiterer Organisationsumbau ist aber aus heutiger Sicht nicht vorgesehen und auch nicht wünschenswert.

Ansonsten müssen und können die Präventions- und Präsenzkonzepte zwischen Polizei und Kommunen bzw. Privaten im Sinne einer bestmöglichen Sicherheit gemeinsam weiter verbessert werden.

57 7 Anlagen

7.1 „Polizeiliche Prävention“ in der Vernetzungsstruktur

Eine breit angelegte vernetzte Präventionsarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Das folgende Schema gibt Einblicke in die Vernetzung der Polizeilichen Prävention

58 7.2 Fallzahlen der Städte und Gemeinden im Jahresvergleich

2008 2009 +/- in % Biberach an der Riß, Stadt 2 179 2 111 -68 -3 % Laupheim, Stadt 992 1 114 122 12 % Riedlingen, Stadt 644 753 109 17 % Bad Schussenried, Stadt 391 561 170 43 % Ochsenhausen, Stadt 325 428 103 32 % GVV Bad Buchau 243 381 138 57% Bad Buchau, Stadt 189 303 114 60 % Schemmerhofen 167 171 4 2 % Dettingen an der Iller 132 164 32 24 % Schwendi 168 162 -6 -4 % Warthausen 112 137 25 22 % Ertingen 110 136 26 24 % Erolzheim 89 130 41 46 % Eberhardzell 103 119 16 16 % Dürmentingen 119 117 -2 -2 % Maselheim 76 114 38 50 % Kirchdorf an der Iller 111 112 1 1 % Achstetten 85 102 17 20 % Ummendorf 83 98 15 18 % Mietingen 85 80 -5 -6 % Tannheim 64 78 14 22% Mittelbiberach 61 71 10 16% 65 64 -1 -2 % 39 61 22 56 % 22 60 38 173 % 53 58 5 9 % Uttenweiler 58 54 -4 -7 % Unlingen 26 53 27 104 % Ingoldingen 64 49 -15 -23 % 86 47 -39 -45 % Hochdorf 43 45 2 5 % 50 40 -10 -20 % Altheim 59 38 -21 -36 % Steinhausen an der 40 36 -4 -10 % 32 36 4 13 % 37 24 -13 -35 % Gutenzell-Hürbel 33 24 -9 -27 % 9 19 10 111 % 15 17 2 13 % Tiefenbach 8 14 6 75 % 6 12 6 100 % Dürnau 10 10 0 0 % 2 4 2 100 % 3 3 0 0 % Moosburg 1 1 0 0 % Allmannsweiler 0 1 1 100 % Lkr. Biberach ges. 7 049 7 831 782 11 %

59 7.3 Tatverdächtigenzahlen der Städte und Gemeinden - nach Altersgruppen

Jugend- Heran- TV unter Erwach- TV 2009 Kinder liche wachsende 21 Jahren sene insgesamt

Landkreis Biberach 163 520 412 1 095 2 262 3 357 Achstetten 0 4 7 11 45 56 Alleshausen 0 0 0 0 3 3 Altheim 1 7 4 12 14 26 Attenweiler 2 1 2 5 45 50 Bad Buchau 8 19 8 35 78 113 Bad Schussenried 7 22 28 57 155 212 Berkheim 4 9 4 17 22 39 Betzenweiler 0 3 2 5 4 9 Biberach an der Riß 37 136 128 301 669 970 Burgrieden 1 1 2 4 14 18 Dettingen an der Iller 3 5 6 14 29 43 Dürmentingen 6 35 4 45 20 65 Dürnau 0 0 0 0 8 8 Eberhardzell 0 8 9 17 32 49 Erlenmoos 0 2 3 5 5 10 Erolzheim 7 8 6 21 41 62 Ertingen 1 11 7 19 35 54 Hochdorf 0 7 8 15 21 36 Ingoldingen 0 7 11 18 14 32 Kanzach 0 1 2 3 4 7 Kirchberg an der Iller 0 2 2 4 17 21 Kirchdorf an der Iller 9 8 9 26 32 58 Langenenslingen 2 2 2 6 22 28 Laupheim 17 60 52 129 367 496 Maselheim 1 17 8 26 36 62 Mietingen 2 15 7 24 21 45 Mittelbiberach 0 15 8 23 23 46 Moosburg 0 0 0 0 0 0 Ochsenhausen 26 54 26 106 108 214 Oggelshausen 5 5 1 11 8 19 Riedlingen 24 65 44 133 183 316 Rot an der Rot 0 13 7 20 22 42 Schwendi 6 8 7 21 57 78 Seekirch 0 1 0 1 2 3 Steinhausen an der R 0 4 3 7 16 23 Tannheim 2 6 2 10 32 42 Tiefenbach 1 1 0 2 7 9 Ummendorf 0 4 7 11 35 46 Unlingen 2 6 6 14 18 32 Uttenweiler 2 3 7 12 25 37 Wain 0 0 2 2 20 22 Warthausen 0 5 6 11 74 85 Schemmerhofen 1 12 16 29 63 92 Gutenzell-Hürbel 0 6 6 12 7 19

60 7.4 Häufigkeitszahlen der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg

Mannheim mit 5 Gemeinden Stadtkreis Baden-Baden Landkreis Lörrach Landkreis Konstanz Ortenaukreis Stadt- und Landkreis Karl Landkreis Reutlingen Landkreis Rastatt + Stadt Landkreis Tübingen Landkreis Breisgau-Hochsc HD und RNK ohne 5 Landkreis Sigmaringen Ulm und Alb-Donau-Kreis Stadt Pforzheim + Enzkrei Häufigkeitszahl 2009 Landkreis Ravensburg Bodenseekreis Landkreis Göppingen Landkreis Emmendingen Landkreis Esslingen Landkreis Böblingen Landkreis Waldshut Rems-Murr-Kreis Landkreis Tuttlingen Landkreis Ludwigsburg Landkreis Schwäbisch Hall Hohenlohekreis Rhein-Neckar-Kreis Ostalbkreis Landkreis Biberach Biberach Zollernalbkreis Schwarzwald-Baar-Kreis Main-Tauber-Kreis Landkreis am Ne Neckar-Odenwald-Kreis Landkreis Heidenheim Landkreis Freudenstadt Landkreis Landkreis Calw Enzkreis

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000

61 7.5 Häufigkeitszahlen der Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach

62 7.6 Unfallbelastung der Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach

Unfallbelastung 2009 VU je 1000 Einwohner Achstetten

Burgrieden Laupheim

Schwendi Seekirch

Schemmer- Wain Unlingen Mietingen Riedlingen hofen Langen- enslingen Uttenweiler Attenweiler Maselheim Warthausen Kirchberg Altheim Dürmetingen Gutenzell- Betzen- Hürbel weiler Alles- Dettingen hausen BC- Biberach Ertingen Tiefen Stafflangen Erolzheim bach Ochsen- Kanzach hausen Mittel- Oggels- Kirchdorf Bad hausen biberach Ummendorf Erlenmoos Dürnau Buchau Berkheim Ingoldingen Moosburg < 50 < 20 Steinhausen < 40 < 15 Bad Hochdorf Rottum Schussenried < 30 < 10 Tannheim Allmannsweiler < 25 < 5 Eberhardzell

Rot a. d. R.

Lkr: 16,9

60 63