Diplomarbeit
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Ein Maskenspiel. Die dokumentarische und filmische Figur von Bob Dylan der 60er Jahre. Verfasserin Waltraud Winding angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuerin: Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Büttner, M.A. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung............................................................................................................................ 1 2. Definitionen und Hintergründe......................................................................................... 5 2.1 Das Direct Cinema und das Genre der Rockumentary.................................................. 5 2.2 Brüche mit dem Direct Cinema..................................................................................... 9 2.3 Maske – Begriffserklärung............................................................................................ 11 2.4 Bob Dylan der Trickster und Maskenspieler................................................................. 13 3. A Look Back – Die frühen Bob Dylan Songs der 60er als ein Seismograph................ 17 3.1 Zeit für gesellschaftliche Veränderung – Protestsongs................................................. 18 3.1.1 Blowin’ In The Wind (1962)............................................................................... 19 3.1.2 The Times They Are A-Changin (1963)............................................................. 21 3.2 Rückzug ins Private – Eine schöpferische Zwischenstufe............................................ 25 3.2.1 Chimes Of Freedom (1964)................................................................................. 26 3.2.2 My Back Pages (1964)........................................................................................ 29 3.3 Zeit für musikalische Veränderung – Elektrisch verstärkte Musik............................... 32 3.3.1 Subterranean Homesick Blues (1965)................................................................. 33 3.3.1 Like A Rolling Stone (1965)............................................................................... 39 4. It Ain’t Me, Babe – Dokumentation eines Maskenspielers........................................... 42 4.1 Bewegung als grundlegendes Attribut der Dokumentation........................................... 44 4.1.1 Bewegung von Bob Dylan als Motiv.................................................................. 45 4.1.2 Direct Cinema an sich beruht auf Bewegung...................................................... 47 4.1.3 Die Musiktournee als Grundgerüst bedingt Bewegung...................................... 51 4.1.4 Bewegung von Folk zu Rock - ein musikalischer Maskenwechsel.................... 55 4.2 Großaufnahmen als Annäherungsversuch..................................................................... 57 4.3 Wahrnehmungen von Bob Dylan.................................................................................. 62 4.3.1 Die Verweigerungspose als Maske..................................................................... 62 4.3.2 Die Auftrittsmasken: onstage und backstage...................................................... 71 4.3.3 Die Montage als Form der Maske in EAT THE DOCUMENT................................ 76 4.3.4 Die Sprachmasken von Bob Dylan..................................................................... 79 5. I’m Not There – Ausblick................................................................................................. 81 6. Quellenverzeichnis............................................................................................................. 84 6.1 Literaturverzeichnis....................................................................................................... 84 6.2 Filmverzeichnis............................................................................................................. 88 7. Anhang............................................................................................................................... 89 7.1 Songtexte von Bob Dylan............................................................................................. 89 7.1.1 Blowin’ In The Wind.......................................................................................... 89 7.1.2 The Times They Are-A Changin’....................................................................... 89 7.1.3 Chimes Of Freedom............................................................................................ 91 7.1.4 My Back Pages.................................................................................................... 92 7.1.5 Subterranean Homesick Blues............................................................................. 93 7.1.6 Like A Rolling Stone........................................................................................... 95 7.2 Abstract.......................................................................................................................... 97 7.3 Lebenslauf..................................................................................................................... 98 1. Einleitung Maske ist ein vielschichtiges Wort. Es kann einerseits als ein Objekt gedacht werden, im Sinne des Verkleidens, andererseits als ein Subjekt. Mit Maske kann man also nicht nur den Gegenstand an sich meinen, sondern auch den Maskenträger bzw. die Person dahinter. Spricht man hier von einer Maske, wird diese mit der Person als Ganzes bzw. mit dem Gesicht des sogenannten Maskenträgers gleichgesetzt. Sie wird nicht als etwas Gegenständliches verstanden und spielt in ihrer Funktion der Verhüllung des Gesichts eine eher untergeordnete Rolle. Um den hier verwendeten Maskenbegriff besser verstehen zu können, soll auf dessen Entstehungsgeschichte und Bedeutung eingegangen werden. Liest man nun den Titel der Arbeit: „Die dokumentarische und filmische Figur von Bob Dylan der 60er Jahre“, wird deutlich, auf wen sich das Maskenspiel bezieht. Untersuchungsgegenstand sind zwei Dokumentarfilme über Bob Dylan. DONT LOOK BACK1 wurde während der Englandtournee 1965 von Don Alan Pennebaker gedreht und dokumentiert die letzte akustische Solo-Tour. Der Film wurde am 17. Mai 1967 im Presidio Theater in San Francisco das erste Mal vorgeführt. Ebenso ist die Tatsache von Bedeutung, dass Bob Dylan und sein damaliger Manager Albert Grossmann auf D.A. Pennebaker, einem bekannten Vertreter des Direct Cinemas, zugingen und ihn für diesen Film beauftragten. Somit ist dem Film eine gewisse Public Relation Strategie zu unterstellen, die dazu dienen sollte, den Sänger einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Durch den kommerziellen Erfolg der Dokumentation, konnte sich Pennebaker einen Namen im Filmbusiness schaffen und konzentrierte sich infolgedessen auf Porträts von bekannten Musikern. Der zweite analysierte Dokumentarfilm ist EAT THE DOCUMENT2, der Bob Dylan bei seiner ersten elektrisch verstärkten Tour mit Band im Mai 1966 in England zeigt. Erneut kam Pennebaker zum Kameraeinsatz. Jedoch arbeitete er diesmal unter Bob Dylan, welcher in Zusammenarbeit mit Howard Alk, der ebenso filmte, den Film schnitt. Die Änderung der Musikrichtung von Folk zu Folk-Rock bahnte sich bereits in DONT LOOK BACK an, wurde jedoch gänzlich mit dem Film EAT THE DOCUMENT vollzogen. Ebenso bilden die Reaktionen seiner entrüsteten Fans, die diese Veränderung als einen Verrat ansahen, einen Kernpunkt. Die Dokumentation war als Teil für die ABC-Fernsehreihe „stage 67“ gedacht 1 DONT LOOK BACK, Regie, Schnit, Kamera: D. A. Pennebaker, DVD-Video, Pennebaker-Hegedus-Films 2006; (Orig. Dont Look Back, USA 1967) 2 EAT THE DOCUMENT, Regie, Schnitt: Bob Dylan, Howard Alk; Kamera: D.A. Pennebaker, Howard Alk; DVD-Video 2003; (Orig. Eat The Document, USA) 1 und wurde bereits in das passende Format fürs Fernsehen gebracht, inklusive Markierungen für vorgesehen Werbepausen. Allerdings kam es nie zu einer Ausstrahlung, da der Sender Probleme mit der eigenwilligen, experimentierfreudigen Umsetzung von Bob Dylan hatte. „Dylan wasn’t very interested in the concert footage, or even in what was going on in real life in between; he was mostly interested in set-up scenes full of visual jokes and surreal happenings, filmed in hotel rooms and the like, as in the shaky sequence of people pouring out of a wardrobe.“3 1971 wurde die Dokumentation das erste Mal in der Academy of Music in New York und im Whitney Museum of American Art vorgeführt, jedoch mit mäßigen Erfolg. Seit 2003 zirkuliert in der Bob Dylan Fangemeinde eine unautorisierte DVD-Veröffentlichung des Films, allerdings in sehr schlechter Qualität. Zu kommerziellen Erfolg kamen Ausschnitte aus EAT THE DOCUMENT durch die Verwendung des Materials von Martin Scorsese für seine Dokumentation NO DIRECTION HOME über Bob Dylan, welche 2005 veröffentlicht wurde. Beiden Dokumentationen dient eine Konzerttour durch England als Grundgerüst der Erzählung, jedoch gibt es Unterschiede in der Umsetzung. Der auffälligste Gegensatz: DONT LOOK BACK ist in grobkörnigem Schwarz-Weiß und EAT THE DOCUMENT in Farbe gedreht. Der Fokus der Aufnahmen liegt bei beiden aber nicht in dem Konzertmaterial, welches Bob Dylan on-stage beim Performen seiner Songs zeigt, sondern er liegt meist off- stage, in Hotelräumen, oder in Bewegung von einem Ort zum anderen. Demnach ist Bewegung ein grundlegendes