DER ISSN 0937-177X MAKROPODE

Zeitschrift der IGL 27. Jahrgang – Juli/August 2005 7/8 Badis corycaeus-Männchen (Foto: S. vd. Voort) Badis corycaeus-Weibchen (Foto: S. vd. Voort)

Badis ruber-Männchen (Foto: S. vd. Voort) Badis ruber-Weibchen (Foto: S. vd. Voort)

Eine neue, noch unbeschriebene Dario-Art Inhalt

Norbert Neugebauer Editorial 112

Hans-Jürgen Körner Beobachtungen bei der Haltung und Vermehrung des Bengalenblau-­ barsches Dario dario (Ha m i l t o n , 1822) 113

Jürgen Schmidt Die pugnax-Gruppe Teil 5: Betta balunga He r r e , 1940 116

Michael Scharfenberg Betta enisae – ein sensibler Kampffisch 120

Horst Linke Verkaufspraktiken woanders: Aquaristik-Märkte in Asien 123

Gerhard Herrmann Das Riesaer Aquarium 125

Ingo Schindler Betta pallida, ein neuer Kampffisch aus Süd-Thailand 128

Stefan van den Voort Eine neue Art der Badis aus Manipur, Indien — Badis tuivaiei 130

Jürgen Schmidt Literaturdienst 130

IGL Intern . . .

P. Finke & M. Hallmann Bewegung bei Parosphromenus: Die Fans der Prachtguramis gründen eine Erhaltungsgruppe 134

Jürgen Schmidt Einladung zum Regionalgruppentreffen 137

Holm Arndt Einladung zum Regionalgruppentreffen 137

Jörg Leine Treffen der Labyrinthfisch-Regionalgruppe Cottbus in Königgrätz (Hradec Králové) vom 02. bis 05. Juni 2005 138

Jürgen Schmidt Programmänderungen IGL-Herbsttagung 2005 141

Impressum 142

Titelbild: Badis corycaeus-Männchen (Foto: S. vd. Voort)

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 111 Unsere derzeit entstehende Online-Bi- bliothek wird dazu sicher sehr hilfreich sein. Der Raffles-Band, der mit Porto Editorial rund 60 Euro kostet, ist bei uns über den Verlag Natur und Wissenschaft (info@ verlagnw.de) zu bekommen, kann aber auch direkt in Singapur (http://rmbr. nus.edu.sg/rbz/) geordert werden. Liebe Mitglieder, auch mittlerweile jahrelangen) Aufrufe Ich möchte gern den Dank von Dr. Lukas nach Manuskripten für den Makropoden Rüber an die IGL weitergeben, der von in den letzten Wochen hat sich das Prä- haben zumindest vorübergehend Bes- uns Untersuchungsmaterial für wissen- sidium ausführlich mit den internen Pro- serung gebracht. Ich hoffe, das war kein schaftliche Studien erhalten hat. Eine blemen auseinander gesetzt, auf die ich Strohfeuer! erste Arbeit wurde unter dem Titel im letzten Editorial hingewiesen hatte. Im Juli ist ein Sammelband des Raffles „Evolution of mouthbeooding and life- Auf Einzelheiten will ich hier nicht ein- Bulletin of Zoology der Universität Singa- history correlates in the fighting fish gehen, ich hoffe aber auf baldige oder pur herausgekommen, für den Maurice genus Betta“ von Lukas Rüber, Ralf zumindest mittelfristige Lösungen. Es Kottelat und Darren C.J. Yeo verant- Britz, Heok Hui Tan, Peter K. L. Ng, and gab auch berechtigte Kritik an der Mit- wortlich zeichnen. In dem 208 Seiten Rafael Zardoya veröffentlicht. Weitere gliederbetreuung. Einige Mitglieder starken Werk mit Fotos sind mehrere sind in Vorbereitung. Als „Gegenlei- haben sich über fehlende oder verspä- Arbeiten über Labyrinthfische, darunter stung“ hat uns Dr. Rüber einen Vortrag tete Informationen auf der Homepage Neubeschreibungen über sechs Paros- zugesagt, der sich hoffentlich 2006 ver- beschwert, mit denen ich mich dann phromenus-Arten, die Kampffische von wirklichen lässt. selber auseinander gesetzt habe. Auch Malaysia, Brunei und Singapur sowie Bei Erscheinen dieses Heftes geht es das wird notgedrungen zur Aufgabe die Labyrinthfische von Sumatra (mit schon wieder auf die Herbsttagung in für den Präsidenten, wenn die dafür weiteren Neubeschreibungen), enthal- Ruhmannsfelden zu, zum zweiten Mal eigentlich zuständigen Kollegen nicht ten. Ich will nach einer ersten flüch- ist die niederbayerische Gemeinde unser reagieren. Es gab dabei Meinungsver- tigen Durchsicht der Rezension nicht Tagungsort vom 30. 09. bis 03. 10. 2005. schiedenheiten im Forum, unter ande- vorweg greifen, aber dass neuerliche Wir haben das lange Wochenende mit rem über die Rolle des Präsidenten und taxonomische Diskussionen zu erwar- dem Feiertag am Montag genutzt, das des Präsidiums, die etwas heftiger im ten sind, dazu muss man kein Hellseher Programm erstmals auf drei Tage (plus Ton waren. Ich will nicht verleugnen, sein. Einige der beschriebenen Arten Freitag) auszudehnen. Dazu gehört ein dass ich in bestimmten Punkten durch- sind uns seit langem bekannt. Darunter Ausflug in den Naturpark Bayerischer aus streitbar sein kann … Trotzdem ist sind auch welche, die durch IGL-Fänge Wald, der in der Herbstfärbung sicher es kein Zustand, dass sich nur zwei Prä- erstmals bekannt und in Beiträgen von besonders reizvoll ist. Auch die beiden sidiumsmitglieder aktiv an der Arbeit IGL-Mitgliedern erstmals publiziert Fachvorträge am Montag Vormittag auf der Homepage beteiligen, was sich wurden und innerhalb der letzten zwei lohnen das Bleiben, zumal die Preise nun hoffentlich ändern wird. Jahrzehnte in unseren Aquarien schon dort noch halbwegs zivil sind. Bitte Eine absolut erfreuliche Entwicklung vertreten waren. Es bleibt den Spezia- beachten Sie zwischenzeitliche Pro- nimmt die von Prof. Dr. Peter Finke initi- listen überlassen, die weiteren Handels- grammänderungen, die auf der Home- ierte Arbeitsgruppe Prachtguramis, die Importe nun den beschriebenen Arten page veröffentlicht werden. Ich hoffe, in einem guten Vierteljahr schon 2000(!) zuzuordnen. Die Beiträge, die wir zu dass viele Mitglieder diese Chance Zugriffe zu den einzelnen Themen im mancher Entdeckung geleistet haben, des verlängerten Treffens in reizvoller Forum verzeichnen konnte. Während sie bleiben weitgehend verborgen. Solange Umgebung nützen. Auch die Einladung derzeit (noch) nur im Internet tätig ist, selbst hier in unserem Heft bei späteren für die Frühjahrstagung 2006 liegt mir setzt die AG maulbrütende Kampffische Artikeln die eigenen Erfolge ungenannt bereits vor. Sie wird vom 28.–30. April fast ausschließlich auf eigene Treffen bleiben (aus welchen Gründen auch von der RG Berlin in Belzig, südwestlich sowie Veröffentlichungen und Referate immer), brauchen wir uns aber über die der deutschen Bundeshauptstadt aus- von Phil Dickmann. Bei der Zusammen- fehlende Kenntnisnahme in Fachkreisen gerichtet. Ganz anders, aber nicht weni- kunft Ende April in Kirchseeon/OBB war nicht zu wundern, obwohl hier durchaus ger attraktiv, lockt auch hier die Natur in ich dabei und konnte einen sehr interes- auch andere Beweggründe eine Rolle Brandenburg, mitten darin ein sehens- santen Nachmittag miterleben. Auch gespielt haben mögen. Gerade deshalb wertes Tagungslokal, das Jahrhunderte die AG Schlangenkopffische ist weiter- fordere ich auch unsere Autoren dazu lang als Mühle gedient hatte. hin recht aktiv. Wahrscheinlich werden auf, die eigenen relevanten Quellen bei Wir sehen uns hoffentlich bei den alle drei in Ruhmannsfelden vertreten entsprechenden Artikeln anzuführen Tagungen, sein. Es zeigt sich auch hier, dass alles und im Literaturverzeichnis vollständig an dem Engagement des jeweiligen Lei- aufzulisten, wie es sich für einen ordent- Ihr und Euer ters liegt und dass durchaus verschie- lich recherchierenden Verfasser gehört. dene Wege beschritten werden können. Es gibt keinen Grund, sie zu verschwei- Norbert Neugebauer Die schon verzweifelten (wenngleich gen, aber jeden, darauf stolz zu sein! Präsident

112 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Beobachtungen bei der Haltung und Vermehrung des Bengalenblaubarsches Dario dario (Ha m i l t o n , 1822)

Von Hans-Jürgen Körner

Aus: at info (Österreich), mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autor.

Im Jahre 1999 beschrieb der hol- heißt deshalb Dario dario (Ha m i l - Trockenzeit im November maxi- ländische Aquarianer Tomey t o n , 1822). mal fünf Meter und seine Tiefe (nach Angabe von St a e c k , 2003) Die Dario-Arten weisen nur maxi- etwa 70 Zentimeter. Das Wasser in einer Aquarienzeitschrift mal drei Zentimeter Länge auf und war kristallklar und es wurde eine einen bis zu diesem Zeitpunkt laichen nicht in Höhlen, sondern in Temperatur von ca. 26° C gemes- unter der Handelsbezeichnung Pflanzenbeständen und betreiben sen. Die Wasserwerte lagen bei Scarlet-Blaubarsch oder Badis sp. keine Brutpflege. Gegenwärtig <6° dGH, eine Karbonathärte war „Scarlet“ bekannten Blaubarsch sind drei Arten aus dieser Gat- nicht nachweisbar und der pH- als neue Unterart und nannte tung beschrieben worden. Wert wurde mit <6,4 angegeben. sie Badis badis bengalensis. Dario dario ist im Janali-Fluss in Der Boden des Flusses war von Diese Beschreibung entsprach West Assam und in West-Benga- Sand und feinem Kies bedeckt. in mehrfacher Hinsicht nicht den len nahe der Grenze zu Bhutan Dario dario hielt sich zwischen Anforderungen an eine solche gefunden worden. Von letzterem Vallisnerienbeständen am Boden- Publikation. Tomey war schon Fundort stammen die Aquarien- grund auf. An weiteren Fischen vorher unrühmlich aufgefallen, populationen. Nach Sc h ä f e r (2000) wurden Badis badis, letztere vor weil er einen erfundenen Bericht betrug die Breite des Fließgewäs- allem im Uferbereich unter über- über eine Fangreise veröffentlicht sers, das von den Einheimischen hängendem Gras, Glasbärblinge hatte, in dem er schildert, dass er Ghotiganga genannt wird, in der (Danionella sp.), kleine Schlangen- 1981 den so genannten Rotflos- sen-Dicrossus, der im Einzug des oberen Rio Negro vorkommt, in der Umgebung von Iquitos in Peru gefunden hat. Ende 2002 erfolgte eine Über- arbeitung der Familie Badidae durch Ku l l a n d e r & Br i t z (2002). Im Ergebnis diese Revision ist der von Tomey veröffentlichte Name ungültig, da Ha m i l t o n diesen Fisch bereits 1822 als Labrus dario wis- senschaftlich bearbeitet hat. Es erfolgte eine Aufteilung der Blau- barsche auf die Gattungen Badis und das neue Genus Dario. Die Männchen der Dario-Arten besit- zen im Vergleich zu den Fischen der Gattung Badis zwischen den ersten Hartstrahlen der Rücken- flosse verlängerte Dorsalmem- branen und erheblich längere Bauchflossen, die bis zum hinteren Ansatz oder sogar bis zum Ende der Afterflosse reichen. Der Scar- let-Blaubarsch wird infolgedessen in die neue Gattung gestellt und Dario dario-Männchen (Foto: D. Bork)

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 113 Die Ursache hierfür konnte nicht ermittelt werden. Eine Tempe- raturabsenkung im Aufzuchtbe- cken änderte nichts an diesem Verhältnis. Möglicherweise war diese Erscheinung durch die rela- tiv hohe Populationsdichte der Jungfische unter den Aufzucht- bedingungen verursacht. Wenn nur wenige Jungfische aufgezo- gen wurden, stellte sich meist ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechter ein. Der hohe Weib- chenanteil schränkte die Absetz- barkeit der Fische sehr ein. Die Männchen sind durch die karmin- rote Grundfärbung des Körpers und der Flossen, die mit blauen Zeichnungselementen durch- setzt ist, äußerst farbenpräch- tig. Die kleineren Weibchen sind mit ihrem grau erscheinenden Dario dario-Weibchen (Foto: D. Bork) Körper und den meist farblosen Flossen sehr unscheinbar. Durch Dorn (2001) wird berichtet, dass sich nicht alle Männchen dieser Art ausfärben und dadurch ein kopffische Channa( cf. amphibius), legen pro Laichakt häufig 2–3 Teil der männlichen Tiere für Zebrabärblinge (Brachydanio Eier. Ich konnte beobachten, dass Weibchen gehalten wird. Bei rerio) und Prachtbarben (Puntius Weibchen in manchen Fällen ein meinen Nachzuchten bestätigte conchonius) gefunden. herabsinkendes Ei verzehren. Bald sich diese Aussage nicht. Auch Durch Vermittlung unseres Ver- konnten Jungfische in den Männ- wenn alle Männchen entfernt einsmitgliedes Jürgen Ende chenrevieren nahe der Oberfläche wurden, erwiesen sich alle ver- erhielt ich sechs „Scarlets“ Ende entdeckt werden. Zwischen den bleibenden Tiere in den nächsten Dezember 2002. Sie entwickelten Pflanzen haben sie ausreichend Wochen bezüglich ihrer Färbung sich zu vier Männchen und zwei Futter gefunden. Von der Entde- und ihres Verhaltens weiterhin Weibchen. Als Nahrung nahmen ckung der Jungfische an wurden eindeutig als Weibchen. Die Dif- sie jegliches Lebendfutter an, das mehrfach am Tag Mikrowürmer ferenzierung der Geschlechter sie bewältigen konnten. Für große (Rhabditis oxycerca) im Pflan- erfolgte bereits bei halbwüchsi- Wasserflöhe trifft das aber schon zenbestand verwirbelt. Ab einer gen Tieren. Bei den Männchen nicht mehr zu. An gefrostete rote Größe von ca. 1 cm verließen die verlängerten sich die Bauchflos- und schwarze Mückenlarven Jungfische zeitweise die Männ- sen und die Fische begannen konnten sie gewöhnt werden. Im chenreviere, um am Bodengrund sich auszufärben. Gesellschaftsbecken mit ca. 100 oder im freien Wasser nach größe- Auf Grund ihrer subtropischen Liter Wasser besetzten die Männ- ren Futterarten wie Grindalwür- Herkunft vertragen die Bengalen- chen Reviere, die mit Schwarzwur- mern oder Cyclops zu suchen. Zu blaubarsche beträchtliche Tempe- zelfarn (Microsorium pteropus) diesem Zeitpunkt sind die Fische raturschwankungen. Im Sommer der Zuchtform Windelov dicht vom in kleinere Aufzuchtbecken mit ca. habe ich sie in einem Fass im Bodengrund bis zur Wasserober- 40 Liter Wasser überführt worden. Garten gehalten. Hier waren sie fläche großflächig besetzt waren. Die Wasserwerte spielten für die Temperaturen zwischen 15 und 36 Die im Becken befindlichen klei- Vermehrung der Art in den ein- °C ausgesetzt, was sie problemlos nen Fische (div. Boraras-Arten, gesetzten Qualitäten keine Rolle. vertragen haben. Im Aquarium Hyphessobrycon amandae und Sowohl im Regenwasser, mit oder waren die Fische aber nur mit Axelrodia riesei), aber auch die ohne Zusatz von Erlenzapfen, als Temperaturschwankungen zwi- arteigenen Weibchen, wurden aus auch im Leitungswasser von mitt- schen 22 und 30 °C konfrontiert. diesen Revieren vertrieben. Vor- lerer Härte und leicht alkalischem Die Lebenserwartung dieser mittags sind die Weibchen jedoch pH-Wert ließen sich die Fische Fische ist nicht sehr hoch und häufig angebalzt und zur Eiablage nachziehen. Die Nachzuchtfische betrug unter meinen Haltungsbe- in die Pflanzen gelockt worden. wiesen leider ein Geschlechter- dingungen deutlich weniger als Die Fische sind Dauerlaicher und verhältnis von 1:3 bis 1:4 auf. ein Jahr.

114 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Leider leben gerade die farben- prächtigen Männchen in einem Aquarium mit dichter Bepflan- zung, was ihren Lebensbedürfnis- sen entspricht und Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermehrung ist, sehr versteckt. Auch eine hohe Populationsdichte der Fische ändert daran kaum etwas. Sie führt auf Grund sehr enger Revier- grenzen zu mehr Stress für die Tiere. Außerdem ist zu beachten, dass häufig sichtbare Männchen, denen es nicht gelingt ein Revier zu besetzen, als unterlegene Kon- kurrenten oder gar kranke Exem- plare ohnehin nur eine blasse Färbung aufweisen und ständig angegriffen werden. Zu der ver- steckten Lebensweise der Fische gibt es auch andere Kommentare. He r d e r (2001) hat die Bengalen- blaubarsche in einem 250 Liter Aquarium, vergesellschaftet mit Boraras- und Sundadanio-Arten, gehalten und berichtet, dass er selten ein spannenderes Becken gehabt hat. Im Handel, aber auch auf einer Abbildung bei Ni e u w e n h u i z e n (2002), habe ich männliche Benga- lenblaubarsche gesehen, die auf den Körperseiten unregelmäßige schwarze Flecke aufwiesen. Diese Tiere sind nach meinem Empfin- den weniger schön als die unge- fleckten Exemplare. Eine solche Farbform trat bei meinen Fischen niemals auf. Interessant ist, dass dieser Autor Schwierigkeiten mit der Beschaffung von Weibchen hatte. Bei ihm entwickelten sich 10 Exemplare aus zwei verschie- denen Herkünften ausschließlich zu Männchen. Zusammenfassend ist festzustel- Biotop von Dario dario (Foto: D. Bork) len, dass Bengalenblaubarsche schöne und bezüglich ihres Ver- haltens interessante Fische sind, Literatur ten new . Ichthiol. Explor. deren Haltung und Vermehrung Freshwaters 13(4): 295–372. wenig Aufwand erfordern. Man Do r n , A. 2001. Der Zwerg unter Ni e u w e n h u i z e n , A. v a n d e n 2002. muss sich aber damit abfinden, den Blaubarschen. Datz 54(7): P Erlebnisse mit „Scarlet“. Datz dass die Tiere in gut bepflanzten 8. 55(7): 22–25. Aquarien, die für ihre Vermeh- He r d e r , F. 2001. Der Zwerg unter Sc h ä f e r , F. 2000. Badis-Lebens- rung optimal sind, nur gelegent- den Blaubarschen. Datz 54(4): P räume in Westbengalen. Datz lich beobachtet werden können. 2–3. 53(5): 12–16. Die Ursachen, die oft zu einer Ku l l a n d e r , O. & Br i t z , R. 2002. St a e c k , W. 2003. Neuer Gattungs- unausgewogenen Differenzierung Revision of the family Badidae name für „Scarlet“. Datz 56(4): der Geschlechter führen, bedürfen (Teleostei: Perciformes), with 26. noch einer Klärung. description of a new genus and

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 115 Die Betta pugnax-Gruppe

Teil 5: Betta balunga He r r e , 1940

Von Jürgen Schmidt

Zu Betta balunga erhielt ich vier Jahren verlieren sie bereits lich großflächigere Flossen, wobei Fische vom Fundort Ost-Tawau, ihre Fertilität. die weißen Bauchflossen etwa die Uwe Renninger importiert und Die Normalfärbung von B. balunga 4 cm lang werden, und auch die mir freundlicherweise überlassen ist mit B. akarensis nahezu gleich; Analis und Caudalis weit nach hatte. Für die Beobachtungen auch die Längsstreifenzeich- hinten ausgezogen sein können. standen mir zunächst drei adulte nung ist sehr ähnlich, der untere Insbesondere die Analis ist beim Versuchspaare und für weitere Längsstreifen läuft aber bei den Männchen in mehreren Flossen- Beobachtungen über 200 Jung- meisten Individuen erst deutlich strahlen caudal verlängert. Die fische zur Verfügung. weiter caudal mit dem mittleren Farbe der Iris und die Gesichts- Streifen zusammen, oft erst direkt maske gleichen jeweils der von B. im Schwanzwurzelfleck; während pugnax. Charakterisierung der Art bei B. akarensis bei vielen Indivi- Das Weibchen wird in der Pracht- duen der untere Streifen bereits färbung einfarbig lehmgelb, die Betta balunga-Männchen errei- in der Bauchregion mit dem mitt- Längsstreifen verschwinden. chen bis zu 15 cm Gesamtlänge, leren verschmilzt. In der Normal- Das Männchen wird dunkel blau- Weibchen etwa 14 cm. Betta ba- färbung ist eine Unterscheidung schwarz, die „Leiterzeichnung“ lunga können circa sieben Jahre deshalb schwer. Adulte B. ba- der unpaaren Flossen wird sehr alt werden, aber im Alter von etwa lunga bekommen jedoch zusätz- intensiv und kräftiger als bei B.

Betta cf. balunga-Männchen von Jantur Gemeruh (Foto: P. Dickmann)

116 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 akarensis. Am Körper treten – als entscheidender Unterschied – metallische Tüpfelreihen auf. Auch die hellen, ansonsten trans- parenten Zonen zwischen den dunklen Querbalken in den unpaa- ren Flossen glänzen beim aggres- siv gestimmten oder balzenden Männchen blaugrün metallisch. In der Laichfärbung ist der beim B. balunga-Weibchen einfarbige braune Rücken auffällig, der von einem hellen Längsstreifen auf dem Rücken unterbrochen ist (vgl. B. akarensis). Insgesamt ist Ein Betta balunga-Männchen im typischen Streifenkleid die Färbung von zu B. balunga B. (Foto: J. Schmidt) akarensis sehr ähnlich, was eine Abgrenzung erschwert, zumal letztere Art weit verbreitet ist und viele Lokalformen bildet (vgl. Sc h m i d t in: Ri e h l & Ba e n s c h 1990, S. 645, hier in manchen Aufla- gen unsinnig als B. climacuara bezeichnet, u. a.). Jungfische sind kaum zu unter- scheiden und – bis auf die lan- zettliche Schwanzflosse und die Endgröße – auch zu B. edithae ähnlich.

Reviergründung und -verteidi- gung

Reviergründung und Revierver- teidigung erfolgen wie bei B. aka- rensis und in der für B. pugnax beschriebenen Weise. Ein Betta balunga-Weibchen im eher blass wirkenden Balzkleid (Foto: J. Schmidt)

Balz, Laichen und erste Versor- gung der Eier

Balz, Scheinpaarungen, echte Paarungen sowie das eigentliche Laichen und auch die erste Ver- sorgung des Laichs gleichen bei B. balunga ebenfalls den bei B. pugnax geschilderten Abläufen. Fast alle Ergebnisse sind den Angaben zu B. akarensis zu ent- nehmen. Bei der Paarung ist die Umschlingung jedoch offen, u-för- mig (vgl. u.). Weil in der Ethologie von B. balunga nur wenige ein- deutigen Unterschiede deutlich werden, wird an dieser Stelle in bezug auf das Verhalten während Scheinpaarungen, echter Paarung Ein Jungfisch vonBetta balunga mit noch schwach entwickelter Beflos- und erster Brutpflege auf die vor- sung (Foto: H. Linke)

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 117 Ein Betta balunga-Männchen vom Fundort in Tawau, malaiische Provinz Sabah, auf Borneo (Foto: U. Renninger)

herigen Artikel dieser Reihe ver- wiesen, in denen die ähnlichen Arten (B. pugnax und B. aka- rensis) beschrieben wurden. Es muss jedoch erwähnt werden, dass bisher zu B. balunga kaum Publikationen zur Fortpflanzungs- biologie vorlagen (Re h w i n k e l 1994). Eine beobachtete Eigenheit aus dem Paarungsverhalten – nämlich die offene, u-förmige Umschlin- gung des Weibchens durch das Männchen – hat B. balunga ledig- lich mit B. cf. pugnax von Tasik Kenyir und B. waseri gemeinsam (s. dort). Die Laichphasen dauerten bei B. balunga meist zwischen vier und sechs Stunden. Auch hierin unter- scheidet sich dieser Fisch nicht Ein Betta balunga-Männchen beim Imponieren (Foto: J. Rehwinkel) von seinen nächsten Verwandten.

118 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Brutpflege

Das maulbrütende B. balun- ga-Männchen wird von seiner Partnerin über den gesamten Maulbrutzeitraum verteidigt. Betta balunga entlässt die Jungen nach zwölf bis 15 Tagen. Meist wird von den Männchen der län- gere Zeitraum bevorzugt. Das Verhalten und das Wachstum der Fische erfolgen ebenfalls wie bei B. akarensis.

Verhalten nach dem Laichen und Nochmals ein Betta balunga-Männchen aus Tawau. Gut ist die Leiter- der Brutpflege flossenzeichnung in der Schwanzflosse erkennbar. (Foto: J. Rehwinkel) Auch bei B. balunga erfolgt keine weitere Betreuung der aus dem Maul entlassenen Jungfische. Das Weibchen kann bereits nach etwa zehn Tagen nach dem Laichen erneut laichbereit sein (vgl. B. pugnax und B. akarensis).

Literatur

Do n o s o -Bü c h n e r , R. 1994. Mein vor- läufiger Kenntnisstand über den Kampffisch Betta balunga He r r e , 1940. Der Makropode 16(1/2): 3–6. In g e r , R. F. & Ch i n P. K. 1962. The fresh-water fishes of North Borneo. Fieldiana: Zoology (Chi- cago) 45: 268 S. Mü c k , H. 1994. Betr.: Haarwürmer bei Betta balunga. Der Makropode 16(1/2): 18–19. Mü c k , H. & St e i n l e , C.-P. 1993. Betta balunga – ein Problemfisch? Der Makropode 15(9/10): 106– Ein Betta balunga-Pärchen aus Tawau. Das Weibchen, rechts, spuckt 107. dem Partner gerade ein Ei zu. (Foto: J. Rehwinkel) Re h w i n k e l , J. 1994. Pflege und Zucht von Betta balunga He r r e , 1940. Der Makropode 16(9/10): 67–68. Re h w i n k e l , J. 1999. Betta pugnax fischen – Teil II. Der Makropode Kampffisch, ein nahezu unbe- – ein maulbrütender Kampffisch. 13(5/6): 85–94. kannter Kampffisch. Aquaristik VDA aktuell 5(1): 25–27, 29. Ri e h l , R. & Ba e n s c h , H. A. 1990. aktuell 4(1): 37–40. Re n n i n g e r , U. 1991a. Auf der Suche Aquarien Atlas Band 3. Melle, Sc hm i d t , J. 1996b. Vergleichende nach Betta unimaculata, Betta 644–645, 648–649, 653. Untersuchungen zum Fortpflan- balunga und anderen Labyrinth- Sc hm i d t , J. 1995. Der Leiterflossen- zungsverhalten der Betta-Arten fischen. Der Makropode 13(4): KampffischBetta akarensis Re g a n , (Belontiidae, ). Bibl. 78–81. 1910. Der Makropode 17(5/6): Nat. & Wiss. 7. Solingen. Re n n i n g e r , U. 1991b. Auf der Suche 46–53. Wi t t e , K. E. 1988. Reiseimpressi- nach Betta unimaculata, Betta Sc hm i d t , J. 1996a. Betta akarensis onen von Borneo. Der Makropode balunga und anderen Labyrinth- Re g a n , 1910. Der Leiterflossen- 10(8): 115–116.

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 119 Betta enisae – ein sensibler Kampffisch

Text und Fotos von Michael Scharfenberg

Jeden Samstagvormittag hat man bei einem Zoofachhändler in Ber- gisch Gladbach die Möglichkeit, mit einer Taschenlampe bewaffnet die Importstation zu durchsuchen. Auch seltene Labyrinthfische sind dort immer wieder zu finden. Als ich in einen der Verkaufsbecken Betta enisae schwimmen sah, überlegte ich nicht lange. Vier Betta enisae wechselten den Besit- zer. In meiner Aquarienanlage bezogen die Neuankömmlinge ein 200-l-Aquarium, in welchen schon vier Betta fusca lebten. Die Wassertemperatur lag bei 22 bis 24 °C, der pH-Wert bei 6,8 bis 7. Alle zwei Wochen wurde ein 50 % Wasserwechsel mit gefilterten Regenwasser durchgeführt, wes- halb die Gesamthärte und die Ein junges Männchen von B. enisae Karbonathärte sehr gering blieb. Wenn nicht genug Regenwas- ser vorhanden war, benutzte ich Osmose-Wasser. Die Fortpflan- zung von Betta fusca kann man bei diesen Wasserwerten fast gar nicht stoppen. Um so mehr hoffte ich, dass sich die „Neuen“ schnell einleben würden. Die Betta enisae waren schon fast ausgewachsen. Die Weibchen hatten eine Länge von 7 cm, die Männchen von ca. 8 cm. Als Futter nahmen sie alle gängigen Futtermittel an, sogar Flockenfutter wurde gierig gefres- sen. Drei Monate später konnte ich die ersten Scheinpaarungen beobach- ten. Nach einer weiteren Woche war es endlich soweit. Die Paarung dauerte wohl schon länger, denn das Männchen hatte zu diesem Zeitpunkt das Maul schon recht Ein Weibchen von B. enisae voll. Schnell wurde der Fotoappa-

120 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 rat aus dem Schrank geholt, um noch einige Bilder vom Ablaich- vorgang zu machen. Dabei fühlte sich das Paar wohl so gestört, dass sie die Paarung abbrachen. Die Paarung verlief genau so, wie ich es von vielen anderen maul- brütenden Betta-Arten kannte. Nachdem sich das Paar eng umkreist hatte, umschlang das Männchen das Weibchen so, dass die Geschlechtsöffnungen eng beieinander lagen. So wurden die austretenden Eier sofort vom Männchen besamt. Bei der Umschlingung wurde das Weib- chen jedoch nicht auf den Rücken gedreht. Das Weibchen nahm die Eier auf und spuckte sie dem Männchen vor das Maul, welches die Eier sofort aufnahm. Nach der Paarung zog sich das Betta enisae-Männchen in ein Versteck zurück. In den folgenden zwei Wochen war es nur noch selten zu sehen. Fürsorglich wurde es vom Weibchen bewacht, aber auch überwacht! Bei der Fütte- rung kam auch das maulbrütende Männchen schon mal zur Futter- stelle und beobachtete hungrig das herab sinkende Futter. Sofort war das Weibchen zur Stelle und stupste das Männchen an, welches daraufhin wieder in ein Versteck schwamm. Zwei Wochen später laichten das B. enisae-Paar wieder ab, doch leider waren die Eier am dritten Tag verschwun- den. Bei jungen Männchen ist das allerdings normal. Einige Wochen später entdeckte ich beim Mulm absaugen einen ca. 15 mm großen Jungfisch. Neugierig räumte ich die Was- serpflanzen und Einrichtungsge- genstände aus dem Aquarium, um den Nachwuchs zu zählen. Zu

von oben nach unten E

Männchen bei der Maulbrut- pflege, vom Weibchen bewacht

Junges imponierendes Männchen

Ein wunderschön gezeichnetes Männchen von B. enisae

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 121 meiner Enttäuschung fand ich nur zwei weitere junge Betta enisae. Um den Nachwuchs zu sichern, fing ich in den folgenden Wochen zwei, seit ca. zehn Tagen maul- brütende Männchen aus dem Aquarium und überführte sie in 20-l-Aquarien. Nach weiteren fünf Tagen schwammen in beiden Aquarien endlich ca. 140 Jung- fische frei. Die 5 bis 6 mm großen Jungfische fraßen sofort frisch geschlüpfte Nauplin von Artemia und wuchsen rasch heran. Auf der Suche nach Literatur über Betta enisae musste ich leider feststellen, dass es sehr wenig Erfahrungsberichte über Betta enisae gibt. Zumindest habe ich keine gefunden. Auf eine Anfrage im IGL-Forum konnte mir Phillip Dickmann einige Infos über Betta enisae geben. Diese Betta-Art braucht für eine erfolgreiche Hal- tung sauberes, weiches Wasser, Paar bei der Eiübergabe welches jedoch keine Huminstoffe enthalten sollte. Also keine Wur- zeln, Laub oder Torf ins Becken einbringen. Nach diesen Infor- mationen entfernte ich alle Wur- zeln und auch das eingebrachte Eichenlaub. Somit verschwanden auch die schwarzen Flecken bei meinen Betta enisae, welche nach kurzer Zeit immer häufiger auftra- ten. Wird der Wasserwechsel zu lange herausgezögert, tauchen die Flecken wieder auf. Im Gesellschaftsaquarium mit Betta unimaculata und Betta fusca konnte sich Betta enisae nicht durchsetzen. Die Tiere waren dann sehr scheu und kamen kaum zum Fressen. Selbst im Artbecken ist dieser Kampffisch ein „Sensi- belchen“. Jede Veränderung im Aquarium lässt sie für mindestens drei Tage scheu werden. Einmal eingewöhnt, ist Betta enisae ein schöner und interes- santer Labyrinthfisch, der mir viel Freude bereitet.

Literatur

Do n o s o -Bü c h n e r , R. & Sc hm i d t , J. 1999. Ihr Hobby Kampffische Wild- formen. Ruhmannsfelden. Sc h ä f e r , F. 1997. Aqualog all Laby- Porträt mit Gesichtszeichnung rinths. Mörfelden-Waldorf.

122 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Verkaufspraktiken woanders: Aquaristik-Märkte in Asien

Von Horst Linke

Asien ist ein bedeutender Markt offeriert. Fast die Hälfte aller zum Weiche Plastikwände verhindern für Tierfreunde. Dabei spielt die Verkauf stehenden Fische werden Verletzungen und die Aufteilung Aquaristik eine große Rolle. Viel auf diese Weise angeboten. Für von einem drittel Wasser zu zwei des auch von uns in Europa ver- viele Besucher aus Europa eine drittel Sauerstoff bzw. Luft im wendeten Zubehörs kommt aus völlig ungewohnte Form der Prä- Beutel gewährleistet einen zufrie- Asien. Vor allem aber Fische sentation von Aquarienfischen, den stellenden Sauerstoffanteil sind es, die, einmal als Wild- die oft auf den ersten Blick mit im Beutelwasser. Während die fänge, zum größten Teil aber aus Empörung abgelehnt wird, die Fische, die kurzzeitig in einem Zuchtfarmen, in unsere Aquarien aber nach weiteren Überlegungen Verkaufsbecken untergebracht kommen. Viele tausend Menschen erstaunlicherweise doch viel sind, nur in der Gruppe oder beschäftigen sich dort mit der Zustimmung findet. Während die als Schwarm minimalen Schutz Produktion und Zucht. Dadurch Verkaufsaquarien meist überbe- empfinden, zeigten im Beutel entstanden beachtliche Wirt- setzt sind und die Fische durch verpackte Fische, die zwischen schaftszweige. Aber nicht nur für das ständige Herausfangen einem anderen Beuten stehend, nach den Export. Auch der asiatische nicht unerheblichen Stress und oft drei Seiten abgedeckt und durch Markt ist riesig. So gibt es in Asien auch dabei durch Gegenstände die nachbarliche Anwesenheit viele Millionen Tierhalter, wobei im Aquarium Gefahren und damit anderer Fische, nur selten Scheu die Fischhaltung einen großen Verletzungen ausgesetzt sind, und Aggressivität. Für die kurz- Platz einnimmt. Kennzeichnend werden die im Beutel befindlichen zeitige mobile Verkaufspräsen- dafür sind die großen Märkte. Fische davor geschützt. tation auf dem Markt sind also Schon häufiger beschrieben, der Chatuchak-, der Weekend- oder auch Sonntagsmarkt in Thailands Hauptstadt Bangkok. Ein riesiger Markt, der jede Woche von Frei- tag bis Sonntag fast alles bietet, was irgendwie von Interesse sein kann. Besonders bemerkens- wert ist der Anteil von Tieroffer- ten und Zubehör. Die Aquaristik ist dabei sehr vordergründig. In vielen hundert Behältern werden Aquarienfische aus allen Erdteilen angeboten, zum überwiegenden Teil Süßwasserfische aus asia- tischen Zuchtfarmen. Aber auch Meerwasserfische fehlen nicht. Sie werden, wie auch sehr viele Süßwasserfische, nicht nur in Glasbehältern, sondern von vielen Händlern auch einzeln oder je nach Größe, in kleineren Stück- zahlen, in Beuteln abgepackt,

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 123 Beutel die eindeutig bessere Angebotsform. Außerdem werden die Fische beim „Eintüten“ in der Zuchtfarm mit gewohntem, ange- passtem Wasser versorgt, was bei der Aquarienhaltung auf dem Markt nicht gewährleistet ist. Hier muss das zur Verfügung stehende Marktwasser mit seinen oft stark abweichenden Wasserparametern zur Haltung genutzt werden. Häu- fige Zugaben von Frischwasser zum Ersetzen des entnommenen Wassers beim Verkauf machen das Wasser biologisch unstabil und schaffen zusätzliche Stressfak- toren für die Verkaufsfische. Denn eine biologische Wasserstabili- sierung in den Verkaufsbehältern durch „eingelaufene“ Filterma- terialien ist bei der kurzen, nur drei Tage dauernden Verkaufs- zeit, nicht möglich. So stehen die zahlreichen Verkaufsbeutel in unterschiedlichen Größen auf Ver- kaufstischen oder in Verkaufsre- galen und warten auf ihre Käufer. Temperaturprobleme gibt es dabei in dem tropischen Thailand selten. Die angebotenen Fische, dabei handelt es sich ausschließ- lich, wie ich sehr oft feststellen konnte, um juvenile bis fast adulte Tiere, machten immer einen sehr guten, vitalen Eindruck. Beim Siamesischen Kampffisch Betta splendens als Labyrinth- fisch, ist diese Verkaufs-, Han- dels- und Transportform schon seit vielen Jahrzehnten üblich. Gestützt auf die Erfahrungen im Importgeschäft mit dem euro- päischen Zoofachhandel, hier werden aber auch alle anderen Aquarienfische schon seit -Jahr zehnten in großen Mengen in Plastikbeuteln verschickt und sind dabei oft bis 48 Stunden im Beutel, haben die Exporteure in Asien viel Erfahrung mit dieser Verpackungsform. Ein weiterer interessanter Han- delsplatz für Aquarienfische ist Hongkong. Die „Fish Street “ in Kowloon ist zwar kein Markt in unserem Verständnis, sondern eine normale Straße, besser eine Einkaufsstraße, in der sich ein Aquaristik-Geschäft neben dem anderen befindet. Ob groß oder

124 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 klein, oft nicht nur im Erdgeschoss gemeinsam. Die umfangreiche bemerkenswert guter Wasser- sondern noch im Stockwerk darü- Präsentation von Aquarien- qualität. Ich konnte bei den meh- ber, hier gibt es alles was das fischen, verpackt in Beuteln. Sie reren tausend im Plastikbeutel asiatische Aquarianer-Herz sich hängen meist am Geschäftsein- offerierten Aquarienfischen nicht wünscht. Und für den besser gang beidseitig zur Strasse. Ein einmal Fische entdecken, die gefüllten Geldbeutel auch die großes Angebot von abgepackten farblos gestresst durch den Beutel Produkte der weltweit bekannten Fischen in Plastikbeuteln, aufge- schossen oder die aufgrund von Zubehör- und Futterhersteller. hängt auf großflächigen Platten Sauerstoffmangel an der Was- Meer-, Teich- und Süßwasser- mit Gittern. Direkt an der Straße. seroberfläche hingen. Vorraus- freunde kommen hier problem- Und damit für alle Interessierten setzung waren dafür natürlich los auf ihre Kosten. Besonders in schon im vorbeigehen gut sicht- prallaufgeblasene, im Verhältnis den Abendstunden ist die „Fish bar. Die Beutel sind immer mit ein Teil Wasser und zwei Teile Street“ ein quirliger Treffpunkt Pressluft oder Sauerstoff stramm Saustoff bzw. Luft gefüllte Beutel für Fischfreunde. Dazu gehören aufgeblasen. Auch hier werden und nicht schlappe Plastiksäcke. die großen Geschäfte mit einer neben Guppys, Schwertträgern, Insgesamt eine auch für europä- Vielzahl von zum Teil schön ein- verschiedensten Arten von Laby- ische Betrachter, vertretbare Ver- gerichteten Aquarien sowie auch rinthfischen, Barben und Salmler, kaufsform, die aber aufgrund der die kleinen bis kleinsten Läden auch Skalare sowie sogar seltene Temperaturen in unseren Breiten, mit oft nur wenigen, kleinen Glas- Diskusfische angeboten. Alle in zumindest im Freien, nur sehr behältern. Eines aber haben alle einem guten, vitalen Zustand in selten nachvollziehbar ist.

Das Riesaer Aquarium

Von Gerhard Herrmann (Tierpark & Kloster Riesa)

Zur Jubiläumstagung in Riesa Bereits Ende der 80er Jahre des Betreiberkonzept des Tierparks besuchten einige IGL-Mit- vorigen Jahrhunderts existierten zu integrieren. Schon damals glieder auch das Aquarium im Pläne, den Klosterflügel in das wurde erwogen, ein Aquarium für Tierpark Riesa. Der Leiter der Einrichtung, Herr G. Herrmann, stellt das Aquarium für Interes- sierte etwas näher vor.

Im ehemaligen Klostergarten des Klosters Riesa, einem Benedikti- nerkloster, das 1119 vom Bischof von Naumburg gegründet und 1542 säkularisiert wurde, eröff- neten am 08. August 1965 Rie- saer Rassegeflügelzüchter eine kleine Tierschau, die sich im Laufe der Jahre zum jetzigen Tierpark entwickelte. Am 08. März 2003 wurde der sanierte Ostflügel der alten Klosteranlage, der seit Jahren schon zum Tierpark gehörte, der Öffentlichkeit übergeben. Herz- stück dieses Gebäudeteils ist das Elbe-Aquarium mit einem Fassungsvermögen von 20 000 l Wasser. Abb. 1 Klosterostflügel mit Aquarium Foto: D. Nötzoldt

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 125 Elbefische zu installieren. 1998, nach fast 10-jähriger Diskussion kam ein entsprechender Stadt- ratsbeschluss zustande und die Planungen konnten beginnen. Es wurden sechs verschiedene Entwurfsvarianten besprochen, schließlich entschieden wir uns für drei Großraumbecken in Kunststoffausführung. Es han- delt sich um Polyesterbassins mit eingearbeitetem Metallkor- pus, die innen mit Isopthalharz beschichtet sind. Zum Schutz wurden spinnfasergeteilte Glas- fasermatten vierlagig auflami- niert. Im Herstellerbetrieb, der Karl von Keitz Nachf. GmbH Poppenhausen, erfolgte auch die einteilige Frontverglasung Abb. 2 Tierparkleiter G. Herrmann (zweiter von rechts) Foto: J. Schmidt mit VS-Weißglas. Für die Beleuchtung der Becken werden HQI-Strahler verwen- det. Die Ableitung der Abwärme erfolgt durch ein Abluftsystem, das sich unmittelbar hinter der geschlossenen Frontscheibe befindet. Zur Vermeidung von Kondensationswasser im Bereich der Frontscheiben wurde der Sockel mit einer Heizmatte aus- gestattet. Die Reinigung des Aquarien- wassers beginnt über einen Abschäumer vom Typ Jetskim Freshwater 200, der das Wasser zuerst von Protein befreit. Das so gereinigte Wasser fließt in einen Rieselturm. Dort bauen Abb. 3 Brachsen (Blei) Foto: J. Schmidt nitrifizierende Bakterien auf dem Substrat Siporax die nicht abschäumbaren Substanzen wie Ammonium zu dem ungiftigen Nitrat um. Aus dem Rieselturm gelangt das Wasser nun in die näch- ste Kammer, in der sich die Kühlelemente befinden. Diese werden von gekühltem Wasser der Kühlanlage durchflossen und nehmen so die Wärme des Aquarienwassers auf. Die große Oberfläche der Badwärmetau- scher ermöglicht eine schnelle und verlässliche Abkühlung des Aquarienwassers. Unsere Kühl- anlage wird mit einer Vorlauf- temperatur von 12° C gefahren. Der Besatz der Becken ent- Abb. 4 Döbel Foto: J. Schmidt spricht der Fischregion, die

126 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 im Raum Riesa, an der Grenze zwischen Oberer und Mittlerer Elbe, zuzuordnen ist. Es han- delt sich um den Übergang von der Barben- zur Brachsenregion. Unser Ziel ist die Präsentation eines aussagefähigen Besatzes der territorialen Fischfauna der Elbe. Als Besonderheit zeigen wir drei Nasen (Chondrostoma nasus), eine Art, die 2003 erst- mals für Sachsen nachgewiesen werden konnte. Dankbar sind wir der Säch- sischen Landesanstalt für Land- wirtschaft, Referat Fischerei in Königswartha, der Arbeitsge- meinschaft für die Reinhaltung Abb. 5 Nase Foto: J. Schmidt der Elbe Hamburg sowie dem Anglerverband Elbflorenz Dres- den für die hilfsbereite Unter- stützung bei der Besetzung der Becken mit Fischen. Im Besucherraum des Elbeaqua- riums werden auf fünf Schauta- feln die Fischregionen der Elbe mit ihren wichtigsten Fischarten ausführlich dargestellt. Ein Tafel zeigt einen Vergleich zwischen dem historischen und dem aktu- ellen Artenspektrum. Als Ursa- chen für die Veränderungen im Artenspektrum, die bei der Betrachtung der einzelnen Teil- abschnitte der Elbe besonders deutlich hervor treten, sind vor- rangig die vielfältigen anthropo- genen Einflüsse anzusprechen, wie z. B. Regulierungsarbeiten am Strom und deren Nebenge- Abb. 6 Hecht Foto: J. Schmidt wässer, Wasserverschmutzung, Überfischung, sowie das Ein- schleppen allochthoner Arten. Eine wichtige Rolle bei dem Rückgang der autochthonen Wanderfische spielen die -Quer verbauungen in der Elbe. Zahlreiche Fischarten reagieren sehr sensibel auf dauerhafte Veränderungen des Natur- haushaltes und können daher sehr gut für die Bewertung der ökologischen Qualität des betreffenden Gewässers heran- gezogen werden. Fische sind gute Bioindikatoren und so ein wichtiges Gütesiegel für den Zustand der Elbe.

Abb. 7 Zander Foto: J. Schmidt

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 127 Kurze Mitteilungen

Betta pallida, ein neuer Kampffisch lichsten Art B. prima unterschei- aus Süd-Thailand Betta pallida Sc h i n d l e r & Sc hm i d t , det sich B. pallida neben der 2004 bereits genannten Schwanzflos- Von Ingo Schindler senform durch ein abweichendes Die Art gehört zu den kleinen Muster der drei dunklen Längs- Die Redaktion von DER MAKRO- Maulbrütern des Betta-picta- streifen. B. taeniata, eine Art die PODE hat mich gebeten, eine Artenkreises1. Zu dieser Gruppe nur von Borneo bekannt ist, wird kurze Zusammenfassung der von gehören neben B. pallida die deutlich größer als B. pallida und Dr. Jürgen Schmidt und mir Ende Arten: B. edithae, B. picta, B. unterscheidet sich zusätzlich letzten Jahres veröffentlichten prima, B. simplex und B. taeniata durch eine geringere Kopflänge. Erstbeschreibung von Betta pal- (siehe Sc h m i d t 1996). Von diesen Der Typusfundort der neuen Art lida zu verfassen. Dieser Bitte unterscheidet sich B. pallida durch befindet sich in der Nähe der folge ich gerne und nutze die Gele- eine lanzettförmige Schwanz- Stadt Narathiwat im äußersten genheit, Angaben zum Habitat flosse der Männchen. Bei den Süden Thailands (siehe Karte). zu ergänzen und Anmerkungen anderen Arten ist die Schwanz- Beim Fundort handelt es sich um zur Benennung der Fischfami- flosse rund oder die mittleren einen kleinen Fluss, der zur Zeit lie (Belontiidae vs Osphronemi- Schwanzflossenstrahlen sind nur der Beobachtung (März 2000) eine dae) zu machen. Die zahlreichen leicht verlängert. Darüber hinaus relativ hohe Fließgeschwindigkeit anerkennenden Zuschriften, die lässt sich die neue Art von B. besaß. Die Kampffische hielten wir erhielten, deuten an, dass picta, B. simplex und B. falx durch sich vornehmlich am Gleithang es innerhalb der Labyrinthfisch- die höhere Zahl von Strahlen in zwischen Sumpfpflanzen auf. Gemeinschaft eine im Vergleich der Afterflosse (mindestens 26 Der Holotypus, ein Männchen von zu anderen Zweckvereinigungen gegen höchstens 24) unterschei- 35,8 mm Standardlänge, war zum anderer Fischgruppen hohe Zahl den. B. edithae hingegen besitzt Zeitpunkt des Fanges maulbrü- von Personen gibt, die an der mehr Afterflossenstrahlen. Von tend. Der Paratypus ist ein Weib- Taxonomie und Systematik inte- der oberflächlich betrachtet ähn- chen von 32,8 mm Standardlänge. ressiert sind. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch einen grö- ßere Körperhöhe und weniger stark verlängerte Flossen. Der Name der neuen Art pallida ist ein Adjektiv und stammt aus dem lateinischen. Der Name bedeu- tet soviel wie blass, unscheinbar und deutet an, dass diese Art im Gegensatz zu einigen sehr far- benprächtigen Betta-Arten kein plakatives Farbmuster besitzt.

1 = Zur Einteilung der Betta in Arten- gruppen gibt es verschiedene Hypothe- sen. Eine Darstellung der hypothetischen Männchen von B. pallida (Holotypus) Stammbäume findet sich in DER MAKRO- PODE.

128 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Belontiidae vs. Osphronemidae revised hypothesis of anabantoid Reden Senckenberg Naturforsch. intrarelationships. Zool. J. Linn. Ges. 36: 1–44. Einige Zuschriften erreichten uns Soc. 112: 491–508. Sc h i n d l e r , I. & J. Sc hm i d t 2004. Betta mit der Frage, warum wir den Co n e r t , H. J. et al. 1990. Grundla- pallida spec. nov., a new fighting Familiennamen Belontiidae benut- gen und Anwendungsbezug von fish from southern Thailand (Teleos- zen, obwohl in den letzten Jahren Taxonomie und Systematik. Aufs. tei: Belontiidae). Z. Fischk. 7: 1–4. bei den Betta-Artbeschreibungen der Familienname Osphronemi- dae verwendet wurde. Nach der Publikation von Br i t z (1994) han- delt es sich bei den bis dahin dif- ferenzierten Taxa Belontiidae und Osphronemidae um Synonyme. Dem Prioritätsprinzip folgend wird nomenklatorisch der Name Osphronemidae als älterer der beiden und damit als der allein gültige betrachtet. Folgerichtig habe ich in der ersten Version der Beschreibung den Namen Osphro- nemidae verwendet. Die Arbeit von Britz (1994) ist Weibchen von B. pallida (Weibchen) eine ausgezeichnete Darstel- lung der Ontologie ausgewähl- ter osteologischer Merkmale und deren taxonomisch-systematische Bewertung. In der Systematik werden jedoch zwei verschiedene Ebenen unterschieden (Co n e r t et al. 1990). Zum einen eine, die die Zusammenhänge der bearbei- tenden Gruppe darlegt und zum anderen eine weitere, die geeig- nete Diagnosen liefert, um es anhand charakteristischer Merk- male zu ermöglichen die unter- suchten Einheiten zu bestimmen und zu klassifizieren. Eine eindeu- tige Diagnose für die „erweiterte“ Familie Osphronemidae fehlt allerdings. Jürgen Schmidt konnte mich daher davon überzeugen, dass es besser ist, den lange im Gebrauch befind- lichen und gut bekannten Namen Belontiidae zu verwenden, anstatt den Namen möglicherweise nach jeder neuen Publikation ändern zu müssen. Zum gegenwärtigen Zeit- punkt erscheint es daher sinnvoll abzuwarten, bis eine umfassende, verschiedene Merkmalskomplexe umfassende phylogentische Ana- lyse der Anabantoidei vorliegt.

Literatur

Br i t z , R. 1994. Ontogenetic fea- tures of Luciocephalus (Per- A = Typusfundort von B. pallida, B = Typusfundort von B. prima, ciformes, Anabantoidei) with C = Typusfundort von B. simplex

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 129 Eine neue Art der Badis aus Mani- passten nicht in die Profile aller früher and B. badis by its narrower interor- pur, Indien — Badis tuivaiei beschriebenen (Badis-)Arten. bital width and shallower body. It also Verbreitung, Etymologie und Größe differs from B. kanabos in having more Von Stefan van den Voort Badis tuivaiei findet sich in den Flüs- circumpeduncular scales and from B. sen Tuivai und Irang, beides Neben- badis and B. chittagongis in having Dass ich über eine Art der Badis flüsse des Barak in Manipur, Indien. more vertebrae and lateral scale rows. schreibe, ist, auch wenn es sich Dort lebt der erst kürzlich beschrie- It differs from B. ferrarisi in presence nur um eine Zusammenfassung der bene Knirps in klaren Wasserströmen. of distal extrascapular. ursprünglichen Beschreibung handelt, Die Gegend verrät es schon, der B. wohl etwas seltsam, weil ich mich tuivaiei ist nach dem typischen Vor- Anmerkung des Autors eigentlich ausschließlich für die Betta kommen benannt: dem Tuivai-Fluss. Leider kann ich dieser Zusammen- begeistere. Doch da ich die Beschrei- Der größte Fisch, der gefangen wurde, fassung kein Foto des neuen Badis bung des Badis tuivaiei von 2004 vor maß 59,4 mm SL. beifügen. Meine Recherchen verlie- mir liegen habe, musste ich wenig- fen ergebnislos, mit Ausnahme des stens einen Versuch wagen. Dieses Warum eine neue Art? Schwarz-Weiß-Fotos eines präpa- kurze Schriftstück gibt eine Zusam- Um diese Frage zu beantworten, rierten Exemplars aus dem Original- menfassung wieder und beinhaltet benötigt man die Beschreibung der schriftstück. Falls Leser fotografisches keine persönlichen Erfahrungen. neuesten Art der Badis. Die Beschrei- Material besitzen, bitte ich diese, die bung nach Vi sh w a n a t h & Sh a n t a 2004 Fotos zur Verfügung zu stellen, damit Einleitung lautet wie folgt: The species has a man sich ein besseres Bild von dem Im Jahr 2000 wurde eine Fangreise conspicuous black blotch covering the Fisch machen kann. in Indien, entlang der Nebenflüsse superficial part of the cleithrum above des Barak in Manipur, unternom- pectoral fin base, a black blotch bet- Literatur men. Von Manipur aus fließt der Fluss ween 3rd and 4th dorsal spine, a mid Vi sh w a n a t h , W. & Sh a n t a , K. 2004. A weiter nach Bangladesh, um sich dort basal rounded black spot on caudal new fish species of the Indo-Burmese mit dem Meghana, einen Neben- fin; 20 circumpeduncular scales, 31 genus Badis Bl e e k e r (Teleostei: Per- fluss des Ganges, zu vereinen. 26 vertebrae; 26–32 scales in lateral row. ciformes) from Manipur, India. Zoos’ Fische wurden gefangen, und sie The species differs from B. kanabos Print Journal, 19(9): 1619–1621.

Literaturdienst

Von Jürgen Schmidt [Alle Hinweise ohne Gewähr!]

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130 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Sc hm i d t , J. Le grope Betta pugnax. Anmerkung zur Problematik aus- Ko t t e l a t , M. & Ng, P. K. L. 2005. 12, 17–24. gesetzter Channa in den USA, mit Diagnoses of six new species of Par- University of Singapore/Van Bésien, einem schlechten Farbfoto, das osphromenus (Teleostei: Osphrone- H. Nos poissons dans leur milieu: Le Channa pleurophthalma zeigt. midae) from Malay Peninsula and nord-est de l’Inde. 25–28. Ni e u w e n h u i z e n , A. v. d. 2004. Overwe- Borneo, with notes on other species. gingen bij het inrichten van een spe- 101–113. Le Macropode, Blois, No. 4, Juillet/ ciaallaquarium (1). aquarium wereld Hu i , T. H. & Ng, P. K. L. 2005. The Août 2005 57(5), 138–143. labyrinth fishes (Teleostei: Ana- Ch a r m i l l o n , D. Portrait no 76. Betta Einrichtung von Art- und Gesell- bantoidei, Channoidei) of Sumatra, pi Tan, 1998. Titel, U2–U3. 2–4. schaftsaquarien für Badis, mit 7 Farbfo- Indonesia. 115–138. Dr Wh i t e sp o t . Pi parade! 4–6. tos vom Verfasser, 1 davon zeigt Badis Ko t t e l a t , M. & Wi dj a n a r t i , E. 2005. Vo o r t , S. v d . Betta pi Tan, 1998. badis, 1 die Paarung von B. ruber, 1 The fishes of Danau Sentarum Nati- Un poisson très interessant et plus Dario dario und 1 B. cf. assamensis. onal Park and the Kapuas Lake area, coloré que les autres gros Betta. Vi sh w a n a t h , W. & Sh a n t a , K. 2004. A Kalimantan Barat, Indonesia. 139– 7–12. new fish sprecies of the Indo-Chines 173. Ma u r i n , M. Betta splendens. Genus Badis Bl e e k e r (Teleostei: Per- Pa r e n t i , L. R. & Li m , K. K. P. 2005. Légendes des photos. 13–19, 27–28. ciformes) from Manipur, India. Zoos’ Fishes of the Ranjang Basin, Sara- Fr a n k , K. & Ne u g e b a u e r , N. Instruc- Print Journal 19(9), 1619–1621. wak, Malaysia. 175–208. tions pour les bourses aux poissons. Beschreibung von Badis tuivaiei, mit Ro e l a n d t s , J. 2005. Tanichthys albo- 20–21. 1 s/w-Fotos des Holotyps. nubes. aquarium wereld 58 (7–8). Ra v e t , C. & Ma u r i n , M. Les coulisses 231–234. du jugement (ou dans la peau d’un International, Nachträge 2005 Der Autor schlägt Macropodus juge: les coulisses). 22–23. Pi e d n o i r , M.-P. 2005. Ctenops nobilis opercularis zur Vergesellschaftung Ch a r m i l l o n , D. & Ga l v a n i , H. Le cri Sauvage. Aqua plaisir No. 98, 21. vor, mit einem ergänzenden, sehr de Dijon! RHAAAA. 23–25. Kurztext zur Zucht, mit 1 Farbfoto guten Farbfoto (S. 234) von A. v. d. Lo, M. La route vers nulle part. eines kranken Exemplars. Nieuwenhuizen, das einen schönen 25–26. CIL/IBSC. Congress C.I.L./I.B.S.C. Makropoden zeigt. 2005 – From September 16th to 18st, International, Nachträge 2003 2005. Beilage, 1–8. Ci d , J. M. 2003. Aquarium Science. Anonym. 2005. Legendry of Austra- Deutschsprachige Labyrinthfischliteratur Sphaerichthys osphromenoides: a lian Lungfish. AquaPets, Taiwan (6), Practical Experiende. Part 1: Accli- No. 35, 114–117. Januar mation & Captive Care. TFH 52(4), Ein kurzer Artikel, mit 4 – leider Be l a , H. 2005. Gestreift macht 573, 70–72, 74–76. schlechten – Farbfotos, die Neo- schlank Colisa fasciata Der Bericht zur Eingewöhnung und ceratodus forsteri zeigen und 5 Gestreifte Fadenfisch. at info, Steyr, Pflege sowie erste Bemerkungen ergänzenden Farbfotos, die wahr- 23(1): 12–13. zum Verhalten von S. osphrome- scheinlich Protopterus dolloi zeigen, Wiederholung des interessanten noides und S. selatanensis, mit 8 darunter ein interessanter, gefleckter Artikels aus Aquarium live. Hier Farbfotos vom Verfasser und H.-J. Teilalbino. mit 9 s/w-Fotos, alle vom Verfasser Richter. Ko t t e l a t , M. & Ye o , D. C. J. [Eds.] erstellt. La v a l l é e , L. 2003. My Adventure 2005. Southeast Asian Freshwater Da a s , I. d e n 2005. Beißfisch und wih Monocirrhus polyacanthus. TFH Fish Diversity. The Raffles Bulletin of Schaumschläger: Der Schleierkampf- 52(3), 572, 5, 114–166, 118–120, 122. Zoology, Supplement No. 13, 1–208. fisch. Aqualognews No. 61, Titel, 6. Der umfassende Artikel zum Blatt- Der umfassende Sonderband der Kurztext mit einem schönen Farb- fisch dokumentiert die Pflege und Schriftenreihe des Naturkundemu- bild vom Verfasser. die Zucht mit zahlreichen interes- seums in Singapur enthält zahlreiche Red. 2005. Rätsel Trichopsis pumila. santen und teilweise guten Farbfo- Artikel direkt zu Labyrinthfischen Datz Aquarien-Praxis 58(1): 13–14. tos von der Verfasserin und anderen oder Faunenlisten, die auch Laby- Auflösung: Trichopsis pumila hat Fotografen. rinther und andere uns betreffende Sinkeier. Mit 2 Farbfotos der Art. Red. 2003. Cover. TFH 52(4), 573, Arten enthalten. Die zahlreichen Su t t n e r , R. 2005. Fischfangtech- Titel, 3. Neubeschreibungen betreffen uns niken. Datz Aquarien-Praxis 58(1): Kurztext zum Titelbild, das einen IGL-Mitglieder direkt, können vom –6. schlechten roten Schleier-Betta Chronisten in diesem Rahmen aber Der Aquarianer erfährt, wir er Fische unter dem Schaumnest zeigt, Farb- nicht kommentiert werden. Deshalb im Aquarium fangen kann. Neben foto A. Norman. hier lediglich die Liste der uns tan- zahlreichen anderen Fotos ein Por- gierenden Artikel: trait eines maulbrütenden Betta edi- International, Nachträge 2004 Ta n , H. H. & Ng, P. K. L. 2005. The thae vom Verfasser. Ho fm a n n , J. 2004. Zákaz hadohlavcu fighting fishes (Teleostei: Osphro- Wa l l a c h , B. 2005. Colisa chuna. v USA? Akvarium Terárium, Praha nemidae: genus Betta) of Singapore, Aquarien und Epiphyten Informati- (11), 34. Malaysia and Borneo. 43–99. onsblatt, München (1), Heft 18, 9.

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 131 Ein kurzer aber informativer Text fish competing for food: learning nist nicht auf das gleiche Niveau mit 3 hervorragenden Farbfotos der when to fold. Behaviour 68, herab begeben, doch nachdem nun Art, vom Verfasser erstellt. 1155–1164. Mit einem Farbfoto von ein Sonderheft erschien und darin J. Glaser, das die Cosby-Form von – trotz mehrfacher Nennung des Februar Trichogaster trichopterus zeigt. Namens der IGL – nicht ein einziges Go n e l l a , H. 2005. Das langsame He l b i g , F. 2005. Betta ocellata. VDA Mal die Anschrift enthalten ist (Inter- Sterben. Aquarium live 9(1): 65–67. aktuell 11(1), 23. net-Nutzer finden immerhin einige Artikel zur Hygiene im Aquarium Erwerb, Pflege und Zucht werden Internet-Adressen), verzichtet der mit 6 Farbfotos, darunter ein kran- – teilweise zu – kurz dargestellt, Chronist bis zur Änderung dieses ker Colisa labiosa vom Chronisten mit einem kleinen, vom Verfasser Sachverhalts ab September auf wei- (S. 66) und ein kranker Badis badis erstellten Farbfoto. tere Besprechungen von Schriften von V. Bydzovsky (S. 67). Kö r n e r , H.-J. 2005. Beobachtungen aus Ettlingen. Immerhin erspart dies Hi e r o n i m u s , H. 2005. Aqua News. bei der Haltung und Vermehrung dem Leser einen Verriss. „Frankenfisch“ in den großen Seen des Bengalenblaubarsches Dario gefangen. Aquarium live 9(1): dario (Ha m i l t o n , 1822). at info August 50–51. 26(6–7), 103–104. Be l a , H. 2005. Der Gepunktete Kurzmitteilung zur Channa-Hysterie Ein interessanter Artikel, mit 3 s/w- Fadenfisch Trichogaster trichopte- in Nordamerika, mit 2 Farbfotos, Fotos, 2 vom Verfasser und 1 von D. rus. at info 23(8–9), 109–111. Channa argus warpachowskii von S. Bork erstellt. Zum schönen Artikel über den Inselmann und Channa micropeltes La mb o j , A. 2005. Sehr geehrte Mit- Blauen Fadenfisch finden sich 13 vom Chronisten. glieder des ÖVVÖ! at info 26(6–7), gute und sehr interessante s/w-Fo- Sc hm i d t , J. 2005. Kampffischzüch- 106. tos zur Ei- und Larvalentwicklung tungen aus Thailand, Singapur und Mag. Dr. Anton Lamboj ist neuer Prä- sowie von adulten T. trichopterus. Taiwan. Aquarium live 9(1): 68–69. sident des Dachverbandes der Öste- Leider ist Herr Bela kürzlich verstor- Kurztext mit 6 Farbfotos von Schlei- reichischen Vivarianer – herzlichen ben. Ein angemessener Kommentar erkampffischen, 5 davon aus Taiwan Glückwunsch! Mit einem s/w-Foto. erscheint im nächsten Heft. und eines vom Chronisten. Ange- Li n k e , H. 2005. Mitbringsel aus Ke mm l i n g , J. & H.-J. 2005. Beschrei- kündigt ist ein weiterer Artikel zu Thailand. Aquaristik Fachmagazin bung einiger Lebensräume von Betta splendens, mit einem weiteren & Aquarium heute 37(3), Heft 183, Aplocheilus-Arten in Sri Lanka. Farbfoto (S. 74). 42–43. DKG-Journal 37(4), 99–104. Der Verfasser schildert die zu In den Habitaten wurden auch Mai bewältigenden Hürden beim Import Belontia signata, Malpulutta krets- Red. 2005. Top Ten aus Schweden. von Aquarienfischen – wichtig für eri, Channa orientalis, Channa sp. Aqualognews No. 63, 4–5. reisende Aquarianer! Mit 4 aus- u. a. nachgewiesen. Mit zahlreichen Platz 6 belegt Trichogaster tricho- gezeichneten Farbfotos von Betta Farbfotos von Biotopen und Killis. pterus, mit einem Farbfoto. splendens-Zuchtformen vom Verfas- Li n k e , H. 2005. Fische aus dem Gol- ser. Nicht nur tolle Fotos – auch gute denen Land. Neuheiten aus Myan- Juni Fische! mar. Aquaristik Fachmagazin & Be l a , H. 2005. Der Zwergfadenfisch Ma l e k , W. 2005. Futter für den PC Aquarium heute 37(4), Nr. 184, Colisa lalia. at info 26(6–7), 97–99. des Vivarianers. das Aquarium 35–40. Ein bekannter, guter Artikel, mit 11 39(6), Heft 432, 4–6. Auch wenn uns das Eine oder s/w-Fotos, zumeist vom Verfasser, Nicht viel Inhalt, aber mit einer Andere bekannt vorkommen mag die Ei- und Larvalentwicklung von Abbildung einer tollen Grafik vom (nicht nur der Makropode bereitet Colisa lalia zeigend. Paradiesfisch (S. 6 o.). alte Texte auf), ist der schöne Arti- Gr e l l , E. & He r r m a n n , H.-J. 2005. WBA. 2005. Werbung. Aquaristik kel über Myanmar doch eine tolle Two Oceans Aquarium. Aquaristik Fachmagazin & Aquarium heute Werbung für Labyrinther und Blau- Fachmagazin & Aquarium heute 37(3), Heft 183, 87. barsche. Mit zahlreichen sehr guten 37(3), Heft 183, 90–91. Mit einem Farbfoto eines Pflanzena- Farbfotos vom Verfasser, darunter Bericht über das Aquarium in Kap- quariums mit Sphaerichthys osphro- Badis corycaeus (2 x S. 36), B. ruber stadt, mit 9 Farbfotos von den Ver- menoides. (S. 36), Colisa labiosa (S. 35), Dario fassern, darunter 1, das Sandelia hysginon (S. 35), Parasphaerichthys capensis zeigt. Seit Bestehen der Zeitschrift Aqua- lineatus (S. 37) und P. ocellatus (S. Gr e v e n , H. 2005. Wissenschaftliche ristik aktuell haben wir jeden ent- 37). Literatur. Wie stiehlt man erfolg- haltenen Labyrinther­artikel und Me i e r , R. 2005. Trockenzeit. Überle- reich? das Aquarium 39(6), Heft 432, zahlreiche weitere im Literatur- bensstrategien von Kampffisch und 32–33. dienst behandelt. Aber die IGL mit Co. Aquaristik aktuell 13(5), 65–67. Eine interessante Diskussion des ihren Veranstaltungen wurde fort- Ein interessanter und lesenswerter Artikels: Hollis, K. L., Langworthy- laufend ignoriert und die Literatur- Text, der einige interessante Hypo- Lam, K. S., Blouin, L. A. & Romano, C. auswahl wurde offensichtlich gezielt thesen aufstellt, beispielsweise 2004. Novel strategies of suborinate zensiert. Zwar muss sich der Chro- dass Pseudospromenus-Arten Tro-

132 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 ckenzeiten im Schlamm überdau- warm gelaufenen Motor unnötig ab sowie mit der historischen Zeich- ern oder das Malpulutta kretseri und startet ihn neu. nung von Gray. ein reduziertes Labyrinth habe, Di c km a n n , P. & v d Vo o r t , S. 2005. Die Pa e pk e , H.-J. 2005. Hydrochara cara- leider ohne Belege zu nennen. Die Gruppe der Weißsaum-Kampffische boides (Li n n é , 1758). Ein Käfer als Formulierungen erscheinen dem um Betta albimarginata. Aquarium Gast im Aquarium. Der Hüpferling, Chronisten teilweise sehr bekannt, live 9(5), 3. 36–38, 40–43. Riesa, Nr. 29, 11–14, 19–21. um so erstaunlicher, dass jegliche Umfassender Artikel zur Haltung Artikel zu einem aquaristischen Literaturangaben, also auch die zu und zur systematischen Stellung Randthema von unserem Ehren- Schaller fehlern! Mir 2 sehr schönen von Betta albimarginata und Betta mitglied, mit 5 s/w-Fotos vom Ver- Farbfotos von D. Bork, die Betta im- cf. channoides, mit zahlreichen Farb- fasser und einem weiteren vom bellis und Betta smaragdina zeigen, fotos von verschiedenen Fotografen, Chronisten. sowie 2 weiteren Farbfotos von neben den genannten Fischen sind Sc h a r f e n b e r g , M. 2005. Betta enisae K.-E. Witte, die einen konservierten auch Trichogaster pectoralis (S. 41 – ein sensibler Kampffisch. Der Hüp- Anabas testudineus und einen Betta M.) und Betta unimaculata (S. 41 u.) ferling, Riesa, Nr. 29, 2. 22–25. smaragdina-Biotop in Kambodscha abgebildet. Interessanter Text zu einem sel- dokumentieren. Do r n , A. 2005. Betta (cf.) channo- tenen Kampffisch, mit 2 Farbfotos (S. Literatur: Sc h a l l e r , D. 1994. Zur ides von Pampang – ein kleiner roter 2) und 5 s/w-Fotos vom Verfasser. Kenntnis von Überdauerungsstrate- Maulbrüter. Aquarium live 9(5), Zudem sind im Mittelteil (S. 15–18) gien. DATZ 47(12), 813. 44–49. 11 schöne Farbfotos verschiedener Wi l s o n , D. 2005. Einheimische Pflan- Der passende Artikel zur Zucht von „roter“ Kampffische von unter- zen für deine einheimischen Fische. Betta cf. channoides zum zuvor schiedlichen Fotografen und auf den Regenbogenfisch, IRG, 20(3), U2, zitierten Text, mit 11 weiteren Farb- Rückseiten (S. 31–32) 4 Farbfotos 61–71, U4. fotos vom Verfasser. von Schleier-Betta vom Chronisten Australien ist gemeint – obwohl jen- He t z , S. K. 2005. Schwarzwasser – enthalten. seits der Floren- und Faunen-Gren- aus der Sicht der Fische. Datz 58(9), Sc h l ü t e r , M. 2005. Der Rote Scho- zen zur südostasientischen Region 24–29. koladengurami. Amazonas 1(1), wären viele der genannten Wasser- Zwar im Schwerpunkt auf Süda- 52–60. und Sumpfpflanzen sehr gut auch merika ausgerichtet, aber dennoch Ein aufwendig gestalteter Artikel für unsere Aquarien geeignet. Mit höchst interessant, da vieles auch mit vielen wertvollen Informati- zahlreichen Farb- und s/w-Fotos auf die Schwarzwasser-Labyrinther onen zu Sphaerichthys vaillanti und vom Verfasser. zutrifft, mit 2 Farbfotos und 5 Gra- anderen Schokos! Kleine Unstim- fiken vom Verfasser. Nützlich ist die migkeiten wie der angebliche September umfangreiche Literaturliste. Erstimport 2003, während weiter Be l a , H. 2005. Die Hüpferlinge – Ka d e n , J. 2005. Aquarien im Wetter. hinten steht, dass O. Perrin die Art man nennt sie auch die Cyclops, die Teil 1. Datz 58(9), 38–42. 1996 vermehrte (und Nachzuchten Einäugigen, Teil 2. Der Hüpferling, Der Verfasser ist den Fischen und auch nach Deutschland brachte), Riesa, Nr. 29, 4–8. Pflanzen folgend nach Thailand stören dabei nur unwesentlich. Mit Fortsetzung des Artikels zum Tier- ausgewandert. Leider taucht der 14 vom Verfasser erstellten Farbfo- chen, das der Zeitschrift den Namen einleitend genannte Trichogaster tos, 1 zeigt S. acrostoma, 1 zeigt S. gab, mit weiteren 4 s/w-Fotos vom im Artikel nicht wieder auf. Mit osphromenoides, die 12 weiteren Verfasser. zahlreichen vom Verfasser erstell- zeigen Porträts und Balzsituationen De g e n , B. 2005. Aquarana ‘05 in Sin- ten farbigen Pflanzenfotos, zum Teil von S. vaillanti, außerdem mit einer gapur. Aquarium live 9(5), 70-73. bedauerlicherweise etwas miss- Grafik vom Verlag. Einige der Fotos Bericht von der Messe. mit zahl- glückt. zeigen allerdings Balz- und nicht – reichen Farbfotos vom Verfasser, Ko k o s c h a , M. 2005. Ein neuer Hecht- wie geschrieben – Laichsituationen. darunter 4 prämierte Schleier-Betta kopf von Sumatra. Amazonas 1(1), Sc hm i d t , J. & Hi e r o n i m u s , H. 2005. (S. 72 & 73). 10–11. Eine Guppy-Show. Aquarium live De t e r s , O. 2005. Der Mythos Mittags- Eine neue Aquarienzeitschrift und 9(5), 12–15. pause für Aquarienpflanzen. Ama- ein gelungener Start – dieses emp- Guppy-Artikel mit zahlreichen Farb- zonas 1(1), 61–63. (Zur Amazonas s. fehlenswerte Heft kann dem Leser fotos, darunter eines vom Chro- b. Kokoscha.) „ans Herz gelegt werden“. Ange- nisten, das einen Schleier-Betta Der Schokogurami im dicht nehm fällt auch die Ankündigung zeigt (S. 15), mit Hinweis auf die bepflanzten und hell beleuchteten unserer IGL-Tagung (S. 66) gegen- IGL-Herbsttagung. Aquarium (Foto vom Verfasser S. über anderen Zeitschriften auf. 61) fühlt sich scheinbar recht wohl. Der Verfasser stellt mit der neuen Die Frage nach einer Beleuchtungs- Art Luciocephalus aura sowie dem pause bleibt allerdings unbeantwor- bekannten L. pulcher und dem L. cf. tet. aura von Borneo erstmals alle drei Der Chronist lehnt Beleuchtungs- Formen nebeneinander vor. Mit 3 pausen ab – niemand schaltet einen sehr guten Farbfotos von A. Hartl

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 133 IGL Intern . . .

Bewegung bei Parosphromenus: Die auf der Lauer liegen. Oft stopfen (IGL) ist es kaum mehr als nur eine Fans der Prachtguramis gründen eine diese Sonderlinge unter den Aqua- Handvoll Züchter, welche behaupten Erhaltungsgruppe rianern ein kleines 25-Liter-Becken können, die Arten wirklich dauer- voll mit Laub, Höhlen und Java- haft (d. h. über mehrere Generati- moos, setzen ein oder mehrere Paare onen) erhalten zu können. Dabei ist Von Peter Finke und Martin Hall- Prachtguramis hinein und warten die Haltung, bei Beachtung einiger mann geduldig. Nach Wochen oder einem zwingend einzuhaltender Parame- halben Jahr freuen sie sich dann ter, meistens gar nicht so schwer. Das Folgende ist eine Information über wenige oder etwas mehr Jung- Gelingt sie, wird man bald auch über eine Initiative, die vor wenigen fische. Mit Taschenlampen werden durch eine Anzahl von Jungfischen Wochen ihre Arbeit aufgenommen die Ecken und Winkel der meist belohnt. Ist diese Hürde genommen, hat. Es ist weniger ein Aufruf an viele, spartanisch eingerichteten Becken beginnt die langwierige Aufzucht hierbei mitzuwirken, als vielmehr auf der Suche nach den Fischen aus- bis zur Geschlechtsreife. Häufig eine Bekanntmachung mit dem Ziel, geleuchtet. Ihr Herz schlägt höher, stellt man dann eine sehr ungleiche für einige andere Problembereiche wenn das Männchen nun in präch- Verteilung der Geschlechter fest ähnliche Aktivitäten anzuregen. tiger Färbung durch das Kraut flitzt und es ist mitunter schwierig, auch und flossenspreizend um die Gunst diese wieder zur Fortpflanzung zu 1. Von außen und von innen betrach- des Weibchens wirbt, das Gelege bringen. Meist gehen daher die klei- tet: Prachtguramis und ihre Freunde oder die Jungfische in den Höhlen nen Prachtstücke nach einiger Zeit Aquarianer, die sich mit Prachtgu- bewacht. wieder verloren. ramis befassen, sind – von außen Von innen betrachtet sieht alles betrachtet – merkwürdige Leute. immer anders aus. Es steckt sehr viel 2. Notwendig: Bemühungen um die Sie haben meist keine der heute mehr dahinter. Die Beschäftigung Erhaltung beliebten Großaquarien mit tur- mit diesen seltenen, anspruchs- Tatsächlich sind sämtliche Pracht- boschnellen Filteranlagen, ständig vollen, wirklich prachtvollen und gurami-Arten Pfleglinge mit beson- stark bewegtem Wasser, superhellen hochspezialisierten Zwergfischen, deren Ansprüchen, die bei falscher Beleuchtungssystemen und einem die bei genauer Beobachtung phan- Haltung hinfällig sind. Da die Tole- wahren Unterwassergarten mit CO2- tastisch leuchtende Farben und ranz der Fische gegenüber unge- Düngung. Stattdessen findet man interessanteste Verhaltensweisen eigneten Hälterungsbedingungen bei ihnen meist mehrere oder sogar offenbaren, eröffnet eine eigene gering ist, schlagen halbherzige viele kleine und kleinste Aquarien kleine Welt ungewöhnlicher Erfah- Versuche, Parosphromenusarten zu ohne all das andere, denn sie lieben rungen. Sie verbindet uns dennoch halten und zu vermehren, häufig kleine, empfindliche Fische, die aus- mit den ökologischen Spezialisie- fehl. Man muss sich schon mit den schließlich Lebendfutter fressen, in rungen und Nöten der großen Welt Lebensweisen der Fische detailliert dunklen Becken in nahezu destil- um uns herum. befassen, wenn man auf Dauer Erfolg liertem Wasser leben und sich dort Die Parosphromenus-Spezialisten haben will. Es sind keine Fische für auch noch in Höhlen verstecken. haben sich ihre Erfahrungen meist das übliche Gesellschaftsaquarium. Die Fische bekommen sie oftmals über Jahre hinweg schwer erarbeitet. Eine schwierige Situation also: nur zu Gesicht, wenn sie eine vier- Selbst innerhalb der Internationalen Fische, die während aufwendiger tel Stunde ruhig vor dem Aquarium Gemeinschaft für Labyrinthfische Entdeckungsreisen gefunden und

134 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 über oft umständliche Wege in klei- lichen Lebensräumen im Bestand Dabei haben wir in den vergangenen ner Anzahl importiert wurden, sind wachsen, stagnieren oder zurückge- Jahren gesehen, dass es offenbar zwar wunderschön, aber doch für die hen (Di c k m a n n , 1998). Kriterium war nicht ausreichend ist, in regelmä- Mehrheit der heutigen Aquarianer dabei die Frage, ob sich ihr Lebens- ßigen Abständen zu erheben, wer und ihre heutigen Moden zu klein raum vergrößert, ob er einigermaßen welche Prachtgurami-Arten pflegt und zu anspruchsvoll. Deshalb sind stabil ist oder ob er dahinschwindet, bzw. nachzüchtet. Solche Listen, so sie auch praktisch nie in den Aqua- weil er massiv zerstört wird. Zu den nützlich sie im Einzelfall auch sind, riengeschäften erhältlich. Wenn bedrohtesten Arten, die man hierbei sind meistens schon bei ihrer Ver- sie dann doch einmal im Aquarium nennen muss, gehören die Fische öffentlichung in vielen Details über- schwimmen, sterben sie oft nach der Gattung Parosphromenus. In holt und häufig sehr unvollständig. kurzer Zeit wieder aus, weil es nur einigen Jahrzehnten können wir die Wir möchten sie nicht missen, aber wenige Aquarianer gibt, die lang- Prachtguramis wahrscheinlich ver- als alleiniges Erhaltungsinstrument fristig eine Art in ihrem Aquarium gessen, wenn es uns nicht gelingt, für eine schwierige Gattung wie erhalten wollen und können. War’s die Urwaldzerstörung in Südosta- Parosphromenus sind sie nicht aus- das also? Wir meinen: Es sollte doch sien zu stoppen und die importierten reichend. Es ist sinnvoll, weitere möglich sein, die mühsam durch Formen hier bei uns über viele Gene- Schritte zu tun und eine Absprache Privatpersonen oder gewerbliche rationen hinweg zu halten und zu zwischen denjenigen zu koordi- Importeure eingeführten Pracht- vermehren. nieren, die Parosphromenus-Arten guramis längerfristig in unseren halten und züchten. Das Ziel sollte Aquarien zu erhalten und in einem 3. Die Aufgabe und unser Plan sein, dass sich mindestens eine, begrenzten Umfang weiter zu ver- Aquarianer können durch be­wuss- möglichst aber mehrere Personen breiten. So weit jedenfalls, dass die tem, achtungsvollem Umgang mit mittelfristig um je eine bestimmte verschiedenen Prachtgurami-For- den Ihnen anvertrauten Fischen Art bzw. Form besonders kümmert. men, welche den Weg zu uns finden, einen positiven Beitrag zum Erhalt Auch sollte möglichst jede dieser wenigstens bei uns eine Chance auf der Prachtguramis zumindest inner- Formen mindestens ein bis zwei sol- ein Weiterleben über ein einzelnes halb des Hobbys leisten. Die IGL cher „Paten“ haben. Die Koordina- Fischleben hinaus bekommen. Eine bietet einen guter Rahmen hier- tion soll es auch ermöglichen, dann, gewisse Weitergabe der speziellen für, denn sie sah sich diesen Zielen wenn eine solche Artbetreuung Erfahrungen und eine Abstimmung gegenüber von Beginn an verpflich- im Einzelfalle nicht weiter möglich bzw. Organisation der erfahrenen tet. Eine Aquaristik, die tatenlos ist, einen neuen Halter/Züchter als und erfolgreichen Halter scheint zusähe, wie viele ihrer natürlichen Ersatz für diese zu finden. sinnvoll und notwendig zu sein, Ressourcen dahinschmelzen, weil Unser Plan ist daher der Versuch, um die Bemühungen um die Erhal- man angesichts der ökonomischen etwas zu erneuern und zu optimie- tung innerhalb der IGL auf „breitere Globalisierung und der grassie- ren, was es ansatzweise bereits Füße“ zu stellen. renden Armut der Menschen in der gibt bzw. gegeben hat, nämlich eine Das Szenario spielt nämlich vor einem Dritten Welt nicht sieht, was man aktive und – im gewissen Umfang ernsten Hintergrund, und erst dieser tun könnte, verkäme tatsächlich zu – geregelte wechselseitige Abstim- erklärt in vollem Umfange, weshalb einem Hobby ohne Weltbezug. Dies mung einer Gruppe von Personen, wir uns für diese Fische interessie- ist nicht die Aquaristik der IGL und die sich um die Erhaltung unserer ren und einsetzen: Der bedrohliche es muss nicht sein. Parosphromenus-Aquarienstämme Schwund der südostasiatischen Natürlich wäre das Handeln vor Ort, bemüht. Dabei kann uns die Tat- Feuchtgebiete und Urwälder auf der Schutz der natürlichen Lebens- sache, dass wir heute mit Internet Borneo und seinen Nachbarinseln räume, zweifellos das Nahelie- und e-Mail über schnelle, einfache, und -halbinseln, insbesondere die gende und das Entscheidende, was kostengünstige Medien zur weltwei- Vernichtung der dortigen Schwarz- geschehen müsste. Zugleich aber ist ten Kommunikation verfügen, sehr wasserbiotope, sollte uns veranlas- Abhilfe für den einzelnen so schwie- helfen. sen, die Bemühungen um den Erhalt rig zu leisten, dass sie schon jede der vorhandenen Aquarienstämme Handlungsbereitschaft im Keim zu 4. Die Aufgaben im Einzelnen zu intensivieren. Dies trifft natürlich ersticken droht. Es ist gut zu wissen, Worum soll es im Einzelnen gehen? auf alle Gattungen und Arten zu, die dass sich Einzelne auch hierüber Wir listen hier stichwortartig eine dort vorkommen, nicht nur auf Paro- Gedanken machen und neue Wege Reihe von Punkten auf, die uns in sphromenus. Die Prachtguramis aber auszudenken versuchen, um auf den diesem Zusammenhang wichtig sind – neben vielen Betta-Arten, schlimmen Gang der Dinge positiv sind. Die Punkte a) bis f) sind dabei Sphaerichthys und weiteren Laby- Einfluss zu nehmen. Wir haben aber von grundlegender Bedeutung. Sie rinthfischgattungen – in stärkstem ganz bewusst diese Dimension aus hängen alle miteinander zusammen Maße von dieser kaum noch aufzu- unseren Überlegungen zunächst und bilden die Grundlage der Arbeit haltenden Naturzerstörung betrof- ausgeklammert, um wenigstens dort der Gruppe und ihrer Koordina- fen. Phil Dickmann hat vor einiger etwas zu versuchen, wo wir wirklich toren: Zeit die Labyrinthfische danach Einfluss haben: in unseren Aqua- a) Aktivieren des Kontaktes und klassifiziert, ob sie in ihren -natür rien. der Kommunikation der Beteilig­ten:

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 135 Ohne dies geht es nicht. IGL-Ta- Arten/Formen der Gattung Paro- Auge aber nicht vor der Tatsache gungen und Regionalgruppen sind sphromenus: Hier leben wir alle verschließen, dass es immer wieder kein Ersatz hierfür, da sie nie alle nämlich von verschiedenen Informa- einzelne ernsthaft interessierte, Parosphromenus-Freunde zusam- tionsquellen, die infolge der schnel- neue, besonders auch jüngere Aqua- menführen können; len Entwicklung der Entdeckungs-, rianer gibt, die sich sehr um solche b) Regelmäßige Erhebung des Import- und Beschreibungsge- Fische bemühen würden, wenn sie Bestandes, der Quantitäten und schichte dieser Gattung allesamt sie bekommen könnten. Qualitäten im Sinne der Bestand- mehr oder weniger überholt und sicherung: Ohne einen ständig jedenfalls unvollständig sind; 5. Mitarbeit, Koordinatoren und aktualisierten Überblick über die h) Dokumentation mit Abbildungen Kontakt Bestandeslage kann man keine lang- (im einfachsten Fall über Internet- Wir haben zu Beginn deutlich fristige Bestandserhaltung versu- links) der bekannten Prachtgura- gemacht, dass dieser Artikel die chen. miformen und Pflege einer solchen Information über die Gründung c) Benennung von „Paten“, die bereit Datei: In manchen Fällen wissen dieser Erhaltungsgruppe an die sind, eine Form zu vermehren und auch die Kenner kaum, welchen IGL-Mitglieder weitergeben soll, stabil im Bestand zu erhalten: Dies Fisch sie tatsächlich vor sich haben. dass wir ihn aber nicht als Aufruf an ist die Kernaufgabe. Dass solche Das ist besonders dann der Fall, viele Aquarianer verstanden wissen Zuordnungen nur auf völlig freiwil- wenn eine Form plötzlich ohne klare wollen, sich nun den Prachtguramis liger Basis vorgenommen werden Herkunftsangabe im Handel auf- zuzuwenden. Um es zu wiederholen: können, ist eine Selbstverständlich- taucht, was mitunter vorkommt. Par- Es sind Fische, die kein Trockenfut- keit. osphromenus spec. „blue line“ ist ter fressen, mit den meisten Lei- d) Bekanntgabe der Ergebnisse ein Beispiel hierfür. Auch eine Form tungswassern nicht zurecht kommen innerhalb der Interessentengruppe „red line“ ist aufgetaucht. und in Gesellschaft größerer oder mit der Intention der Koordination i) Hilfe bei Bestimmung von Pracht- sehr lebhafter Fische in hellen Aqua- der Mitglieder: Bei jedem Aquaria- guramiformen durch die Spezia- rien nur dahinkümmern würden; wir ner wechselt der Bestand im Laufe listen: Nicht wenige haben schon haben daher nicht vor, als Fischver- der Zeit. Diesen Wandel in Bezug einmal „deissneri“ gepflegt, die teilungsstation zu fungieren. Dies auf Parosphromenus etwas zu koor- nach der neuen Nomenklatur keine schon deshalb nicht, weil es gar nicht dinieren, ist eine wichtige Zielset- deissneri gewesen sein können. so viele von diesen Fischen gibt, um zung. Oft sind die Art- (oder Form-)Unter- einen plötzlich entstehenden größe- e) Eine gewisse Hilfestellung bei schiede phänotypisch nur sehr ren Bedarf zu befriedigen. der Herstellung von Kontakten zur gering ausgeprägt und es gibt kli- Wir würden uns allerdings sehr Weitergabe von Überschüssen. bzw. nale Übergänge. darüber freuen, wenn dieser Arti- Zusammenführung von einzelnen k) Ein Ideenaustausch zur „eigent- kel einige weitere Prachtgurami- Zuchttieren: Letzteres ist kein sel- lichen“ Erhaltungsproblematik, freunde ans Licht bringen würde, die tenes Nachzuchthindernis. Ersteres womöglich eine Initiierung neuar- über Zuchterfahrungen mit diesen soll nicht im Zentrum unserer Bemü- tiger praktischer Schritte: Hier geht Tieren verfügen oder zumindest ein hungen stehen, aber es liegt auch es um die Erhaltung der Lebens- sehr ernsthaftes Interesse an ihnen im Interesse der Gruppe, personell räume in Südostasien. Dieser sen- haben. Solche Personen sollten sich erneuerungsfähig zu werden. sible Bereich darf nur mit großer bei einem von uns melden. Wir bitten f) Berichte über die Ergebnisse – Vorsicht, Sach- und Ortskenntnis aber um Verständnis dafür, dass wir, und hoffentlich – Erfolge im „Makro- angegangen werden. Er soll aber um unseren Aufwand in Grenzen zu poden“ und Pflege des Kontaktes auch nicht ausgeschlossen sein. halten, diese Koordinationstätigkeit zu anderen Gruppen in anderen l) Eine, im gewissen Grade mögliche, (fast) nur per e-Mail durchzuführen Medien: Hierzu zählt z. B. auch das Belebung des Interesses an Pracht- bereit sind (den Verteiler führt bis auf neu belebte Parosphromenus-Forum guramis außerhalb der Gruppe, weiteres PF [email protected], im Internet. Wir wollen es aber nicht gefördert durch bessere Erhältlich- MH [email protected] als offenes Diskussionsmedium der keit der Fische und die Weitergabe unterstützt ihn dabei); insbesondere Gruppe verwenden. von Erfahrungen in Haltung und alle klassischen Postwege mit Papier Während diese Punkte unverzichtbar Vermehrung: Der Punkt ist verwandt und Briefmarke würden uns überfor- erscheinen und auch bereits erste mit dem zuvor genannten Punkt dern. Schritte zu ihrer Verwirklichung in e), doch während es dort um die die Wege geleitet worden sind, ist Schaffung von Voraussetzungen für 6. Literatur Weiteres denkbar, ohne dass es zu den langfristigen Erhaltungserfolg Di c km a n n P. 1998a, Wie gefährdet Beginn im Vordergrund stehen soll. geht, geht es hier um Verbreitung sind verschiedene Labyrinthfische? Beispielsweise zählen zu den spä- des Interesses an Prachtguramis. – Waldschadensbericht Südostasien. teren möglichen Zielen folgende Wir wollen dieses nicht prononciert Der Makropode, 20(9/10), 110 Punkte: fördern, denn diese Fische passen Di c km a n n P. 1998b, Wie gefährdet g) Eine systematische Zusammen- nicht zur heutigen Massenaquari- sind verschiedene Labyrinthfischar- stellung aller bislang importierten stik. Wir können und wollen unsere ten II. Der Makropode, 20(11/12), 140

136 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Einladung zum Regionaltreffen

Liebe Aquarianerinnen und Aquarianer, liebe Freunde, der Zeitpunkt für unser nächstes Treffen rückt näher, deshalb zur Erinnerung: Region Bayerwald, Arbeitskreis Wasserpflanzen im VDA (AKW) & Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL) laden ein zu den Regionaltreffen 2005: Jeweils um 14.00 Uhr, im: Bühlfelderweg 10, 94239 Ruhmannsfelden (Ampel-Kreuzung in Ruhmannsfelden, abbiegen in die Huberweidstr., das braune Hinweisschild Richtung bede-Verlag beachten. Dann links in den Bühlfelderweg, den Weg geradeaus hinauf. Parken ist auf dem Platz beim bede-Verlag möglich.) Programm 2005: Samstag, 25.06. Vortrag: Licht im Aquarium für Pflanzen und Fische (Bitte Ideen und Vorschläge für das Programm 2006 mitbringen) Den 2. Termin musste ich leider um einen Tag verschieben, da ich an der Ichthyologentagung in Bonn teilnehmen möchte. Für Interessenten sind die Infos der Tagung unten angehängt. Sonntag, 25.09. Vorträge: Zwerglabyrinther im Schwarzwasser & Anspruchsvolle Weichwasserpflanzen (Jahresplanung für 2006) 30.09. –03.10. IGL-Herbsttagung in Ruhmannsfelden 08.–09.10. AKW-Treffen in Riesa Öffentlich, Eintritt frei, bitte nicht rauchen. Viele Grüße, servus Jürgen Schmidt, Bühlfelderweg 10, D-94239 Ruhmannsfelden, Tel.: 099 29 - 90 33 93

Einladung zum 45. Treffen der Labyrinthfisch-Regionalgruppe Cottbus

Von Freitag, den 14. Oktober 2005 bis Sonntag, den 16. Oktober findet in Oschersleben das 45. Treffen, verbunden mit einer Kampffischbewertungsschau (3. Durchgang zur Internationalen Meisterschaft) statt. Alle Kampffischzüchter sind recht herzlich zur Teilnahme an der Kampffischbewertungsschau eingeladen. Freitag, d. 14.10.05 bis 18.00 Uhr: Anlieferung der Kampffische im Schauaquarium Oschersleben (Sachsen-Anhalt) Triftstr. 3, 39365 Oschersleben, bis 19.00 Uhr: Eintreffen der Teilnehmer ab 19.00 Uhr: gemütliches Beisammensein 20.00 Uhr: Bewertung der Kampffische Samstag, d. 15.10.05 09.00 Uhr: Fahrt zu einem Zierfischhändler in Emersleben ca. 11.30 Uhr: Führung durch das Schauaquarium Oschersleben 14.00 Uhr: Beginn des Programms mit Vorträgen - Harald Hildebrandt: Traumwelt hinter Glas - Christoph Bärecke: Kampffischzucht ab 19.00 Uhr: gemütliches Beisammensein Sonntag, d. 16.10.05 09.00 Uhr: Stadtrundgang ca. 19..00 Uhr: Fahrt nach Halberstadt mit Stadtbesichtigung Anmeldung an: Christoph Bärecke, Heerweg 1, 39365 Neu Ummendorf, Tel: 0151 12 97 01 00 Hoteladresse: Hotel Schondelmaier, Schermcker Str. 20, 39387 Oschersleben, Tel: 03949 91 190 Mit den besten Grüßen Holm Arndt

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 137 Treffen der Labyrinthfisch-Regionalgruppe Cottbus in Königgrätz (Hradec Králové) vom 02. bis 05. Juni 2005

Von Jörg Leine

Es war das 44. Treffen der Regional- sie in das verwandtschaftliche Umfeld bewundern. Das Angebot an Fischen gruppe und das zweite in der Tsche- des Pfauenaugenstachelaals – Macro- in den durchweg sauberen Aquarien chischen Republik. Von deutscher gnathus aculeatus (Bl o c h , 1786))) entsprach dem einer kleineren deut- Seite nahmen 10 Aquarianer aus und Mastacembelus pancalus (Ha m i l - schen Handlung. Auffallend war in Cottbus, Weißwasser, Oschersle- t o n , 1822). In zwei Terrarien waren beiden Geschäften das geringe Ange- ben, Erfurt, Leipzig und Halle/Saale zahlreiche Landeinsiedlerkrebse bot an lebenden Wasserpflanzen (im teil. Nicht alle waren ausgewiesene untergebracht und schließlich ist der Gegensatz zu Plastik“pflanzen“). Labyrinthfischspezialisten, wohl aber Wirbellosenboom in Form mehrerer Technik, (Trocken-)Futter und anderes engagierte Aquarianer. Garnelenformen auch in Tschechien „Zubehör“ entsprachen weitgehend Nach der individuellen Anreise am zu spüren. dem vergleichbarer deutscher Hand- 02.06. fuhren wir am 03.06. zunächst Den Nachmittag verbrachten wir bei lungen, war also schon „globalisiert“. nach Díte, etwa 13 km südlich von herrlichem Wetter und 30° C im Bon- Bis hierher war die Reise von der Laby- Königgrätz, zum „Profi-Aquarium“ von sai-Center in Libcan (Libany), etwa 15 rinthfisch-Regionalgruppe Cottbus Roman Papík, einer Export – Import km von Königgrätz entfernt. Dort gab der IGL organisiert, die Organisation Firma. Die Aquarien befanden sich in es eine große Vielfalt an Bonsai-Bäu- des 3. und 4. Tages hatten die tsche- 2 Räumen, einem „Altbau“ mit ca. 300 men für Zimmer- und Freilandhaltung chischen Aquarianer übernommen. Becken, der in Beckengröße, Ausstat- in (fast) jeder gewünschten Preis- Herr Vladimír Hulman aus Reichenau tung und Beleuchtung stark an „aqua- lage. Die Freilandpflanzen wurden a.d. Knžna (Rychnov nad Knžnou) über- global“ in Seefeld erinnerte und einen auf einem großen Hügel in einer Art nahm die Führung. Er wurde begleitet angebauten neuen Trakt mit ca. 150 Steingarten mit Wasserfall sehr wir- von einem jungen Mann, der so viel Becken, der wesentlich heller und kungsvoll zur Geltung gebracht. Auf deutsch sprach, dass er an wesent- freundlicher war. Dieser Großhändler der Spitze des Hügels war ein kleines lichen Stellen dolmetschen konnte. hat einen Tag pro Woche die Geneh- Plateau mit einem Koi-Teich (mit sehr Am 04.06. besuchten wir zunächst migung, direkt an den „kleinen“ Hob- schönen Tieren) und einem kleinen, „Das Riesenaquarium“ (obí akvárium), by-Aquarianer zu verkaufen und diese auch für die Besucher = potentielle ein in Privatbesitz befindliches, 1997– Möglichkeit wurde (nicht nur von uns) Kunden zugänglichen Tee-Pavillon 1998 erbautes, öffentliches Aquarium reichlich genutzt. Die Preise waren bei im japanischen Stil. Selbstverständ- in Königgrätz. Das Aquarium besteht vielen Arten deutlich niedriger als in lich war in dem Bonsai-Center alles aus einem kleinen Vorraum und dem Deutschland. Bei „Neuheiten“ etwa zu haben was irgendetwas mit Bonsai eigentlichen Aquarium. Im Vorraum Puntius denisonii (Da y , 1865) lagen und dem zugehörigen japanischen finden Wechselausstellungen statt. Bei sie jedoch leicht über den deutschen (Zen-)Umfeld zu tun hat z.B. Pflanzge- unserem Besuch lief gerade eine sehr (Großhändler!-)Preisen. Das angebo- fäße mit passenden Untersetzern, Bin- sehenswerte Ausstellung zahlreicher tene Artenspektrum entsprach etwa dedraht, Scheren, Zangen, Pinzetten, Fischschädel in kleinen, hervorragend dem bei uns gewohnten. Auffallend Pagoden, Laternen, Drachen (jeweils ausgeleuchteten Vitrinen oder (grö- waren eine große Zahl Synodontis- aus Beton in Stein-Imitation) Literatur ßere Exemplare) wie Jagdtrophäen und Notobranchius-Arten. Auch vier in mehreren Sprachen usw. usf. an die Wand gehängt. Beeindruckend verschiedene Stachelaale waren im Wieder in Königgrätz, besuchten wir der Schädel von Osphronemus gorami Angebot: Afromastacembelus frenatus zwei der drei Aquariengeschäfte. La c é p è d e , 1801 mit seinen zahlreichen, (Bo u l e n g e r , 1901) mit der Herkunftsan- Das erste bot wenig Überraschendes eng zusammenstehenden langen, gabe Lagos, zwei völlig unterschied- und war nicht schlechter, aber auch stiftförmigen Zähnen, die auf den lich aussehende „Formen“, die mit nicht besser, als die kleinen Privatlä- ersten Blick etwas an eine Gummi- Macrognathus siamensis bezeichnet den in Halle. Das zweite machte hin- bürste erinnern oder der Schädel von waren (eine der beiden Formen soll gegen einen sehr guten Eindruck. In Hydrolycus spec. mit seinen enorm aus Thailand (die Art wurde 1861 großen Vitrinen waren Krallenäffchen langen „Fang“zähnen, um nur zwei von Günther aus Thailand als Rhyn- und Streifenhörnchen untergebracht. Beispiele herauszugreifen. Beim chobdella aculeata siamensis zuerst In zwei, für Aquarienhandlungen Besuch des Aquarienraumes betritt beschrieben), die andere, hübschere, schon sehr großen Terrarien war je man zunächst eine gut mit (u.a.) Orchi- aus Indien stammen (ob das aber die ein großer albinotischer Python in deen, Bromelien, Farnen und Ficus- gleiche Art ist? – auf alle Fälle gehört sehr gutem körperlichen Zustand zu Arten bepflanzte „Tropenhalle“, in der

138 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Treffen vor dem Hotel (Foto: H. Arndt)

Links der Referent Slavomil Boudny (Foto: H. Arndt) Martin Rose während seines Vortrages (Foto: H. Arndt)

Diskussion zum Vortrag (Foto: V. Hulman) Aquarienanlage im Cichlidencentrum (Foto: V. Hulman)

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 139 eine Brücke über das Aquarium führt. Größe (die größten Becken messen ca. pugnax (Ca n t o r , 1849). Er berichtete So können die Fische zunächst von 200 x 70 x 60 cm (L x T x H)). Die Anlage über seine Erfahrungen bei der Zucht oben bewundert werden. Dann geht ist sehr gepflegt. Gezüchtet werden dieser Fische und beeindruckte mit es über eine Treppe hinunter „ins“ zur Zeit überwiegend Tanganjika- ausgezeichneten Bildserien über das Aquarium, d. h. in einen 5 m langen, in und Malawi-Buntbarsche, Skalare und Paarungsverhalten und die Eiübergabe Japan hergestellten Tunnel aus 6,5 cm Regenbogenfische. Interessant war die nach dem Ablaichen bei den maul- dickem Acrylglas. Das Aquarium hat künstliche Erbrütung von Maulbrüter- brütenden Arten. Zu seinem großen ein Volumen von 130000 l Wasser, es eiern, die aber wohl nur angewandt Bedauern gelang ihm noch nicht die ist 8 m breit und 4,8 m tief. Das Wasser wird, wenn das entsprechende Eltern- Zucht von Betta macrostoma Re g a n , war kristallklar, trotz eines Fischbe- tier für die natürliche Brut ausfällt. In 1910, obwohl er es sich sehr wünscht. satzes von ca. 40 Arten in etwa 500 einem Aquarium standen zwei Weiß- Im Anschluss an den Vortrag kam es Exemplaren. Die Fische stammen aus weingläser vollständig untergetaucht. zu einer breiten, sich bis gegen 21 Uhr Süd- und Mittelamerika mit einer deut- In jedes Weinglas führte ein Luft- hinziehenden, Diskussion zwischen lichen Bevorzugung der Cichliden. Alle schlauch bis zum Boden, durch den den Labyrinthfischfreunden beider Tiere befanden sich in einem hervor- frisch gefiltertes Wasser einströmte. Länder, die zunehmend auch allge- ragenden Ernährungs- und Gesund- In diesem Wasserstrom wirbelte je ein mein aquaristische Themen umfasste. heitszustand. Gezeigt wurden, um nur Buntbarschgelege. Am Sonntagvormittag hatten unsere einige Arten herauszugreifen: Vieja Im Gespräch wurden auch die Schwie- tschechischen Gastgeber einen synspilum (Hu bbs , 1935) mit fantas- rigkeiten deutlich, mit denen die Besuch im H.D. cichlid center in áslav, tischen Stirnbuckeln, Nandopsis salvini tschechischen Züchter zunehmend ca. 47 km südwestlich von Königgrätz (Gü n t h e r , 1862) (bei uns gewöhnlich konfrontiert werden: Steigende gelegen, organisiert. Dieses Cichliden- „Cichlasoma“ salvini genannt), Cichla- Wasser- und Energiekosten machen Center ist eine Importstation fast aus- soma citrinellum (Gü n t h e r , 1864), Para- sich bemerkbar und der Umsatz geht schließlich für Buntbarsche der großen petenia managuensis (Gü n t h e r , 1867) zurück. Die Züchter sind immer auf ostafrikanischen Grabenseen. Es (dort als Parachomis geführt), Aequi- der Suche nach (für Tschechien) neuen gehört Dipl. Ing. Hynek Dabujan. dens rivulatus (Gü n t h e r , 1859), Sema- Fischen, mit denen sich wieder eine Das 3 Jahre alte Center umfasst 300 prochilodus taeniurus (Va l e n c i e n n e s , Zeit lang vernünftige Absatzzahlen Becken mit insgesamt 50 000 l Inhalt. in Hu m b o l d t & Va l e n c i e n n e s , 1821) (der erreichen lassen. So werden wohl Die Räume sind hell (Tageslicht), Schwanzstreifensalmler, eine 30 cm (leider!) auch in Tschechien die eige- gefliest und top sauber. Man hat eher lang werdende Art aus Westbrasilien nen hochwertigen Nachzuchten bald den Eindruck in einem Labor als in und Kolumbien), Metynnis hypsau- durch massenhafte Billigimporte nie- einer Zierfischimportstation zu sein. chen (Mü l l e r & Tr o s c h e l , 1844), Colos- derer Qualität aus Südostasien ver- Die technische Ausstattung ist bis soma macropomum (Cu v i e r , 1816) in drängt (wie das in Deutschland schon ins kleinste Detail durchdacht. Auch riesigen Exemplaren, Hydrolycus spec. vor langer Zeit geschah) – einer der die Becken waren absolut sauber und (ein Exemplar, das leider, seine Fang- großen Nachteile der EU! die Fische in einem hervorragenden zähne nicht zeigte), Glyptoperichthys In einer Gaststätte in Hotelnähe fand Zustand. Einige Aquarianer haben gibbiceps (Kn e r , 1854) und Osteoglos- der fachliche Teil der Tagung statt, in den Entschluss gefasst „hier müssen sum bicirrhosum Sp i x & Ag a ss i z , 1829. dem von tschechischen Aquarianern wir bald wieder mal hin, wenn wir zu Eine größere Zahl Cichliden-Pärchen zwei Lichtbildervorträge gehalten Hause die Becken vorbereitet haben“. führte Jungfische. Trotz der vielen wurden. Ein besseres Lob für eine noch so rela- Fische, die einen Jungfisch passender Der erste Vortrag von Slavomil Boudný tiv junge Einrichtung ist kaum denk- Größe durchaus nicht verschmähen aus Starkenbach (Jilemnice) (Mitglied bar. würden, kommt in dem Becken offen- der IRG) befasste sich mit Regenbo- Nachdem der Organisator des näch- bar eine relativ große Anzahl des genfischen und Blauaugen insbeson- sten Treffens der Labyrinthfisch-Re- Nachwuchses durch. dere aus dem östlichen Australien. In gionalgruppe Cottbus der IGL Herr An das Aquarium schloss sich noch ein schönen Bildern wurde die große auch Christoph Bärecke alle Teilnehmer der kleiner Verkaufsraum für Fische, ver- intraspezifische Formenvielfalt dieser Tagung noch einmal für die Zeit vom schiedenes aquaristisches Zubehör, Fischarten vorgestellt. 14. bis zum 16.10.05 nach Oschers- Souvenirs und ein kleines aber infor- Im zweiten Vortrag machte uns Herr leben eingeladen hatte, wurde das matives Faltblatt über „Das Riesen­ Martin Rose aus Prag mit einer Viel- für alle erlebnisreiche Treffen in der aquarium“ an. zahl von Betta-Arten bekannt. Martin Tschechischen Republik dann gegen Vom „obí akvárium“ fuhren wir zu Rose fing und beobachtete in der Mittag beendet. Herrn Josef Chmela, einem privaten Natur: Betta fusca, Betta picta, Betta Bleibt zum Schluss noch Dank zu Zierfischzüchter, der im Ortsteil Svi- imbellis. Erfahrungen mit Zucht hat sagen im Namen aller Teilnehmer an nary, ca. 5 km vom Zentrum von König- er mit Betta splendens Re g a n , 1910, die tschechischen Aquarianer für das grätz entfernt, wohnt. Herr Chmela hat Betta smaragdina La d i g e s , 1972, Betta interessante und abwechslungsreiche den Keller seines Einfamilienhauses in imbellis La d i g e s , 1975, Betta chan- Programm, das sie an den beiden letz- eine Zuchtstation umgewandelt. Dort noides Ko t t e l a t & Ng, 1994 „Pam- ten Tagen gestaltet haben. betreibt er in drei Räumen 179 selbst pang“, Betta falx Ta n & Ko t t e l a t , 1998, gebaute Aquarien unterschiedlicher Betta prima Ko t t e l a t , 1994 und Betta

140 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Programmänderungen IGL-Herbsttagung 2005 Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische 30.09. bis 03.10.2005 IGL-Herbsttagung in Ruhmanns- felden:

Hier einige ergänzende Informationen zur Tagung. Anreisende über die A3 und folgend B11 aus Richtung Deggendorf sollten die Gelegenheit zu einem Zwischenstopp im Giga-Zoo in Grafling, direkt an der B11 gele- gen, nutzen. Das besuchenswerte Zoogeschäft befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen Deggendorf und Ruhmannsfelden. Anreisende aus Richtung N über B85 und B11 müssten etwa 10 km über Ruhmannsfelden hinaus fahren. Es besteht allerdings auch für die Besucher bei Orchideen Kopf am Samstagmorgen Gelegenheit zu einem Zwischenstopp beim Giga-Zoo.

Der Treffpunkt für die Autofahrer zur Gärtnerei Orchideen Kopf oder alternativ zu den Glasgeschäften (Arn- bruck, Bodenmais) ist am Samstag um 9.00 Uhr auf dem bede-Parkplatz, Bühlfelderweg 12.

Der Treffpunkt für die Autofahrer zur Fahrt zum Nationalpark ist am Sonntag um 10.00 Uhr ebenfalls auf dem bede-Parkplatz, Bühlfelderweg 12.

Für eher Anreisende, die den Aufenthalt zu einem Urlaub nutzen besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an: Sonntag, 25.09.05, um 14.00 Uhr, im: Bühlfelderweg 10, 94239 Ruhmannsfelden (Ampel-Kreuzung in Ruh- mannsfelden, abbiegen in die Huberweidstr., das braune Hinweisschild Richtung bede-Verlag beachten. Dann links in den Bühlfelderweg, den Weg geradeaus hinauf. Parken ist auf dem Platz beim bede-Verlag möglich. Treffen bei J. Schmidt im Haus neben dem Verlag.) Vorträge: Zwerglabyrinthfische im Schwarzwasser Südostasiens und anspruchsvolle Weichwasserpflanzen

Besten Dank, auf ein baldiges Treffen und viele Grüße Jürgen Schmidt

Freitag, 30.09.: - 20 h Andreas Hartl: Heimische Fische - 21 h Vorstandssitzung

Samstag, 01.10.: - morgens alternativ: Orchideen Kopf (mit Vortrag), bede-Verlag & Aquarienanlage b. Dr. J. Schmidt besu- chen oder Glasgeschäfte ...

14 h Vorträge: - Klaus Weißenberg: Schokos - Dietrich Schaller: Makropoden - Paradiesfische - Andreas Hartl: Neues über Labyrinthfische - Michael Müller: Mitteilungen zur IGL-Frühjahrstagung ‚06 - 19 h „Fischtausch für Mitglieder“ - abends: Parosphromenus-AG

Sonntag, 02.10.: - 10 h bis nachmittags: Fahrt zum Nationalpark mit Führung und Info-Film etc. - 18 h Jörg Töpfer: Lungenfische, Flösselhechte & Co. - abends: AGen Maulbrütende Kampffische, Schlangenkopffische

Montag, 03.10.: - 9 h Dr. Jürgen Schmidt: Die Systematik der Gattung Betta - 10.45 h Philipp Dickmann: Maulbrütende Kampffische, Betta

Anfahrt aus Richtung Deggendorf, ca. 20 km: Am Ortseingang rechts oder an der Ampel-Kreuzung in Ruh- mannsfelden rechts, die braunen Hinweisschilder Richtung: „Gaststätte Zum Bräu/Tanzcafe Memory“ beachten.

Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 141 Präsidium Nordostschweiz Anabas und Buschfische: Christian Alfred Waser, Goldregenweg 8, CH-8400 Eurlings, Sint Sebastiaan Straat 2, B-2260 Präsident Winterthur, Tel. 052-2228834 Westerlo, [email protected] Norbert Neugebauer, Neue Gasse 9, D-96365 Nordhalben, Tel. 09267-1002. Nordrhein-Westfalen Nanderbarsche: Rudolf Rucks, Oppendorfer [email protected] Peter Wellner, Benno-Niggemeyer-Weg 62, Weg 26a, D-24149 Kiel, Tel. 0431-203996, D-44227 Dortmund, Tel.: 0231-9862304, [email protected] Geschäftsführer e-mail: [email protected] Bernd Bussler, Max-Zelck-Straße 15, Flösselaal, Flösselhechte und Lungen- D-22459 Hamburg, Stuttgart fische: Jörg Töpfer, s. Redakteur Tel. 040-584703, Fax 040-54007517, Kai-Erik Witte, Im Schönblick 48, D-72076 e-mail: [email protected] Tübingen, Tel. 07071-687357, Belontia, Colisa, Malpulutta, Parosphro- e-mail: [email protected] menus und Trichogaster: Vizepräsidenten z. Z. unbesetzt Michel Dantec, 35 rue André‚ Malraux, Waterkant F-41000 Blois, Tel. (0033) 254-432863, Bernd Bussler, s. Geschäftsführer Internationales Zuchtbuch für Betta e-mail: [email protected] coccina, Population von der Malaiischen = Redaktion: Le Macropode. CIL = http:// CIL-France Halbinsel cil.france.free.fr/index.html Michel Dantec, s. Vizepräsident Zuchtbuchleitung: Robert Donoso-Büchner, Lilienstr. 4, D-46284 Dorsten, Tel. 02362- Otto Tempel, Burgstr. 33, Kontakt Belgien 699851 D-67157 Wachenheim, Tel. 06322-8192, Christian Eurlings, Sint Sebastiaan Straat e-mail: [email protected] 2, B-2260 Westerlo, Tel. 003214-548894, Impressum ISSN 0037-177X e-mail: [email protected] Kassier Der Makropode© ist das offizielle Organ der Harald Hehl, Am Obertor 1b, Kontakt Niederlande Internationalen Gemeinschaft für Laby- D-55237 Flonheim, Tel. 06734-1027 Eric Naus, De Rypstraat 129 I, NL-1056 XN rinthfische (IGL) mit Sitz in CH-Basel. Die e-mail: [email protected] Amsterdam, Zeitschrift erscheint im Selbstverlag der Tel. 20897076, e-mail: [email protected] Gemeinschaft 12 x jährlich in Einzel- oder Fischwart Doppellieferungen. Der Bezugspreis ist im Thomas Seehaus, Obere Gartenstraße 3, Kontakt Österreich IGL-Mitgliedsbeitrag enthalten. D-64646 Heppenheim, Bettina Seidl, Grillparzerstr. 16, e-mail: [email protected] A-4300 St. Valentin, Redaktionsbeirat: Ralf Britz, Robert e-mail: [email protected] Donoso-Büchner, Stefan Inselmann, Michael Redakteur Kokoscha, Anton Lamboj, Hans-Joachim Jörg Töpfer, Beethovenstr. 1, Medienstelle/Diaverkauf Paepke, Jürgen Schmidt, Kai-Erik Witte. D-01587 Riesa, Tel. 03525-735332, Achim Held, Lindenstr. 42, e-mail: [email protected] D-79639 Grenzach-Whylen, Druck: Druckerei Kluge, Lange Straße, e-mail: [email protected] D-01587 Riesa Gestaltung und Hefterstellung Versand: Esther Hölscher, Schwabenröder Otto Tempel, s. Vizepräsident Str. 42, D-36304 Alsfeld, Tel. 06631-72219, IGL-Moderatoren [email protected]

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142 Der Makropode – 27. Jahrgang – 7/8 2005 Betta enisae (Foto: M. Scharfenberg)

Betta enisae (Foto: M. Scharfenberg)

Betta balunga “Tawau”-Männchen (Foto: J. Rehwinkel)

Farbenpracht in Alzey – Betta-Zuchtform (Foto: J. Schmidt)