soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

01/2007

Kommunikationswissenschaft: Massen- kommunikation – Medien - Sprache

GESIS-IZ Bonn 2007

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache

Band 2007/1

bearbeitet von

Hannelore Schott und Bernd Meyer

mit einem Beitrag von Hong Nga Nguyen Vu

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2007

ISSN: 1431-1038 Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn bearbeitet von: Hannelore Schott und Bernd Meyer Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge- sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

© 2007 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

Vorwort ...... 7

Hong Nga Nguyen Vu „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene…………………..…...9

Sachgebiete

1 Massenkommunikation 1.1 Allgemeines...... 19 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte...... 46 1.3 Massenmedien...... 57 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie...... 71 1.5 Medieninhalte...... 83 1.6 Mediennutzung...... 124 1.7 Medienwirkung ...... 162 1.8 Journalismus...... 189 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation ...... 214 1.10 Medien und Ökonomie...... 257 1.11 Medien und Recht ...... 273 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...... 286 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit...... 306 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung...... 315 1.15 Sonstiges ...... 319 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ...... 327

Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 365 Personenregister ...... 367 Sachregister...... 379 Institutionenregister...... 401

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 409 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 409

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Pro- fil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Daten- banken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungs- informationssystem Sozialwissenschaften).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo- gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Der soFid „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformations- stelle Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt.

Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Be- achtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multime- dia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden. 8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 Vorwort

Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch öko- nomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können.

Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massen- kommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist.

Dieser soFid-Ausgabe ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. Der Verein „Freunde der Publizistik“ verleiht einmal im Jahr Förderpreise für die besten Abschlussarbeiten (M.A.) an diesem Institut. Im Jahr 2006 erhielt Hong Nga Nguyen Vu einen der beiden ersten Preise. Eine Zusammenfassung ihrer Magisterarbeit „’Chapel’-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene“ hat sie für diesen soFid zur Verfügung gestellt. Wir danken ihr dafür.

Die Arbeit der zweiten Preisträgerin, Merja Mahrt, ist in Kurzfassung als Fachbeitrag im soFid 2006/2 erschienen.

Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbie- ten.

„Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Hong Nga Nguyen Vu

1 Einleitung Seit der Pionier-Studie von McCombs und Shaw (1972) in Chapel Hill hat sich der Agenda-Set- ting-Ansatz zu einem viel beachteten Zweig der Kommunikations-forschung entwickelt. Die Popu- larität des Ansatzes liegt zum einen wohl in der einfachen, aber höchst überzeugenden Grundannah- me der Agenda-Setting-Hypothese: Massenmedien beeinflussen durch ihre Berichterstattung und Hervorhebung bestimmter Themen den Grad der Wichtigkeit, den die Bevölkerung diesen Themen zuweist. Zum anderen stellt Agenda-Setting-Forschung mit ihrer Fokussierung auf langfristige ko- gnitive Effekte eine überzeugende Alternative zur Persuasionsforschung dar, die seit den Wahlstu- dien von Lazarsfeld und seinen Kollegen (1944) insgesamt eher „begrenzte Effekte“ der Massenmedien auf Einstellung und Verhalten von Rezipienten feststellen konnte. Im Zusammenspiel zwischen Medien-, Politik- und Publikumsagenda konzentriert sich die vorlie- gende Studie auf das „public agenda-setting“, also auf den Einfluss der Medienberichterstattung auf die Wichtigkeitseinschätzung des Publikums bezüglich der dargestellten Themen. Es wird ein Feld- experiment durchgeführt, das die Agenda-Setting-Funktion von lokalen Medien in Bezug auf The- men von lokaler Relevanz untersucht1. In einer Dorfgemeinschaft soll ein von den Forscherinnen selbst verfasster Artikel in die Lokalpresse lanciert werden. Der Artikel beinhaltet ein Thema, das nur für diese Dorfgemeinschaft von Relevanz ist. So soll sichergestellt werden, dass der zu erwarten- de Agenda-Setting-Effekt räumlich abgegrenzt und damit überhaupt überprüfbar ist. Zu den Vortei- len eines solchen feldexperimentellen Designs gehört die Sicherung der internen und externen Vali- dität, da es überprüfbar ist, ob die Rezipienten den Medieninput auch tatsächlich gelesen haben und das Experiment in natürliche Kommunikationsabläufe der Gemeinde integriert ist2.

1 Das Feldexperiment wurde in Zusammenarbeit mit Merja Mahrt im Frühjahr 2005 durchgeführt und liegt auch Mahrts Magisterarbeit zugrunde, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Mediennutzung, Gesprä- chen über Medien und sozialer Integration beschäftigt (Mahrt, 2005). 2 In der Mehrzahl der bisherigen Studien wird meist die tatsächliche Mediennutzung der Rezipienten nicht gemessen, sondern es wird nur aufgrund der Ergebnisse der Inhaltsanalyse von Medienbotschaften ange- nommen, dass die Rezipienten diese auch gehört, gelesen oder gesehen haben. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu überwinden, besteht im Einsatz von experimentellen Designs, in denen der Forscher die Kon- trolle darüber hat, ob und in welchem Umfang die Probanden bestimmte Medieninhalte rezipieren sollen. Laborexperimente (Iyengar, Peters, & Kinder, 1982; Iyengar & Kinder, 1987) haben zum Teil eindrucks- voll die Kausalannahmen der Agenda-Setting-Hypothese belegt. Doch ihrer hohen internen Validität steht eine geringe Übertragbarkeit auf natürliche Kommunikationssituationen gegenüber. 10 soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

2 Theoretischer Forschungsrahmen Die meisten der bisher durchgeführten Agenda-Setting-Studien haben sich auf die Thematisierungs- funktion der Medien in Bezug auf Themen von nationaler Relevanz konzentriert (Palmgreen & Clar- ke, 1977). Als eine wichtige kontingente Variable für Agenda-Setting-Effekte muss jedoch auch die politische Ebene betrachtet werden, auf der Thematisierungseffekte der Massenmedien auftreten können. Diese werden wahrscheinlich unterschiedlich ausfallen je nachdem, ob es sich um Themen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene handelt, da auf diesen verschiedenen Ebenen unter- schiedliche Informationskanäle mit je unterschiedlicher Wirksamkeit als Informationsquelle existie- ren. Die bisher durchgeführten Studien (Schönbach & Eichhorn, 1992, Eichhorn, 1993, Palmgreen & Clarke, 1977, Atwood, Sohn & Sohn, 1978, Sohn, 1978, Gaziano, 1985, Gooch, 1996, Kim, Scheufele & Shanahan, 2002) legen nahe, dass Agenda-Setting-Effekte der Massenmedien auf loka- ler Ebene zwar nachgewiesen werden konnten, diese jedoch eher schwach ausgeprägt sind. Dafür kann es zwei Gründe geben: Erstens sind direkte Erfahrungen mit Themen im lokalen Bereich in vie- len Fällen gegeben, so dass Menschen nicht auf Informationen aus Massenmedien angewiesen sind, um die Relevanz dieser Themen einschätzen zu können. Zweitens scheinen alternative Informations- quellen wie Gespräche mit anderen eventuelle Medieneinflüsse stark zu überlagern. Der Faktor „interpersonale Kommunikation“ scheint einen besonderen Einfluss in Agenda-Setting-Prozessen zu besitzen. In der bisherigen Agenda-Setting-Forschung haben sich im Hinblick auf die Rolle von interpersona- ler Kommunikation zwei alternative Wirkungsrichtungen heraus kristallisiert. Erstens kann interper- sonale Kommunikation im Sinne einer „Anschlusskommunikation“ als Folge eines vorangegange- nen Agenda-Setting-Effekts betrachtet werden. Empirische Arbeiten, die diese Sichtweise einneh- men (Becker, McCombs & McLeod, 1975, Kepplinger & Martin, 1986, Kim, Shoar-Ghaffari & Gus- tainis, 1990), geben nur indirekte Hinweise für die Annahme, dass interpersonale Kommunikation als Folge von Agenda-Setting ausgelöst wird. Einige Autoren erwähnen sie zwar mit einer gewissen Plausibilität (Becker et al., 1975, Ball-Rokeach, 1985), doch insgesamt muss festgestellt werden, dass diese Betrachtungsweise keinesfalls als empirisch abgesichert gilt. Dennoch ist die Plausibilität dieser Annahme nicht von der Hand zu weisen. Es ist durchaus denkbar, dass Menschen aufgrund von Medienberichterstattung von der Relevanz bestimmter Themen erfahren. Infolge des Anstiegs der zugewiesenen Themenwichtigkeit tendieren sie dazu, mit anderen Menschen über diese Themen zu sprechen. Die überwiegende Mehrzahl derjenigen Studien, die interpersonale Kommunikation berücksichti- gen, hat diese als intervenierende Variable modelliert. Die Forschung ist jedoch alles andere als ein- heitlich in ihrer Vorgehensweise. In manchen Untersuchungen wird der Einfluss von interpersonaler Kommunikation auf die Themenwichtigkeit geprüft, in anderen auf das Agenda-Setting im Sinne von Übernahme der Medienagenda durch das Publikum. Auch die Befunde sind meist widersprüch- lich, in einigen Studien verstärkt interpersonale Kommunikation Agenda-Setting-Effekte (Mullins, 1977, McLeod, Becker & Byrnes, 1974, Shaw, 1977), in anderen wiederum schwächt sie diese ab (Erbring, Goldenberg & Miller, 1980, Ramaprasad, 1983, Hügel, Degenhardt & Weiß, 1992, Rössler, 1997). Eine Erklärung für widersprüchliche Forschungsergebnisse bietet Winter (1981) durch den Vor- schlag einer themenspezifischen Untersuchung von Agenda-Setting. Interpersonale Kommunikation kann demnach Agenda-Setting-Effekte sowohl erhöhen als auch reduzieren. Dies hängt davon ab, ob in interpersonalen Diskussionen Themen angesprochen werden, die auch in den Medien behandelt soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 11 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene werden. In diesem Fall der Übereinstimmung der Medienagenda mit der „interpersonalen Agenda“ werden Thematisierungseffekte verstärkt („Verstärkungs-„ oder „Komplementärhypothese“). Wer- den in persönlichen Gesprächen jedoch andere Themen angesprochen, schwächt interpersonale Kommunikation dagegen eventuelle Thematisierungseffekte ab („Konkurrenz-" oder „Konflikthy- pothese“, Ramaprasad, 1983, Rössler, 1997), da sie als Informationsquelle neben Massenmedien und direkter Wahrnehmung dem Einzelnen Hinweise über die Wichtigkeit von Themen und Ereignisse liefert. Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich geworden, dass interpersonale Kommunikation einen äußerst großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Themenrelevanz besitzt. Es ist jedoch noch un- klar, welchen Stellenwert dieser Faktor im Agenda-Setting-Prozess einnimmt. Dabei sind die zwei diskutierten Wirkungsrichtungen denkbar, die in Abbildung 1 graphisch dargestellt werden.

Hypothese 1

Medieninput Gespräch

Andere Faktoren

Themenwichtigkeit

Hypothese 2

Medieninput Gespräch

Andere Faktoren

Themenwichtigkeit

Abbildung 1: Zwei mögliche Wirkungsrichtungen im Agenda-Setting-Prozess

Bisherige empirische Arbeiten haben zwar die Annahme, dass Gespräche als indirekte Folge von Agenda-Setting-Effekten ausgelöst werden, nicht bestätigen können. Dennoch ist die Plausibilität dieser Annahme nicht von der Hand zu weisen. Es ist durchaus denkbar, dass Menschen aufgrund von Medienberichterstattung von der Relevanz bestimmter Themen erfahren. Infolge des Anstiegs der zugewiesenen Themenwichtigkeit tendieren sie dazu, mit anderen Menschen über diese Themen zu sprechen. Kurz gesagt: 12 soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

H1: Menschen sprechen mit anderen eher über Themen, denen sie aufgrund von Medienbe- richterstattung eine erhöhte Themenwichtigkeit zuweisen3 (vgl. Abb. 1). In der zweiten Betrachtungsweise, die den meisten empirischen Arbeiten zugrunde liegt, wird inter- personale Kommunikation hingegen als intervenierende Variable modelliert. Es wird jedoch meist nicht darauf eingegangen, welche Faktoren ihrerseits Gespräche auslösen (Ausnahmen sind bei- spielsweise Hügel, Degenhardt & Weiß, 1992, Rössler, 1997). Ich modelliere interpersonale Kom- munikation daher als einen Zwischenschritt in einem zweistufigen Agenda-Setting-Prozess. Dem- nach erhalten Menschen Informationen über Ereignisse und Themen aus den Massenmedien, diese veranlassen sie, sich mit anderen über diese Themen zu unterhalten. Eine Interpretation und Bewer- tung der erhaltenen Informationen erfolgt erst im Anschluss an interpersonaler Kommunikation. Diese Hypothese lautet: H2: Rezeption von Medieninputs führt zur vermehrten interpersonalen Kommunikation über die betreffenden Themen; infolge dieser Gespräche wird dann die eingeschätzte Themen- wichtigkeit erhöht (vgl. Abb. 1). Beide Hypothesen zum Stellenwert von interpersonaler Kommunikation im Agenda-Setting-Prozess weisen eine gewisse Plausibilität auf. Welche der beiden Hypothesen realen Kommunikationspro- zessen (mehr) entspricht, ist daher eine empirische Frage, die anhand von Pfadanalysen geklärt werden soll.

3 Methode Um die genannten Hypothesen zu prüfen, wurde Anfang April 2005 ein Feldexperiment durchge- führt. Als Ort des Experiments wurde Schönhorst ausgesucht, ein Dorf in Schleswig-Holstein mit ca. 350 Einwohnern4. Als Stimulus wurde ein Artikel im Gemeindeblatt Flintbeker Gemeindebote ver- öffentlicht, der die Nutzung des seit August 2004 leer stehenden Kindergartens thematisiert. An die- sem Thema sollte der Agenda-Setting-Prozess untersucht werden - es wird also ein einzelner Thema- tisierungseffekt untersucht, nicht themenübergreifende Strukturierungseffekte. Um später besser kontrollieren zu können, wer den Artikel wirklich gelesen hat, wurde eine falsche Information in den Artikel gesetzt, nämlich dass eine Spielhalle angefragt habe, ob sie die Räumlichkeiten mieten kön- ne, um einen Spielothek in Schönhorst einzurichten. Diese Information ist exklusiv, weil derartige Pläne nicht existieren; dies bedeutet, dass die Schönhorster diese Information von keiner anderen Quelle als vom Stimulusartikel erlangen können5.

3 Diese Annahme hängt jedoch davon ab, ob ein Agenda-Setting-Effekt überhaupt aufgetreten ist. Wenn die Rezeption des Medieninputs keinen Einfluss auf die empfundene Themenrelevanz ausübt, ist diese Hypothese obsolet. 4 Schönhorst ist ausgewählt worden, weil das Dorf eigenständige Strukturen hat, die einen gewissen dörfli- chen Zusammenhalt kreieren. Zweitens ist ein feldexperimentelles Vorgehen nur aufgrund der geringen Einwohnerzahl möglich. Drittens verfügt das Dorf über lokale Medien, was eine notwendige Vorausset- zung für die Durchführung des Experiments darstellt. 5 In einer späteren Ausgabe des Flintbeker Gemeindeboten (Juni-Ausgabe) wurde ein weiterer Artikel publi- ziert, der die Dorfbewohner von Schönhorst sowie die übrigen Leser des Gemeindeboten im weiteren Um- kreis über die wahren Hintergründe der Studie sowie des „Spielhalle“-Artikels informierte. soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 13 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Im Anschluss an der Veröffentlichung des Stimulusartikels wird eine Befragung so durchgeführt, dass die Messung möglichst zeitnah am Kommunikationsprozess, der nach Erscheinen des Artikels einsetzen würde, angesetzt werden kann. Die Befragung besteht aus einem schriftlichen Fragebogen, den die Befragten selbst ausgeführt haben, und einer mündlichen Nachbefragung. Der schriftliche Fragebogen ist in drei inhaltlich zusammenhängende Blöcke unterteilt: Integration in das Dorf, Nut- zung von lokalen Medien und soziodemographische Angaben. Der mündliche Fragebogen enthält Fragen zur Einschätzung der Themenwichtigkeit, interpersonalen Kommunikation und zur Rezepti- on des Medienstimulus. Die Grundgesamtheit der Untersuchung setzt sich aus allen Dorfbewohnern ab 16 Jahren zusammen. Insgesamt wurden 93 Personen in 50 Haushalten befragt, wobei nur mit 84 Personen ein mündliches Interview durchgeführt werden konnte. In Bezug auf das für die vorliegende Studie zentrale Konzept der Themenwichtigkeit wird zwischen intrapersonaler6 und wahrgenommener7 Themenwichtigkeit unterschieden (McLeod, Becker und Byrnes, 1974). Um diese beiden Dimensionen zu messen, werden die Befragten aufgefordert, die Wichtigkeit von drei dorfrelevanten Themen anhand einer Skala von eins bis fünf anzugeben, wobei eines der Themen im Stimulusartikel behandelt wurde8. Interpersonale Kommunikation sowie die Lektüre des Stimulusartikels wurden in offenen Fragen erfasst. Mögliche intervenierende Einflüsse, die den interessierenden Agenda-Setting-Effekt modifizieren könnten, werden ebenfalls erhoben, um konfundierende Effekte statistisch zu kontrollieren. Es handelt sich dabei um den Grad der sozia- len Integration eines Dorfbewohners (Mahrt 2005) und persönliche Betroffenheit (diese ist bei Eltern mit Kindern im Kindergartenalter gegeben).

4 Ergebnisse Um die zwei aufgestellten Hypothesen zu überprüfen, wird ein Pfadmodell berechnet, in dem die bei- den standardisierten Einschätzungen der Themenrelevanz (Skala 1-5) die abhängigen Variablen dar- stellen. Die Ergebnisse widerlegen Hypothese H1 und bestätigen Hypothese H2 (vgl. Abb. 2). Die Befunde deuten auf einen zweistufigen Agenda-Setting-Prozess hin. Die Rezeption des Medienst- imulus besitzt zwar keinen direkten Einfluss auf die Themenwichtigkeit, jedoch darauf, ob jemand sich mit anderen über das Thema Kindergarten unterhält. Gespräche über das Thema wiederum haben einen deutlichen Einfluss auf die eingeschätzte Wichtigkeit des Themas.

6 Diese „intrapersonal issue salience“ gibt die Wichtigkeitseinschätzung, die der Einzelne einem bestimmten Thema oder Problem zuweist, ohne dass er persönlich davon betroffen sein muss (als Unterschied zum Konzept der persönlichen Betroffenheit). 7 Dieses als „perceived issue salience” bezeichnete Konzept bezieht sich darauf, was der Einzelne glaubt, welche Themen von ’signifikanten anderen’ oder der Bevölkerung generell“ für wichtig gehalten werden. 8 Die Fragen lauten: „Wie wichtig schätzen Sie persönlich folgende Fragen und Probleme in Schönhorst ein? Nennen Sie bitte eine Zahl von 1 bis 5. Dabei bedeutet 1 ,überhaupt nicht wichtig’ und 5 ,sehr wichtig’. “ und „Was denken Sie, wie wichtig schätzen die anderen Bewohner von Schönhorst diese Fragen und Pro- bleme ein? Nennen Sie bitte eine Zahl von 1 bis 5...“ 14 soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Abbildung 2: Pfadmodell zur Erklärung der Themenwichtigkeit

Die Rezeption des Artikels im Flintbeker Gemeindeboten hat einen signifikanten Effekt darauf, ob der Betreffende sich auch mit anderen über das Thema unterhält. Von diesen Gesprächen geht wie- derum ein signifikanter Effekt auf die persönliche und die wahrgenommene Wichtigkeit des Themas Kindergarten aus. Ein direkter Pfad von der Stimuluslektüre zur Themenwichtigkeit besteht nicht. Für Themen auf der lokalen Ebene scheint also zu gelten, dass Medieninputs zwar das Themenbe- wusstsein der Dorfbewohner aktivieren, dies reicht jedoch nicht aus, um auch die Themenwichtig- keit zu erhöhen. Auf der Grundlage dieser Analyse kann Hypothese H1, wonach die durch die Re- zeption des Medieninputs induzierte Erhöhung der Wichtigskeitseinschätzung eines Themas zu kommunikativen Aktivitäten bezüglich dieses Themas führt, endgültig verworfen werden. Vielmehr muss von einem indirekten Agenda-Setting-Effekt ausgegangen werden: Erst infolge interpersonaler Kommunikation wird die Relevanz des Themas erhöht bzw. wenn keine interpersonale Kommunika- tion über das Thema erfolgt, wird es dementsprechend als nicht oder weniger wichtig eingestuft. Be- züglich der wahrgenommenen Themenrelevanz (für die anderen) ist der Einfluss der interpersonalen Kommunikation einleuchtend: Im Gesprächen mit anderen aus seiner Umgebung erfährt der Einzel- ne, womit sich die anderen beschäftigen und welche Themen für sie wichtig sind. Gespräche beein- flussen aber auch die Einschätzung von Themenwichtigkeit, die der Einzelne persönlich diesem The- ma zuweist: Erst durch wechselseitige Koorientierung wird eine Bewertung und Einschätzung des Themas vorgenommen. Interpersonale Kommunikation hat sich somit als ein äußerst wichtiger Faktor im Agenda-Setting-Prozess erwiesen. Die gesamten Beeinflussungseffekte von Gesprächen auf die persönliche sowie wahrgenommene Themenrelevanz (0,36 bzw. 0,21) überwiegen die (indirekten) Beeinflussungseffekte der Stimuluslektüre (0,12 bzw. 0,07) bei Weitem. soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 15 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Der Einfluss der beiden Variablen Kontaktreichtum und persönliche Betroffenheit auf die Einschät- zung der Themenwichtigkeit sollten an dieser Stelle noch erwähnt werden. Betroffene – in diesem Fall Eltern mit Kindern im Kindergartenalter – neigen eher dazu, sich über den Kindergarten zu un- terhalten. Somit hat die persönliche Betroffenheit auch einen indirekten Beeinflussungseffekt auf die Themenrelevanz (beta = 0,11 bzw. beta = 0,06). Dies kann im Sinne der Arbeit von Erbring, Golden- berg und Miller (1980) auch als Themensensibilisierung betrachtet werden: Sensibilisierte Dorfbe- wohner sind kommunikativ aktiver in Bezug auf das interessierende Thema und weisen ihm auch ei- ne höhere Wichtigkeit zu. Dies steht im Einklang mit den Ergebnissen bisheriger Arbeiten und beleuchtet den Stellenwert des Faktors „persönliche Betroffenheit“ etwas näher. Zweitens hat die Integrationsdimension Kontaktreichtum9 ebenfalls einen indirekten Einfluss; kon- taktreiche Dorfbewohner neigen eher dazu, den Artikel im Flintbeker Gemeindeboten zu lesen. Die indirekten Beeinflussungseffekte auf die persönliche und wahrgenommene Themenrelevanz betra- gen beta = 0,05 bzw. beta = 0,03. Dies bestätigt die Ergebnisse der Studie von Mahrt (2005), welcher dasselbe Experiment zugrunde liegt. In ihrer Parallelstudie geht Mahrt davon aus, dass Dorfbewoh- ner, die besser in das Netzwerk des Dorfes integriert sind, lokale Medien regelmäßiger und intensiver nutzen als andere. Mahrts Analysen belegen, dass Kontaktreichtum stark mit der Regelmäßigkeit und der Intensität der Nutzung von lokalen Medien (r = 0,55 bzw. r = 0,46, beide hoch signifikant) korreliert (vgl. Mahrt 2005, S. 66). Mahrts Konzept der Nutzung von lokalen Medien wurde anhand mehrerer Fragen im schriftlichen Fragebogen erhoben und ist nicht identisch mit der hier untersuch- ten dichotomen Variablen „Stimuluslektüre“, die angibt, ob der betreffende Befragte den Artikel im Flintbeker Gemeindeboten gelesen hat oder nicht. Dass in beiden unabhängig voneinander geführten Analysen konsistente Befunde ermittelt werden, spricht für eine hohe interne und externe Validität des Experiments.

5 Diskussion Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, Agenda-Setting-Prozesse auf lokaler Ebene zu beleuchten. Dabei hat sich das feldexperimentelle Vorgehen als sehr fruchtbar erwiesen. Dadurch, dass der Me- dieninput – ein fingierter Beitrag zur Nutzung des leer stehenden Kindergartens in Schönhorst – vom Forscherteam selbst eingebracht werden konnte, war es möglich, den Agenda-Setting-Prozess in sei- nen einzelnen Stufen nachzuvollziehen. Der Fokus der Studie auf ein Thema in einer kleinen Ge- meinde gestattet es, wichtige Einflussquellen auf die Themenwichtigkeit der Dorfbewohner – Um- welt, Gespräche, Medien – zu berücksichtigen und deren relatives Einflusspotential aufzudecken. Es zeigte sich, dass die Thematisierungsfunktion der Massenmedien in Bezug auf lokal relevante Themen nur schwach ausgeprägt ist. Es konnten auch keine direkten, sondern nur indirekte, über in- terpersonale Kommunikation vermittelte Agenda-Setting-Effekte festgestellt werden. Die Fokussie- rung auf die Rolle von interpersonaler Kommunikation im Agenda-Setting-Prozess war äußerst er- giebig. Die ermittelten Befunde bestätigen dabei Ergebnisse früherer Studien, die interpersonale

9 Das Konzept der sozialen Integration steht im Mittelpunkt der Arbeit von Merja Mahrt (2005) und konnte in ihrer Arbeit in zwei Faktoren zerlegt werden: Kontaktreichtum und Verankerung. Für beide Faktoren wurden Faktorenwerte als Variablen gespeichert und in die Pfadanalyse einbezogen. Der Faktor Kontakt- reichtum setzt sich aus vier Items zusammen: Häufigkeit der Unterhaltung mit anderen Dorfbewohnern, Häufigkeit des Kontakts zu anderen Dorfbewohnern, Interesse an Lokalpolitik und Anteil der Freunde, die in Schönhorst leben. Der Faktor Verankerung hat keinen Einfluss auf den Agenda-Setting-Prozess. 16 soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Kommunikation als einen „mächtigen“ Einflussfaktor auf die Einschätzung der Themenwichtigkeit identifiziert haben (u.a. Zucker, 1978; Erbring et al., 1980; Wanta & Wu, 1992; Weaver et al., 1992; Yang & Stone, 2003; Krause & Gehrau, 2004). Es konnte aber nicht nur festgestellt werden, dass, sondern auch wie sich interpersonale Kommunikation auf Agenda-Setting-Prozesse auswirkt. Sie stellt einen Zwischenschritt in einem zweistufigen Prozess dar: Die Rezeption des Medieninputs führt zu vermehrter Gesprächsaktivität, die erst in einem zweiten Schritt zur Erhöhung der Einschät- zung der Themenwichtigkeit beiträgt. Dieser Befund steht im Einklang mit Ergebnissen aus der Dif- fusions- und Innovationsforschung, denen zufolge dass Massenmedien Themen und Ereignisse be- kannt machen, während interpersonale Kommunikation und wechselseitige Koorientierung zur Eva- luation, Prioritätensetzung und Meinungsbildung beitragen (Rogers & Dearing, 1988; Schenk, 1989). Zukünftige Agenda-Setting-Studien sollten deshalb Gespräche über Medieninformationen angemessen berücksichtigen, um den Agenda-Setting-Effekt von Massenmedien nicht systematisch zu unterschätzen.

6 Literatur Atwood, E. L., Sohn, A. B., & Sohn, H. (1978). Daily Contribution to Community Dis- cussion. Journalism Quarterly, 55, 570-576. Ball-Rokeach, S. J. (1985). The origins of individual media-system dependency. A sociological fra- mework. Communication Research, 12(4), 485-510. Becker, L. B., McCombs, M., & McLeod, J. M. (1975). The development of political cognition. In S. H. Chaffee (Hrsg.), Political communication. Issues and strategies for research (S. 21-63). Be- verly Hills, London. Eichhorn, W. (1993). An experimental test of the agenda-setting function of the press. Eingereichtes Paper für die jährliche Tagung der „Association for Education in Journalism and Mass Commu- nication“. Kansas City. Angegeben in Rössler & Eichhorn, 1999. Erbring, L., Goldenberg, E. N., & Miller, A. H. (1980). Front-page news and real-world cues: A new look at agenda-setting by the media. American Journal of Political Science, 24, 16-49. Gaziano, C. (1985). Neighborhood and neighborhood leaders. Influences on agenda set- ting and definitions of issues. Communication Research, 12, 569-595. Gooch, G. D. (1996). Environmental concern and the Swedish press. European Journal of Commu- nication, 11, 107-127. Hügel, R., Degenhardt, W., & Weiß, H.-J. (1992). Strukturgleichungsmodelle für die Analyse des Agenda Setting-Prozesses. In W. Schulz (Hrsg.), Medienwirkungen. Forschungsbericht (S. 144-159). Weinheim. Iyengar, S., & Kinder, D. R. (1987). News that matter. Television and American opinion. Chicago, London. Iyengar, S., Peters, M. D., & Kinder, D. R. (1982). Experimental demonstrations of the „not-so-mini- mal“ consequences of television news programs. American Political Science Review,76, 848-858. Kepplinger, H. M., & Martin, V. (1986). Die Funktion der Massenmedien in der Alltagskommunika- tion. Publizistik, 118-128. soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 17 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Kim, J. K., Shoar-Ghaffari, P., & Gustainis, J. J. (1990). Agenda-setting functions of a media event: The case of „Amerika“. Political Communication and Persuasion, 7, 1-10. Angegeben in Röss- ler, 1997 und Schenk, 2002. Kim, S.-H., Scheufele, D. A., & Shanahan, J. (2002). Think about it this way: Attribute agenda-set- ting function of the press and the public’s evaluation of a local issue. Journalism and Mass Com- munication Quarterly, 79 (1), 7-25. Krause, B., & Gehrau, V. (2004). Kurzfristige Agenda-Setting-Effekte von Fernsehnachrichten und soziale Rethematisierung. Eine Analyse von unvollständigen Zeitreihendaten auf Tagesbasis am Beispiel des Themas Europäische Einheit. Eingereichtes Paper für die offenen Panels der DGPuK Jahrestagung, Erfurt. Lazarsfeld, P., Berelson, B., & Gaudet, H. (1944). The people’s choice. New York. Mahrt, M. (2005). Soziale Integration durch Mediennutzung und durch Gespräche über Medien. Ein Feldexperiment auf lokaler Ebene. Unveröffentlichte Magisterarbeit, Freie Universität, Berlin. McCombs, M. E., & Shaw, D. L. (1972). The agenda-setting function of the press. Public Opinion Quarterly, 36(176-187). McLeod, J. M., Becker, L. B., & Byrnes, J. E. (1974). Another look at the agenda-setting function of the press. Communication Research, 1, 131-165. Mullins, L. E. (1977). Agenda-setting and the young voter. In D. L. Shaw & M. E. McCombs (Hrsg.), The emergence of American political issues: The agenda-setting function of the press (S. 133-148). St. Paul usw. Palmgreen, P., & Clarke, P. (1977). Agenda-Setting with local and national issues. Communication Research, 4(4), 435-452. Ramaprasad, J. (1983). Angeda-setting: Is not a 1984 view or is a 1984 view. Gazette, 32, 119-135. Rogers, E. M., Dearing, J. W., & Bregman, D. (1993). The anatomy of agenda-setting research. Jour- nal of Communication, 43(2), 68-84. Rössler, P. (1997). Agenda-Setting: Theoretische Annahmen und empirische Evidenzen einer Me- dienwirkungshypothese. Opladen: Westdeutscher Verlag. Schenk, M. (1989). Massenkommunikation und interpersonale Kommunikation. In M. Kaase & W. Schulz (Hrsg.), Massenkommunikation. Theorien, Methoden, Befunde. Sonderheft 30 der Kölner Soziologie und Sozialpsychologie (S. 406-417). Opladen. Schönbach, K., & Eichhorn, W. (1992). Medienwirkung und ihre Ursachen. Wie wichtig sind Zei- tungsberichte und Leseinteressen? Konstanz: Universtitätsverlag Konstanz GmbH. Sohn, A. B. (1978). A longitudinal analysis of local non-political agenda-setting effects. Journalism Quarterly, 55, 325-333. Wanta, W., & Wu, Y.-C. (1992). Interpersonal communication and the agenda-setting process. Jour- nalism Quarterly, 69, 225-240. Weaver, D. H., Zhu, J.-H., & Willnat, L. (1992). The bridging function of interpersonal communica- tion in agenda-setting. Journalism Quarterly, 69, 856-867. Winter, J. P. (1981). Contingent conditions in the agenda-setting process. In G. Wilhoit & H. DeBock (Hrsg.), Mass communication review yearbook (Vol. 2, S. 235-243). Beverly Hills, London. Yang, J., & Stone, G. (2003). The powerful role of interpersonal communication in agenda-setting. Mass Communication and Society, 6(1), 57-74. 18 soFid Kommunikationswissenschaft 2007/1 „Chapel“-Horst: Ein Feldexperiment zu Agenda-Setting auf lokaler Ebene

Zucker, H. G. (1978). The variable nature of influence. In B. Ruben (Hrsg.), Communi- cation yearbook (S. 225-240). New Brunswick.

Zur Person Hong Nga Nguyen Vu, geb. 1979, studierte von 2000 bis 2006 Publizistik- und Kommunikationswis- senschaft an der Freien Universität Berlin. Zur Zeit arbeitet sie als Junior Consultant für Marktfor- schung im Bereich Informationstechnologie und Telekommunikation. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 19 1 Massenkommunikation

1 Massenkommunikation

1.1 Allgemeines

[1-L] Adolf, Marian: Die unverstandene Kultur: Perspektiven einer Kritischen Theorie der Mediengesellschaft, (Cultural studies, Bd. 19), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 286 S., ISBN: 3-89942-525-1

INHALT: Versuch der "Erneuerung einer kritischen Kommunikationswissenschaft", indem Versatzstücke einer Kultur der Mediengesellschaft aufgespürt, analysiert und in einen theore- tischen Zusammenhang gestellt werden. Die Publikation will dazu beitragen, Medienkultur begrifflich und konzeptionell zu erfassen. Dabei zeichnet der Autor historische wie aktuelle gesellschafts- und kulturtheoretische Debatten - insbesondere die zwischen Marxismus und Kritischer Theorie - nach. (KB)

[2-F] Averbeck, Stefanie, Dr. (Bearbeitung): Kommunikationstheorien in Frankreich. Epistemologie de 'Sciences de l'Information et de la Communication' (SIC)

INHALT: Epistemologischer Diskurs in der Kommunikationswissenschaft in Frankreich in ver- gleichender Perspektive zur Kommunikationswissenschaft in Deutschland. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Frankreich, Deutschland METHODE: Wissenschaftstheorie/ Wissenschaftssoziologie; historisch-hermeneutisch DATEN- GEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Averbeck, Stefanie: Commu- nication theories in France 1975-2005. The epistemological discorse of the sciences de l'in- formation et de la communication. in: CD-Rom of the First European Communication Con- ference, Amsterdam 24.-26.11.2005. ART: Habilitation BEGINN: 1999-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunika- tionswissenschaft (Burgstr. 21, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-97357-15, Fax: 0341-97357-09, e-mail: [email protected])

[3-L] Averbeck, Stefanie: Ernst Manheims 'Träger der öffentlichen Meinung': eine Theorie der Öffentlichkeit 30 Jah- re vor Jürgen Habermas, in: Frank Baron, David Norman Smith, Charles Reitz (Eds.): Authori- ty, culture and communication : the sociology of Ernest Manheim, Heidelberg: Synchron Wiss.- Verl. der Autoren, 2005, S. 43-69, ISBN: 3-935025-57-2 (Standort: USB Köln(38)-33A1839)

INHALT: Der Beitrag zur Soziologie E. Manheims (1900-2002) erörtert dessen Habilitations- schrift 'Die Träger der öffentlichen Meinung' (1933), indem der wissenschaftliche Ansatz in die Geschichte der Öffentlichkeitstheorien eingebettet wird. In diesem Zusammenhang wird 20 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

hier die Annahme ausgeführt, dass Manheims Buch der Vorläufer der von J. Habermas ver- fassten Genese der bürgerlichen Öffentlichkeit und des Entwurfs einer diskursiven Ethik (1962) ist. Zugleich weichen Manheims Denkmotive von den Habermasschen erheblich ab. Die Kritik an Habermas stützt sich vor allem auf diejenige von N. Schindler (1979) und A. Gestrich (1994) an Habermas' empirischen Defiziten. Ferner wird H. Pöttkers Kritik an Ha- bermas' wissenssoziologischem Ansatz (1995) herangezogen. Die Ausführungen gliedern sich nach einer kurzen Rezeptionsgeschichte von Manheims Habilitationsschrift in folgende Punk- te: (1) Denkmotive der Öffentlichkeit bei Habermas und Manheim, (2) sozialpsychologische und wissenssoziologische Prämissen bei den beiden Soziologen, (3) Genese und Analyse bürgerlicher Öffentlichkeit, (4) die Frage nach der Idealisierung der bürgerlichen Öffentlich- keit, (5) die Ausweitung der Perspektive bei Manheim im Zuges des Aufstiegs der NSDAP, (6) Kritik der Wissenssoziologie, (7) Manheims Diskursethik sowie (8) Metadiskurse. (ICG2)

[4-L] Ayaß, Ruth; Bergmann, Jörg R. (Hrsg.): Qualitative Methoden der Medienforschung, Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch Verl. 2006, 523 S., ISBN: 3-499-55665-0

INHALT: "Die qualitative Medienforschung hat in den vergangenen Jahren einen ungeahnten Aufschwung erlebt. Grund dafür ist die gestiegene Bedeutung der Medien in der Gesellschaft und die Tatsache, dass Medien mehr und mehr die ihnen traditionell zugewiesenen Räume und Arenen verlassen und heute in nahezu allen Bereichen des Alltagslebens und der Ar- beitswelt präsent sind. Bei der Untersuchung dieser Prozesse spielen qualitative Verfahren ei- ne immer wichtigere Rolle. Gegeben wird ein Überblick über die in der Medienforschung an- gewandten qualitativen Untersuchungsmethoden. In 20 Beiträgen werden die klassischen Verfahren der qualitativen Medienforschung wie Interview, Inhalts- und Textanalyse, Grup- pendiskussionen und Filmanalyse dargestellt. Weitere qualitative Methoden wie Ethnogra- phie, Objektive Hermeneutik oder Konversationsanalyse werden präsentiert und in ihrer spe- zifischen Bedeutung für die Medienforschung behandelt. Dazu werden neuere Untersu- chungsansätze wie visuelle Verfahren oder computergestützte Analyse vorgestellt, die selbst mit Medien arbeiten. Eingeleitet wird der Band von Beiträgen, die theoretisch und historisch die besondere Rolle qualitativer Verfahren für die Medienforschung herausarbeiten. Der Band macht mit den Möglichkeiten qualitativer Methoden für die Medienforschung vertraut und ist so für Wissenschaftler und Studierende, die sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven mit Medien befassen, eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Vorwort (9-12); 1. Qualitative Methoden in der Medienforschung - ein Ü- berblick: Jörg R. Bergmann: Qualitative Methoden der Medienforschung - Einleitung und Rahmung (13-41); Ruth Ayaß: Zur Geschichte der qualitativen Methoden in der Medienfor- schung: Spuren und Klassiker (42-71); Hans Wagner: Beobachtung, Interpretation, Theorie (72-96); 2. Daten und ihre Methoden / Methoden und ihre Daten - Aussagen und Antworten als Daten: Stefan Aufenanger: Interview (97-114); Burkhard Schäffer: Gruppendiskussion (115-145); Beobachtungen und Beschreibungen als Daten: Herbert Kalthoff: Beobachtung und Ethnographie (146-182); Götz Baehmann und Andreas Wittel: Medienethnographie (183- 219); Medienprodukte als konstruierte Daten: Hans J. Wulff: Filmanalyse (220-244); Stephan Wolff: Textanalyse (245-273); Gabriela B. Christmann: Inhaltsanalyse (274-292); Medien als Dokumente: Angela Keppler: Konversation- und Gattungsanalyse (293-323); Detlef Garz und Friedhelm Ackermann: Objektive Hermeneutik (324-349); Robert Schändlinger: Visuelle Ethnographie (350-390); 3. Themen und ihre Methoden: Jörg R. Bergmann: Studies of Work soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 21 1.1 Allgemeines

(391-405); Ruth Ayaß: Gender Studies (406-422); Rainer Winter: Cultural Studies (423-434); Susanne Regener: Visuelle Kultur (435-458); 4. Mediale Aufbereitung und Präsentation me- dialer Daten: Susanne Friese: Computergestützte Analyse qualitativer Daten (459-474); Mar- tin Hartung: Datenaufbereitung, Transkription, Präsentation (475-488); Jörg R. Bergmann: Mediale Repräsentation in der qualitativen Sozialforschung (489-508).

[5-F] Baecker, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Die Gesellschaft der Computer

INHALT: Niklas Luhmanns letztes Hauptwerk, 'Die Gesellschaft der Gesellschaft' (1997), lässt sich auch als Abgesang auf die Buchdruckkultur der modernen Gesellschaft lesen, ein großar- tiges Denkmal, das deutlich machen soll, welche Probleme der gesellschaftlichen Reproduk- tion diese Kultur wie gelöst hat, und damit auch die Standards definiert, an der sich alle künf- tigen Lösungen derselben Probleme werden messen lassen müssen. Denn dies ist die Hypo- these Luhmanns: Drei Entwicklungsstufen kennzeichnen die Gesellschaft, die Schriftkultur, die Buchdruckkultur und die Computerkultur. Jede dieser Entwicklungsstufen ist duch eine "Theorieform" gekennzeichnet, die die Voraussetzung dafür ist, dass der von der Einführung eines neuen Verbreitungsmediums produzierte Überschusssinn verarbeitet werden kann. Die Theorieform der Schriftkultur ist Aristoteles' "telos", die Theorieform der Buchdruckkultur Descartes' "unruhige Selbstreferenz" und die Theorieform der Computerkultur Spencer- Browns "Form". Das Forschungsprojekt besteht darin, die These Luhmanns zu validieren, ei- nige Konsequenzen für die Weiterentwicklung der soziologischen Theorie zu ziehen und ak- tuellen Problemstellungen des Übergangs zu einer Computerkultur der Gesellschaft nachzu- gehen. METHODE: Der methodische Ansatz kombiniert systemtheoretische, netzwerktheoretische und medientheoretische Überlegungen mit Studien zur Semantik und Empirie des Umgangs mit Verbreitungsmedien. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baecker, Dirk: Niklas Luhmann in the society of the computer. in: Cybernetics and human knowing, Vol. 13, 2006, No. 2, pp. 25-40. ARBEITSPAPIERE: Bae- cker, Dirk: The network synthesis of social action. Witten/ Herdecke: Univ. 2006. Unter: http://homepage.mac.com/baecker/NetworkSynthesis.pdf abrufbar. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[6-L] Becker, Ralf; Orth, Ernst Wolfgang (Hrsg.): Medien und Kultur: mediale Weltauffassung, (Trierer Studien zu Kulturphilosophie, Bd. 13), Würzburg: Königshausen u. Neumann 2005, 140 S., ISBN: 3-8260-3116-4 (Standort: USB Köln (38)-33A6010)

INHALT: "So sehr die Medialität der Kultur durch die Wirksamkeit und Aufdringlichkeit so genannter moderner Medien ins Bewusstsein der Menschen gedrungen ist und damit allent- halben zum Thema wurde - Medialität ist dennoch eine althergebrachte Grundfunktion aller bisherigen Kultur. Wer die Neuheit der Medien verstehen will, muss zunächst die originäre Rolle medialer Weltauffassung überhaupt in Rechnung stellen. Kultur als die Welt des Men- 22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

schen ist ein medialer Prozess, der nach seinen verschiedenen Dimensionen und Strukturmo- menten zu erkunden ist. Dabei zeigt sich, daß dasjenige, was Medium ist, sehr unterschiedlich bestimmt werden kann. Eine eigentümliche Mehrdeutigkeit scheint geradezu das bestimmen- de Charakteristikum der Medien zu sein, eine Mehrdeutigkeit, die sich auch auf Begriffe wie 'Information', 'Kommunikation' und 'Bedeutung' selbst überträgt. In einer solchen Lage ent- steht philosophischer Besinnungsbedarf. Deshalb werden in den vorliegenden sechs Beiträgen verschiedene Aspekte der media len Bedeutungsvielfalt differenziert, um die Zusammenhän- ge schärfer sichtbar zu machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst Wolfgang Orth: Die Kulturbedeutung der Medien (9-23); Ralf Becker: Auf verlorenem Posten? Zur Rolle des Subjekts in der Medienphilosophie (25-47); Christian Bermes: Kanal, Zeichen, Spur. Die Funktion der Medien (49-64); Peter Welsen: Die Erzählung als Medium personaler Identität (65-81); Klaus Fischer: Code, System und Konflikt. Probleme intersystemischer Kommunika- tion (83-118); Dirk Rustemeyer: Die Paradoxie des Dritten (119-133).

[7-F] Bidlo, Oliver (Bearbeitung): Martin Buber - ein vergessener Klassiker der Kommunikationswissenschaft? Dialogphiloso- phie in kommunikationswissenschaftlicher Perspektive

INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Bidlo, Oliver: Martin Buber: ein vergessener Klassiker der Kom- munikationswissenschaft? Dialogphilosophie in kommunikationswissenschaftlicher Perspek- tive. Marburg: Tectum Verl. 2006. ISBN 3-8288-9086-5. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)

[8-L] Bidlo, Oliver: Martin Buber - ein vergessener Klassiker der Kommunikationswissenschaft?: Dialogphiloso- phie in kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Marburg: Tectum Verl. 2006, 278 S., ISBN: 3-8288-9086-5 (Standort: UB Essen(465)-11/JCOU/1034+1)

INHALT: "Martin Bubers Denken ist bei vielen wissenschaftlichen Disziplinen auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Autor legt erstmals eine kommunikationswissenschaftliche Deutung von Bubers Ich-Du-Philosophie vor. Dabei zeigt sich, dass Bubers Denken wichtige Frage- und Problemstellungen des Faches berührt und sich darüber hinaus mit seinem Ansatz eine neue Mediengemeinschaft denken lässt, die das Verhältnis von unmittelbarem Dialog und medial vermittelter Kommunikation zum Wohle des Menschen erörtert. Der Autor vergleicht Bubers Ansatz mit Klassikern der Kommunikationswissenschaft wie George Herbert Mead, Alfred Schütz, Jürgen Habermas und Vilém Flusser und arbeitet darüber die Besonderheiten Bubers für die Frage nach dem Anderen und der Intersubjektivitätskonstitution heraus. Schlussend- licht bringt der Autor Bubers Ansatz in Verbindung mit den neuen Medien und entwickelt den Entwurf einer dialogischen Mediengemeinschaft, in der die dialogische Medienkompe- tenz und der dialogische Polysynthetiker ihren Platz finden." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 23 1.1 Allgemeines

[9-L] Blank, Stefan: Verständigung und Versprechen: Sozialität der Habermas und Derrida, Bielefeld: transcript Verl. 2006, 229 S., ISBN: 3-89942-456-5 (Standort: USB Köln (38)-33A3722)

INHALT: "Das Verhältnis von Habermas und Derrida wird in der vorliegenden Untersuchung in der Auseinandersetzung mit einer systematischen Frage eruiert. Das Ziel dieser Auseinander- setzung liegt darin, herauszuarbeiten, wie wir unsere irreduzible Sozialität vom Zusammen- hang zwischen normativen Bezügen und sprachlichen Praktiken her verstehen können. Aus dem Blickwinkel dieses systematischen Interesses wird dargestellt und diskutiert, welche Bei- träge Habermas und Derrida zur Beantwortung der Frage leisten. Das Kapitel I arbeitet den Ansatzpunkt der Untersuchung heraus. Es soll einen Baustein der Theorie des kommunikati- ven Handelns sichern, an dem im weiteren die Vereinbarkeit von Habermas' und Derridas Philosophie zu erörtern ist. Diesen Baustein bezeichne ich als Modell elementarer Vergesell- schaftung. Das erste Kapitel klärt den Begriff eines solchen Modells und arbeitet die Funktion heraus, die es in Habermas' Theorie erfüllt. In Kapitel 2 diskutiere ich Habermas' sprach- pragmatische Erläuterung der Normativität unserer sozialen Bezüge. Das Kapitel hat zwei Teile. Im ersten Teil bringe ich einen Einwand gegen Habermas' Erläuterung sprachlichen Gehalts und gegen die resultierende Bestimmung des Verhältnisses von Normativität und Ge- halt vor. Im zweiten Teil vollziehe ich in einer Lektüre des fünften Kapitels der Theorie des kommunikativen Handelns nach, in welchem systematischen Kontext Habermas die Bestim- mung dieses Verhältnisses entwickelt. In Kapitel 3 stelle ich dar, wie Derrida das Verhältnis von Normativität und sprachlichem Gehalt konzipiert. Auch dieses Kapitel hat zwei Teile, wovon sich der erste Derridas Erläuterung sprachlichen Gehalts widmet und der zweite sei- nem damit verbundenen Verständnis normativer Bezüge. Entsprechend der Unterschiedlich- keit der Formen, in denen sich Habermas' und Derridas Arbeiten präsentieren, gehen die bei- den Kapitel verschieden vor. Die in systematischer Form präsentierte Theorie von Habermas diskutiere ich nahe am Text, um die Schwierigkeiten, die ich sehe, in der Genese der Syste- matik nachvollziehbar zu machen. Von den Arbeiten Derridas halle ich in meiner Darstellung einen größeren Abstand und verfolge weniger einzelne Argumentationszüge, als daß ich sie in ein übersichtliches Bild zu ordnen versuche. Der Argumentationsgang der Abschnitte wird in kurzen Einleitungen zu Beginn eines jeden Abschnitts dargestellt. Kapitel 4 zieht das Resü- mee. Als solches stellt es heraus, wie sich nach dem Durchgang durch Habermas' und Derri- das Arbeiten der Begriff eines Modells elementarer Vergesellschaftung darstellt. Abschlie- ßend gehe ich auf die Frage ein, wie das Verhältnis der beiden Philosophien beschrieben wer- den kann." (Textauszug)

[10-L] Dahinden, Urs: Framing: eine integrative Theorie der Massenkommunikation, (Forschungsfeld Kommunika- tion, Bd. 22), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 346 S., ISBN: 3-89669-576-2 (Standort: UB Bonn (5)-2006-5348)

INHALT: "Dieses Buch bietet eine umfassende Bestandsaufnahme zum Forschungsfeld Framing. Urs Dahinden arbeitet die multidisziplinäre Geschichte des Framing-Begriffs auf und legt ei- ne präzisierende Definition vor. Mit einer kriteriengeleiteten Literaturanalyse erschließt und systematisiert er das heterogene Feld der empirischen Forschung auf diesem Gebiet. Schließ- lich demonstriert er anhand einer Fallstudie das Potenzial der Theorie für die integrierte Ana- lyse von Medieninhalten und Medienwirkungen und diskutiert, unter welchen Bedingungen 24 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

Framing als Paradigma für die Kommunikations- und Medienwissenschaft dienen kann." (Autorenreferat)

[11-L] Dresner, Eli: Middle region phenomena and globalization, in: International Communication Gazette, Vol. 68/ 2006, Nr. 4, S. 363-378 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/4/363)

INHALT: Ziel des Beitrages ist es, den theoretischen Ansatz von Joshua Meyrowitz in 'No Sense of Place' (deutsch: Die Fernsehgesellschaft: Wirklichkeit und Identität im Medienzeitalter) auf das Feld der aktuellen Weltpolitik zu übertragen. Im ersten Abschnitt werden einige der Hauptthesen von Meyrowitz überprüft und die Begriffe "Zentralbereich" (middle region) und "Seitenbühne" (sidestage) definiert. Im zweiten Abschnitt wird gezeigt, dass der theoretische Ansatz von Meyrowitz auf das heutige globale politische System anwendbar ist und im drit- ten Abschnitt werden die Begriffe "Zentralbereich" und "Seitenbühne" benutzt, um mit ihrer Hilfe einige Phänotypen in der politischen Weltarena zu analysieren. Zu den behandelten Bei- spielen gehören: politische Äußerungen, die sich gleichzeitig an unterschiedliche Publika wenden, das Manövrieren lokaler Vertreter internationaler NGOs zwischen den internen und den internationalen Arenen und der "Krieg gegen den Terrorismus" als ein hybrider Einsatz von Gewalt. (UNübers.)

[12-L] DVB Multimedia Bayern GmbH (Hrsg.): Der Mehrwert der Medien - Motor für Innovation und Wachstum: Dokumentation der Me- dientage München 2005, Berlin: Vistas Verl. 2006, 301 S., ISBN: 3-89158-429-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.1689)

INHALT: "Über den 'Mehrwert der Medien - Motor für Innovation und Wachstum', das Leitmotto der Medientage 2005, wurde in vielen Diskussionsrunden auf den Medientagen München de- battiert. Im Printgipfel ging es um die Strategien von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen, sich durch innovative Zusatzangebote, neue Formate oder neue Beteiligungen gegen die harte Konkurrenz auch der digitalen Medien zu behaupten. In der traditionellen 'Elefantenrunde' des Mediengipfels zur Eröffnung der Medientage, wurde die Notwendigkeit einer schnellen Digitalisierung im Fernsehbereich deutlich. Dass die Zielgruppe der 14 bis 49jährigen nicht mehr Maßstab aller Dinge sein kann, war eines der Ergebnisse des Zukunftsgipfels: Der de- mographische Wandel muss in Programm und Werbung stärker beachtet werden, wollen Medien und Agenturen vermeiden, dass ihnen ihre Zielgruppen 'wegaltern'. Die Frage nach der Zukunft der Werbung gewann im Jahr 2005 außerdem durch diverse Fälle von Schleich- werbung in Deutschland sowie durch die Überlegungen der EU-Kommission, die Wer- beregeln zu liberalisieren, an Brisanz. In der Dokumentation finden sich Vorträge, Charts, Diskussions- runden, die Ergebnisse diverser Studien sowie Resümees der über 90 Einzel- veranstaltungen des Medienkongresses." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mediengipfel: Der Mehrwert der Medien - Motor für Innovation und Wachstum (27-54); Printgipfel: Auf- bruch - Neue Produkte, neue Märkte, neue Geschäftsfelder (55-80); Prof.Dr. Kurt Biedenkopf : Der demographische Wandel: Konsequenzen für Medien und Werbung (81-90); Wolfgang Werres: Der demographische Wandel: Bevölkerungsprognose bis 2015 (91-96); Prof. Wolf- gang Thaenert: Regulierung auf dem Prüfstand. Zur Zukunft der Landesmedienanstalten (97- 102); Thomas Kleist: Werberecht in Europa und Deutschland, aktuelle Entwicklungen (103- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 25 1.1 Allgemeines

110); Dr. André Wiegand: Chancen und Grenzen überregionaler Strategien im Lokal-TV (111-118); Dr. Oliver Ecke: PVR-Nutzung. Verändert sich die Fernsehnutzung ? (119-130); Prof.Dr. Manfred Schwaiger: Finanzierungssituation der Verlagsbranche: Status Quo oder Zukunft (131-138); Dr. Thomas Knieper: 'Tsunami bin Laden': Wenn Medienbilder das Wohnzimmer fluten (139-146); Prof.Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner und Heiko Richter: Herausforderungen für den Nachwuchs: Aus- und Weiterbildung auf der MedienArena (147- 155); Resümees der Veranstaltungen mit Themenschwerpunkt: Medienpolitik (156-169); Werbung (170-183); Film/Produktion (184-199); Fernsehen (200-213); Hörfunk (214-227); Multimedia (228-239); Internet (240-253); Print (254-265); Medienkompetenz/Journalismus (266-275); Specials (276-287); Technologie-Specials (288-297); Aus- und Fortbildung (298- 300).

[13-L] Gehrau, Volker; Fretwurst, Benjamin; Krause, Birgit; Daschmann, Gregor (Hrsg.): Auswahlverfahren in der Kommunikationswissenschaft, Köln: Halem 2005, 288 S., ISBN: 3- 938258-10-1 (Standort: UB Bonn(5)-2005-8813)

INHALT: "Bei kommunikationswissenschaftlichen Studien, insbesondere bei den Inhaltsanaly- sen, ergeben sich immer wieder Probleme, die nicht mit den üblichen Ansätzen für Zufalls- stichproben gelöst werden können. Die Güte empirischer Datenerhebungen wird aber ent- scheidend vom Auswahlverfahren bestimmt. Der vorliegende Band widmet sich deshalb un- terschiedlichen Aspekten von typischen Auswahlverfahren in der Kommunikationswissen- schaft. Welche Auswahlverfahren werden in der Kommunikationswissenschaft angewandt? Wie werden sie dokumentiert? Welche Besonderheiten ergeben sich bei qualitativen Untersu- chungsanlagen? Mit diesen Fragen befassen sich die ersten drei Beiträge. Im zweiten Teil geht es um die speziellen Probleme bei Inhaltsanalysen, wie beispielsweise beim Umgang mit herausragenden Ereignissen während der Erhebungszeit, bei publizistischen Stichproben für Zeitungen sowie vergleichenden Stichproben von Internetseiten. Auswahlprobleme bei Be- fragungen werden im letzten Abschnitt des Buches behandelt. Hier stehen u.a. Probleme der Geburtstagsmethode bei Telefonumfragen, die Auswirkungen von Face-to-Face- und Tele- fonbefragungen sowie unterschiedliche Rekrutierungsverfahren bei Online-Befragungen im Mittelpunkt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Volker Gehrau / Benjamin Fretwurst: Auswahlverfahren in der Kommunikationswissenschaft. Eine Untersuchung aktueller Veröf- fentlichungen über empirische Studien in der Kommunikationswissenschaft (13-31); Benja- min Fretwurst / Volker Gehrau Irene Weber: Notwendige Angaben zu Auswahlverfahren. Theoretische Überlegungen und eine empirische Auswertung der Dokumentationspraxis in der KW (32-51); Christian Wenger: Fallauswahl als theoretisches Sampling. Theoretisch kon- trollierte Kontrastierung in interaktiv konstruierten Bezugsrahmen (52-70); Grit Jandura / O- laf Jandura / Christoph Kuhlmann: Stichprobenziehung in der Inhaltsanalyse. Gegen den My- thos der künstlichen Woche (71-116); Joachim Trebbe: Stichprobenkonzepte der kontinuierli- chen Fernsehprogrammforschung in Deutschland. Forschungslogische Probleme und for- schungspraktische Lösungen (117-137); Jens Wolling: Normalzeit vs. Spezialzeit.Besondere Ereignisse als Problem der Stichprobenziehungbei Inhaltsanalysen von Medienangeboten (138-157); Wiebke Möhring / Annekaryn Tiele Helmut Scherer / Beate Schneider: Repräsen- tative Stichprobe des Zeitungsangebotes - die Methode der Publizistischen Stichprobe als computerbasiertes Auswahlverfahren (158-172); Thomas Roessing: Einsatz einer 'Typen- stichprobe' für die Inhaltsanalyse politischer Internetinhalte (173-182); Maja Malik: Hetero- genität und Repräsentativität. Zur Konzeption von Grundgesamtheit und Stichprobe der Stu- 26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

die 'Journalismus in Deutschland II' (183-202); Marcus Maurer: Befragtenauswahl bei Tele- fonumfragen. Wie zuverlässig ist die Geburtstagsmethode? (203-222); Jörg Hagenah / Hen- ning Best: Die Rolle von Auswahl- und Befragungsverfahren am Beispiel der Media- Analyse. Grundgesamtheit und Inhalte im Vergleich zwischen telefonisch und persönlich- mündlich erhobenen Daten (223-250); Gregor Daschmann / Tilo Hartmann: 'Zur Befragung bitte hier klicken ...' Der Einfluss unterschiedlicher Rekrutierungsverfahren auf die Zusam- mensetzung von Stichproben bei Online-Befragungen (251-281).

[14-L] Heilmann, Christa (Hrsg.): Kommunikationskulturen: intra- und interkulturell ; Festschrift für Edith Slembek, (Spre- chen und Verstehen : Schriften zur Kommunikationstheorie und Kommunikationspädagogik, Bd. 23), St. Ingbert: Röhrig 2005, 334 S., ISBN: 3-86110-396-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005/9197)

INHALT: "Innerhalb jeder Sprache gibt es emotionale, regionale, soziale Mehrsprachigkeit, Sie wird in verschiedenen Kulturen gelebt: Regionen, Berufen, Konfessionen, Alterskohorten, Gender. Es gibt also intrakulturell, in der eigenen Sprache, interkulturelle Differenzen, nicht nur zwischen verschiedenen Sprachen. Allerdings werden die Unterschiede oft erst in der Be- gegnung mit Fremden und mit Fremdsprachen bewusst, grenzen ab, nicht selten aus. Wer die Grenzen überwinden, wer Ausgrenzungen vermeiden möchte, muss zunächst die eigenen und die fremden Grenzen kennenlernen. Dieser Aufgabe hat sich Edith Slembek an den Universi- täten Saarbrücken, Koblenz-Landau und Lausanne in Forschung und Lehre verschrieben. Die ihr gewidmeten Beiträge aus dem In- und Ausland beschreiben Grundlagen und Aspekte von Kommunikationskulturen, speziell von rhetorischer, ästhetischer, Medien- und Genderkom- munikation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christa Heilmann im Gespräch mit Edith Slembek: "Kulturen sind nicht homogen" (11-24); Hellmut K. Geissner: ... denn was innen, das ist außen...": Edith Slembeks Zwischenwelten (25-35); Lutz Christian Anders und Y- vonne Anders: Beurteilung suprasegmentaler Parameter durch "Experten" und "Laien" (37- 43); Edwin Black: The Cultures of Time: A Riff for Edith Slembek (45-49); Hartwig Eckert und Geoff Parker: Interkulturelle Kommunikation in verwandten Sprachen und Kulturen (51- 59); Ursula Hirschfeld, Eberhard Stock: Zur Betonung von Komposita in der (schwei- zer)deutschen Standardaussprache (61-68); Helga Kotthoff: Wie erwerben Kinder Ironie und was leistet diese in unserer Kommunikationskultur? (69-78); Sharon Ruhly: Lost in Translati- on (79-85); Pascal Singy: Regard sémiologique sur une pratique séméiologique (87-93); Stan- ley Deetz: The Place of Human Differences in Decisions: Rethinking Communication in the Multi-Cultural Context (95-102); Eric E. Peterson and Kristin M. Langellier: Engaging Cultu- ral Differences in the Classroom: On Teaching What You're Not (103-110); Annette Lepschy: Grußworte und Ansprachen schreiben: Antike Rhetorik im Einsatz für eine zeitgenössische Kommunikationskultur (111-117); Martin Peler: Freier Dialog - koproduzierendes Sprech- denken: Erfahrungen mit Redeplanung nach Stichwortzetteln in einem Seminar für Sprech- gruppen am Fernsehen (119-125); Alexander Schwarz: Kommunikationskulturen vor 500 Jahren (127-134); Gary W. Selnow: A Rhetoric of Peace in a Time of War (135-142); Mirjam Bollag Dondi: Konfliktberatung interkulturell: Ein Praxisbericht (143-152); Timothy G. Heg- strom: Culture Change and Investor Voice at Hewlett-Packard (153-160); Albert F. Herbig: Führungskultur als Kommunikationskultur (161-164); Annette Mönnich: Gesprächskultur und Lernkultur: Eine Reflexion am Beispiel Mediationstraining (165-172); Petra und Silke Slembek: Klären als Erfolgsfaktor in der Praxis interdisziplinärer Projektarbeit (173-181); Henner Barthel: Russische Dichter sprechen (183-190); Elizabeth Fine: "White Boys Can't soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 27 1.1 Allgemeines

Step?": Challenges of Multicultural Stepping (191-197); Hanns Hohmann: Conquering But- terfly: Vagaries and Ambiguities of (Post-)Colonialism, Sexuality, and (Anti-)Feminism from Madame Chrysanthème to Madama Butterfly (199-207); Thomas Kopfermann: Lyrik als Dia- log: Über das Verhältnis von lyrischem Subjekt und Sprecher-Ich (209-218); Tobias Geiss- ner: Moderatorinnen und Moderatoren im Hörfunk: geschlechterspezifische Einsatzbedin- gungen (219-227); Silvia Ricci Lempen: Des Spaghettis? (229-231); Suela Sefa: L'enseigne- ment genrée dans le cadre universitaire: Eléments d'une recherche empirique à l'Université de Genève (233-239); Jo Sprague: The Liminal Servants: Women Educators on the Borderlands (241-248); Senta Troemel-Ploetz: Deutsche Gespraechskultur vor der Fernsehkamera: Drei Glossen (249-255); Georgette Blanc: L'apport de la sophrologie dans mon enseignement: Histoire et définitions de la sophrologie (257-263); Roland Forster: "Wie ein Dichter spre- chen oder mindestens wie ein Deutscher" - Lehr- und Lernziele in der mündlichen Kommu- nikation in plurikulturellen Unterrichtssituationen (265-272); Gabriel Ptok: Neues in der Schule tun, ohne das Alte zu vergessen (273-282); Jo E. Schnorrenberg: Diversity Manage- ment als Bestandteil von Kommunikationskultur und Konfliktklärung in Teams: Ein Beitrag zur Berufsethik (283-291); Susanne Wokusch: Kommunikation im Fremdsprachenunterricht: "Mission Impossible"? (293-300); Eberhard Wolf: "Kann ich das noch mal hören?" (301- 311).

[15-L] Heller, Mária: New ICTs and the problem of 'publicness', in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 3, S. 311-329 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/3/311)

INHALT: Die globalen Entwicklungen und das Auftauchen neuer Geräte auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie haben zu radikalen Veränderungen der kom- munikativen Praktiken und des Verhaltens beim Umgang mit Information geführt. Da sich sowohl für die Wissenschaft als auch für den Laien auch die Vorstellungen von Kommunika- tion und kommunikativer Situationen verändert haben, ergibt sich die Notwendigkeit der Ausarbeitung einer neuen und komplexen Kommunikationstheorie. Der Beitrag unternimmt den Versuch einer analytischen Beschreibung der allen möglichen Formen von Kommunika- tion zugrundeliegenden Strukturen, indem er die semantischen Widersprüche strukturiert, die die Normen und Strategien, die das kommunikative Verhalten der Menschen lenken, erklären. Die semantischen Dichotomien öffentlich/ privat, öffentlich/ nicht-öffentlich, direkt/ vermit- telt bilden einen Bezugsrahmen, indem jedes Feld entsprechend dieser Widersprüche definiert ist. Sie helfen uns zu verstehen, wie Sprecher versuchen sich selbst, ihre Partner und ihre kommunikativen Handlungen zu platzieren und wie sie in diesem strukturierten Raum Kon- strukte von Kommunikation herstellen. Die semantischen Widersprüche, die in diesem Bei- trag behandelt werden, konstituieren einen Aspekt einer komplexen Kommunikationstheorie, die alle Arten von Kommunikation von der interpersonalen Kommunikation bis zur Massen- kommunikation abdeckt und dabei sowohl die Existenz überlappender Öffentlichkeiten be- rücksichtigt als auch den Versuch unternimmt, das kommunikative Verhalten von Menschen mit Hilfe von Absichten und Erfolg, Normen und Strategien zu erklären. (UNübers.)

28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

[16-L] Hepp, Andreas; Krotz, Friedrich; Moores, Shaun; Winter, Carsten (Hrsg.): Konnektivität, Netzwerk und Fluss: Konzepte gegenwärtiger Medien-, Kommunikations- und Kulturtheorie, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 215 S., ISBN: 3-531-14598-3

INHALT: "Mit fortschreitendem sozialen und kulturellen Wandel besteht auch ein Bedarf an einem Wandel unseres analytischen Vokabulars. Das Buch setzt sich mit drei Schlüsselkon- zepten der gegenwärtigen Kommunikations-, Medien- und Kulturwissenschaften auseinander, nämlich 'Konnektivität', 'Netzwerk' und 'Fluss'. In verschiedenen Beiträgen einschlägig aus- gewiesener Autorinnen und Autoren wird gezeigt, dass es diese drei Konzepte sind, die es uns ermöglichen, Prozesse von Medienkommunikation auf eine der heutigen Zeit angemessene Weise zu fassen. In den Beiträgen des Buches wird nicht einfach abstrakt argumentiert, son- dern an vielfältigen und auf verschiedenste Medien bezogenen Beispielen das analytische Po- tenzial dieser Konzepte aufgezeigt. Ein Fokus auf Konnektivitäten, Netzwerke und Flüsse er- öffnet einer empirischen und kritischen Medienforschung vielfältige Perspektiven." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Hepp, Friedrich Krotz, Shaun Moores u. Carsten Winter: Konnektivität, Netzwerk und Fluss (7-19); Friedrich Krotz: Konnektivität der Medien: Kon- zepte, Bedingungen und Konsequenzen (21-41); Andreas Hepp: Translokale Medienkulturen: Netzwerke der Medien und Globalisierung (43-68); John Tomlinson: "Your Life - To Go": Der kulturelle Einfluss der neuen Medientechnologien (69-78); Carsten Winter: TIMES- Konvergenz und der Wandel kultureller Solidarität (79-100); Nick Couldry: Akteur-Netz- werk-Theorie und Medien: Über Bedingungen und Grenzen von Konnektivitäten und Ver- bindungen (101-117); Thorsten Quandt: Netzwerke und menschliches Handeln: Theoretische Konzepte und empirische Anwendungsfelder (119-140); Maren Hartmann: Undercurrents: Postkolonialer Cyberfeminismus, eine Mailingliste und die Netzwerkgesellschaft (141-161); Andreas Wittel: Auf dem Weg zu einer Netzwerk-Sozialität (163-188); Shaun Moores: Orts- konzepte in einer Welt der Ströme (189-205).

[17-L] Hepp, Andreas; Winter, Rainer (Hrsg.): Kultur - Medien - Macht: Cultural Studies und Medienanalyse, (Medien - Kultur - Kommuni- kation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 468 S., ISBN: 3-531-42948-5 (Standort: UB Siegen(467)-20KLE1751(3))

INHALT: "Die Cultural Studies sind auch im deutschsprachigen Raum ein etablierter Ansatz der Kommunikations- und Medienforschung. Mit dem nun in der erweiterten und überarbeiteten dritten Auflage erschienenen Sammelband werden einerseits grundlegende Konzepte der Cul- tural Studies vorgestellt, andererseits wird anhand exemplarischer Analysen das Potenzial dieses Ansatzes aufgezeigt. Neben klassischen Texten von Ien Ang, John Fiske und Lawrence Grossberg sind in dem Band aktuelle Artikel zur Rezeption und Formierung der Cultural Stu- dies in unterschiedlichen akademischen Disziplinen und eine Vielzahl von Kulturanalysen verschiedenster Formen der Medienkommunikation enthalten." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Lawrence Grossberg: Der Cross Road Blues der Cultural Studies (23-40); John Fiske: Populäre Texte, Sprache und Alltagskultur (41-60); Ien Ang: Radikaler Kontextualis- mus und Ethnografie in der Rezeptionsforschung (61-79); Rainer Winter: Reflexivität, Inter- pretation und Ethnografie: Zur kritischen Methodologie von Cultural Studies (81-92); Udo Göttlich: Kultureller Materialismus und Cultural Studies: Aspekte der Kultur- und Medien- theorie von Raymond Williams (93-107); Karl H. Hörning & Julia Reuter: Doing Material soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 29 1.1 Allgemeines

Culture: Soziale Praxis als Ausgangspunkt einer "realistischen" Kulturanalyse (109-123); Friedrich Krotz: Gesellschaftliches Subjekt und kommunikative Identität: Zum Menschenbild von Cultural Studies und Symbolischem Interaktionismus (125-138); Brigitte Hipfl: Inszenie- rungen des Begehrens: Zur Rolle der Fantasien im Umgang mit Medien (139-153); Andreas Hepp: Konnektiviät, Netzwerk und Fluss: Perspektiven einer an den Cultural Studies orien- tierten Medien- und Kommunikationsforschung (155-174); Lothar Mikos: Cultural Studies im deutschsprachigen Raum (177-192); Eggo Muller & Hans J. Wulff: Aktiv ist gut, interaktiv noch besser: Anmerkungen zu einigen offenen Fragen der Cultural Studies (193-200); Elisa- beth Klaus: Verschränkungen: Zum Verhältnis von Cultural Studies und Gender Studies (201-218); Andreas Dörner: Medienkultur und politische Öffentlichkeit: Perspektiven und Probleme der Cultural Studies aus politikwissenschaftlicher Sicht (219-236); Jannis Androut- sopoulos: Cultural Studies und Sprachwissenschaft (237-253); Ralf Hinz: Cultural Studies und avancierter Musikjournalismus in Deutschland (255-266); Rudi Renger: Populärer Jour- nalismus (269-283); Ursula Ganz-Blättler: Die (Fernseh-)Fiktion als Gemeinschaftswerk(en) und kulturelle Teilhabe (285-298); Matthias Marschik: Verdoppelte Identitäten: Medien- und Werbebotschaften als Konstrukteure von Authentizität (299-309); Mark Terkessidis: Globale Kultur in Deutschland: Der lange Abschied von der Fremdheit (311-); Siegfried Jäger: Zwi- schen den Kulturen: Diskursanalytische Grenzgänge (327-351); Johanna Dorer: Das Internet und die Genealogie des Kommunikationsdispositivs: Ein medientheoretischer Ansatz nach Foucault (353-365); Frank Wittmann: Globalisierung, Gewalt und Identität im Diskurs der westafrikanischen Weltmusik (367-382); Klaus Neumann-Braun & Axel Schmidt: Ethnogra- fie von Jugendszenen am Beispiel einer Studie zur Welt der Gothics (383-397); Caroline Dü- vel: Kommunikative Mobilität - mobile Lebensstile? Die Bedeutung der Handyaneignung von Jugendlichen für die Artikulation ihrer Lebensstile (399-432); Ute Bechdolf: Verhand- lungssache Geschlecht: Eine Fallstudie zur kulturellen Herstellung von Differenz bei der Re- zeption von Musikvideos (425-437); Waldemar Vogelgesang: Kulturelle und mediale Praxis- formen Jugendlicher (439-454).

[18-L] Jörke, Dirk: Jürgen Habermas: das Vernunftpotential der Moderne, in: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur : Theorien der Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 491-502, ISBN: 3-531-14519-3

INHALT: Kulturtheoretische Fragestellungen im Gesamtwerk von Jürgen Habermas werden zusammenfassend diskutiert. Dabei kommen Haberms' Arbeiten zur kommunikativen Ratio- nalität, zu Gesellschaft als System und Lebenswelt, zur Zeitdiagnose ("Kolonialisierung der Lebenswelt") sowie zur deliberativen Demokratie zur Sprache. In kulturtheoretischer Hinsicht ist Habermas' These einer sozialanthropologischen Verankerung von Vernunftpotentialen, die im alltäglichen menschlichen Miteinander zu Tage treten, von besonderer Bedeutung. Diese Potentiale können sich umso mehr entfalten, je stärker in der Moderne der Mensch von tradi- tionellen Autoritäten und Wertmustern entbunden wird. Mit dieser These wendet sich Ha- bermas gegen pessimistische Kulturtheorien, wie sie von Max Weber, aber auch von Hork- heimer und Adorno vertreten worden sind. (GB)

30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

[19-L] Kempf, Wilhelm: Social constructivism and its implications for critical media studies, in: conflict & communica- tion online, Vol. 5/2006, No. 1, 6 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_1/pdf_2006-1/ kempf_2006.pdf)

INHALT: "Während Medienkritiker daran festhalten, dass Kriegsberichterstattung einen starken Bias in Richtung auf Konflikteskalation hat, behaupten ihre Gegner, dass das Konzept einer verzerrten Realität nicht aufrechterhalten werden könne. Was wie eine medien-politische Auseinandersetzung erscheint, rührt von einem erkenntnistheoretischen Problem her, welches die Wurzeln der Kultur- und Sozialwissenschaften ganz allgemein berührt: die Frage, ob die soziale Konstruktion der Realität die Beliebigkeit von Meinungen impliziert. Die vorliegende Arbeit diskutiert diese These aus konstruktivistischer Perspektive und zeigt auf, dass sie so- wohl auf einem unzureichenden und logisch falschen Verständnis von Wahrheit und Wirk- lichkeit basiert, wie auch auf einer mangelnden Differenzierung zwischen Fakten und Bedeu- tungen, zwischen Wahrheit und Glauben und zwischen objektiven und subjektiven Realitäten. Indem sie einen dritten Weg zwischen Kulturimperialismus und einem naiven Verständnis von Kulturrelativismus aufzeigt, erörtert diese Arbeit schließlich die methodische Grundlage, auf welcher Medienkritik aufbauen kann." (Autorenreferat)

[20-F] Kleiner, Marcus S., Dr. (Bearbeitung); Strasser, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Die mediale Konstruktion sozialer Wirklichkeit. Bausteine einer gesellschaftskritischen Me- dientheorie

INHALT: Das Erkenntnisinteresse der vorgelegten Dissertation besteht darin, eine gesellschafts- kritische Medientheorie zu entwerfen. Die gesellschafts- und kulturbestimmenden Medien sind für diese Theorie wesentlich die Presse und das Fernsehen, bedingt auch das Internet. Mit dieser Dissertation wird das Ziel verfolgt, einen alternativen sozial- und medientheoreti- schen sowie -kritischen Ansatz im Feld der Auseinandersetzung mit dem Diskurs zur media- len Konstruktion sozialer Wirklichkeit, wie er bisher im Feld sozial- und medienwissen- schaftlicher (Medien)Forschung geführt wurde, zu präsentieren. Die vier Leitthemen einer gesellschaftskritischen Medientheorie sind: Medienkonstruktivismus, Medienkritik, Medien- kompetenz und Medien-Heterotopien. Zunächst werden in der Dissertation die Themen sozia- le und mediale Konstruktion von Wirklichkeit allgemeintheoretisch diskutiert, um ausgehend davon hervorzuheben, was eine gesellschaftskritische Medientheorie unter sozialer und medi- aler Konstruktion von Wirklichkeit im Speziellen versteht und worin sich beide unterschei- den. Daran anschließend wird das spezifische Erkenntnisinteresse einer gesellschaftskriti- schen Medientheorie an der medialen Konstruktion von Wirklichkeit skizziert - und zwar im Spannungsfeld der Themen Öffentlichkeit, Unterhaltung und Manipulation. Hierbei wird so- wohl eine allgemeintheoretische sowie theoriespezifische Grundlage geschaffen werden, von der aus die Themen Medienkritik, Medienkompetenz und Medien-Heterotopien diskutiert werden können. Die Analysen der vorgelegten Dissertation verstehen sich v.a. als Diskurs- analysen von Medientheorien sowie Medienkritiken. Leitend war in diesem Kontext die Ü- berzeugung, dass die Wirklichkeit der Medien zunächst und zumeist die Wirklichkeit der Diskurse über Medien ist und diese als konstitutive Referenzsysteme der sozialen und indivi- duellen Konstruktion medialer Wirklichkeiten fungieren. Weiterhin, dass das Verhältnis von Medien und Gesellschaft sowie sozialer und medialer Konstruktion von Wirklichkeit, nur als Interdependenz beschrieben und somit kein Hierarchieverhältnis zwischen diesen beiden soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 31 1.1 Allgemeines

Wirklichkeiten festgestellt werden kann. Was allerdings unterschieden werden konnte, waren einerseits verschiedene Akzentsetzungen, entweder auf die soziale oder die mediale Kon- struktion von Wirklichkeit. Andererseits Grenzen medialer Inszenierungslogiken, etwa hin- sichtlich der gesellschaftlichen Wirklichkeit von Themen wie Krieg oder Arbeitslosigkeit. Dem Leser wird in dieser Dissertation kein Ariadnefaden an die Hand gegeben, der aus dem Labyrinth der Medien herausführt oder ihm eine definitive, a-historische Theorie zum Ver- stehen der und zur Kritik an den Medien anbietet. Vielmehr geht es darum, möglichst vielfäl- tige Einblicke in die Architektur des medialen Universums sowie dem Interdependenzge- flecht von sozialer und medialer Wirklichkeitskonstruktion zu vermitteln - und zwar, dies be- grenzt die Vielfalt der Einblicke, aus der Perspektive einer gesellschaftskritischen Medien- theorie als Theoriefiktion. Damit sollen die Grundlagen für eine pragmatisch orientierte und transdisziplinär angelegte gesellschaftskritische Medientheorie der Mediengesellschaft ge- schaffen werden, die versucht, einerseits die Ausbildung einer reinen Begriffswüste, auf der anderen Seite die Ausbildung einer von jeder Theorie verlassenen Empirie zu verhindern so- wie kontextrelative Maßstäbe zur Kritik der Medien zu formulieren. Eine so verstandene transdisziplinäre Medientheorie und Medienkritik versucht, zwischen Theorie und Praxis zu vermitteln und zielt darauf, praktische Erkenntnis bzw. praktisch verwendbares Wissen zu sein, ohne sich dabei als Leitfaden, Handbuch oder direkt implementierbare Sozialtechnolo- gie zu verstehen. Vielmehr sollen gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten im Umgang mit der Wirklichkeit des Sozialen und des Medialen diskutiert werden. ZEITRAUM: 1840-2005 METHODE: Leitend ist die These der Verschmelzung von Wissenschaft und Fiktion. Wissen- schaft ist insofern nur noch als science-und-fiction möglich. Dieses Verständnis von Wissen- schaft bedeutet somit zugleich das Erkunden unbekannter und das Werden neuer Welten, die Ambivalenz von Wissen und Nicht-Wissen, Erfahrung und Experiment. Der Wissenschaftler wird aus dieser Perspektive zum Science-und-Fiction-Autor, wie etwa Michel Foucault in ei- ner Selbsteinschätzung seiner Studie 'Der Wille zum Wissen betont': "Was das Problem der Fiktion anbetrifft, das ist für mich ein sehr wichtiges Problem; ich bin mir dessen voll be- wusst, dass ich niemals etwas anderes geschrieben habe als fictions. Ich will nicht sagen, dass das außerhalb von Wahrheit liegt. Es scheint mir die Möglichkeit zu geben, die Fiktion in der Wahrheit zum Arbeiten zu bringen, mit einem Fiktions-Diskurs Wahrheitswirkungen hervor- zurufen und so zu erreichen, dass der Wahrheitsdiskurs etwas hervorruft, 'fabriziert', was noch nicht existiert, also 'fingiert'." Das Fiktionale einer Theorie ist aus dieser Perspektive ei- nerseits ihr konstruktiver Gestus, d.h. die Notwendigkeit, stets ein spezifisches Szenario zur Auseinandersetzung mit einem konkreten Gegenstand zu entwerfen, weil entweder der Ge- genstand oder die theoretische Hinsicht auf diesen Gegenstand, nicht unter den Bedingungen offizieller Wissenschaftlichkeit und fachdisziplinärer Ordnungen untersucht bzw. angewendet werden kann. Andererseits kann in diesem Sinne eine fiktionale Theorie Einfluss auf die offi- zielle Ordnung der Wirklichkeit nehmen, indem in ihr Perspektiven entwickelt werden, die den wissenschaftlichen und lebensweltlichen status quo im Umgang mit dem jeweiligen Ge- genstandsbereich subvertieren und weiterentwickeln oder als produktive Alternative zu die- sem fungieren können. Diese Überlegungen laufen letztlich darauf hinaus, die Trennung zwi- schen Erkenntnissubjekt und Erkenntnisobjekt zu transzendieren, also die Auffassung, dass eine sprach- und subjektunabhängige Realität, also Außenwelt, existiert, abzulehnen. Hiermit verbunden ist die Zurückweisung einer Korrespondenztheorie der Wahrheit, einer objektivis- tischen Methode und Theoriebildung zur Erforschung sozialer Wirklichkeit, die die Existenz dessen, was erkannt werden soll, unabhängig von dem erkennenden Subjekt behauptet sowie eines wissenschaftlichen Realismus, wonach wissenschaftliche Theorien ein direktes und de- finitives Wissen über die Welt beinhalten, also so etwas wie ein originalgetreues Abbild der 32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

objektiven Realität darstellen. Legt man ein solches Vorverständnis von Erkennen zu Grunde, kann Theorie, wie zuvor bereits angedeutet, nicht mehr als Repräsentation oder (idealtypi- sche) Rekonstruktion der zu erkennenden Wirklichkeit, die unabhängig vom erkennenden Subjekt existiert, begriffen werden, sondern nur noch als deren Konstruktion. Wirklichkeit wird insofern als konstitutiv perspektivisch aufgefasst. Eindeutigkeit wissenschaftlicher For- schung und letzte Zuverlässigkeit der Erkenntnis kann somit nicht erwartet werden. Die letzte Formulierung weist auf das zentrale Verständnis von Theorie als einem narrativen Genre hin. Narrative Theorie, also Theoriefiktion, ist nicht auf die Absicherung durch den Beweis ihrer Aussagen oder deren unbedingten empirischen Überprüfbarkeit hin ausgerichtet, ebenso we- nig wie auf umfassendste Verallgemeinerungen ihrer Aussagen oder auf Erklärung der den Untersuchungsgegenständen zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten und besitzt auch keine streng formallogische Struktur. Vielmehr bietet sie vielfältige, nicht auf Repräsentation von Wirklichkeit und Legitimation ihrer Aussagen zielende, Perspektiven an, die alternative Wirklichkeitsanalysen darstellen oder alternative Wirklichkeitsszenarien kreieren. Eine Theo- riefiktion steht insgesamt in einem metaphorischen Verhältnis zu ihren Untersuchungsgegens- tänden bzw. zur Wirklichkeit. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleiner, Marcus S.: Medien-Heterotopien: Diskursräume einer gesellschaftskritischen Medientheorie. Cultural studies, Bd. 22. Bielefeld: transcript Verl. 2006. IBSN 3-89942-578-2. ART: Dissertation BEGINN: 2000-01 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologische Theorie, Sozialstrukturanalyse und Kultur- soziologie (47048 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-9912-409, e-mail: [email protected])

[21-L] Koch, Andreas: Dynamische Kommunikationsräume: ein systemtheoretischer Raumentwurf, (Geographie der Kommunikation, Bd. 4), Münster: Lit Verl. 2004, XVII, 394 S., ISBN: 3-8258-8274-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/2998)

INHALT: Ausgangspunkt der Untersuchung ist der von Individualisierung, Pluralisierung, Diffe- renzierung, Emergenz und Kontingenz geprägte gesellschaftliche Rahmen der Postmoderne. Zunächst werden in Gestalt der Handlungstheorie, der Humanökologie und der Kontextua- listischen Sozialgeographie wirtschafts- und sozialgeographische Konzeptionen von Gesell- schaft und Raum gesichtet, denen im Folgenden systemtheoretische Konzepte zur Seite ge- stellt werden, die auch die Actor-Network-Theory einbeziehen. Ein Rückgriff auf die wesent- lichen Elemente einer Theorie sozialer Systeme erlaubt es, die gewonnenen Erkenntnisse in einen kohärenten systemtheoretischen Raumentwurf zu integrieren. Das Ergebnis ist der Ent- wurf einer systemtheoretischen Konzeptualisierung von Räumen als selbstreferentiellen auto- poietischen Systemen, der es ermöglicht, die räumlichen Wesensmerkmale als dynamisch und kommunikativ zu erfassen. Der Begriff dynamische Kommunikationsräume als räumliche Systeme verweist auf ein relativ komplexes Beziehungsgeflecht von Bestandteilen, Eigen- schaften und wechselseitigen Bedingungszusammenhängen, die dazu führen, Räume als zu- gleich eigenständige Erkenntnisobjekte und in Beziehung zu anderen eigenständigen Er- kenntnisobjekten stehend begreifen zu können. (ICE2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 33 1.1 Allgemeines

[22-F] Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Bearbeitung): Medien und Netzwerkgesellschaft

INHALT: keine Angaben METHODE: Castells: network society DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[23-F] Leggewie, Claus, Prof.Dr.; Meyer, Erik, Dr. (Bearbeitung); Leggewie, Claus, Prof.Dr. (Leitung): Visualisierung und Virtualisierung von Erinnerung. Geschichtspolitik in der medialen Er- lebnisgesellschaft (Teilprojekt E11 im Rahmen des Projektbereichs E "Erinnerungskulturen in Umbruchsituationen: Nationalsozialismus, Faschismus, 2. Weltkrieg")

INHALT: Ziel des Teilprojektes ist die empirische Bestandsaufnahme und Analyse des Einflusses von digitalen und interaktiven Medien auf Erinnerungskulturen am Beispiel der Vergegen- wärtigung von Nationalsozialismus und Holocaust. Dabei werden anhand exemplarischer Angebote die Darstellungsmodalitäten untersucht und die Bedeutung des Medienwandels im Hinblick auf die institutionelle Verfasstheit von kommemorativen Arrangements reflektiert. Die dabei verfolgte Frage nach Veränderungen bei der Vermittlung und Verbreitung von Vergangenheitswissen lässt sich von geschichtspolitischen, kultursoziologischen und me- dienwissenschaftlichen Annahmen leiten. Für das Verständnis der gesellschaftlichen Organi- sation der Weitergabe von Erinnerungen werden geschichtspolitische Setzungen als Ergebnis von Aushandlungsprozessen über historische Deutungen als relevant erachtet. Die kollektive Verbindlichkeit solcher Setzungen ist in pluralistischen Gesellschaften jedoch nicht umstandslos gegeben, sondern stets umstritten. Für die konkrete Ausgestaltung der Sphäre öf- fentlicher wie offizieller Kommemoration gilt deshalb, dass nicht nur ein in diesem Fall ge- schichtspolitisch definierter Zweck erfüllt wird, sondern, dass erinnerungskulturelle Angebote zusätzlich auch einen subjektiven Erlebniswert aufweisen müssen um Publikumswirksamkeit zu erzielen. Die Hierarchisierung von Vergangenheitswissen, die als Ziel von Geschichtspoli- tik begriffen werden kann, erfolgt somit in der Erlebnisgesellschaft nicht nur über inhaltliche Kriterien, die die Faktizität und Angemessenheit historischer Deutungen zum Gegenstand ha- ben, sondern auch über sachfremde Faktoren einer Konkurrenz um Aufmerksamkeit. Welche Darstellungsstrategien sich dabei durchsetzen können, ist nicht zuletzt von den für die Ver- mittlung genutzten Medien abhängig. Von diesen Prämissen ausgehend fokussiert das Teil- projekt die erinnerungskulturellen Auswirkungen eines durch Digitalisierung evozierten Me- dienwandels am Beispiel von Online-Angeboten, CD-ROMs und computergestützten An- wendungen in Ausstellungen. Die in dieser Perspektive bereits erzielten Ergebnisse des Teil- projekts lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die vor allem vor dem Hintergrund der massenmedialen Repräsentation von Nationalsozialismus und Holocaust insbesondere in Film und Fernsehen verfolgte Hypothese von der Visualisierung und Virtualisierung von Er- innerung bedarf im Hinblick auf die Neuen Medien einer deutlichen Differenzierung. Ten- denzen der Dramatisierung, Fiktionalisierung und Unterhaltungsorientierung stellen nur ei- nen, in den verschiedenen Formaten zudem unterschiedlich stark ausgeprägten Aspekt dar. 34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

Viele der analysierten Angebote weisen geradezu eine gegenläufige Tendenz auf, nämlich ei- ne stark textgebundene Möglichkeit zur Spezifizierung von Informationen seitens der Rezi- pienten. Die Attraktion von Aufmerksamkeit sowie die Evozierung von Erlebnisqualitäten re- alisieren Neue Medien im untersuchten Gegenstandsbereich also vielfach in anderer Weise als konventionelle Massenmedien. Auch das medienübergreifende Darstellungsprinzip der Personalisierung weist in dieser Hinsicht differente Ausprägungen auf: Biografische Zugänge in Neuen Medien orientieren sich zwar auch am Faktor der Prominenz, bei anderen Angebo- ten besteht das Interesse aber gerade darin, sich vormals namenloser Opfer zu erinnern. Die Möglichkeit individualisierter Massenkommemoration ist somit ein signifikanter Aspekt des in Frage stehenden erinnerungskulturellen Wandels. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Gießen, SFB 434 Erinnerungskulturen (Otto-Behaghel-Str. 10 G, 35394 Gießen); Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Po- litikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft Prof.Dr. Leggewie (Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0641-99-23111, Fax: 0641-99-23110, e-mail: [email protected])

[24-L] Meyen, Michael; Löblich, Maria: Klassiker der Kommunikationswissenschaft: Fach- und Theoriegeschichte in Deutschland, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 343 S., ISBN: 3-89669-456-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/ 1764)

INHALT: "Kern des Buches sind die Kapitel zu den einzelnen Wissenschaftlern und ihren theore- tischen Ansätzen." Die Auswahl orientiert sich an der folgenden Definition: "Klassiker sollten es wert sein, immer noch oder wenigstens heute gelesen zu werden; sie sollten über ihren Entstehungskontext hinausweisen und neue Fragen und neue Sichtweisen, neue Begriffe oder neue Methoden eingeführt und damit einen Beitrag zur Theorieentwicklung im Bereich der öffentlichen Kommunikation geleistet haben;sie sollten repräsentativ sein für eine bestimmte Phase des wissenschaftlichen Diskurses und erlauben, die Zusammenhänge zwischens Me- dien-, Fach- und Theorieentwicklung darzustellen". Die meisten der 'Klassiker', die in diesem Buch behandelt werden, haben nie an einem zeitungs- oder kommunikationswissenschaftli- chen Institut gearbeitet, oft nur einen einzigen Text zum Thema öffentliche Kommunikation vorgelegt und dort keinerlei Bezug zu ihren Vorgängern erkennen lassen. Von einem 'wissen- schaftlichen Feld' jedenfalls lässt sich vor allem bei den Arbeiten, die vor der Institutionalisie- rung des Faches entstanden sind, kaum sprechen. Um der Verschränkung von ldeen- und So- zialgestalt Rechnung zu tragen und um zu zeigen, dass Medien- und Gesellschaftsentwick- lung, akademische Institutionalisierung der heutigen Kommunikationswissenschaft und die Entwicklung und Durchsetzung von Theorien zur öffentlichen Kommunikation zusammen- hängen, wird den Kapiteln über die einzelnen 'Klassiker' ein Abschnitt zur Geschichte der Disziplin vorangestellt. Dieser Abschnitt soll zugleich einen Rahmen für die folgenden Texte liefern." Dargestellt werden Leben und Werk von Kaspar Stieler, Karl Knies, Albert Schäffle, Emil Löbl, Max Weber, Karl Jaeger, Paul F. Lazarsfeld, Theodor W. Adorno, Gerhard Ma- letzke, Henk Prakke, Elisabeth Noelle-Neumann und Niklas Luhmann. (HS2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 35 1.1 Allgemeines

[25-L] Mock, Thomas: Was ist ein Medium?: eine Unterscheidung kommunikations- und medienwissenschaftlicher Grundverständnisse eines zentralen Begriffs, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommuni- kationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffent- lichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 2, S. 183-200 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)- FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "'Medium' ist neben 'Kommunikation' zentraler Gegenstand der Kommunikations- und Medienwissenschaft. Dennoch oder vielmehr deswegen handelt es sich um einen äußerst un- präzisen und mehrdeutigen Begriff, der zudem über eine klare 'evaluative Komponente' ver- fügt. Vor diesem Hintergrund erscheint es wenig aussichtsreich, den Begriff auf eines seiner vielen miteinander konkurrierenden Verständnisse festzulegen. Stattdessen wird die Frage 'Wovon ist die Rede, wenn in der (deutschsprachigen) Kommunikations- und Medienwissen- schaft von Medium die Rede ist?' in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Auf der Grund- lage einer (Bedeutungs-)Analyse der vielfältigen Medienverständnisse und -konzeptionen und deren Systematisierung werden vier kommunikations- und medienwissenschaftliche Grund- verständnisse von 'Medium' identifiziert: Medium als Mittel der Wahrnehmung, Medium als Mittel der Verständigung, Medium als Mittel der Verbreitung sowie Medium als Form von Kommunikation." (Autorenreferat)

[26-L] Nollmann, Gerd: Manuel Castells: Kultur, Technologie und Informationsgesellschaft, in: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur : Theorien der Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 481-490, ISBN: 3-531-14519-3

INHALT: Das Werk des spanischen Kultur- und Kommunikationssoziologen Manuel Castells wird zusammenfassend skizziert. Sowohl in seinen stadtsoziologischen Arbeiten als auch in seiner Trilogie zum Informationszeitalter bezieht er Strukturen und Kulturen, objektive Ent- wicklungen und subjektive Reaktionen aufeinander. In den Studien zur Netzwerkgesellschaft, zu modernen Kulturen und Identitäten sowie in der Studie zur Jahrtausendwende vertritt er die These, dass die Möglichkeiten der individuellen Identitätsfindung von der strukturellen Macht der globalisierten Netzwerke, die den gesellschaftlichen Wandel dominieren, überla- gert werden.(GB)

[27-L] Preyer, Gerhard: Soziologische Theorie der Gegenwartsgesellschaft II: Lebenswelt - System - Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 234 S., ISBN: 3-531-15164-9

INHALT: Die Studie versucht eine systematische Rekonstruktion der "Theorie des kommunikati- ven Handelns" von Jürgen Habermas und erörtert im Kontext der klassischen Soziologie und der Soziologie der Gegenwartsgesellschaft die Probleme dieses Ansatzes. Die vorliegende "Rekonstruktion" der Theorie steht im Kontext des Forschungsprojekt "Protosoziologie" an der Universität Frankfurt/M., das seit 1991 eine grundlagentheoretische Forschung auf dem Gebiet der Theoriebildung der modernen Sozialwissenschaften durchführt. Dabei sind die Schwerpunkte Evolutions-, Systemtheorie, Phänomenologie und Sprachtheorie relevant. Eine "protosoziologische" Rekonstruktion geht davon aus, dass die "Beziehungen" zwischen die- 36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

sen Ansätzen durch Limitationalitäten sowohl gegeben also auch konstruktiv auf der Ebene eines "theoretischen Systems", der Kybernetik zweiter Ordnung, systematisiert werden kön- nen. In ihrer sprachtheoretischen Ausrichtung ist sie an dem Forschungsprogramm einer kog- nitiven Semantik orientiert; ihre soziologische Kerntheorie ist eine "Soziologie der Mitglied- schaftsbedingungen". Die "protosoziologische Rekonstruktion" befasst sich mit folgenden Grundthemen des Habermaschen Ansatzes:(1) Entwicklungslogik von Weltbildern; (2) Ge- sellschaft als Lebenswelt und System; (3) formal-pragmatische Bedeutungstheorie; (4) Er- werbmoralischen Bewusstseins; (5) Konstruktion und Kritik; (6) Rechts-, Demokratie-, Dis- kurs- und Religionstheorie. (ICA2)

[28-L] Pühringer, Karin; Zielmann, Sarah (Hrsg.): Vom Wissen und Nicht-Wissen einer Wissenschaft: kommunikationswissenschaftliche Do- mänen, Darstellungen und Defizite, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 7), Berlin: Lit Verl. 2006, 257 S., ISBN: 3-8258-8370-1 (Standort: UB München(19)-8/06/10209)

INHALT: "Die Auseinandersetzung mit Wissen respektive Nichtwissen ist innerhalb der Kom- munikationswissenschaft relevant und aktuell. So ist das Thema Gegenstand einer zunehmen- den Zahl an Forschungsprojekten, Publikationen und Lehrveranstaltungen aus unterschiedli- chen Subdisziplinen. Für den vorliegenden Sammelband wurden vier Themenbereiche aus- gewählt und durch einen 'roten Wissens-Faden' verbunden: Aus der Perspektive der Journa- lismus- und PR-Forschung, Medienunterhaltung sowie Medienpädagogik findet eine systema- tische Betrachtung der Prozesse statt, über die Wissen verfügbar gemacht und genutzt wird - ebenso wie eine Analyse der daraus resultierenden Wirkungen auf das Publikum." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Karin Pühringer: Wissen - Nichtwissen - Wissensformen. Einfüh- rung und inhaltlicher Ausblick (7-19); Juliana Raupp: Kumulation oder Diversifizierung? Ein Beitrag zur Wissenssystematik der PR-Forschung (21-50); Barbara Baerns und Kerstin La- batzke: Zum heuristischen Wert des Encroachment-Modells für PR-Forschung und Öffent- lichkeitsarbeit - Rekonstruktion und Kritik (51-71); Ulrike Röttger: Ich sehe was, was du nicht siehst: PR-Beratung und PR-Beratungswissen (73-97); Sarah Zielmann: PR-Wissen: Theoretische Annäherung anhand der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung (99-120); Matthias Kohring: Zum Verhältnis von Wissen und Vertrauen. Eine Typologie am Beispiel öffentlicher Kommunikation (121-134); Gabriele Siegert: Vertrauen ist gut - ist Kontrolle besser? Die Rolle des Vertrauens in den Marktbeziehungen der Medien (135-151); Ursula Ganz-Blättler: Beherzt, behandschuht, beschlagen. Wissensspezialisten als Protagonisten po- pulärer Fernsehserien (153-169); Andreas Hepp: Wissenspraktiken im Alltag: Wikipedia und Podcasting zwischen Konnektivität und Mobilität (171-194); Alexander Görke: Unterhaltung und Wissen: eine systemtheoretische Problemskizze (195-213); Ursula Schwarb: Mehr Wis- sen durch Medienbildung? Gedanken zum Aufbau und zur Evaluation von Medienwissen (215-233); Gerhard Tulodziecki: Wissen und Nicht-Wissen als Gegenstand medienpädagogi- scher Reflexion (235-251).

[29-L] Qvortrup, Lars: Understanding new digital media: medium theory or complexity theory?, in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 3, S. 345-356 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/3/345) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 37 1.1 Allgemeines

INHALT: Wie können wir lernen, die neuen digitalen Medien und die Auswirkungen digitaler Netzwerke auf die globale Kommunikation zu verstehen? Eine Medientheorie ist der nahelie- gendste Kandidat, wenn man davon ausgeht, dass wir uns in der Mitte eines Übergangspro- zesses von einer auf analogen Medien (Printmedien und elektronischen Medien) basierenden Gesellschaft hin zu einer Gesellschaft befinden, die sich auf digitale Medien gründet. Der Beitrag unterbreitet jedoch einen anderen Kandidatenvorschlag: die Komplexitätstheorie. Nach Autoren wie John Urry befinden wir uns inmitten eines Paradigmenwechsels, der sog. Komplexitätswende (complexity turn). Ziel des Beitrages ist es, zu untersuchen, ob die Kom- plexitätstheorie in der Medienforschung Anwendung finden kann. Was kann man dabei ge- winnen und was kann man dabei verlieren? Von diesem Ausgangspunkt her werden zwei Fallbeispiele geschildert. Das erste ist der Fall der Karikaturen des Propheten Mohammed in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten". Zweites Fallbeispiel ist das Internet. Wie kann es gelingen, das Internet als ein qualitativ neues Medium zu verstehen? Unter dieser Zielsetzung erläutert der Autor zwei grundlegende Ansätze der Komplexitätstheorie. Der erste ist der Komplexitätsansatz. Der zweite ist der Ansatz einer vermittelten Kommunikation, der im Kontext der Komplexitätstheorie einem signifikanten Wandel zu unterliegen scheint. (UNü- bers.)

[30-L] Rörig, Horst: Die Mär vom Mehr: Strategien der Interaktivität ; Begriff, Geschichte, Funktionsmuster, (Medienwissenschaft, Bd. 1), Münster: Lit Verl. 2006, 275 S., ISBN: 3-8258-9389-8 (Standort: UB Siegen(467)-05ZZA364748)

INHALT: Ziel des Verfassers ist es, den Begriff der Interaktivität zu erklären und kritisch zu hinterfragen. Grundlagen einer dreiwertigen Interaktion mit emanzipatorischem und freiheit- lichem Anspruch finden sich bei Hegel. Hier liegen auch die Grundlagen für Marx' ökonomi- sche und gesellschaftspolitische Analyse der Dialektik von Überbau und Basis. Max Webers Begriff des sozialen Handelns entspringt einem Verständnis sozialer Beziehungen, das sich in Anlehnung an Marx lesen lässt. Als zwischenmenschlicher Verständigungsbegriff etabliert sich Webers Konzept sozialen Handelns als Interaktion in den soziologischen Interaktions- und Handlungstheorien seit den 1930er Jahren. Mit dem Computer als Maschine gewinnen interaktive Vermittlungsmodelle eine neue Plattform. Bereits seit den 1920er Jahren gibt es ideologisch aufgeladene Interpretationen der Möglichkeiten technischer Massenmedien. In- teraktion tritt hier als Träger massenmedialer Hoffnungen und Versprechen auf. Diese Wie- derkehr der Vernunft als technische Utopie erweist sich als Wegbereiter für Interaktivitäts- modi postmoderner Medientheorien und Interaktivitäts- und Reflexionsmodelle, die im Ein- klang mit modernen Netzwerktechnologien, insbesondere dem Internet, stehen. (ICE2)

[31-L] Rühl, Manfred: Globalisierung der Kommunikationswissenschaft: Denkprämissen - Schlüsselbegriffe - The- orienarchitektur, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 3, S. 349-369 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

INHALT: "Die im Ganzen erfolgreiche empirische Forschung konnte das wissenschaftliche Wis- sen über die Medien, das Handeln oder das Verhalten auf mikroanalytischer Ebene vermeh- ren. Heute entwirft eine weltweit operierende Kommunikationskommunität öfter mal über- greifende Gesamtkonzeptionen, um das Wissen über die menschliche Kommunikation in ih- ren sachlichen, sozialen und zeitlichen Dimensionen transparenter zu machen. Es ist die Am- bition dieses Beitrags, in wissenschaftshistorischer Perspektive Denkprämissen, Schlüssel- begriffe und Theorietendenzen aufzuzeigen, zur Rekonstruktion einer Theorie der Kommuni- kationswissenschaft, die sich eignet, Globalisierungsprobleme zu untersuchen." (Autorenrefe- rat)

[32-L] Schade, Sigrid; Sieber, Thomas; Tholen, Georg Christoph (Hrsg.): SchnittStellen, (Basler Beiträge zur Medienwissenschaft, Bd. 1), (1. Basler Kongress für Me- dienwissenschaft "SchnittStellen", 2002, Basel), Basel: Schwabe 2005, 701 S., ISBN: 3-7965- 2150-9 (Standort: UB Bonn(5)-2006/2948)

INHALT: "Mit der weltweiten Verbreitung der Neuen Medien verändern sich Kultur, Kommuni- kation und Kunst in vielgestaltiger Weise. Die zeitgenössische Frage, ob und wie Medien den Wandel der sozialen und kulturellen Überlieferung nachhaltig beeinflussen, ist keine rand- ständige mehr. Mit dem Computer als dem universellen Medium der Speicherung, Übertra- gung und Verarbeitung beliebiger Daten und Zeichen wurde die Prägekraft alter und neuer Medien zum Fokus einer interdisziplinären Kultur- und Medienwissenschaft. Der vorliegende Tagungsband ist nach den folgenden Schwerpunkten gegliedert, die in historischer wie sys- tematischer Pespektive den Horizont einer kulturwissenschaftlich orientierten Medienfor- schung zu bestimmen versuchen: - Literatur, Sprache, Medien; -Zur Medialität von Kunst und Kulturen; - Intermedialität; - Netzkulturen; - Digitale Archive und Gedächtniskulturen; - Er- eignis, Geschichte, Medien. (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Rusterholz: Die wäch- serne Nase der Schrift. Der Wandel der Hierarchie der Sinne (27-43); Helga Finter: Vom Buch zum Spektakel. Dantes Paradies als Theatermaschine (45-62); Davide Giuriato, Martin Stingelin und Sandro Zanetti: Zur Genealogie des Schreibens (63-73); Silvia Henke: Wehrlos erreichbar aus der Ferne: Zäsuren in/ zwischen Brief und E-Mail (75-85); Uwe Wirth: Die Schnittstelle zwischen Riss und Sprung. Vom herausgerissenen Manuskript zum Hypertext- Link (87-96); Christian Doelker: Die semantische Tiefe von Bildern (97-119); Frank Haase: Abschied von der Medienkompetenz (121-131); Winfried Nöth: Formen der Selbstreferenz in den Medien (133-145); Wolfram Malte Fues: Anteilnahmsfreie Gewalt. Zur Semiotik des Fernsehens (147-154); Ernest W.B. Hess-Lüttich: Kommunikationsgeschichte als Medienkul- turgeschichte. Zur Beschreibung des Sprach- und Textwandels in der Informationsgesell- schaft (155-167); Sigrid Schade: Das Ornament als Schnittstelle. Künstlerischer Transfer zwi- schen den Kulturen (169-195); Dieter Daniels: Interaktion versus Konsum: Massenmedien und Kunst von 1920 bis heute (197-214); Oliver Marchart: Kommunikation als Kultur als Gemeinschaft als Politik. Zum politischen Kommunikationsbegriff der Cultural und Media Studies (215-232); Jörg Huber: Schnittstellen - Übergänge. Anmerkungen zur Praxis der Kul- turwissenschaften (233-243); Marion Strunk: Foto + Faden (245-255); Giaco Schiesser: Me- dien - Kunst - Ausbildung. Über den Eigensinn als künstlerische Produktivkraft (257-274); Thomas Sieber: Im Netz der visuellen Kultur. Schnittstellen und Differenzen in Medien, De- sign und Kunst (275-291); Joachim Paech: Schnittbilder (293-309); Hansmartin Siegrist: Spiegel und Leinwand: Zwischenräume der Zeit? (311-318); Manfred Riepe: Film und Meta- pher. Anmerkungen zu den Filmen David Cronenbergs (319-332); Beate Ochsner: Zwischen- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 39 1.1 Allgemeines

zeit und Zwischenraum. Videoportraits - One Hour von Thomas Struth (333-344); Irene Schubiger: Videokunst und Selbstdarstellung (345-351); Wolf-Dieter Ernst: The Liveness of the Rain. Die Techniken der Betrachtung im zeitgenössischen Theater (353-368); Susanne Winnacker: Szenen aus dem Theater, Seitenblicke auf die Medien (369-378); Stefanie Wen- ner: Die Atopie des Horizonts und die Erweiterung des Hier. Medienphilosophische Erkun- dungen (379-388); Michael Harenberg: Die Ästhetik der Simulation. Musik aus virtuellen Räumen (389-399); Alexandra Stäheli (Text) und René Pulfer (Bilder und Videoprogramm): A la télévision, ils voient rien. Über mediale Verflechtungen zwischen Kunst und Massenme- dien seit den 1960er Jahren (401-421); Sibylle Omlin: Medien, Metaphern, Materialität - Be- obachtungen zu Schnittstellen in Media-Mix und Crossover (423-427); Inke Arns: Netzkultu- ren im postoptischen Zeitalter (429-443); Villö Huszai: Paradoxien der Netzkunst. Anregun- gen zur medienwissenschaftlichen Selbstbeobachtung (445-457); Reinhard Storz: Kunst onli- ne. Zur Schnittstelle zwischen Fiktion und Wirklichkeit in der künstlerischen Netzarbeit (459- 469); Roberto Simanowski: Fotografie ohne Kamera: Wie man aus obszönen Readymades des Internets Offlinekunst macht (471-485); Knowbotic Research: Non-Locations/Event: Un- der Construction (487-492); Climax-Team: Nybble-engine-Project. Eine Methode, die auf der Programmebene von Real-Time-Tools ansetzt (493-503); Adi Blum und Beat Mazenauer: What you search is what you find. Über das Lesen am Netz (505-517); Yvonne Volkart: Monster und Mutanten: Das verrückte Geschlecht des bio- und medientechnologischen Kör- pers (519-536); Karin Wenz: Der Avatar als Schnittstelle. Computerspiele in der Medien- kunst (537-544); Peter Haber: Das Archiv als Schnittstelle zum Wissen (545-553); Josef Zwi- cker: Augenblick und Ewigkeit - vom Leben und Überleben historischer Fotoarchive (555- 561); Rudolf Gschwind: Computer und Langzeitarchivierung - ein Widerspruch? (563-577); Verena Formanek: Design beyond Crafts beyond Applied Arts? (579-584); Kurt Deggeller: Schnittstellen der zeitgeschichtlichen Überlieferung. Aus der Praxis der Erhaltung des audio- visuellen Kulturguts (585-590); Lucas Burkart: Bild - Schatz - Geschichte. Medien und Poli- tik im spätmittelalterlichen Basel (591-605); Markus Kutter: Basels mediengeschichtliche Schnittstellen (607-616); Wolfgang Hagen: Das dritte Bild. Kontingenzen und Zäsuren in der Genealogie des Fernsehens (617-631); Urs Stäheli: Das Populäre der Politik (633-643); Phi- lipp Sarasin: Fremdkörper/ Infektionen: Anthrax als Medienvirus (645-660).

[33-L] Schmid, Ulrich (Hrsg.): Russische Medientheorien, (Facetten der Medienkultur, Bd. 6), Bern: Haupt 2005, 378 S., ISBN: 3-258-06762-7 (Standort: USB Köln(38)-33A1101)

INHALT: "Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich die medienwissenschaftliche Theoriebildung in Russland sehr schnell entwickelt. Vor allem der Zusammenhang zwischen Medien und politischer Macht, aber auch soziologische oder kunstwissenschaftliche Aspekte der medialen Repräsentation von Wirklichkeit wurden eingehend untersucht. Dabei haben russische Intellektuelle interessante Denkmodelle entworfen, die jedoch im westlichen Kul- turraum weitgehend unbekannt geblieben sind. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Prob- leme wie die Erweiterung des Textbegriffs auf nicht schriftgebundene Repräsentationssyste- me, die Übersetzbarkeit von Inhalten zwischen verschiedenen Medien, die Mediatisierung der Politik und ihre Technologien, die Informationsexplosion und damit verbundene Konsequen- zen für das kulturelle Gedächtnis. Der vorliegende Band bietet eine wissenschaftshistorische Einleitung in die Entwicklung russischer Medienkonzepte, dokumentiert die wichtigsten Grundlagen und stellt zehn aktuelle Essays von maßgeblichen russischen Medientheoretikern 40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Schmid: Russische Medientheorien (9-94). Grundlagen einer Medientheorie in Russland - Nikolai Tschernyschewski: Die ästhetischen Beziehungen der Kunst zur Wirklichkeit (1855) (97-100); Lew Tolstoi: Was ist Kunst? (1899) (101-107); Pawel Florenski: Die umgekehrte Perspektive (1920) (108-113); Jossif Sta- lin: Marxismus und Fragen der Sprachwissenschaft (1950) (114-120); Michail Bachtin: Das Problem des Textes in der Linguistik, der Philologie und anderen Geisteswissenschaften (1961) (121-152); Juri Lotman: Theatersprache und Malerei. Zum Problem der ikonischen Rhetorik (1979) (153-168). Medien und Politik - Iwan Sassurski: Die Mediatisierung der Po- litik (2001) (171-206); Georgi Potschepzow: Informationspolitische Technologien (2003) (207-238). Medien und Gesellschaft - Michail Jampolski: Das Internet oder Das postarchiva- rische Bewusstsein (1998) (241-262); Michail Epstein: Die Informationsexplosion und der Trauma der Postmoderne (2000) (263-288); Alexander Woiskunski: Internetmetaphern (2001) (289-316); Oleg Aronson: Das Fernsehbild oder Adam wird nachgeahmt (2004) (317- 327). Medien und Kunst - Boris Groys: Die Kunst als Valorisierung des Wertlosen (1992) (331-337); Michail Berg: Literaturokratie. Erfolgskriterien und -strategien (2000) (338-355); Jelena Petrowskaja: Das Problem des photographischen Codes (2002) (356-361); Wjatsches- law Kurizyn: Der Traum von Netz (2002) (362-371).

[34-L] Schnettler, Bernt: Thomas Luckmann: Kultur zwischen Konstitution, Konstruktion und Kommunikation, in: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur : Theorien der Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 170-184, ISBN: 3-531-14519-3

INHALT: Das Werk von Thomas Luckmann wird unter dem Gesichtspunkt der Kulturtheorie zusammenfassend skizziert. Dabei wird auf die Strukturanalyse der Lebenswelt, die gesell- schaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Sprache und Kommunikation, die Religion sowie Moral und Pluralisierung in der Moderne eingegangen. Die Theorie des sozialen Handelns ist zentral für Luckmann. Er geht davon aus, dass alle Wirklichkeit durch und in sozialen Hand- lungen konstituiert wird. Dabei stehen die Geschichtlichkeit einer jeden sozialen Ordnung und die Analyse ihrer kulturellen Formen im Mittelpunkt. (GB)

[35-L] Sebald, Gerd: Homogene Medialvergesellschaftung: Vergesellschaftungsprozesse in der Free/ OpenSource- Softwareentwicklung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unter- schiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Mün- chen. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1892-1900, ISBN: 3-593- 37887-6

INHALT: "Die Netzwerke der Free/ Open Source-Softwareentwickler (F/ OSS) konstituieren sich und produzieren vor allem über die neuen Medien und stellen in mehrfacher Hinsicht beson- dere Formen der Vergesellschaftung dar. Im projektierten Vortrag werden die spezifischen Prozesse der Vergesellschaftung inden F/ OS-Netzwerken genauer beschrieben. Dazu wird kurz erläutert, worum es beider Free/ Open-Softwareentwicklung geht. Auf dieser Grundlage werden dann in einem ersten Schritt anhand von empirischem Material die Gemeinsamkeiten und Differenzen mit anderen Formen von "virtuellen Gruppen" herausgearbeitet. In einem zweiten Schritt wird der alle diese Projekte übergreifenden Diskurs auf Gemeinschaftsseman- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 41 1.1 Allgemeines

tiken, Abgrenzungen, Traditionsbildungen und Ursprungsmythen untersucht. Zum Abschluss wird versucht, diese Formen der Vergesellschaftung mit Max Weber und dem Begriff der 'i- magined communities' von Benedict Anderson zu fassen. Sowie die Medien Buchdruck und Zeitung neue Formen der Vergesellschaftung und der Vergemeinschaftung ermöglichten, können auch die sog. 'neuen Medien' mit den nun möglichen Formen der Wechselwirkung neue Formen der Vergesellschaftung etablieren. Konstituiert in einer abstrakten Weltzeit, ü- ber eine gemeinsame Sprache, vermittelt durch neue, nicht selten selbstgestaltete mediale Formen und durch die gemeinsame Praxis des Programmierens, könnten die Netzwerke der Free/ OpenSource-Softwareentwicklung Hinweise auf eine neue, abstraktere Form der Verge- sellschaftung oder sogar der Vergemeinschaftung liefern, die jedoch nur eine internationale technische Elite einschließt. Dabei bleiben die Grenzen (medial bedingt?) merkwürdig un- scharf, einerseits hin zu der sog. 'proprietären', kommerziellen Softwareentwicklung und an- dererseits gegenüber 'Usern'. Ein vorläufiger Begriffsvorschlag für diese Vergesellschaftungs- form wäre 'mediale Professionsvergesellschaftung'." (Autorenreferat)

[36-L] Strohner, Hans: Kommunikation: kognitive Grundlagen und praktische Anwendungen, Göttingen: Vanden- hoeck & Ruprecht 2006, 160 S., ISBN: 3-525-26534-4 (Standort: THB Aachen(82)-Nk5698)

INHALT: Ziel des als Lehrbuch konzipierten Bandes ist es, in die wissenschaftlichen Grundlagen von Kommunikation einzuführen. Thematisiert werden kognitive Grundlagen (Wissenspro- zesse, Emotionen, Handlungen) und praktische Anwendungen von Kommunikation. Dabei legt der Verfasser Wert auf ein theoretisch wie methodisch interdisziplinäres und praxisnahes Vorgehen. Der inhaltliche Schwerpunkt umfasst neben der öffentlichen Kommunikation auch die interpersonale, organisationale und interkulturelle Kommunikation. Zudem werden prak- tische Grundlagen des Kommunikationsmanagements behandelt. Den Anfang machen einlei- tende Überlegungen zu Kommunikationsbegriff, -wissenschaft und -theorien sowie ein Über- blick über kommunikationswissenschaftliche Methoden. Zu jedem Kapitel sind Aufgaben und Angaben zu weiterführender Literatur beigefügt. (ICE2)

[37-L] Sutter, Tilmann: Vergesellschaftung durch Medienkommunikation in Prozessen der Inklusion durch Medien, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frank- furt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1873-1881, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: Um die neuen Vergesellschaftungsformen im Bereich der Medienkommunikation zu untersuchen, müssen zwei Bereiche in den Blick genommen werden: die neuen Kommunika- tionsformen selbst sowie die neuen subjektiven Nutzungs- und Umgangsformen mit diesen Kommunikationsformen. Der Autor stellt in seinem Vortrag einen medienanalytischen Be- zugsrahmen vor, in welchem das Verhältnis von Individuen und Gesellschaft in medial be- dingten Vergesellschaftungsprozessen als Verhältnis von Inklusion und Sozialisation in der Medienkommunikation aufgefasst wird. Diese Reformulierung bezieht sich auf ein generelles Problem sozialwissenschaftlicher Medientheorien, die nach Meinung des Autors nur unzurei- chend zwischen medialen Kommunikationsformen und subjektiven Umgangsweisen mit Me- dien differenziert. Nach seiner These kann mit dem systemtheoretischen Modell struktureller 42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

Kopplungen besser gezeigt werden, wie die Subjekte mit Medien umgehen, wie die Medien Subjekte adressieren, sie einbeziehen und daran beteiligen. Die Theorie der Inklusion bezieht sich in diesem Sinne auf eine Form der Vergesellschaftung als Aneignungsprozess, die auch für die Medienkommunikation gilt. Es kann insbesondere eine Analyse der Interaktivität neu- er Medien unter dem Aspekt medialer Inklusionsprozesse entwickelt und die Frage untersucht werden, ob die Interaktivität, die durch neue Formen der Medienkommunikation möglich wird, als Ausweitung, Intensivierung oder Veränderung von Inklusionsmöglichkeiten be- schrieben werden kann. (ICI2)

[38-F] Töpfl, Florian, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Oberreuter, Heinrich, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Mediensysteme in Transformationsprozessen

INHALT: Entwurf eines transformationstheoretischen Modells zum Wandel der Mediensysteme nach dem Zerfall des ehemaligen Ostblocks. Fragestellungen: Wie entstehen pluralistische Mediensystem - und warum nicht? ZEITRAUM: 1985-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa METHODE: Systemtheorie DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Stiftung der Deutschen Wirtschaft e.V. INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I (94030 Passau) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0851-9873533)

[39-L] Uricchio, William; Kinnebrock, Susanne (Hrsg.): Media cultures, (Publikationen der Bayerischen Amerika-Akademie, Bd. 5), Heidelberg: Winter 2006, VIII, 298 S., ISBN: 3-8253-1645-9 (Standort: UB Bielefeld(361)-WU875M4C9)

INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes reflektieren vor dem Hintergrund des 11. September und des Irak-Krieges sowie einer sich rasch wandelnden Medieninfrastruktur das komplizier- te Verhältnis von Medien und Kultur als einer besonders intensiven und historischen Verbin- dung. Prominente Medienspezialisten und Kulturkritiker aus Deutschland und Nordamerika berichten von Fallstudien, um einen Rahmen für vergleichende Analysen über mediale For- men, historische Augenblicke und kulturelle Kontexte bereitzustellen. Die Kapitel wenden sich in interdisziplinärer Weise Medienanalysen, literarischen und kulturellen Studien, der Geschichte, Publikumsanalysen und der Ästhetik zu. Sie thematisieren insgesamt weitrei- chende Fragen über das Wesen der Repräsentation und der Realität zu einem Zeitpunkt, wo der globale Informationsfluss droht, verstärkt durch die Technologien der neuen Medien, un- sere traditionellen Strategien des Begreifens und der Kontrolle hinter sich zu lassen. (ICIÜ- bers)

[40-L] Westerik, Henk; Renckstorf, Karsten; Lammers, Jan; Wester, Fred: Transcending uses and gratifications: media use as social action and the use of event history analysis, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 2, S. 139-153 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 43 1.1 Allgemeines

INHALT: Seit der Einführung und Etablierung des Uses and Gratification Ansatzes gilt dieser als stark beeinflusst von Theorien der angewandten Ökonomie über den sog. Erwartungswert o- der den subjektiv erwarteten Nutzwert. Hinter diesen Theorien steckt die Annahme, dass das handelnde Individuum Situationen vollständig beherrscht. Diese Vorstellung steht im Wider- spruch zu der Art und Weise wie Handeln als Gegenstand der Handlungstheorie verstanden und beschrieben wird. Danach ist die Annahme über die Beherrschung von Situationen nicht vorgegeben sondern diese hängt ab von der jeweiligen Situation und beschreibt einen Zu- stand, der erreicht werden muss. Handlungstheoretische Ansätze betonen darüber hinaus auch andere Einflüsse. Wenn man diese Vorstellungen auf Forschungen zum Mediengebrauch ü- berträgt, bedeutet dies, dass man den Prozessen darüber, wie man die Herrschaft über eine Si- tuation gewinnt, den situationsbedingten Einflüssen und anderen Einflüssen mehr Aufmerk- samkeit widmen muss. Der Beitrag argumentiert dahingehend, dass mit dem Ansatz der zeit- diskreten ereignisgeschichtlichen (event history) Analyse ein Instrument zur Verfügung steht, dieses zu realisieren. Dadurch kann ein Beitrag zur Untersuchung wichtiger Fragestellungen der Kommunikationswissenschaft in Bezug auf Bewegungen und Selektivität innerhalb des Publikums und zum gesellschaftlichen Nutzen des Mediengebrauchs geleistet werden. (UNü- bers.)

[41-L] Wilke, Jürgen (Hrsg.): Die Aktualität der Anfänge: 40 Jahre Publizistikwissenschaft an der Johannes Gutenberg- Universität Mainz, (Theorie und Geschichte der Kommunikationswissenschaft, Bd. 3), Köln: Halem 2005, 242 S., ISBN: 3-938258-09-8

INHALT: "Vierzig Jahre waren es im Wintersemester 2004/2005 her, seitdem ein Lehrstuhl für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingerichtet und Elisabeth Noelle- Neumann auf diesen Lehrstuhl berufen wurde. Damit wurde das bis dahin nur an wenigen deutschen Universitäten vetretene Fach hier dauerhaft etabliert. Und von diesem Institut ging eine grundlegende wissenschaftliche Neuorientierung aus, die das Fach weit über Mainz hin- aus geprägt hat. Geradezu zum geflügelten Wort wurde das Etikett von der 'Mainzer Schule'. Der vorliegende Band dokumentiert die Vorträge, welche anlässlich eines 'Jubiläums-Sym- posiums unter dem Motto 'Die Aktualität der Anfänge' gehalten wurden. Er unternimmt damit den Versuch, die Entwicklung und das Profil der Mainzer Publizistik zu dokumentieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elisabeth Noelle: Wie die Publizistik in Mainz anfing (10-12); Jürgen Wilke: Gründung und Entwicklung des Instituts für Publizistik (13-40); Win- fried Schulz: Nachrichtenanalysen und Nachrichtenwerttheorie (41-61); Erich Lamp: Öffent- liche Meinung und die Entdeckung der Schweigespirale (62-74); Hans Mathias Kepplinger: Massenmedien und Wahlen (75-90); Walter J. Schütz: Pressestatistik und Pressestrukturana- lysen (91-97); Manfred Knoche: Medienkonzentration und Meinungsvielfalt. Von empiri- schen Studien zur kapitalismuskritischen Medienkonzentrationstheorie (98-114); Werner Früh: Fortschritte bei der Inhaltsanalyse (115-124); Hans-Bernd Brosius: Agenda Setting und Framing als Konzepte der Wirkungsforschung (125-143); Helmut Scherer: Berufsfeldfor- schung und Absolventenbefragungen (144-157); Wolfgang Donsbach: International verglei- chende Kommunikatorforschung (158-175); Frank Esser: Redaktionsforschung aus internati- onaler Perspektive (176-183); Jürgen Wilke, Daniele Wurth: Journalismus und Public Relati- ons - Ausbildung für zwei Berufsfelder im Urteil von Publizistik-Absolventen (184-207); Si- mone Schinz: 25 Jahre Journalistenausbildung an der Universität Mainz. Wie Absolventen das Studium beurteilen (208-228); Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.: Memo- 44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

randum für die Einrichtung eines neuartigen Institutes für Publizistik (229-236); Elisabeth Noelle-Neumann: Leitsätze zum Entwurf einer Journalistenausbildung an der Johannes Gu- tenberg-Universität Mainz (237-240).

[42-L] Willke, Helmut: Symbolische Systeme: Grundriss einer soziologischen Theorie, Weilerswist: Velbrück Wissen- schaft 2005, 348 S., ISBN: 3-938808-01-2 (Standort: USB Köln(38)-33A1888)

INHALT: "Mit der Entfaltung der Moderne expandieren die Kommunikationsmedien in eine unübersichtliche Komplexität, die den Ruf nach der 'Einheit' der Medien - beispielhaft die Frage nach der Einheit des Rechts oder der Einheit des Geldes - unüberhörbar macht. Alle Komponenten einer systemischen Ordnungsbildung sind bei allen Medien erkennbar. Dies macht es sinnvoll, die Symbolordnungen ausdifferenzierter Funktionssysteme nicht nur als Medien, sondern auch als Symbolsysteme zu begreifen und zu analysieren. Für eine auf die gegenwärtige Gesellschaft bezogene soziologische Theorie symbolischer Systeme sind es deshalb diese beiden Entwicklungsdynamiken, die den Kern ihrer Problemstellung ausma- chen: Welche Merkmale der Operationslogik der symbolisch generalisierten Steuerungsme- dien treiben eine Gesellschaftsformation, die sich rückhaltlos dem Primat funktionaler Diffe- renzierung verschrieben hat? Und welche Rückwirkungen hat die entstehende globale Wis- sensgesellschaft auf ihre Symbolsysteme, die nach wie vor funktional differenziert sind, nun aber nicht mehr von den Prätentionen einer souveränen, national organisierten Politik im Zaum gehalten werden können? Eine der Absichten dieses Textes ist es, allgemeine Grundla- gen einer Steuerungstheorie der Symbolsysteme zu skizzieren. Denn solange sie die besonde- re Steuerungsproblematik symbolischer Systeme nicht berücksichtigt, ist eine Steuerungsthe- orie sozialer Systeme unbrauchbar." (Autorenreferat)

[43-L] Wirth, Werner; Schramm, Holger; Gehrau, Volker (Hrsg.): Unterhaltung durch Medien: Theorie und Messung, (Unterhaltungsforschung, Bd. 1), Köln: Halem 2006, 251 S., ISBN: 3-938258-08-X (Standort: USB Köln(38)-33A6005)

INHALT: "Die Unterhaltungsforschung, in den 1980er-Jahren noch weitgehend vernachlässigt, erlebte in den 1990er-Jahren und insbesondere in den letzten Jahren einen wahren Boom, der weltweit zu beobachten war. Heute gehört die Unterhaltungsforschung mit zu den relevantes- ten kommunikationswissenschaftlichen Forschungsbereichen. In den einzelnen Beiträgen die- ses Sammelbandes zeigen namhafte nationale und internationale Unterhaltungsforscher die historischen und die aktuellen Entwicklungslinien auf, diskutieren über neuere Theorien und erörtern schließlich Möglichkeiten und Grenzen der Erfassung von Unterhaltungserleben. Der Band wendet sich vor allem an Sozial- und Geisteswissenschaftler sowie an alle Studieren- den, die an theoretischen und empirischen Zugängen zum Unterhaltungserleben interessiert sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Louis Bosshart: Zur Genese der Unterhaltungsfor- schung in der deutschsprachigen Medien- und Kommunikationswissenschaft (12-24); Werner Früh: Unterhaltung: Konstrukt und Beweislogik (25-46); Peter Vorderer: Kommunikations- wissenschaftliche Unterhaltungsforschung: Quo vadis? (47-58); Werner Wirth/Holger Schramm: Hedonismus als zentrales Motiv zur Stimmungsregulierung durch Medien? Eine Reflexion der Mood-Management-Theorie Zillmanns (59-79); Christian Schemer: Soziale Vergleiche als Nutzungsmotiv? Überlegungen zur Nutzung von Unterhaltungsangeboten auf soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 45 1.1 Allgemeines

der Grundlage der Theorie sozialer Vergleichsprozesse (80-101); Helena Bilandzic/Susanne Kinnebrock: Persuasive Wirkungen narrativer Unterhaltungsangebote. Theoretische Überle- gungen zum Einfluss von Narrativität auf Transportation (102-126); Lothar Mikos: Unterhält Unterhaltung? Überlegungen zu Unterhaltung als Rezeptionskategorie (127-141); Sabine Trepte: Die Messung des Unterhaltungserlebens (142-173); Carsten Wünsch: Unterhaltung als Performance. Überlegungen und erste Anwendungserfahrungen mit einem Messinstru- ment zur dynamischen Erfassung von Unterhaltungserleben (174-203); Andreas Fahr: 'Fern- sehen fühlen'. Ein Ansatz zur Messung von Rezeptionsemotionen (204-226); Dagmar Unz/ Frank Schwab/Birgit Michel/Peter Winterhoff-Spurk: 'Tanz der Gefühle': Untersuchung der emotionalen Verarbeitung eines Boulevardmagazins (227-245).

[44-L] Wunden, Wolfgang (Hrsg.): Freiheit und Medien, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 10), Münster: Lit Verl. 2005, 258 S., ISBN: 3-8258-8338-8 (Standort: USB Köln(38)-33A6684)

INHALT: "Freiheit zu denken und in der Komplexität unserer gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu realisieren, ist die Herausforderung der Stunde. Eine maßgebliche Rolle dürf- ten dabei die öffentlichen Medien (und die neuen Informations- und Kommunikationstechni- ken, Stichwort 'Multimedia' und 'Internet') spielen. Darum geht es hauptsächlich in diesem Band der 'Beiträge zur Medienethik'. Die These der systematisch zu verstehenden Trias 'Öf- fentlichkeit - Qualität - Freiheit' lautet, dass Freiheit Sinnhorizont der Medienpraxis ist; Frei- heit ist der Grundwert, der die moderne Medienethik prägt und trägt." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Hans Norbert Janowski: Vorwort (9-10); Wolfgang Wunden: Einleitung (11-17); Martin Stock: Medienfreiheit nach dem Grundgesetz. Die Sicht der Verfassungs- rechtssprechung, neoliberale Einwände, Zukunftsfragen (21-32); Christian Breunig: Medien- freiheit auf dem Rückzug? Verfassungsrechtliche Grundlagen und praktische Verwirklichung im weltweiten Vergleich (33-47); Rudolf Gerhardt: Unbewachte Wächter? Die Freiheit der Medien liegt in den Händen der Richter (49-61); Hans J. Kleinsteuber: Pannen auf dem Weg zum Information Highway. Der Einstieg in die digitale Zukunft in Amerika und Deutschland (63-78); Matthias Karmasin: Oligopole in freien Gesellschaften. Medienfreiheit als ökonomi- sches und ethisches Problem (79-95); Gerhard Droesser: Glück, Pragmatik, Dialog. Selbst- thematisierungen der Freiheit (99-112); Bernhard Debatin: Verantwortung im Medienhan- deln. Medienethische und handlungstheoretische Überlegungen zum Verhältnis von Freiheit und Verantwortung in der Massendokumentation (113-130); Peter Kottlorz: Wie frei macht Fernseh-Unterhaltung? Diskutiert an Texten von Adorno/Horkheimer und Postman (131- 143); Wolfgang Wunden: Freiheitliche Medienmoral. Konzept einer systematischen Medien- ethik (145-161); Michael Charlton: 'den Zwang frühe fühlen lassen.' Bedrohen Massenmedien die kindliche Autonomie? (165-176); Andrea Urban: Für sich selbst Verantwortung über- nehmen. Neue Medien, gesetzlicher Jugendschutz und Medienpädagogik (177-188); Karl- Heinz Roller: '..durch den Widerstand sie enden'? Der Freiheitsgedanke in populären Gewalt- filmen (189-205); Horst Pöttker: Von Nutzen und Grenze der Medienfreiheit. Daniel Defoe und die Anfänge eines Ethos der Öffentlichkeitsberufe (207-226); Martin Blümcke: Christian Friedrich Daniel Schubart. Ein Journalist, länger in Haft als in Freiheit (227-235).

46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.1 Allgemeines

[45-L] Wunden, Wolfgang (Hrsg.): Öffentlichkeit und Kommunikationskultur, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 8), Münster: Lit Verl. 2005, 272 S., ISBN: 3-8258-8336-1 (Standort: ULB Münster(6)-3F62452)

INHALT: "Anders als in 'Medien zwischen Markt und Moral' wird mit diesem Band ein systema- tischer Ansatz für eine Medienethik gesucht. Medienethik könne - dies ist die Leit-These des hier vorgelegten systematischen Ansatzes in drei Kapiteln abgehandelt werden: dies sind Öf- fentlichkeit, Wahrheit und Freiheit. Es sind eigentlich nicht Oberbegriffe, sondern vielmehr zentrale Werte demokratischer Medienkommunikation. Jeder der drei Werte stellt ein norma- tives Soll dar und eine Vorgabe für alle Agenten auf dem Gebiet der Medien. Die Leistungen der Medieninstitutionen und das Handeln aller auf diesem Feld Agierenden von Verlegern über Journalisten bis hin zu Medienpolitikern lassen sich anhand dieser zentralen Werte dis- kutieren und messen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Friedhelm Neidhardt: Jenseits des Palavers: Funktionen politischer Öffentlichkeit (19-30); Ulrich Sarcinelli: 'Fernsehdemokra- tie': Symbolische Politik als konstruktives und als destruktives Element politischer Wirklich- keitsvermittlung (31-41); Ernst Gottfried Mahrenholz: Medien und Macht: Wie sichern wir Pluralismus und Transparenz? (43-50); Joachim Westerbarkey: Öffentlichkeit als Funktion und Vorstellung: Der Versuch, eine Alltagskategorie kommunikationstheoretisch zu rehabili- tieren (53-64); Manfred Rühl: Verstanden? Publizistische Freiheit und öffentliches Ge- brauchsverstehen (65-77); Michael Schenk: Schutzschild: Öffentliche Meinung und soziales Netzwerk (79-91); Horst Pöttker: "Die niederen Leidenschaften und das Gemeinschaftsleben der Nation": Zur fortschreitenden Ausdifferenzierung von Öffentlichkeit durch dualen Rund- funk (95-112); Knut Hickethier: Krisensymptome: "Kapitalistische" versus "sozialistische" Öffentlichkeit? (113-124); Gerd G. Kopper: Ein Europa der sechs erfolgreichen TV-Konglo- merate: Die Internationalisierung des Fernsehmarktes in Westeuropa und naheliegende Schlußfolgerungen (125-136); Gerfried W. Hunold: "Die Einsamkeit außen": Öffentlichkeit als Thema ethischer Reflexion (139-150); Giso Deussen: "Ethisches Minimum": Grundwerte öffentlicher Kommunikation in einer pluralistischen Gesellschaft (151-163); Wolfgang Wun- den: Grenzen öffentlichen Zeigens: Privatheit als Element einer Kultur der Öffentlichkeit (165-179); Wolfgang Huber: Menschenwürde? Gewalt und Intimität als Unterhaltung (181- 195); Wolf-Jürgen Richter: Rund um die Uhr auf den Punkt: Alltagsprobleme einer Hörfunk- Nachrichtenredaktion (199-214); Hermann Boventer: Muckrackers: Investigativer Journalis- mus zwischen Anspruch und Wirklichkeit (215-230); Dieter Baacke: Sprachlose Bürger? Medienkompetenz als zentrales Ziel von Medienpädagogik (231-243); Hans-Dieter Kübler: Lokale Öffentlichkeit in der Mediennische? Zur publizistischen Funktion und Qualität von Bürgermedien (245-259).

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[46-F] Baader, Meike Sophia, Prof.Dr. (Bearbeitung): Schülerzeitschriften der 1960 und 1970er Jahre

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1960 und 1970er Jahre ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 47 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Allgemeine Erziehungswissenschaft (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 05121-883-422, e-mail: [email protected])

[47-L] Bäumer-Schleinkofer, Änne (Hrsg.): Die Westlinke und die DDR: Journalismus, Rechtsprechung und der Einfluss der Stasi in der DDR und der BRD ; Symposium, 26.-27. Mai 2005, Universität Mainz, Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 133 S., ISBN: 3-631-54677-7 (Standort: UB Bielefeld(361)-14/DD880/ W5D2)

INHALT: "Primäres Anliegen dieser Tagung war es, zur Differenzierung der Westlinken und ihrer Kontakte zum SED-Staat beizutragen und hier vor allem auch den bisher kaum berück- sichtigten Gesichtspunkt der Rechtsprechung mit einzubeziehen. In einem neuen Ansatz wur- den als Referenten Zeitzeugen, Wissenschaftler und Juristen eingeladen. So entstand eine Mi- schung aus wissenschaftlichen Analysen und Erfahrungsberichten, die neue Einblicke in die- sen bisher wenig bearbeiteten Teil der deutsch-deutschen Geschichte liefert." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Manfred Wilke: Die innerdeutschen Beziehungen und der Wandel des DDR-Bildes in der Bundesrepublik (13-26); Tilo Prase: Schattenreporter des Ostfernse- hens. Wie Linke im Westen under-cover für das DDR-Fernsehen arbeiteten (27-43); Günter Schabowski: Kommunistisches Medienverständnis und Praxis der DDR-Presse (47-63); Änne Bäumer-Schleinkofer: Die ABC-Waffenkampagne der DDR: Die Desinformationspolitik der Stasi über die westdeutsche C-B-Waffenforschung (65-83); Klaus Eschen: Unterschiede in der Rechtsprechung und Rechtsauffassung in der DDR und der BRD - Zwei Konfliktkulturen im Vergleich (87-96); Joachim Lampe: Die Zusammenarbeit westdeutscher Journalisten mit dem MfS als strafbare Spionage (97-108); Georg Herbstritt: Erkenntnisse über die Westarbeit des MfS aus Spionageverfahren der 90er Jahre. Ein Fallbeispiel: Der Einfluss allgemeiner Stimmungslagen auf die erfolgreiche Anwerbung von Agenten (109-133).

[48-F] Blamberger, Günter, Prof.Dr. (Leitung): "Laut-Sprecher": Mediendiskurse und Medienpraxen in der Zeit des Nationalsozialismus (Teilprojekt C8)

INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Uni- versität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Sprache und Literatur (Albertus- Magnus-Platz, 50923 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-4168, e-mail: [email protected])

[49-L] Dammann, Clas: Stimme aus dem Äther - Fenster zur Welt: die Anfänge von Radio und Fernsehen in Deutschland, Köln: Böhlau 2005, 283 S., ISBN: 3-412-23205-X 48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INHALT: "Am 29. Oktober 1923 geht der 'Unterhaltungs-Rundfunk' in Deutschland auf Sendung, knapp 30 Jahre später das Fernsehen. Mit dem Programmstart setzen auch lebhafte und enga- gierte Diskussionen über die neuen Medien ein. Die Debatten der Anfangsjahre von Radio und Fernsehen werden hier anhand ihrer 'O-Töne' rekonstruiert und systematisch gegenüber- gestellt. Betrachtet wird auch die parallel verlaufende praktische Auseinandersetzung mit den neuen Medien - eine Suche nach dem jeweils eigenen, im weitesten Sinne literarisch- künstlerischen Genre für Radio und Fernsehen. In zwölf Fallstudien macht der Autor deut- lich, dass dabei die Umsetzungen zumeist hinter den Ansprüchen zurückbleiben. In dieser Kulturgeschichte des medialen Wandels wird, durch umfangreiche Recherchen gestützt, die Meinungsbildung über Radio und Fernsehen in Deutschland dokumentiert." (Autorenreferat)

[50-F] Ebert, Simon, M.A. (Bearbeitung); Schulz, Günther, Prof.Dr. (Betreuung): Wilhelm Sollmann (1881-1951) - sozialdemokratischer Journalist und Politiker

INHALT: Ziel der Untersuchung ist es die Lebensgeschichte Wilhelm Sollmanns und deren Um- stände umfassend zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht die Frage nach Sollmanns Wirken in- nerhalb der Sozialdemokratie als langjähriges Reichstagsmitglied und Chefredakteur des Par- teiblattes "Rheinische Zeitung". Vor dem Hintergrund seines Aufstiegs innerhalb der Sozial- demokratie und seiner vielfältigen Aktivitäten inner- und außerhalb der Partei werden die zentralen persönlichen Entwicklungslinien untersucht. Dabei sollen besonders Sollmanns An- regungen für programmatisch-strategische Reformen und eine konzeptionellen Neuausrich- tung der Sozialdemokratie akzentuiert werden. ZEITRAUM: 1881-1951 METHODE: Mittels einer Verzahnung und Integration individualbiographischer und sozialge- schichtlicher Zugriffe sollen die langfristigen persönlichen Entwicklungen Sollmanns analy- siert werden. Anhand der Frage, wie sich die Persönlichkeit Sollmanns im Kontext von Ge- sellschaft, Kultur und Ökonomie entwickelt hat soll ein möglichst nuanciertes und facetten- reiches Persönlichkeitsbild gezeichnet werden. ART: Dissertation BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Institut für Geschichtswissenschaft Abt. Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Konviktstr. 11, 53113 Bonn) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[51-L] Eichler, Antje: Protest im Radio: die Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks über die Studentenbe- wegung 1967/1968, (Studien zur Geschichte des Bayerischen Rundfunks, 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 250 S., ISBN: 3-631-52126-X

INHALT: "Langhaarige Studenten, die 'Ho, Ho, Ho Chi Minh' skandieren, zur Enteignung Sprin- gers aufrufen und sich Straßenschlachten mit der Polizei liefern - Bilder, die unsere Sicht von 68 heute prägen. Bilder, welche die Medien damals dominiert haben sollen - heißt es in Me- moiren und Essays von ehemaligen Aktiven und Journalisten. Der vielbeschworene Mythos 68 - er ist vor allem Resultat eines Medienmythos 68. Umfassende systematische Untersu- chungen der Berichterstattung über die Studentenbewegung gibt es bisher nicht. Diese Studie zeigt auf, wie der Hörfunk des Bayerischen Rundfunks in den Jahren 1967/68 die Proteste der jungen Menschen dargestellt hat. Dazu wurden zahlreiche Manuskripte und Dokumente - vor soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 49 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

allem aus den BR-Archiven - analysiert. Die Ergebnisse spiegeln ein insgesamt vielfältiges und ausgewogenes Bild der Studentenbewegung, ihrer Themen und Argumente wider - mit verschiedenen Akzenten in den einzelnen Abteilungen. Gleichzeitig vermittelt die Studie auch Eindrücke vom Spannungsverhältnis zwischen öffentlich-rechtlichem Auftrag und den vielen Einflüssen auf MitarbeiterInnen und Programm - vor allem von Seiten der Politik." (Autorenreferat)

[52-L] Friedrich, Klaus-Peter: Von der polnischen Kriegspropaganda in der Sowjetunion zur Machtübernahme der Kom- munisten in Polen (1942-1944), in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 7/8, S. 663-686

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Entstehen von Presseorganen der polnischen Kom- munisten in der UdSSR und mit ihrer Propaganda. Diese richtete sich an diejenigen Polen, die infolge der sowjetischen Annexion der östlichen Hälfte der Zweiten Polnischen Republik im Herbst 1939 zu Sowjetbürgern gemacht und später in mehreren Deportationswellen vom NKWD ins Landesinnere verschleppt worden waren. Wenige Wochen nach dem Angriff NS- Deutschlands auf die Sowjetunion kam es Ende Juli 1941 zur Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen zwischen dem Stalinregime und der polnischen Exilregierung. Deren Repräsentan- ten wurde es nun gestattet, in der UdSSR eine polnische Armee aufzustellen. Die nach ihrem Befehlshaber, General Wladyslaw Anders, benannte Anders-Armee sollte später vor allem in Südeuropa an der Seite der Briten in das Kriegsgeschehen eingreifen. Der Autor rekonstruiert zunächst die ersten Ursprünge der von den polnischen Kommunisten in der UdSSR geschaf- fenen Blätter. Gesondert wird dabei auf die überragende Rolle Alfred Lampes, des seinerzeit führenden Publizisten und Ideologen unter den kommunistischen Funktionären, eingegangen. Danach werden Entstehen und Entwicklung der bedeutendsten Blätter der sowjet-polnischen Division untersucht, ehe die Lage der polnischen "linken" Journalisten ausführlicher betrach- tet wird. (ICA2)

[53-L] Fuge, Janina: Der "Wellen-Detektiv" und das "Gute in dem Herrn Schwarzhörer": die Schwarzhörerak- tionen des Nordwestdeutschen Rundfunks 1951-1954, in: Rundfunk und Geschichte : Mittei- lungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 32/2006, Nr. 1-2, S. 18-33

INHALT: Da die Hörfunkgebühr die finanzielle Basis der Existenz der neu gegründeten Sender im Nachkriegsdeutschland bildete, war es erforderlich, die im Sendegebiet wohnenden Hörer zu erfassen. Der Beitrag zeichnet exemplarisch die Schwarzhöreraktionen des Nordwestdeut- schen Rundfunks zwischen 1951 und 1954 nach. Anhand des umfangreichen und bisher noch nicht wissenschaftlich ausgewerteten Quellenmaterials werden Finanzfragen zur Haushalts- führung und -konsolidierung sowie Fragen der Binnen- und Außenkommunikation des NW DR beschrieben. Nach der Darstellung des juristischen Spannungsfelds von Post und Rund- funk im Nachkriegsdeutschland (die Post war für den Einzug der Gebühren zuständig) wer- den die drei großen Aktionen dargestellt, mit denen die Schwarzhörer dafür gewonnen wer- den sollten, "sich freiwillig zu Normalhörern zu bekennen und in der Öffentlichkeit ein Ge- fühl dafür zu erwecken, dass es einfach nicht recht ist, wenn ein Teil der Hörerschaft für ei- nen anderen mitbezahlt". Das Ergebnis der ersten Aktion - fast 700.000 neue Hörer - war sehr 50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

überzeugend, so dass Ende 1952 die zweite Aktion folgte. Keine der Folgeaktionen war aber ein vergleichbarer Erfolg, der die Kosten für die Kampagnen rechtfertigen würde. Ein gewis- ser Bestand an Schwarzhörern wurde zu "einer rechnerischen Größe". (PT)

[54-L] Holzamer, Karl (Interviewter); Bernard, Birgit (Interviewer); Schumacher, Renate (Inter- viewer): Rundfunk in schwierigen Zeiten: Interview mit Professor Dr. Karl Holzamer über seine Erfahrungen als Redakteur bei der Westdeutschen Rundfunk AG und beim Reichssender Köln, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 31/2005, H. 3/4, S. 31-43

INHALT: Das Interview mit K. Holzamer, dem ersten Intendanten des ZDF, wurde im Juli 2001 geführt. Es entstand im Rahmen von Recherchen für eine Jubiläumsausgabe, die der West- deutsche Rundfunk anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in Auftrag gab. Der 1906 gebore- ne Holzamer ist heute der einzige noch lebende Zeitzeuge, der Auskunft über den Westdeut- schen Rundfunk in der Weimarer Republik und auch in der NS-Zeit geben kann. In dem Ge- spräch erinnert sich Holzamer an seine Anfänge in der Westdeutsche Rundfunk AG (WE- RAG) wo er zunächst als Assistent in der Pädagogischen Abteilung im Schulfunk tätig war, er gibt Auskunft über die redaktionellen Arbeitsabläufe im Sender, über die Hierarchien und über die Tätigkeit des Betriebsrats, dem er angehörte. Er beschreibt die Änderungen, die mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten eingesetzt haben und die Arbeitsbedingungen, unter denen die Redakteure danach gearbeitet haben. (PT)

[55-F] Hoppe, Albrecht (Bearbeitung); Stöber, Rudolf, Prof.Dr.; Bohrmann, Hans, Prof.Dr.phil. (Leitung): Digitalisierung der Amtspresse Preußens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Erstellung eines Sachkommentars

INHALT: Das Projekt schlägt die Digitalisierung, Internetaufbereitung und ergänzenden Sach- kommentar der auflagenstärksten und einflussreichsten politischen Presse des letzten Drittels im 19. Jahrhundert vor: die preußische Provinzial-Correspondenz (PC), und die Neuesten Mittheilungen (NM) sowie die Digitalisierung und Internetaufbereitung eines exemplarisch ausgewählten Kreisblatts, des "Wittenberger Kreisblatts". In einem Folgeprojekt könnte die Fortsetzung der NM, die Berliner Correspondenz (BC) digitalisiert und indexiert werden. ZEITRAUM: 1863-1894 GEOGRAPHISCHER RAUM: Preußen METHODE: Hermeneutisch; quellenkritisch. Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (An der Universität 9, 96045 Bamberg); Institut für Zeitungs- forschung (Königswall 18, 44122 Dortmund) KONTAKT: Stöber, Rudolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 51 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[56-L] Hurrelmann, Bettina; Becker, Susanne; Nickel-Bacon, Irmgard (Hrsg.): Lesekindheiten: Familie und Lesesozialisation im historischen Wandel, (Lesesozialisation und Medien), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 413 S., ISBN: 3-7799-1357-7 (Standort: UB Paderborn (466)-BRQ1326)

INHALT: "Die im öffentlichen Diskurs immer wieder vorgebrachten Klagen über den Verfall der Lesefähigkeit der jungen Generation oder den Niedergang des Lesens überhaupt sind der An- lass der vorliegenden Untersuchung. Ihr tieferes Interesse ist es, die Hektik momentbezogener Diagnosen und Kassandrarufe durch eine historische Betrachtung zu durchbrechen. Wir hof- fen, auf diese Weise Einsichten in den langfristigen Wandel der Medienkultur zu gewinnen, deren unverzichtbarer Teil nach wie vor das Lesen ist. Wie werden Kinder zu Lesern? Dieses Buch gibt einen Überblick über mehr als 150 Jahre Lesesozialisation in der (bürgerlichen) Familie. In drei historischen Querschnitten werden die Bedingungen und Interaktionsformen der Leseerziehung untersucht: Biedermeierzeit (um 1830), Kaiserzeit (um 1900) und Zeit des Eintritts in die Mediengesellschaft (um 1980). Als Quellen der Rekonstruktion dienen in je- dem Querschnitt Erziehungsratgeber, Kinderliteratur und autobiographische Quellen bzw. Daten. Die familiale Lesesozialisation erweist sich als ein bis zur Gegenwart bildungsrelevan- tes Kulturmuster, das in der Biedermeierzeit begründet, in der Kaiserzeit fest etabliert und in den 1980er Jahren stabilisiert wurde. Allerdings zeichnen sich auch die Gegenwartsprobleme ab: In einer Gesellschaft, in der die soziale Schichtung durchlässiger geworden ist, bleibt die Lesesozialisation eine Bastion ungleicher Bildungschancen, und die Familien sind auf die In- tegration des Lesens in die Vermittlung einer umfassenden Medienkompetenz schlecht vorbe- reitet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bettina Hurrelmann: Ko-Konstruktion als Theo- rierahmen historischer Lesesozialisationsforschung: sozialisationstheoretische Prämissen (15- 30); Bettina Hurrelmann, Susanne Becker: Zur historischen Rekonstruktion von Lesesoziali- sation: Zentrale Annahmen und Methoden (31-49); Irmgard Nickel-Bacon, Sabine Elias, Bet- tina Hurrelmann: Biedermeierzeit. Tradition und pädagogische Modernisierung: Familienkul- turen und familiale Lesekulturen um 1830 (59-170); Susanne Becker: Kaiserzeit. Kultivie- rung der Kommunikation: Familienkulturen und familiale Lesekulturen um 1900 (171-291); Gabriele von Glasenapp, Susanne Graf Corinna Roßbach, Özen Odak, Bettina Hurrelmann: Zeit des Eintritts in die Mediengesellschaft. Bürgerliche Bildungstraditionen auf dem Prüf- stand: Familienkulturen und familiale Lesekulturen um 1980 (292-402); Bettina Hurrelmann: Familiale Lesesozialisation im historischen Wandel - Variablen, Konstanten, neue Aufgaben in der Mediengesellschaft (403-411).

[57-L] Hüser, Gisela: Medienumbrüche im Kontext des technologischen Wandels, (Reihe Medienwissenschaften), Aachen: Shaker 2005, XV, 163 S., ISBN: 3-8322-4677-0 (Standort: USB Köln(38)-33A3666)

INHALT: "Die Mediengeschichte ist nicht zuletzt eine Geschichte von Wandlungsprozessen. Beispiele für solche Wandlungsprozesse sind der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeleitete analoge Medienumbruch und der in jüngerer Zeit mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert zu beobachtende digitale Medienumbruch. Damit verbindet sich eine Reihe von Fragen: Wel- ches sind die Ursachen dieser Medienumbrüche? Sind es soziale, kulturelle oder ästhetische Einflussfaktoren? Oder sind es insbesondere technologische Innovationen, die einen maßgeb- lichen Einfluss auf die Dynamik des technologischen Wandels nehmen, der - so scheint es - alle gereiche unseres Lebens zu durchdringen vermag? Die Erforschung des technologischen 52 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Wandels und der Dynamik von Diffusionsprozessen ist nicht nur von theoretischem Nutzen, sondern auch im Hinblick auf eine strategische Planung und absatzpolitische Maßnahmen von großer ökonomischer Bedeutung. Der Bereich des technologischen Wandels ist bis heute nur unzureichend erforscht. Obwohl seine Bedeutung unumstritten ist, treten bereits Schwierig- keiten bei der Abgrenzung des Begriffes auf. Auch dieser ist einem Wandel unterworfen, so dass sich seine Semantik verändert hat. Zusätzlich hat dieser Terminus wegen der vielseitigen Durchdringung weiterer Wissenschaftsbereiche eine multidimensionale Ausweitung seiner Bedeutung erfahren. Des Weiteren sind die Diffusionsprozesse ausgewählter Medien des ana- logen und digitalen Medienumbruchs bisher nur unzureichend analysiert worden. Vor allem interessieren Aspekte der Veränderungsdynamik, mit der sich Medien des analogen und digi- talen Medienumbruchs verbreitet haben. Dabei ist auch zu prüfen, inwieweit die klassische Diffusionstheorie geeignet ist, solche Diffusionsprozesse realitätsnah abzubilden und zu be- schreiben. Weiterhin ist auf Ursachen der Beeinflussung, der Entwicklung und Ausdehnung solcher Prozesse einzugehen. Vor diesem Hintergrund zielt die vorliegende Arbeit darauf ab, - Ansatzpunkte für Modifikationen und Ergänzungen zu den Inhalten und Aussagen der klas- sischen Diffusionstheorie aufzuzeigen, - für die Modellierung von Diffusionsprozessen Er- weiterungen zu den Grundmodellen der klassischen Diffusionstheorie vorzuschlagen, - aus- gewählte Diffusionsprozesse des analogen und digitalen Medienumbruchs umfassend zu be- schreiben und zu analysieren." (Autorenreferat)

[58-L] Kramp, Leif: Happy-End im Trauerspiel?: die Entwicklungsgeschichte der "Deutschen Mediathek" und Perspektiven für ein "Deutsches Fernsehmuseum", in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilun- gen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 31/2005, H. 3/4, S. 5-19

INHALT: Der Beitrag, der auf der Magisterarbeit des Autors basiert, zeichnet die "verworrene und von vielen Misserfolgen begleitete" Entwicklungsgeschichte der Deutschen Mediathek nach. Dafür wurden Dokumente, die bei unterschiedlichen Institutionen bzw. bei Personen, die an der Entwicklung beteiligt waren, zusammen gesucht, systematisch ausgewertet wurden ferner Pressetexte, die die tagesaktuelle Berichterstattung und die öffentliche Debatte doku- mentieren. Zusätzlich führte der Autor 18 ca. einstündige Gespräche mit Experten, die an der Entwicklung der Mediathek maßgeblich beteiligt waren. Da die Entwicklungsgeschichte fast 20 Jahre dauerte, wurden die Gesprächspartner so ausgewählt, dass möglichst aus jedem Sta- dium der Entwicklung eine Person befragt werden konnte. Nach einem Überblick über die früheste Geschichte des Projekts, das auf Initiative des Dokumentarfilmers Eberhard Fechner zurück geht, werden anschließend die maßgeblichen Problembereiche genauer beschrieben: die Standortfrage, die Finanzierungsfrage und insbesondere die Debatte um das Konzept der Deutschen Kinemathek. Gestützt auf Teile von früheren Konzeptionen und auf Meinungen der befragten Experten werden abschließend die Möglichkeiten und Perspektiven eines Fern- sehmuseums diskutiert. Sie umfassen die pädagogische Arbeit an der Medienkompetenz, die Netzwerkbildung auf nationaler und internationaler Ebene und die Erweiterung des Museums um archivarische Dienstleistungen. (PT)

[59-F] Lietz, Thomas, M.A.; Rauhut, Stefan (Bearbeitung); Kutsch, Arnulf, Prof.Dr. (Leitung): Rezeptionsgeschichte (Teilprojekt 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ") soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 53 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INHALT: Im Mittelpunkt stehen die Muster der Fernsehnutzung in der DDR. Welche Bedürfnisse hatten die Zuschauer, unterschieden sich diese Bedürfnisse von denen der Bundesbürger und wenn ja, warum? Der Vergleich der beiden deutschen Staaten verspricht dabei Erkenntnisse, die über die historische Situation hinausgehen. Welche Merkmale und Bedingungen determi- nieren die Mediennutzung? Welchen Einfluss haben das Medienangebot und die Bewertung dieses Angebots auf das Verhalten der Rezipienten? Darüber hinaus soll es um den Anteil der Massenmedien am Ende der DDR gehen. Haben die westdeutschen Fernsehprogramme zum Zusammenbruch beigetragen oder haben sie das System nicht eher stabilisiert? Wie haben die Zuschauer das Angebot aus Berlin-Adlershof bewertet, wann haben sie "umgeschaltet"? Um diese Fragen beantworten zu können, werden zugleich andere strukturelle und positionelle Merkmale untersucht: mediale Alternativen natürlich und Freizeitalternativen, die Arbeitsbe- dingungen und der Alltag der Menschen, Einkommen, Zeithaushalt und Sozialstruktur. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR METHODE: Die Quellenvielfalt erfordert einen Methodenmix: historische Datenanalyse (Um- frageergebnisse); Inhaltsanalyse (Akten, Zuschauerbriefe, Rezensionen); medienbiographi- sche Interviews. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Infratest –Stellvertreterbefra- gung-, Zuschauerforschung DDR-Fernsehen, Akten im Bundesarchiv, Büro Hermann, Lam- berz). Qualitatives Interview. Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Zuschauerforschung, DDR-Fernsehen; Herkunft der Daten: Zentralamt für Statistik der DDR). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.ddr-fernsehen.de/2rezeptionsgeschichte/publikation entp2.shtml . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunika- tionswissenschaft (Burgstr. 21, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-97-35711, e-mail: [email protected])

[60-L] Lindenberger, Thomas: Massenmedien im Kalten Krieg: Akteure, Bilder, Resonanzen, (Zeithistorische Studien, Bd. 33), Köln: Böhlau 2006, 286 S., ISBN: 3-412-23105-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/2645)

INHALT: "Der Kalte Krieg wurde nicht nur von Staatsmännern und Militärstrategen in den Spit- zenetagen der politischen Macht geführt. In Ost und West machte er sich vielmehr in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bemerkbar. Der öffentlichen Kommunikation kam dabei eine zentrale Funktion zu: Filmemacher und Journalisten, Parteipolitiker und Kirchen- vertreter, Wochenschauen und Fernsehstationen kommentierten und interpretierten, legiti- mierten und kritisierten die lebensbedrohliche Teilung der Welt. Durch den alltäglichen Me- dienkonsum war der Kalte Krieg im Leben des breiten Publikums präsent. Der ideologische Gegensatz von liberalen Demokratien und kommunistischen Diktaturen schlug sich in gegen- sätzlichen Vorstellungen von den Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens nieder, die in Massenmedien propagiert und diskutiert wurden. Die Beiträge der Autorinnen und Autoren über Spielfilme, Zeitungs- und Rundfunkjournalismus tragen zu einer neuen, kultur- und me- diengeschichtliche Aspekte integrierenden Sichtweise des Kalten Krieges bei." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Lindenberger: Einleitung (9-23); Ulrike Weckel: Begrenzte Spielräume: Wolfgang Staudtes Filme und deren Rezeption im Kalten Krieg (25-47); Bernd Stöver: "Das ist die Wahrheit, die volle Wahrheit". Befreiungspolitik im DDR-Spielfilm der 54 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

1950er und 1960er Jahre (49-76); Lars Karl: Das Bild des Siegers im Land der Besiegten: Der sowjetische Kriegsfilm in SBZ und DDR, 1945-1965 (77-110); Marcus M. Payk: Antikom- munistische Mobilisierung und konservative Revolte. William S. Schlamm, Winfried Martini und der "Kalte Bürgerkrieg" in der westdeutschen Publizistik der späten 1950er Jahre (111- 137); Christine Bartlitz: "Hütet euch vor falschen Propheten!" Hörfunkkommentare der ka- tholischen Kirche aus Berlin 1950-1962 (139-170); Uta C. Schmidt: "Das Problem heißt: Schlüsselkind". Die "Schlüsselkinderzählung" als geschlechterpolitische Inszenierung im Kalten Krieg. Einführende Überlegungen zu "Geschlecht" und "Kalter Krieg" (171-202); Uta Schwarz: Der blockübergreifende Charme dokumentarischer Bilder: Tradition, Ideologie und Geschlecht in der Repräsentationsordnung der bundesdeutschen und der DDR-Wochenschau der 1950er Jahre (203-234); Thomas Heimann: Television in Zeiten des Kalten Krieges. Zum Programmaustausch des DDR-Fernsehens in den sechziger Jahren (235-261).

[61-L] Münkel, Daniela: Willy Brandt und die "Vierte Gewalt": Politik und Massenmedien in den 50er bis 70er Jah- ren, (Historische Studien, Bd. 41), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 332 S., ISBN: 3-593- 37871-X (Standort: UB Bonn(5)-2006/2982)

INHALT: "Zur Frage nach der 'Macht der Medien' und der 'Medialisierung der Politik' zeigt die Autorin, dass sich das Verhältnis von Politik und Massenmedien bereits in den ersten Nach- kriegsjahrzehnten bedeutend verändert hat. Sie schildert die Abhängigkeiten und vielschichti- gen Beziehungsgeflechte zwischen Politikern, Journalisten und Verlegern seit den 50er Jah- ren. Im Mittelpunkt ihrer Studie steht Willy Brandt - der erste 'moderne Medienkanzler' in der Geschichte der Bundesrepublik. Als Voraussetzung zur Bestimmung von Wandlungsprozes- sen, Brüchen und Kontinuitäten wird die Medienpolitik von CDU und SPD in den fünfziger Jahren dargelegt. Daran anschließend werden vor allem drei Entwicklungsstränge verfolgt: Erstens sind sowohl Willy Brandt als politischer Akteur, sein spezifischer medialer Stil und die publizistischen Akteure als auch ausgewählte Medien zu untersuchen. Ins Blickfeld wer- den die verschiedenen Ebenen des vielschichtigen und nicht immer für Außenstehende offen- sichtlichen Beziehungsgeflechts zwischen Politik und Massenmedien gerückt. Dabei geht es einerseits um die persönlichen Verbindungen zwischen Politik und Medien, was am Beispiel des Springer-Verlags, des Spiegels, der Zeit und des Sterns sowie des Rundfunks und Fernse- hens erörtert wird. Andererseits wird nach Formen und Inhalten der Berichterstattung, der Unterstützung und Bekämpfung Willy Brandts durch die Massenmedien sowie der Integrati- on neuer Stilelemente in die Politik und die Politikberichterstattung - vor allem durch das Fernsehen und die Boulevardpresse - gefragt. Darüber hinaus sind - sofern möglich - auch die Publikumsinteressen bzw. -reaktionen zu berücksichtigen. In einem zweiten Schritt stehen vor allem die Journalisten als Akteure im Zentrum. Allerdings geht es hierbei primär nicht um die Analyse ihres Berufes, sondern um die Überschreitung der publizistischen und das Ein- dringen in die politische Sphäre. Dabei fungierten Journalisten als Politikberater, als Mitar- beiter in Partei- und Staatsapparat oder als Wahlkampfhelfer in der 'Sozialdemokratischen Wählerinitiative' (SWI). Am Beispiel der SWI und anhand ausgewählter Personen werden die Formen dieser Grenzüberschreitungen sowie deren Auswirkungen auf den politischen Raum, die Öffentlichkeit und die Medienberichterstattung thematisiert. Im dritten und letzten Schritt wird am Beispiel der Bundestagswahlkämpfe von 1953 bis 1972 der Wandlungsprozess im Verhältnis von Politik und Medien in Form einer Längsschnittanalyse nachgezeichnet, wobei soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 55 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

das zentrale Feld der Öffentlichkeitsarbeit und die Werbung der Parteien im Mittelpunkt ste- hen." (Textauszug)

[62-L] Neumann, Veit Konrad André: "Flexible response" der Kirche: das französische Kommunikationsprojekt des Renouveau catholique, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 2, S. 167-177 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der 'Renouveau catholique' war eine französische Schriftstellerbewegung engagierter katholischer Laien, die in der Regel auch als Journalisten arbeiteten. In Absetzung vom fran- zösisch-republikanischen Staatsmodell vertraten sie zunächst den katholischen Glauben in Frankreichs Kultur. Georges Bernanos und Francois Mauriac, prominenteste Vertreter des Renouveau catholique, sind dabei typisch, insofern ihr Engagement für den Katholizismus vor allem auf der Grundlage der Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit basierte. Die Verwirklichung dieser beiden Werte war möglich aufgrund der dezentralen Kommunikations- struktur der Bewegung, die sich allerdings ebenfalls in der deutlichen Kritikfähigkeit der Au- toren gegenüber anderen Publizisten der Bewegung artikulierte. Zwar scheiterten verschiede- ne gemeinsame Projekte des Renouveau catholique im publizistischen und frömmigkeitsprak- tischen Bereich. Letztlich jedoch kam die stark ausgeprägte Unabhängigkeit des Glaubwür- digkeit und damit der Präsenz des Katholizismus in Frankreichs säkularisierter Kultur nur zu- gute." (Autorenreferat)

[63-L] Pöttker, Horst: Journalismus als Politik: eine explorative Analyse von NS-Presseanweisungen der Vor- kriegszeit, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 2, S. 168-182 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Die NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit stehen der Forschung seit einigen Jah- ren in publizierter Form zur Verfügung. Bisher werden sie vor allem punktuell als zeitge- schichtliche Quellen genutzt. Hier werden nun Ergebnisse einer systematischen Analyse aus kulturwissenschaftlicher Perspektive präsentiert. Untersucht wurde ein künstlicher Monat aus den Jahren 1933, 1935 und 1937 unter kommunikationshistorischen Fragestellungen. Ergeb- nisse: 1. Die Presseanweisungen dienten weniger der Durchsetzung von NS-Ideologie in der deutschen Bevölkerung als der internationalen Reputation des NS-Regimes und der Vermei- dung außenpolitischer Konflikte. 2. Sogar nach heutigen Begriffen stand ein erheblicher Teil der nationalsozialistischen Presselenkung im Einklang mit journalistischen Standards und Praktiken. 3. Das gilt erst recht, wenn man die Tradition des deutschen Gesinnungsjournalis- mus bis 1945 berücksichtigt. Das NS-Regime hat zwar mit der Pluralität der politischen Rich- tungen im Journalismus aufgeräumt, gleichzeitig aber an das damalige Selbstverständnis der Journalisten als politische Publizisten an der Seite des Staates angeknüpft, wodurch Presse- lenkung und Zensur plausibel erscheinen mussten. Ob die Affinitäten zwischen Presseanwei- sungen und journalistischer Mentalität mehr für die Geschicklichkeit der nationalsozialisti- 56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

schen Propagandapolitik sprechen oder mehr gegen die Autonomie des deutschen Journalis- mus bis zu jener Zeit, bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten." (Autorenreferat)

[64-L] Raible, Wolfgang: Medien-Kulturgeschichte: Medialisierung als Grundlage unserer kulturellen Entwicklung ; vorgetragen am 11.2.2001, (Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bd. 36), Heidelberg: Winter 2006, XIX, 461 S., ISBN: 3-8253- 5170-X (Standort: UB Bonn(5)-2005/7835)

INHALT: Die vom Verfasser vorgelegte Geschichte der Medien ist zugleich eine Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Schlüsselkonzepte seiner Darstellung sind die Konzeptionen der "conjunctures" und der "longue durée". Als einführendes Beispiel dient ein Überblick über Genese und Funktion des Internet. Im Folgenden wird gezeigt, dass kultureller Fortschritt und Mediatisierung untrennbar miteinander verbunden sind. Dies gilt für die Erfindung der Schrift, den Übergang zur Wissensgesellschaft avant la lettre mit der Erfindung des Buch- drucks und dem Projekt der Encyclopédie, die Entstehung der Zeitungen, die Entwicklung neuer Trägermedien mit Telegraphie, Telephonie, Rundfunk und Fernsehen sowie schließlich auch für das Zeitalter des Films. Abschließend werden rechtliche Aspekte der Mediatisierung angesprochen: Urheberrecht, Zensur und Monopolbildung. (ICE)

[65-L] Riegler, Thomas: Meilensteine des Rundfunks: Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernse- hens, Baden-Baden: Verl. für Technik u. Handwerk 2006, 168 S., ISBN: 3-88180-651-2 (Standort: Württ. LB Stuttgart(24)-55C4111)

INHALT: "Radio und Fernsehen sind für uns heute selbstverständlich. Aber wie hat das alles angefangen? Die 'Meilensteine des Rundfunks' sind ein Streifzug durch die Rundfunkge- schichte. Autor Thomas Riegler beginnt mit jenen Ereignissen, die viele nur noch aus den Er- zählungen der Großeltern kennen, und nimmt uns mit bis in die jüngste Vergangenheit. Er schildert die ersten Rundfunkübertragungen vom Pariser Eiffelturm oder die Blütezeit des Radios in den 20er- und 30er-Jahren, als der 'Volksempfänger' das Radio zum Massenmedi- um machte. Die Geschichte des Fernsehens in Deutschland von den Anfängen bis zum regu- lären Betrieb komplettiert diese umfangreiche Sammlung wichtiger Meilensteine der Rund- funkgeschichte." (Autorenreferat)

[66-F] Stöber, Rudolf, Prof.Dr.; Böning, Holger, Prof.Dr. (Leitung): Biobibliografisches Handbuch Deutsche Presse (Teil Franken)

INHALT: Erschließung und Bestandsnachweis deutscher periodischer Publizistik von der Erfin- dung der Presse bis 1815. Dokumentation der inhaltlich-programmlichen Ziele der Pressetitel, Rezeption und Leserschaft, Angaben zu Preis, Auflage, Erscheinungsweise, ökonomischen Rahmenbedingungen. Es liegen regionale Studien zu Hamburg und seinen Vorstädten vor, Leipzig steht kurz vor der Vollendung, Berlin-Brandenburg ist beantragt. ZEITRAUM: 1450- 1815 GEOGRAPHISCHER RAUM: Franken soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 57 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

METHODE: hermeneutisch; quellenkritisch. Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Institution; NN INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (An der Universität 9, 96045 Bamberg); Universität Bremen, Zentrale wissenschaftliche Einrichtung Deutsche Presseforschung (Postfach 330160, 28359 Bremen) KONTAKT: Stöber, Rudolf (Prof.Dr. Tel. 0951-863-2158, e-mail: [email protected])

[67-F] Zimmermann, Clemens, Prof.Dr. (Leitung): Konzepte, politische Steuerung, institutioneller Aufbau, Wirkungsweise, Nutzung und Öf- fentlichkeitsräume der Publikumsmedien während des Nationalsozialismus

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 03 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Histo- risches Institut Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte (Postfach 151150, 66041 Saar- brücken) KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-302-6551, e-mail: [email protected])

1.3 Massenmedien

[68-L] Adolf Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH (Hrsg.): Jahrbuch Fernsehen 2006, Marl 2006, 556 S., ISBN: 3-9807428-5-7 (Standort: UB Essen(465)- E11/01Z300; Graue Literatur)

INHALT: Das ARD-Jahrbuch 2006 enthält folgende Essays: Götz Hamann: Im Schatten des Schein-Heiligen. Franz Beckenbauer, Sepp Blatter und der WM-Pakt 2006 (13-22); Senta Krasser: Das Erreichte ist nicht das Erreichbare. Der unaufhaltsame Aufstieg der Yvonne Cat- terfeld (23-32); Marcel Rosenbach: Seid umschlungen, Milliarden. Wie Finanzinvestoren die deutsche Medienlandschaft verändern (33-49); Joachim Huber: "Wir verkaufen Zuversicht": die multimediale Verwertungskette des Esoterik-Dienstleisters Questico AG (50-61); Volker Lilienthal: Kalamitäten des Kommerziellen. Konsequenzen der Bavaria-Affäre. Die Bilanz eines Beobachters (62-73); Steffen Grimberg: Die Hauptstadt und ihr Fernsehen. Eine Annä- herung (74-84). Außerdem enthält der Sammelband den Rückblick von Medienwissenschaft- ler Dietrich Leder über das Fernsehjahr 2005, ausgewählte Medienkritiken, die aktuellen Preisträger des Adolf Grimme Preises und des Robert Geißendörfer Preises 2005 sowie im Serviceteil medienökonomische Daten der größen Medienkonzerne weltweit und in Deutsch- land. Mit einem ausführlichen Datenanhang über einzelne Medienanbieter in Deutschland wird der Band abgeschlossen. (KB)

58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

[69-L] Baum, Achim; Langenbucher, Wolfgang R.; Pöttker, Horst; Schicha, Christian (Hrsg.): Handbuch Medienselbstkontrolle, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 564 S., ISBN: 3- 531-14821-4 (Standort: USB Köln(38)-33A1039)

INHALT: "Medienselbstkontrolle ist wichtig, weil sie staatliche Kontrolle überflüssig macht. Dadurch trägt sie zur Pressefreiheit bei und wirkt einer schleichenden Entdemokratisierung der Öffentlichkeit entgegen. Ihr effektives Funktionieren ist seit den 1980er Jahren wegen der rasanten Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Kommerzialisierung der alten noch wichtiger geworden. Aber dieser zunehmenden Bedeutung, die u. a. durch ein wachsen- des Beschwerdebedürfnis in der Bevölkerung zum Ausdruck kommt, hinkt das tatsächliche Interesse an der Medienselbstkontrolle hinterher. Der 2004 gegründete 'Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle' (FPS) gibt dieses Handbuch heraus, um der geringen Be- achtung der Medienselbstkontrolle in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken. Der Band umfasst Selbstdarstellungen der Medienkontrollinstanzen in Deutschland. Sie werden ergänzt durch Texte von Fachleuten, die die Arbeitsweise und Wirksamkeit der publizistischen Selbstkon- trolle kritisch reflektieren. Das Buch eignet sich für die Forschung und Lehre im Bereich Me- dienrecht und Medienethik und kann in der Journalistenausbildung sowie als Nachschlage- werk für die praktische Arbeit in Redaktionen und Ausbildungsstätten eingesetzt werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Stapf: Medienselbstkontrolle - Eine Einführung (17-36); Christiane von Wahlert und Heiko Wiese: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Film- wirtschaft GmbH (FSK) (1949) (37-63); Stephan Buchloh: "Intimitäten" und "gefährdungs- geneigte" Jugendliche. Über die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (65-77); Ilka Desgranges und Ella Wassink: Der Deutsche Presserat (1956) (79-111); Achim Baum: Lern- prozess und Interessenskonflikt. Die freiwillige Selbstkontrolle der Presse dient der ganzen Gesellschaft (112-124); Horst Pöttker: Der Deutsche Presserat und seine Kritiker. Plädoyer für eine transparente Selbstkontrolle des Journalismus (125-131); Reinhard Grätz: Der Rund- funkrat des WDR (1955) (133-174); Stephen Wirth: Der Fernsehrat des ZDF (1962) (175- 218); Werner Jakobartl: Ein starker Rat. Arbeitsweise und Wirksamkeit des ZDF- Fernsehrates (219-227); Volker Nickel: Der Deutsche Werberat (1972) (229-254); Christian Schicha: Wirtschaftswerbung zwischen Information, Provokation und Manipulation. Konse- quenzen für die Selbstkontrolle des Deutschen Werberates (255-269); Jürgen Doetz: Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT) (1984) (271-283); Wolfgang Wun- den: Die "Verhaltensgrundsätze" des VPRT zu den Nachmittags-Talkshows (284-293); Horst Avenarius: Der Deutsche Rat für Public Relations e.V. (1987) (295-318); Achim Baum: Kommunikation unter Erfolgszwang. Über die Legitimationsprobleme der Public Relations (319-327); Peter Widlok: Die Landesanstalt für Medien NRW (LFM NRW) (1987) (329- 364); Dagmar Schütte: Komplexität? Abschaffen! Ein Blick auf den Blick auf die Landesme- dienanstalten (365-374); Joachim von Gottberg: Die Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) (1993) (375-418); Roland Rosenstock: Jugendschutz und Menschenwürde. Von der öffentlichen Funktion der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) (419-428); K.- Peter Gersternberger: Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) (1994) (429-450); Marlis Prinzing: Kontrolleure des Unkontrollierbaren (451-456); Wolfgang Auer: DT-Control - Interessengemeinschaft Selbstkontrolle elektronischer Datenträger im Pressevertrieb (1995) (457-459); Bernd Klammer: Verwirrende Vielfalt. Die Arbeit von DT-Control (460-467); Sa- bine Frank und Isabell Rausch: Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter e.V. (FSM) (1997) (469-494); Christoph Neuberger: Mehr Transparenz steigert die Effizienz. Die Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter (495-508). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 59 1.3 Massenmedien

[70-L] Bieger, Eckhard: Religion im digitalen Fernsehen: technische Entwicklungen und Kriterien für kirchliche Entscheidungen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 2, S. 133-143 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Fernsehen wird wie die Zeitungen und die Musikindustrie in den Sog der Digitali- sierung gezogen. Mehr Kanäle bedeuten, dass die Reichweiten der einzelnen Sender schrumpfen und damit die finanzielle Basis, Programme hundertprozentig selbst zu finanzie- ren. Für die kirchliche Medienarbeit scheint es verlockend, selbst einen Kanal zu betreiben. Ist das aber die richtige Lösung? Denn ein Kanal braucht gute Programme, und man wird nicht mehr als einige Prozent Reichweite erzielen. Die Programme müssen produziert wer- den, das kostet Geld, ohne dass sich die eingesetzten Mittel über Werbeeinnahmen refinanzie- ren lassen. Ein Blick zurück lehrt, dass die Kirche in den Medien dadurch Erfolg hatte, dass sie die besten Leute beauftragte. Noch heute werden die mittelalterlichen Kirchen von vielen Menschen besucht und die religiöse Kunst zieht viele an. Das war gut angelegtes Geld. Des- halb sollte in Drehbuchautoren investiert werden. Für den Vertrieb muss der internationale Markt ins Auge gefasst werden. Die Vermarktung von hochwertigen Programmen ist auch deshalb sinnvoll, weil die in Zukunft hundert und mehr Kanäle Programm brauchen. Inves- tiert die Kirche in Ideen, kann sie die Produktionskosten refinanzieren und sie erreicht viel mehr Menschen als durch einen eigenen Kanal - so wie mit dem Bau des Kölner Doms." (Au- torenreferat)

[71-F] Bleicher, Joan Kristin, Prof.Dr. (Bearbeitung): Das Fernsehen in der Medienkonkurrenz

INHALT: Mit der Ausweitung des World Wide Webs seit den 90er Jahren hat sich das Medien- system weiter ausdifferenziert. Das bisherige Leitmedium Fernsehen konkurriert um die be- grenzte Ressource Aufmerksamkeit der Mediennutzer. Die programmbegleitende Untersu- chung soll zeigen, wie die Ökonomie der Aufmerksamkeit das Angebotsspektrum des Fern- sehens verändert. In den geplanten Publikationen werden grundlegende Strategien des Kon- kurrenzverhaltens in ihrem Einfluss auf die Dramaturgie und Ästhetik des Fernsehprogramms dargestellt. Dabei werden etablierte Programmbereiche ebenso berücksichtigt wie Innovatio- nen, die erst seit den 90er Jahren von den Fernsehsendern angeboten werden. Die beschriebe- nen Strategien der Existenzsicherung lassen sich auch auf andere Medien, ihre Konkurrenzsi- tuationen und ihre Strategien übertragen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bleicher, J.K.: Visitenkarten des Hauses: Fernsehtrainer, TV- Movies und die Konkurrenz der Medien. in: Hediger, V.; Vonderau, P. (Hrsg.): Demnächst im Kino: Grundlagen der Filmwerbung und Filmvermarktung. Marburg: Schüren 2005, S. 366-375. ISBN 3-89472-389-0.+++Dies.: Die frohe Botschaft des Fernsehens: das Medium als Religionsersatz. in: Wergin, U.; Sauerland, K. (Hrsg.): Literatur und Theologie: Schreib- prozesse zwischen biblicher Überlieferung und geschichtlicher Erfahrung. Würzburg: König- shausen & Neumann 2005, S. 289-306. ISBN 3-8260-2799-X.+++Dies.: Television as myth: poetics of a narrative epistemological system. in: Uricchio, W.; Kinnebrock, S.: Media cul- tures. Heidelberg: Winter 2006, S. 113-124. ISBN 3-8253-1645-9. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe 60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-2304, e-mail: [email protected])

[72-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate: Zukünftige Medien: praxistauglich für den Konsumenten? ; eine Analyse auf Basis der Da- ten der ARD/ZDF-Online-Studie und der ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation, in: Me- dia Perspektiven, 2006, Nr. 11, S. 563-571 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/11-2006_eimeren.pdf?foid=18406)

INHALT: Auf der Basis zweier ARD/ZDF-Untersuchungsreihen, der Online-Studie und der Langzeitstudie Massenkommunikation, wird die aktuelle Nachfrage der Mediennutzer unter der Fragestellung untersucht, ob linear ausgestrahlte Fernseh- und Hörfunkprogramme noch eine Zukunft haben oder ob ihr Stellenwert zugunsten individualisierter Mediennutzung, wie MP3-Player oder Festplattenrecorder sie ermöglichen, sinkt. Die Ergebnisse zeigen, dass mul- timediale Geräte wie die sog. Wohnzimmer-PCs bisher kaum verbreitet sind. Bewegte Bilder im Internet werden derzeit von knapp einem Viertel aller Onlinenutzer ab 14 Jahre überhaupt einmal genutzt, von knapp einem Zehntel einmal wöchentlich. Audiofiles nutzen wöchentlich 18 Prozent der Onliner. Interesse an mobilem Fernsehen zeigen 44 Prozent der Internetnutzer und meinen damit vor allem den Laptop als Empfangsgerät; das Handy stellen sich aktuell nur 9 Prozent als Fernsehempfangsgerät vor. Für Video-on-Demand ist die Zahlungsbereit- schaft noch relativ gering. Digitale Videorecorder gibt es in 5 Prozent der Haushalte, über MP3-Player verfügt fast ein Drittel. Angesichts der Konstanz der Mediennutzung in den ver- gangenen 25 Jahren - der Nutzungsanteil von Radio und Fernsehen liegt 1980 wie 2005 gleichbleibend bei 75 Prozent ist davon auszugehen, dass lineares Fernsehen und Radio auch künftig ihre Bedeutung behalten und sich neue Angebote nur in dem Maße durchsetzen wer- den, in dem sie einen Mehrwert für den Nutzer bieten. (UN2)

[73-L] Fischer, Ulrich: Was senden die eigentlich?: kirchliche Fernsehsender in Deutschland, in: Communicatio So- cialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 2, S. 144-155 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den letzten fünf Jahren etablierten sich im deutschen Sprachraum private, kirchlich orientierte Fernsehsender, die rund um die Uhr religiöse Programme ausstrahlen: K-TV, Bi- bel-TV und EWTN Deutschland sind vor allem über Satellit problemlos überall zu empfan- gen. Jeder Sender behauptet von sich, hunderttausende Zuschauer zählen zu können und be- richtet stolz von einem theologisch sehr interessierten Stammpublikum. Viele Bischöfe und katholische Entscheidungsträger treten als Talkgäste auf oder lassen Gottesdienste aus ihren Bistümern übertragen. Bei den Kirchenführern und den kirchlich engagierten Stammsehern entsteht so der Eindruck, dass eine große Nachfrage für solche TV-Programme besteht und bedient wird. Deshalb geht dieser Artikel der Frage nach: Was senden die eigentlich? Welche Zielgruppen sprechen sie an? Wie gestalten sie ihr Programm mit welchen Schwerpunkten und mit welcher Qualität?" (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 61 1.3 Massenmedien

[74-L] Gerhards, Maria; Kingler, Walter: Programmangebote und Spartennutzung im Fernsehen 2005: Kontinuität oder Brüche durch den medialen Wettbewerb?, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 11, S. 572-584 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/11-2006_gerhards.pdf?foid=18407)

INHALT: Auf der Basis von Daten der AGF/ GfK-Programmcodierung, die 20 Programme er- fasst und damit 90 Prozent der Fernsehnutzung repräsentiert, wird der Frage nachgegangen, ob die Entwicklungen der letzten Jahre im Mediensektor, zum Beispiel das Hinzutreten neuer Medien, Angebot und Nutzung des Fernsehens verändert haben. Im Vergleich der Jahre 2001 und 2005 sind Tagesreichweite und Sehdauer des Fernsehens weiter gestiegen. Dabei zeigen sich in einzelnen Zielgruppen unterschiedliche Trends. So sehen Kinder und Jugendliche ten- denziell weniger fern, während ältere Jahrgänge höhere Zuwächse verzeichnen. Auch die Nutzungsmotive für das Fernsehen sind stabil. Während sich im Vergleich der Jahre 2004 und 2005 weder im Spartenangebot noch in der -nutzung wesentliche Unterschiede zeigen, zeichnen sich im mehrjährigen Vergleich einige Trends ab. Information/ Infotainment ge- winnt im Vergleich zu 2001 an Bedeutung. Tagesaktuelle und regionale Informationen wah- ren ihre Position. Zuwächse sind in den Bereichen Gesellschaft, Natur und Wissenschaft, Se- rien und eigenproduzierte Fernsehspiele, Ratespiele/ Quiz, Gameshows, Dokumentationen/ Reportagen/ Magazine zu beobachten. Der klassische Spielfilm zeigt eher rückläufige Ten- denz und der Sport lebt nach wie vor stark von einigen großen Marken wie der Fußball- Bundesliga oder der Formel 1. (UN2)

[75-F] Giovanelli, Iris, Lic.phil. (Bearbeitung); Wyss, Vinzenz, Prof.Dr. (Leitung): Benchmarking-Studie Krankenkassen-Magazine

INHALT: Wie lesen Versicherte die Magazine ihrer Krankenkasse? Welche Themen interessie- ren? Beeinflusst die Nutzung des Krankenkassen-Magazins das Bild, welches die Versicher- ten von ihrer Krankenversicherung haben? Mit diesen Fragen befasst sich eine Benchmar- king-Studie, die das IAM in Zusammenarbeit mit Schweizerischen Krankenversicherungen regelmäßig durchführt. Bedürfnisse der Kunden: Kundenmagazine von Krankenversicherun- gen enthalten nicht nur gesetzlich vorgegebene Informationen, sondern auch eine Vielzahl an Themen rund um Gesundheitsförderung und Krankheiten. Damit wollen die Krankenversi- cherungen ihre Kunden unterstützen, sich präventiv um ihre Gesundheit zu kümmern. Jedoch ist bisher nicht bekannt, ob und wie Krankenkassen-Magazine gelesen werden und inwiefern die Informationen die Versicherten erreichen. Im Auftrag von drei gesamtschweizerisch täti- gen Krankenversicherungen mit zwischen 30.000 und 300.000 Versicherten hat das IAM erstmalig Nutzung, Akzeptanz und Bewertung der Krankenkassen-Magazine untersucht. Die Studie lieferte Befunde zur Leserschaft (Geschlecht, Alter, Bildung u.a.) und zum Zusam- menhang von Nutzung der Magazine und Image der Krankenversicherungen. Mit diesem Wissen wollen die Auftraggeber ihr Magazin noch besser auf die Leserschaft ausrichten. Da Resultate zu einem einzelnen Magazin erst im Vergleich mit anderen Ergebnissen richtig aus- sagekräftig sind, wurde die Untersuchung als Benchmarking-Studie angelegt. Es ist geplant, die Studie im Zweijahres-Rhythmus zu wiederholen und einem erweiterten Teilnehmerkreis zugänglich zu machen. Als zentrale Ergebnisse konnten festgestellt werden, dass die drei un- tersuchten Magazine von den Leserinnen und Lesern sehr geschätzt werden. Sowohl die in- haltliche als auch die grafische Beurteilung fielen insgesamt erfreulich für die Krankenversi- 62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

cherungen aus. Ältere Frauen sind dabei die regelmäßigsten Leserinnen. Männer lesen Kran- kenkassen-Magazine seltener, dafür intensiver. Die Studie konnte außerdem zeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Nutzung der Magazine und der Einstellung gegen- über den Krankenversicherungen. Geplant ist es, die Studie im Zweijahresrhythmus zu wie- derholen und mit den Erfahrungen aus der ersten Erhebung weitere Projektpartner zu gewin- nen. Dazu sollen erst einmal weitere Krankenversicherungen auf die Studie aufmerksam ge- macht werden. METHODE: Telefonisch wurden je 400 Versicherte pro Krankenversicherung befragt. Studie- rende der ZHW führten die Interviews im IAM-Telefonlabor durch. Die Studie ist quantitativ angelegt. Die Studie wird im Zweijahres-Rhythmus angeboten. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt (Sommer 2005) DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stich- probe: 1.200; Leserinnen und Leser; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/ -innen des Projekts und Studierende. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wyss, V.; Giovanelli, I.: Benchmarking-Studie Krankenkassen- Magazine. Winterthur: Zürcher Hochschule Winterthur, IAM 2005. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: drei gesamt- schweizerisch tätige Krankenversicherungen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[76-L] Haas, Marcus: Kostenlose Pendlerzeitungen in Europa: Anbieter, Angebote, Strategien, in: Media Perspekti- ven, 2006, Nr. 10, S. 510-520 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/10- 2006_haas.pdf?foid=18028)

INHALT: In vielen Städten Europas haben sich kostenlose Pendlerzeitungen etabliert, die auch "free sheets", "free daily newspapers" oder "free daily commuter newspapers" genannt und in großen Städten und Ballungsräumen angeboten werden. Die erste kostenlose Pendlerzeitung mit dem Titel "Metro" erschien 1995 in Stockholm. Die größten Anbieter von Gratiszeitun- gen sind die Unternehmen Metro International, das zum schwedischen Kinnevik-Konzern zählt, sowie die "20 Minuten Holding AG" des norwegischen Schistedt-Konzerns. Beide sind international ausgerichtet und lancieren ihre Blätter in vielen Ländern. Derzeit gibt es 70 Met- ro-Ausgaben in 21 Ländern mit einer Gesamtauflage von gut fünf Millionen Exemplaren. Das Konzept der kostenlosen Pendlerzeitungen von Schibstedt ist im Vergleich zu Metro durch ein stärkeres Eingehen auf lokale Gegebenheiten gekennzeichnet. Schibstedt ist mit Gratis- blättern in der Schweiz, Spanien und Frankreich vertreten. Die Gesamtauflage kostenloser Pendlerzeitungen in Europa betrug im September 2006 rund 19 Millionen Exemplare. In Deutschland ist es bisher noch nicht gelungen, ein solches Produkt zu etablieren, nachdem die Ende 1999 in Köln lancierte Gratiszeitung "20 Minuten" auf entschiedenen Widerstand der etablierten Zeitungsverlage stieß und Mitte 2001 wieder eingestellt wurde. Die Diskussion von Gratiszeitungen wird von zwei konträren Hypothesen bestimmt. Zum einen: Kostenlose Pendlerzeitungen bedrohen die Existenz etablierter Verlage, zum anderen die These, dass der neue Zeitungstyp neue Leserschaften erschließt. Vom Beispiel Schweiz ausgehend findet der Autor keine Belege für eine Gefährdung bezahlter Zeitungen durch Gratisangebote, wohl aber soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 63 1.3 Massenmedien

Hinweise auf die Gewinnung neuer, vom Medium Zeitung bisher nicht oder nicht mehr er- reichter Leser, vor allem unter den Jüngeren. (UN2)

[77-L] Haas, Marcus: Klein, umsonst und erfolgreich, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 1, S. 10-13

INHALT: erschien zum ersten Mal auf dem schwedischen Markt die kostenlose Zeitung "Metro", die inzwischen in 19 Ländern täglich über 18 Millionen Leser erreicht, weitere Gründungen folgten. Angesichts dieser Entwicklung wurden zwei konträre Thesen aufgestellt: (1) Gratis- zeitungen werden den Zeitungsmarkt destabilisieren und bedrohen die Existenz der etablier- ten Presse; (2) durch kostenlose Zeitungen werden neue Leserkreise erschlossen. In einer eu- ropaweiten Studie des Autors konnte erste These nicht bestätigt werden, die zweite aber schon. Ohne auf die Methodik der Studie näher einzugehen werden kurz ihre Ergebnisse vor- gestellt. Exemplarisch wird die Entwicklung der Auflage der Schweizer Tageszeitung "Ta- ges-Anzeiger" in den ersten drei Jahren der Marktpräsenz der Gratiszeitung "20 Minuten" be- schrieben. (PT)

[78-L] Haller, Michael: Informationsfreiheit und Pressevertrieb in Europa: zur Funktionsleistung des Grosso- Systems in ausgewählten Staaten der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2006, 265 S., ISBN: 3-8329-1772-1

INHALT: "Die (Presse-)Distributionssysteme wurden in den (...) untersuchten westeuropäischen Gesellschaften so eingerichtet, dass sie Pressevielfalt stärken und sichern (Frankreich, Italien, Deutschland) bzw. die gewachsene Pressevielfalt nicht beeinträchtigen sollen (Großbritan- nien). Dabei stehen sie in den kontinentalen Staaten unter dem Verfassungsschutz der Presse- freiheit bzw. des Informationsfreiheitsrechts und erfüllen eine infrastrukturelle Aufgabe, die in demokratietheoretischer wie marktökonomischer Hinsicht als meritorisch zu bezeichnen ist. Im Fortgang des Strukturwandels des vergangenen Jahrzehnts zeigen sich indessen schwerwiegende Funktionsmängel, die das Leistungsvermögen des Distributionssystems auf den drei systemischen Ebenen (Funktionsebene, Strukturebene, normative Ebene) zunehmend beeinträchtigen. (...) Im Sinne eines Fazit lässt sich (...) die Erkenntnis ziehen, dass die 'Siche- rung des unabdingbaren Mindestmaßes an Zugänglichkeit' einerseits und die Sicherung 'einer flächendeckenden Versorgung mit Presseprodukten' andererseits auf eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur angewiesen bleibt. In Italien, Frankreich und - aus dem Grund- recht abgeleitet - in Deutschland gehört diese Sicherung zum staatlichen Verantwortungsbe- reich, wobei hier nicht zu erörtern ist, ob diese öffentliche Verantwortung auch vom europäi- schen Menschenrecht eingefordert wird. (...) Für alle vier näher untersuchten Länder gilt, dass die Funktionalität des Vertriebssystems auf den Basiskonsens der beteiligten Akteure ange- wiesen bleibt. Die Ursachenanalyse der Krisen in Großbritannien und Frankreich jedenfalls macht deutlich: Wenn dieser Konsens zerbricht, schwindet die Selbststeuerungskraft des Sys- tems. Eine Folge davon ist, dass die demokratietheoretisch geforderte Systemsicherung zu- rückgebunden wird an die rechtsetzenden und -sprechenden Institutionen." (Textauszug)

64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

[79-L] Heiss, Gernot: Film als Quelle, in: Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit, Jg. 6/2006, H. 2, S. 99-108

INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrags stehen zwei Fragen: Wie können Filme als historische Quellen dienen und wie sollte man solche Quellen handhaben? Filme enthalten Informationen über den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Kontext ihrer Entstehung. Sie spiegeln Ansichten, Präferenzen und Leidenschaften von Gruppen aus einer bestimmten Zeit wider. Sie propagieren politische und soziale Positionen. Anhand von Beispielen werden Möglich- keiten sichtbar, wie man Filme, ihre Produktion und Rezeption im Rahmen der Geistes-, Kul- tur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte nutzbar machen kann. Den Historikern fällt die wich- tige Aufgabe zu, Wissen über die Wirksamkeit und Zugkraft von Filmen, über den - oft ma- nipulierenden - Einfluss bewegter Bilder zur Verfügung zu stellen und für eine kritische Dis- tanz zu sorgen. Abschließend behandelt der Beitrag die Verschriftlichung von Filmen in Ges- talt von Szenenanalysen und die Interpretation solcher Quellen, die die Konstruktion von Sinn durch Bilder, Bilderfolgen und Ton deutlich macht. (ICEÜbers)

[80-F] Ivkovac, Aleksandar, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Schröder, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Fernsehen in Serbien 1988-2003. Geschichte - Programmstrukturen - Diskurse

INHALT: Aleksandar Ivkovac widmete sich in seiner Dissertation einem Thema, zu dem es zwar zahlreiche Vorarbeiten gibt, eine umfassende Einzelstudie bislang aber fehlte: Die Entwick- lung des Fernsehens in Serbien in den Jahren 1988 bis 2003, d.h. in einer Zeit größter gesell- schaftlicher Umbrüche und Unruhe. Einen Zugang zu dieser komplexen Thematik sucht der Autor über eine empirische Untersuchung der Programmstrukturen im gewählten Zeitraum sowie über eine Analyse des Fernsehdiskurses an ausgewählten Beispielen. Für die Durchfüh- rung der Untersuchung wurden quantitative und qualitative Forschungsmethoden gewählt, wobei die (deutsche) empirische Programmforschung und der medienkritische Ansatz der British Cultural Studies den theoretischen Rahmen bilden. Entstanden ist eine Pionierarbeit, die nicht nur im engeren Sinne für das gewählte Thema eine wichtige Forschungslücke schließt, sondern darüber hinaus anschaulich Auskunft über dir Rolle des Fernsehens im Pro- zess der Auflösung Jugoslawiens und der kriegerischen Konflikte gibt. Ins Zentrum der Ar- beit gerückt ist die Frage der Analyse der Programm-Strukturen, eine Aufgabe, die seit ca. 5 Jahren die deutsche Fernsehforschung zunehmend umtreibt, und zwar mit gutem Recht. Zur Debatte stehen, in der BRD, verschiedene Modelle der Datenerhebung und -verarbeitung, de- nen Ivcovac mit dem Versprechen begegnet, sowohl quantitative wie qualitative Aspekte zu berücksichtigen. Das ist ihm im Bereich der empirisch-statistischen Fragen mit großem Er- folg gelungen (Datenbank; Quantifizierungsmodelle und -verfahren; Format-/ genre- (Sub- )Kategorisierung), dargestellt in einer Fülle von Diagrammen, Kurven und anderen z.T. hochkomplexen Graphemata. ZEITRAUM: 1988-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Serbien METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standar- disiert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ivkovac, A.: Volim i ja Vas! Das Fernsehen in Serbien 1991-2000. 2001, 16 S. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Friedrich-Naumann-Stiftung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 65 1.3 Massenmedien

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft und Medienforschung (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0335-5534-2751, Fax: 0335-5534-2759)

[81-L] Jakubowicz, Karol: Post-communist media development in perspective, (Politikinformation Osteuropa, Nr. 122), Bonn 2005, 16 S., ISBN: 3-89892-351-7 (Graue Literatur; URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal 30/docs/FOLDER/POLITIKANALYSE/PUBLIKATIONEN/JAKUBOWICZ.PDF)

INHALT: Der Beitrag liefert einen Überblick über die Medienentwicklung in den post-kom- munistischen Ländern Mittel- und Osteuropas 15 Jahre nach Beginn des politischen und wirt- schaftlichen Transformationsprozesses. Das theoretische Fundament bilden zwei Modelle der post-kommunistischen Transformation gemäß derer sich zwei Typen des politischen Systems und der Wirtschaftspolitik ergeben. Ferner wird die Medienpolitik der betreffenden Staaten hinsichtlich ihrer Ausrichtung beschrieben, und zwar einer (1) idealistischen, (2) idealistisch- mimetischen, (3) mimetischen, (4) materialistischen und (5) atavistischen Orientierung. Auf dieser Grundlage wird sodann der Wandel des Mediensystems in den ehemaligen kommunis- tischen Ländern Mittel- und Osteuropas aufgrund folgender Prozesse dargestellt: (1) Demo- nopolisierung und (teilweise) Remonopolisierung, (2) Kommerzialisierung und Liberalisie- rung, (3) Medienfreiheit und Unabhängigkeit, (4) Demokratisierung, (5) Pluralisierung, (6) Professionalisierung der Journalisten, (7) Entwicklung der öffentlichen Rundfunk- und Fern- sehanstalten sowie (8) Globalisierung und Internationalisierung. Abschließend wird im Rah- men eines Vergleichs mit dem Mediensystem des Westens der Frage nachgegangen, ob es sich bei den Medienentwicklungen in Mittel- und Osteuropa nur um einen Fall der Verwestli- chung handelt. Ferner werden die zukünftigen Herausforderungen in Bezug auf oben ange- führten Indikatoren der Medientransformation beleuchtet. (ICG)

[82-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit A.: Die Zukunft des Radios: neue Perspektiven für ein altes Medium, in: MedienWirtschaft : Zeit- schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 2, S. 32-45

INHALT: "Die Konvergenz der digitalen Medien schreitet weiter voran. Auch das Radio, als das älteste Rundfunkmedium, ist von dieser Entwicklung betroffen. Es stellt sich also die Frage, welche Perspektive das Radio im Wettbewerb mit Fernsehen oder Internet in einer digitalen Zukunft haben wird. Als Determinanten der Zukunft des Radios zählen technologische Inno- vationen und Trends wie die Digitalisierung des Radios, das Podcasting oder Internetradios. Die Radionutzung in einem konvergenten Mediensystem wird bestimmten Paradigmen folgen wie der Interaktivität oder dem Produzieren und Verbreiten eigener Inhalte. Neue Anbieter mit vollkommen neuen Geschäftsmodellen treten in den bislang fragmentierten, dualen Ra- diomarkt ein und stellen eine reale Bedrohung für die etablierten Marktteilnehmer dar. Der vorliegende Beitrag untersucht die künftigen Perspektiven des Radios. Es werden grundle- gende Komponenten beleuchtet, die für die Zukunft des Radios eine signifikante Bedeutung haben werden." (Autorenreferat)

66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

[83-L] Keazor, Henry; Wübbena, Thorsten: Video thrills the radio star: Musikvideos: Geschichte, Themen, Analysen, (Kultur- und Me- dientheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2005, 476 S., ISBN: 3-89942-383-6 (Standort: ULB Müns- ter(6)-3H89783)

INHALT: " Musikvideos sind aus der heutigen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Im- mer wieder gehen entscheidende Impulse von diesem Medium aus. Der exponierten Rolle dieses Genres entspricht seine, wachsende Prominenz als Gegenstand der Medienwissen- schaft. Seine Etablierung liefert den Hintergrund für diese Publikation, mit der eine material- reiche Studie zum Musikvideo mit all seinen verschiedenen Facetten vorgelegt wird. Die zwölf Kapitel dieses Buches führen - u.a. anhand einer Vor- und Frühgeschichte - nicht nur in das Genre des Musikvideos ein, sondern gehen auch den dort häufig gestifteten Bezügen zur Zeitpolitik sowie zu Vorbildern und anderen Gattungen - Kino, Fernsehkultur, Computerspie- le, Kunst etc. - nach." (Autorenreferat)

[84-L] Kertscher, Brigitte: Freie Meinungsäußerung und Medienkompetenz - Bürgerrundfunk in Deutschland: Ent- wicklung, Strukturen und Funktionen der Offenen Hörfunk- und Fernsehkanäle und der Nichtkommerziellen Lokalen Hörfunksender, (Dialog : Bürgermedien, 3), Aachen: Shaker 2005, 294 S., ISBN: 3-8322-3589-2

INHALT: Die Autorin gibt einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung, die politischen Vorgaben, Finanzierung, Organisationsstrukturen und Programmangebote des so genannten Bürgerrundfunks (Hörfunk und Fernsehen). Sie geht detailliert auf die unterschiedlichen Strukturen in den einzelnen Bundesländern ein, stellt anschließend die Arbeit von vier Mo- dellsendern ausführlicher dar und präsentiert dann die Ergebnisse einer Nutzerbefragung. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die ursprünglich mit dem Anspruch des freien Zugangs der Bürger zu den Medien angetretenen Organisationen einen Beitrag zur Verbesserung der Medienkompetenz der Bevölkerung leisten. Die Autorin zeigt, dass dieser Effekt tatsächlich eintritt. Aufgrund der geringen Nutzung der Angebote sehen sich die Bürgermedien jedoch der Kritik ausgesetzt; zudem werden immer mehr der von externer Finanzierung abhängigen Einrichtungen geschlossen. Die Darstellung berücksichtigt Erkenntnisse bis einschließlich 2001, sie enthält einen umfangreichen Anhang mit weiterführenden Informationen. (ZPol, NOMOS)

[85-F] Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Bearbeitung): Globalization, individualization and the media

INHALT: Die Bedeutung der Medien für die Metaprognose der Globalisierung und Individuali- sierung. METHODE: Handlungstheorie; Theorieprojekt DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0361-737-4171, e-mail: [email protected]) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 67 1.3 Massenmedien

[86-L] Leeuwen-Turnovcová, Jirina van; Richter, Nicole (Hrsg.): Mediale Welten in Tschechien nach 1989: Genderprojektionen und Codes des Plebejismus, (Specimina philologiae slavicae, Bd. 142), München: Sagner 2005, 214 S., ISBN: 3-87690-896-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-XR185M4W4T)

INHALT: "Der vorliegende Band enthält Beiträge der gleichnamigen Konferenz, die am Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Oktober 2004 stattgefunden hat. Die- se Konferenz sollte den Stand eines Teils des medialen Diskurses in Tschechien fünfzehn Jahre nach der Wende zu einer pluralistischen Gesellschaft dokumentieren." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jirina Smejkalová: Framing the difference. "Feminism" and "Plebeianism" in Czech media in the 1990s (9-28); Véra Sokolová: Identity politics and the (b)orders of het- erosexism. Lesbians, gays and feminists in the Czech media after 1989 (29-44); Petr Pavlik: Gender agnosticism of the Sociological Review (45-56); Libora Oates-Indruchová: From Rai- sa to Hillary. Gender discourse in political speeches and selected news coverage of the Perest- roika and early transition years (57-72); Sárka Gjuricová: Präsentation von Gender und Gen- derpräsentationen in der Zeitschrift Psychologie dnes (73-86); Jana Valdrová: Tschechische Lehrbücher des Deutschen. Ein Blick aus der Gender-Perspektive (87-116); Gerlinda Smaus: Die plebejische Welt im Werk von Vl. Páral (117-136); Martin C. Putna: Von der heiligen Ludmila zur heiligen Babiéka. Typologie des böhmischen Weiblichkeitsideals (137-148); Petra Hanáková: The construction of normality. The lineage of male figures in contemporary Czech cinema (149-160); Jirina van Leeuwen-Turnovcová: Narrative Bierwerbung in Tsche- chien (1999-2004). Gender und Maskulinität zwischen populären und plebejischen Inszenie- rungen (161190); Peter Kosta: Direkte und indirekte Direktiva als Strategien des (Miss- )Verstehens in Dialogen tschechischer Frauen und Männer (191-198); Alena Nováková: Me- taphern in Überschriften der tschechisch- und deutschsprachigen Pressee (199-206).

[87-L] Menhard, Edigna; Treede, Tilo: Die Zeitschrift: von der Idee bis zur Vermarktung, (Praktischer Journalismus, Bd. 57), Kon- stanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 364 S., ISBN: 3-89669-413-8

INHALT: "Publikumszeitschriften für breite Leserschichten, Kundenzeitschriften, hochspeziali- sierte Fachzeitschriften - so weit ist das Spektrum gefächert. Aus der Praxis informiert dieses Fachbuch anschaulich über alle Arbeitsschritte im Zeitschriftenverlag: von der Konzeption über die Redaktion und Gestaltung bis zur Vermarktung und zum Vertrieb. Detailliert und kenntnisreich gehen die Autoren auf die unterschiedlichen Zeitschriftentypen ein, erläutern die spezifischen Darstellungsformen eines Magazins und geben Tipps zum Layout. Das Buch enthält aber auch eine Vielzahl aussagekräftiger Daten zum Zeitschriftenmarkt und zu wichti- gen Teilmärkten. Weitere Themen sind das Vertriebs- und Anzeigenmanagement, zielgrup- penorientiertes Markenmanagement, Marktforschung sowie die Entwicklung und Einführung einer neuen Zeitschrift." (Autorenreferat)

[88-L] Miller, Arno: "Wir versuchen, fair zu sein", in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 1, S. 60-66

68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

INHALT: Auf der Basis von Gesprächen mit dem Herausgeber der "Vorarlberger Nachrichten" Eugen A. Ruß, ihrem Chefredakteur Christian Ortner und anderen Mitarbeitern wird die Ge- schäftspolitik des Vorarlberger Medienhauses dargestellt. Der Verleger, der als "Guru und gnadenloser Vordenker" der zweiten Verlegergeneration in Österreich gilt, hat mit neuester Technik und immer neuen Marketing-Ideen die Vorarlberger Nachrichten zum regionalen Imperium mit beträchtlicher Macht ausgebaut. "Die latente Angst, 'Opfer' der Vorarlberger Nachrichten zu werden, ist unter Vorarlbergs Politikern und Wirtschaftstreibenden erschre- ckend gut ausgeprägt." Vorgestellt werden das weit verzweigte Beteiligungsnetz des Medien- hauses, die Grundsätze der redaktionellen Praxis, die journalistische Recherche, das innerbe- triebliche Ausbildungskonzept, und die Vertriebswege. (PT)

[89-L] Mytton, Graham: How Africa sees : an African paradox, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 32/2006, Nr. 1-2, S. 56-62

INHALT: Nachdem der Autor zunächst einige Begebenheiten erzählt, die er im Laufe der Jahre in Afrika erlebt hatte und die den Umgang der Afrikaner mit Nachrichten und Medien illustrie- ren, wird der Frage nachgegangen, inwieweit Europa die afrikanischen Medien dominiert. Besonders wichtig bleiben in Afrika die ausländischen Rundfunkstationen BBC World, RFI, die portugiesische RDP sowie Deutsche Welle, die nach der Deregulierung über die lokalen Wellen angeboten werden, hauptsächlich aber nach wie vor über die Kurzwelle empfangen werden. Über diese Medien informiert sich Afrika über Afrika und den Rest der Welt. So kann festgestellt werden, dass Afrika zwar durch die europäischen Medien dominiert wird, die afrikanischen Medien aber sowohl was Inhalte als auch was die Formen betrifft, eindeutig afrikanisch sind. Nationale und lokale Nachrichten sind in den afrikanischen Medien am wichtigsten, über Europa informieren die afrikanischen Medien kaum. (PT)

[90-L] Neumann-Braun, Klaus; Mikos, Lothar: Videoclips und Musikfernsehen: eine problemorientierte Kommentierung der aktuellen Forschungsliteratur, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein- Westfalen, Bd. 52), Berlin: Vistas Verl. 2006, 156 S., ISBN: 3-89158-426-1

INHALT: Die Jugendkultur wird weitgehend durch die Fernsehlandschaft geprägt, in der sich in den letzten zwanzig Jahren Musiksender wie VIVA und MTV etabliert haben, deren Video- clips sich durch häufig "progressive" Darstellungsformen von Sex und Gewalt auszeichnen. Die "Jugendtauglichkeit" solcher Darstellungsformen wird zunehmend in Frage gestellt und "bei einigen aktuellen Musikvideos scheinen die Grenzen des gesellschaftlich Akzeptierten ausgereizt". Ziel der vorliegenden Literaturanalyse zu den Aspekten der Produktion, Distribu- tion und Ästhetik sowie Rezeption und Aneignung von Clips und Musik-TV ist es, die vorlie- genden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu systematisieren, die sich damit beschäftigen, wie Jugendliche mit den angebotenen Darstellungen von Gewalt und Geschlechterrollen umge- hen, und ob aus der Perspektive von Jugendmedienschutz und Medienpädagogik problemati- sche Entwicklungen im Zusammenhang zwischen der Präsentation von Sex und Gewalt und der Rezeption von Musikvideos zu konstatieren sind. Zudem sollte möglicher Forschungs- und Handlungsbedarf ermittelt werden. Die Synopse der vorliegenden Studien verdeutlicht, dass offene Gewalt und aggressives Verhalten in Musikvideos kaum eine Rolle spielen, wohl soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 69 1.3 Massenmedien

aber die implizite Andeutung oder Latenz von Gewalt. Dabei bleibt die Frage nach der Wahr- nehmung des Inszenierungscharakters von Geschlecht-, Sexualität- und Gewaltpräsentationen in Musikvideos durch Jugendliche weitgehend ungeklärt. Aus der Literatursichtung lässt sich der Bedarf ableiten, die Medienkompetenz von Jugendlichen im Sinne der Fähigkeit, Sinn- komplexität, Vieldeutigkeit, Gewaltlatenz und Stereotypie in Videoclips reflektieren zu kön- nen, zu stärken und entsprechende medienpädagogische Konzepte zu entwickeln. (UN)

[91-L] Pallaver, Günther (Hrsg.): Die ethnisch halbierte Wirklichkeit: Medien, Öffentlichkeit und politische Legitimation in ethnisch fragmentierten Gesellschaften ; theoretische Überlegungen und Fallbeispiele aus Südtirol, Innsbruck: Studien-Verl. 2006, 140 S., ISBN: 3-7065-1958-5 (Standort: UB Siegen (467)-31OVI4379)

INHALT: "Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit der friedensstiftenden Funktion von Massenmedien in ethnisch fragmentierten Gesellschaften. Den einleitenden theoretischen Ü- berlegungen folgen praktische Fallbeispiele aus Südtirol, wo Deutsche, Italiener und Ladiner, aber auch eine zunehmend größere Anzahl von Nicht-EU-BügerInnen miteinander leben. Die einzelnen Beispiele zeigen auf, wie ein nach Sprachgruppen getrenntes Mediensystem organi- siert ist, nach welchen Logiken eine ethnisch bestimmte Berichterstattung funktioniert und welche Auswirkungen eine solche Berichterstattung auf das Zusammenleben von Sprach- gruppen sowie auf das politische System hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Günther Pallaver: Demokratie und Medien in ethnisch fragmentierten Gesellschaften. Theoretische Überlegungen zur Überwindung kommunikativer Schranken (9-39); Alexander Langer: In- formation (40); Leo Hillebrand: Getrennte Wege. Die Entwicklung des ethnischen Medien- systems in Südtirol (41-66); Hermann Atz: Der (ethnische) Medienkonsum der Südtiroler Be- völkerung. Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf die Nutzung von Medien in der Mutter- und der Zweitsprache (67-87); Günther Pallaver: Die ethnische Be- richterstattung der Südtiroler Medien. Print- und elektronische Medien im Vergleich. Ergeb- nisse quantitativer Untersuchungen (88-114); Siegfried Baur: Ethnische Sprech- und Argu- mentationsmuster. Inhaltsanalytische Fallbeispiele aus Südtiroler Printmedien (115-133); Günther Pallaver: Voraussetzungen für eine sprachgruppenübergreifende "Wir-Identität". Zehn Thesen für eine gemeinsame Kommunikation in Südtirol (134-138).

[92-F] Quilling, Eike, Dr.phil. (Bearbeitung); Dichanz, Horst, Prof.em.Dr.; Pfundtner, Raimund, apl.-Prof.Dr. (Betreuung): Vom Bildungsfernsehen zum interaktiven Bildungskanal

INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Quilling, Eike: Zwischen Bildungsauftrag und Quotendruck: crossmediale Wege aus der Bildungskrise. Berlin: wvb, Wiss. Verl. 2006. ISBN 3-86573- 178-3. ART: Dissertation ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Bil- dungswissenschaft und Medienforschung Lehrgebiet Bildungstechnologie (Universitätsstr. 11, TGZ, 58084 Hagen) 70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.3 Massenmedien

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 02331-987-2982, Fax: 02331-987-192982)

[93-L] Seethaler, Josef; Melischek, Gabriele: Die Pressekonzentration in Österreich im europäischen Vergleich, in: Österreichische Zeit- schrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 4, S. 337-360 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://members.chello.at/politikwissenschaft/ aktuell/2006_4_seethaler.htm)

INHALT: "Der Beitrag untersucht das Phänomen der Pressekonzentration im Rahmen einer de- taillierten Analyse des österreichischen Mediensystems im europäischen Vergleich. Den theo- retischen Rahmen bilden die von Hallin und Mancini (2004) für eine vergleichende Analyse von Mediensystemen in den liberalen Demokratien Westeuropas und Nordamerikas entwi- ckelten 'models of media and politics'. Entsprechend dem in nord- und mitteleuropäischen Staaten vorherrschenden demokratisch-korporatistischen Modell (in Abgrenzung zum polari- siert-pluralistischen und zum liberalen Modell) interessieren vor allem zwei zentrale, einander überlappende und bedingende Strukturmerkmale: eine lange Zeit der Koexistenz von Partei- und Massenpresse, aus der eine bis in die Gegenwart andauernde starke Position der Tages- zeitung auf dem Werbe- und Publikumsmarkt resultiert, und die Koexistenz von politischem Parallelismus in den Medien und einem hohen Professionalisierungsgrad. Beide Charakteris- tika lassen sich für das österreichische Mediensystem in einem großen Ausmaß zeigen. Für die daraus resultierende Notwendigkeit externer Vielfalt ist allerdings das in Österreich herr- schende Ausmaß an Pressekonzentration als Gefährdung zu werten, während Auswirkungen der jüngeren Trends zu Regionalisierung und Lokalisierung noch nicht einschätzbar sind, a- ber mit einem im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohen Rückgang des Interes- ses an politischer Information einhergehen." (Autorenreferat)

[94-L] Seufert, Wolfgang: Programmaufwand, Qualität und Wirtschaftlichkeit öffentlich-rechtlicher Rundfunkange- bote, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 3, S. 365-385 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Betriebswirtschaftliche Kennziffern bzw. Indikatoren dienen sowohl der internen Steuerung von Produktionsprozessen als auch der externen Kontrolle der Zielerreichung durch die Aufsichtsgremien von Unternehmen. Der Beitrag befasst sich mit zwei Aspekten der externen Kontrolle der Wirtschaftlichkeit öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten: mit der Frage, ob der von der KEF verwendete Indikator 'Minutenkosten' für solche Wirtschaft- lichkeitsvergleiche generell geeignet ist, und mit der Frage, inwieweit das Kostenniveau pri- vater Anbieter auch als Zielwert (Benchmark) für öffentlich-rechtliche Angebote herangezo- gen werden kann. Auf Basis theoretischer Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Pro- grammaufwand, Qualität und Zuschauer- bzw. Hörernachfrage wird deutlich, dass Tausen- derkontaktkosten (TKK) als Wirtschaftlichkeitsindikator für Rundfunkveranstalter generell besser geeignet sind als Minutenkosten, wobei zu berücksichtigen ist, dass sich das TKK- Niveau für unterschiedliche Programmgenres systematisch unterscheidet. Unterschiedliche Programmstrukturen bzw. spezielle Vorgaben für die öffentlich-rechtlichen Angebote (z.B. für Informations- oder Wortanteile) schlagen deshalb auf deren TKK-Niveau durch. In einem empirischen Teil werden für die deutschen TV-Vollprogramme und landesweiten Hörfunk- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 71 1.3 Massenmedien

programme die vermuteten Zusammenhänge zwischen Kostenniveau und Rezipienten- nachfrage bzw. zwischen Produktionsaufwand und Programmstruktur bestätigt. Private TKK- Niveaus eignen sich als Benchmark nur eingeschränkt, da hierbei auch die Effekte von Marktanteilszielen als einer weiteren Qualitätsdimension öffentlich-rechtlicher Angebote zu berücksichtigen sind." (Autorenreferat)

[95-L] Strohmeier, Gerd: Warum wir Rundfunkgebühren zahlen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wo- chenzeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 25-31 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7KQO.pdf)

INHALT: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bzw. die Rundfunkgebühren stehen vielfach unter Kritik. Entgegen dieser Kritik wird argumentiert, dass öffentlich-rechtliche Rundfunkpro- gramme und damit auch die Rundfunkgebühren eine Legitimation haben - und auch in Zu- kunft (trotz Digitalisierung etc.) haben werden." (Autorenreferat)

[96-L] Zimmermann, Ann: Online-Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft: neue Chancen auf massenmediale Sichtbarkeit?, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 22-36

INHALT: "Anhand empirischer Daten aus einem EU-Forschungsprojekt (Europub) untersucht Ann Zimmermann, ob zivilgesellschaftliche Akteure im Internet ähnliche oder bessere Mög- lichkeiten haben, Informationen zu verbreiten, als über herkömmliche Medien. Zivilgesell- schaftliche Akteure haben im Internet die Chance, unter Umgehung der etablierten Massen- medien, direkt mit Informationsangeboten aufzutreten. Die Sichtbarkeit dieser Angebote ist jedoch abhängig von Suchstrategie und Suchergebnissen der potentiellen Nutzer. Anhand ei- ner Untersuchung in ausgewählten Politikfeldern wird gezeigt, dass es neben den etablierten Medien, die mit eigenen Informationsangeboten im Internet auftreten, vor allem staatliche Akteure sind, die in den Politikfeldern als Informationsanbieter auftreten. Politische Macht- verhältnisse der realen Welt, so ein Ergebnis, spiegeln sich in den Online-Öffentlichkeiten wieder." (Autorenreferat)

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[97-L] Banse, Gerhard (Hrsg.): Neue Kultur(en) durch neue Medien(?): das Beispiel Internet, (e-Culture : Network Cultural Diversity and New Media, Vol. 1), Berlin: Trafo Verl. Weist 2005, 183 S., ISBN: 3-89626-225-4 (Standort: USB Köln(38)-33A179)

INHALT: "Wenn heute von den so genannten 'Neuen Medien' die Rede ist, dann stehen meistens technische und ökonomische Aspekte im Vordergrund. Stichworte sind dann Medientechnik und Medienmarkt. Hinzu kommen rechtliche Fragestellungen, die mit der Technikgestaltung und der Marktregulierung bzw. -deregulierung verbunden sind. Kulturelle Analysen dagegen 72 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

sind rar, vergleichend-kulturelle noch rarer. Das kann der vorliegende Band zwar auch nicht entscheidend ändern. Er deutet jedoch eine ergebnisträchtige Analyserichtung und - weiterge- hend - ein interessantes Forschungsprogramm an, das - in den kommenden Jahren schrittwei- se realisiert - manche Wissensdefizite wird beseitigen helfen. Zunehmend wird deutlich, dass es auch die Interdependenzen zwischen Informations- und Kommunikationstechnik, Indivi- duum, Kultur, Gesellschaft, Politik, Recht und 'Umwelt' generell und in konkreten Teilberei- chen aufzudecken gilt, und zwar auch im nationalen Vergleich, unter Berücksichtigung der kulturellen Verschiedenheit europäischer Nationen. Dem zumindest ansatzweise zu entspre- chen ist Anliegen der in diesem Band vereinten Beiträge." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich- nis: Gerhard Banse: Einführung (9-15); Gerhard Banse, Andreas Metzner: Veränderungen im Quadrat. Computervermittelte Kommunikation und moderne Gesellschaft - Überlegungen zum Design des europäischen Forschungs-Netzwerks 'Kulturelle Diversität und neue Medien' (17-46); Hans-Joachim Petsche: Das Internet als Medium - ein technikphilosophischer Ansatz (47-58); Nicanor Ursua: Internet as a case of cultures 'online'. Cultures without territories (59- 68); Andrzej Kiepas: Der Mensch zwischen realer und virtueller Welt (69-78); Tadeusz Mic- zka, Bogdan Zeler, Urszula Zydek-Bednarczuk: Linguistic, literary and audiovisual commu- nication in the Internet (79-88); Nadezhda G. Bagdasaryan, Viktoria Silaeva: Problems of scientific discourse in an electronic society (89-96); Gerhard Zecha: Ethik und Internet. Prob- leme und Regeln für Internetbenutzer (97-112); Zoltan Galantai: Self-filtering and Internet (113-120); Béla Csiszér: The role of education in securing cyberspace (121-126); Andoni Alonso: GNU/ Linex - political and communal experience (127-134); Uwe Meinberg, Irene Krebs: Möglichkeiten und Barrieren grenzüberschreitender informations- und kommunika- tionstechnischer Lösungen in Administrationsbereichen (135-144); Daniela Fobelová: The Internet and its place in the Slovak information society (145-154); Robert Geisler: Culture of the industrial and information society. The case of Upper Silesia (155-166); Ignacio Aye- starán: The living republic. From genetic information to globalising symbiotic planet (167- 174).

[98-L] Beck, Klaus: Computervermittelte Kommunikation im Internet, (Lehr- und Handbücher der Kommunikati- onswissenschaft), München: Oldenbourg 2006, 315 S., ISBN: 3-486-57891-X

INHALT: Diese "Einführung in die computervermittelte Kommunikation aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Sicht" bietet eine umfassende Zusammenstellung der Kommu- nikation im Internet. Einer grundlegenden Einführung und Begriffsklärung folgt die Darstel- lung der Spezifika verschiedener Formen computervermittelter Kommunikation. Der letzte Teil des Bandes beschäftigt sich mit den einzelnen Internet-Diensten. (KB)

[99-L] Beuter, Isabel: Das EU-Projekt DATAWOMSCI: "Study on databases of women scientists", in: Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.): Wissenstransform : Wissensmanagement in gleich- stellungsorientierten Netzwerken, Münster: Lit Verl., 2005, S. 54-64, ISBN: 3-8258-8553-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3658)

INHALT: "Datenbanken gehören zu den wichtigsten Instrumenten von Netzwerken, die sich zu Wissensgemeinschaften entwickeln. Elektronische Datenbanken, erst recht solche, die unter- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 73 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

einander vernetzt werden können, stellen eine neue Stufe in diesem Prozess her und ermögli- chen eine neue Qualität des Wissensmanagements über bestehende Netzwerkstrukturen hin- aus. Das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS hat zusammen mit fünf Konsortialpartnerinnen im Rahmen des EU-Projektes 'Study on Databases of Women Scientists' (DATAWOMSCI) Informationen über bestehende Wissenschaftlerinnen-Daten- banken europaweit gesammelt und in einer strukturierten Übersicht präsentiert. Für die euro- päischen Länder, in denen noch keine Wissenschaftlerinnen-Datenbanken existieren, bietet eine Liste von Netzwerken und Institutionen erste Kontaktmöglichkeiten. Neben dieser Be- standsaufnahme und einer technischen Machbarkeitsstudie zur Vernetzung der Datenbanken werden auch Qualitätskriterien und Empfehlungen zum Aufbau von Wissenschaftlerinnen- Datenbanken formuliert. Der folgende Beitrag gibt eine Übersicht über die Ergebnisse der Studie und bindet sie in den Gesamtkontext 'Netzwerke von und für Wissenschaftlerinnen' ein." (Autorenreferat)

[100-F] Bleicher, Joan Kristin, Prof.Dr. (Bearbeitung): Grundlagen des Internets

INHALT: Um dem kontinuierlichen Veränderungsprozess des Internets gerecht zu werden, gilt es, grundsätzliche Theorien, Formen und Inhalte der Angebotsfläche und die unterschiedli- chen Wirkungspotenziale des neuen Mediums herauszuarbeiten und gleichzeitig Analysever- fahren unterschiedlicher Disziplinen vorzustellen. Die Analyse der Ästhetik und Angebots- struktur des Mediums soll 2006 erscheinen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bleicher, J.K.: Vom Programm durch das Portal in den Cyber- space: Ordnungsmodelle von Internetangeboten. in: Fischer, L. (Hrsg.): Programm und Pro- grammatik: kultur- und medienwissenschaftliche Analysen. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2005. ISBN 3-89669-496-0. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-2304, e-mail: [email protected])

[101-L] Breunig, Christian: Mobiles Fernsehen in Deutschland: Angebote und Nutzung, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 11, S. 550-562 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/11-2006_breunig.pdf? foid=18404)

INHALT: Trotz positiver Marktprognosen hat sich die Hoffnung vieler Marktteilnehmer auf einen Durchbruch für das mobile Fernsehen - insbesondere das Handy-TV - auch im Jahr der Fuß- ballweltmeisterschaft nicht erfüllt. Es gibt bisher noch keinen einheitlichen technischen Stan- dard, die Vergabe der Sendefrequenzen ist nicht abgeschlossen und die ersten Geschäftsmo- delle kommerzieller Betreiber müssen ihre Tragfähigkeit noch beweisen. Vor 2009 ist kaum mit einem bundesweiten Betrieb zu rechnen. Während der Mobilfunkstandard UMTS für Handy-TV nicht (massen-)markttauglich ist, gehen die Erwartungen dahin, dass sich die Rundfunkstandards DMB und DVB-T bzw. DVB-H zur Übertragung mobilen Fernsehens behaupten. Bisher beschränken sich die Handy-TV-Angebote im Wesentlichen auf die Offer- 74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

ten privater und öffentlich-rechtlicher Fernsehsender. Der Anteil spezieller Mobil-TV- Formate und interaktiver Angebote dürfte sich in Zukunft erhöhen. Das Interesse der Bevöl- kerung an und die Zahlungsbereitschaft für Handy-TV sind bislang gering. Nach den ersten Untersuchungsergebnissen wird Handy-TV maximal eine Viertelstunde pro Tag genutzt, und zwar sowohl unterwegs als auch zu Hause, aber nicht in der Primetime des traditionellen Fernsehens. (UN2)

[102-L] Dotzler, Bernhard J.: Diskurs und Medium: zur Archäologie der Computerkultur, München: Fink 2006, 232 S., ISBN: 3-7705-4255-X (Standort: ULB Münster(6)-3H91800)

INHALT: Die Publikation beschreibt Computer- als Mediengeschichte bzw. die Mediengeschich- te aus der Perspektive des Computers. Dabei wird der wechselseitige Zusammenhang von Technik und Literatur, Literatur und Medien, Medien und Wissen, Wissen und Technik ver- anschaulicht, der sich zeigt, wenn man beide Seiten, Diskurs und Medium, als verkörpertes Wissen begreift. Die Ausführungen orientieren sich am diskursanalytischen Ansatz von M. Foucault, indem sie der Frage nachgehen, wie eine von Foucault herkommende Wissensge- schichte auf die Technologie elektronisch geschalteter Netzwerke anzuwenden ist. So geht es im ersten Kapitel um die Spannung zwischen der Materialität des Diskurses einerseits und technischen Medien andererseits. In der historischen Ausleuchtung dieser Opposition ge- schieht dies in der Erprobung eines - 'historische Techno-Logie' getauften - Ansatzes, der es erlaubt, die technischen Medien jenseits des Diskurses als (verkörpertes) Wissen zu analysie- ren. Im Mittelpunkt steht hier das Maschinendenken, das sich in der Rechenmaschine von Babbage und der Turing-Maschine darstellt. Denn nicht genug damit, dass durch die compu- terisierte Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe von Wissen die 'Wissensgesellschaft' auf der Agenda steht. Vielmehr gehört zu den anfänglichen Mythen des Informationszeitalters wesentlich der des Computers an sich als Wissens- und Denkmaschine. In diesem Zusam- menhang werden hier die kybernetischen Grundlagen der Gegenwart als spezifische Form des Wissens deutlich gemacht. Wie vor diesem Hintergrund nicht nur die Geschichte des Compu- ters im engeren Sinne, sondern die der Computerkultur insgesamt zu fassen ist, untersucht das zweite Kapitel. Wo nämlich der Diskurs, wo die Literatur aussetzt, setzen andere Medien (Film und Fernsehen) ein - und umgekehrt. So lässt sich gerade aus dem negativen Geschäft einer Grenzvermessung der Literatur positiver Nutzen ziehen. (ICG2)

[103-L] Eikmann, Julia: Die Blogosphäre: Teenager auf Selbstfindungskurs neben professionellem One-Man- Journalismus, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 91-96

INHALT: "Das Phänomen 'Weblog' genießt hohe mediale Aufmerksamkeit, mittels einfacher Internetanwendungen publizieren Millionen Menschen täglich ihr eigenes Magazin im Inter- net, zwischen persönlicher Homepage und Nachrichtenagentur. Nach der 'Verdrängungsthese' gerät der etablierte Journalismus durch den Citizen-Journalimus im Internet zunehmend unter Druck. Julia Eikmann stellt eine idealtypische Kategorisierung der deutschen Weblog- Landschaft vor und kommt zu dem Ergebnis, dass Weblogs Medien zwar ergänzen, nicht aber ersetzen werden. Das Phänomen des 'bloggens' steht in Deutschland noch am Anfang. Wäh- rend private Nutzungsformen überwiegen, bietet die Struktur der Weblogs die Chance, In- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 75 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

formationen jenseits der etablierten Medien zu verbreiten, etwa für eine spezielle Zielgruppe, die in den Medien unterrepräsentiert ist." (Autorenreferat)

[104-L] Einemann, Edgar: Das Internet in Deutschland: Differenzierungen, Spaltungen, Kopplungen, Marburg: Schüren 2006, 186 S., ISBN: 3-89472-282-7 (Standort: UB Trier(385)-21/OVK/me5655)

INHALT: "Vernetzung und Internet-Stärke sind wesentliche Standortfaktoren für das Überleben in der globalisierten kapitalistischen Netzwerkgesellschaft. Das Buch beleuchtet die Internet- Situation in Deutschland: Wie differenziert sich die 'Internet-Stärke', gibt es eine digitale Spaltung? Worin liegen die Ursachen? Nachgewiesen werden ein digitales Gefälle, deutliche Spaltungen, eine geografische digitale Dreiteilung Deutschlands sowie die wirtschaftliche und soziale Kopplung des Internets. Mit dieser Arbeit wird ein Beitrag zur empirischen Erfor- schung der Internet-Entwicklung und der Internet-Ökonomie unter besonderer Berücksichti- gung der Städte geleistet. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von einer Vielzahl von hervorragenden, aber eher qualitativ ansetzenden Analysen des mit dem Internet verbundenen Strukturwandels. Die Internet-Position der 50 größten deutschen Städte und die Qualität der städtischen Websites werden auf Basis komplexer Modelle untersucht und um eine Fallstudie zur Stadt Bremen ergänzt." (Autorenreferat)

[105-L] Feldhaus, Michael; Logemann, Niels: Die Kommunikationsmedien Internet und Mobiltelefon und ihre Funktionen im familialen Alltag, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 30-37

INHALT: "Der Artikel befasst sich mit der Frage nach der Funktion, die den neuen Medien Inter- net und Handy zugeschrieben wird. Welchen Nutzen haben Internet und Mobiltelefon für die Familie und welche Folgen hat die individuelle Mediennutzung für den familialen Alltag. Es stellt sich heraus, dass das Mobiltelefon eher zu einer Unterstützung familialer Funktionen führt, weil es die Handlungsspielräume der Familienmitglieder erweitert. Das Internet hinge- gen erfüllt stärker individuelle als familiale Kommunikationsbedürfnisse. Für die Familie birgt es die Chance, Internetkompetenzen zu erlangen, aber zugleich auch das Risiko einer unkontrollierten Mediennutzung auf Grund mangelnder elterlicher Medienkontrolle." (Auto- renreferat)

[106-L] Geffken, Michael: Soap im Handy, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 38-43

INHALT: "Medien sind duale Güter: Medienunternehmen verkaufen nicht nur Inhalte an ihre Nutzerinnen und Nutzer, sondern auch Werbeplatz an ihre Werbekunden. Durch die Verände- rungen des Medienverhaltens von Kindern und Jugendlichen geraten Verlage und Sender un- ter Druck - je weniger junge Leute sie erreichen, desto spärlicher fließen die Werbeeinnah- men. Die Medien suchen nach neuen Wegen, junge Zielgruppen für ihre Inhalte zu begeis- tern. Marketing und Werbung schichten derweil ihre Ausgaben um: weniger Anzeigen und TV-Spots, mehr Events und mehr Internet-Aktivitäten." (Autorenreferat) 76 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[107-L] Geser, Hans: Is the cell phone undermining the social order?: understanding mobile technology from a sociological perspective, in: Peter Glotz, Stefan Bertschi, Chris Locke (Eds.): Thumb culture : the meaning of mobile phones for society, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 23-35, ISBN: 3-89942- 403-4 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-11/KNZZ/1232)

INHALT: Der Beitrag zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Mobiltelefonie erörtert die Annahme, dass die Nutzung der Handys den regressiven Einfluss des Telefonierens auf das Kommunikationsverhalten noch vertieft, da auf diese Weise der Informationsaustausch unter informellen mikrosozialen Netzwerken ohne institutionelle Kontrolle noch verstärkt wird. In diesem Zusammenhang werden vier regressive, d.h. oral-kommunikative und damit die schriftliche Kommunikation reduzierende Auswirkungen auf soziale und gesellschaftliche Strukturen betrachtet: (1) die ansteigende Durchdringung von primären partikularistischen sozialen Bindungen, (2) die Reduzierung des Bedarfs zeitbasierter Planung und Koordination, (3) die Unterminierung institutioneller Kontrollen und die Ablösung von ortsbasierten durch personenbasierte Kommunikationssysteme sowie (4) die Unterstützung bzw. Erhaltung ana- chronistischer 'durchdringender Rollen' (z.B. die ständige Kontrolle der Kinder seitens der ar- beitenden Mutter). In diesen vier Aspekten offenbart sich eine Form der 'Disintermediation' in dem Sinn, dass hier keine supra-individuelle Institutionen für die Realisierung und Koordina- tion informeller, gewöhnlicher Interaktionen mehr benötigt werden, da diese Interaktionen durch direkte interpersonale Kommunikation initiiert werden können. Dieser Wandel wird insbesondere durch die sinkende Bedeutung der objektiven Zeit als ein Medium bzw. Faktor der interaktiven Koordination deutlich. (ICG)

[108-F] Groß, Melanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Internetportal - gender & queer studies Hamburg

INHALT: 1. Partizipative Anforderungsentwicklung für das hochschulübergreifende Internetpor- tal der Gender und Queer Studies Hamburg; 2. Projektrealisation unter: http://www.genderstu dies- hamburg.de ; 3. Evaluation a) der Anforderungsentwicklung, b) der partizipativen Ges- taltung, c) der Nutzung des Internetportals durch UserInnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Gesundheit INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommuni- kationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42878-3446, e-mail: [email protected])

[109-L] Hamelink, Cees J.: Rethinking ICTs: ICTs on a human scale, in: European journal of communication, Vol. 21/20 06, Nr. 3, S. 389-396 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/3/389)

INHALT: Es besteht die Gefahr, dass die Entwicklungen auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) schon in nächster Zukunft den menschli- chen Maßstab aus dem Blick verlieren werden. Es erscheint daher dringend geboten, die sich soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 77 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

neu entwickelnden Technologien und ihre Anwendungsmöglichkeiten unter humanen Ge- sichtspunkten zu bewerten. Als ein brauchbares Feld einer solchen Neubewertung bietet sich die Digitalisierung des Gesundheitswesens an. (UNübers.)

[110-L] Hofmann, Jeanette: Internet Governance: eine regulative Idee auf der Suche nach ihrem Gegenstand, in: Gunnar Folke Schuppert (Hrsg.): Governance-Forschung : Vergewisserung über Stand und Entwicklungs- linien, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 277-301, ISBN: 3-8329-1199-5

INHALT: Internet Governance lässt sich als ein ergebnisoffener, kollektiver Suchprozess verste- hen, der darauf zielt, eine globale "regulatorische Leerstelle" konzeptionell und institutionell in legitimer Weise zu füllen. Die Leerstelle ist vor allem auf den Umstand zurückzuführen, dass das Souveränitätsprinzip, das bestimmend für die internationale Regulierung der Tele- fonnetze war, nicht auf das Internet übertragen worden ist. Die praktische Herausforderung des gegenwärtigen Suchprozesses im Bereich von Internet Governance besteht entsprechend darin, unter den verschärften Bedingungen von Transnationalität, partieller Deterritorialität und Dezentralität verbindliche und legitime Regelungskapazitäten für eine sich dynamisch entwickelnde Infrastruktur zu erzeugen. Bis heute ist es noch nicht gelungen, ein stabiles Re- gelungsarrangement für das Internet zu etablieren. In den letzten 15 Jahren lassen sich ledig- lich Phasen erkennen, in denen sich der Wandel der Governance-Strukturen für einen gewis- sen Zeitraum verlangsamt hat. (GB)

[111-L] Iosifidis, Petros: Digital switchover in Europe, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 3, S. 249-268 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/3/249)

INHALT: Der Beitrag diskutiert die politischen, ökonomischen, technologischen und menschli- chen Aspekte der Digitalisierung in Europa und geht unterschiedlichen politischen Ansätzen zur Steuerung dieses Prozesses nach. Zunächst werden die Vor- und Nachteile der Digitalisie- rung untersucht und eine Anzahl von Herausforderungen und politischen Zwängen, die diese Umstellung zu einem erreichbaren Ziel machen, beschrieben. Des weiteren wird die Einfüh- rung des digitalen Fernsehens in Europa in den Blick genommen und versucht zu beurteilen, ob und auf welche Art und Weise das frei empfangbare digitale Fernsehen diesen Prozess be- schleunigt. Abschließend untersucht der Beitrag Initiativen der EU und nationale Planungen zur Digitalisierung und schlägt verschiedene Maßnahmen vor, die die Einführung digitaler Dienstleistungen begünstigen sollen und damit die Vorstellung einer Abschaltung der analo- gen Dienste wahrscheinlich werden lassen. (UNübers.)

[112-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit: Handy-TV - Faktoren einer erfolgreichen Markteinführung: Ergebnisse einer repräsentati- ven Primärstudie, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 10, S. 498-509 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/ 28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www. ard-werbung.de/showfile.phtml/10-2006_kaumanns.pdf?foid=18027)

78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Ende Mai des Jahres 2006 begann die kommerzielle Markteinführung von Handy-TV über Rundfunkempfang in Deutschland. Vor dem Hintergrund eines Modells der Diffusions- forschung wurden im Frühjahr 2006 die Konsumenten zu ihren Erwartungen und Präferenzen an Telekommunikations- und Medienangeboten von morgen befragt, wobei in diesem Beitrag die Ergebnisse zum Handy-TV vorgestellt werden. Die vom Zentrum für Evaluation und Me- thoden der Universität Bochum durchgeführte Befragung erfasste einen Kreis von 1.000 Per- sonen im Alter von 14 bis 69 Jahren. Rund 20 Prozent der Befragten planen in den nächsten zwölf Monaten den Kauf eines Handys und kommen somit als potenzielle Kunden für Handy- TV in Frage. Bei den 14- bis 29-Jährigen steht eine vergleichsweise hohe Kaufabsicht einem geringen Einkommen gegenüber. Eine hohe Diskrepanz besteht bei allen Befragten zwischen dem Bekanntheitsgrad von Handy-TV einerseits und dem konkreten Interesse andererseits. So wissen zwar 85 Prozent der Befragten von der Möglichkeit mobilen Fernsehens, aber nur 9 Prozent zeigen Interesse an der Möglichkeit, mit dem Handy fernzusehen. Die Ergebnisse der Studie zeigen insgesamt, dass wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Diffusion von Han- dy-TV im deutschen Markt (noch) nicht vorhanden sind. (UN2)

[113-L] Kiepas, Andrzej; Zydek-Bednarczuk, Urszula (Hrsg.): Informationsgesellschaft und Kultur: Internet - Globale Kommunikation - Identität, (e- Culture : Network Cultural Diversity and New Media, Vol. 5), Berlin: Trafo Verl. Weist 2006, 154 S., ISBN: 3-89626-571-7 (Standort: SLUB Dresden(14)-2006-8-22525)

INHALT: "Der Band basiert auf Beiträgen des Workshops 'Informationsgesellschaft, Kultur, Identität, Globale Kommunikation', der im Oktober 2003 am Institut für Kulturwissenschaf- ten der Schlesischen Universität Katowice, Polen, stattfand. Im Zentrum standen die Wech- selbeziehungen, die zwischen Kultur, Identität und Kommunikation unter den Bedingungen der globalen Informationsinfrastruktur Internet konstatiert werden, und zwar hinsichtlich der Chancen wie der Gefahren, die für Individuum, Gesellschaft und Kultur damit verbunden sind bzw. - da viele Effekte erst in statu nascendi aufweis- oder gar erahnbar sind - sein könn- ten. Zentral scheinen in dieser Hinsicht Fragestellungen oder Probleme zu sein, die mit Identi- tät in Verbindung stehen, Identität etwa auf individueller oder gemeinschaftlicher Ebene, in psychologischer oder kultureller Hinsicht. Vor allem der Kürze des Zeitraums, innerhalb des- sen die interessierenden Facetten konstatier- und analysierbar sind, sowie der Dynamik und dem Tempo, dem der (informations-)technische Wandel unterliegt, ist es geschuldet, dass die vorgelegten Überlegungen weitgehend 'provisorischer Art' sind, den Charakter des 'Vorläufi- gen' haben, noch unvollständig sind. Deshalb können die Autoren auch keine fertigen Ant- worten geben, sondern weisen vor allem auf relevante Probleme hin, die noch weiter zu dis- kutieren sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andrzej Kiepas; Urszula Zydek- Bednarczuk: Einleitung (9-12); Uwe Meinberg: Der Einfluss der neuen Informationstechno- logien auf den Zustand der Gesellschaft und des Menschen (13-22); Andreas Metzner- Szigeth: Internet, CMC & neue Medien - technisch-mediale Charakteristika und sozio-kul- turelle Transformationspotenziale (23-42); Andrzej Kiepas: Bedrohungen durch das Internet - eine kulturelle Dimension (43-52); Gerhard Banse: Identität in der realen Welt und im Cyber- space - Chancen und Gefahren (53-66); Tadeusz Miczka: On the Change of Communicative Behaviour in Modern Culture - An Outline of Research Problems (67-78); Urszula Zydek- Bednarczuk: Der Text im Internet und seine Merkmale (79-88); Bogdan Zeler: Internet und Literatur (89-96); Jakub Zajdel: Hypertextual Structure of Polish Internet Film Portals (97- 106); Bohdan Jalowiecki; Marek S. Szczepariski: The Late Newcomer Syndrome - Poland soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 79 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Challenges of the Information Society (107-122); Marek S. Szczepariski; Robert Geisler: Building Information Society Challenges for Silesian Voivodship (123-133); Slawomir Klos; Waldemar Woiniak; Irene Krebs: A Framework of Renewal of Faulty Business Processes in a Manufacturing Company (135-147).

[114-L] Link, Daniel: Computervermittelte Kommunikation im Spitzensport, (Bundesinstitut für Sportwissenschaft : wissenschaftliche Berichte und Materialien, Bd. 02), Köln: Sportverl. Strauß 2006, 190 S., ISBN: 3-939390-81-X (Standort: UB Bonn(5)-P2006/679)

INHALT: "Spitzenpositionen im internationalen Wettkampfsport sind nicht nur auf die individu- elle Leistungsfähigkeit von Athleten, sondern immer häufiger auch auf deren funktionierende Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Beratern zurückzuführen. In vielen Fällen führt die geographische Trennung der beteiligten Personen jedoch dazu, dass Trainingsbesprechungen nicht in physischer Kopräsenz zu realisieren sind. Die vorliegende interdisziplinäre Disserta- tion stellt einen Ansatz vor, wie dieses Problem durch den Einsatz von Groupware gelöst werden kann. Im Rahmen der Arbeit wurde eine Software (IViAS) für die Analyse von Beachvolleyballspielen entwickelt, die das Spektrum der in face-to-face Besprechungen ein- gesetzten Medien auf Groupware-Elemente abbildet. Diese ermöglichen die gemeinsame An- sicht von ausgewählten, synchron steuerbaren Video-Sequenzen, die Verwendung graphi- scher Interaktionsflächen zur Verdeutlichung von Spielprozessen und eine Kommunikation über Videokonferenzen. Die Software wurde während einer Wettkampfsaison der Beachvol- leyball-Weltserie für die Betreuung der deutschen Nationalmannschaften eingesetzt. Die Eva- luation untersucht die Frage, welche Auswirkungen die technische Vermittlung auf das Kommunikationsverhalten der Teilnehmer ausübt. Hierfür wird auf ein quantitatives Verfah- ren zurückgegriffen, das sich den Ansätzen der Gesprächsanalyse bedient. Es werden me- dienabhängige Eigenschaften der Besprechungen identifiziert und Empfehlungen für deren zukünftige kommunikative Gestaltung abgeleitet. Die Arbeit liefert somit eine informatische Lösung für ein trainingswissenschaftliches Problem und sichert deren Qualität durch linguis- tische Verfahren wissenschaftlich ab." (Autorenreferat)

[115-L] Mocigemba, Dennis: Warum sie selber senden: eine Typologie von Sendemodi im Podcasting, in: kommunikation @ gesellschaft: Soziologe - Telematik - Kulturwissenschaft, Jg. 7/2006, 29 S. (URL: http://www. soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2006_Mocigemba.pdf)

INHALT: "Podcasting gilt nach Weblogging als die vorläufige Kulmination der so genannten Graswurzelkommunikation. Menschen ohne professionelle Erfahrung in der Medienbranche werden zu Sendern. Was sind ihre Beweggründe und Ambitionen, was ihre ästhetischen An- sprüche? Warum verwenden sie beachtliche zeitliche und finanzielle Ressourcen auf die Pro- duktion von Audio- oder Videomaterial für Fremde? Warum gehen sie die informelle Ver- pflichtung ein, einer in Größe und Zusammensetzung unbekannten, manchmal feindseligen Öffentlichkeit regelmäßig Sendungen anzubieten? Diese Fragen untersucht die vorliegende qualitativ-explorative Studie unter deutschsprachigen, privat produzierenden Podcastern. Es wird eine Typologie von sechs Sendemodi vorgestellt, deren Typen (Explorer/ No-Necesito, Personality Prototyper, Journalist/ ThemenCaster, Rebell, Social Capitalist und Social 80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Gambler) detailliert beschrieben sowie um Zitate aus Interviews und kurze theoretische Ex- kurse ergänzt werden. Als hermeneutisches Instrument dient diese Typologie dazu, das sozia- le Phänomen Podcasting aus der Perspektive der Sender besser zu verstehen." (Autorenrefe- rat)

[116-L] Rebensburg, Klaus (Hrsg.): NMI 2005: neue Medien der Informationsgesellschaft ; "Film & Computer", (Konferenz "NMI 2005. Neue Medien der Informationsgesellschaft "Film und Computer", 2005, Berlin), Aa- chen: Shaker 2006, 360 S., ISBN: 3-8322-4784-X (Standort: ULb Darmstadt(17)-Allg/C/ 2006/5048)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ulrich Weinberg: Film und Kinotechnologien im Aufbruch (17-34); Klaus Rebensburg: Informatik im Aufbruch? (35-49); Hark Bohm: Warum es in Europa kein Hollywood gibt (51-61); Jörg Tauss: Politik der Medien im digitalen Umbruch? (63-63); Mo- nika Fleischmann, Wolfgang Strauss: Medienkunst im Aufbruch - Geschichtenerzählen von interaktiv bis reaktiv (65-84); Thomas Langhanki, Carolin Batke: Grenze zwischen Film und Games - Filmische Aspekte im 3D Computerspiel/Paraworld (85); Andreas Lange: Games und Filme - zwei ungleiche Geschwister (87); Arne Nowak, Jan Röder: Interaktive Game- shows im Fernsehen und im Internet, Erfahrungen einer Pilotrealisierung (89-100); Hans- Georg Struck: Episode 2006. Ein figurenorientiertes Drama Modell zur Entwicklung lang lau- fender Fernseh- und Gameserien (101-114); Stefan M. Grünvogel: Alles relativ: Entwurf raum-zeitlicher Zusammenhänge (115-124); Ulrike Spierling: Nonlineare Dramaturgie - Neue Konzeptionsanforderungen für das Erzählen durch die Einflüsse interaktiver Möglichkeiten (125-133); Richard Wages: Auf dem Weg zum virtuellen Echtzeit Dramaturgen - Zur Forma- lisierung dramaturgischer Prinzipien (135-145); Alexander Schulz-Heyn: Object Tracking zur Informationsverknüpfung am Beispiel einer MHP-Applikation (147-153); Rudolf Jäger, Eck- hard Schlüter, Georg Schmidt: Design von User Interfaces zur Steigerung des Partizipations- erlebnis beim interaktiven Fernsehen (155-162); Herbert Gehr: What you see is rarely what you get - Eine Widerrede zu "Film und Computer" (163-172); Wolf Siegert: Kino, Filme, Licht und Spiele im 21. Jahrhundert. Perspektiven und Potentiale eine Paradigmenwechsels (173-174); Siegfried Frey: Uncanny Valley - Was ist das Problem? Wie ist es zu lösen? (175- 176); Volker Grassmuck: Management digitaler Rechte - DRM (177-192); Dietrich Sauter: Paradigmenwechsel bei den öffentlichen Rundfunk- und Fernsehtechnologien (193-194); Hugh Hancock: What is Machinima - Media Production for Everyone (195-195); Karin Wehn: Mythos Machinima - zwischen Anspruch und Realität (197-211); Rolf Giesen: Ani- mation im Umbruch (213); Friedrich Kirschner: Visuelle Stile in Machinimaproduktionen - Modifizieren von Computerspielen zur Produktion von grafisch eigenständigen Animations- filmen (215-221); Peter C. Slansky: Warum wir uns heute im Kino immer noch Filmstreifen anschauen und warum sich dies in Zukunft ändern könnte - Workflows und Informationsträ- ger im Kino der Zukunft (223-230); Robert Strzebkowski: Szenarien für interaktives digitales Fernsehen auf der Basis von MPEG-4 (231-241); Henrick Pantie: Szenarien für interaktives digitales Fernsehen - Authoring auf Basis des MHP Standards (243-257); Martin S. Schmid: Die Abkehr vom synchronen Broadcast - Die Zersplitterung der Distributionskanäle im TV- Bereich und resultierende Implikationen für das Wertschöpfungssystem des Fernsehens (259- 281); Ahmet Emre Acar: Kritik eines Neuen Mediums - eine Kultur des Sampling (283-289); Wolfgang Coy: Historie Bild/Film aus der Sicht der Informatik (291-292); Martin Warnke: Stilgeschichte des berechneten Kinos (293-310); Jochen Schmidt: Expanded Cinema in der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 81 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

digitalisierten Kinowelt (311-320); Sebastian Richter: Prozessuale Bilder und digitaler Rea- lismus - Numerische Bildwelten im Spielfilm (321-329).

[117-L] Roman, Anthony G.: Texting God: SMS and religion in the Philippines, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 2, S. 156- 166 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Keine digitale Technik hat die Philippinen stärker fasziniert als das Handy. Seit vor fünf Jahren Handys mit der Möglichkeit der SMS-Versendung auf den Markt kamen, hat sich diese Kommunikationsform schneller verbreitet als jedes andere moderne Medium ein- schließlich Computer und E-Mail. Die Philippinen haben den zweitgrößten katholischen Be- völkerungsanteil in ganz Asien (80 Prozent der 77 Millionen Einwohner). Da SMS vor allem unter der Jugend so stark verbreitet ist, wurde durch eine Studie der katholischen Tomas Uni- versität in Manila erforscht, ob und inwieweit auch die angebotenen religiösen SMS-Dienste von jungen Menschen genutzt werden oder diese eher alternative säkulare Dienste mit spiri- tuellen Botschaften abrufen." (Autorenreferat)

[118-L] Schiltz, Michael; Verschraegen, Gert; Magnolo, Stefano: Open access to knowledge in world society?, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 11/2005, H. 2, S. 346-369 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Text untersucht die gesellschaftliche Bedeutung der Open Access Bewegung, insbesondere ihre Rolle in der sog. Public Domain und dem, was üblicherweise 'globale Zi- vilgesellschaft' genannt wird. Dabei nutzt die Studie die Möglichkeit, das Entstehen einer po- tentiell die Formen der Kommunikation verändernden Technologie zu beobachten dazu, das soziale und evolutionäre Potential von Open Access herauszustellen, indem sie zeigt, dass die globale Verbreitung von Technologien und damit zusammenhängenden Semantiken der 'Of- fenheit' zu einem neuen Verständnis von Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und Inklusion führt. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass das klassische Konzept der Zivilgesellschaft immer weniger überzeugt, da es nicht an die neuen Formen der modernen Weltgesellschaft angepasst ist. Anschließend werden unterschiedliche Konzepte von 'Zivilgesellschaft' und 'Öffentlich- keit' vorgeschlagen, die der Realität der Weltgesellschaft, in der Wissen eine immer wichtige- re Ressource für die Herstellung von Verbindungen und Netzwerken wird, angemessen sind. Die Open Access und Creative Commons Bewegungen haben, so unsere These, zur Verbrei- tung nichtlokaler, globaler 'epistemic communities' beigetragen und neue Definitionen von Information und Eigentum geschaffen. Der Aufsatz kritisiert Ansätze, die Open Access als eine radikale Ablehnung von Urheberrechten oder Gewinnstreben missverstehen, indem er zeigt, dass Open Access durchaus mit den herrschenden ökonomischen Realitäten und den Strukturen der entstehenden Weltgesellschaft kompatibel ist." (Autorenreferat)

[119-L] Schmidt, Jan: Weblogs: eine kommunikationssoziologische Studie, (Kommunikationswissenschaft), Kon- stanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 202 S., ISBN: 3-89669-580-0 (Standort: LB Detmold(51)-KNZ/102) 82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Der Verfasser stellt zunächst Grundlagen der Weblogforschung vor und skizziert dabei sowohl die quantitative Entwicklung dieses Formats in den letzten Jahren als auch den bishe- rigen Stand der Forschung. Er entwickelt im Folgenden ein Analysemodell für Praktiken des Bloggens, das die situative Nutzung von Weblogs durch Verwendungsregeln, Netzwerke und die technische Software-Basis dreifach gerahmt sieht. Mit Hilfe dieses Modells werden ver- schiedene Einsatzzwecke von Weblogs untersucht: (1) Weblogs als persönliche Online- Journale, (2) Weblogs als Instrument der externen und internen Unternehmenskommunikati- on, (3) Weblogs als Journalismus und als Instrument politischer Kommunikation. Es schließt sich eine Fallstudie zur Weblog-Plattform "twoday.net" an, die das Wachstum dieser Platt- form auf der Grundlage von Interviews als einen Prozess der Institutionalisierung von Weblog-Praktiken beschreibt. Die Fallstudie zeigt, wie sich Verwendungsregeln, soziale Netzwerke und Software gegenseitig beeinflussen. Die Untersuchung schließt mit einem Ausblick auf jüngste Innovationen im Internet ("Social Software"). (ICE2)

[120-L] Schmidt, Jan: Social Software: onlinegestütztes Informations-, Identitäts- und Beziehungsmanagement, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 37-47

INHALT: "Social Software, also onlinebasierte Software-Anwendungen, unterstützt das Entste- hen und den Erhalt von sozialen Netzen im Internet. Dabei haben sich Informations-, Identi- täts- und Beziehungsmanagement als Handlungskomponenten herausgebildet. Als Beispiel für Social Software werden Weblogs, Wikis und kollaborative Verschlagwortungssysteme untersucht. Neben den grundlegenden Möglichkeiten von Social Software wird außerdem das Potential zur politischen Kommunikation aufgezeigt. Durch das Aufeinandertreffen nied- rigschwelliger und gleichberechtigter Kommunikationsformen und etablierter Handlungsmus- ter entsteht allerdings auch Konfliktpotential. Außerdem stellt der Autor heraus, dass keines- wegs Chancengleichheit besteht bei der Nutzung von Social Software und dass Social Soft- ware auch Auswirkungen auf die Akteure hat, die - wissentlich oder unwissentlich - ein Stück ihrer Privatsphäre öffentlich machen." (Autorenreferat)

[121-L] Schröfel, Ariane: Interaktives Fernsehen: Grundlagen, Anwendungen, Perspektiven, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 130 S., ISBN: 3-86550-130-3 (Standort: SUB Bremen(46)-PUZ461MT481)

INHALT: "Erobere die weite Welt von der Couch aus, denn das interaktive Fernsehen gilt als die dritte Revolution in der Geschichte des Fernsehgerätes. Mit der Verschmelzung von Internet und Fernsehen stehen viele Neuerungen und Überraschungen vor unserer Wohnzimmertür. TV-Anbieter und Wirtschaft fiebern der Endvision bereits entgegen, doch ist Deutschland und seine Zuschauer/Nutzer dem überhaupt gewachsen? Welche Technik ist notwendig, um das passive Fernsehen zum aktiven Unterhaltungserlebnis umzugestalten? Welche Anwen- dungsmöglichkeiten wird es neben dem reinen Fernseherlebnis geben und wie interaktiv kann Fernsehen in der Zukunft sein? Diese und weitere Fragen werden von Ariane Schröfel detail- liert beantwortet. Neben der umfassenden Darstellung der aktuellen technischen Gegebenhei- ten und notwendigen Voraussetzungen für iTV stellt die kritische Betrachtung um mögliche Auswirkungen auf unser tägliches Leben ein zentrales Thema dieses Buches dar. Darüber hinaus werden bereits realisierte iTV-Inhalte vorgestellt, verglichen und deren Nutzen für den soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 83 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Zuschauer/Nutzer ausführlich betrachtet sowie mögliche High-End-Lösungen aufgezeigt." (Autorenreferat)

[122-L] Spielkamp, Matthias: Es waren einmal Zuschauer, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 32-38 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Lite- raturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7KQO.pdf)

INHALT: "Obwohl der Begriff Web2.0 unscharf ist, kann er verdeutlichen, wie Publikationsmög- lichkeiten durch das Internet verändert und erweitert werden. Weblogs spielen dabei derzeit eine besondere Rolle. Unterschätzt wird in der Diskussion oftmals, wie das Netz als Kommu- nikationsmedium reguliert wird." (Autorenreferat)

[123-L] Wahl, Christoph: Triple Play: TV, Internet und Telefon über eine Infrastruktur, in: MedienWirtschaft : Zeit- schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 3, S. 46-51

INHALT: "Triple Play ist ein Produkt. das Endkunden eine Reihe von Vorteilen bietet: Durch Triple Play können sie TV, Internet und Telefon über eine Infrastruktur nutzen - zu günstigen Preisen. Für die Telekommunikations- und Medienbranche bedeutet Triple Play aber auch ei- ne grundlegende Veränderung: Kabelnetzbetreiber und Telekommunikationsanbieter nähern sich - aus verschiedenen Richtungen - in ihrem Leistungsspektrum an. Über das Breitbandka- belnetz können die Kunden nun auch telefonieren und im Internet surfen, während die Tele- kommunikations- und DSL-Anbieter daran arbeiten, auch Fernsehen über ihre Netze anzubie- ten. Beide Infrastrukturen werden langfristig die gleichen Dienste transportieren. Erstmals stehen sich die Akteure damit auf den Teilmärkten für Telefonie, Internet und TV- Übertragung als direkte Konkurrenten gegenüber - eine neue Wettbewerbssituation entsteht. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: Dieser Infrastrukturwettbewerb treibt die Penetrati- on mit Breitbandanschlüssen im nationalen Markt voran." (Autorenreferat)

1.5 Medieninhalte

[124-L] Atrmouh, Nadia; Balaban, Cristian; Gawronska, Kamila; Holt, Marc; Vorbohle, Kristin: Illustration of East-West labour migration in French, German, Polish and Romanian press, (CIS Papers, No. 12), Hamburg 2005, 60 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hwp-hamburg.de/ cis/content_downloads/CP%2012%20%20Vorbohle%20et%20al.pdf)

INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Darstellung der Ost-West-Arbeitsmigration in der französischen, deutschen, polnischen und rumänischen Presse. Nach einer kurzen Defini- tion von Arbeitsmigration verorten die Autoren das Thema im Kontext der Osterweiterung der Europäischen Union (EU). Im Anschluss daran stellen sie ihr methodisches Vorgehen vor. Danach erfolgt ein Überblick über die Presselandschaft in den untersuchten Ländern und 84 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

die ausgewählten Zeitschriften und Artikel werden analysiert. Abschließend befassen sich die Autoren mit dem Verhaltenskodex der europäischen Printmedien. (ICD)

[125-L] Baader, Meike Sophia: Vaterschaft im Spannungsverhältnis zwischen alter Ernährerrolle, neuen Erwartungen und Männlichkeitsstereotype: die Thematisierung von Vaterschaft in aktuellen Print-Medien, in: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe, Anja Wolde (Hrsg.): Vaterschaft im Wandel : multidiszi- plinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 117-136, ISBN: 3-7799-1375-5

INHALT: Die Studie zum geschlechtertheoretischen Aspekt der Vaterschaft untersucht die me- dialen Produktionen hinsichtlich der Vorstellungen von Vaterschaft und Väterlichkeit in ak- tuellen Printmedien in Deutschland. Berücksichtigt werden Beiträge aus den Jahren 2001 bis 2006 in psychologischen und pädagogischen semi-wissenschaftlichen Zeitschriften ('Psycho- logie heute', 'Schüler'), außerdem in 'Die Zeit', 'Der Spiegel', 'Focus' und zwei Magazinen, die sich dem Genre 'Life-Style-Magazine' zuordnen lassen, sowie der links-alternativen 'Tages- zeitung'. Anhand dieser Zeitschriften und Zeitungen, so die Annahme, lässt sich ein öffentli- cher medialer Diskurs über Väter und Vaterschaft rekonstruieren, an dem sich Trends ablesen lassen, die Hinweise auf die Frage nach zukünftigen Entwicklungen geben können. Im Zuge der Analyse werden zwei Typen der Thematisierung von Vaterschaft herausgearbeitet: ein Typus, der sich mit der Entwicklungsbedeutsamkeit von Vätern für ihre Kinder auseinander- setzt, sowie ein zweiter, in dem die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Väter aufgeworfen wird. Diese neue Variante der Diskussion des Vereinbarkeitsproblems wird in einen Zusammenhang mit weitreichenden gesellschaftlichen Modernisierungsprozes- sen gestellt. Ob die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen wirklich zu neuen Konzep- tualisierungen von Vaterschaft führen, hängt nach Ansicht der Autorin nicht zuletzt davon ab, inwieweit es Vätern in Zukunft gelingt, kulturelle Männlichkeitsideale und Aspekte väterli- cher Fürsorge miteinander zu verbinden. (ICG2)

[126-F] Bayraktar, Seyhan, M.A. (Bearbeitung); Seibel, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Kulturelle Friktionen am Rande Europas - der Massenmord an den Armeniern von 1915 und seine diskursive Aufarbeitung in der Türkei

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1973-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 1.000; Presseberichterstattung in verschiedenen türkischen Zeitungen - Hürriyet, Cumhuriyet, Mili Gazete- für 1973-2000, 2001-2005 Zaman, Radikal). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bayraktar, Seyhan; Seibel, Wolfgang: Das türkische Tätertrauma: der Massenmord an den Armeniern von 1915 bis 1917 und seine Leugnung. in: Giesen, Bernhard; Schneider, Christoph (Hrsg.): Tätertrauma: nationale Erinnerungen im öffentlichen Diskurs. Historische Kulturwissenschaft, Bd. 2. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 381-398. ISBN 3-89669-691-2.+++Bayraktar, Seyhan: Der Massenmord an den Armeniern 1915/16 im Spiegel der türkischen Presse. in: Greschonig, Steffen; Sing, Christine S. (Hrsg.): Ideologien zwischen Lüge und Wahrheitsanspruch. Kulturwissenschaft. Wiesbaden. Dt. Univ.-Verl. 2004, S. 111-133. ISBN 3-8244-4581-6. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 85 1.5 Medieninhalte

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Innenpolitik und Öffentliche Verwaltung (D 89, 78457 Konstanz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07531-882161, e-mail: [email protected])

[127-F] Beck, Daniel, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Bosshart, Louis, Prof. (Betreuung): Entwicklung der Sportberichterstattung in Schweizer Tageszeitungen

INHALT: Massenmedien und Spitzensport gehören untrennbar zusammen. Ohne die weltweite Medienpräsenz wäre der Spitzensport in seiner heutigen Form und mit seiner heutigen wirt- schaftlichen Bedeutung undenkbar, und die höchsten Einschaltquoten im Fernsehen werden fast durchweg mit Sportsendungen erzielt. Doch auch der tägliche Sportteil in den Zeitungen erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auf der Basis einer breit angelegten Inhaltsana- lyse, für die über 8500 Artikel aus der Zeit von 1948 bis 2001 erfasst wurden, befasst sich das Projekt mit den wichtigsten Entwicklungen und Veränderungen in der Sportberichterstattung der Tageszeitungen Blick, Tages-Anzeiger und Neue Zürcher Zeitung sowie der Fachmedien Sport und Sport-Magazin im vergangenen halben Jahrhundert. Dabei werden unter anderem der Bedeutungswandel bestimmter Sportarten im Lauf der Zeit, die verstärkte Gewichtung von Hintergrundthemen und personalisierter Berichterstattung sowie der vermehrte Einsatz von unterhaltsamen Elementen wie Dramatisierungen und Humor ersichtlich. ZEITRAUM: gesamtes 20. Jahrhundert, insb. Zeit nach 1950 (für historische Betrachtung); Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige Schweiz METHODE: Inhaltsanalyse: in ausgewählten Tageszeitungen (unterschiedliche Zielgruppen, hohe Auflage) wird die Berichterstattung sowohl zu bestimmten sportlichen Großanlässen (Olympische Spiele 1948, 1968, 1988, 2000) als auch eine wochentag- und jahreszeitunab- hängige Stichprobe um 1950, 1970, 1990 und 2000 in einer Zeit ohne Großanlässe unter- sucht. Zu untersuchende Aspekte: Gewichtung der Sportberichterstattung im entsprechenden Medium, Anteil der Berichterstattung über Resultate, über Hintergründe, dramatische Ele- mente, Personalisierung. Untersuchungsdesign: bestimmte Untersuchungszeiträume als Stichproben; Panel (immer die gleichen Zeitungen zu verschiedenen Zeitpunkten), aber auch Querschnittvergleich (verschiedene Zeitungen im gleichen Erhebungsjahr) DATENGEWIN- NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (auflagenstarke Tageszeitungen aus dem Raum Zürich mit unterschiedlichen Zielgruppen -Blick, Tages-Anzeiger, NZZ-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, D.: Sportübertragungen am Fernsehen: vom Publikums- magneten zum teuren Verlustgeschäft? in: Medienheft, 2001, 6. Download unter: http://www. medienheft.ch/kritik/bibliothek/k16_BeckDaniel.html .+++Beck, D.; Bosshart, L.: Sports and the media. in: Communication Research Trends, 22, 2003, No. 4, pp. 3-28.+++Beck, D.: Der Sportteil im Wandel. Die Entwicklung der Sportberichterstattung in Schweizer Zeitungen seit 1945. Bern: Haupt 2006. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 1999-12 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fach- bereich Medien- und Kommunikationswisenschaft (Boulevard de Pérolles 90, 1700 Fribourg, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[128-L] Berkel, Barbara: Konflikt als Motor europäischer Öffentlichkeit: eine Inhaltsanalyse von Tageszeitungen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Österreich, (Forschung Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 229 S., ISBN: 3-531-14945-8 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF1500/122)

INHALT: "Die Autorin untersucht, inwieweit Konflikte die Entwicklung einer europäischen Öf- fentlichkeit stimulieren können. Die Autorin baut auf einem liberalen Verständnis massenme- dial hergestellter Öffentlichkeit auf und unterstellt, dass sich ein Prozess der Europäisierung nationaler Öffentlichkeiten im Rahmen von Politikfeldern vollzieht. Aus einer konflikttheore- tischen und kommunikationswissenschaftlichen Analyse des Phänomens Öffentlichkeit leitet sie unter Berücksichtigung politikfeld- und länderspezifischer Rahmenbedingungen Hypothe- sen zur Europäisierung ab. Anschließend überprüft sie die Hypothesen anhand inhaltsanaly- tisch gewonnener Daten in einem quasi-experimentellen Design. Eine Heuristik der öffentli- chen transnationalen Konfliktkommunikation verdichtet schließlich die Befunde." (Autoren- referat)

[129-L] Bertelsen, Anja; Elkjaer, Jakob: Der Geist aus der Flasche, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 2, S. 34-39

INHALT: Mehrere dänische Illustratoren haben sich aus Furcht vor Konsequenzen im September 2005 geweigert, an einem Kinderbuch über den Propheten Mohammed mitzuwirken. Ange- sichts der verstärkt zu beobachtenden Selbstzensur in unterschiedlichen kulturellen Bereichen hatte die Leitung der Kulturredaktion der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" einen Brief an die 40 Mitglieder des dänischen Zeitungsillustratorenverbandes verschickt und die Il- lustratoren im Namen der freien Meinungsäußerung aufgefordert, Mohammed-Zeichnungen für eine Wochenendausgabe der Zeitung einzureichen. Zwölf der Illustratoren sind diesem Aufruf gefolgt. Der vorliegende Beitrag dokumentiert die nationalen und internationalen Re- aktionen, die durch diese Veröffentlichung hervorgerufen wurden. (PT)

[130-L] Bosse, Ingo: Behinderung im Fernsehen: gleichberechtigte Teilhabe als Leitziel der Berichterstattung, (Gesundheit und Gesellschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2006, XIX, 273 S., ISBN: 3-8350- 6032-5 (Standort: LB Stuttgart(24)-56/4041)

INHALT: "Das Leitziel gleichberechtigter Teilhabe hat das Denken in der Behindertenhilfe grundlegend verändert. Menschen mit Behinderung sind nicht länger Fürsorgeempfänger: Im Streben um Teilhabe an der Gesellschaft sind sie gleichberechtigte Partner. Aus Sicht der Re- habilitations- wie auch der Kommunikationswissenschaften untersucht Ingo Bosse interdiszi- plinär, ob sich diese gewandelte Einstellung auch auf die Darstellung von Behinderung im Fernsehen auswirkt, das als wichtigstes Informationsmedium vieler deutscher Haushalte ent- scheidend zur Meinungsbildung beiträgt. Er analysiert Berichterstattungsmuster quotenstarker Boulevardmagazine und geht der Frage nach, ob sie den Programmauftrag erfüllen. Auf die- ser Basis entwickelt er Handlungsansätze für eine Berichterstattung, die dem Anspruch nach gleichberechtigter Teilhabe behinderter Menschen gerecht wird." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 87 1.5 Medieninhalte

[131-L] Bott-Bodenhausen, Karin: Sinti und Roma in der Berichterstattung der Medien, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 12/2004, H. 1/2, S. 227-232 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "Seit über 200 Jahren werden Sinti und Roma in der Berichterstattung der Medien diskriminiert. Das 1998 in der BRD rechtskräftige Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten schafft neue Verpflichtungen." (Autorenreferat)

[132-L] Bruns, Thomas: Quantitative Inhaltsanalyse, in: Sven-Uwe Schmitz, Klaus Schubert (Hrsg.): Einführung in die politische Theorie und Methodenlehre, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 173-190, ISBN: 3-938094- 43-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006/711)

INHALT: Inhaltsanalyse ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Datenerhebungsverfahren. In einem der Standardwerke systematisiert und typologisiert Klaus Merten 35 verschiedene in- haltsanalytische Verfahren. Der Autor konstatiert zunächst, dass Unterscheidung zwischen quantitativer und qualitativer Inhaltsanalyse nicht so trennscharf ist, wie es der Antagonismus (qualitativ vs. quantitativ) nahe legt. Es finden sich durchaus quantitative Inhaltsanalysen mit ausführlichen qualitativen Elementen wie auch umgekehrt (wenn aus deutlich seltener) quali- tativ-interpretative Inhaltsanalysen mit quantitativen Elementen.Der Schwerpunkt des Beitrag liegt auf denjenigen Formen der Inhaltsanalyse, die im Forschungsfeld der politischen Kom- munikation verwendet werden. Insofern konzentriert sich dieser Beitrag auf die inhaltsanaly- tischen Verfahren, die für die Analyse der politischen Fernseh- und Presseberichterstattung zur Anwendung kommen. Diese Beschränkung ist jedoch nicht gravierend, da sich die hier vorgestellten Verfahren im Wesentlichen auch auf die übrigen Variationen der Inhaltsanalyse übertragen lassen.Ein weiterer Schwerpunkt dieses Beitrags liegt auf der Darstellung der praktischen Durchführung einer Inhaltsanalyse und weniger auf der theoretisch-methodo- logischen Fundierung dieser Datenerhebungstechnik. (ICA2)

[133-L] Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von; Kladzinski, Magdalena (Hrsg.): Krieg in Bildschirmmedien: zur politischen Orientierung Jugendlicher zwischen Inszenie- rung und Wirklichkeit, München: KoPäd Verl. 2005, 230 S., ISBN: 3-938028-55-6 (Standort: UB Bonn(5)-X2005224)

INHALT: "Kinder und Jugendliche in westlichen Demokratien kennen den Krieg vor allem aus den Medien. Auf diese Art und Weise erfahren sie etwas über den weltweiten politischen Diskurs wie z.B.: Wann ist der Einsatz militärischer Kräfte legitim? Welche Folgen bringt der Krieg mit sich? Kann man Kriege verhindern? Der Band versucht gesellschaftspolitische Fra- gestellungen und didaktische Überlegungen zusammenzuführen, die sich mit der Darstellung des Krieges in Bildschirmmedien beschäftigen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen so- wohl fiktionale Sendungen wie Kriegsfilme und Computerkriegsspiele als auch Fernsehnach- richten. Die Beiträge setzen sich kritisch mit formatspezifischen Visualisierungsstrategien vom Krieg auseinander. Sie zeigen auf, welche Interessen aber auch Gefahren für die politi- sche Orientierung Jugendlicher und ihrer Einstellung zum Krieg hinter medialen Gestaltungs- komponenten stecken. Insbesondere werden die die Folgen der Formatverschränkung und 88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

Verwischung der Grenzen zwischen Inszenierung (Fiktion) und Wirklichkeit (Information) diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Büttner und Magdalena Klad- zinski: Krieg und Medien. Zwischen Information, Inszenierung und Zensur (23-36); Magda- lena Kladzinski: Mediale Gestaltungsprinzipien. Wie der Krieg in Bildschirmmedien darge- stellt wird (37-60); Magdalena Kladzinski: Gesellschaftspolitische Zusammenhänge. Zum komplexen Verhältnis von Krieg, Politik und Militär in Demokratien (61-84); Claudia Mikat: Kriegsfilme im Fernsehen. Die Grenze des Erträglichen am Beispiel des Jugendschutzes (85- 100); Jürgen Hilse: Verboten und erlaubt. Die Grenze des Erträglichen am Beispiel der Kriegsspiele im Computer (101-114); Sabine Frank und Isabell Rausch: Kriegsbilder im In- ternet. Spagat zwischen Pressefreiheit und Jugendmedienschutz (115-124); Christian Büttner und Magdalena Kladzinski: Unterdrückte Erfahrungen und kollektives Verdrängen (125- 148); Maya Götz: Kriegsnachrichten im Kinderfernsehen (149-164); Hanns-Otto Horst: Kriegsfilme. Ein Überblick (165-176); Hartmut Gieselmann: Die unsichtbare Gewalt. Kriegs- spiele unter dem Radar des Jugendschutzes (177-186); Christian Büttner und Magdalena Kladzinski: Jugendliche zwischen Realitätssinn und Faszination Zugangsweisen zum Thema 'Krieg, Medien und Demokratie' (187-208); Günther Gugel: Krieg in Bildschirmmedien. Di- daktische Zugänge für die Bildung Jugendlicher (209-218); Jochen Krautz: Mit Verstand und Gefühl bei den Opfern Friedenspädagogische Bildpraxis in Zeiten des Krieges (219-228).

[134-L] Chaban, Natalia; Gibbons, Matthew: New Zealand newspapers' representations of EU enlargement between January 2000 and May 2004, in: Winand Gellner, Martin Reichinger (Hrsg.): PIN - Politik im Netz - Jahrbuch 2005: Deutschland nach der Bundestagswahl 2005 ; fit für die globalen Aufgaben der erweiterten EU?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, S. 231-240, ISBN: 3-8329-1877-9 (Standort: UB Pader- born (466)-PEN6143)

INHALT: Die Studie zur internationalen Wahrnehmung der Europäischen Union untersucht die Berichterstattung neuseeländischer Zeitungen zur EU-Osterweiterung im Zeitraum Januar 2000 bis Mai 2004. Die Auswertung umfasst insgesamt 270 Artikel in 16 Zeitungen. Die markanten Unterschiede in der medialen Darstellung und im Informationsangebot zur vierten europäischen Erweiterungsrunde sind den Autoren zufolge insbesondere auf die internen Strukturen und kommerziellen Strategien der ansässigen Medienkonzerne sowie in geringe- rem Umfang auf den Erscheinungsrhythmus der Zeitungen zurückzuführen. Im Ergebnis der Medienanalyse wird festgestellt, dass der Informationsgrad der neuseeländischen Bevölke- rung zum Thema Osterweiterung unbefriedigend niedrig ist. (ICG2)

[135-F] Darbellay, Karine (Bearbeitung); Maurice, Antoine, Prof. (Betreuung): Emergence dans l'espace public médiatique des associations musulmanes issues de la migra- tion, contre-discours et centralité des rapports sociaux de sexe: le cas de la Suisse

INHALT: Le but du présent travail consiste à analyser les discours des médias et des associations musulmanes d'immigrées en Suisse. Problématique La première hypothèse de cette étude tend à montrer que les médias constituent un enjeu essentiel dans l'islamisation de l'espace public en diffusant une image "hostile" de l'islam qui est contrée par l'émergence de nouveaux dis- cours de la part des associations musulmanes d'immigrées en Suisse. La deuxième hypothèse de l'étude consiste à prétendre que le thème "discriminations faites aux femmes musulmanes" soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 89 1.5 Medieninhalte

est un sujet privilégié des médias et que cette "sur-visibilisation" des femmes musulmanes "victimes" peut s'expliquer selon une perspective genre, en terme de relations de pouvoir en- tre les sexes et entre deux systèmes culturel et religieux différents. Les questions de recher- ches' articulent à deux niveaux: Du point de vue des médias: Comment les journalistes choi- sissent les personnages de référence pourparler de l'islam? Y-a-t-il une préférence pour les spécialistes et lesquels, pour les individus "communs", femmes - hommes, pour les associa- tions et lesquelles? Quels sont les sujets privilégiés dans le traitement de l'islam et comment sont-ils traités (angle, choix des mots)? Dans quelle proportion trouve-t-on des discours sur les femmes musulmanes dans l'ensemble des produits sélectionnés? En quels termes parle-t- on de ces femmes? Du point de vue des associations: Quelles sont leurs perceptions des ima- ges que les médias donnent des communautés musulmanes? Quelles stratégies les associa- tions développent pour porter leurs discours dans l'espace public? Est-ce un contre-discours à l'encontre des médias? Et pour quelle efficacité? Quels liens entretiennent les associations en- tre elles? Ont-elles des stratégies communes de communication? Y a-t-il des différences de stratégies entre associations musulmanes féminines et masculines? Pour quels discours? Qui sont les associations qui renoncent à entrer dans l'espace public et pourquoi? Quelles autres stratégies sont mises en place? Méthodologie: Analyse de contenu des produits médiatiques journalistique et forum de discussion. Focus groupe et entretiens semi-directifs avec les membres des organisations musulmanes. Corpus: Journaux et émissions télévisées suisses romandes; forums. GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse romande METHODE: Analyse de contenu de produits médiatiques: journaux et émissions télévisées ainsi que des forums de discussion; focus groupe et entretien semi-directifs avec des membres des organisations musulmanes. Démarche méthodologique: analyse de contenu standardisée; ana- lyse de documents standardisée; discussions de groupe; interviews qualitatives. Nombre et/ ou taille des objets: en fonction d'événements politiques particuliers (par ex. élections); sélec- tion ou échantillonnage: en fonction des besoins. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Faculté des Lettres et Sciences Sociales, Institut des Sciences de l'Information et de la Communication (Espace Louis-Agassiz 1, 2000 Neuchâtel, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[136-L] David, Maya Khemlani; Burhanudeen, Hafriza; Abdullah, Ain Nadzimah (Hrsg.): The power of language and the media, (Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissen- schaft, Bd. 62), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, X, 203 S., ISBN: 3-631-53753-0 (Standort: UB Bonn(5)-2006-4832)

INHALT: "Media matters to politicians, celebrities, advertisers, teachers, and to anyone who depends on media for information, or finds themselves affected by their representations and images. A detailed linguistic analysis of media enriches our understanding of the power of language and informs readers how they are positioned by such linguistic representations. This book is concerned with the analysis of language in various media and textual examples from talk-back television chat shows, advertisements, editorials and news stories are used to pro- vide a critical awareness of language in the media. The linguistic elements examined encom- pass rhetorical structures, semiotics, back channeling cues, and sequencing." (author's ab- stract). Contents: Lachman M. Khubchandani: , Plural Societies and 'Right to 90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

Communicate': Exploring A New Communication Order (1-6); Hafriza Burhanudeen: Dis- courses of Difference: The Water Issue between Malaysia and Singapore (7-21); Maya Khemlani David: Media Framing of a Rape and Murder of a Child in English dailies in Ma- laysia (22-36); Ng Siew Hua/Chan Swee Heng: Argumentation as a Communicative Goal: Strategies that Newspaper Editorials Use (37-51); Zuraidah Mohd Don/Lean Mei Li: Meta- phors of Embodiment and the Media Reporting of AIDS (52-60); Maya Khemlani Da- vid/Kuang Ching Hei: Revisioning Aging: A Semiotic Analysis of a New Magazine (61-69); Mahmud Hasan Khan/Adrian Hare: Newsmagazine Stories: Whose Agenda is that by the Way? (70-84); Andrew Tolson: Conversational Controversies in Broadcast News (85-98); Muhammed Shahriar Haque: Media Discourse: Television News as a Form of Entertain- ment/Popular Culture (99-114); Ahmad Daud Ibrahim/Shameem Rafik-Galea: Back Channel- ing in Media Discourse: The Case of a Malaysian Talk Show (115-129); Jariah Mohd Jan: Entertainment Talk on Television: Will they Ever Go Away? (130-145); David Yoong Soon Chye: Boycotting an International Tourism Company: A Critical Discourse Perspective (146- 161); Biook Behnam/Hanieh Piadeh: Discourse of : A Comparative Study of Ad- vertisements in English and Persian (162-179); Faridah Noor Mohd. Noor/Vasanthi Thiruna- vuk Arasoo: Persuasion in the Advertisements of Local Private Institutions of Higher Learn- ing (180-194).

[137-L] Dimitriou, Minas; Sattlecker, Gerold: Sportberichterstattung in den Nachrichtenagenturen: am Beispiel der Austria Presse Agen- tur, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/2006, Nr. 1, S. 57-65

INHALT: "Agenturmeldungen sind Quellen vieler Beiträge in anderen Medien. So wird (...) ein großer Anteil der APA-Sportmeldungen in Tageszeitungen abgedruckt. Betrachtet man den Umfang der Aussendungen während eines Tages, so wird klar, dass Journalisten eine 'Gate- keeper-Funktion' haben (...). Die vorliegende Studie belegt einerseits die Relevanz des Sports innerhalb der Austria Presse Agentur, denn 11,3 Prozent der Meldungen konnten diesem Res- sort zugeordnet werden. Andererseits zeigen die Resultate, dass (...) eine Wochenendlastig- keit vorherrscht, welche mit der Veranstaltungsdichte an den beiden letzten Tagen der Woche erklärt werden kann." (Textauszug)

[138-F] Eichenberg, Ariane, Dr.; Marxen, Laura (Bearbeitung); Fulda, Daniel, Dr. (Leitung): Generationengeschichten. Narratologische Analyse und geschichtspolitische Positionierung

INHALT: In der gegenwärtigen Publizistik geradezu dominant sind Familiengeschichten, in de- nen sich Autoren und Figuren, die selbst schon in der zweiten Lebenshälfte stehen, mit ihren Eltern, deren Rolle im Nationalsozialismus sowie dessen Nachwirkungen in der Nachkriegs- zeit auseinandersetzen. Untersucht werden diese teils autobiographischen, teils fiktionalen Texte auf ihre Erzählstrategien, um daran den Wandel der deutschen Erinnerungskultur in ei- ner Zeit abzulesen, in der es immer weniger noch lebende Zeitzeugen gibt. Das Projekt ist Teil des interdisziplinären und internationalen Forschungprojekts "Die Suche nach Demokra- tie im Schatten der Gewalt. Entwürfe von Familie und friedfertiger Gesellschaft zwischen Weltkriegsende und beginnendem 21. Jahrhundert", an dem auch Dr. Till van Rahden vom Historischen Seminar sowie Prof. Dagmar Herzog (City University of New York) und Stefan- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 91 1.5 Medieninhalte

Ludwig Hoffmann (Ruhr-Universität Bochum) beteiligt sind, und wird aus dem Innovations- fond des MWF des Landes NRW unterstützt. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Sprache und Literatur (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5231, Fax: 0221-470-5107, e-mail: [email protected])

[139-L] Ettinger, Patrik: "Das sensibelste Kontrollsystem in einer Demokratie": Flüchtlinge als Thema der öffentli- chen politischen Kommunikation in der Schweiz 1938 bis 1947, Zürich 2005, 216 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dissertationen.unizh.ch/2006/ettinger/diss.pdf)

INHALT: "Diese Studie analysiert die öffentliche politische Kommunikation über Flüchtlinge anhand der Berichterstattung von Leitmedien der Deutschschweiz und der Romandie. Die Be- funde werden durch die Analyse der medialen Diskussionen um die Stellung der Schweiz zum nationalsozialistischen Konzept des 'Neuen Europa' (1940/41) sowie der schweizeri- schen Nachkriegsdiskussionen im Krieg (1942-1945) ergänzt und kontextuiert. Die Konzent- ration auf die mediale Kommunikation als Untersuchungsgegenstand begründet sich durch die Bedeutung der öffentlichen politischen Kommunikation für die Selektion der entschei- dungsbedürftigen politischen Themen und die Legitimation politischen Handelns. Ausgehend von einer theoriegeleiteten dreistufigen Fragestellung, welche die drei Aspekte Wahrneh- mung (im Sinne von Aufmerksamkeitsgenerierung), Deutung und Handlung zueinander in Beziehung setzt, fokussiert die Analyse die Fragen, welcher Stellenwert der Flüchtlingsfrage während des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit beigemessen wird, welcher Handlungsbedarf und welche Handlungsoptionen wahrgenommen und welche Zu- kunftserwartungen geäußert werden. Zudem interessiert, wie die flüchtlingspolitischen Ent- scheide legitimiert und beurteilt werden. Die Studie zeigt die diskontinuierliche doch generell geringe Aufmerksamkeit für flüchtlingsrelevante Themen, die mangelnde Reflexion von Fluchtgründen in der Diskussion um die schweizerische Flüchtlingspolitik sowie ein Selbst- verständnis als Transitland mit sehr beschränkter Aufnahmekapazität. Zugleich konnte an- hand einer breiten Berichterstattung über die Kinderhilfe die Vorstellung einer humanitären Tradition ungebrochen aufrecht erhalten werden. All dies führte dazu, dass die problemati- schen Aspekte der schweizerischen Flüchtlingspolitik kaum thematisiert wurden." (Autoren- referat)

[140-L] Fehl, Caroline: Europäische Identitätsbildung in Abgrenzung von den USA?: eine Untersuchung des deut- schen und britischen Mediendiskurses über das transatlantische Verhältnis, (Forschungsbe- richte internationale Politik), Münster: Lit Verl. 2005, 124 S., ISBN: 3-8258-8136-9

INHALT: Der Autor entwickelt ein Forschungsdesign zur Medienanalyse folgender Frage: Neh- men europäische Medien eine europäische Identität anhand negativer Abgrenzungen gegen- über den USA vor? Dieses Design testet sie sodann in einer ersten Frame-Analyse von 728 Zeitungsartikeln, die im Jahr 2001 in den Tageszeitungen 'FAZ' und 'Süddeutsche Zeitung' sowie 'The Guardian' und 'The Times' erschienen sind. Die Frage im Titel ihrer Arbeit ver- 92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

neint die Autorin in einem vorläufigen Fazit - deutsche und britische Tageszeitungen kon- struierten keineswegs ein EU-Europa in Abgrenzung zu den USA. Landesspezifische Unter- schiede zwischen Deutschland und Großbritannien konnte sie ebenfalls nicht ausmachen. Fehl betont aber ausdrücklich die geringe Aussagekraft dieser Ergebnisse, da sie nur einen Teilausschnitt des europäischen Mediendiskurses widerspiegeln. (ZPol, NOMOS)

[141-F] Feindt, Peter H., Dr.rer.pol.; Stirn, Susanne, Dr.rer.nat.; Kleinschmit, Daniela, Dr.; Boy- sen, Mathias (Bearbeitung): Die Regulierung der "grünen Gentechnik" in den Medien - Ergebnisse einer Inhaltsanalyse deutscher Qualitätszeitungen, Mai 2003-April 2004 (im Rahmen des verbundprojekts "NA- PUS 2000 - gesunde Lebensmittel aus transgener Rapssaat")

INHALT: Problemstellung: Von einigen Akteuren wird den Medien eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung zur "Grünen Gentechnik" zugesprochen. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass nach Erkenntnissen der Medienwirkungsforschung die Medien einen Einfluss darauf haben, worüber die Menschen nachdenken, aber nicht, was sie denken. Umso mehr ist es von Interesse, mit welchen Themen und Personen die "Grüne Gentechnik" in der medialen Berichterstattung verknüpft wird. Ziel: Die Medienberichterstattung zur "Grünen Gentechnik" wurde in den fünf großen überregionalen Zeitungen (Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zei- tung, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung sowie die tageszeitung) über ein Jahr ver- folgt. Neben der Erhebung des quantitativen Umfangs der Berichterstattung im Zeitablauf stand die Frage nach den Sprechern, Themen und Tendenzen im Vordergrund. METHODE: Die Analyse erfasste den Zeitraum von 01.05.2003 bis 30.04.2004. Alle Artikel, die in mindestens einem Absatz die Regulation zur "Grünen Gentechnik" behandelten, wurden einer qualitativ-quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Diese Artikel wurden daraufhin un- tersucht, welche Sprecher erscheinen, welche Problemverursacher, Opfer und Problemlöser sie benennen und in welchen argumentativen Rahmen sie die Gentechnik und insbesondere deren Regulierung stellen ("frame-analysis"). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-05 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg) KONTAKT: Institution (Tel. 040-428-16505, e-mail: [email protected])

[142-L] Feindt, Peter H.; Kleinschmit, Daniela: Medienöffentlichkeit und Partizipation: politische Akteuer in der Zeitungsberichterstattung über BSE 2000/2001, in: Peter H., Jens Newig (Hrsg.): Partizipation, Öffentlichkeitsbeteiligung, Nachhaltigkeit : Perspektiven der Politischen Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 135-160, ISBN: 3-89518-517-5 (Standort: USB Köln(38)-32A9763)

INHALT: Der Beitrag rekonstruiert zunächst den Sinn von Partizipation für eine nachhaltige Entwicklung unter Bezug auf die Theorie deliberativer Demokratie. Die im Nachhaltigkeits- diskurs geforderten partizipativen Verfahren verstehen sie als deliberative Arenen mit zent- rierter Kommunikation unter Anwesenden, was kognitive und moralische Lernprozesse er- leichtern soll. Selbst im Falle des Gelingens besteht jedoch das Problem, dass die Ergebnisse solcher Verfahren auf die etablierten Macht- und Kommunikationskreisläufe bezogen blei- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 93 1.5 Medieninhalte

ben. Wichtigste Schnittstelle zwischen den Akteuren des politischen Zentrums und der Zivil- gesellschaft sind dann die massenmedialen Diskurse. Am Beispiel der Berichterstattung über BSE in Deutschland legen die Autoren auf einer umfangreichen empirischen Datenbasis dar, wie im Modus der Skandalisierung ein zuvor vernachlässigtes Thema auf die Agenda kommt und zugleich eine erhebliche Bandbreite an Sprechern in den Medien das Wort erhält. An- hand einer quantitativ-qualitativen Vollerhebung der Berichterstattung in fünf deutschen Qua- litätszeitungen wird der Grad der Teilhabe zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akteu- re am BSE-Diskurs untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einbeziehung der Medien in die Diskussion um eine Politik der Nachhaltigkeit aus demokratietheoretischen Gründen, aber auch für die zentrale Frage des Agenda-Setting in der Mediengesellschaft unverzichtbar ist. (ICA2)

[143-L] Fisherkeller, JoEllen; Freud, Zelda: "Sie ist keine richtige Mutter": wie Jugendliche aus New York Geschlechterrollen mit dem Fernsehen verhandeln, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 45-47 (URL: http://www.br-online. de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/fisherkeller.pdf)

INHALT: Wie begründen New Yorker Teenager die Wahl ihrer Lieblingsfernsehfigur(en)? Und hat dies etwas mit genderspezifischen Eigenschaften dieser Figuren zu tun? Vier 14- bis 15- jährige Mädchen (allesamt schwarz und afrikanischer oder karibischer Herkunft) und Jungen (zwei davon puertoricanischer, einer italienischer und einer indianischer Herkunft) wurden 2005 nach ihren alltäglichen Erlebnissen, ihren Fernsehgewohnheiten und ihrer Einschätzung diverser TV-Sendungen und -figuren befragt. Die meisten der Jugendlichen stammten aus der Arbeiterschicht, einige gehörten der Mittelschicht an. Die besondere Attraktivität der TV- Figuren für die Jugendlichen erklärt sich nicht allein durch das Geschlecht der Figuren oder der Jugendlichen, obwohl die meisten der Jugendlichen TV-Figuren ihres eigenen Ge- schlechts wählten. Figuren werden auch durch Qualitäten bzw. das Nichtvorhandensein von Qualitäten charakterisiert, die gendertypisch sind. Am Beispiel der Lieblingsfigur eines Mäd- chens wird darüber hinaus gezeigt, in welcher Beziehung alltägliche Gender-Erfahrungen und das Interesse an bestimmten TV-Figuren stehen. (UN)

[144-L] Gerhards, Jürgen; Schäfer, Mike Steffen: Die Herstellung einer öffentlichen Hegemonie: Humangenomforschung in der deutschen und der US-amerikanischen Presse, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 279 S., ISBN: 3-531- 14964-4 (Standort: USB Köln(38)-33A3990)

INHALT: "Biowissenschaftliche Forschungen und deren Anwendung waren in den vergangenen Jahren häufig Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen. Der Ausgang dieser Debatten hat die Entwicklung der Wissenschaft entscheidend beeinflusst. Die Untersuchung zeigt am Beispiel der öffentlichen Diskurse über die Sequenzierung des menschlichen Erbguts in Deutschland und den USA, wie es den Befürwortern dieser Forschung gelungen ist, eine öf- fentliche Hegemonie herzustellen. Die öffentliche Debatte wird in beiden Ländern dominiert von wissenschaftlichen Akteuren, die das Projekt der 'Entschlüsselung' des menschlichen Erbguts in erster Linie positiv bewerten. Wissenschaftliche und medizinische Deutungen und die damit verbundenen Heilsversprechen dominieren den Diskurs und erzeugen die nötige Legitimation. Dieser Befund gilt gleichermaßen für Deutschland und die USA, aber auch für 94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

drei weitere Länder (Österreich, Großbritannien und Frankreich) und die Debatte im Internet, so dass man von der Herstellung einer transnationalen öffentlichen Hegemonie sprechen kann." (Autorenreferat)

[145-L] Götz, Maya: Nur schön, sozial und nachgiebig?: die Lieblingsfiguren der Mädchen, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 24-29 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/ 19_2006_1/goetz_lieblingsfiguren.pdf)

INHALT: In qualitativen Fallstudien mit 40 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und 11 Jahren im Rahmen der IZI-Studie "Die Bedeutung von Fernsehfiguren für Mädchen und Jun- gen" und einer ergänzenden Repräsentativbefragung zu Alters- und Geschlechterunterschie- den bei den Lieblingsfiguren und ihrem Gebrauchswert wurden die Lieblingsfiguren der Mädchen und Jungen erfragt. Dabei zeigt sich: Mädchen bevorzugen erfolgreiche, starke, a- ber auch freche und tragische Figuren - je nach handlungsleitendem Thema und Bearbei- tungsstrategie. Der Beitrag legt den Schwerpunkt auf die Lieblingsfiguren der Mädchen. Die Beziehungen der Mädchen zu ihren Lieblingsfiguren werden nach vier Typen erläutert: 1. sich wiedererkennen und bestärkt fühlen; 2. sich von der Figur viel abschauen (sich identifi- zieren); 3. Mitgehen und die Welt verstehen; 4. parasoziale Beziehungen. Was für Mädchen eine Fernsehfigur zur Lieblingsfigur macht, ist individuell verschieden. Der Gebrauchswert bestimmt sich dabei von der Grundkonstitution der Figur her. Sie muss möglichst verlässlich und berechenbar in ihren Eigenschaften und ihrer sozialen Einbindung sein. Dies wird vor al- lem von Serienfiguren geleistet, die verlässlich jeden Abend in ihren diversen Wiederholun- gen zu sehen sind. Der Vielfältigkeit der Interessen von Mädchen steht aber nur ein begrenz- tes Angebot gegenüber. Dies gilt nicht nur für die absolute (geringe) Zahl der Mädchen-/ Frauenfiguren. Bestimmte Grundkonstruktionen und soziale Konstellationen kommen aus- schließlich als Jungen-/ Männerfiguren vor. (UN)

[146-L] Götz, Maya: Die Hauptfiguren im deutschen Kinderfernsehen, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 4-7 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/goetz_haupt figuren.pdf)

INHALT: Die Analyse der Hauptfiguren im deutschen Kinderfernsehen zeichnet ein relativ ein- deutiges Bild: Mädchen- und Frauenfiguren sind klar unterrepräsentiert und stereotypisiert. Neben der hilflosen Blonden findet sich überproportional häufig die egozentrische Rothaari- ge. Aus der Programmstichprobe der Bestandsaufnahme zum Kinderfernsehen 2002 wurde eine quantitative Stichprobe von 40 Sendungen mit 90 Protagonistinnen und Protagonisten gezogen. Die Charaktere wurden einzeln analysiert mit Schwerpunkt auf ihrem Äußeren, ih- rer Körpersprache und ihrem Verhalten. In einem anschleißenden agglomerativen Clusterpro- zess wurden die Figuren hinsichtlich der Frage, wie sie mit dem Hauptkonflikt der Handlung umgehen, typisiert. Aufbauend auf dieser qualitativen Analyse wurden erste geschlechtertypi- sche Tendenzen herausgearbeitet, die dann durch eine quantitative Inhaltsanalyse der in der Stichprobe der Bestandsaufnahme zum Kinderfernsehen 2003 und den in ihr enthaltenen 412 fiktionalen ProtagonistInnen ergänzt wurde. Schon ein einfaches Nachzählen zeigt eine ein- deutige Tendenz: 74,3% der Hauptfiguren sind Jungen- bzw. Männerfiguren, 25,7% sind soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 95 1.5 Medieninhalte

Mädchen- bzw. Frauenfiguren. Diese Tendenz wird noch durch die geschlechtsspezifische Zuweisung von Rollenklischees und stereotypisierte Darstellungen verstärkt. Auf die Frage, warum es trotz Frauenpräsenz in den Redaktionen so wenige Mädchen- und Frauenfiguren als Hauptfiguren gibt, bietet der Beitrag drei Begründungszusammenhänge: fehlende Geschlech- tersensibilität, ein vorweggenommener interner Rechtfertigungszusammenhang und ein En- gagement für Jungen. (UN)

[147-L] Grimm, Petra; Kirste, Katja; Weiss, Jutta: Gewalt zwischen Fakten und Fiktionen: eine Untersuchung von Gewaltdarstellung im Fern- sehen unter besonderer Berücksichtigung ihres Realitäts- bzw. Fiktionalitätsgrades, (Schrif- tenreihe der Niedersächsischen Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk -NLM-, 18), Berlin: Vistas Verl. 2005, 296 S., ISBN: 3-89158-401-6

INHALT: "Psycho-Shows, Gerichtsshows, Crime-Dokus, Doku-Soaps, Reality-Soaps u.ä. sind Formate, die seit einigen Jahren die deutsche Fernsehlandschaft erobern und mittlerweile stark dominieren. Mit dem Einzug dieser Formate hat sich die Qualität und Quantität der im Fernsehen gezeigten Gewaltdarstellungen verändert. Dieser Entwicklung trägt die folgende im Auftrag der Niedersächsischen Landesmedienanstalt und der bayerischen Landeszentrale für neue Medien erstellte Studie Rechnung. Sie enthält eine Bestandsaufnahme des Gewalt- vorkommens in den Programmen der privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter. Die Studie geht zugleich auf die Folgen der neuen Entwicklung ein, indem sie zeigt, welche Kinder- und Jugendschutzrisiken aus der Sicht der Wirkungsforschung zu erwarten sind. Die Stichprobe der Studie erfasst gleichermaßen die öffentlich-rechtlichen und die privaten Voll- programme (ARD, ZDF, ProSieben, Sat.1, RTL, RTL 2, VOX, Kabel 1) sowie zwei Sparten- programme die sich an Kinder richten (KIKA und SUPER RTL). Insgesamt umfasst die Un- tersuchung eine Datengrundlage von 1.162 Programmstunden." (Autorenreferat)

[148-L] Gür, Gürsel: Das Türkeibild der deutschen Presse, in: Siegfried Frech, Mehmet Öcal (Hrsg.): Europa und die Türkei, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2006, S. 155-187, ISBN: 3-89974-254-0 (Standort: UB Freiburg(25)-GE2006/3549)

INHALT: "'Wir werden behaupten, dass alles, was der Mensch tut, nicht auf unmittelbarem und sicherem Wissen beruht, sondern auf Bildern, die er sich selbst geschaffen oder die man ihm gegeben hat' - so ein bekanntes Zitat von Walter Lippmann über die Entstehung der öffentli- chen Meinung. Medien fungieren demnach als Interpreten der gesellschaftlichen und politi- schen Wirklichkeit. Sie definieren die thematische Agenda, stellen inhaltliche Schwerpunkte und Rangfolgen her. Der Autor analysiert in seinem Beitrag am Beispiel des Türkeibildes der deutschen Presse, wie Medien die 'deutsche Sicht' der Wirklichkeit konstruieren. Einblicke in die Realität der Auslandsberichterstattung und das Verhältnis von Politik und Medien sowie die eingehende Untersuchung seriöser (und weniger seriöser) Zeitschriften zeigen, dass Miss- verständnisse, Halbwissen und Klischees das Türkeibild hierzulande prägen. Dieses lücken- hafte Bild der Türkei und die Auswahl bestimmter innenpolitischer Themen der Türkei (Men- schenrechtsverletzungen, Kurdenkonflikt) haben nachhaltige Auswirkungen auf die türkische Annäherung an Europa. Unter dem Gesichtspunkt der Medienethik mahnt der Autor die Not- wendigkeit einer sachlichen und gehaltvollen Berichterstattung an." (Autorenreferat) 96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[149-L] Hagen, Lutz M.: Konjunkturnachrichten, Konjunkturklima und Konjunktur: wie sich die Wirtschaftsbe- richterstattung der Massenmedien, Stimmungen der Bevölkerung und die aktuelle Wirt- schaftslage wechselseitig beeinflussen - eine transaktionale Analyse, Köln: Halem 2005, 432 S., ISBN: 3-931606-97-X

INHALT: Wie berichten Medien über die Konjunktur und welche Folgen hat das? Diese zwischen der Kommunikations- und der Wirtschaftswissenschaft angesiedelte Fragestellung versucht der Autor mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse der Berichterstattung in der Tagesschau, der BILD-Zeitung, der FAZ, des Magazins 'Der Spiegel' und der DPA in der Zeit von 1991 bis 1997 auf den Grund zu gehen. Wechselwirkungen zwischen der ökonomischen Stimmung im Land, der medialen Darstellung sowie der realen konjunkturellen Entwicklung versucht der Autor in einer multivariaten Zeitreihenanalyse (Vektorautoregression) zu erfassen. Er- gänzt wird diese Untersuchung durch die Auswertung von Umfragen und Konjunkturstatisti- ken. Da die mediale Darstellung der volkswirtschaftlichen Entwicklung für die Mehrheit der Bürger die einzige Informationsgrundlage zu deren Beurteilung ist, überrascht sein Befund wenig, dass die Medien das Urteil der Bevölkerung in hohem Maße beeinflussen. Der Zu- sammenhang ist dennoch sehr wichtig, da die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung Wahlen entscheiden kann. (ZPol, NOMOS)

[150-L] Hannover, Irmela; Birkenstock, Arne: Multitasking-begabte Powerfrauen und einsame Wölfe: Familienbilder in fiktionalen und nicht-fiktionalen Fernsehformaten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädago- gik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 23-29

INHALT: "Das Familienbild des deutschen Fernsehens hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun. So das Ergebnis einer Studie des Grimme-Instituts im Auftrag des BMFSFJ. Das vorherrschende TV-Lebensmodell ist das großstädtische Singledasein; klassische Familien mit Kindern kommen kaum vor. Das Familienbild wird stattdessen geprägt von weitverzweigten Großfa- milien in den Serien, von alleinerziehenden und multitasking-begabten Power-Frauen im Fernsehfilm und von melancholischen einsamen Wölfen und Wölfinnen im Krimi. In den in- formationsbezogenen Programmen machen familienpolitische Meldungen und Themen nicht einmal ein Prozent aller Beiträge aus." (Autorenreferat)

[151-L] Hein, Dörte: "Ein ganz anderer Ansatz?": Leitfadengespräche mit Webkommunikatoren von erinne- rungskulturellen Internetangeboten, in: Medien und Zeit: Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 2, S. 27-37

INHALT: Ausgehend von Forschungen zu Problemen und Perspektiven internet-gestützter Erin- nerungskulturen unternimmt der Beitrag den Versuch, Motive und Methoden, Absichten und Ansichten von "Webkommunikatoren" herauszustellen, die in den letzten Jahren genuin erin- nerungskulturelle Angebote etablierten. Anhand ausgewählter Interviewpassagen aus drei Experteninterviews werden der Entstehungskontext der Websites rekonstruiert und "Erkennt- nisse jenseits des sichtbaren Inhaltes des Medienproduktes generiert". Die drei betrachteten Websites befassen sich aus unterschiedlicher Perspektive mit dem Nationalsozialismus und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 97 1.5 Medieninhalte

dem Holocaust. Gefragt wird nach dem Selbstverständnis der Produzenten, ihren Zielen und Motivationen. "Wie stellt sich also Erinnerungskultur aus der Sicht der Anbieter dar und wie verorten sie ihre eigenen Angebote? Aktuell lassen sich noch keine gültigen Aussagen über Dauerhaftigkeit und Durchsetzungsvermögen der "flüchtigen Quelle" Internet und der sehr heterogenen Angebote treffen. Die Websites aus dem thematischen Spektrum Nationalsozia- lismus und Holocaust stellen sich als komplementär zu nutzende und vorrangig der Informa- tion dienende Medien dar. Das Potential des Internets für eine Erinnerungskultur speist sich aus aufklärerischen, spielerischen und kommerziellen Motiven, die vor allem dem Medien- nutzungsverhalten der jungen Generation entgegenkommen. (UN)

[152-F] Herzog, Anja (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): "Mental Maps" und Medienbilder von Europa

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[153-L] Hurth, Elisabeth: Der kanalisierte Glaube: wie das Medium Fernsehen Religion und Kirche in Szene setzt, (Edition Bildung und Gesellschaft), Nürnberg: VTR Verl. f. Theologie u. Religionswiss. 2006, 109 S., ISBN: 3-937965-46-7 (Standort: SB München(12)-PVA2006.3213)

INHALT: Die Studie geht dem Erfolg religiöser Serienunterhaltung nach und setzt sich kritisch mit Fernsehen als Religion ("Medienreligion") und Religion im Fernsehen auseinander. Das Religiöse als Gegenstand von Medienunterhaltung wird am Beispiel von Serien wie "Oh Gott, Herr Pfarrer", "Mit Leib und Seele", "Schwarz greift ein", "Himmel und Erde", "Pfarrer Braun" und "Um Himmels Willen" dargestellt. Hier tauchen die Serienhelden im Priesterge- wand auf, Ordensleute werden zu Stars des Unterhaltungsfernsehens, der Priester wird zum "Detektiv Gottes", zum "himmlischen Kriminologen". Die Verfasserin fragt abschließend nach Chancen und Grenzen der Religion im Fernsehen und formuliert Herausforderungen, denen sich die christliche Religion am Schnittpunkt von Kirche, Öffentlichkeit und Fernsehen stellen muss. (ICE2)

[154-L] Jäger, Thomas; Viehrig, Henrike: Internationale Ordnung und transatlantische Wahrnehmungen: die medial vermittelte In- terpretation der Darfur-Krise in den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, (AIPA - Arbeitspapiere zur Internationalen Politik und Außenpolitik , 3/2005), Köln 2005, 47 S. (Graue Literatur; URL: http://www.politik.uni-koeln.de/jaeger/downloads/aipa0305.pdf)

INHALT: "Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie die Darfur-Krise als ein außerhalb des persönlichen Erfahrungsraums stehendes internationales Ereignis in verschie- denen Ländern medial vermittelt und öffentlich wahrgenommen wurde. Wir gehen dabei von 98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

der These aus, dass die Medienberichterstattung im internationalen Vergleich heterogen ver- läuft, da die Medien die Auswahl und die Darstellung ihrer Informationen an der erwarteten Aufmerksamkeitsverteilung ihrer jeweiligen nationalen Leserschaft ausrichten. Die somit ent- lang nationalstaatlicher Grenzen fragmentierte Medienberichterstattung löst über ihre domi- nante Steuerungsfunktion in außenpolitischen Fragen entweder einen geringen oder einen na- tional unterschiedlichen öffentlichen Handlungsdruck zur Konfliktregulierung aus. Dies be- günstigt das Entstehen von national divergierenden Positionen, wodurch im Fall der Darfur- Krise ein international konzertiertes Eingreifen bislang verhindert wurde. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Berichterstattung in den nationalen Leitmedien der untersuchten Länder z.T. re- lativ einheitlich, z.T. national fragmentiert und z.T. auch völlig uneinheitlich verlief. Die durchgeführten und ausgewerteten Befragungen ergeben, dass ein Großteil der Medienrezi- pienten über den Konflikt im Darfur informiert ist. Jedoch äußern die Befragten keinen ein- heitlichen Lösungsvorschlag zur Behebung des Konflikts. Einigkeit zeigt sich in dem Wunsch, dass die UNO bzw. die 'Internationale Gemeinschaft' die Führung in der Konfliktlö- sung übernehmen soll. Tatsächlich finden die weitestgehenden Lösungsbemühungen im Dar- fur-Konflikt derzeit unter der Führung der Afrikanischen Union statt. Diese Information ist im Bewusstsein der westlichen Öffentlichkeit jedoch nur unzureichend verankert." (Autoren- referat)

[155-F] John, Martin (Bearbeitung); Ludes, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Dawei, Dawei, Raboti? Communication about values in TV news in the course of German reunification

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sci- ences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0421-200-3476, Fax: 0421-200-3303, e-mail: [email protected])

[156-L] Katheder, Doris: Vom Girlie zum Görl?: Mädchenbilder nichtkommerzieller Jugendmagazine zwischen An- spruch und Wirklichkeit, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2006, H. 189/190, S. 694-701

INHALT: Der Beitrag behandelt das deutsche nicht-kommerzielle Magazin "Görl", das Fanzine "Things are Queer" und die Website "Mädchenandermaus". Die Verfasserin arbeitet Unter- schiede zu kommerziellen Mädchenzeitschriften wie "Bravo Girl" heraus und diskutiert die Intentionen der nicht-kommerziellen Publikationen, die eine neue Einheit von Authentizität, Kommunikation und Handeln schaffen. (ICEÜbers)

[157-L] Knieper, Thomas; Müller, Marion G. (Hrsg.): War Visions: Bildkommunikation und Krieg, Köln: Halem 2005, 432 S., ISBN: 3-931606-83-X

INHALT: Bilder von Terror und Krieg sind integraler Bestandteil der massenmedialen Berichter- stattung. Schon seit jeher begleiten Bilder das Kriegs- und Konfliktgeschehen. Der Band un- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 99 1.5 Medieninhalte

tersucht die visuelle Kriegsberichterstattung vor, während und nach Kriegen. Die historischen Vorläufer werden berücksichtigt, das Schwergewicht liegt aber bei der Gegenwart. Die wich- tigsten Fragestellungen lauten: Wie objektiv berichten Print- und TV-Medien über Krieg? Welche Rolle spielen die massenmedialen Bilder im Kalkül der Terroristen? Welche Beweis- kraft besitzen die Bilder des Schreckens? Was ist authentisch und was ist inszeniert? Der vor- liegende Band liefert einen Überblick über Funktionen, Strukturen und Wirkungen von Bild- kommunikation in Krisen, Konflikten und insbesondere kriegerischen Kontexten und soll da- durch aufschlussreiche Perspektiven für eine kritische Auseindersetzung mit den Bildern des Krieges eröffnen. (UN). Inhaltsverzeichnis: Marion G. Müller, Thomas Knieper: Krieg ohne Bilder? (7-21). 1. Das Bild vom Krieg im historischen Wandel - Jürgen Wilke: Kriegsbilder in der historischen (Bild-)Publizistik (22-56); Elke Anna Werner: Embedded Artists. Augen- zeugenschaft als visuelle Straregie in Kriegsdarstellungen des 16. Jahrhunderts (57-79); Ger- hard Paul: Der Vietnamkrieg als Sonderfall und Wendepunkt in der Geschichte der Visuali- sierung des modernen Krieges? (80-104); Karl Nikolaus Renner: Bilder vom Krieg. Die Emo- tionslenkung in Hans-Dieter Grabes Antikriegsfilm "Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang". 2. Visuelle Kriegsberichterstattung - Ursula Frohne, Peter Ludes, Adalbert Wilhelm: Militäri- sche Routinen und kriegerische Inszenierungen (120-152); Michael Beuthner, Stephan Ale- xander Weichert: "The More You Watch, The Less You Know": Hybridisierungstendenzen in der visuellen Kriegs- und Krisenkommunikation (153-181); Beate Spindler: Krieg im Spiegel der Fotografie. Zur Fotoberichterstattung über die Golfkriege von 1991 und 2003 (182-199); Agnes Matthias: "Post-Reportagen". Ori Gershts und Paul Seawrights Nach-Kriegs- fotografien (200-216); Stefan Leifert: Bildberichterstattung und Selbstkontrolle. Ethische Ar- gumentationslinien in der Spruchpraxis des Deutschen Presserats (217-232); Michaela Maier: Nicht die Toten zählen, sondern die Bilder. Zur Bedeutung visueller Darstellungen für die Kriegsberichterstattung und ihre Rezeption (233-255). 3. Kriegsbilder in der Populärkultur - Ralf Palandt: Gezeichnete Bilder vom Krieg: Konstruierte Wirklichkeit in US-ameri- kanischen Superhelden-Comics (256-275); Christoph Klimmt, Till Fischer, Tim Kuhrcke: "Mittendrin statt nur dabei": Kriegsdarstellungen in Computerspielen (276-292). 4. Täter und Opfer: die Ikonisierung des Krieges - Hans-Jürgen Weiss, Ansgar Koch: Wie Kriegsereignis- se zu Medienereignissen werden. Die Ausstrahlung von Bildern gefangener und getöteter US- Soldaten im deutschen Fernsehen am 23. März 2003 (293-320); Sebastian Köhler: Story und History. Eine Kritik der narrativistischen Tendenz fernsehaktueller Krisen- und Kriegsver- mittlung (321-332); Petra Dorsch-Jungsberger: Jessica Lynch: die inszenierte Kriegsheldin (333-355); Kathrin Fahlenbach, Reinhold Viehoff: Medienikonen des Krieges. Die symboli- sche Entthronung Saddams als Versuch strategischer Ikonisierung (356-387); Steffen Som- mer: Kriegsikonen aus Videosignalen - von der militärischen Macht der Videobilder in einer globalisierten Nachrichtenlandschaft (388-404); Marion G. Müller: "Burning Bodies". Visuel- ler Horror als strategisches Element kriegerischen Terrors - eine ikonologische Betrachtung ohne Bilder (405-423).

[158-L] Knieper, Tom: Die mediale Inszenierung von Opfern und Helden in der Sportberichterstattung, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 70-75

INHALT: "Neben Siegern und Verlierern gibt es im Sport auch Helden und Opfer. Wie aber sind die Begriffe semantisch belegt? Welche Arten von Sporthelden gibt es aus Sicht des Publi- kums? Welche Rolle spielt die visuelle Stereotypisierung bei der medialen Präsentation? 100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

Wann wird ein Sportler zum Opfer? Auf der Basis einer Gruppendiskussion liefert der nach- folgende Essay erste Antworten auf diese Fragen." An der Gruppendiskussion, die von dem Münchner Marktforschungsunternehmen AGEMAS durchgeführt wurde, beteiligten sich fünf männliche und drei weibliche sportbegeisterte Personen, die regelmäßig Sportsendungen im Fernsehen verfolgen. Die Diskussion sollte einer ersten Ermittlung der Dimensionen von Op- fer- und Heldendarstellungen dienen. In dem Beitrag werden die generierten Dimensionen und assoziierten Fallbeispiele in Bezug auf die mediale Darstellung von Opfern und Helden im Sport systematisch in den Text eingebunden. (PT)

[159-L] Knorr, Antje: Europäische Öffentlichkeit und transnationale Kommunikation im sicherheitspolitischen Bereich: eine Medienanalyse des Golf-, - und Irak-Krieges, Berlin 2006, IV, 395 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=981823610; http://www.diss. fu-berlin.de/cgi-bin/zip.cgi/2006/436/Fub-diss2006436.zip)

INHALT: "Da Öffentlichkeit eine Bedingung für Demokratie darstellt und Demokratie in der EU als defizitär angesehen wird, muss sich der wissenschaftliche Diskurs zwangsläufig auch mit dem Phänomen einer europäischen Öffentlichkeit beschäftigen. Ziel der vorliegenden Disser- tation ist es, einen empirischen Beitrag zur Suche nach einer solchen europäischen Öffent- lichkeit zu leisten. Die vorliegende Arbeit konzipiert europäische Öffentlichkeit als (horizon- tale und vertikale) Europäisierung nationaler Medien. Auf theoretischer Ebene wurden drei Kriterien herausgearbeitet, die erfüllt sein müssen, um von europäisch-transnationaler Kom- munikation reden zu können: In den nationalen Medien müssen gleiche Themen zur gleichen Zeit unter den gleichen Relevanzgesichtspunkten behandelt werden. Es muss Austausch und Beobachtung innerhalb der EU (horizontal und vertikal) vorliegen und es muss eine Identifi- kationsgemeinschaft Europa erkennbar sein. Die Verfasserin schlägt zusätzlich vor, transat- lantisch-transnationale Kommunikation zu untersuchen, um so die Diskussion um europäi- sche Kommunikation in einen Vergleich setzen zu können. Als Politikbereich wurde Si- cherheits- und Verteidigungspolitik ausgewählt, wobei sich die Analyse auf drei militärische Krisen konzentriert (Golf-Krieg 1991, Kosovo-Krieg 1999, Irak-Krieg 2003). Diese Krisen stellen drei 'defining moments' in der Entwicklung einer europäischen Sicherheits- und Ver- teidigungspolitik dar. Zudem sind es gerade Krisenmomente, die Sicherheitsdebatten in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit drängen und zu Kommunikationsverdichtungen führen. Als Untersuchungsländer wurden drei in ihren europapolitischen Ansätzen sehr unterschiedli- che Länder - Deutschland, Großbritannien und Frankreich - ausgewählt sowie die USA als Kontrollvariable beigefügt. Das Untersuchungssample beinhaltet 2838 Artikel, die durch eine Mischung quantitativer und qualitativer Inhaltsanalyse (insbesondere einer Frame-Analyse) ausgewertet wurden. Die Auswertung wurde individuell für jeden Krieg durchgeführt und diskutiert. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse dann in allgemeine Thesen zu einer eu- ropäischen Öffentlichkeit zusammengefasst. Dabei zeigt sich, dass Bedeutungsstrukturen in den untersuchten Fallbeispielen nicht im Nationalen verharren, sondern in Europa und auch im transatlantischen Raum geteilt werden. Eine der zentralen Thesen ist weiterhin, dass sich europäische Kommunikation immer dann verstärkt hat, wenn die nationalen Öffentlichkeiten sich kritisch mit seinen europäischen Partnern und Institutionen auseinandergesetzt haben - eine europäische Öffentlichkeit scheint sich paradoxerweise stärker im Konflikt als im Kon- sens zu entwickeln." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 101 1.5 Medieninhalte

[160-L] Koschel, Friederike: Wirtschaft im Alltag: eine Analyse zur sozialen und medialen (Re-)Konstruktion ökonomi- scher Realität, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 40, Kommunikationswissenschaft und Publizistik, Bd. 94), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, VIII, 214 S., ISBN: 3-631-55261-0 (Standort: USB Köln(38)-33A7589)

INHALT: "Die Wahrnehmung wirtschaftlicher Sachverhalte ist nicht nur ein zentraler Bestandteil der politischen Willensbildung, sondern für das vergesellschaftete Subjekt eine Notwendig- keit seiner täglichen Bewährung und insofern ein gewichtiger Bestandteil der Vernunft des Bürgers. Die Verifizierung dieser Annahme wird auf Basis der lebensweltlichen Konzeption von Schütz angegangen und auf das Medienhandeln übertragen: Je nach seinem praktischen Interesse an der Wirtschaft entscheidet der Rezipient, welche Informationen er mit einem Blick in die Zeitung vertiefen möchte. Diese kognitive Leistung wird als interessierte Rezep- tion identifiziert und in eine Klassifikation von Alltagserklärungen überführt, die zeigt, wie sich die sinnhafte Aneignung medialer Wirtschaftsinformationen als soziale (Re-)Kons- truktion ökonomischer Realität beschreiben lässt und zu dem paradox anmutenden Befund führt, dass der sozial handelnde Mensch auch im Medienhandeln jene gesellschaftlichen Strukturen reproduziert, die ihm als objektive Bedingungen gegenübertreten." (Autorenrefe- rat)

[161-L] Krause, Skadi: Die strategische Bedeutung der Medien im Krieg, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geis- teswissenschaftliches Journal, Jg. 17/2006, H. 5, S. 110-118 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag erörtert die enge Verbindung zwischen Krieg und Kriegsberichterstattung und damit die strategische Bedeutung der Medien im Krieg. Die Berichterstattung über den Krieg bestimmt wesentlich, welche Bedeutung Konflikte erhalten, welchen Rückhalt sie in der Bevölkerung genießen und wie sie in Erinnerung bleiben. Die Auseinandersetzung mit dieser These erfolgt anhand einiger konkreter Fotos und Berichte vom Vietnam-Krieg der USA Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre. Dazu gehören die international bekannten Si- tuationen der Erschießung eines Vietcong-Angehörigen durch den Polizeichef von Saigon und das Porträt Kim Phucs, die nach einem Napalmangriff nackt und schreiend eine Straße entlang läuft. Reale Kriegsbilder, d.h. Fotos, die den Blick auf die Opfer des Krieges freige- ben, tauchen in Medien in der Regel erst auf, wenn es ein breites öffentliches Interesse an solchen Dokumenten gibt. Letztendlich 'zeigen' sie aber auch dann nur das, was ein Publikum zu sehen bereit ist. Fotografien von Kriegsopfern sind deshalb immer schon eine Art von Sinnbildern innerhalb eines politischen Diskurses. Sie gewinnen durch die Absichten und Einflussmöglichkeiten der verschiedenen Gruppen, die etwas mit ihnen anfangen können, strategische Bedeutung. (ICG2)

[162-L] Krethlow, Carl Alexander: Wirtschaftskrieg und Monopolkapital: das Bild der Europäischen Gemeinschaft in der sow- jetischen Presse 1979 bis 1985, Bern: P. Lang 2006, 281 S. (Standort: Bayer. SB München(12)- 2006/16836) 102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

INHALT: Wie wurde die Europäische Gemeinschaft durch die sowjetische Presse in der Stagna- tionsperiode des kommunistischen Regimes der Jahre 1979 bis 1985 rezipiert? Dieser zentra- len Fragestellung geht die Studie nach. Detailliert erörtert der Autor, wie in den bedeutends- ten sowjetischen Zeitungen und Fachzeitschriften das Bild der EG und ihrer wichtigsten Problemfelder vermittelt wurde. Es wird untersucht, in welchem Masse eine objektive Dar- stellung der Europäischen Gemeinschaft möglich war und entlang welcher Bruchlinien sich Ansätze einer Differenzierung manifestierten. Das Spannungsfeld zwischen sozialistischer Propaganda und tatsächlicher Information wird ausgeleuchtet. Vor dem Hintergrund des Ost- West-Konflikts und der europäischen Integration erlauben die unterschiedlichen Pressekom- mentare Rückschlüsse auf die soziale Strukturierung der angeblich 'klassenlosen' sowjeti- schen Gesellschaft und den zunehmenden Zerfall der Glaubwürdigkeit ideologischer Prämis- sen. (Autorenreferat)

[163-L] Lemish, Dafna: Was bedeutet "Gender": internationale Kinder-TV-ProduzentInnen über ihre Sicht auf Gender, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 10-15 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/ deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/lemish.pdf)

INHALT: Feministischen Theorien zufolge sind Gender-Differenzen anders als das biologische Geschlecht - sozial konstruiert und veränderbar. Wie könnte eine geschlechtergerechte Welt im Kinderprogramm aussehen? ProduzentInnen aus aller Welt wurden hierzu interviewt. Ihre Standpunkte werden mit der Entwicklung feministischen Denkens abgeglichen. Die vorherr- schenden Medienbotschaften verbreiten weiterhin restriktive Ideologien der Weiblichkeit. Dabei standen für US-amerikanische und deutsche ProduzentInnen die übertriebene Fixierung auf das Körperbild und Essstörungen im Vordergrund. Der Diskurs, der sich aus den Inter- views ergibt, reicht von einem präfeministischen Bewusstsein bis zu gängigen postfeministi- schen Vorstellungen. Diese Entwicklung wird über fünf Stadien nachgezeichnet: präfemi- nistisches Bewusstsein, zahlenmäßige Gleichheit, Rollentausch, verschieden aber gleich, postfeministische Ansichten. Komplexität und Vielfalt sind die meistgenanten Kriterien für eine vorbildliche Darstellung von Gender im Qualitäts-Kinderfernsehen. Dieses kann "offen- bar einen einzigartigen Raum bieten für einen alternativen Diskurs über tief verwurzelte Gen- der-Ungleichheiten und auch die Chance, eine mögliche andere Welt zu erkunden." (UN)

[164-L] Marci-Boehncke, Gudrun; Just, Dominik: Höher, schneller und weiter: mediale Leistungsideale am Beispiel japanischer Sport-Animes, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 3, S. 33-39

INHALT: "Spätestens seit der Einführung des Kabelfernsehens Mitte der 1980er Jahre sind Zei- chentrickserien ein fester Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft. Beliebte Vertreter des Genres sind die aus Japan stammenden Animes. Waren es früher meistens Abenteuerge- schichten nach europäischen Literaturvorlagen ('Biene Maja', 'Nils Holgersson'), bildet heute oftmals Sport den Inhalt dieser Comics. Zwei bekannte Vertreter der Gattung sind 'Mila Su- perstar' und 'Die Kickers'. Da Comicserien oft eine Kommunikationsplattform aus dem medi- alen Erfahrungsbereich von Kindern und Jungendlichen bilden, soll im nachfolgenden Beitrag dargestellt werden, welche Ideale solche Serien vermitteln. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welcher Weise hier Tugenden und Werte wie Sportlichkeit, Teamgeist und Leistung als Ori- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 103 1.5 Medieninhalte

entierung begriffen werden. Ist der Sport-Zeichentrickfilm die Verlängerung der Heldenmär- chen? Welche genderspezifischen Ausprägungen dieser Werte und Tugenden zeigen sich in den Serien?" (Autorenreferat)

[165-L] Maurer, Andreas: Publicized discourses on the post-Nice process, in: Sonja Puntscher Riekmann, Wolfgang Wes- sels (Eds.): The making of a European constitution : dynamics and limits of the convention experi- ence, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 216-248, ISBN: 3-531-14970-9 (Standort: UB Trier(385)-sb41181)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Legitimität und Demokratie in der EU im Spiegel der veröffentlichten Meinung. Im Mittelpunkt stehen Entwicklungen und Interaktionen von drei Elementen - dem politischen System der EU, dem öffentlichen Diskurs und den Mecha- nismen der Legitimitätsgewinnung. Das Interesse konzentriert sich im Folgenden auf die Be- deutung, die der Presse in diesem Zusammenhang zukommt. Hierzu werden Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse von Magazinen und Tageszeitungen aus Frankreich, Deutsch- land, Großbritannien und Österreich vorgelegt. Diese Inhaltsanalyse fragt nach drei Aspekten: (1) Bedeutung der EU im Diskurs der Massenmedien; (2) Tenor der Artikel (positiv oder ne- gativ); (3) Grad der Europäisierung der Berichterstattung, gemessen als thematische Konver- genz oder als Zunahme der Zahl von Artikeln, die sich mit nicht-nationalen oder europäi- schen Akteuren befassen. Während sich die britischen Medien hauptsächlich auf eine Propa- gierung der Regierungsposition zur EU konzentrieren, zeigen deutsche und österreichische Zeitungen eine Abneigung gegen eine rein "nationale" Berichterstattung; in der französischen Presse finden sich beide Perspektiven. (ICE)

[166-L] Maurer, Marcus; Reinemann, Carsten: Medieninhalte: eine Einführung, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 279 S., ISBN: 3-531-14008-6 (Standort: USB Köln(38)-33A2902)

INHALT: "Der Band ist eine systematische und grundlegende Einführung in die Ergebnisse der Medieninhaltsforschung in Deutschland. Der erste Teil beschäftigt sich mit der quantitativen Inhaltsanalyse als Methode und gibt dem Leser Kriterien an die Hand, die ihm die Beurtei- lung der Qualität und die Interpretation von inhaltsanalytischen Befunden erleichtern sollen. Der zweite Teil stellt die wichtigsten Ergebnisse inhaltsanalytischer Studien in den Bereichen aktuelle Berichterstattung (z. B. Politikdarstellung, Gewaltanteil, Darstellung von Risiken), unterhaltende Medieninhalte sowie Werbung zusammen. Ziel des Lehrbuchs ist ein systema- tischer Überblick über die Medieninhalte in Deutschland." (Autorenreferat)

[167-L] Mecke, Bettina-Dorothee: Wertevermittlung und nationale Identitätssuche: die polnische Soap Opera, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 56/2006, H. 2, S. 193-224 (Standort: USB Köln(38)-BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Soap Opera gibt als zeitgeschichtliches Dokument Aufschluss über gesellschaftli- che Aushandlungsprozesse, indem Konsens und Tabubereiche den Plot bestimmen. Die Ver- 104 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

mittlung von Werten ist zentraler Bestandteil des Genres. Vor dem Hintergrund genretypi- scher Motivlinien wird der Frage nach den Spezifika der aktuellen polnischen Soap Opera im staatlichen Fernsehen Polens nachgegangen. Die Arbeit an einem nationalen Identitätskon- zept und die katholische Morallehre bilden dabei zwei wichtige Elemente." (Autorenreferat)

[168-L] Mikos, Lothar; Töpper, Claudia: Kinderinteressen und Wissensvermittlung im Fernsehen, in: tv diskurs: Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 64-69

INHALT: Im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks haben die Autoren eine empirische Begleit- studie zu der Aktion "Frag doch mal ...", durchgeführt. Die Redaktion der "Sendung mit der Maus" hatte die Aktion vorbereitet und Kinder aufgefordert, dem WDR Fragen, die sie inte- ressieren, zuzuschicken. Knapp 76000 Fragen gingen bei der Redaktion ein. Für die Begleit- studie wurden zehn Gruppendiskussionen mit insgesamt 61 Kindern durchgeführt, die in zwei großen und einer mittelgroßen Stadt sowie in zwei ländlichen Regionen stattfanden, je fünf Diskussionen fanden mit 6- bis 9-jährigen und 10- bis 13-jährigen Kindern statt. Im vorlie- genden Beitrag werden zwei Aspekte aus der Studie vorgestellt: welche sind die allgemeinen Themeninteressen der Kinder und welche Rolle spielen die verschiedenen Wissensinstanzen. Die Ergebnisse werden vorgestellt und kommentiert. (PT)

[169-L] Milde, Jutta; Ruhrmann, Georg: Molekulare Medizin in deutschen TV-Wissenschaftsmagazinen: Ergebnisse von Journalis- teninterviews und Inhaltsanalysen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 3, S. 430-456 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Die Molekulare Medizin kann als ein Beispiel für wissenschaftlich-technischen Fort- schritt dienen, der in seinen gesellschaftlichen Konsequenzen stark umstritten ist. Wie bei na- hezu allen wissenschaftlich-technischen Themen fehlt der Mehrheit der Bevölkerung das notwendige Fachwissen für eine unmittelbare Beobachtung aktueller Entwicklungen. Das öf- fentliche Bild der Molekularen Medizin wird deshalb von den Massenmedien geprägt, insbe- sondere durch das Fernsehen. Daher sind Erkenntnisse über die Art und Weise der TV- Berichterstattung zum Thema Molekulare Medizin auch für die generelle Frage nach der Rol- le des Wissenschaftsjournalismus in modernen Gesellschaften relevant. Empirische Basis der hier vorgestellten Studie sind zum einen Leitfadengespräche mit TV-Wissenschaftsjour- nalisten, in denen diese nach Rollenverständnis, Selektionskriterien und Darstellungsprinzi- pien befragt wurden. Zum anderen wurden 203 Magazinbeiträge zum Thema Molekulare Medizin über den Zeitraum von 1995 bis 2004 inhaltsanalytisch ausgewertet und typisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Wissenschaftsmagazine zwar eine stark perso- nalisierte, jedoch vorrangig informationsvermittelnde Wissenschaftsberichterstattung präsen- tieren. Kritische Aussagen oder kontroverse Darstellungen werden weitgehend vernachläs- sigt. Es ist mehr von Nutzen denn von Risiken die Rede. Abschließend wird ein kurzer For- schungsausblick mit relevanten Fragestellungen gegeben." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 105 1.5 Medieninhalte

[170-L] Misoch, Sabina: Identitätsvermittlungen im Internet, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für So- ziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4760-4768, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Die Darstellung von Identität bzw. Prozesse der Selbstdarstellung gehören zum All- tagshandeln der Individuen in modernen und postmodernen Gesellschaften. Durch die zu- nehmende Verbreitung und gesellschaftliche Etablierung des Internet haben sich für diese Prozesse neue Räume herausgebildet, in denen Individuen kommunizieren, miteinander inter- agieren und/ oder sich darstellen können. Auf Grund des Vermittlungscharakters aller Zei- chen im Virtuellen entsteht hierbei ein Simulationspotenzial, denn es können sowohl 'wahre' als auch 'unwahre' Präsentationen erfolgen. In diesem Zusammenhang wird von verschiede- nen Autoren postuliert, dass Identitäten im Netz reine Fantasieprodukte seien und nichts mit dem realen Selbst der Nutzer gemein hätten oder dass im Rahmen der VR experimentelle Selbstentwürfe im Dienste postmoderner Identitätsarbeit ausgelebt würden. Diese Thesen wurde einer empirischen Prüfung unterzogen, indem im Frühjahr 2003 anhand einer Online- Befragung Inhabern/innen deutschsprachiger privater Web-Sites analysiert wurden, um zu prüfen, ob das dem Internet inhärente Simulationspotenzial von Individuen im Rahmen ihrer Identitätsvermittlung für 'unwahre' Darstellungen genutzt wird. Es wird am Beispiel der pri- vaten Homepages - die als prädestinierte Bühnen für Prozesse der Identitätsvermittlung fun- gieren - gezeigt, welche Einstellungen zu Identitätssimulationen im Netz vorliegen, welche Zielsetzungen die Identitätsvermittlungen verfolgen, mit welchen sozialen Merkmalen be- stimmte Formen der Identitätsvermittlung korrelieren und ob Identitäten im Netz als virtuelle Abbilder des realen Selbst oder als experimentelle Selbstentwürfe beschrieben werden kön- nen. Ausgehend von den Transformationserfahrungen der Individuen in nachindustriellen ('postmodernen') Gesellschaften wird am Schluss des Beitrages der Frage nachgegangen, in- wiefern bestimmte Darstellungsformen von Identität (in der VR) im Kontext gesellschaftli- cher Strukturen zu interpretieren sind." (Autorenreferat)

[171-L] Müller, Matthias: Gewalt im Kulturkanal: Rekonstruktion einer Radio-Talkshow, in: Zeitschrift für Jugendkri- minalrecht und Jugendhilfe, Jg. 17/2006, H. 2, S. 171-175

INHALT: "Der Beitrag analysiert den medialen sprachlichen Umgang mit dem Thema Jugendde- linquenz anhand einer Radiosendung, die im MDR Kulturkaffee ausgestrahlt wurde. Er arbei- tet sprachliche Muster der Bearbeitung dieses Themas heraus, analysiert moralisierende Ein- flüsse, zuschreibende Akzente sowie die Rollenzuteilung der jeweiligen Gesprächspartner." (Autorenreferat)

[172-F] Nawratil, Ute, Dr. (Bearbeitung); Beck, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Wirtschaftsberichterstattung in den Programmen von n-tv, N24 und Bloomberg TV

INHALT: Analyse der Programmgestaltung von Wirtschaftsinformationen im Hinblick auf die Einhaltung der Regelungen des Rundfunkstaatsvertrages. ZEITRAUM: 2006 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland 106 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

METHODE: Medienrechtliche und medienethische Analyse der Normen; quantitative und quali- tative Inhaltsanalyse der Berichterstattung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 3; Fernsehpro- gramme -0 bis 24 Uhr- vom 12.-18.7.2006). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfragein- stitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemein- schaft der Landesmedienanstalten Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Philologie Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (Rubenowstr. 3, 17487 Greifswald) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[173-L] Nuernbergk, Christian: Die Kampagne der 'Visionäre', in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 1, S. 92-95

INHALT: Die von den Arbeitgeberverbänden Metall- und Elektroindustrie finanzierte PR- Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) führt seit etwa fünf Jahren Kampagnen zur Durchsetzung einer "Neuen Sozialen Marktwirtschaft" durch. Als scheinbar neutraler Absen- der verteilt sie Themenangebote, bei denen die Interessen der Arbeitgeberverbände häufig unerkannt bleiben. In einer Studie, die als empirische Magisterarbeit an der Universität Müns- ter eingereicht wurde, analysierte der Autor die Pressemitteilungen der Initiative und die Be- richterstattung in elf Meinungsführermedien zwischen September 2003 und April 2004. Für die Input-Output-Analyse wurden insgesamt 23 Pressemitteilungen und 137 Presseartikel vergleichend analysiert. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst und erläutert. Es konnte belegt werden, dass die konservative und Wirt- schaftspresse in der Regel positiver über die Themen berichtete, dass sehr häufig die Bericht- erstattung überwiegend die Perspektive der INSM übernimmt und dass es die INSM häufig schafft, ihre versteckte Funktion als strategisches Element der Arbeitgeberverbände zu ver- schleiern. (PT)

[174-F] Özcan, Ayse Esra, M.A. (Bearbeitung); Müller, Marion G., Prof.Dr. (Betreuung): Female representation in Turkish print media

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sci- ences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Müller (Postfach 750561, 28725 Bre- men) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3035, Fax: 0421-200-3303, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 107 1.5 Medieninhalte

[175-L] Peters, Bernhard; Weßler, Hartmut; Sifft, Stefanie; Wimmel, Andreas; Brüggemann, Michael; Kleinen-von Königslöw, Katharina: Die Transnationalisierung von Öffentlichkeiten am Beispiel der Europäischen Union, in: Stephan Leibfried, Michael Zürn (Hrsg.): Transformationen des Staates?, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006, S. 230-261, ISBN: 3-518-41743-6

INHALT: Öffentliche Informationen und Diskussionen sind auch notwendige Bestandteile von transnationalen demokratischen Einrichtungen, und ihre Beschränkung auf die jeweilige nati- onale Öffentlichkeit würde die Legitimität internationaler Institutionen bedrohen. Daher wird oft argumentiert, die Europäische Union könne nur dann demokratisch legitimiert werden, wenn sich die nationalen Öffentlichkeiten stärker europäisierten. Der vorliegenden Beitrag setzt hier an: Haben sich nationale Öffentlichkeiten und öffentliche Diskurse in den letzten Jahrzehnten tatsächlich kontinuierlich europäisiert? Die Autoren präsentieren Ergebnisse ei- ner Inhaltsanalyse nationaler Qualitätszeitungen aus fünf EU-Mitgliedstaaten, aus Deutsch- land, Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Österreich. Europäisierung wird anhand von drei Dimensionen gemessen: Europäisierung von Inhalten, Europäisierung kollektiver Identi- täten und Europäisierung von Diskursen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Aufmerksamkeit für die EU in den nationalen Öffentlichkeiten erhöht hat, sich aber weder eine stärkere Identifikation mit Europa noch eine verstärkte Diskussion zwi- schen den Ländern entwickelt hat. Die Autoren bezeichnen dieses Transnationalisierungs- muster als "segmentierte Europäisierung". Abschließend werden verschiedene mögliche Er- klärungen für dieses Muster sowie für die fortdauernde Stabilität nationaler Öffentlichkeiten referiert und mögliche Wirkungen öffentlicher Diskurse für die Legitimität der EU als trans- nationaler politischer Ordnung erörtert. (ICA2)

[176-L] Pietiläinen, Jukka: Foreign news and foreign trade: what kind of relationship?, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 3, S. 217-228 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/3/217)

INHALT: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung der Beziehungen zwischen Medienberichterstattung und Handel in 33 Ländern auf der Basis der Studie zum internationa- len Nachrichtenfluss aus dem Jahre 1995. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Mehrzahl der untersuchten Länder sehr enge Wechselbeziehungen zwischen Handel und Medienberichter- stattung bestehen. Es gibt aber eine Reihe bedeutender Ausnahmen wie die Länder mit einem unilateralen Handelsstrom und einer kulturell orientierten Nachrichtenagentur (Kuwait), aber auch sehr große Länder (USA, Russland) und viele Entwicklungsländer. Die Wechselbezie- hung zwischen Medienberichterstattung und Handel ist am stärksten in kleinen Industriestaa- ten, die vom Außenhandel abhängig sind und in denen sich die Struktur der Auslandsnach- richten von der universalen Struktur von Auslandsnachrichten unterscheidet. Der Vergleich der historischen Veränderungen des Nachrichtenflusses in einem bestimmten Land mit dessen internationalen Handelsbeziehungen lässt den Schluss zu, dass Veränderungen in der geogra- phischen Distribution des Außenhandels Veränderungen des Nachrichtenflusses nach sich ziehen. (UNübers.)

108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[177-L] Plontz, Aude: Der deutsch-französische Konflikt um die Präsidentschaft der Europäischen Zentralbank in der deutschen und französischen Presse, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 1, 19 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_1/pdf_2006-1/plontz.pdf)

INHALT: "Die vorliegende quantitative Inhaltsanalyse diente folgenden Zielen: zum einen der Beschreibung der Berichterstattung über einen mitteleskalierten Konflikt, über den deutsch- französischen Streit um den Vorsitz der Europäischen Zentralbank, und zum anderem dem Aufspüren möglicher Einflussgrößen, die eine deeskalationsorientierte Berichterstattung be- günstigen könnten. Zwei deutsche Tageszeitungen, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Süddeutsche Zeitung, und zwei französische Tageszeitungen, Le Figaro und Le Monde, wurden untersucht. Insgesamt wurden 1067 Kodiereinheiten (Textabsätze) verschlüsselt. Die Verschlüsselung erfolgte anhand eines Kodiersystems für mittel eskalierte Konflikte, das sich an das Kodiersystem für hoch eskalierte Konflikte der Projektgruppe Friedensforschung der Universität Konstanz anlehnt (s. Kempf, 2003, S. 137-40). Die Analyse der latenten Klassen ergab fünf Klassen zur Beschreibung der Berichterstattungsstile: Dies sind von der größten zur kleinsten Klasse geordnet: 'Abwertung des Gegenübers', 'Betonung der Konfliktintensität mit Unterstützung deeskalationsorientierter Bemühungen', 'Stellungnahme zum Konfliktver- lauf', 'Idealisierung der eigenen Seite', 'deeskalationsorientierte Kritik der eigenen Seite'. Die eskalationsorientierten Stile entsprechen den in der Theorie der sozialen Identität von Taifel & Turner (1986) beschriebenen Prozessen des Gruppenvergleichs: Benachteiligung der Au- ßengruppe (vgl. 'Abwertung des Gegenübers') und Bevorzugung der Innengruppe (vgl. 'Idea- lisierung der eigenen Seite'). Insgesamt lässt sich die Berichterstattung als überwiegend eska- lationsorientiert mit einigen deeskalationsorientierten Merkmalen kennzeichnen. Die Kontin- genzanalysen ergaben, dass die französischen Zeitungen, die Pro-Oppositionszeitungen und die in der letzten Konfliktphase veröffentlichten Zeitungsartikel häufiger deeskalationsorien- tierte Berichterstattungsstile verwendeten. Hingegen kamen in den deutschen Zeitungen, den Pro-Regierungszeitungen und in den in der Anfangsphase des Konflikts veröffentlichten Ar- tikeln häufiger eskalationsorientierte Berichterstattungsstile vor. Die politische Orientierung der Zeitungen (eher konservativ vs. eher sozial-liberal) und die Länge der Artikel hingen mit der Orientierung der Berichterstattung nicht zusammen." (Autorenreferat)

[178-L] Reichertz, Jo: Der Nomade als medial geschulter Darsteller vermeintlicher Aufrichtigkeit?: Überlegungen im Anschluss an Zygmunt Bauman und Richard Sennett, in: Winfried Gebhardt, Ronald Hitz- ler (Hrsg.): Nomaden, Flaneure, Vagabunden : Wissensformen und Denkstile der Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 171-185, ISBN: 3-531-15041-3

INHALT: Der Zwang zur Expressivität und zur Selbstdarstellung moderner Individuen als No- maden wird beschrieben. Die Geschichte des Verhältnisses von Privatheit und Öffentlichkeit rekapitulierend weist der Autor auf eine besondere Eigenheit im gegenwärtigen Darstellungs- zwang hin: Im Zuge der Ausbreitung spezifischer Medienformate kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Grenzziehung zwischen Öffentlichem und Privatem. Das neue "Wirklich- keitsfernsehen" zwingt darüber hinaus zu der paradoxen Darstellungsnotwendigkeit, Aufrich- tigkeit inszenieren zu müssen. In der medialisierten Gesellschaft wird die nicht als solche er- kennbare, jedoch explizit erzeugte Darstellungsweise der "Authentizität" zum entscheidenden soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 109 1.5 Medieninhalte

Modus der Selbstdarstellung, was nicht nur eine Theatralisierung nach sich zieht, sondern die Individuen in ein merkwürdiges Verhältnis zu sich selbst setzt. (GB)

[179-L] Retzlaff, Steffi: Tradition, solidarity and empowerment: the native discourse in Canada ; an analysis of na- tive news representations, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2005, 344 S., ISBN: 3-89821-522-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.32469)

INHALT: "This study represents a significant step towards understanding an important social phenomenon in Canada at the end of the twentieth and beginning of the twenty-first century. Throughout much of the twentieth century the life of virtually all Aboriginal people had been marked by a set of policies directed from Ottawa. These had contributed to undermining both their traditional cultures and also the familial bonds vital for the development of a positive self-image and a healthy relationship with other members of society, as also with society as a whole. The negative impact of such policies is now very widely recognised and documented. The study does not set out to shed further light on this set of causes and effects. What it does do, successfully, is investigate a number of the linguistic strategies based partly on aboriginal discursive models, partly on positive presentation of a range of topics handled very differ- ently in Euro-Canadian media, and partly on the propagation and consistent use of key items of terminology, some of which have begun to enter at least some of the Euro-Canadian media and strands of political discourse. The analytical framework employed in this study is Critical Discourse Analysis (CDA). CDA is said to focus on relevant social, cultural and political problems and processes. Accordingly, its task is both deconstructive and constructive. How- ever, the emphasis of research in CDA is mainly on 'problems' and the deconstructive mo- ment, which aims at revealing hidden and not-so-hidden linguistic strategies and how domi- nant discourses are appropriated or 'naturalized'. The analysis presented in this book runs counter to this generally employed CDA practice. It pays attention to constructive moments. The focus is on counter-discourses as they are used by Aboriginal people in Canada to resist ingrained hegemonic practices, to build and develop new power relations as well as social and political identities." (author's abstract)

[180-L] Roose, Jochen: Europäisierte Regionalberichterstattung?: europäische Integration und die Bedeutung von Staatsgrenzen für die Zeitungsberichterstattung, (BSSE-Arbeitspapier - Berliner Studien zur Soziologie Europas, Nr. 4), Berlin 2006, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://userpage.fu-berlin.de/ ~gerhards/dokumentefrei/BSSE_4_Roose.pdf)

INHALT: "Die europäische Integration ist nicht mehr allein ein politischer, sondern der Intention nach zunehmend auch ein gesellschaftlicher Prozess. Dies setzt die Frage nach einer europäi- schen Gesellschaft und einem europäischen Handlungsraum auf die wissenschaftliche Agen- da. Die Intensität von Handlungsverflechtungen müsste sich auch in der Nachrichtenbericht- erstattung, insbesondere der Lokalberichterstattung spiegeln, denn Lokalnachrichten werden vor allem aufgrund von Relevanz (also auch Handlungsrelevanz) und Nähe ausgewählt. Der Artikel untersucht nun, in welchem Maße die Staatsgrenze Einfluss hat auf die Lokalbericht- erstattung von deutschen Zeitungen, die grenznah erscheinen. Dabei zeigt sich, dass Ereignis- se aus dem angrenzenden Ausland mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit berichtet wer- 110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

den als Ereignisse im Inland. Dieser Befund gilt für alle deutschen Nachbarländer. Um die Stärke des Einflusses zu den unterschiedlichen Nachbarländern zu erklären, kommen drei Faktoren in Frage: die Intensität der Wirtschaftsverflechtung, die Dauer der EU- Mitgliedschaft und damit der Offenheit der Grenze und schließlich die Sprachdifferenz. Die Intensität der Wirtschaftsverflechtung und die Dauer der EU-Mitgliedschaft können die un- terschiedliche Intensität der Auslandsberichterstattung jeweils nicht erklären. Dagegen gibt es einen Zusammenhang mit der Sprache: Je mehr Deutsche die Sprache des Nachbarlandes sprechen, desto intensiver ist auch die Lokalauslandsberichterstattung aus dem betreffenden Land. Die Integration der Menschen Europas über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg scheint demnach nicht allein von rechtlichen Hürden, sondern in starkem Maße von Sprache und kultureller Ähnlichkeit abzuhängen." (Autorenreferat)

[181-L] Ruckenstuhl, Doris: Glück: Grundlagen, Diskurs, Analyse, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2006, VIII, 188 S., ISBN: 3-86550-177-X (Standort: UB Trier(385)-sn47966)

INHALT: "Die Glücksuchenden des 21. Jahrhunderts sind zugleich Opfer und Täter im Entwick- lungsprozess der sie umgebenden Medienwelten. Die Medienkultur macht sich die ursprüng- lich im Menschen angelegte Sehnsucht nach dem vollkommenen Leben - dem 'großen Glück' - zu Nutze. Eine Trennung von Realität und medial gestalteten Projektionsflächen menschli- cher Sehnsüchte ist praktisch unmöglich geworden. Die vom Fernsehen vermittelten Wirk- lichkeiten, die nichts anderes als die Thematisierung gesellschaftlicher Sinngehalte sind, wur- den zum konstituierenden Element der Gesellschaft und ihrer Ausdrucksweisen. Mediale Produkte werden erst 'zu Etwas' im Wechselspiel mit der Gesellschaft - erst wenn ein Diskurs stattfindet. Welche Glücksdiskurse lassen sich in Fernsehserien und Werbespots identifizie- ren? Wie sind diese aufgebaut? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich in Fernsehserien und Werbespots? Welche Einflussfaktoren und Wirkungen bestimmen den in- dividuellen Glücksbegriff? Diese und weitere Fragen werden von der Autorin strukturiert und sachkompetent beantwortet. Die Autorin untersucht in diesem Buch unter Zuhilfenahme der Diskursanalyse die Strukturen und Prozesse des Glücksdiskurses in Fernsehserien und Wer- bespots und setzt diese in Beziehung zur gesellschaftlich vorherrschenden Glücksstruktur. Massenmediale Diskurse erlauben somit Rückschlüsse auf gesellschaftliche Zusammenhänge - sie erschließen Ideale und Machtverhältnisse." (Autorenreferat)

[182-F] Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Der Wert von Nachrichtenwerten - Inhaltsanalyse. Fortsetzung 2004

INHALT: Ziel des Projektes ist es zu beschreiben, wie und aus welchen Ereignissen Nachrichten werden. Untersucht werden Veränderungen der Produktion von TV-Nachrichten, der Nach- richtenthemen sowie der Nachrichtenrezeption. Ergeben sich akzentuierte und/ oder gar neue und neuartige Nachrichtenwerte? Aus dem Projekt ergeben sich vertiefte Einsichten in die veränderte Struktur und Funktion von Fernsehnachrichten in der Bundesrepublik Deutsch- land. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 111 1.5 Medieninhalte

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-9-44930, e-mail: [email protected])

[183-L] Sattlecker, Gerold; Dimitriou, Minas: Zwischen Uniformität und Gender-Problematik: Sportberichterstattung in ausgewählten Printmedien, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/2006, Nr. 1, S. 36-45

INHALT: "Obwohl sich bei den erhobenen Ergebnissen zum Teil Differenzen innerhalb der Un- tersuchungsländer (Deutschland, Schweiz, Österreich, d. Verf.) bzw. Zeitungsgattungen (Kauf- und Abonnementszeitungen) ergeben, kann von einer durchaus konvergenten Sportbe- richterstattung im deutschsprachigen Raum gesprochen werden. Bestes Beispiel dafür sind die Sportarten, über die berichtet wird, die trotz kleinerer regionaler Unterschiede im Wesent- lichen dieselben Untersuchungsergebnisse aufweisen: Fußball als Topsportart, dahinter folgen Eishockey, Ski Alpin, Tennis, Radsport und Formel eins - nur die Reihenfolge verschiebt sich zuweilen." (Textauszug)

[184-F] Schäfer, Mike Steffen, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Univ.-Prof.Dr. (Betreu- ung): Medienberichterstattung über Wissenschaft. Eine vergleichende Inhaltsanalyse der Bericht- erstattung über Stammzellforschung, Humangenomforschung und Neutrinoforschung

INHALT: Literatur zur öffentlichen Kommunikation von Wissenschaft geht oftmals von der Prä- misse aus, dass sich eine "Medialisierung" der Wissenschaft zeigt, die man in zweierlei Hin- sicht spezifizieren kann: Einerseits wird Wissenschaft zunehmend in Massenmedien themati- siert, andererseits ändert sich der Charakter dieser Thematisierung hin zu einer zunehmend pluralistischeren, kontroverseren Debatte. Diese Prämissen gelten sicherlich nicht für alle Be- reiche der Wissenschaft. Für welche sie aber gelten - und für welche nicht - wird nicht syste- matisch beantwortet. Diese Frage stellt meine Arbeit: Wie gestaltet sich die massenmediale Berichterstattung über unterschiedliche Wissenschaftsthemen aus, und wie kommen eventuel- le Unterschiede zustande? ZEITRAUM: 1993-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- land METHODE: 1. Öffentlichkeitsmodell von Gerhards/ Neidhardt; 2. wissenschaftssoziologisches Medialisierungsmodell, v.a. von Weingart; 3. Modell der Gestaltungsöffentlichkeiten von Bö- schen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhalts- analyse, standardisiert (Stichprobe: 3.500; Zeitungsartikel; Auswahlverfahren: total). Inhalts- analyse, offen (Stichprobe: 50; Positionspapiere unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Akteure der Berichterstattung, Journalisten, Exper- ten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83857642, e-mail: [email protected]) 112 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[185-F] Scheer, Uta (Bearbeitung): Körpertechnologien und Sexualpolitik in Science Fiction- und Fantasy-Fernsehserien

INHALT: Der Ausgangsparameter des Dissertationsprojektes besteht darin, dass Populärkultur öffentliche Diskurse, in denen zentrale Themen wie Geschlecht und Sexualität hegemonial verhandelt werden, reproduziert und dadurch verfestigt - und Populärkultur aufgrund dessen ideologiekritisch und politisch zu hinterfragen ist. Eine zentrale Aufgabe medien- und kom- munikationswissenschaftlicher Gender Studies besteht hierbei einerseits darin, die subtil in die Medieninhalte verwobenen Diskurse und codes of representations, die die Geschlechter- konstruktionen perpetuieren, offen zulegen und andererseits, diejenigen medialen Performan- zen und Inhalte, die zur Verstörung der asymmetrischen Geschlechterdichotomie beitragen, in die Untersuchungen zu integrieren. Ein wesentliches Merkmal von Science-Fiction- und Fan- tasy-Fernsehserien besteht darin, aktuelle Themen entsprechend der jeweiligen Genre- Konventionen zu fiktionalisieren und zu verkodieren. Sie bieten aufgrund ihrer ständigen Charakter- und Körperproduktionen in Form von Aliens, Cyborgs, Vampiren und Dämonen u.ä. eine besonders reichhaltige Grundlage für die Erforschung von Körpertechnologien und Sexualpolitik. Und das gilt, mit dem Genre entsprechenden anderen textuellen Verschlüsse- lungen, auch für den 'Fantasy Code' (z.B. in Form von Magie, Dämonen, Hexen, etc.), so dass sich in dem Forschungsprojekt zahlreiche Analysemöglichkeiten ergeben. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterver- hältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel) KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)

[186-L] Scherer, Helmut; Tiele, Annekaryn; Haase, Ansgar; Hergenröder, Sabine; Schmid, Han- nah: So nah und doch so fern?: zur Rolle des Nachrichtenfaktors "Nähe" in der internationalen Tagespresse, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 2, S. 201-224 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Die Arbeiten von Östgaard (1965) sowie Galtung und Ruge (1965) die die Nachrich- tenauswahl anhand von Nachrichtenfaktoren erklären, bilden einen zentralen Ansatzpunkt zur Analyse der internationalen Berichterstattung und der Identifikation ihrer Einflussfaktoren. Unsere Studie knüpft hieran an und analysiert die Auslandsberichterstattung von Tageszei- tungen aus 127 Ländern, die in einer Stichprobe Ende September 2004 erhoben wurden. Die Analyse der Einflussfaktoren konzentriert sich auf die für die Auslandsberichterstattung rele- vanten länderbezogenen Nachrichtenfaktoren, insbesondere auf den Nachrichtenfaktor 'Nähe'. Hierfür werden externe Daten zu Ländermerkmalen herangezogen, die auf verschiedenen Dimensionen Nähe als Merkmal von Länderbeziehungen spezifizieren. Ökonomische, politi- sche, geographische und sprachliche Nähe können bei dieser umfassenden Betrachtung des internationalen Berichterstattungsgeflechts als signifikante Nachrichtenfaktoren identifiziert werden. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen zwei Ländern und eine gemeinsame Amts- sprache stellen hierbei die stärksten Einflussfaktoren dar. Die zunehmend global ausgerichte- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 113 1.5 Medieninhalte

ten wirtschaftlichen Beziehungen spiegeln sich in der Länderauswahl der Auslandsberichter- stattung von internationalen Tageszeitungen wider, was den Schluss nahe legt, dass auch die internationale Auslandsberichterstattung stärker als bisher dem allgemeinen Trend der Globa- lisierung unterliegt." (Autorenreferat)

[187-L] Schierl, Thomas: Ist Sportberichterstattung wirklich so wenig vielfältig?: "1:0 Berichterstattung" revisited, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/2006, Nr. 1, S. 25-35

INHALT: "Die diesem Beitrag zugrunde liegenden Hypothesen konnten deutlich bestätigt wer- den: Erstens konnte nachgewiesen werden, dass ein relevanter Teil der Sportberichterstattung, nämlich nahezu 23 Prozent der gesamten Berichterstattung, außerhalb des Sportteils er- scheint. Somit ist es kaum sinnvoll, anhand von ausschließlich auf den Sportteil bezogener Analysen Aussagen über die Darstellung des Sports in den Medien allgemein zu machen. Zweitens konnte anhand der Parameter Artikellänge, Platzierung und Bebilderung gezeigt werden, dass der Sport innerhalb wie außerhalb des Sportteils ähnlich umfänglich dargestellt und ihm auch in den anderen Ressorts eine hohe Priorität zugewiesen wird. Drittens machen die erhobenen Daten deutlich, dass in der Sportberichterstattung vordergründige Spiel- und Ereignisberichterstattung mit ca. einem Zehntel nur eine absolut untergeordnete Rolle spielt und bei Weitem die Hintergrundberichterstattung dominiert. So eingängig also die These der '1:0 Berichtererstattung' auch sein mag, so wenig lässt sie sich jedenfalls generell aufrechter- halten. Unter Beachtung der redaktionellen Handlungsweisen sowie der hohen gesellschaftli- chen Bedeutung des Sports kann dies auch nicht erstaunen." (Textauszug)

[188-L] Schneider, Nadja-Christina: Zur Darstellung von 'Kultur' und 'kultureller Differenz' im indischen Mediensystem: die indische Presse und die Repräsentation des Islams im Rahmen der Zivilrechtsdebatte, 1985- 87 und 2003, Berlin: Logos-Verl. 2005, XXVI, 326 S., ISBN: 3-8325-1052-4 (Standort: SUB Hamburg(18)-A2006/138)

INHALT: "Das indische Mediensystem weist deutliche Konvergenztendenzen auf, die Grenzen zwischen 'alten' und 'neuen' Medien verschwimmen zunehmend. Diese Einengung der Infor- mationskanäle beschleunigt wiederum die Zirkulation analoger Erzählmuster und Symbole im öffentlichen Diskurs. Was und wie heute in Indien über 'kulturelle Zugehörigkeit' und 'kultu- relle Differenz' gedacht wird, scheint demnach unmittelbar mit den gewandelten Bedingungen der Nachrichtenproduktion zusammenzuhängen. Am Beispiel der Zivilrechtsdebatte, einer der Kernkontroversen im nachkolonialen Indien, geht Nadja-Christina Schneider der Frage nach, inwieweit auch die Darstellung des Islams als Inbegriff des 'kulturell Anderen' aus die- ser Transformation des Mediensystems bzw. der Medialisierung der indischen Gesellschaft zu erklären ist." (Autorenreferat)

114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[189-L] Scholdan, Bettina: "Die Gesetze unserer Väter": das US-Rechtsmelodram als Ritualisierung vorbildlicher Staatsbürgerschaft, in: Birgit Sauer, Eva-Maria Knoll (Hg.): Ritualisierung von Geschlecht, Wien: WUV-Univ.-Verl., 2006, S. 127-142, ISBN: 3-85114-952-1 (Standort: UB München(19)-8- 06-8924)

INHALT: Die Autorin interpretiert narrative Formeln in US-amerikanischen Gerichtsfilmen als Ritualisierung einer geschlechtstypischen Positionierung gegenüber der Spannung zwischen Recht und Gerechtigkeit. Sie zeigt, dass die Anwaltscharaktere in diesem populärkulturellen Filmgenre eine ritualisierte Darstellung staatsbürgerschaftlicher Handlungsspielräume sind, denn eine männlich abstrakte Prinzipientreue wird in der filmischen Inszenierung mit dem Bereich des Rechts assoziiert, während die weibliche Empathie einer fürsorgenden Gerech- tigkeit zugewiesen wird. Darüber hinaus besetzen heroische Anwälte im Film oftmals eine doppelte Vaterrolle, da sie neben ihrer biologischen Vaterschaft auch das Gesetz verkörpern, wie die Autorin unter anderem am Beispiel des Filmklassikers "To Kill a Mockingbird" ver- deutlicht. Im US-Rechtsmelodram wird ihrer These zufolge das Weibliche aus der Welt des Gesetzes ausgeschlossen; solange die fiktive Anwältin nicht die Positionen von Recht und Gerechtigkeit gleichzeitig besetzen kann, bleibt ihr die staatsbürgerliche Rolle des heldenhaf- ten Anwalts verschlossen. (ICI2)

[190-L] Schön, Susanne: Das Bild der Frau in den US-amerikanischen Massenmedien während des Zweiten Welt- kriegs, Marburg: Tectum Verl. 2005, 369 S., ISBN: 3-8288-8871-2 (Standort: UB München(19)- 8/06/6040)

INHALT: "Ausgehend vom Bild der 'Rosie the Riveter' - dem auch heute noch gültigen Inbegriff der amerikanischen 'Home Front' während des Zweiten Weltkriegs - reflektiert die Studie, un- ter welchen Bedingungen und Strukturen sich die Kriegsmobilisierung im demokratischen Kontext vollzog. 'Starke Frauen' wurden zum Zweck der allgemeinen Rekrutierung plakatiert, Bilder von Frauen im 'Blaumann' oder in Fabrikhallen in die Öffentlichkeit bewusst lanciert, um die herrschenden Rollenklischees von Frauen in reproduktionsnahen Berufszweigen zu durchbrechen. Hierbei stellte sich heraus, dass gerade dies für die amerikanische Gender- Forschung zum Zweiten Weltkrieg charakteristische Image der 'Nieterin Rosie' eine gesamt- gesellschaftliche Anerkennung als prägendes Frauenbild fand. Auf der Basis zahlreicher Bei- spiele der unterschiedlichen Medien bestätigte sich, dass 'Rosies' Attribute einer 'patriotischen Weiblichkeit' - nämlich weißer Hautfarbe, jung und auch noch hübsch zu sein - die Personifi- zierung der weiblichen Kriegsbereitschaft nicht nur darstellten, sondern ungeachtet der de- mographischen Realität regelrecht dominierten. Die Politik der offenen Instrumentalisierung, für die sich die Massenmedien einspannen ließen, brachte neben der thematisch-fachlichen Kooperation zwischen Medienexperten und Verwaltungsbürokraten den wichtigen Nebenef- fekt der Lenkung der öffentlichen Meinung mit sich. Während sich die patriotische Grundein- stellung der Amerikaner zum Krieg relativ konform lenken ließ, vollzog sich dies beim E- manzipationsgedanken ganz und gar nicht homogen." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 115 1.5 Medieninhalte

[191-L] Schrage, Dominik (Hrsg.): Die Flut: Diskursanalysen zum Dresdner Hochwasser im August 2002 ; Ergebnisse des For- schungsseminars am Institut für Soziologie an der TU Dresden (SS 2004/WS 2004-05), (Dresdner Beiträge zur Soziologie), Münster: Monsenstein u. Vannerdat 2005, 128 S., ISBN: 3- 86582-172-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.23003)

INHALT: "Die Zielsetzung dieses Bandes ist weder eine Rekonstruktion der Flutereignisse oder die Frage nach den Ursachen des Hochwassers, noch die Aufdeckung von Versäumnissen bei der Prognose des Unwetters oder ein Beitrag zur Verbesserung des Katastrophenschutzes. Vielmehr stand am Beginn unserer Beschäftigung mit der Flut vom August 2002 die Frage nach der soziologischen Bedeutung eines derart einschneidenden Ereignisses: Was kann man über Gesellschaft erfahren, wenn man nicht ihr 'normales' Funktionieren betrachtet, sondern eine extreme Ausnahmesituation, um die es sich bei der Flut zweifellos gehandelt hat? Die Medienberichterstattung kann dabei selbst als ein wesentlicher Aspekt dieser Ausnahmesitua- tion angesehen werden. Die in ihr zum Ausdruck kommenden Deutungsmuster der Flutereig- nisse sind der Ausgangspunkt der in diesem Band versammelten Diskursanalysen." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Dominik Schrage: Einleitung: Zur Diskursanalyse einer sozialen Ausnahmesituation (9-32); Rico Hauswald: Das totale Thema: Die Flut und der diskursive Ausnahmezustand (33-60); Dominique Gelf: 'Ist der liebe Gott vielleicht ein Sozialdemokrat?' Die Elbe-Flut in der Wahlkampfberichterstattung zur Bundestagswahl 2002 (61-80); Gunther Gebhard und Steffen Schröter: Eins zu eins ist jetzt vorbeiAspekte der gesellschaftlichen Na- tur der Natur: eine Diskursanalyse (81-128).

[192-L] Senokozlieva, Maria; Fischer, Oliver; Bente, Gary; Krämer, Nicole: Of frames and cultures: a cross-cultural comparison of TV newscasts, in: Zeitschrift für Medi- enpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 4, S. 160-173 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "Fernsehnachrichten sind kulturell bedingte Phänomene. Bisherige Forschungsergeb- nisse sprechen zusätzlich für einen systematischen Zusammenhang zwischen den - häufig ü- bersehenen formalen und impliziten Charakteristika von Nachrichtensendungen und kultur- spezifischen Dimensionen. Eine auf Einzelbildern basierende Inhaltsanalyse wird in dieser Hinsicht als besonders vielversprechender Untersuchungsansatz identifiziert. In einer explora- tiven Studie werden mögliche Zusammenhänge zwischen Kultur und ausgewählten formalen Merkmalen von Fernsehnachrichten dreier Kulturen (USA, arabische Länder, Deutschland) geprüft. Die Ergebnisse weisen auf eine Vielzahl von Unterschieden hin, von denen einige mit Erwartungen übereinstimmen, die sich aus grundlegenden Kulturunterschieden ableiten lassen. Wir argumentieren, dass insbesondere die Anzahl der im Bild gezeigten Personen und der jeweils dargestellte Handlungskontext als Indikatoren von Individualismus/ Kollektivis- mus interpretiert werden können. Die diskutierten Schlussfolgerungen unterstreichen grund- sätzlich die Validität des gewählten methodischen Ansatzes, zeigen aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit einer weiteren Differenzierung und stärkeren theoretischen Verankerung des Kategoriensystems." (Autorenreferat)

116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[193-L] Spohrs, Monika: Über den Nachrichtenwert von Friedensjournalismus: Ergebnisse einer experimentellen Stu- die, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 1, 14 S. (URL: http://www.cco. rege- ner-online.de/2006_1/pdf_2006-1/spohrs.pdf)

INHALT: "Laut Nachrichtenwertforschung hängt die Publikations- und Lesenswürdigkeit von Nachrichtentexten von den Nachrichtenfaktoren der zu publizierenden Ereignisse ab. Als an- erkannte Nachrichtenfaktoren gelten beispielsweise Negativität, Vereinfachung und Personi- fizierung. Friedensjournalistische Arbeiten weichen von diesen Kriterien oft ab, indem sie versuchen, die berichteten Ereignisse in ihrer Komplexität darzustellen, den Fokus nicht auf negative Ereignisse zu legen und auch strukturellen Themen Raum zu geben. Aber sind sie deshalb weniger publikationswürdig? Der folgende Artikel zeigt anhand einer experimentel- len Studie, welche Akzeptanz Friedensjournalismus beim Leser finden kann, auch wenn dies teilweise den Theorien der Nachrichtenwertforschung widerspricht. Des Weiteren wird ge- zeigt, wie sich konstruktive Berichterstattung auf die mentalen Modelle der Rezipienten aus- wirkt und in welchem Zusammenhang diese beiden Ergebnisse miteinander stehen. In der vorliegenden Studie wurden einer für die Leserschaft der deutschen Qualitätspresse hinsicht- lich Alter und Bildungsgrad repräsentativen Stichprobe von n = 128 Versuchspersonen Zei- tungsartikel zu drei verschiedenen Ereignissen im Konfliktfeld des ehemaligen Jugoslawien dargeboten. Zu jedem Ereignis wurden vier verschiedene Textvarianten verwendet: eine ge- mäßigt eskalationsorientierte Originalfassung aus einer deutschen Qualitätszeitung (Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung) und drei modifizierte Versionen die- ser Artikel, (a) mit gemäßigt deeskalations-orientiertem Framing, (b) mit stark deeskalations- orientiertem Framing und (c) mit einer Verschärfung der Eskalationsorientierung der darge- stellten Konflikte. Die Aufgabe der Vpn bestand darin, zu jedem der drei Ereignisse eine Textvariante zu lesen und danach in eigenen Worten schriftlich wiederzugeben und anschlie- ßend einen Fragebogen zu Akzeptanz, Glaubwürdigkeit, Ausgewogenheit, Neuigkeitsgehalt, Bewertung und Unterhaltungswert der Texte auszufüllen. Die mentalen Modelle der Vpn wurden mittels quantitativer Inhaltsanalyse der Nacherzählungen rekonstruiert. Die Ergebnis- se der Studie befürworten die Publikation friedensjournalistischer Arbeiten. Deeskalationsori- entierte Texte wurden keineswegs weniger akzeptiert als die Original-Artikel, und das dees- kalationsorientierte Framing der Konflikte spiegelte sich in den mentalen Modellen der Teil- nehmer wider." (Autorenreferat)

[194-L] Staschen, Björn: Neue Programmformen für einen Medienmarkt im Wandel: "Leben - was sonst?" ; eine Themenwoche gegen den Krebs, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 6, S. 302-305 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/06-2006_staschen.pdf?foid=17350)

INHALT: In der Woche vom 3. bis 9. April 2006 machte die ARD in ihren Hörfunk- und Fern- sehprogrammen das Angebot eines Programmschwerpunkts. Unter dem Motto "Leben - was sonst?" befassten sich unterschiedliche Genres, von Informationssendungen über Talkshows bis zu Spielfilmen, mit verschiedenen Aspekten der Volkskrankheit Krebs. Insgesamt 265 Stunden Programm wurden ausgestrahlt, 123 Stunden davon im Fernsehen, 142 Stunden im Hörfunk. Ziel des Programmschwerpunktes war vor allem eine Stärkung des öffentlichrecht- lichen Rundfunks im dualen System. Vorbild für die Bemühungen, den gesellschaftlichen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 117 1.5 Medieninhalte

Wert öffentlich-rechtlicher Angebote auch in heutiger Zeit zu unterstreichen, ist die BBC, die hierfür den Begriff Public Value prägte. In diesem Sinne sollte die Themenwoche Krebs den Wert der ARD für alle durch neue inhaltliche Akzente herausstellen. Darüber hinaus ging es auch um die Entwicklung neuer Vermittlungsformen für gesellschaftlich relevante Themen in Zeiten riesiger Programmauswahl. Die Themenwoche als "Mehrwert für alle" stieß in der Be- völkerung und auch in Presse und Öffentlichkeit auf große Resonanz und starke Zustimmung. (UN2)

[195-L] Stauber, Barbara: Geschlechtersensibilität im Kinder- und Jugendfernsehen, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 59-63 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/stau ber.pdf)

INHALT: Was ist ein attraktives geschlechtersensibles Programm? Gendersensibel sein besagt, nicht Rollen vorzuschreiben, sondern in Figuren und Themen Möglichkeiten des Mädchen- oder Junge-Seins aufzuzeigen. Beide Geschlechter brauchen mediale Angebote, die sie zu ei- ner eigenständigen Interpretation ermutigen, ihnen Anregungen für erweiterte Interpretati- onsmöglichkeiten geben und sie so die Potenziale ihres Mädchen- und Junge-Seins voll aus- schöpfen lassen. Der Beitrag umreißt zunächst Grundgedanken und theoretische Hintergründe des Konzepts Geschlechtersensibilität, formuliert anschließend dessen zentrale Elemente (Ba- lance zwischen Bewältigen und Gestalten, Balance zwischen Ermöglichen von Selbstinsze- nierungen und Rückhaltgeben, Balance zwischen Problematisieren und dem Aufzeigen von Gelingendem, Balance zwischen der Betonung von Unterschiedlichkeit und der Betonung von Gleichbetroffenheit in der jeweiligen Geschlechtergruppe), dekliniert diese exemplarisch am Thema "Familie" durch und erläutert abschließend den möglichen Nutzen dieser Überle- gungen. Kinder erwarten vom Fernsehen ohnehin realitätsnahe Sichtweisen auf die Welt , um sich ein eigenes Bild zu machen und die genannten Balancen eignen sich dafür, zu lebens- weltlich relevanten Themenbereichen ein Meinungsspektrum aufzuzeigen. (UN)

[196-F] Stegmüller, Susanne (Bearbeitung); Wenzel, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Emotion in public discourse: the climate change debate in the United States and Germany

INHALT: With her dissertation, the researcher wants to shed light on the role of emotions in public discourse. Recent neuroscientific findings have enhanced the empirical understanding of emotion, yet these findings have rarely been lifted up to meso & macro societal levels and tested there. She is particularly interested in the social role of anxiety and fear and have there- fore chosen the climate change debate as a test case which seems, in addition, of high general relevance. Her empirical proceeding will be on the one hand to analyse the contents of arti- cles from newspapers of record in the two chosen countries since a comparative approach al- lows controlling the effects of possible national specific factors. On the other hand she will ask journalists how emotions influence their work as gatekeepers to the media public and what kind of professional emotion rules exist in journalism. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Soziologie (Lansstr. 7-9, 14195 Berlin) 118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 030-838-52702, Fax: 030-838-52753, e-mail: [email protected])

[197-L] Thiele, Matthias: Flucht, Asyl und Einwanderung im Fernsehen, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2005, 321 S., ISBN: 3-89669-497-9

INHALT: Der Autor, Sprach- und Literaturwissenschaftler, analysiert die 'Diskursivierung und Visualisierung von 'Flucht' und 'Asyl' im deutschen Fernsehen' (7). Er beschreibt das soziale und kulturelle Wissen, das das Fernsehen in Bild und Ton zum Thema Migration in den 90er- Jahren aufgegriffen, bearbeitet und bereitgestellt hat. Kern der Studie ist die Annahme, dass die Medien das gesellschaftlich Sagbare und Sichtbare entscheidend mitbestimmen. Der Fo- kus der Untersuchung richtet sich auf die Funktion des Fernsehens. Die theoretische Grundla- ge bilden die Modelle der Interdiskursivität nach Jürgen Link und Michel Foucault und die Kollektivsymbolanalyse nach Link und Tzvetan Todorov. Thiele zieht unterschiedliches Fernsehmaterial heran: Nachrichten-, Dokumentar- und Live-Fernsehen sowie Fernsehfilme, in denen die Themen 'Flucht', 'Asyl' und 'Einwanderung' angesprochen werden. Er kommt zu dem Schluss, dass ein 'relativ stabiles interdiskursives und interdependentes Netz von Kollek- tivsymbolen und symbolisch-narrativen Schemata bestimmt wird' (297). Vereinzelt gibt es Sendungen, die die eingefahren diskursiven Mechanismen überwinden und dadurch Irritatio- nen herbeiführen. Hier werden dann Themen wie Fluchtursache, die Flucht selbst, die Gefah- ren und Erfahrungen angesprochen. Der Autor weist darauf hin, dass das Fernsehen Wirk- lichkeit nicht einfach abbildet, sondern sie konstituiert und daher einen hohen Grad an Ver- antwortung trägt. Dementsprechend sollten auch das Programm und die Nachrichtensendun- gen gestaltet werden. (ZPol, NOMOS)

[198-L] Thomas, Tanja; Virchow, Fabian (Hrsg.): Banal Militarism: zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen, (Cultural studies, Bd. 13), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 432 S., ISBN: 3-89942-356-9 (Standort: USB Köln(38)-33A 2870)

INHALT: "Öffentlich kaum wahrgenommen schreitet die Veralltäglichung des Militärischen und des Krieges voran. Der Begriff 'Banal Militarism' lenkt die Aufmerksamkeit auf unspektaku- läre Prozesse, die von den AutorInnen des Bandes anhand historischer wie aktueller Beispiele der Repräsentation, der Inszenierung und Aneignung des Militärischen in Literatur, Theater, Kino, (Computer-)Spiel, Mode sowie in der Presse und im Alltagsleben analysiert werden. Solche Phänomene in ihrer Wirkungsmächtigkeit auf politische Kultur zu thematisieren, theo- retisch zu reflektieren und als bedeutsames Forschungsfeld zu konturieren, ist das zentrale Anliegen des Bandes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Tanja Tho- mas und Fabian Virchow: Vorwort (9-21); Fabian Virchow und Tanja Thomas: Banal Milita- rism: Zur interdisziplinären Erschließung eines Forschungsfeldes (25-48); Frank Möller: Von Mäusen und Kapuzenmännern: 'Banaler Militarismus', visuelle Repräsentationen und kollek- tive Erinnerung (49-63); Michael Berndt: Gewalt - Ordnung - Sicherheit. Die Trias zuneh- mender Gewöhnung an militärische Gewalt (65-81); Dorothea Flothow: 'We minded it no more than cricket': Krieg und Militär in britischen Kinder- und Jugendromanen, 1870-1914 (85-100); Katharina Wessely: Antikriegsstücke am Brünner deutschsprachigen Theater, 1918- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 119 1.5 Medieninhalte

1938 (101-113); Thomas Ballhasuen und Günter Krenn: Wiener Kriegsbesichtigungen. Me- diale (Schein-)Erfahrungen während des Ersten Weltkrieges (115-128); Kathleen J. Nawyn: 'Ausrottung des 'Kämpferisches Geistes!' Zur Beseitigung militärischer Denkmäler im ameri- kanisch besetzten Württemberg-Baden, 1945-1947 (129-147); James Der Derian: Die Banali- tät des Terrors und die virtuelle Welt des Krieges (151-170); Eugen Januschke: Zur Möglich- keit einer Semiontik des 'Infowars' (171-185); Markus Euskirchen: Das Zeremoniell der Bun- deswehr: Banalisierung von Staatsgewalt durch Militärrituale (187-202); Fabian Virchow: Militär und Sport: Symbiotische Beziehungen um Nation, Leistung, Disziplin (203-221); Ro- bin Andersen: 'Militainment'. Der Irak-Krieg als 'Reality'-Show und UnterhaltungsVidiospiel (225-248); Carsten Henning: Banal Militarism und die Kultur des Krieges im zeitgenössi- schen US-amerikanischen Kino (249-263); Una Dirks: 'Domestische Frames in narrativem Gewand. Die Banalisierung des Irak-Konflikts in der internationalen 'Qualitätspresse' (265- 286); Anette Schröder: Männlichkeitskonstruktionen, Technik- und Kriegsfaszination am Beispiel der Studenten im Hannover der Zwanziger Jahre (289-305); Katja Scherl: 'Zeig dei- ner Orden, Elvis!' Banal Militarism als Normalisierungsstrategie (307-332); Tanja Thomas: 'Also, es hat was Starkes, was Mächtiges, Männer halt...' - Dimensionen eines militärischen Gendermanagements in Medien und Alltag (333-354); Michelle Gardner-Morkert: Moment- aufnahmen einer Gesellschaft: Eine feministische Analyse militärischer Symbole in einer a- merikanischen Kleinstadt (355-370); Astrid Fingerlos und Thomas Geisler: 'This Chair had to be torpedo proofed' - Dinge zwischen Krieg und Frieden (373-389); Christiane Leidinger: 'Militär in Mode' - 'Military Look als Teil politischer Kultur: Vergeschlechtliche Selbstinsze- nierungen und neoliberale Selbsttechnologien (391-408); Eva Kingsepp: Das Dritte Reich als Nervenkitzel: Formen des Umgangs mit Nazi-Deutschland und dem Zweiten Weltkrieg in der zeitgenössischen Populärkultur (409-425).

[199-L] Thomas, Tanja: "Mensch, burnen musst Du!": Castingshows als Werkstatt des neoliberalen Subjekts, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 12/2004, H. 1/2, S. 191-208 (Standort: USB Köln(38)- Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "'Castingshows' wurden schon 2003 als das Fernsehformat des Jahres bezeichnet; in diesem Beitrag werden sie betrachtet als ein Beispiel für eine medial vermittelte, schleichende Vermarktlichung sozialer Lebensbereiche. Eingebettet sind die folgenden Überlegungen in ein Forschungsprojekt, in dem untersucht wird, ob und wie sich u.a. zentrale Marktparadig- men wie Wettbewerb und Konkurrenz medial vermittelt als anschlussfähig an Alltagserfah- rungen erweisen und in Prozessen der Fremd- und Selbstdisziplinierung die Anrufung und Aufführung neoliberaler Subjekte und ihrer Geschlechter-Körper (re-)produzieren. In Ausei- nandersetzung mit Arbeiten der Governmentality Studies, vorliegenden Ansätzen zur Perfor- mativität sozialen Handelns sowie unter Rekurs auf VertreterInnen der Cultural Studies wird die Entwicklung einer Herangehensweise skizziert, die es erlauben soll, nach Homologien, strukturellen Ähnlichkeiten und Differenzen in Medienangebot, Mediengebrauch und gesell- schaftlichen Wandlungsprozessen zu suchen, in die Subjektivierungsprozesse eingebunden sind. Dabei wird deutlich, dass ein Verständnis maßgeblich medial strukturierter Subjektivie- rungsprozesse entwickelt werden muss, das die Subjektkonstituierungen von AkteurInnen wie RezipientInnen im performativen Vollzug nicht unabhängig von der sozialen Verortung, Le- benssituation und den diskursiven wie institutionellen Orten der Hervorbringung im Neolibe- ralismus versteht." (Autorenreferat) 120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

[200-L] Trenz, Hans-Jörg: Europa in den Medien: die europäische Integration im Spiegel nationaler Öffentlichkeit, (Campus Forschung, 890), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 436 S., ISBN: 3-593-37882-5

INHALT: Sowohl Soziologie als auch Medienwissenschaft haben bis heute ihre methodische Blickrichtung nur ansatzweise von der nationalen auf eine europäische Perspektive verlagern können. 'Die These der Emergenz einer europäischen Öffentlichkeit ist vor allem deshalb so provozierend, weil sie die methodologischen Grundlagen und das Doxa der Medienwissen- schaften über die Natur und Beschaffenheit nationaler Öffentlichkeiten unterläuft.' (157) Trenz entwickelt einerseits einen umfassenden theoretischen Ansatz einer europabezogenen Soziologie, die sich vom methodischen 'Korsett des Nationalstaates' (15) zu trennen vermag. Mithilfe einer Theorie der Öffentlichkeit, die der Autor in vier Schritten entwickelt, soll das 'Verhältnis zwischen politischer Integration und Gesellschaftsbildung in Europa' systematisch erschlossen werden. Andererseits gründet die Studie ihren theoretischen Beitrag zur Entwick- lung einer Soziologie der europäischen Integration auf quantitative und qualitative Analysen von ausgewählten 'Leitmedien' der Qualitätspresse aus sieben Ländern. Das Untersuchungs- jahr 2000 ist dabei u. a. von Themen wie Haiderdebatte, BSE, Osterweiterung und Reformde- batte um Nizza geprägt. Die Medienvergleichsstudie versucht zu belegen, 'dass der Prozess öffentlich-politischer Kommunikation in Europa und die durch ihn angeleitete Neuordnung von Zugehörigkeits-, Identitäts- und Einheitsbeschreibungen keinesfalls willkürlich und fragmentiert erfolgt, sondern in reziproken Resonanzstrukturmustern im europäischen Rah- men zusammenläuft' (373). Die nachgewiesenen Strukturen von reflektierten Selbstbeschrei- bungen einer differenzierten europäischen Gesellschaft deuten somit ein neues Paradigma der 'Vielfalt der Einheiten' statt einer 'Einheit in Vielfalt' an (53). (ZPol, NOMOS)

[201-L] Vogel, Christine (Hrsg.): Bilder des Schreckens: die mediale Inszenierung von Massakern seit dem 16. Jahrhundert, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 260 S., ISBN: 3-593-37953-8 (Standort: HS Bibl. Aa- chen(A 96)-Rd9137)

INHALT: "Durch ihren Grad an exzessiver Gewalt rufen Massaker starke Emotionen hervor, weshalb ihnen eine besondere 'Medienwirksamkeit' zu Eigen ist. Dies gilt nicht erst für die modernen Massenmedien. Die hier behandelten Beispiele reichen von den Massakern an den französischen Hugenotten 1572 bis zum angeblichen Massaker im rumänischen Temesvar 1989. Dabei stellt sich vor allem die Frage, was mit den medialen Inszenierungen dieser Schreckensbilder jeweils erreicht werden sollte. Denn nie ging es nur um das Berichten von Tatsachen, sondern stets auch um politische Appelle." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Steinseifer: Vom Nutzen und Nachteil der Gewalt für ein Verständnis der Mediener- eignisse - kritische Überlegungen zu Massaker und Terrorismus in den Arbeiten Wolfgang Sofskys (15-37); Katrin Hirt: Der Sacco di Roma 1527 in einer zeitgenössischen italienischen Versflugschrift: das Massaker und die Einheit der Nation (38-50); David El Kenz: Die media- le Inszenierung der Hugenotten-Massaker zur Zeit der Religionskriege: Theologie oder Poli- tik? (51-73); Christine Vogel: 'Piemontesische Ostern': Mediale Inszenierungen des Walden- ser-Massakers von 1655 (74-92); Wolfgang Cilleßen: Massaker in der niederländischen Erin- nerungskultur: die Bildwerdung der Schwarzen Legende (93-135); Matthias Vollet: Das Mas- saker des Pedro Alvarado in Tenochtitlan (1520) in zeitgenössischen Schilderungen: ein Bau- stein zur Leyenda negra als internationale publizistische Schlacht um die Conquista (136- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 121 1.5 Medieninhalte

148); Rowena Sandner: Inszenierungsversuche der Schwarzen Legende im mexikanischen Film: Bartolomé de las Casas von Sergio Olhovich (149-161); José Eduardo Franco: Die Massaker des Marquis von Pombal: Erinnerung und Mythos (162-187); Thomas Kailer: 'Ge- wählte Erinnerung': Die Vertreibung der Sudetendeutschen und die mediale Inszenierung des Massakers von Aussig am 31. Juli 1945 (188-220); Kristl Philippi: Das Massaker von Te- mesvar in Rumänien 1989 (221-234); Fabrice d' Almeida: Mediatisierung und Polemisierung des Massakers durch das Internet (235-249); Mathias Mertens: 'Shoot 'em up!' Computerspie- le als Vorlagen für Massaker oder für Massakerdiskussionen? (250-256).

[202-F] Wagner, Maren, M.A. (Bearbeitung); Ronge, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Politische Bildung durch politische Talkshows?

INHALT: Zu den Aufgaben der Medien (insbesondere der öffentlich-rechtlichen) gehören auch politische Information und Bildung. Politische Bildung findet empirisch nicht mehr nur in der Schule und in der Erwachsenenbildung statt, sondern durch die Massenmedien, insbes. das Leitmedium Fernsehen. Im Fernsehen spielen Talkshows eine zunehmend wichtige Rolle. Sie - und die Medienrezeption generell - stellen die Politische Bildung als Fach in Frage. Findet in den politischen Talkshows "politische Bildung" statt? Ist das in Talkshows Vermittelte funktional oder dysfunktional für die Politische Bildung? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun- desrepublik Deutschland METHODE: Definition und Abgrenzung von "Politischer Bildung" und "politischen Talkshows". Vergleichende empirische Strukturanalyse nach "Philosophie", Zielen, Inhalten, Zielgruppen, Wirkungen etc. Evaluierung der politischen Talkshows unter den Normen und Zielen der Po- litischen Bildung. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Sozio- logie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. makro-strukturelle Analyse der Gesellschaft (Gausstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0202-439-2788)

[203-L] Wasserman, Heinz P.: So viel(e) Erinnerung(en): Bemerkungen zur veröffentlichten Gedenkkultur an der Schnitt- stelle nationalsozialistischer Vergangenheit(en) und politischer Gegenwart(en), in: Medien und Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 2, S. 10-26

INHALT: Der Beitrag arbeitet verschiedene Modi von "Erinnerung" aus der Geschichte Öster- reichs heraus, die sich als auffallend kohärent erweisen. Anhand dreier "vergangenheitspoliti- scher Skandale" werden typische Merkmalsausprägungen von medialen Geschichtsdiskursen identifiziert und mit Beobachtungen zur aktuellen Inszenierung von Erinnerung im Jahre 2005 konfrontiert. Bei den Skandalen aus den 70er, 80er und den 90er Jahren handelt es sich um das erste Kabinett Bruno Kreiskys (1970), dem fünf ehemalige NSDAP-Mitglieder ange- hörten, um die Kandidatur Friedrich Peters für das Amt des Dritten Nationalratspräsidenten (1983) und den Ausspruch des damaligen Landeshauptmanns von Kärnten, Jörg Haider, über die angeblich "ordentliche Beschäftigungspolitik" im Dritten Reich (1991). Die Analyse ba- siert auf der systematischen Untersuchung von "Salzburger Nachrichten", "Kurier", "Kleine 122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

Zeitung", "Die Presse", "Kronen-Zeitung", "Arbeiter-Zeitung" (SPÖ) und der steierischen "Südost-Tagespost" (ÖVP). Der Beitrag kommt zu dem Fazit, dass die Erinnerungen, die "mit Getöse eventisiert" wurden, das Erinnern kalt entsorgt und Geschichte als Sammelsurium punktueller Ereignisse präsentiert hätten. Das Verständnis für Geschichte als Prozess sei hin- gegen aus der Gedenkproduktion weitgehend ausgeschieden. (UN)

[204-L] Weiskopf, Gerald; Sattlecker, Gerold; Dimitriou, Minas: Zwischen Lokalidentität und Information: zur regionalen Sportberichterstattung in Öster- reich, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/2006, Nr. 1, S. 46-56

INHALT: "Die Analyse fünf österreichischer Bezirkszeitungen brachte zwar größtenteils Ergeb- nisse, welche aus der Literatur wohlbekannt sind, trotzdem zeigten die Resultate einige inte- ressante Details, die gewisse Tendenzen in den analysierten Medien widerspiegeln. Für den Bereich der journalistischen Darstellungsformen konnte aufgezeigt werden, dass die Vielfalt an Stilformen in Printmedien stark eingeschränkt ist. Auf die Regionalzeitungen trifft diese Tatsache noch deutlicher zu als es bei anderen Vergleichsmedien der Fall ist. Die Berichter- stattung setzt sich hauptsächlich aus Berichten sowie Nachrichten und Meldungen zusammen. Stilformen wie Kommentare, Reportagen oder Interviews werden kaum benutzt." (Textaus- zug)

[205-L] Weller, Christoph: Die Aktualisierung kollektiver Identitäten bei der Deutung der Terroranschläge am 11. Sep- tember 2001, in: Siegfried Jäger, Franz Januschek (Hrsg.): Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität, Münster: Unrast-Verl., 2004, S. 221-237, ISBN: 3-89771-730-1

INHALT: Der Autor zeigt in seiner Auswertung von Medienberichten im deutschen Fernsehen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001, dass die Identifikation von Konfliktlinien und die Bildung von kollektiver Identität in einem engen Zusammenhang stehen. Indem mit der Kriegsdeutung der Terroranschläge eine vereinfachende Kategorisierung der sozialen Welt nach "Freunden" und "Feinden" vorgenommen wurde, wurde das Angebot einer kollek- tiven Identität der "zivilisierten Welt" entworfen, die in starkem Maße auf moralischen Ein- stellungen beruhte und die Deutschen gewissermaßen zur Selbstverortung auf Seiten Ameri- kas zwang. Die massenmedial konstruierten Deutungsmuster von Krieg und Vergeltung ste- hen nach der These des Autors in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der kollektiven Identität der deutschen Bevölkerung und lagen auch der damals verfolgten militärischen Anti- Terror-Strategie der USA zugrunde. Der Autor zitiert einige Auszüge aus Nachrichtensen- dungen am Tag des Terroranschlags und setzt sich mit der Art und Weise, wie ein "Wir- Gefühl" und ein entsprechendes Feindbild samt "Kriegserklärung" von Bundeskanzler Ger- hard Schröder medial inszeniert wurde, kritisch auseinander. (ICI2)

[206-L] Willems, Herbert; Kautt, York: Zur Beschreibung einer massenmedialen (Re-)Konstruktion von Alltagswissen, in: Karl- Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3154-3164, ISBN: 3-593-37887-6 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 123 1.5 Medieninhalte

INHALT: "Der Beitrag skizziert einige Aspekte einer Wissenssoziologie der Massenmedien und darüber hinaus der Wirklichkeitskonstruktion jedermanns, die die Massenmedien durch di- verse Inszenierungen sowohl indizieren als auch induzieren. Zum einen wird ein konzeptuel- les Instrumentarium dargestellt, das den entsprechenden Zeichen- und Sinnkomplexitäten ge- recht werden soll. Es geht insbesondere um soziologische Zugänge zu strukturellen und funk- tionalen Aspekten von visueller und sprachlicher Medienkultur bzw. Medientexten im Rah- men der Entfaltung mehr oder weniger komplementärer Begrifflichkeiten mit zunächst prin- zipieller Ausrichtung. Zum anderen wird in Bezug auf ein empirisches Forschungsprojekt der Frage nachgegangen, inwiefern die Werbung als eine Art Bühne verstanden werden kann, auf der in den Formen von Anzeigen und Spots kulturelle Sinnmuster 'aufgeführt' werden. Die Verfasser konzentrieren sich dabei auf einige inszenierte Muster sozialer Identitäten, die das (re-)inszenierte Alltagswissen der Werbung hauptsächlich bestimmen. Neben den Altersklas- sen kommen hier die Konstruktionen der Geschlechter, der Erotik (der Geschlechter) und des sozialen Status in Betracht." (Autorenreferat)

[207-L] Winkelmann, Thomas: Alltagsmythen vom Norden: Wahrnehmung, Popularisierung und Funktionalisierung von Skandinavienbildern im bundesdeutschen Modernisierungsprozess, (Imaginatio borealis : Bilder des Nordens, Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 382 S., ISBN: 3-631-55060-X (Standort: UB Chemnitz(Ch1)-MS7950win)

INHALT: "In der BRD waren über mehrere Jahrzehnte verschiedene Alltagsmythen über die Skandinavier und insbesondere Schweden omnipräsent. In dieser Arbeit wird nach Entste- hung, Verbreitung und Funktionalisierung dieser Denkbilder im bundesdeutschen Moderni- sierungsprozess gefragt. Dazu wurden fünf Publikumszeitschriften über einen Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten gesichtet und mit Hilfe eines diskursanalytischen Ansatzes ausge- wertet. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass die Vorstellungen vom Norden als Kontrastfo- lie für die westdeutsche Modernisierung, als lebensstilverortende Elemente oder als Zerrspie- gel zur Artikulation bundesdeutscher Befindlichkeiten dienten. Deutlich wurde jedoch auch eine kommerzielle Nutzung der Nordmythen." (Autorenreferat)

[208-L] Winter, Reinhard; Neubauer, Gunter: Oben drüber oder unten durch: Figurenqualitäten für 9- bis 11-jährige Jungen, in: Televizi- on, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 31-36 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/ televizion/19_2006_1/winter_neubauer.pdf)

INHALT: Welche Fernsehfiguren sind speziell für Jungen attraktiv? Qualitative Interviews zei- gen, dass die männlichen Kids Clowns, Loser, Helden und Kämpfer mögen. Worin bestehen deren Gender-Qualität? Die Figuren sind für Jungen attraktiv und entwicklungsfördernd, weil sie zeigen, wie Anforderungen aktiv bewältigt werden können: Erfolgreich "über die Messlat- te" wie Yugi und Wickie oder subversiv "drunter durch" wie Bart Simpson. Aufgrund der er- fragten Bewertungen und Präferenzen werden drei Thesen formuliert: 1. Interessant sind Lö- sungsfiguren nicht Problemfiguren; 2. Interessant sind Handlungsfiguren, keine Redeflussfi- guren; 3. Interessant sind aktive Figuren: Qualität macht aus, dass etwas umgesetzt, ange- packt, erreicht wird. Darüber hinaus werden einige jungenbezogene Empfehlungen für Fil- memacher formuliert: a) Jungen wollen wissen, wie sie und "ihre" Figuren Spielräume und 124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.5 Medieninhalte

Potenziale erweitern und an Herausforderungen wachsen; b) Für Figuren, einzelne Szenen und ganze Serie gilt: "Nicht zu lang am Problem rummachen", sondern das Grundproblem als gegeben voraussetzen, kurz ausleuchten und den Jungen die entsprechende Bewältigungsge- schichte anbieten; c) Jungen können "nicht genug kriegen". Sie interessieren sich für Wieder- holungen, Redundanzen und die Serie, wobei Problemstellungen, Lösungsstrategien und Grundstatus der Figur unverändert bleiben und sich nur die Bewältigungsversuche unter- scheiden. (UN)

1.6 Mediennutzung

[209-L] Anker, Heinrich: Die Methodik der Nutzungsforschung prägt das Programmangebot: Befragung versus Me- ter-System in der Radiopublikumsforschung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienma- nagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 2, S. 20-31

INHALT: "Je nach Forschungsmethodik ergibt sich ein ganz anderes Bild ein und derselben Ra- diolandschaft. Dem können sich die Programmverantwortlichen bei der Formulierung der Programmstrategie nicht entziehen, wenn sie diese empirisch fundieren wollen. In der Schweiz ergab sich die seltene Gelegenheit, zwei grundverschiedene Forschungsmethodiken und deren Resultate auf einer breiten Datenbasis miteinander zu konfrontieren und ihre Aus- wirkungen auf die Programmentwicklung und -strategie nachzuzeichnen: Bis ins Jahr 2000 wurde die Radionutzung auf der Basis von Face-to-face-Interviews nach dem Prinzip 'Hören gestern' ermittelt, seit 2001 ist mit Radiocontrol ein Passiv-Meter im Einsatz. Das Passiv- Meter-System zeichnet ein viel differenzierteres Bild des Nutzungsverhaltens als die Befra- gungsmethodik und trägt wesentlich dazu bei, den oft zitierten Widerspruch zwischen 'Markt' und 'Auftrag' zu überbrücken. Es könnte dem Medium Radio insgesamt eine Aufwertung bringen." (Autorenreferat)

[210-L] Banaji, Shakuntala: Young people viewing Hindi films: ideology, pleasure and meaning, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 3, S. 12-18

INHALT: "Trotz der andauernden Popularität so genannter Bollywood-Filme in Großbritannien und Indien wurden von wissenschaftlicher Seite bisher kaum ernsthafte Versuche unternom- men, die Rezeption dieser Filme und ihre Bedeutung für Heranwachsende zu untersuchen. Die Autorin hat sich in einer dreijährigen Untersuchung intensiv mit der Rezeption von Hin- di-Filmen durch junge Inder und Briten südasiatischer Herkunft auseinander gesetzt und be- schreibt unter dem Fokus Geschlecht und Ethnizität ausgewählte Ergebnisse. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Heranwachsenden in den Bollywood-Filmen eine große Bandbreite an Interpretationsmustern und Bedeutungszuschreibungen finden." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 125 1.6 Mediennutzung

[211-F] Bartz, Christina, Dr.; Epping-Jäger, Cornelia, Dr.; Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung): Sondierungen der Mediennutzung (Teilprojekt C5)

INHALT: Das Projekt geht den Verfahren nach, die mit großem Aufwand zur Beobachtung und Profilierung des Nutzers eingesetzt werden, seitdem dessen Adressierung prekär geworden ist. Adressierungsprobleme entstehen mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft und der beginnenden 'Massenkommunikation', also seit etwa 1800. Wenn Kommunikation nicht mehr von der Vorstellung eines homogenen Publikums ausgehen kann, wird der Kom- munikationserfolg fortdauernd unsicher. In welchem Ausmaß dieser Einschnitt, z.B. ange- zeigt als Wechsel von simple audience zu mass audience, ein bis heute verhandeltes Problem erzeugt, belegen die gewaltigen publizistischen, wissenschaftlichen und technologischen In- vestitionen, die seit der Etablierung der Massenmedien zur Beobachtung des Nutzers vorge- nommen werden. Sie sind von der Erwartung geleitet, die hartnäckig gestellte Frage nach der sozialen und kulturellen Wirkung der Medien zu beantworten. Auch die gegenwärtig, also um 2000, vorangetriebene Digitalisierung verfolgt exakt dieses Ziel: Adressierung des individuel- len Mediennutzers möglichst ohne jeden 'Streuverlust'. ZEITRAUM: 2. Hälfte des 19. Jahr- hunderts bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA METHODE: Diskursgeschichte VERÖFFENTLICHUNGEN: Schneider, I. (Hrsg.): Sondierungen der Mediennutzung. 3 Bde. Bielefeld: transcript 2007/2008 (geplant). ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Uni- versität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln) KONTAKT: Bartz, Christina (Dr. Tel. 0221-470-5384, e-mail: [email protected])

[212-L] Beisch, Natalie; Engel, Bernhard: Wie viele Programme nutzen die Fernsehzuschauer?: Analysen zum Relevant Set, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 7, S. 374-379 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00 257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/ beisch.pdf?foid=17616)

INHALT: Die Zahl der empfangbaren Fernsehprogramme nimmt im Zuge der Digitalisierung ständig zu. Im Durchschnitt der Bevölkerung werden zur Zeit 54 Fernsehprogramme empfan- gen. Mit dem Konzept des Relevant Set geht der Beitrag der Frage nach, wie viel Sehdauer die verschiedenen Programmangebote zur gesamten Fernsehnutzung der einzelnen Zuschauer beitragen. Generell zeigt sich: Je mehr Programme zu empfangen sind, desto geringer ist die Ausschöpfung dieses Potenzials. Mit dem meistgenutzten Sender wird bereits ein Drittel der gesamten Fernsehnutzung abgedeckt, zwei Programme decken gut 50 Prozent und zehn Pro- gramme 92 Prozent ab. Die im Relevant Set innerhalb dieses Prozesses der Nutzungskonzent- ration am häufigsten positionierten Sender sind die beiden öffentlich-rechtlichen Programme ARD/ Das Erste und ZDF sowie der Privatsender RTL. Am häufigsten ist "Das Erste" unter den fünf wichtigsten Programmen vertreten. Insgesamt zeigt die Analyse, dass nur wenige 126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

Programme dauerhaft im Relevant Set der Zuschauer vertreten sind und den führenden Sen- dern dabei eine Art "Leuchtturmfunktion" zukommt. (UN2)

[213-L] Benesch, Christine; Frey, Bruno S.; Stutzer, Alois: TV channels, self control and happiness, (Working Paper Series / University of Zurich, Institute for Empirical Research in Economics, No. 301), Zürich 2006, 21 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.iew.unizh.ch/wp/iewwp301.pdf)

INHALT: "In many countries, TV viewers have access to more and more TV channels. We study whether people can cope with this and watch the amount of TV they find optimal for them- selves or whether they are prone to over-consumption. We find that heavy TV viewers do not benefit, but instead report lower life satisfaction when exposed to more TV channels. This finding runs counter to the standard economic prediction that a larger choice set does not make people worse off. It suggests that an identifiable group of persons experience a self- control problem when it comes to TV viewing." (author's abstract)

[214-L] Bettina Hurrelmann: Lesen und soziale Herkunft: wie Kinder zu Lesern wurden - und noch heute werden, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 38-41

INHALT: "Die aktuelle PISA-Studie hat es noch einmal sichtbar gemacht: Deutschen Schulen gelingt es offenbar besonders schlecht, Disparitäten sozialer Herkunft auszugleichen. Dies gilt vor allem für das Lesen. Unterschiedliche Familienvoraussetzungen schlagen hier in den Leseleistungen massiv zu Buche. Was geschieht eigentlich in Familien, so muss man fragen, um Kinder zu Leserinnen und Lesern zu machen? Wie kommt es, dass gerade im Bereich des Lesens die Unterschiede der familialen Bildungsvoraussetzungen durch den Unterricht so schwer zu kompensieren sind? Darauf gibt PISA keine Antwort." Der Beitrag ist die Vorstel- lung der Studie 'Lesekindheiten. Familie und Lesesozialisation im historischen Wandel', die von der Autorin zusammen mit S. Becker und I. Nickel-Bacon 2006 veröffentlicht wird. Fa- miliale Lesesozialisation wird in der Studie als ein bis zur Gegenwart bildungsrelevantes Kul- turmuster ausgemacht, das in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts begründet wurde. (PT)

[215-L] Bucher, Hans-Jürgen; Schumacher, Peter: The relevance of attention for selecting news content: an eye-tracking study on attention patterns in the reception of print and online media, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 347-368 (Standort: USB Köln(38)-MXA 00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag argumentiert dahingehend, dass die Theorie der Medienselektivität eine Aufmerksamkeitstheorie voraussetzt, weil das Augenmerk, das man auf einen Medienreiz richtet, der Ausgangspunkt eines jeden Rezeptionsprozesses ist. Die den Medienreizen - Sei- ten von gedruckten Zeitungen und Online-Zeitungen - gewidmete Aufmerksamkeit wurde a- nalysiert, indem die Muster der Augenbewegungen aus drei Perspektiven verfolgt wurden. Zuerst wurden die Aufmerksamkeitsmuster unter unterschiedlichen Aufgabenstellungen mit- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 127 1.6 Mediennutzung

einander verglichen. In einem zweiten Schritt wurden unterschiedliche Medientypen getestet und in einem dritten Schritt wurden die Aufmerksamkeit gegenüber unterschiedlichen For- men von Nachrichten mit unterschiedlichen Designmustern verglichen. Aufmerksamkeit wurde definiert als Voraussetzung für Rezeption. Dabei sind ihre selektiven Funktionen für diese Prozesse von besonderer Bedeutung. Die Rezeption selbst wurde untersucht innerhalb eines handlungstheoretischen Bezugsrahmens und daher beschrieben als eine Form von Inter- aktion zwischen Rezipient und Medien. Die Daten der Augenbewegungen wurden als Indika- toren für Aufmerksamkeit genutzt. Ausgehend von einer Hypothese über die Auswirkung verschiedener Medien wie gedruckte Zeitungen und Online-Zeitungen auf den Agenda-Set- ting-Prozess ihrer Leser, wurde in der Studie untersucht, wie Medientyp und Form der Nach- richten Aufmerksamkeit und Selektivität beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass visuelle Signale wie hervorstechende Fotos oder Grafiken und Informationshierarchien, die mittels Design und Layout signalisiert werden, die Aufmerksamkeitsprozesse lenken. Dabei handelt es sich nicht um einen automatischen von unten nach oben ablaufenden Prozess, sondern um Anreize für einen aktiven und bewussten Selektionsprozess. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Form von Nachrichten diese interaktiven Aufmerksamkeitsmuster mehr beeinflusst als das Medium selbst. (UNübers.)

[216-L] Bühler-Iliever, Evelina: Einen Mausklick von mir entfernt: auf der Suche nach Liebesbeziehungen im Internet, Mar- burg: Tectum Verl. 2006, 411 S., ISBN: 3-8288-8986-7 (Standort: BSB München(12)-2006. 23516)

INHALT: "Wie und warum knüpfen Menschen Liebesbeziehungen online? Wer sucht romanti- sche Bindungen auf Datingsites? Kann man sich in jemanden virtuell verlieben, ohne ihn im realen Leben je gesehen zu haben? Das Buch berichtet über die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Webumfrage mit 4110 deutschsprachigen Benutzern der grössten schweizeri- schen Datingsite www.partnerwinner.ch. Im Rahmen einer explorativen soziologischen Fall- studie wurden kontroverse Perspektiven über die Natur und die Entstehungsmechanismen von virtuell entstehenden romantischen Beziehungen überprüft. Das Internet ist die neue Partner- suche-Institution, dank der Paarbeziehungen regelmässig entstehen. Fast ein Viertel der un- tersuchten Personen (23%) bauten eine feste Liebesbeziehung auf." (Autorenreferat)

[217-L] Bulbulia, Firdoze: Hautfarbe, Klasse und Fernsehvorlieben: Jugendliche in Südafrika ; vier Fallbeispiele, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 50-52 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publika tion/televizion/19_2006_1/bulbulia.pdf)

INHALT: Die Dimensionen Hautfarbe und Ethnizität sind entscheidend für das Verständnis der Identitätskonstruktionen von Jugendlichen in Südafrika, ihr "Performing Gender" und ihre Beziehungen zu Medien. In einer ethnographischen Studie des IZI in Kooperation mit der Children and Broadcasting Foundation in Africa (CBFA) wurden Jugendliche aus den größ- ten ethnischen Gruppen Südafrikas ausgewählt: "Schwarze", "Weiße", "Indischstämmige" und "Farbige". Diese vier Fallbeispiele von Jugendlichen aus Südafrika und ihren Beziehun- gen zu Fernsehfiguren zeigen exemplarisch, wie Gender, Alters- und ethnische Aspekte bei der Auswahl und Rezeption von TV-Sendungen zusammenspielen. Die Jugendlichen entwi- 128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

ckeln ihre ganz eigene Identität. In den Medien finden sie das, was sie auf ihrem Weg unter- stützt: Personen, die ihnen als Vorbild dienen, Geschichten, die ihre Welt widerspiegeln. Mädchen suchen sich weibliche Vorbilder, Jungen männliche, die farbigen und schwarzen Jugendlichen wählen sich farbige und schwarze MedienakteurInnen. Auch die mit den sozia- len Milieus eng verbundenen Themen finden sich auffallend parallel in den Medienvorlieben. (UN)

[218-L] Chiswick, Barry R.; Miller, Paul W.: Computer usage, destination language proficiency and the earnings of natives and immi- grants, (KMI Working Paper Series, Nr. 9), Wien 2006, 41 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.oeaw.ac.at/kmi/Bilder/kmi_WP9.pdf)

INHALT: "Using data from the 2001 Census of Population and Housing in Australia, this paper uses the concept of a computer as a public good within the household to model the demand for computers. Empirically, it investigates the determinants, and consequences for earnings, of computer use by both the native born and the foreign born. Focussing on the foreign born, the multivariate analyses show that recent arrivals are more likely to use computers than the Australian born. As the level of computer use in Australia is much higher than in most of the countries that Australia's immigrants come from, this evidence suggests a high degree of fa- vorable selection in migration. Study of the links between earnings, computer use and other human capital skills shows that educational attainment and destination language skills are complements to computer use. The use of a computer is shown to be a way the foreign born can increase the international transferability of their pre-immigration skills, a finding that has implications for immigrant assimilation policies." (author's abstract)

[219-L] Detering, Stephanie; Kleedörfer, Daniela; Petzold, Matthias: Handynutzung im Grundschulalter: eine empirische Pilotstudie, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 43-49

INHALT: "Kinder im Grundschulalter besitzen und nutzen verstärkt neue Medien wie etwa Com- puter, Internet oder Handy, was die KIM-Studien des Medienpädagogischen Forschungsver- bunds Südwest der jüngsten Vergangenheit eindeutig belegen. Während die Nutzung von Computer und Internet durch Kinder bereits verstärkt untersucht wurde, kann die Betrachtung der Handy-Nutzung durch Kinder als Waisenkind der Forschung angesehen werden. So gibt es bisher nur wenige Erkenntnisse zu Erwerb und Besitz von Handys und Art der Nutzung durch Kinder sowie Einschätzungen des Handygebrauchs durch Eltern und Lehrkräfte der Kinder." In einer empirische Pilotstudie wurde 2004 untersucht, in welchem Maß und wel- cher Weise Grundschulkinder das Handy nutzen und ob ein Zusammenhang zwischen der Nutzung und den soziodemographischen Faktoren erkennbar ist. Für die Untersuchung wur- den vier Schulen aus dem Großraum Köln ausgesucht, in denen möglichst unterschiedliche soziale Millieus vertreten waren. Zusammen wurden 358 Schüler der ersten vier Klassen be- fragt, zusätzlich 26 Lehrer und 189 Elternteile. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnis- se der Untersuchung vorgestellt und kommentiert. (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 129 1.6 Mediennutzung

[220-F] Dietmar, Christine, Dipl.-Medienwiss.; Kircher, Georg F., M.A.; Schlote, Isabel, M.A. (Bearbeitung); Höflich, Joachim R., Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Mobile Kommunikation, Telematisierung des Alltags und der Wandel medialer Praktiken

INHALT: Das Projekt untersucht umfassend die Nutzung und Bedeutung des mobilen Telefons im Alltag der Menschen. Das Mobiltelefon hat den medialen Handlungsrahmen erweitert. Um diesem Phänomen gerecht zu werden, gilt es, die Aneignung mobiler Kommunikationsme- dien, insbesondere des Mobiltelefons, zu analysieren. Zudem sind Nutzungsweisen und damit einhergehende neue Praktiken herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang sei auf das Span- nungsfeld von öffentlich und privat verwiesen. Die Analyse dieser Prozesse hat jedoch immer auch unter dem Vorzeichen sich abzeichnender Wandlungsprozesse, welche nicht zwangsläu- fig durch neue Medien induziert sein müssen, zu stehen. Das Forschungsprojekt gliedert sich in mehrere Teilprojekte, in denen verschiedene qualitative Methoden zum Einsatz kommen. Mit Hilfe der Erhebungsmethoden werden neue soziale, kommunikative, örtliche wie auch zeitliche Arrangements der Mobiltelefonnutzung und die Verquickung des Mediums mit an- deren Medien im Kontext der bestehenden sozialen Beziehungen und Netzwerke mit Blick auf die Nutzung herausgearbeitet. Die angestrebten Erhebungen sollen Basisdaten im deut- schen Sprachraum liefern, die es gestatten für weitere, nicht zuletzt internationale komparati- ve Analysen herangezogen zu werden. Nicht zuletzt wird angestrebt zu einer Kommunikati- onstheorie beizutragen, welche die Auswirkungen der Mediatisierung kommunikativen Han- delns mitdenkt und einbezieht. ZEITRAUM: 2006-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun- desrepublik Deutschland, insb. Thüringen METHODE: Theoretisch relevante Aspekte (Schlagworte): mobile Kommunikation; Interaktion; Privat-öffentlich; Settings; interpersonale technisch vermittelte Kommunikation; Medienall- tag; Wandlungsprozesse der Medienaneignung und -nutzung. Methodik (Schlagworte): Quali- tative Methoden wie qualitatives Interview, Gruppendiskussion, Beobachtung. DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion (Mobiltelefonnutzer). Qualitatives Interview (Mobiltelefonnutzer und Nichtnutzer). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Professur für Kommunikationswis- senschaft, insb. Medienintegration (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Schlote, Isabel (Tel. 0361-7374163, e-mail: [email protected])

[221-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate: Schnelle Zugänge, neue Anwendungen, neue Nutzer?: ARD/ZDF-Online-Studie 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 8, S. 402-415 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/eimeren.pdf?foid=17746)

INHALT: Mit multimedialen Anwendungen und Web 2.0 setzt das Internet auf den aktiven Kon- sumenten. Die ARD/ZDF-Online Studie zeigt, dass der Internetnutzer des Jahres 2006 derar- tigen Angeboten offener gegenüber steht als früher, aber noch verhalten auf diese Möglich- keiten reagiert. Im zweiten Quartal 2006 bezeichnen sich 59,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland als zumindest gelegentliche Onlinenutzer. Wachstumspotenzial gibt es noch in den bisherigen Schwellen- und Randgruppen (Frauen, über 50-jährige, Nicht-Berufstätige), 130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

deren Anteil auch tatsächlich steigt. Die User lassen sich in zwei Gruppen teilen: die aktiv- dynamischen und die selektiv-zurückhaltenden. Für die einen ist das Internet zum tägliche Begleiter geworden, die anderen nutzen es nur bei konkreter Informationssuche. Die Gruppe letzterer hat gegenüber 2005 leicht zugenommen. Das Internet steht für Information und Kommunikation. Fast jeder Onliner nutzt zumindest gelegentlich Suchmaschinen und sendet und empfängt E-Mails. Multimediale Inhalte werden dagegen bislang nur von einer Minder- heit genutzt. Es lässt sich kein massiver Einfluss der Internetnutzung auf die Nutzung der klassischen Medien Fernsehen und Hörfunk nachweisen, wobei bei den Jüngeren das Internet schon eine ähnlich hohe Bedeutung im Medienrepertoire hat wie Fernsehen und Radio. (UN2)

[222-L] Ennemoser, Marco; Schiffer, Kathrin; Reinsch, Christiane; Schneider, Wolfgang: Fernsehkonsum und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen im frühen Grund- schulalter: eine empirische Überprüfung der SÖS-Mainstreaming-Hypothese, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwick- lungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 35/2003, H. 1, S. 12-26 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "In einer Längsschnittstudie mit insgesamt 312 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren wurde versucht, unter Berücksichtigung des Sozialstatus mögliche Effekte eines erhöhten Fernsehkonsums auf die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen von Vor- und Grundschulkindern aufzudecken. Dabei kamen neben Elterninterviews und Tagebucherhe- bungen des Fernsehkonsums eine Reihe standardisierter Tests zum Einsatz. Im Rahmen die- ser Untersuchung konnten die in der Literatur gefundenen Zusammenhangsmuster dahinge- hend bestätigt werden, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien mehr fernsahen und ein erhöhter Fernsehkonsum gleichzeitig mit schwächeren Sprach- und Lesekompetenzen korrespondierte. Darüber hinaus wurden in einer differenzierteren Analyse Kinder mit hohem Fernsehkonsum (Vielseher) und Kinder mit geringer ausgeprägtem Fernsehkonsum (Normal- und Wenigseher) in Bezug auf die Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenzen einander gegenübergestellt, wobei der sozioökonomische Status zusätzlich als Faktor berücksichtigt wurde. Dabei ergaben sich Interaktionen zwischen den beiden Faktoren Fernsehkonsum und Sozialstatus in dem Sinne, dass innerhalb der Gruppe der Kinder mit hohem sozioökonomi- schen Status die Vielseher häufig besonders schlechte Leistungen erbrachten. Die in der Lite- ratur verbreitete 'Mainstreaming-Hypothese', der zufolge hoher Fernsehkonsum Schichtunter- schiede in den Leistungsmaßen reduziert, ließ sich demnach nur teilweise bestätigen." (Auto- renreferat, ZPID)

[223-L] Feierabend, Sabine (Redakteur); Rathgeb, Thomas (Redakteur): JIM-Studie 2005 - Jugend, Information, (Multi-)Media: Basisuntersuchung zum Medienum- gang 12- bis 19-Jähriger, (Forschungsberichte / Medienpädagogischer Forschungsverbund Süd- west), Baden-Baden 2005, 64 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mpfs.de/fileadmin/Studien/ JIM2005.pdf)

INHALT: "Thematischer Schwerpunkt der JIM-Studie 2005 ist das Medien- und Informations- verhalten der 12- bis 19-Jährigen in der Bundesrepublik Deutschland. Neben einem standar- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 131 1.6 Mediennutzung

disierten Teil der sich mit der aktuellen wie auch der in den letzten Jahren veränderten Me- diennutzung der Jugendlichen auseinander setzt, fokussiert die aktuelle Befragung Aspekte der Handynutzung, wie die Auswirkungen der Fernsehwerbung für Klingeltöne, sowie den familiären Kontext und Einstellungen von Jugendlichen. Ein weiteres Thema war, die Zu- gangsmöglichkeiten von Jugendlichen zu Computerspielen näher zu beleuchten." (Textaus- zug)

[224-L] Feierabend, Sabine: Der kleine Unterschied: ein quantitativer Überblick über Medienausstattung und Fernseh- nutzung bei Mädchen und Jungen, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 18-22 (URL: http:// www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/feierabend.pdf)

INHALT: Kinder und Pre-Teens besitzen eine Vielzahl von Medien und nutzen sie selbstbe- stimmt. Fernsehen rangiert dabei an erster Stelle. Auf der Basis der Ergebnisse der KIM- Studie 2005 (Kinder und Medien) werden Unterschiede im Medienbesitz, in den Mediennut- zungszeiten und in der Auswahl des Programmangebots bei 6- bis 13-jährigen Kindern und Pre-Teens vorgestellt. Bei der Programmauswahl zeigen sich die größten Unterschiede zwi- schen Jungen und Mädchen. Das Fernsehen ist das bedeutsamste Medium im Alltag von Kin- dern. Dies betrifft sowohl die Nutzung als auch die subjektiv empfundene Wichtigkeit. Einen Verzicht auf das Fernsehgerät können sich Kinder am wenigsten vorstellen. Trotz eines stän- dig wachsenden Programmangebots, hat sich im Gegensatz zu Jugendlichen ab 14 Jahren die Zeit, die Kinder vor dem Fernseher verbringen, in den letzten Jahren kaum verändert. Jungen und Mädchen unterscheiden sich weniger hinsichtlich formaler Nutzungskriterien. Die Unter- schiede liegen auf der Sendungsebene und zeigen deutlich die unterschiedlichen Interessen und die Unterschiede in der Entwicklungsgeschwindigkeit von Jungen und Mädchen. Wäh- rend für Jungen von 3 bis 13 Jahren Zeichentrickangebote das wichtigste Programmangebot sind, differenziert sich bei Mädchen schon früh eine breite Formatpalette heraus, in der Daily Soaps eine bedeutsame Rolle einnehmen. (UN)

[225-L] Fisch, Martin; Gscheidle, Christoph: Onliner 2006: zwischen Breitband und Web 2.0-Ausstattung und Nutzungsinnovation ; Er- gebnisse der ARD/ZDF-Online-Studien 1997 bis 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 8, S. 431-440 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/fisch.pdf?foid=17748)

INHALT: Technische Weiterentwicklungen im Bereich des Internets haben sich in den vergange- nen Jahren schubweise am Hardwaremarkt durchgesetzt. Auffällige Entwicklungen sind vor allem bei den technischen Zugangswegen zu verzeichnen (DSL). Genutzt werden die multi- medialen Möglichkeiten wie Podcasts, Videopodcasts oder RSS-Feeds aber noch selten. Un- ter dem Stichwort "Web 2.0" werden "Social Software" genannte Programme diskutiert, die es dem Nutzer leichter machen, sich selbst ins Netz einzubringen, sich mit anderen Usern zu vernetzen und Web-Communities zu bilden. Das "Mitmach-Internet" steht aber erst am An- fang. Das gilt auch für Angebote wie Wikipedia, Weblogs, Fotoblogs, Video-Plattformen u.ä., deren Nutzung immer noch die Ausnahme ist. Dies gilt auch für die auf Geräte- und Nutzungskonvergenz setzenden Entwicklungen und Angebote wie "Triple Play" oder den so 132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

genannten "Wohnzimmer-PC". Ein grundsätzliches Interesse der Onliner ist zwar vorhanden, die Nutzung aber selbst bei den Jüngeren noch verschwindend gering. (UN2)

[226-L] Geese, Stefan; Zeughardt, Claudia; Gerhard, Heinz: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Fernsehen: Daten zur Rezeption und Bewertung, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 9, S. 454-464 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/09-2006_geese.pdf?foid=17878)

INHALT: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden 56 der 64 Spiele live im Free-TV ausgestrahlt, davon acht erstmals von einem Privatsender (RTL). Die Studie beantwortet die Fragen, wie die Zuschauer die Leistungen der Fernsehsender beurteilt haben, wie sie die erstmalige Liveübertragung im frei empfangbaren Privatfernsehen wahrgenommen haben und ob Unterschiede bei den Übertragungen und den Rahmenprogrammen zwischen den Sender- systemen deutlich wurden, mit Hilfe von Daten der AGF/GfK-Fernsehforschung und den Er- gebnissen einer telefonischen Repräsentativumfrage unter Fernsehzuschauern ab 14 Jahre. Mit bis zu 29,7 Millionen Zuschauern erzielten die Liveübertragungen Spitzenwerte in der Fernsehreichweite. Dabei erreichten die Übertragungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens mehr Menschen als die von RTL. Auch das öffentlich-rechtliche Rahmenprogramm wurde stärker genutzt als das von RTL. Hohe Zustimmungswerte gab es für Qualität, Professionali- tät und Kompetenz der Sender, und auch die Präsentation wurde als hochwertig wahrgenom- men. 94 Prozent wollen ARD und ZDF auch künftig als WM-Sender. Nur eine Minderheit hielt das Volumen der WM-Berichterstattung für überzogen. (UN2)

[227-L] Gerhard, Heinz: Die Fußball-WM als Fernsehevent: Analyse der Zuschauerakzeptanz bei Fußball- Weltmeisterschaften 1954 bis 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 9, S. 465-474 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/09-2006_gerhard.pdf?foid=17881)

INHALT: Fußball im Fernsehen hat in Deutschland eine lange und erfolgreiche Tradition. Bereits die Weltmeisterschaft 1954 war das erste große Fußballereignis im deutschen Fernsehen, wo- bei es bis 1962 noch keine Messung der Einschaltquoten gab. Die Weltmeisterschaften von 1966 bis 1974 waren von deutschen Erfolgen und hohen Einschaltquoten geprägt. Seit der WM 1978 erweiterten ARD und ZDF ihr Einschaltquotenmessverfahren auf die Erfassung von Personenreichweiten. Während bei der WM 2002 die Ausstrahlungsrechte für Free-TV und Pay-TV gesplittet wurden und für die Free-TV-Sender nur ein begrenztes Kontingent von Spielen verblieb, was zu deutlich nachlassenden Zuschauerzahlen führte, gab es von der WM 2006 in Deutschland wieder deutlich mehr Übertragungen im Free-TV. Umfragen haben er- geben, dass die Zuschauer große Sportereignisse wie Fußball-Weltmeisterschaften und O- lympische Spiele bei ARD und ZDF und nicht bei den kommerziellen Sendern sehen möch- ten. (UN2)

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[228-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette: Offliner: Vorbehalte und Einstiegsbarrieren gegenüber dem Internet bleiben bestehen ; ARD/ZDF-Offline-Studie 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 8, S. 416-430 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/gerhards.pdf?foid=17750)

INHALT: Offliner, d.h. Personen, die Online nicht nutzen, haben nach wie vor große Vorbehalte gegenüber dem Internet. Nutzwerte und Attraktivität bleiben weitgehend unerkannt. Dies gilt vor allem für die internetfernen Offlinertypen der Desinteressierten, Ablehnenden und Dis- tanzierten. Nach den aktuellen Ergebnissen der ARD/ZDF-Online-Studienreihe 2006 sind 40,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre noch immer ohne Internetanschluss, und es wird damit gerechnet, dass auch mittelfristig mehr als 20 Millionen Bundesbürger dem Internet fernbleiben werden. Erstmals sind allerdings 2006 weniger Frauen offline als online. Überra- schenderweise hat der Anteil der Offliner bei den Berufstätigen zu- und gleichzeitig bei den Arbeitslosen abgenommen. Die Mediennutzung der Offliner wird vom Fernsehen dominiert. Über einen Computer verfügt nur ein Viertel der Offliner. Die Anschaffungsabsicht eines On- lineanschlusses bleibt stabil niedrig bei 20 Prozent der Offliner. Argumente gegen das Inter- net sind für Offliner das angenommene Suchtpotenzial des Internets wie auch zunehmend Vorbehalte wegen pornographischer und extremistischer Inhalte. Auch die Datensicherheit wird negativ bewertet. Eine leichtere Installation und unkomplizierte Bedienung würden den Einstieg in das Internet erleichtern. (UN2)

[229-L] Gleich, Uli: Nutzung neuer Medien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 10, S. 538- 544 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/10-2006_fodi.pdf?foid=18031)

INHALT: Durch die fortschreitende Digitalisierung der Medien entstehen neue Angebote, über deren (Markt-)Chancen und Folgen (u.a. für die bisherige Mediennutzung) ausgiebig disku- tiert und geforscht wird. Dabei geht es sowohl um die "Konvergenz" von Fernsehen und In- ternet (z.B. "Triple Play" und "Multimedia Home Platform", MHP) als auch um die (Weiter- )Entwicklung digitaler Angebote im Bereich Fernsehen und Radio (z.B. "iTV" und "DAB") sowie um Veränderungen im Bereich der Mobilkommunikation (z.B. "Mobile TV"). Der Bei- trag gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und stellt Studien vor, die sich den Fragen nach der Akzeptanz solcher neuen Medienangebote und den möglichen Einflüs- sen auf das Medienverhalten widmen. Dabei zeigt sich, dass das Fernsehen nach wie vor als Schwerpunkt der privaten Mediennutzung gilt und damit für die überwiegende Zahl der Me- diennutzer noch immer Leitmedium ist. Gleichzeitig haben immer mehr Menschen Zugang zum Internet. Dessen tägliche Nutzungsdauer erreicht jedoch noch längst nicht das Niveau des Fernsehens oder Radios. Vieles deutet darauf hin, dass die verstärkte Nutzung es Internets nur wenig zu Lasten der traditionellen Medien geht. Vielmehr ist - insbesondere bei den jün- geren Gruppen - eine parallele Nutzung zu beobachten. Von einem Verdrängungseffekt kann also derzeit noch keine Rede sein. Ein differenzierter Blick zeigt auch, dass Fernsehen und Internet für die Nutzer Funktionen erfüllen, die sich entweder überschneiden und somit häufig zur Parallelnutzung führen oder aber jeweils medienspezifisch sind. (UN2)

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[230-L] Gleich, Uli: Determinanten der Mediennutzung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 9, S. 490-494 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/09-2006_fodi.pdf? foid=17883)

INHALT: "Was machen die Menschen mit den Medien?" Diese Frage lässt sich auf der Grundla- ge der Ergebnisse quantitativer Nutzungsforschung relativ leicht beantworten. So geben die telemetrischen Daten der GfK valide Auskunft darüber, wer wie oft und wie lange welche Fernsehangebote nutzt und wie häufig von einem Programm auf ein anderes umgeschaltet wird. Diese Daten beantworten die oben gestellte Frage aber nur zum Teil Warum Menschen bestimmte Medienangebote wählen, wovon solche Selektionsentscheidungen abhängen, wie entsprechende Entscheidungsprozesse ablaufen und welche Faktoren darüber entscheiden, ob ein Programm weiter verfolgt oder abgebrochen wird, kann aus den reinen Nutzungsdaten kaum erschlossen werden. Im Rahmen der medienpsychologischen Forschung beschäftigt sich daher eine Reihe von Studien mit solchen, das "Medienhandeln" betreffenden Fragen nach den Motiven der Mediennutzung und nach den kognitiven, emotionalen und verhaltens- bezogenen Prozessen. Die Ergebnisse der im Beitrag vorgestellten Studien können zur Erklä- rung der Selektion und Persistenz der Mediennutzung beitragen. (UN2)

[231-F] Hagenah, Jörg, Dr.; Gilles, David; Dudzik, Dominika; Puleri, Cristiana (Bearbeitung); Meulemann, Heiner, Prof.Dr. (Leitung): Medienrezeption in Deutschland nach der Einführung des dualen Rundfunks. Eine Aufbe- reitung und Analyse der Daten der Media-Analysen

INHALT: Das MLFZ untersucht den Wandel der Nutzung elektronischer Medien seit den 1970er Jahren. Dabei geht es um die Frage, wie die Einführung neuer Medien die Nutzungsgewohn- heiten verändert hat, ob sich bestimmte Nutzertypen herausgebildet haben oder sich die Schwerpunkte der täglichen Nutzung verlagert haben. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 60.000; Personen ab 14 Jahren, Auftraggeber der Media- Analysen ist die Arbeitsgemeinschaft Medien-Analyse; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hagenah, J.; Meulemann, H.; Akinci, H.: European Data Watch: German Media-Analyse (MA): a large scale commercial data source available for secondary analyses on media use and social change. in: Schmollers Jahrbuch: Journal of Applied Social Sciences Studies/ Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Vol. 126, 2006, Iss. 1, pp. 129-137.+++Hagenah, J.: Sozialer Wandel und Mediennutzung in der Bundesrepublik Deutschland: Nutzung der Daten der Media-Analyse von 1972 bis 2000 für Sekundäranaly- sen. Tagungsbericht zum 1. Workshop des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungs- zentrums (MLFZ) am 5./ 6.11.04 in Köln. in: ZA-Informationen, Nr. 55, 2004, S. 137-141. Unter: http://www.za.uni-koeln.de/publications/pdf/za_info/ZA-Info-55.pdf abrufbar.+++ Hagenah, J.; Akinci, H.: Sekundäranalysen der Daten der Media-Analyse mit Hilfe des Servi- ceangebots des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums (MLFZ). in: ZA- Information, Nr. 53, 2003, S. 182-190. Unter: http://www.za.uni-koeln.de/publications/pdf/ za_info/ZA-Info-53.pdf abrufbar.+++Hagenah, J.; Best, H.: Die Rolle von Auswahl- und Be- fragungsverfahren am Beispiel der Media-Analyse: Grundgesamtheit und Inhalte im Ver- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 135 1.6 Mediennutzung

gleich zwischen telefonisch und persönlich-mündlich erhobenen Daten. in: Gehrau, V.; Fret- wurst, B.; Krause, B.; Daschmann, G. (Hrsg.): Auswahlverfahren in der Kommunikationswis- senschaft. Köln: von Halem 2005, S. 223-250. ISBN 3-938258-10-1. ART: Diplom; Magister; Habilitation; gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAG- GEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Medien- wissenschaftliches Lehr- und Forschungszentrum (Greinstr. 2, 50939 Köln) KONTAKT: Hagenah, Jörg (Dr. Tel. 0221-470-6163, e-mail: [email protected])

[232-L] Hagenah, Jörg; Meulemann, Heiner (Hrsg.): Sozialer Wandel und Mediennutzung in der Bundesrepublik Deutschland, (Schriften des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums Köln, Bd. 1), Münster: Lit Verl. 2006, 248 S., ISBN: 3-8258-9413-4 (Standort: USB Köln(38)-33A5987)

INHALT: "Die Massenmedien haben in den letzten Jahrzehnten einen wachsenden Anteil des Lebensalltags der Bevölkerung eingenommen. Dies lässt sich auch den Daten der Leser- und Media-Analysen entnehmen, die seit 1954 bzw. 1972 die Mediennutzung der deutschen Be- völkerung nachzeichnen. Im vorliegenden Band wird das Erhebungsmodell (kritisch) vorge- stellt und spezifische Aspekte der Mediennutzung wie die Rolle der Zeitverfügbarkeit und die Bindungskraft von Fußballweltmeisterschaften werden untersucht. Themen sind zudem Aus- gabe- und Rezeptionsverhalten älterer Menschen und die Lebensstile der Deutschen." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Jörg Hagenah & Heiner Meulemann: Sozialer Wandel und Mediennutzung in der Bundesrepublik Deutschland: Nutzung der Daten der Media-Analyse für Sekundäranalysen (7-16); Teil 1: Media-Analyse-Erhebungsmodell: Kontinuität und Wechsel: Dieter K. Müller & Lothar Mai: Das Erhebungsmodell der Media-Analyse Radio (18-34); Henning Best & Jörg Hagenah: Vom persönlichen zum telefonischen Interview: Probleme der Stichproben-Zusammensetzung und des Antwortverhaltens (35-56); Edmund Lauf: Tageszeitungsnutzung in der Media-Analyse, der Allensbacher Werbeträgeranalyse und in der Langzeitstudie Massenkommunikation (57-70); Teil 2: Bedingungen und Wirkungen der Mediennutzung: Wolfgang Seufert & Monika Suckfüll: Zeitverfügbarkeit und Zeitbewer- tung als Erklärungsfaktoren der individuellen Mediennutzung (72-92); Jörg Hagenah & Rai- ner Schliermann: Fußball für Alle: Binden Welt- und Europameisterschaften ein größeres Publikum an die Bundesliga? (93-120); Teil 3: Mediennutzung und Ausgabeverhalten älterer Menschen: Nicole Gonser & Helmut Scherer: Die vielfältige Mediennutzung älterer Men- schen: Eine Auswertung der Media-Analysen im Hinblick auf Menschen ab 50 Jahren (122- 138); Michael Doh & Roman Kaspar: Entwicklung und Determinanten der Internetdiffusion bei älteren Menschen (139-156); Uwe Fachinger: Nutzung der Daten der Media-Analyse zur Identifizierung von altersspezifischem Ausgabeverhalten (157-173); Teil 4: Sozialer Wandel, Mediennutzung und Lebensstile: Anke Wahl: Lebensstile im Kontext von Generationen- und Lebenszykluseinflüssen (175-204); Maren Risel: Westdeutsche Lebensstile Ende des 20. Jahrhunderts. Eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang von Sozialstruktur und Lebensstil (205-229); Haluk Akinci: Lebensstile, Sozialstatus und Mediennutzung (230-246).

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[233-L] Hagenah, Jörg: Möglichkeiten der Nutzung von Media-Analyse-Radiodaten für Sekundäranalysen von 1972 bis heute, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 3, S. 457-485 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Seit vielen Jahren stehen die Daten der Media-Analyse für wissenschaftliche Sekun- däranalysen bereit. Bis 2002 wurden sie allerdings nur selten von Kommunikationswissen- schaftlern genutzt. Dies hat sich mit der technischen Aufbereitung der Daten in das SPSS- Format ein wenig geändert, doch lässt sich bis dato nicht von einer problemlosen Datennut- zung sprechen. Insbesondere eine wünschenswerte longitudinale Nutzung ist aufgrund der Unübersichtlichkeit der Datenmengen kaum von einzelnen Wissenschaftlern innerhalb des Arbeitsalltags zu realisieren. Daher wurde eine Dokumentenanalyse der Fragebögen und Co- depläne für den Kernbereich der senderspezifischen Radionutzung durchgeführt, so dass nun das 1987 eingeführte aktuelle Abfragemodell dem davor liegenden gegenübergestellt werden kann: Problemlos lassen sich die Abfrageblöcke zu Generalund Zeitfilter längsschnittlich nut- zen; methodisch problematisch zeigt sich jedoch die longitudinale Nutzbarkeit von Frequenz- abfrage und Tagesablauf auf der einen sowie der abgeleiteten Nutzungswahrscheinlichkeiten, Kontaktsummen und Varianzen auf der anderen Seite." (Autorenreferat)

[234-L] Hamm, Marion: Proteste im hybriden Kommunikationsraum: zur Mediennutzung sozialer Bewegungen, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 77-90

INHALT: "Anhand eines aktuellen Beispiels analysiert Marion Hamm, wie lokal gebundener Straßenprotest von Mediennutzung und medialer Selbst-Repräsentation Gebrauch macht. Heutige Protestgeographien, so ihr Ergebnis, setzen sich zusammen aus dem Straßenraum, durch das Internet vermittelte Kommunikationsräume und dem Repräsentationsraum alterna- tiver Medien und herkömmlicher Massenmedien. Die traditionellen Muster des Straßenpro- tests werden ergänzt durch eine Aneignung einer breiten Spanne von Medientechnologien. Die Mediennutzung erfolgt dabei in der Tradition der Do-It-Yourself Kultur. Beschrieben wird die Entstehung von Indymedia und den Independent Media Centers. Die Wahrnehmung von räumlichen und sozialen Abständen kann durch digitale Kommunikationstechnologie, die parallel zur Aneignung öffentlicher Räume zum Straßenprotest genutzt werden, verschoben werden. Hierdurch ergeben sich neue geographische, affektive und politische Handlungsspiel- räume für Protest sozialer Bewegungen." (Autorenreferat)

[235-F] Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Bearbeitung): Konvergenz aus Nutzerperspektive - das Konzept der Kommunikationsmodi

INHALT: Mit diesem Eigenprojekt setzt das Institut frühere Arbeiten zur Zukunft der Fernseh- nutzung fort. Angesichts der absehbaren Schwierigkeit der Forschung (wie auch der Medien- anbieter), in technisch weiter konvergierenden Medienumgebungen Tendenzen der Medien- nutzung an der Nutzung der jeweiligen Einzelmedien festzumachen, wird das Konzept des Kommunikationsmodus vorgeschlagen. Dieses verdient deshalb besondere Aufmerksamkeit, weil es zunehmend schwerer wird, anhand der Nutzung eines bestimmten technischen Geräts zu erkennen, was die Nutzer tun. Beim Umgang mit Geräten, die - vereinfacht gesagt - "alles" soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 137 1.6 Mediennutzung

können, wissen letztlich nur die Nutzer selbst, was sie konkret tun, d.h. in welchem Kommu- nikationsmodus sie sich aktuell befinden. Die These dabei ist, dass zwar die Grenzen zwi- schen technischen Mediendiensten verschwimmen, dass aber die Grenzen zwischen verschie- denen Kommunikationsmodi und ihre psychische, soziale und kulturelle Bedeutung erhalten bleiben. Integration alter und neuer Medien bedeutet nicht, dass die mit verschiedenen Me- dien verbundenen spezifischen Gebrauchsweisen und Alltagsroutinen sich nivellieren und in einer unspezifischen allgemeinen kommunikativen Aktivität aufgehen. Im Gegenteil: Vorlie- gende empirische Befunde, insbesondere solche, die gezielt nach den medienübergreifenden Mustern individueller Mediennutzung suchen, verweisen auf die Herausbildung sehr spezifi- scher Arbeitsteilungen zwischen den verschiedenen Mediendiensten. Diese und die mit ihnen verbundenen Kommunikationsmodi wird das Institut künftig systematisch untersuchen; damit stellt dieses Vorhaben ein sozialwissenschaftliches Pendant zu den rechtswissenschaftlich motivierten Arbeiten zu einer dienstespezifisch diversifizierten Informationsordnung dar, bei denen mehrfach die Frage nach der Abgrenzung zwischen verschiedenen Kommunikations- modi aufgetreten ist. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hasebrink, U.: Konvergenz aus Nutzerperspektive: das Konzept der Kommunikationsmodi. in: Hasebrink, U.; Mikos, L.; Prommer, E. (Hrsg.): Mediennut- zung in konvergierenden Medienumgebungen. Reihe Rezeptionsforschung, Bd. 1. München: Fischer 2004, S. 67-86. ISBN 3-88927-341-6. ARBEITSPAPIERE: Hasebrink, U.: Radio au- diences with converging media environments. Fall Radio Meeting 2005 zum Thema "How to make radio and unavoidable element in an advertising campaign?" der Association of Televi- sion and Radio Sales Houses -EGTA- am 23. November 2005 in Hamburg.+++Ders.: Trends zur Mediennutzung. Vortrag bei der Kommission zu Informations- und Telekommunikations- technologien des Wirtschaftsrats der CDU Hamburg am 20. September 2005.+++Ders.: "Re- zeptionsmodalitäten". Zusammenfassung der Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptionsfor- schung in der DGPuK am 23./ 24. Januar 2004 in Salzburg. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-450217-81, Fax: 040-450217-99, e-mail: [email protected])

[236-L] Hasebrink, Uwe; Popp, Jutta: Media repertoires as a result of selective media use: a conceptual approach to the analysis of patterns of exposure, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol.31/2006, Nr. 3, S. 369-387 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdi- enst erhältlich)

INHALT: Die Beitrag stellt einen neuen Ansatz für theoretische und empirische Forschungsarbeit auf der Ebene von Medienrepertoiren vor. Zunächst werden die theoretischen Ansätze erläu- tert, die es ermöglichen, Medienrepertoire zu erklären und sie mit den wichtigsten Ansätzen zur Erforschung des selektiven Rezipientenverhaltens zu verbinden. In einem zweiten Schritt wird zur empirischen Analyse von Medienrepertoiren eine Kombination von Sekundäranaly- sen vorhandener Untersuchungen zur Mediennutzung und qualitativer Untersuchungen der in- ternen "Struktur" solcher Repertoire und ihrer praktischen Bedeutung für das Alltagsleben der Nutzer vorgeschlagen. Diese Vorschläge für Sekundäranalysen werden durch zwei Beispiele 138 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

illustriert, die auf unterschiedlichen Datensätzen basieren und sich auf unterschiedliche Ana- lyseebenen beziehen. (UNübers.)

[237-F] Henrichwark, Claudia (Bearbeitung); Röhner, Charlotte, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung): Milieuspezifischer Medienhabitus von Grundschulkindern im Kontext von 'digital divide' und der Reproduktion sozialer Ungleichheit im Bildungssystem

INHALT: Vor dem Hintergrund eines wachsenden Bildungsgefälles in der deutschen Gesellschaft soll im Forschungsprojekt das computerbezogene Medienhandeln sozial und ethnisch diffe- renter Familien untersucht werden. Die Studie wird in der Überzeugung konzipiert, dass in der ständigen Ausweitung digitaler und online verfügbarer Informationen einerseits die Chance der Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen an einem umfassenden Wissensbestand steckt. Andererseits kann das Internet nur dann einen Beitrag zur gesellschaftlichen Hand- lungsfähigkeit leisten, wenn entsprechende Handhabungs- und Reflexionskompetenzen auf Seiten des Internetnutzers vorhanden sind. Der Erwerb dieser Kompetenzen muss vor dem Hintergrund von Mediennutzungsgewohnheiten und -präferenzen betrachtet werden, die je nach schichtspezifischen Sozialisationsbedingungen variieren. So wird der Einzelne jeweils in die Kultur eines bestimmten sozialen Segments hineinsozialisiert, wodurch sich neben den Bildungsaspirationen auch seine Medienhandhabung ausprägt. Dieses habitualisierte Medien- handeln wiederum beeinflusst die Bildungsbiografie, die ihrerseits auf das soziale Milieu zu- rückwirkt. Im Fokus der Studie steht die Erforschung, Rekonstruktion und Dokumentation milieuspezifischer, musterhafter Strukturen der Wahrnehmung und Akzeptanz des lernförder- lichen Potenzials digitaler Medien im familiären Alltag. Diese Muster - so die Grundannahme der Studie - bilden das Gerüst für sich herausbildende Handlungsoptionen, Zuwendungsmoti- ve, sowie bildungs-relevante Nutzungspräferenzen und -strategien. Leitfrage: Wie äußern sich habitualisierte Nutzung, Präferenzen und Kontextualisierung digitaler Medien im familiären Alltag? Die Erkenntnisse der Studie sollen in der Folge dazu dienen - unter Berücksichtigung milieuspezifischer Besonderheiten - Konzeptionen zu entwickeln, die langfristig Kindern aus bildungsfernen Milieus die erfolgreiche Teilnahme an der Wissensgesellschaft ermöglichen. METHODE: Im Zentrum der weiteren empirischen Forschung steht die Rekonstruktion und Do- kumentation bildungsbezogener Kontextualisierungen von Computer und Internet in familiä- ren Zusammenhängen, die in Familienmonografien dargestellt werden sollen. Methodisch umfasst die geplante qualitative Erhebung teilstrukturierte Einzel-Interviews mit Kindern (problemzentriert), teilstrukturierte Interviews mit deren Eltern/ Bezugspersonen (biogra- fisch) und abschließende Familiengespräche (Gruppendiskussionen) ART: Dissertation BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Päda- gogik Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe (Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0202-439-37380202, Fax: 0202-439-3486, e-mail: [email protected])

[238-F] Hermeking, Marc, Dr.phil. (Bearbeitung): Kulturelle Einflüsse auf Nutzung und Gestaltung des Internet/ www soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 139 1.6 Mediennutzung

INHALT: Kulturelle Werte und Kommunikationsstile haben Einfluss auf die Nutzung von Me- dien und die Gestaltung ihrer Inhalte. Ergebnisse der interkulturellen Marketing-Forschung (insb. Werbeforschung) und der interkulturellen Kommunikation (insb. Hall, Hofstede u.a.) werden auf das neue Medium Internet und sein World Wide Web (www) übertragen bzw. ü- berprüft. Der "Digitale Graben" lässt sich so z.B. auch kulturell erklären und verstehen. ZEITRAUM: 2001-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA, Japan u.a. METHODE: Vergleich der Nutzung/ Diffusion des Internets (www) in ausgewählten Kulturen; Vergleich der Seitengestaltung (Webseiten-Design) beispielhaft in ausgewählten Kulturen. Untersuchungsdesign: Zeitreihe; Querschnitt (Ländervergleich) DATENGEWINNUNG: In- haltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.000; www - ca. 100 Unternehmens-Webseiten bzw. Organisations-Webseiten -incl. Homepages- in 10 Ländern -verschiedene Branchen, lo- kale und internationale Firmen-; Auswahlverfahren: Quota; Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Veröffentlichungen zur Nutzung des Internet -www- weltweit, diverse Quel- len; Auswahlverfahren: ca. 10 ausgewählte Länder/ Kulturen). Hermeneutik; Ethnografie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hermeking, M.: Culture and internet consumption: contributions from cross-cultural marketing and advertising research. in: Journal of Computer Mediated Communication (JCMC), Vol. 11, 2005, issue 1. See: http://jcmc.indiana.edu/vol11/issue1/ hermeking.html .+++Hermeking, M.: Cultural influences on internet diffusion and website acceptance. Some findings from cross-cultural marketing research. in: Sudweeks, Fay; Ess, Charles (eds.): Cultural attitudes towards technology and communication. Proceedings of the Fourth International Conference on Cultural Attitudes towards Technology and Communica- tion. Karlstadt (Sweden), 27 June - 1 July 2004. 2004, pp. 442-453. ISBN 0-86905-862-2. ARBEITSPAPIERE: Hermeking, M.: Internationaler Auftritt der EADS im World Wide Web. Eine Expertise zur interkulturellen Unternehmenskommunikation im Internet im Auftrag der EADS. 2001. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[239-L] Hermes, Joke: Citizenship in the age of the Internet, in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 3, S. 295-309 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/3/295)

INHALT: Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) haben zu Veränderungen bei den Medieninhalten und den Praktiken der Medienrezeption geführt. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich diese Veränderungen auf die Praktiken bür- gerschaftlichen Engagements ausgewirkt haben. Zu Beginn wird gezeigt, in welch enger Be- ziehung die Vorstellungen von bürgerschaftlichem Engagement zu der Ausbildung von öf- fentlicher Meinung stehen, die wiederum nach allgemeiner Auffassung vom Journalismus ge- nährt wird. In dieser Hinsicht ist der Niedergang des Zeitungslesens ein Phänomen, das An- lass zur Sorge gibt. Als Konsequenz einer näheren Betrachtung der Veränderungen bei den Nachrichten selbst (z.B. die Einbeziehung sog. "Vox-Pop-Elemente" und der weitverbreitete Einsatz von Umfragen) und der Untersuchung der Frage, wie die Praktiken der Präsentation 140 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

normaler Menschen auf einen umfassenderen Begriff von Staatsbürgerschaft und bürger- schaftlichem Engagement hindeuten, plädiert der Beitrag für den sensibilisierenden Ansatz einer "kulturellen" Staatsbürgerschaft. Da die IuK-Technologien am sichtbarsten durch das Internet verkörpert werden, werden eine Reihe von Beispielen aus dieser Perspektive erläu- tert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass IuK-Technologien nicht notwendigerweise eine neue Art von Bürgern produzieren, aber dass sie einen Beitrag zu neuen und wichtigen bür- gerschaftlichen Praktiken leisten. (UNübers.)

[240-L] Hoffmann, Dagmar: Die Mediennutzung von Jugendlichen im Visier der sozialwissenschaftlichen Forschung, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 15-21

INHALT: "Medien spielen für Jugendliche eine wichtige Rolle. In den öffentlichen Debatten werden sie jedoch meist nur unter dem Aspekt der Jugendgefährdung diskutiert, nach ihrer alltäglichen Bedeutung für Jugendliche wird kaum gefragt. Auch in der Jugendmedienfor- schung herrscht offensichtlich Schubladendenken vor: die einen hängen einer kulturpessimis- tischen Perspektive an und können den Medien nichts Positives abgewinnen. Die anderen ver- folgen medienkulturelle Ansätze, in denen die Potenziale der Medien für Jugendliche betont werden. Um ein angemessenes Bild der Bedeutung der Medien für Jugendliche zu erhalten, wäre es an der Zeit, sich von diesen 'Schubladen' zu lösen." (Autorenreferat)

[241-L] Hoffmann, Jella: "Play it again, Sam": a differentiating view on repeated exposure to narrative content in media, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 389-403 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Phänomen der Wiederholung ist in der Kommunikation weit verbreitet, hat aber bislang in der Kommunikationsforschung wenig Beachtung gefunden. Der Beitrag unter- nimmt erste Schritte bei dem Versuch zu beschreiben, differenzieren und erklären, warum man sich bestimmten Formen von Kommunikation wiederholt aussetzt. Zunächst werden die- se unterschiedlichen Formen beschrieben und analysiert; danach konzentriert sich der Beitrag auf die Kommunikationsform Spielfilm. Es wird nach möglichen Motiven dafür gefragt, wa- rum man sich dieselben Medieninhalte immer und immer wieder anschaut. Dabei werden so- wohl die Wiederholungsprozesse als auch situationsbedingte und persönliche Variablen be- rücksichtigt. Die ursprünglichen theoretischen Überlegungen werden sowohl durch vorlie- gende empirische Befunde als auch die Ergebnisse einer Untersuchung mit einer Fokusgruppe unterstützt, erweitert und spezifiziert. Abschließend werden weitere Fragen im Zusammen- hang mit der wiederholten Aufnahme narrativer Medieninhalte diskutiert. (UNübers.)

[242-L] Höflich, Joachim R.; Hartmann, Maren (Hrsg.): Mobile communication in everyday life: ethnographic views, observations and reflections, (Kommunikationswissenschaft, Bd. 2), Berlin: Frank & Timme 2006, ISBN: 3-86596-041-3 (Standort: UB Marburg(4)-Hv2006-0043) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 141 1.6 Mediennutzung

INHALT: "The mobile phone has become an integral part of our everyday life communication - in this sense a domestication of a 'nomadic' medium has taken place. For the very reason that the telephone has left its fixed home environment, it requires us to take an 'ethnographic view' in describing both this development and the changes taking place therein. Mobile Communi- cation in Everyday Life takes a closer look at the mobile phone as an object of inquiry in the tradition of the so-called media ethnography. Consequently, the benefits and limitations of such research designs are the focus of the book. Some contributions focus on the tension be- tween private and public communication, others on cultural dimensions. Overall, the book presents a range of the most up-to-date research in the field of mobile communication." (au- thor's abstract). Contents: I. Introducing the Ethnographic View: Joachim R. Höflich & Maren Hartmann: Introduction (11-18); Joachim R. Höflich: Places of Life - Places of Communica- tion: Observations of Mobile Phone Usage in Public Places (19-54); II. Visualisations: Lee Humphreys: Photos and Fieldwork: Capturing Norms for Mobile Phone Use in the US (55- 78); Daisuke Okabe & Mizuko Ito: Everyday Contexts of Camera Phone Use: Steps Toward Techno-Social Ethnographic Frameworks (79-102); Virpi Oksman: Mobile Visuality and Everyday Life in Finland: An Ethnographic Approach to Social Uses of Mobile Image (103- 122); III. Relationships: Bella Ellwood-Clayton: Unfaithful: Reflection of Enchantment, Dis- enchantment and the Mobile Phone (123-144); Rich Ling: "I have a free phone so I don't bother to send SMS, I call" - The Gendered Use of SMS Among Adults in Intact and Di- vorced Families (145-172); IV. Dis/Appearances: Santiago Lorente: Another Kind of 'Mo- bile': Mobiles in Terrorist Attacks (173-202); Leopoldina Fortunati & Amalia Cianchi: Fash- ion and Technology in the Presentation of the Self (203-226); Amparo Lasen: How to Be in Two Places at the Same Time? Mobile Phone Use in Public Places (227-254); V. Ethnogra- phy? Richard Harper & Steve Hodges: Beyond Talk, Beyond Sound: Emotional Expression and the Future of Mobile Connectivity (255-272); Maren Hartmann: A Mobile Ethnographic View on (Mobile) Media Usage? (273-298); Friedrich Krotz: Ethnography, Related Research Approaches and Digital Media (299-320).

[243-L] Huber, Nathalie; Meyen, Michael (Hrsg.): Medien im Alltag: qualitative Studien zu Nutzungsmotiven und zur Bedeutung von Medien- angeboten, (Mediennutzung, Bd. 7), Münster: Lit Verl. 2006, 290 S., ISBN: 3-8258-9234-4 (Standort: USB Köln(38)-33A1980)

INHALT: "Medien sind in den Alltag eingewoben, fungieren als Tagesbegleiter und werden meist beiläufig und ohne große Anstrengung genutzt. Doch was treibt Menschen dazu, ihre Zeit medialen Angeboten zu widmen? Von welchen Faktoren wird die Mediennutzung beein- flusst? Gibt es gruppenspezifische Nutzungsmuster? Und warum werden einzelne Formate und Medien genutzt? In den Beiträgen dieses Buches werden die Bedürfnisstrukturen und die Alltagsbeanspruchung von Rezipienten in den Mittelpunkt gerückt und dadurch Alltagsmus- ter einzelner Nutzergruppen und Nutzungsmuster einzelner Formate und Medien präsentiert. Hieraus werden Mediennutzungsmotive abgeleitet und Rückschlüsse auf den Stellenwert me- dialer Inhalte gezogen. Der Einsatz von Leitfadeninterviews und Gruppendiskussionen er- brachte eine Vielzahl neuer sowie eine Ausdifferenzierung bereits bekannter Mediennut- zungsmotive, wodurch die in diesem Sammelband präsentierten Studien auch für Medienma- cher interessant werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nathalie Huber: Den Motiven auf der Spur. Chancen und Grenzen von qualitativen Studien zur Mediennutzung. Eine Ein- führung (13-44); Johanna Chodura: 'Ich bekomme es ja live mit, bekomme ja die Wahrheit 142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

mit.' Mediennutzung von Politikern (45-60); Meike Biernattki: 'Gute Ideen, prima, super, fer- tig. Kunststunde steht.' Mediennutzung von Lehrern (61-76); Melanie Hattke: 'So großartig mit Weggehen ist halt nicht.' Mediennutzung von Hausfrauen und Hausmännern (77-94); Ste- fanie Hübsch: 'Schröder ist wichtiger als das, was in der Türkei passiert'. Mediennutzung tür- kischer Migrantinnen in Deutschland (95-110); Sonja Kunz: 'Ich mag Deutschland zwar, aber das ist nicht mein Land.' Mediennutzung von Franzosen in München (111-122); Nathalie Hu- ber: Was beeinflusst die Mediennutzung? Über die Bedeutung der Merkmale 'Position' und 'Einstellung'. Ein Fazit (123-132); Jan Zimmermann: 'Alles - und das pfiffig und kurz.' Moti- ve für die Nutzung von 'Welt Kompakt' (133-150); Dorothea Habicht: 'Die sprechen den Leu- ten aus der Seele.' Motive für die Nutzung der 'Bild-Zeitung' (151-168); Henning Roch: 'Der Dr. Sommer beantwortet das ja eigentlich immer.' Jugendzeitschriften im Alltag (169-190); Harriet Köhler: 'Ich kenne auch einen netten Raver.' Musik im Leben von Gymnasiasten (191-208); Elisabeth Kuhn: 'Die Kinder fragen sich gegenseitig: Wie funktioniert das?' Inter- net in Grundschulen. Zur Entwicklung von Medienkompetenz im Unterricht und zu den Nut- zungsmotiven der Kinder (209-224); Katharina Haas: 'Ups, in den Zeichentrickfilm gehen so viele Leute? Ach so, animiert!' Der computergenerierte Animationsfilm und seine Zuschauer (225-246); Lena Wickert: 'Das muss schon Samt sein - das verbindet man mit Theater.' Das Theater und sein Publikum (247-266); Nathalie Huber: Mediennutzung als Identitätsmana- gement. Ein Fazit (267-272).

[244-L] Jäckel, Michael; Wollscheid, Sabine: Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im familialen Kontext: eine Analyse mit Zeitbudgetdaten, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 11, S. 585-594 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/ 28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www. ard-werbung.de/showfile.phtml/11-2006_jaeckel.pdf?foid=18408)

INHALT: Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen beginnt in der Familie, und das Elternvorbild wirkt sich auf die Mediengewohnheiten ihrer Kinder aus. Vor diesem Hinter- grund geht die Untersuchung unter anderem der Fragestellung nach, wie hoch die Eigen- und Fremdanteile beim Zustandekommen von jugendlichen Mediennutzungsgewohnheiten sind. Ein weiteres Forschungsziel besteht in der Beschreibung von Nutzergruppen des Fernsehens und gedruckter Medien im Familienumfeld. Datenbasis der Untersuchung bildet die letzte Zeitbudgeterhebung (2001/2002) des Statistischen Bundesamtes. Im Rahmen einer Sekundär- analyse lässt sich zum Beispiel die Frage beantworten, wann, wie lange und mit wem Kinder Medien genutzt haben. Anhand der Daten wurden insgesamt neun jugendliche Seher- und Le- sertypen gebildet, die sich hinsichtlich ihrer Lese- und Freizeitbudgets unterscheiden. Unter den Schülern ab 12 Jahre waren die wenig lesenden Durchschnittsseher die größte Gruppe. Anhand einer Stichprobe von 758 Familien wurde gefragt, inwieweit Lese- und Fernsehnut- zungsmuster von Eltern und Kindern positiv zusammenhängen oder inwieweit dazu wider- sprüchliche Nutzungsmuster der Kinder beobachtet werden können. Unter Berücksichtigung des Familienumfeldes lassen sich sowohl jugendliche Nutzer finden, deren mediale Gewohn- heiten denjenigen ihrer Eltern entsprechen als auch solche, die dem widersprechen und damit als unerwartete Vielleser, Wenigleser usw. klassifiziert werden können. Insgesamt zeigt sich, dass Lese- und Fernsehgewohnheiten von Heranwachsenden nach wie vor in hohem Maße bildungsabhängig sind. (UN2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 143 1.6 Mediennutzung

[245-L] Kammerl, Rudolf: Internetbasierte Kommunikation und Identitätskonstruktion: Selbstdarstellungen und Re- gelorientierungen 14- bis 16-jähriger Jugendlicher, (Medienpädagogik und Mediendidaktik, Bd. 7), Hamburg: Kovac 2005, 351 S., ISBN: 3-8300-1988-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4354)

INHALT: In einer explorativen, qualitativen Längsschnittstudie wurden 30 jugendliche Internet- nutzer befragt, die mehr als 10 Stunden in der Woche mit Chatten, MUD o. ä. verbringen. Mit Hilfe von halbstrukturierten Intensivinterviews und einer Online-Erhebung wurden das Selbstkonzept, das Selbstwertgefühl und das Kontrollbewusstsein der Jugendlichen erhoben. Der Autor erstellt eine Typologie der unterschiedlichen Nutzungsmuster. Wesentliche Ergeb- nisse der Studie sind: Die Internetnutzung rangiert bei den Jugendlichen in der Rangfolge der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen hinter Freunden und sportlichen Aktivitäten. Die Inter- netnutzung wird in der Familie kaum kontrolliert. Die Identitätsentwicklung Jugendlicher ist von typischen Entwicklungsthemen geprägt, die zwar die Interessen der Jugendlichen am In- ternet beeinflussen, aber die nicht durch die internetbasierte Kommunikation bewältigt wer- den. Wichtige Einflussmöglichkeiten bezüglich der Mediennutzung Jugendlicher liegen nach Meinung des Autors bei den Eltern. Darüber hinaus verweist er auf die Kontrolle und Regu- lierung des medialen Angebots durch die Medien selbst und durch den Gesetzgeber. An die Erziehungswissenschaft stellt der Autor die Forderung, sich am öffentlichen Diskurs zu betei- ligen und die Aus- und Weiterbildung von Medienpädagogen zu fördern. (ICF)

[246-F] Kaschuba, Gerrit, Dr. (Bearbeitung): Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung mit dem Schwerpunkt "Medien und Ge- sellschaft". Evaluation des Programms

INHALT: "Das Pogramm "Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung - Medien und Per- sönlichkeitsentwicklung" der Landesstiftung Baden-Württemberg beschreibt als Ausgangsla- ge fehlende Zugangsmöglichkeiten zu neuen Technologien bei benachteiligten Jugendlichen bei gleichzeitig schnell voranschreitenden technologischen Entwicklungen, die den Umgang mit den Neuen Medien und den Erwerb von technischen und sozialen Kompetenzen erforder- lich machen. Als Ziel ist die verantwortungsvolle und kreative Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen benannt. Das Programm wurde im Zeitraum von Mai 2003 bis Oktober 2004 von Einrichtungen und Diensten der Jugendsozialarbeit, der Hilfen zur Erziehung und der Jugendarbeit in Baden-Württemberg ausgeführt, die eine breite Palette von Inhalten und Methoden in Projekten zu Neuen Medien umsetzten. Die angeleiteten Lehr-Lern-Situationen richteten sich an junge Menschen aus sozial schwachen Familien, Jugendliche mit Behinde- rung und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Gesamtleitung wurde dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V. übertragen. Insgesamt wurden 128 Projekte an 61 Standorten für die Teilnahme am Programm bewilligt. Innerhalb des Pro- gramms wurde die Aufgabe der Wissenschaftlichen Evaluation an das Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung TIFS e.V. übergeben. Ziel der wissenschaftlichen Evaluati- on war es, die Erfahrungen der beteiligten Jugendlichen im Umgang mit den Medien und die Erfahrungen der Mitarbeitenden in den Medienprojekten zu erheben, um sie für die fachliche Weiterentwicklung nutzbar und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Erhebung wurde besonders auf die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Grup- penzusammensetzung unter besonderer Berücksichtigung der Dimensionen Verantwortungs- volle Mediennutzung und Persönlichkeitsentwicklung fokussiert. Auf pädagogischer Ebene 144 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

sollten insbesondere Ergebnisse zu den Vorgehensweisen der Mitarbeitenden, den pädagogi- schen Methoden und dem Umgang mit den Kindern und Jugendlichen gewonnen werden. Die Vorgehensweise bei der Evaluation ist im Kontext von wissenschaftlicher Praxisforschung zu verorten, bei der ein zentrales Anliegen ist, das Wissen über den Untersuchungsgegenstand zu erweitern, um es für eine Weiterentwicklung der Praxis nutzbar zu machen. Das bedeutet vor allem, gelungene und weniger gelungene pädagogische Prozesse zu analysieren, um Ansatz- punkte für die Weiterentwicklung von bedarfsgerechten Angeboten zu gewinnen. Bei dieser Art der wissenschaftlichen Evaluation geht es weniger darum, die Ergebnisse anhand vorher festgelegter Kriterien zu bewerten als vielmehr darum, die durch die Evaluation gewonnenen Erkenntnisse und Informationen aufzunehmen, im Kontext des wissenschaftlichen Kenntnis- stands praxisrelevant zu verarbeiten, um sie wieder in die Praxis zurück zu vermitteln. Die Evaluation von Projekten zur Thematik "Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung - Medien und Persönlichkeitsentwicklung" bezieht sich auf die Erfahrungen der Jugendlichen im jeweiligen Medienprojekt, deren Selbstwahrnehmung und Sicht auf das medienpädagogi- sche Angebot; die pädagogischen und didaktischen Prämissen der Projektleitenden und die Durchführung des konkreten medienpädagogischen Projektes; die Erkenntnisse aller Beteilig- ten zur Persönlichkeitsentwicklung und zur verantwortungsvollen Mediennutzung der Ju- gendlichen im Rahmen der medienpädagogischen Projekte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Da die Feststellung empirischer Sachverhalte auch in den Sozialwissenschaften nie fehlerfrei ist, kann das Vertrauen in ein Ergebnis dadurch gestärkt werden, dass ein Sachver- halt durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden, unabhängiger BeobachterInnen, die Ver- wendung unterschiedlicher Datenquellen und die Analyse aus unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln abgesichert wird. Dieses Vorgehen der Triangulation konnte dank des Gesamt- settings der wissenschaftlichen Evaluation umgesetzt werden. Es wurde eine "methodologi- sche Triangulation", das heißt eine Kombination unterschiedliche Forschungsmethoden vor- genommen: Jugendliche kamen in Gruppeninterviews zu Wort, mit Professionellen und Eh- renamtlichen in der Jugendarbeit wurden Interviews geführt, in Gruppenstunden wurde teil- nehmende Beobachtung eingesetzt. Die "UntersucherInnen-Triangulation" konnte umgesetzt werden, da drei Forscherinnen am Projekt beteiligt waren. Diese wirkten bei der Vorbereitung und Durchführung der qualitativen und quantitativen Methoden und bei der Auswertung der erhobenen Daten ("Daten-Triangulation") zusammen. Damit war für die Evaluation auf allen Ebenen die Möglichkeit zur Wahrnehmung aus verschiedenen Perspektiven und zur differen- zierenden Analyse im Kontext unterschiedlicher Theorien ("Theorien-Triangulation") gege- ben. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Deutscher Pari- tätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V.; Landesstiftung Ba- den-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs- (Rümelinstr. 2, 72070 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-31758, Fax: 07071-31744, e-mail: [email protected])

[247-L] Klimmt, Christoph: Computerspielen als Handlung: Dimensionen und Determinanten des Erlebens interaktiver Unterhaltungsangebote, (Unterhaltungsforschung), Köln: Halem 2006, 224 S., ISBN: 3-931606- 91-0 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4289) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 145 1.6 Mediennutzung

INHALT: "Warum spielen immer mehr (junge und ältere) Menschen Computer- und Videospie- le? Was macht den Reiz, die Unterhaltsamkeit dieses 'Neuen Mediums' aus? Das vorliegende Buch geht diesen Fragen mit kommunikationswissenschaftlichen Theorien und Methoden nach. Zunächst wird ein theoretisches Rahmenmodell erarbeitet. Es stellt den spielerischen Erwerb neuer Lebenskompetenzen (z. B. Orientierung, Wissen) und die Erholung von alltäg- lichen Belastungen als wichtigste Funktionen unterhaltsamen Mediengebrauchs heraus. In ei- nem zweiten Schritt werden diese Überlegungen für das Erleben von Computerspielen kon- kretisiert. So entsteht ein Erklärungsmodell mit drei Ebenen, das 'Selbstwirksamkeitserleben', 'Spannung und Lösung' und 'simulierte Lebenserfahrungen' als zentrale Dimensionen des Un- terhaltungserlebens beim Computerspielen identifiziert. Zwei Experimentalstudien dienen der Prüfung und Weiterentwicklung wichtiger Modellannahmen. Abschließend wird eine For- schungsagenda für die weitere kommunikationswissenschaftliche Computerspieleforschung sowie die interdisziplinäre Unterhaltungsforschung insgesamt entworfen." (Autorenreferat)

[248-L] Klingler, Walter; Müller, Dieter K.: ma 2006 Radio II: Radio behält zentrale Funktion ; Standardwährung im Markt, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 9, S. 478-489 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/09-2006_klingler.pdf?foid=17882)

INHALT: Die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Radionutzungsstudie Media-Analyse (ma) sind immer auch eine Leistungsbilanz für das Medium Radio. Wenn auch die Nut- zungswerte im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig sind, so belegen der weiteste Hörer- kreis von 93,5 Prozent, die nach wie vor hohe Tagesreichweite von gut 77 Prozent, die durch- schnittliche Hördauer von 186 Minuten und die Verweildauer von 242 Minuten die konstant wichtige Funktion des Radios im Alltag der Bundesbürger. Im intermedialen Vergleich wird deutlich, dass der Hörfunk neben dem Fernsehen das einzige Medium ist, dass täglich mehr als drei Viertel der Bevölkerung erreicht. Radio begleitet viele Tätigkeiten und ist ein "Über- all-Medium". Dies bestätigen die Entwicklungen beim Radiohören im Haus und außer Haus. Die Verteilung ist annähernd konstant, wobei nach Ergebnissen der "ma 2006 Radio II" 58 Prozent der Radionutzung im Haus und 42 außer Haus erfolgen. An einem Durchschnittstag nutzen etwa 63 Prozent der Radiohörer nur ein Programm, ein Viertel hört zwei Programme. Innerhalb von 14 Tagen hören die Bundesbürger durchschnittlich vier Programme. (UN2)

[249-L] Knobloch-Westerwick, Silvia; Brück, Julia; Hastall, Matthias R.: The gender news use divide: impacts of sex, gender, self-esteem, achievement, and affiliation motive on German newsreaders' exposure to news topics, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 329-345 (Standort: USB Köln(38)- MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Um die psychologischen Ursprünge geschlechtsspezifischer Nachrichtenpräferenzen untersuchen zu können, wurde 246 deutschen Untersuchungsteilnehmern und –teilneh- merinnen ein Online-Nachrichtenmagazin in einem quasi-experimentellen Design präsentiert. Die präsentierten Artikel behandelten in gleichem Umfang Themen aus den Bereichen Sozia- les/ Interpersonales und Erfolg/ Leistung. Die Nachrichtenauswahl der Teilnehmer wurde un- auffällig protokolliert. Die Ergebnisse zeigen, dass - auch wenn man verschiedene intervenie- 146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

rende Faktoren ausschaltet - Frauen mehr über die Themen Soziales/ Interpersonales lasen als Männer, und dass Männer sich länger mit leistungs- und erfolgsorientierten Nachrichten be- fassten. Das Selbstwertgefühl der Leser und die Orientierung an der Geschlechtsrolle beein- flusste die Präferenz für die Nachrichteninhalte. Der Beitrag diskutiert darüber hinaus die Wirkungen geschlechtsspezifischer Nachrichten auf die Teilnehmer. (UNübers.)

[250-L] Korupp, Sylvia; Künemund, Harald; Schupp, Jürgen: Digitale Spaltung in Deutschland: geringere Bildung - seltener am PC, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006, Nr. 19, S. 289-294 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Nutzung von Computern und dem Internet ist in Deutschland keineswegs gleich- mäßig verbreitet. Daten aus dem Jahre 2005 lassen erkennen, dass Personen mit einem gerin- gen Bildungsniveau wesentlich seltener den PC und das Internet nutzen als Personen mit hö- herem Bildungsniveau. Auch hinsichtlich der Art der Nutzung von Computer und Internet lassen sich sozio-demographische Unterschiede feststellen. Beispielsweise ist das Program- mieren - unabhängig vom Alter vorwiegend eine Männerdomäne. Während Menschen höhe- rer Bildungsschichten den Computer häufiger zur Gestaltung der Arbeitswelt sowie zum Schreiben und Lernen verwenden, setzen Personen mit geringerer Bildung den Computer sig- nifikant häufiger zum Spielen und Musikhören, also eher im unmittelbaren Freizeitbereich ein." (Autorenreferat)

[251-L] Korupp, Sylvia E.: No man is an island: the influence of knowledge, household settings, and social context on private computer use, in: International journal of internet science, Vol. 1/2006, Iss. 1, S. 45-57 (URL: http://www.psychologie.unizh.ch/sowi/reips/ijis/ijis1_1/ijis1_1_korupp.pdf)

INHALT: "In modern societies, the digital divide indicates the emergence of a new form of social inequality. The theoretical model presented in this paper captures effects on the micro-, meso- , and macro-level. The empirical findings are replicated for the years of 1997 and 2001 of the GSOEP (the German Socio-Economic Panel). Large net effects are observed on the macro- level, for gender, Turkish ethnicity, and generation. On the micro- and the meso-level the net effects are substantial, too. Knowledge and household setting significantly add to explain who accesses computers and who does not. It remains an open question as to how a potential lack of primary social ties, i.e. living with children, may be compensated to help close the digital divide." (author's abstract)

[252-L] Korupp, Sylvia E.: Causes and trends of the digital divide: a European perspective, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3043-3051, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Starting point of the author's research is the appearance of a new form of social ine- quality: the digital divide. He defines this abstract notion as the opening cleavage between the soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 147 1.6 Mediennutzung

information poor and the information rich, forming an additional source of inequality within the already established social ordering. He deals with reasons for private computer and inter- net use. The general question is who uses internet for her or his private ends and how do we explain possible differences. Research on this topic sometimes is challenged by charges of studying a non-existent myth or 'luxury' problem. However, computer literacy seems to be significantly related to socioeconomic positions. Most of the studies deal with the numbers and counts of computers, hosts, internet connections, indicating a predominantly economistic view towards the problem. This approach, however, disregards all other social, cultural, or technological implications. His results indicate that human capital and social capital are more important than economic capital when looking at the pathways of innovation diffusion. All in all, money seems to be the least important measure to understand patterns of the unequal technology diffusion. He concludes that successful new technologies do not diffuse haphaz- ardly but systematically into our society. The usual diffusion process is a vertical movement from the highest to the lowest status position along the socio-economic strata until most hou- seholds directly or indirectly are included." (author's abstract)

[253-L] Kräuter, Mandy; Sieber, Andrea: Vertrauen und Kooperation in Zeiten multimedialer Verständigung am Beispiel von Unter- nehmern der IT-Branche, in: Astrid Schütz, Stephan Habscheid, Werner Holly, Josef Krems, Günter Voß (Hrsg.): Neue Medien im Alltag : Befunde aus den Bereichen Arbeit, Lernen und Freizeit, Lengerich: Pabst, 2005, S. 133-144, ISBN: 3-89967-238-0 (Standort: Techn. UB Chem- nitz(Ch1)-AP11800neu)

INHALT: "Softwareentwickler werden als prädestiniert für die Nutzung neuer Medien angesehen. Unsere Untersuchungen zu Kommunikation und Kooperation in kleinen Softwareunterneh- men zeigen, dass diese Annahme zu differenzieren ist. Sowohl Softwareentwickler als auch Geschäftsführer setzen Medien prinzipiell je nach praktischer Notwendigkeit ein. Die Vielfalt und Häufigkeit des Einsatzes differiert individuell. Neue Medien erproben sie zuerst mit ver- trauten Kooperationspartnern. Der Einsatz neuer Medien erfordert also zusätzlich ein gewis- ses Maß an Vertrauen, das innerhalb einer Beziehung nicht ohne Face-to-face-Kontakte ent- steht und erhalten bleibt. Ob sich Vertrauen auch bei der Kommunikation über Neue Medien reproduziert, bleibt eine offene Frage. Als Anzeichen für einen soziokulturellen Wandel kann jedoch der bewusste und reflektierte Einsatz alter und neuer Medien gesehen werden." (Auto- renreferat)

[254-L] Krings, Bettina-Johanna; Riehm, Ulrich: Internet für alle?: die Diskussion des "digital divide" revisited, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3052-3061, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich aus diskursanalytischer Perspektive mit der Frage, inwie- fern die Nutzung des Internets eine Ungleichheit stiftende Wirkung entfaltet hat und auf wel- che Weise dieser Prozess noch anhält. Die wissenschaftliche Diskussion um 'Digital Divide', die sich zu Beginn der 90er Jahre in den USA entwickelt hat, kann durch folgende Tendenzen charakterisiert werden: a) Während in den ersten Jahren in erster Linie der Zugang zum Inter- 148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

net als Indikator des Digital Divide herangezogen wurde, werden inzwischen auch Kompe- tenz, die Art der Nutzung, der Nutzen sowie die Funktionalität der Technologie in die Analy- sen mit einbezogen. b) Erst in Ansätzen wird die Diskussion darum geführt, wie empirisch haltbar das Bedrohungsszenarium eines Digital Divide tatsächlich ist und welche konkreten (negativen) Auswirkungen sich für diejenigen gesellschaftlichen Gruppen eingestellt haben, die das Internet nicht nutzen können oder wollen. c) Nahezu ausgeklammert bleibt die Frage, mit welchem Ziel und vor welcher gesellschaftlichen Zukunftsvision Politikstrategien formu- liert und promoviert werden, die die digitale Spaltung beseitigen sollen. Die Diskursanalyse um Digital Divide zeigt anschaulich, dass die Forderung nach allgemeinen Zugangschancen sehr häufig vor dem Hintergrund der Vision einer 'digitalen Zukunft' geführt wird. Diese 'di- gitale Zukunft' ist in einigen gesellschaftlichen Sektoren schon fortgeschritten, während ande- re Bereiche noch wenig davon berührt sind. Aus diesen Gründen plädieren die Autoren dafür, die Informatisierung der Gesellschaftals ein technologisches Projekt neben anderen techni- schen Entwicklungen im Rahmen sozialer und kultureller Prozesse zu integrieren. Auf diese Weise sollen handlungstheoretische Alternativen zur Internetnutzung offen gehalten werden, damit sich die Diskussion nicht in der wertenden Dualität von Nutzung versus Nicht-Nutzung des Internets erschöpft." (Autorenreferat)

[255-L] Lange, Andreas; Schorb, Bernd: Zwischen Entgrenzung und Restabilisierung: Medien als Generatoren von Jugend, in: Me- dien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 8-14

INHALT: "Ausgehend von den Entgrenzungs- und Verflüssigungsphänomenen von Jugend als Generationsgestalt durch den früheren Zugriff der Logik der Qualifizierung und der Arbeits- marktkonkurrenz stellt sich die Frage nach dem Stellenwert der Medien für die Definition von Jugendlichkeit. Einerseits sind sie wesentliche Transporteure der neuen Zumutungen und Un- sicherheiten, andererseits tragen Medien und Medienpraktiken dazu bei, dass Jugend als ei- genständige Lebensphase sichtbar bleibt. In diesem Rahmen bieten sie auch vielfältige Identi- tätsangebote. Allerdings sind die Chancen zur Nutzung dieser Angebote sozial strukturiert, das heißt, sozial ungleich verteilt." (Autorenreferat)

[256-L] Lenz, Thomas: Zur Regionalisierung von Internetnutzungsdaten: digitale Klüfte und die Diffusion von In- novationen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4753-4759, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Die Spaltung der Bevölkerung in Internetnutzer und Nichtnutzer wird in der internati- onalen Diskussion um den Begriff 'Digital Divide' weitgehend an soziodemographischen Merkmalen festgemacht. Allerdings geben allgemeine Bevölkerungsumfragen über die Merkmale Bildung, Berufstätigkeit, Geschlecht und Alter hinaus Hinweise auf einen Zusam- menhang zwischen dem Grad der Urbanisierung und der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Das heißt, dass regionale Faktoren bei der Diffusion und Nut- zung des Internets eine Rolle spielen, so dass eine Ungleichverteilung 'digitaler Chancen' zwischen der Bevölkerung urbaner und ländlicher Regionen entsteht. Diese Stadt-Land Un- terschiede können mit Hilfe diffusionstheoretischer Überlegungen (z.B. nach Rogers) erklärt soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 149 1.6 Mediennutzung

werden: Die Ungleichverteilung zugunsten der Städte entsteht einerseits aufgrund bekannter soziodemographischer Unterschiede zwischen Ballungszentren und ländlichen Regionen, a- ber andererseits auch aufgrund der größeren Vereinbarkeit digitaler Technologien mit einer urbanen Lebensweise (Kompatibilität), aufgrund einer besseren städtischen Struktur zum Er- werb spezieller Kenntnisse (geringere Komplexität), aufgrund von vielfältigeren Möglichkei- ten mit neuen Medien in Kontakt zu kommen und sie zu testen (Testbarkeit) und aufgrund ih- rer allgemein weiteren Verbreitung im persönlichen Umfeld der 'Noch-Nicht-Nutzer' (Beob- achtbarkeit). Gleichzeitig ist jedoch der relative Vorteil der Innovation im Vergleich zu den herkömmlichen Mitteln (Vorteilhaftigkeit) in landlichen, strukturschwachen Regionen in vie- lerlei Hinsicht größer als in Ballungszentren: Beispielsweise bieten E-Government-Angebote oder Online-Banking-Systeme für die Nutzer in ländlichen Gebieten einen größeren relativen Vorteil, da die nächste Verwaltung oder das nächste Geldinstitut in größerer geographischer Entfernung liegt. Internetgestützte Telearbeit kann gerade für die Bevölkerung struktur- schwacher Regionen eine Alternative zum berufsbedingten Umzug in urbane Zentren sein. Das Angebot der im Internet feilgebotenen Waren wird die lokalen Konsummöglichkeiten um ein Vielfaches übersteigen. Trotzdem sind die 'Nachzügler' eher im ländlichen Raum zu fin- den. Der Vortrag zur regionalen digitalen Spaltung beschreibt zum einen empirisch Art und Ausmaß der Kluft zwischen urbanen Zentren und ländlicher Peripherie, zum anderen werden jenseits bekannter soziodemographischer Erklärungsmuster Überlegungen zum 'Warum?' prä- sentiert. Theoretisch wird dabei an Positionen aus der Diffusionsforschung angeknüpft. Wei- tere Informationen zum von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekt 'Dieregionale di- gitale Spaltung' finden sich unter: http://www.unitrier.de/uni/fb4/soziologie/lenz/digital_ divide/ ." (Autorenreferat)

[257-L] Mai, Lothar: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Radio: Daten zur Rezeption und Bewertung, in: Me- dia Perspektiven, 2006, Nr. 9, S. 475-477 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/09-2006_mai.pdf?foid=17880)

INHALT: Schon in der Berichterstattung zur Bundesliga hat das Radio gezeigt, wie emotional und spannend "Fußball hören" sein kann. Zur Rezeption und Bewertung der WM-Bericht- erstattung im Radio wurden vom 17. Juni bis 6. Juli 2006 gut 2000 Personen telefonisch da- nach befragt, welchen Stellenwert das Medium Radio bei der Berichterstattung über die Fuß- ball-Weltmeisterschaft 2006 hatte und ob das Radio auch bei der WM seine Position in der Fußballberichterstattung halten konnte, zumal Fernsehen, Public Viewing und Fanmeilen Spitzenwerte bei den Teilnehmerzahlen erzielten. Die Live-Übertragungen der Spiele im Ra- dio wurden vor allem dann genutzt, wenn man - aus unterschiedlichen Gründen - die Spiele nicht im Fernsehen sehen konnte: Rund ein Viertel der Befragten haben die Begegnungen (zumindest teilweise) live im Radio gehört. Die höchsten Reichweiten erzielten Spiele mit deutscher Beteiligung sowie solche, die zu ungünstiger Fernsehzeit ausgetragen wurden. Das Interesse war besonders bei jüngeren Hörern ausgeprägt. Der Anteil derjenigen, die wegen der WM mehr Radio gehört haben als üblicherweise, war bei den 14- bis 29-Jährigen dreimal so hoch wie bei den anderen Altersgruppen. (UN2)

150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

[258-L] Marsden, Nicola; Teegen, Ingo: Zur Nutzung des Mediums Tageszeitung bei Grundschulkindern, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 50-56

INHALT: "Im Rahmen der Begleitforschung zu einem Zeitungsprojekt wurden in einer Reihe von Untersuchungen 1886 Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse aus 79 Schulen befragt. Schwerpunkt der Studie war das Medium Tageszeitung. Hier werden erste Auszüge aus der Studie vorgestellt. Zunächst werden Erkenntnisse über die kindliche Nutzung der Tageszei- tung und die Themeninteressen der Viertklässler präsentiert. Darüber hinaus werden die Note im Schulfach Deutsch und die Beliebtheit des Deutschunterrichts im Zusammenhang mit ver- schiedenen Formen der Mediennutzung betrachtet. Schließlich werden Ergebnisse zu Lese- motivation und Mediennutzung allgemein vorgestellt und ein Fazit gezogen." (Autorenrefe- rat)

[259-L] McMillin, Divya C.: "Wenn wir aufhören, uns zu fürchten ...": Jugendkultur, Gender und Fernsehen in Indien, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 39-43 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/ publikation/televizion/19_2006_1/mcmillin.pdf)

INHALT: Unterschiedliche Fernsehpräferenzen indischer Teenager lassen sich auf deren Gender- Perspektive und sozialen Status zurückführen, so diese qualitative Studie. Um einen Eindruck davon zu erhalten, wie Gender-Identitäten von Teenagern in ihrem sozialen und kulturellen Umfeld kontextualisiert werden und welche Rolle das Fernsehen in diesem Zusammenhang spielt, wurden sechs 14- bis 15-jährige Jugendliche in Bangalore interviewt. Die Befragten re- präsentieren die indische Vielfalt in Bezug auf Geschlecht, Religion und sozioökonomischen Status sowie Region. Jungen bevorzugen Comedians und starke Helden, Mädchen wählen Fernsehfilme und Soaps, zur Unterhaltung oder als Vorbilder für sozialen Aufstieg. Die Klas- senunterschiede zwischen den Befragten lieferten sehr unterschiedliche Einschätzungen der Eigenen "Selbstwirksamkeit" und sie spielten eine wichtige Rolle bei der Programmauswahl. So lag die Präferenz von Jugendlichen aus der Oberschicht bei Unterhaltungsprogrammen, während solche aus der Unterschicht Programme aussuchten, die ihnen Lektionen über sozia- le Aufstiegsmöglichkeiten boten. (UN)

[260-L] Mende, Anette; Neuwöhner, Ulrich: Wer hört heute klassische Musik?: ARD-E-Musikstudie 2005 ; Musiksozialisation, E-Musik- nutzung und E-Musikkompetenz, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 5, S. 246-258 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/05-2006_mende.pdf?foid=17253)

INHALT: Welchen Stellenwert und welches Image hat klassische Musik in der bundesdeutschen Bevölkerung? Welche Bevölkerungsgruppen sind klassischer Musik gegenüber aufgeschlos- sen und nutzen diese in relevantem Ausmaß im Radio, auf Tonträgern und im Konzertsaal? Diesen und anderen Fragestellungen wurde in der ARD-E-Musikstudie 2005 mittels einer te- lefonischen Repräsentativbefragung (n=6100 Personen ab 14 Jahren) nachgegangen. In der Studie wurden anhand eingespielter Musikbeispiele acht Gruppen der E-Musikkompetenz der Befragten gebildet. Es zeigte sich, dass populäre Klassik in allen Kompetenzgruppen am be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 151 1.6 Mediennutzung

liebtesten war, aber erst ab Kompetenzlevel 3 wirklich gefiel. Wer sich gut auskennt, hört auch viel Klassik; ein ambitioniertes Repertoire wird erst mit höherer Musikkompetenz gou- tiert. Entscheidend für die Herausbildung des musikalischen Geschmacks und das Interesse an Klassik ist, ob Sozialisationsfaktoren wie Kontakt mit der Musik in Kindheit und Schule und ein klassikaffines familiäres Umfeld positiv oder negativ erlebt werden. (UN2)

[261-L] Meyen, Michael: Alltägliche Mediennutzung in der DDR: Rezeption und Wertschätzung der Ost- und West- Medien in unterschiedlichen Kohorten, in: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive : eine Inventur, Leipzig: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 247-270, ISBN: 3-937209-60-3 (Standort: UB Kassel(34)-352006A1030)

INHALT: Um die Bedeutung von westdeutschen und ostdeutschen Medienangeboten für die unterschiedlichen Alterskohorten auszuloten, werden im vorliegenden Beitrag die Ergebnisse der DDR-Zuschauerforschung und einhundert biographische Interviews ausgewertet. Als ge- nerationenübergreifende Erfahrung gilt das Informationsdefizit der DDR-Medien. Vehemente Kritik an den eigenen Programmen äußerten die nach 1960 und verstärkt die nach 1970 Ge- borenen: Die Jugend bediente sich in den letzten beiden Jahrzehnten wie selbstverständlich westlicher Medien und nahm Offerten des Ostens nurmehr spärlich an. In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre erreichten die westdeutschen "Feindsender" demnach rund ein Drittel aller 15- bis 23jährigen in der DDR. Die nach 1960 und erst recht die nach 1970 Geborenen haben selbst die Unterhaltungsangebote aus dem Osten nur noch sehr bedingt erreicht, am ehesten dann, wenn sie aus dem Westen importiert waren. Die Erleichterung des Zugangs zu audiovi- suellen Programmen aus der Bundesrepublik und die damit zusammenhängende Lockerung des moralischen Drucks haben zu einem unverkrampften Umgang mit den West-Medien ge- führt, auch wenn dies manchmal vor Eltern oder Erziehern verheimlicht werden musste. Über die politischen Wirkungen kann nur spekuliert werden. Viele der Antworten deuten allerdings darauf hin, dass selbst häufiges "Umschalten" nicht automatisch eine Anti-DDR-Haltung nach sich zog. Das spricht gegen die These, dass die West-Medien zum Zusammenbruch der DDR beigetragen hätten, und dafür, die Wirkungen der Massenmedien nicht zu überschätzen. (ICA2)

[262-L] Nagenborg, Michael: Gewalt in Computerspielen: das Internet als Ort der Distribution und Diskussion, in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie : Ergebnisse aus Psychoanalyse, Psychologie und Familientherapie, Jg. 54/2005, H. 9, S. 755-766 (Standort: USB Köln(38)-BP4412; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Verbreitung und Nutzung von Computerspielen, in denen (interaktive) Gewaltdar- stellungen vorkommen, werden als moralisches Problem wahrgenommen, insbesondere wenn sie von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Im vorliegenden Beitrag wird zum einen Stellung zur Forderung nach Ächtung von entsprechenden Inhalten durch die Medienethik bezogen, die H. Volpers in seinem 2004 veröffentlichten Buch "Funktionsweisen des Inter- nets und sein Gefährdungspotenzial für Kinder und Jugendliche" erhoben hat. Zudem wird ein Überblick über die Verbreitung und Nutzung von "Gewaltspielen" allgemein sowie durch Kinder und Jugendliche gegeben. Tatsächlich - so die Einschätzung - ist der Anteil von ent- 152 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

sprechenden Titeln im Gesamtangebot nicht zu hoch einzuschätzen, einzelne Titel besitzen jedoch einen sehr weiten Verbreitungsgrad. Schließlich wird noch auf die These des Kultur- konflikts "Computerspiel" von Fritz und Fehr eingegangen und am Beispiel der Diskussion im Internet veranschaulicht. Auf der Grundlage dieser These wird eine vermittelnde Position zwischen den beiden Kulturen unter Berücksichtigung der Publikumsethik dargestellt, wie sie Funiok 1999 eingenommen hat. (ZPID)

[263-L] Oehmichen, Ekkehardt; Feuerstein, Sylvia: Klassische Musik im Radio: ARD-E-Musikstudie 2005 ; zur Unverzichtbarkeit des Radios für die Musikkultur, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 5, S. 259-272 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http:// www.ard-werbung.de/showfile.phtml/05-2006_oehmichen.pdf?foid=17254)

INHALT: Welche Bedeutung hat das Radio im Vergleich zu Tonträgern und zum Konzertbesuch für die Rezeption klassischer Musik? Die vorliegende Analyse von Daten aus der ARD-E- Musikstudie 2005 liefert Erkenntnisse zu den Hörpotenzialen des Radios, zu den Strukturen des Publikums sowie zu Funktionen, Zuwendungsformen, motiven und -barrieren. Das Hö- rerpotenzial für E-Musik im Radio beträgt rund 19 Prozent der Bevölkerung. Typologisch be- trachtet hören vor allem "Alltagshörer" und "Genießer" Klassik im Radio. Als Zuwendungs- barriere der Nutzung von E-Musik im Radio gilt der Wunsch nach zeit- und ortssouveräner E- Musiknutzung. Klassische Musik wird auf Tonträgern und im Konzert vor allem nachmittags und abends gehört, während die Hauptnutzungszeit von E-Musik im Radio frühmorgens, vormittags und mittags liegt. E-Musik im Radio dient vor allem der alltagsbegleitenden Un- terhaltung. Gleichzeitig spielt das Radio eine große Rolle für die Vermittlung klassischer Mu- sik als Kulturgut. Die Mehrheit der E-Musikoffenen und insbesondere die jüngere Generation akzeptiert auch angrenzende Musikrichtungen wie Jazz, Chanson und anspruchsvollen Pop in ihrem Klassiksender. Dieses erweiterte Musikkonzept gilt als zukunftsweisend. (UN2)

[264-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian: Internet im Medienalltag: verzögerte Aneignung des Angebots, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 8, S. 441-449 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/oehmichen.pdf?foid= 17749)

INHALT: Ein Vergleich der Angebots- und der Rezeptionsentwicklung des Internets zeigt, dass derzeit erst eine Minderheit der Onliner in der Lage ist, sich multimediale Angebote produk- tiv nutzbar zu machen. Wie die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie zeigen, läuft der Prozess der Aneignung der verschiedenen Möglichkeiten des Internets seitens der Nutzer un- gleichzeitig ab und führt zu einer sehr unterschiedlichen Erschließungsbreite und -tiefe. Der Anteil der selektiv-zurückhaltenden Internetnutzer hat zugenommen, wobei es vor allem zu einer Zunahme der Randnutzer kam. Das Beispiel der Onlineangebote öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten zeigt, dass sich seit Mitte der 1990er Jahre ein Wandel in mehreren Schrit- ten vollzogen hat, die mit den Stichworten Nutzerfreundlichkeit, Angebotsbündelung und Funktionsteilung, Aktualitätsbezug sowie Optimierung von Multimedialität und On-demand- Optionen beschrieben werden können. Die im Rahmen der "OnlineNutzerTypologie" entwi- ckelten Nutzertypen (Junge Hyperaktive, Junge Flaneure, E-Consumer, Routinierte Infonut- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 153 1.6 Mediennutzung

zer, Selektivnutzer, Randnutzer) sind nahezu stabil geblieben. Um die Fähigkeit zur souverä- nen Nutzung des Internets zu unterstützen und zu verbessern, sind Initiativen zur Medien- kompetenz erforderlich, die von Anstrengungen der Anbieter, ihre(multimedialen) Onlinesei- ten besser zu vermitteln, begleitet werden sollten. (UN2)

[265-L] Peters, Oscar; Rickes, Matthias; Jöckel, Sven; Criegern, Christian von; Deursen, Alexan- der van: Explaining and analyzing audiences: a social cognitive approach to selectivity and media use, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 279-308 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag untersucht das als 'media attendance' bezeichnete Modell von LaRose und Eastin (2004) zur Mediennutzung in einem europäischen Kontext. Dabei wird das Paradigma des Uses-and-Gratifications-Ansatzes (U and G) innerhalb des Bezugsrahmens der Theorie der sozialen Kognition (social cognitive theory - SCT) durch die Einführung neuer operativer Maße für das Suchen nach Gratifikationen, die als Ergebniserwartungen rekonstruiert werden, erweitert. Zwar ermöglicht das Modell der 'media attendance' einige vielversprechende Schritte in Richtung Messbarkeit von Medienselektion und Mediennutzung und ist auch bis zu einem gewissen Grad in anderen Medienkontexten anwendbar, die relative Bedeutung der Ergebniserwartungen für die Erklärung von Mediennutzung und Medienselektion wird aber nicht voll unterstützt. (UNübers.)

[266-F] Petzold, Janina (Bearbeitung); Wieler, Petra, Prof.Dr. (Betreuung): Medien und Identität. Eine Längsschnittstudie zur Medienpraxis im Kindes- und Jugendal- ter (Arbeitstitel)

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissen- schaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Grund- schulpädagogik (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-53967, Fax: 030-838-54206, e-mail: [email protected])

[267-F] Robert, Rüdiger, Prof.Dr. (Bearbeitung); Kissau, Kathrin, M.A. (Betreuung): Die Rolle des Internets für die Integration von Migranten in Deutschland

INHALT: Viele Veränderungen in Deutschland deuten auf die Entwicklung einer Informationsge- sellschaft hin. In diesem Zusammenhang stehen alle gesellschaftlichen Gruppen vor der Her- ausforderung, an diesem Prozess mitzuwirken bzw. daran teilzuhaben. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Partizipation, insbesondere die aktive Nutzung der neu- en Informations-Technologien, auch auf die Chancengleichheit und Gerechtigkeit in der Ge- sellschaft auswirkt. Dieser gesellschaftliche Wandel, der sich zunehmend beschleunigt, schafft dabei zusätzliche Anforderungen aber auch Potential für die Integration von Migran- ten in Deutschland. Wer lernt, sich den neuen Bedingungen anzupassen (wozu beispielsweise 154 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

gehört, mit dem Internet umzugehen), kann sich viele Möglichkeiten eröffnen und die Integ- ration erleichtern. Wem es nicht gelingt, in dieser Gesellschaftsform Anschluss zu finden, wird eher isoliert und benachteiligt sein. Das Thema der digitalen und sozialen Integration, insbesondere die Vor- und Nachteile, welche die Neuen Medien für Migranten auch in Hin- blick auf ihre Identität spielen können, wird in dieser Dissertation untersucht. Zentrale For- schungsfragen hierbei sind: 1. Welche Auswirkungen hat die Entstehung einer Informations- gesellschaft in Deutschland auf den Integrationsprozess von Migranten? 2. Welche Rolle kann das Internet für diese Gruppein Bezug auf die erfolgreiche Bewältigung der ökonomi- schen, sozialen und kulturellen Integration in Deutschland spielen und welche Rolle spielt es tatsächlich? Zum Einen soll dabei das für Migranten interessante Internetangebote im Sinne des daraus sich ergebenden Nutzen für ihre Integration evaluiert werden. Zum Anderen soll die Nutzerperspektive betrachtet werden: Welche Inhalte und Angebote im Internet werden (wie) genutzt und selber gestaltet und welche Auswirkungen habe diese Online-Aktivitäten auf das Leben der Migranten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Schwerpunkt NRW und Niedersachsen METHODE: Exemplarisch wird mit Hilfe einer Fallstudie die Situation der seit 2000 nach Deutschland eingewanderten jüdischen Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion beleuch- tet werden. Diese Gruppe wurde ausgewählt, weil sie unter anderem durch die Organisations- form in den Jüdischen Gemeinden, ihres kulturellen europäischen Hintergrunds und des all- gemeinen hohen Bildungsstands für die erfolgreiche Nutzung der Potentiale des Internets prädestiniert ist und sich daher für diese Analyse besonders eignen. Die Befragung wird in mehreren jüdischen Gemeinden in NRW und Niedersachsen durchgeführt. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: Cluster, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. A Grundlagen der Politikwissenschaft und politisches System der Bundesrepublik Deutschland (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0251-8329943, e-mail: [email protected])

[268-L] Robertson-von Trotha, Caroline Y.: The challenge of e-Inclusion: advantages and risks of a global medium, in: Caroline Y. Ro- bertson-von Trotha; Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (Hrsg.): Vernetztes Leben : soziale und digitale Strukturen, Karlsruhe: Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 165-181, ISBN: 3-86644-019-7

INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der E-Inklusion unter besonderer Berücksich- tigung sozio-ökonomischer Fragen von Integration, Bildung und Kultur. Zunächst erfolgt eine Definition des Begriffs E-Inklusion. Im Anschluss daran wird die Frage diskutiert, wie er- reichbar sie ist, wobei auch auf die Debatte um eine Informationsgesellschaft für alle einge- gangen wird. Im nächsten Abschnitt geht die Autorin auf den sozialen Wandel als Vorausset- zung für E-Inklusion ein. Welche Probleme und Chancen sind mit der neuen Informationsge- sellschaft verbunden? Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass es in den Bereichen Bildung, Integration und Kultur noch erhebliche Anpassungsschwierigkeiten gibt. (ICD)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 155 1.6 Mediennutzung

[269-F] Rössel, Jörg, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die feinen Unterschiede in der Populärkultur

INHALT: Populärkultur und populärkulturelle Aktivitäten werden von vielen Sozialwissenschaft- lern der Gegenwart als mehr oder weniger freigewählte und von sozialstrukturellen Bedin- gungen freie Freizeitaktivitäten betrachtet. Im Club und vor der Kinoleinwand werden kate- goriale Ungleichheiten als irrelevant betrachtet. In diesem Projekt soll die Gültigkeit dieser These am Beispiel der Kinobesucher genauer analysiert werden. Dabei soll vor allem die Fra- ge im Vordergrund stehen, ob sich entlang kategorialer Ungleichheiten (Geschlecht, Bildung, Alter) relevante Unterschiede im Filmgeschmack und im Rezeptionsverhalten ausmachen las- sen. METHODE: Als empirische Grundlage wurde Frühsommer 2005 eine Befragung des Filmpubli- kums in zwei Leipziger Filmtheatern durchgeführt. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften (Postfach 920, 04009 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[270-L] Scherer, Helmut; Schneider, Beate; Gonser, Nicole: "Am Tage schaue ich nicht fern!": Determinanten der Mediennutzung älterer Menschen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 3, S. 333-348 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Trotz des zunehmenden Anteils älterer Menschen an unserer Gesellschaft beschäftigt sich die Medienwissenschaft selten mit dieser Nutzergruppe. Bestehende Studien beschrän- ken sich vielfach nur auf die Betrachtung des kalendarischen Alters und versäumen zudem einen theoretischen Zugang. Die vorliegende Untersuchung greift theoretische Hinweise aus der Alter(n)sforschung auf, die 'Altern' als mehrdimensionalen Prozess beschreibt, und ver- knüpft sie mit nutzerorientierten Perspektiven der Publikumsforschung. Die theoretischen Überlegungen werden anhand qualitativer Daten nachgezeichnet, die aus Leitfadeninterviews mit älteren Menschen gewonnen wurden. Dabei gelingt es, Erwartungen, Bewertungen und Ressourcen, die das Medienhandeln in der spezifischen sozialen Lage 'Alter' determinieren, differenziert zu erklären." (Autorenreferat)

[271-L] Schumacher, Gerlinde; Frey-Vor, Gerlinde (Hrsg.): Kinder und Medien 2003/2004: eine Studie der ARD/ ZDF-Medienkommission, (Schriftenrei- he Media Perspektiven, Bd. 18), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2006, 357 S., ISBN: 3-8329- 1927-9 (Standort: UB Siegen(467)21KLEP3284)

INHALT: "Kindheit ist heute stark von Medien geprägt. Zu den klassischen Medien wie Fernse- hen, Radio, HiFi-Stereoanlage, Kassettenrecorder, Videorecorder, Bücher und Zeitschriften sind die neuen Medien Computer, Internet, Spielkonsole, CD- und DVD-Spieler sowie Handy 156 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

hinzugekommen. Kinder verfügen mit steigendem Alter über immer mehr eigene Medienge- räte. Die Mediennutzung nimmt bereits im Alltag von Vorschulkindern einen breiten Raum ein. Fernsehen hat nach wie vor den höchsten Stellenwert in der medialen Freizeitgestaltung der Kinder. Dabei ist die Sehdauer der Kinder trotz einer Angebotserweiterung in den 90er Jahren nahezu stabil geblieben und hat in den letzten Jahren sogar leicht abgenommen. Ver- ändern neue Medien bisherige Nutzungsgewohnheiten von Kindern? Wie sind die verschie- denen Medien in das Leben von Kindern eingebettet zwischen lernen, spielen und dem Um- gang mit Familie und Gleichaltrigen? Wie sieht ein durchschnittlicher Tag im Leben von Kindern verschiedener Altersgruppen aus und wie groß ist der Umfang der Mediennutzung? Wie stehen Eltern zum Medienkonsum ihrer Kinder? Wie denken sie über das Thema "Kin- der und Fernsehen" und wie sieht die Fernseherziehung in der Familie aus? Wie werden der KI.KA und die Kinderprogramme von ARD und ZDF im Konkurrenzumfeld des gesamten Fernsehangebots für Familien in Deutschland durch Kinder und Eltern wahrgenommen? Die- se und weitere Fragen veranlassten die Verantwortlichen von ARD, ZDF und KI.KA, eine Grundlagenstudie zum Thema "Kinder und Medien" zu initiieren. Nach zwei Vorgängerstu- dien aus den Jahren 1979 und 1990 ist es die dritte ARD/ ZDF-Studie, die das Themenfeld "Kinder und Medien" umfassend untersucht. 2103 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, deren Eltern und 245 Eltern von Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren wurden inter- viewt. Somit wird in dieser Studie erstmals auch das Medienverhalten von Vorschulkindern in die Untersuchung einbezogen. War die Studie von 1990 eine Nullmessung in Bezug auf das Medienverhalten von Kindern in Ostdeutschland, liefert die Studie "Kinder und Medien 2003/2004" eine aktualisierte Bestandsaufnahme und eine wichtige Vergleichsbasis." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Die Studie "Kinder und Medien 2003/2004" (13-18); Lebens- welt von Eltern und Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren (19-31); Die Rolle der Eltern - Mediennutzung und Erziehungsstile (32-70); Freizeit und Medien im Alltag von Sechs- bis 13-Jährigen (71-106); Warum sehen Kinder fern? Nutzungsmotive, Präferenzen und Pro- grammbindung bei Kindern und Eltern (107-126); Fernsehnutzung 1992 bis 2004 auf Basis von AGF/ GfK-Daten (127-148); Kinder und Medien: ein Vergleich zwischen den alten und den neuen Bundesländern (149-183); Die Vielseher unter den Kindern: Freizeitverhalten, so- zialer Kontext und Fernsehnutzung (184-203); Lebenswelt und Mediennutzung von Vor- schulkindern und deren Eltern (204-234); Die Studie "Kinder und Medien 2003/2004" aus der Perspektive des Jugendmedienschutzes (235-245); Kinder und Medien - ein Forschungsüber- blick (246-288).

[272-L] Schweiger, Wolfgang: Transmedialer Nutzungsstil und Rezipientenpersönlichkeit: theoretische Überlegungen und empirische Hinweise, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeit- schrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 3, S. 290-312 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Ansatz des transmedialen Nutzungsstils (TMNS) nimmt individuelle Mediennut- zungsstile an, die sich nicht nur situationsübergreifend, sondern auch medienübergreifend be- obachten lassen. Bisher blieb die Frage nach den Ursachen des TMNS offen. Bekanntlich prägt die Persönlichkeit von Rezipienten ihren Umgang mit Medien. Allerdings hängen me- dienspezifische Nutzungsstile stark von den Eigenschaften des jeweiligen Mediums ab und lassen sich deshalb nur teilweise durch die Rezipientenpersönlichkeit prognostizieren. Der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 157 1.6 Mediennutzung

TMNS als größter gemeinsamer Nenner über Mediengattungen hinweg sollte stärker mit der Persönlichkeit korrelieren. Diese Annahme wird anhand einer Befragung von n=382 Personen überprüft, die neben verschiedenen Mediennutzungsstil-Dimensionen eine Reihe psychologi- scher Persönlichkeitsvariablen erhob. Weitere Analysen identifizieren vier TMNS-Typen, die sich durch die Faktoren Selektivität und Kontrolle/Planung unterscheiden und anschaulich durch die erhobenen Persönlichkeitsvariablen beschreiben lassen. Damit wurde eine eindeuti- ge Verbindung zwischen der Persönlichkeit eines Rezipienten und seinem TMNS nachgewie- sen." (Autorenreferat)

[273-F] Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.; Ehrenberg, Maria; Suckfüll, Monika, Prof.Dr. (Bearbeitung): Mediennutzung und Zeitallokation

INHALT: Im Rahmen dieses Grundlagenprojektes wird von der zentralen Hypothese ausgegan- gen, dass der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle bei den individuellen Entscheidungen über Umfang und Art der Mediennutzung spielt. Das theoretische Strukturgleichungsmodell be- rücksichtigt dabei insbesondere die latenten Konstrukte 'subjektiver Zeitwert' und 'Zeitver- fügbarkeit' als Einflussvariablen auf die individuelle Mediennutzung. Während davon auszu- gehen ist, dass der subjektive Zeitwert nicht situationsabhängig ist und deshalb auf das lang- fristige Mediennutzungsverhalten (Nutzungsgewohnheiten) wirkt, ist die für Mediennut- zungsaktivitäten verfügbare Menge an Freizeit und Zeit für Reproduktionsaktivitäten eine wesentliches Element der aktuellen Entscheidungssituation über eine optimale Zeitverwen- dung. Zurzeit erfolgen Sekundäranalysen von Tagesablaufsdaten aus der Langzeitstudie Mas- senkommunikation 2000. Überprüft werden soll dabei unter anderem, ob sich Ergebnisse von Regressionsrechungen bestätigen, wonach der Faktor Zeitverfügbarkeit einen hohen Erklä- rungswert für die individuelle Mediennutzungsdauer der Medien Fernsehen und Radio hat. In Kooperation mit der UdK Berlin soll eine Primärerhebung vorbereitet werden. Im Mittel- punkt stehen dabei die Frage der Operationalisierung des Konstrukts 'subjektiver Zeitwert' und die Prüfung von Kausalhypothesen zur Wirkung dieser (unabhängigen) Variablen auf die Mediennutzung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Seufert, Wolfgang; Suckfüll, Monika: Zeitverfügbarkeit und Zeit- bewertung als Erklärungsfaktoren der individuellen Mediennutzung. in: Hagenah, Jörg; Meu- lemann, Heiner (Hrsg.): Sozialer Wandel und Mediennutzung in der Bundesrepublik Deutschland. LIT Verlag 2006. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe- Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944-951, Fax: 03641-944-952, e-mail: [email protected])

[274-L] Stark, Birgit: Fernsehen in digitalen Medienumgebungen: eine emprische Analyse des Zuschauerverhal- tens, (Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 46), München: R. Fischer 2006, 338 S., ISBN: 3-88927-401-3 (Standort: UB Essen(465)-11/KNU 1937)

158 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

INHALT: "Seit knapp zehn Jahren sind in Deutschland digitale Fernsehangebote empfangbar. Die Digitalisierung des Fernsehens hat eine Diskussion entfacht, in deren Mittelpunkt die Frage steht, ob der technische Wandel des Mediums mit einem Wandel des Nutzungsverhaltens einhergeht. Neue Kommunikationsumgebungen haben sich ansatzweise herausgebildet, auch wenn der Entwicklungsverlauf beim Fernsehen sich langsamer als zuerst angenommen ab- spielen wird. Mit der zunehmenden Verbreitung veränderter Fernsehumgebungen stellt sich die Frage, ob das bestehende theoretische Repertoire des Fachs weiterhin Anwendung finden kann, um die Mediennutzung zu erklären. Mediennutzung wird in der Regel in drei Phasen eingeteilt: die präkommunikative Phase (Medien- und Inhaltsauswahl), die kommunikative Phase (Medienrezeption) und die postkommunikative Phase (Medienaneignung). Schwer- punktmäßig sollen in dieser Arbeit die präkommunikative und ansatzweise auch die kommu- nikative Phase, d. h. die Medienauswahl und Medienrezeption erforscht werden. Zum einen stehen damit die Motive, die die Auswahl der Medien und der inhaltlichen Angebote leiten, im Mittelpunkt. Warum werden bestimmte Angebote genutzt, während andere kaum Beach- tung finden? Die Selektivität und Intentionalität des Zuschauers bei der Programmauswahl werden hier angesprochen. Zum anderen geht es um die Frage, wie die Medienangebote auf- genommen, verarbeitet und interpretiert werden. Für die eigentliche Rezeption der Medienin- halte spielen nämlich die Aktivität bzw. das Involvement eine große Rolle. Vor dem Hinter- grund des Konzeptes sollen somit folgende zentrale Forschungsfragen beantwortet werden: Welche Neuerungen können im Nutzungsverhalten der Fernsehzuschauer in digitalen Me- dienumgebungen beobachtet werden? Verändern die neuen Angebotsoptionen die funktionale Orientierung bezüglich der Befriedigung verschiedener Bedürfnisse? Verändern bzw. ver- schieben sich die Gratifikationsleistungen des Mediums? Wie wird generell mit der Funkti- ons- und Programmvielfalt des neuen Mediums umgegangen? Lassen sich unterschiedliche Medienorientierungen bei verschiedenen Fernsehnutzertypen finden? Mit welchen Nutzungs- strategien begegnen die Zuschauer der Programmvielfalt? Geht die Ausdifferenzierung des Angebots mit einer Ausdifferenzierung der Nutzung einher? Oder überwiegen Nutzungsrou- tinen?" (Textauszug)

[275-L] Sutter, Tilmann: Probleme einer konstruktivistischen Theorie der Mediensozialisation: zur Bedeutung kom- munikativer Aneignungsprozesse, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für So- ziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3347-3355, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "In letzter Zeit ist ein deutlicher Aufschwung allgemeiner sozialisationstheoretischer Debatten zu beobachten. Der Vortrag greift aktuelle Überlegungen zu einer konstruktivisti- schen Sozialisationsforschung auf, die um das Verhältnis von subjektiven Konstruktionenund sozialen Interaktionen (als zentraler Bedingungszusammenhang der Subjektbildung) kreisen. In diesem Zusammenhang können Prozesse der Selbstsozialisation im Umgang mit Medien und kommunikative Aneignungsprozesse als zentrale Bausteine einer konstruktivistischen Theorie der Mediensozialisation betrachtet werden, die durch eine Analyse der Sinnstrukturen der Medienangebote ergänzt werden. Die vorgeschlagene Position hebt stärker als alternative Ansätze auf die Eigenständigkeit der drei genannten Bereiche einer Theorie der Mediensozia- lisation ab, ohne deren wechselseitige Abhängigkeit aus den Augen zu verlieren. Eine ver- stärkte Beachtung sollten die Untersuchungen der kommunikativen Aneignungsprozesse von soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 159 1.6 Mediennutzung

Medienangeboten erhalten. Neben den subjektiven Rezeptionsprozessen bilden sie nicht nur eine allgemein verbreitete Form des Umgangs mit Medien, sondern sie kommen auch als em- pirisches Material immer dann ins Spiel, wenn der Umgang mit Medien in Form von Inter- views erfasst wird. Dies wird mit Beispielen aus dem empirischen Forschungsprojekt 'Lese- sozialisation im Erwachsenenalter' illustriert." (Autorenreferat)

[276-L] Uçar-Ilbuga, Emine: Fernsehkonsum von türkischen Jugendlichen: eine empirische Untersuchung im Hamburger Stadtteil Dulsberg, (Beiträge zur Literatur- und Mediendidaktik, Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 277 S., ISBN: 3-631-54472-3 (Standort: B d. Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn(BO133)- A05-06981)

INHALT: In der empirischen Studie wird die Rolle des Fernsehens in der Familie und im Freun- deskreis von Jugendlichen türkischer Herkunft untersucht. Die Studie beschäftigt sich zu- nächst mit der Migrationsgeschichte und den Lebensbedingungen der Jugendlichen. Nach der Vorstellung der sowohl in der Türkei als auch in Deutschland produzierten Medien, die die Zielgruppe der Migranten ansprechen sollen, wird eine kurze Einführung in die Geschichte der türkischen Medien gegeben. In dem empirischen Teil der Untersuchung werden Inter- views mit offenen Fragen mit 23 Jugendlichen durchgeführt, anschließend wird eine quantita- tive Fragebogenbefragung mit 76 Jugendlichen durchgeführt. Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass sich die Jugendlichen aus Migrantenfamilien wenig von den deutschen Ju- gendlichen bezüglich ihres Medienverhaltens unterscheiden und dass sie selbständig eine O- rientierung suchen und finden. Medienpädagogisch erwächst daraus die Anforderung, die Multikulturalität der Lebenswelt von Jugendlichen zur Kenntnis zu nehmen und die Fähigkeit der Jugendlichen, sich kritisch mit den Medien auseinanderzusetzen, zu schärfen. (ICF)

[277-L] Voss, Kathrin: Alles online?: über die Auswirkungen von Online-Medien auf die interne und externe Kom- munikation von Nichtregierungsorganisationen, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegun- gen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 68-76

INHALT: "Anhand von Beispielen aus den USA und Deutschland wird gezeigt, wie NGOs das Internet für die interne und externe Kommunikation nutzen. Dabei wird auf verschiedene Formen der Mitgliederkommunikation (E-Mails, Newsletter, Umfragen, Intranets) und der Öffentlichkeitsarbeit (Information, Online-Protest, Mobilisierung) eingegangen. In den USA, wo Nonprofits NGOs spezielle technologische Dienstleistungen anbieten, lässt sich eine Pro- fessionalisierung im Online-Bereich feststellen. Die durch das Internet erleichterte Vernet- zung von NGOs, Bürgern und politischen Entscheidern wird als Chance gewertet. Während in den USA das interaktive Potential des Mediums zur internen Willensbildung von NGOs durch Öffnung der Kommunikationswege für eine breite Öffentlichkeit genutzt wird, lassen sich solche Beispiele in Deutschland kaum finden." (Autorenreferat)

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[278-L] Werle, Raymund: Digitale Unterschiede und das Internet, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleich- heit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3070-3078, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Die digitale Spaltung bzw. der digital divide ist eine beliebte Metapher, mit der Unter- schiede in der sozialen und territorialen Ausbreitung und Nutzung des Internet bezeichnet werden. Während von einigen die Spaltung als ein Übergangsphänomen auf dem Weg zur di- gitalen Vollversorgung betrachtet wird, fordern andere gezielte Maßnahmen ein, um die Spal- tung zu überwinden. Regierungen, Unternehmen, aber auch zivilgesellschaftliche Gruppen haben sich zum Ziel gesetzt, den digital divide zu bekämpfen. Dabei überwiegt eine statische und dichotome Betrachtungsweise des Problems, und Maßnahmen zur Beseitigung der Unter- schiede setzen an der Erleichterung des Zugangs zum Netz an. Tatsächlich sind viele digitale Unterschiede aber eher kontinuierlich als diskret, und es ist zu erwarten, dass sie sich im Zeit- ablauf reproduzieren. Schon die frühe Entwicklung des Internet ist eine Geschichte von Dis- paritäten und Differenzierungen. Sie zeigt, dass aus technischen Innovationen resultierende Ungleichheiten Bemühungen der Betroffenen auslösen, die Unterschiede auszugleichen, was die Ausbreitung des Netzes vorantreibt. Im Entwicklungsverlauf verlagern sich die Disparitä- ten von der bloßen Möglichkeit des Zugangs zum Internet auf technische und soziale Mecha- nismen der Inklusion und Exklusion. Speziell technisch unterstützte neue Nutzungsmöglich- keiten lösen aber wiederum auch Nachahmer-Prozesse aus, die - auch ohne staatliche Inter- vention - digitale Unterschiede verringern. Insgesamt überlagern sich politische (industrie-, technologie- und infrastrukturpolitische) Prozesse und Marktprozesse, die je für sich und im Zusammenwirken digitale Unterschiede beseitigen und erzeugen. Ein Blick in die Forschung über die Strukturierung sehr großer Netzwerke lässt vermuten, dass auch bei relativ gleich verteilten Fähigkeiten der Nutzung des Internet die einzelnen Nutzer (Netzknoten) keines- wegs jeweils ähnliche Positionen in der Netzstruktur einnehmen. Vielmehr ist zu erwarten, dass das Nutzungsverhalten eine sehr schiefe Verteilung mit vielen schwach und wenigen stark vernetzten Knoten erzeugt ('scale-free' networks), was die Erwartungen einer generell Gleichheit fördernden Wirkung des Internet enttäuscht." (Autorenreferat)

[279-L] Winkler, Gabriele: Net Empowerment: Stärkung subalterner Öffentlichkeiten durch frauenpolitische Vernet- zung im Internet, in: Stephan Moebius, Gerhard Schäfer (Hrsg.): Soziologie als Gesellschaftskri- tik : wider den Verlust einer aktuellen Tradition ; Festschrift für Lothar Peter, Hamburg: VSA- Verl., 2006, S. 190-205, ISBN: 3-89965-175-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9204)

INHALT: Der Beitrag zur Soziologie als Gesellschaftskritik präsentiert die Ergebnisse eines For- schungsprojekts zu den Prozessen der wechselseitigen Verwobenheit von Technik, Gesell- schaft und Politik. Am Beispiel frauenpolitischer Aktivitäten im Internet wird der Frage nachgegangen, wie und ob das Medium im Sinne von B. Brecht als 'Kommunikationsapparat' oder im Sinne von P. Bourdieu als 'Instrument direkter Demokratie' entwickelt werden kann. Es wird danach gefragt, wie das Internet von frauenpolitischen Akteurinnen genutzt und ges- taltet wird, wie diese konkrete Form der Nutzung und Gestaltung zur Unterstützung subalter- ner Öffentlichkeiten beiträgt und ein Empowerment im Sinne der eigenen Kraft- und Macht- verstärkung befördert. Ziel ist es, aus der Analyse des vielschichtigen Handelns von frauen- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 161 1.6 Mediennutzung

politischen Akteurinnen bei der Nutzung und Gestaltung des Internet konkrete politische Handlungsperspektiven abzuleiten. Der entsprechende Ansatz wird als Ko-Materialisierung von Technik und Geschlecht bezeichnet. Für die Zukunft stehen frauenpolitische Akteurin- nen, Internet- und GeschlechterforscherInnen vor der Aufgabe, virtuelle Nachbarschaften und andere Modelle, mit denen Vielfalt und Integration im Netz unterstützt werden können, in frauenpolitischen Zusammenhängen zu realisieren. Ganz im Sinne des Empowerment-Kon- zepts lassen sich mit einer solchen informationstechnischen Unterstützung individuelle Kräfte entwickeln und stärken sowie gegen Diskriminierung von Identitäten bündeln. Noch werden diese Möglichkeiten eines Net Empowerment nur in Ansätzen genutzt, doch erste Erfolge sind bereits sichtbar und leisten einen Beitrag zur Stärkung von Frauenpolitik. (ICG2)

[280-L] Wirth, Werner; Brändle, Andreas: Wikipedia: Diffusion, Nutzung und Kooperationsmotivation, in: Zeitschrift für Medienpsycho- logie, Jg. 18/2006, Nr. 2, S. 76-80 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171; URL: http://www.psyjournals. com/abstracts/hh/contents.de.php?code=zmp&year=2006&issue=02)

INHALT: Der Beitrag untersucht die rasante Verbreitung des Phänomens 'Wikipedia" sowohl unter der Rezeptionsperspektive als auch unter Gesichtspunkten der Motivation, mit eigenen Beiträgen am Wachstum dieses "gemeinsamen Guts" mitzuwirken. "Wikipedia" ist eine freie Enzyklopädie, an der alle mitschreiben können. Innerhalb von fünf Jahren haben tausende von Freiwilligen die umfangreichste Enzyklopädie der Welt geschrieben. Technisch basiert "Wikipedia" auf einer einfachen Software, einem so genannten "Wiki", einer Sammlung ver- linkter Webseiten, die allen Nutzern zur Bearbeitung offensteht. Wikipedia wurde 2001 vom Internet-Unternehmer Jimmy Wales als Nachfolgerin von "Nupedia" einer Enzyklopädie mit konventionellem Redaktionsprozess gegründet. Der Umfang von Wikipedia hat die aller an- deren Enzyklopädien wie Britannica oder Brockhaus weit übertroffen. Die Community arbei- tet zur Zeit an Ausgaben in 212 Sprachen. Wikipedia gilt als "Open-Content" Projekt, wobei sämtliche Titel unter der freien Dokumentationslizenz (GNU-FDL) stehen und somit unter einer Copyleft-Lizenz frei nutzbar sind. Der Beitrag untersucht, wie unter diesen Bedingun- gen eine Qualitätssicherung und eine Sicherung gegen Missbrauch (digitaler Vandalismus) stattfinden kann und beschreibt die Aufgaben und Motive der freiwilligen Autorinnen und Autoren und Community-Mitglieder. (UN)

[281-L] Wolling, Jens; Kuhlmann, Christoph: Zerstreute Aufmerksamkeit: empirischer Test eines Erklärungsmodells für die Nebenbei- nutzung des Fernsehens, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 3, S. 386- 411 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Fernsehnutzung ist vielfach nur noch Nebenbeinutzung: Menschen essen, telefonieren, unterhalten sich mit anderen oder erledigen Hausarbeit, während gleichzeitig der Fernseher läuft. Der Beitrag forscht nach den Ursachen dieses Handelns, wobei die Autoren ein kom- plexes Erklärungsmodell entwickeln, in das Sozialisationsfaktoren, externe und interne Hand- lungsrestriktionen, die Bindung an das Fernsehen, Stimmungslagen, Qualitätswahrnehmun- gen sowie Motive und Leistungswahrnehmungen aus dem Uses and Gratifications-Ansatz eingehen. Durch multiple Regressionen wird nicht nur der Umfang der Nebenbeinutzung er- klärt, sondern auch deren Modi, Inhalte und Situationen. Den stärksten Einfluss auf die Ne- 162 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.6 Mediennutzung

benbeinutzung haben drei Faktoren: Zum einen die positive Beurteilung spezifischer Leistun- gen des Nebenbeisehens - die insbesondere atmosphärischer Natur sind -, zum anderen die Fähigkeit, mit den kognitiven Anforderungen durch die Paralleltätigkeit umzugehen, sowie drittens die Beurteilung der Qualität des Fernsehens. Die Varianz der übrigen erklärungskräf- tigen Variablen verdeutlicht die Vielfalt des Phänomens Nebenbeinutzung: Je nachdem, ob der Fokus der Analyse auf der Fernsehnutzung bei bestimmten Tätigkeiten oder auf der Ne- benbeinutzung von spezifischen Angeboten liegt, erweisen sich unterschiedliche Gründe als bedeutsam." (Autorenreferat)

1.7 Medienwirkung

[282-F] Arendt, Kathleen, M.A. (Bearbeitung); Rössler, Patrick, Prof.Dr. (Betreuung): Entertainment-Education-Formate für Kinder. Evaluation einer neuen Kommunikations- strategie

INHALT: Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, die Potentiale der Entertainment-Education Strategie (EE) für die Vermittlung von Informationen, der Änderungen von Einstellungen und Verhalten zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Anwendung von EE im Rah- men der Ernährungsaufklärung bei Kindern am Beispiel der Serie LazyTown. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden drei Experimentalstudien (Längs- und Querschnitt) zu verschiede- nen Aspekten der Strategie (Epilog, Sendeumfeld, Wirkungen) durchgeführt. METHODE: Die Entertainment-Education-Strategie macht sich die Unterhaltungsorientierung des Rezipienten zu nutze, um prosoziale (Emährungs) Botschaften als U-Boot im fiktionalen Unterhaltungsmeer beim Rezipienten anlanden zu lassen, ohne dass sich dieser der "Beleh- rung" bewusst wird und durch Gegenargumentation und selektive Wahrnehmung diesen Ver- änderungsprozess bereits im Keim ersticken kann. Dabei inkorporiert sie eine Vielzahl ver- schiedenster theoretischer Ansätze. Banduras Lerntheorie fungiert als ein wichtiger Grund- pfeiler der Strategie: soziales Verhalten wird demnach durch die Beobachtung von Modellen (reale wie auch fiktionale Figuren), deren Imitation und den Einfluss von Belohnung, Bestra- fung und sozialen Normen erlernt. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Experiment (Stichprobe: 480; Grundschulkinder; Auswahlverfahren: Quota). Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 120; Grund- schulkinder). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 100; Eltern). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 350; Grundschulkinder). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Institution; Medienforschung SuperRTL INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Empirische Kommu- nikationsforschung, Methoden (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-7374185, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 163 1.7 Medienwirkung

[283-L] Bartsch, Anne; Mangold, Roland; Viehoff, Reinhold; Vorderer, Peter: Emotional gratifications during media use: an integrative approach, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 261-278 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Wunsch nach emotionalen Erfahrungen gilt allgemein als eine Schlüsselmotivation bei der Mediennutzung, insbesondere im Bereich der Medienunterhaltung. Wonach suchen aber Menschen wirklich, wenn sie nach Emotionen suchen? Welche Art von Gratifikationen liefern ihnen die Erfahrungen mit Emotionen während der Mediennutzung? Ein Überblick über die Forschungsarbeiten zu emotionalen Gratifikationen zeigt, dass Emotionen diese Gra- tifikationen auf vielfältige Art und Weise liefern können - die Bandbreite reicht von einfachen hedonistischen Gratifikationen zu komplexeren Gratifikationsformen wie sich kompetent o- der moralisch gut fühlen. Der Beitrag entwirft einen integrativen Bezugsrahmen, der ein bes- seres systematisches Verständnis emotionaler Gratifikationen und ihres Einflusses auf die se- lektive Mediennutzung ermöglichen soll. Der Ansatz geht davon aus, dass verschiedene As- pekte des Gratifikationspotenzials einer bestimmten Emotion gleichzeitig angesprochen und in einen holistischen Schätzwert integriert werden, der als 'Metaemotion' definiert wird. Me- taemotionen sind verantwortlich für die intuitive Entscheidung eines Rezipienten, die Einla- dung eines Medienangebots zu emotionalen Erfahrungen anzunehmen oder zurückzuweisen. (UNübers.)

[284-L] Billes-Gerhart, Elke; Bernart, Yvonne: Abduktive Kompetenz und Medienkompetenz: eine Analyse des medialen Handelns von Jugendlichen und Lehrkräften, Göttingen: Cuvillier Verl. 2005, 96 S., ISBN: 3-86537-685-1 (Standort: ULB Münster(6)-3F62243)

INHALT: "Abduktive Kompetenz (= die Fähigkeit, erklärende Hypothesen zu bilden für ein über- raschendes Phänomen oder eine neue Idee) und Medienkompetenz werden in dieser Publika- tion miteinander in Beziehung gebracht. Zunächst wird die Abduktion theoretisch aus sozio- logischer Perspektive entwickelt und ihre Bedeutung für die Diskussion zum Thema Medien- kompetenz dargelegt. Ausgangspunkt ist die These, dass die abduktive Kompetenz einen wichtigen Bestandteil von Medienkompetenz bildet in Form von Haltung gegenüber Neuem, Generalisierungsfähigkeit und der Fähigkeit zur Durchführung von abduktiven Schließverfah- ren durch das Herausfinden von Regelmäßigkeiten. Im Anschluss werden drei empirische Studien zu den Bewertungs- und Orientierungsmustern von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern dargestellt: eine Expertenbefragung (n=90), eine Sekundäranalyse und eine Einzelfallanalyse. Jeder Studie ist eine ausführliche Darstellung des methodischen Vorgehens vorangestellt. Zusammenfassend werden im Anschluss einige Thesen zum Zusammenhang von Medienkompetenz und abduktiver Kompetenz und zur Medienkompetenz von Lehrkräf- ten und Jugendlichen entwickelt." (Autorenreferat)

[285-L] Bratic, Vladimir: Media effects during violent conflict: evaluating media contributions to peace building, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 1, 11 S. (URL: http://www.cco.regener-online. de/2006_1/pdf_2006-1/bratic.pdf)

164 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Die traditionellen Medienwirkungstheorien verfügen über ein enormes Potential, um den möglichen Beitrag der Medien zur Friedensbildung theoretisch abzusichern. Dennoch un- ternehmen Praktiker, die solche Projekte in Konfliktsituationen implementieren, kaum den Versuch, deren konkrete Wirkung in dem jeweiligen Konfliktfeld zu untersuchen, sondern gehen meist einfach davon aus, dass die Medien die Potenz zur Friedensförderung besitzen. Wenn die Medien Menschen dafür motivieren können, sich in einem Konflikt zu engagieren - so wird angenommen -, dann müssen sie auch die Fähigkeit besitzen, einen umgekehrten Ein- fluss auszuüben und Friedensprozesse zu fördern. Die vorliegende Studie setzt sich mit den grundlegenden Medienwirkungstheorien des 20. Jahrhunderts auseinander und unternimmt eine Synthese der Medienwirkungstheorien mit dem Ziel, besser verstehen zu können, wie die Medien politische Konflikte beeinflussen. Nach einer Untersuchung der verschiedenen Typen von Medienbotschaften, des Medienpublikums und der Umweltbedingungen, unter welchen die Medien in Konflikten den stärksten Einfluss ausüben, werden mögliche Wege vorge- schlagen, wie die Medien effektiv zur Friedensförderung eingesetzt werden können." (Auto- renreferat)

[286-F] Brettschneider, Frank, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die "Amerikanisierung" der Medienberichterstattung und ihre Bedeutung für politische Einstellungen und für politisches Verhalten in Deutschland

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften FG Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-24031, Fax: 0711-459-24034, e-mail: [email protected])

[287-F] Brosius, Hans-Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung): Third-Person-Effekte im Agenda-Setting-Prozess

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-9455, Fax: 089-2180-9443, e-mail: [email protected])

[288-F] Burkatzki, Eckhard; Wegener, Claudia, Dr.; Kämmerer, Manuela, Dipl.-Päd. (Bearbei- tung); Treumann, Klaus Peter, Prof.Dr. (Leitung): Rezeption und Tolerierung medialer Gewalt in Abhängigkeit von Medienkompetenz bei Jugendlichen

INHALT: Das Projekt will die nach dem Amoklauf des Erfurter Schülers in der Öffentlichkeit geführten Debatten über die Wirkung medialer Gewalt und die daraus resultierenden Maß- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 165 1.7 Medienwirkung

nahmen zum Schutz der Jugend zum Anlass nehmen, in einer weiteren (Sonder-)Auswertung der Daten des Forschungsprojektes "Medienwelten Jugendlicher" der Frage nachzugehen, wie die Rezeption gewaltbezogener Medieninhalte sowie Gewalt tolerierende bzw. Gewalt ableh- nende Orientierungsmuster bei Jugendlichen in Abhängigkeit von dem graduellen Ausmaß ihrer Medienkompetenz variieren. Auf der Grundlage des in der ersten Projektphase erhobe- nen Datenmaterials sollen weiterführende Auswertungen insbesondere auch Aufschluss dar- über geben, in welchem Verhältnis Aspekte von Medienkompetenz in der Beziehung zwi- schen sozialer Einbindung und Selbstwahrnehmung auf der einen Seite und Gewalt tolerie- render Orientierungsmuster bei der Mediennutzung auf der anderen Seite zueinander stehen. METHODE: In einem ersten Schritt sollen nun mit Hilfe multivariater Verfahren der Datenanaly- se die quantitativ erhobenen Daten auf Typologien gewaltbezogener Mediennutzung hin un- tersucht werden. Anschließend kann eine gründliche Analyse der mit Hilfe qualitativer Ver- fahren erhobenen Daten Auskunft über subjektive Deutungsmuster, Rezeptionsmodi und Be- gründungszusammenhänge geben. Dabei sollen insgesamt zehn Gruppendiskussionen und ca. 30 Leitfadeninterviews, die mit Jugendlichen im Alter von 12- bis 19-Jahren durchgeführt worden sind, einer rekonstruktiv-hermeneutischen Analyse unterzogen werden. ART: gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4355, Fax: 0521-106-6028, e-mail: [email protected]); Wegener, Claudia (Dr. Tel. 0521-106-3142, e-mail: [email protected])

[289-L] Duetz, Margreet; Ducommun, Michel; Abel, Thomas: "Ich habe im Internet nachgeschaut ...": Folgen neuer Informationsquellen für die allge- mein-internistische Praxis, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1932-1945, ISBN: 3-593- 37887-6

INHALT: "Durch das Internet haben PatientInnen vermehrt die Möglichkeit, sich unabhängig von ihren ÄrztInnen zu gesundheitlichen Themen zu informieren. Die Ausweitung des Wissens kann einerseits zur Stärkung der Stellung der PatientInnen beitragen, und andererseits eine Anpassung der ärztlichen Rolle notwendig machen. In einer qualitativen Forschungsanlage wurde das Erscheinungsbild der neu informierten PatientInnen sowie die Folgen für die Ärz- tIn-PatientIn-Beziehung und die Abläufe in der Praxis untersucht. Dazu wurden 20 halbstan- dardisierte Leitfadeninterviews mit ÄrztInnen aus der Grundversorgung durchgeführt. Die Daten wurden mittels der Methode der inhaltlichen Strukturierung ausgewertet. Nach Ein- schätzung der befragten ÄrztInnen spielt das Internet als Informationsquelle zum Thema Ge- sundheit im Vergleich zum Fernsehen und den Printmedien heute noch eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sieht eine Mehrheit der ÄrztInnen mindestens ein- bis dreimal in der Woche PatientInnen, die sich im Internet informieren. Gesuchte Themen im Internet betreffen typi- scherweise chronische Krankheiten sowie deren Behandlungsmöglichkeiten. Die befragten ÄrztInnen schätzen die Qualität der angebotenen Informationen im Internet im Allgemeinen als gut ein. Kritisiert wird aber unter anderem die häufig fehlende Transparenz der Herkunft der Informationen. Diagnostische und therapeutische Entscheidungen werden teilweise von 166 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

der neuen Informiertheit beeinflusst. Dies wird von einem Teil der befragten ÄrztInnen als problematischgesehen, von einem anderen Teil als erwünschte Mitbestimmung wahrgenom- men. Die Vertrauensbasis der ÄrztIn-PatientIn-Beziehung sei durch die Internetinformationen nicht gefährdet, sofern die ÄrztInnen bereit sind, die von PatientInnen eingebrachten Informa- tionen im Rahmen einer partnerschaftlichen Beziehung zu akzeptieren. Das Hierarchiegefälle zwischen ÄrztIn und PatientIn werde dadurch kleiner, eine Tendenz, welche sich jedoch oh- nehin aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung bemerkbar mache. Insgesamt zeigt die hier untersuchte ärztliche Perspektive, dass die Internetnetzung von PatientInnen potentiell zur Qualitätssteigerung in der Grundversorgung beitragen kann. Dazu bedarf es jedoch teil- weise Anpassungen, sowohl auf gesundheitspolitischerals auch auf Praxis- und Beziehungs- ebene." (Autorenreferat)

[290-L] Frey, Bruno S.; Benesch, Christine; Stutzer, Alois: Does watching TV make us happy?, (Working Paper Series / University of Zurich, Institute for Empirical Research in Economics, No. 241), Zürich 2005, 40 S. (Graue Literatur; URL: http:// www.iew.unizh.ch/wp/iewwp241.pdf)

INHALT: "The paper studies a major human activity - that of watching TV - where many indi- viduals have incomplete control over, and foresight into, their own behavior. As a conse- quence, they watch more TV than they consider optimal for themselves and their well-being is lower than what could be achieved. Mainly people with significant opportunity costs of time regret the amount of time spent watching TV. They report lower subjective well-being when watching TV for many hours. For others, there is no negative effect on life satisfaction from watching TV. Long hours spent in front of a TV are linked to higher material aspirations and anxiety and therewith lower life satisfaction." (author's abstract)

[291-L] Geese, Stefan; Zubayr, Camille: ARD-Themenwoche Krebs im Urteil des Publikums: Ergebnisse der Begleitforschung, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 6, S. 306-314 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/06-2006_geese_zubayr.pdf?foid=17351)

INHALT: Die Umfrageergebnisse einer Begleitstudie zur ARD-Themenwoche Krebs vom 3. bis 9. April 2006 zeigten, dass mit diesem Programmprojekt 60 Prozent der Bevölkerung erreicht wurden. Das Fernsehen war das meistgenutzte Medium zum Thema. Insgesamt erwies sich die bewusste Integration aller elektronischen Medien als Schlüssel zur möglichst umfassen- den und weitreichenden Wahrnehmung durch die Mediennutzer. Die Bewertung der The- menwoche war insgesamt positiv. Rund 80 Prozent der Befragten bewerteten die Schwer- punktwoche mit sehr gut/ gut, und 86 Prozent stimmten zu, dass die ARD mit der Themen- woche Krebs einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft geleistet hat. Anerkannt wurden die journalistische Integrität der Beiträge sowie Kompetenz, Professionalität und verantwor- tungsvoller Umgang mit dem Thema. Auch die Nichtnutzer zollten der Idee, ein relevantes Thema über eine Woche intensiv zu behandeln, starke Zustimmung. Als zentrales Ergebnis des Programmschwerpunktes kann auch ein erhöhtes Bewusstsein für Prävention und Früh- diagnostik konstatiert werden. Kritik wurde von einer Minderheit geäußert und bezog sich vor allem auf die ihrer Ansicht nach zu große Anzahl der Sendungen und Beiträge. (UN2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 167 1.7 Medienwirkung

[292-L] Genov, Nikolai (Hrsg.): Ethnicity and mass media in South Eastern Europe, (Gesellschaftliche Transformationen ; societal transformations, Vol. 9), (International Workshop "Ethnicity and mass media in South Eastern Europe", 2005, Berlin), Berlin: Lit Verl. 2005, 196 S., ISBN: 3-8258-9348-0

INHALT: "Not the mass media, but other powerful domestic and international factors provoked the ethnic conflicts in South Eastern Europe and determined the paths and mechanisms of their settlement. Nevertheless, it is a proven fact that on various occasions the use of guns was well prepared by used by the mass media in their coverage of interethnic re- lations. And vice versa, the efforts to find solutions for interethnic tensions and conflicts have been often facilitated by the moderate or neutral coverage of events by the mass media." (au- thor's abstract). Contens: Nikolai Genov: Ethnicity, politics and mass media (7-23); Remzi Lani: Ethnicity and mass media in (24-39); Dusan Babic: Ethnicity and mass media - the case of Bosnia and Herzegovina (40-52); Elisaveta Ignatova: The relationship between ethnicity and (53-70); Milan Mesic, Dragan Bagic: Croatian national minorities in the print media (71-89); Lidija Petkovska-Hristova: Media in Macedonian mul- ticultural society (90-105); Iulia Stefoglo, Valentina Teosa: Ethnicity and mass media in the Republic of Moldova (106-124); Nikola Vulic: Ethnicity and mass media in (125-137); Poliana Stefanescu: Mass media and ethnic issues in Romania (138-152); Galjina Ognjanov: Ethnicity and (153-172); Matej Makarovic, Borut Roncevic: Ethnicity and (173-196).

[293-L] Glotz, Peter; Bertschi, Stefan; Locke, Chris (Hrsg.): Daumenkultur: das Mobiltelefon in der Gesellschaft, Bielefeld: transcript Verl. 2006, 348 S., ISBN: 3-89942-473-5 (Standort: ULB Münster(6)-3W779)

INHALT: "Das Mobiltelefon hat in den letzten Jahren quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche an Bedeutung gewonnen. Sein Einfluss manifestiert sich etwa darin, wie sich Individuen zu ihren Umgebungen in Beziehung setzen: Die alltägliche Nutzung von mobilen Diensten der Text-, Sprach- und Bildübertragung lässt eine "Daumenkultur" entstehen. Dieser Band prä- sentiert die Ergebnisse der ersten internationalen Studie über die weitreichenden sozialen Auswirkungen mobiler Kommunikation in verschiedenen Lebensbereichen. Er versammelt die Forschungen führender Wissenschaftler und Praktiker und leuchtet die Verbindung von mobilen Medien und Gesellschaft sowie Zukunftsperspektiven der Forschung aus." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Peter Glotz, Stefan Bertschi, Christian Locke: Einleitung (11-21); Hans Geser: Untergräbt das Handy die soziale Ordnung? Die Mobiltelefonie aus soziologi- scher Sicht (25-40); Jonathan Donner: Die sozialen und wirtschaftlichen Implikationen der Mobiltelefonie in Ruanda: Eine Typologie unter dem Gesichtspunkt Telefonbesitz und Tele- fonzugang (41-60); Larissa Hjorth: Postalische Präsenz: Eine geschlechtsspezifische Fallstu- die zur Personalisierung von Mobiltelefonen in Melbourne (61-78); Genevieve Bell: Das Daumenzeitalter: Eine kulturelle Deutung der Handytechnologien aus Asien (79-104); Leslie Haddon: Kommunikationsprobleme (105-116); Richard Haper: Vom Teenagerleben zur vik- torianischen Moral und zurück: Der technologische Wandel und das Leben der Teenager (117-132); Jane Vincent: Emotionale Bindungen im Zeichen des Mobiltelefons (135-142); Joachim R. Höflich: Das Mobiltelefon im Spannungsfeld zwischen privater und öffentlicher Kommunikation: Ergebnisse einer internationalen explorativen Studie (143-158); Michael Hulme, Anna Truch: Die Rolle des Zwischen-Raums bei der Bewahrung der persönlichen 168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

und sozialen Identität (159-170); Leopoldina Fortunati: Das Mobiltelefon als technologisches Artefakt (171-184); Kristof Nyiri: Das Mobiltelefon als Rückkehr zu nichtentfremdeter Kommunikation (185-196); James E. Katz: Mobile Kommunikation und die Transformation des Alltagslebens: Die nächste Phase in der Mobiltelefon-Forschung (197-212); Raimund Schmolze: Die Auseinandersetzung mit zukünftigen, sich ändernden Kundenbedürfnissen (215-220); Peter Gross, Stefan Bertschi: Die mobile Multioptionsgesellschaft: Eine Frage der Aufladungstechnik? (221-232); Lara Srivastava: Handymanie, mobile Sitten (233-246); Nico- la Döring, Axel Gundolf: Dein Leben in Schnappschüssen: Mobile Weblogs (Moblogs) (247- 264); Laura Watts: Zukunftsdesign: Geschichten aus der Handybranche (265-276); Paul Gol- ding: Die Zukunft der Mobiltelefonie im Zeitalter der dritten Handygeneration (UMTS) (277- 296); Nick Foggin: Mobiltelefon-Mythen und mobile Datenübertragung (297-307); Peter Glotz, Stefan Bertschi: Menschen, Mobiltelefone und Gesellschaft: Abschließende Erkennt- nisse aus einer internationalen Expertenbefragung (311-342).

[294-L] Grimm, Jürgen; Sells, Nora: Vom Guten des Schlechten: mediale Wirkungen der Tsunami-Katastrophe, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 46-51

INHALT: Im Rahmen eines Forschungsseminars am Institut für Publizistik- und Kommunikati- onswissenschaft der Universität Wien wurde eine Untersuchung zur medialen Wirkung der Tsunami-Katastrophe durchgeführt. Ziel des 'Tsunami-Experiments' war es, die Möglichkei- ten der Opferdarstellungen zur Erzeugung von prosozialen Effekten wie Spendenbereitschaft zu explorieren und die journalistischen Darstellungen zu extrahieren, die die prosozialen Ef- fekte verstärken bzw. vermindern können. Die Studie konnte auch darüber Auskunft geben, wie journalistische Handlungen depressive, Hilflosigkeit verstärkende Verarbeitungsweisen der Rezipienten vermindern können. Die Autoren stellen einige Ereignisse des Tsunami- Experiments vor. Sie zeigen, dass genau die journalistischen Gestaltungsmittel, die die emo- tionale Stressbewältigung der Zuschauer unterstützten, kontraproduktiv bezüglich der proso- zialen Effekte waren. (PT)

[295-L] Guter, Stephanie: Risikoverhalten und Massenmedien: der Einfluss von Risikodarstellungen in den Massen- medien auf risikobezogene Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen, (Driesen Edition Wissenschaft), Taunusstein: Driesen 2006, 155 S., ISBN: 3-936328-53-6 (Standort: UB Bonn(5)- 2006/4888)

INHALT: "Vor dem Hintergrund des gegenwärtig verbreiteten 'Risikobooms' nach dem Lebens- motto 'no risk - no fun' nehmen auch in den Medien riskante Inhalte wie z. B. actionreiche Stunts in Filmen oder Autorennspiele am Computer zu. Im Gegensatz zu den zahlreichen Forschungsarbeiten in der Medienwirkungsforschung bezüglich eines möglichen Einflusses medialer Gewaltdarstellungen auf das Aggressionspotential von Personen, wurden die Aus- wirkungen risikobezogener Mediendarstellungen auf Risikoverhalten dagegen bisher kaum beachtet. Die Autorin analysiert anhand von vier Laborexperimenten, ob auch Darstellungen riskanten Verhaltens die Rezipienten in ihrer Risikobereitschaft beeinflussen, und ob dieser Effekt ebenfalls über Primingprozesse, d. h. über eine erhöhte Zugänglichkeit risikobezogener kognitiver Konstrukte und Emotionen vermittelt wird." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 169 1.7 Medienwirkung

[296-L] Halm, Dirk; Liakova, Marina; Yetik, Zeliha: Die öffentlichen Diskurse um den Islam in den Jahren 2000 bis 2004 und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben von Muslimen und Mehrheitsgesellschaft in Deutschland, in: Zeit- schrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, Jg. 26/2006, H. 5/6, S. 199-206 (Standort: UuStB (Köln)38-XF442; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Beitrag soll klären, wie die Diskussion um den islamischen Terrorismus seit dem 11.9.2001 die politische Debatte und die veröffentlichte Meinung über Integration und Desin- tegration muslimischer Migranten in Deutschland verändert hat und welche Folgen diese Veränderung für die Muslime und ihre Organisationen hatte, ihre Interessen zu artikulieren und zu verfolgen und inwiefern eine Entfremdung von der deutschen Gesellschaft eingetreten ist. Der Beitrag kombiniert hierzu die Textanalyse von Presseorganen und Parlamentsproto- kollen mit empirischen Befragungen der türkischen Bevölkerung in Deutschland sowie einem Gruppeninterview mit Vertretern des Islam in der Bundesrepublik Deutschland." (Autorenre- ferat)

[297-L] Hasenberg, Peter: Sturm im Wasserglas?: kirchliche Reaktionen auf "Skandalfilme" am Beispiel von "Pope- town" und "Da Vinci Code", in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommu- nikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 3, S. 300-306 (Standort: USB Köln (38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Ausgehend von der aktuellen Kritik von Vertretern der katholischen Kirche an dem Film "The Da Vinci Code" (Sakrileg) und der von MTV ausgestrahlten TV-Serie "Pope- town", problematisiert der Beitrag die kirchliche Praxis des Protests gegen sog. "Skandalfil- me" und die Erwartungen und Befürchtungen, die derartige Proteste auslösen. Aus histori- scher Sicht, d.h. unter Einschluss von Filmen von Luis Bunuel ("Viridiana"), Ingmar Berg- man ("Das Schweigen") oder Pier Paolo Pasolini ("Teorema") lässt sich der Schluss ziehen: "Skandalfilme haben, was ihre Wirkung betrifft, eine kurze Halbwertzeit. Der Skandalfilm von heute ist entweder morgen vergessen - oder ein Klassiker." Für den Umgang mit filmi- schen blasphemischen Provokationen werden drei Prinzipien entwickelt, die es gelte einzu- halten: 1. Eine Kritik muss konkret sein (keine pauschale Verurteilung sondern konkrete Be- nennung von problematischen Inhalten). 2. Die Angemessenheit der Mittel der Reaktion müs- sen sorgfältig geprüft werden. 3. Eine Kritik sollte immer auch Dialogbereitschaft signalisie- ren und die kritischen Ansätze hinter einer satirischen Verzerrung oder einer blasphemischen Attacke als Anfrage ernst nehmen. (UN)

[298-F] Herzog, Anja, M.A.; Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Rolle der Medien für die EU-Integration sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen

INHALT: Während die Europäische Union auf ökonomischer und politischer Ebene seit ihrer Gründung einige Erfolge im Hinblick auf eine Harmonisierung verzeichnen kann, weist die soziale Integration und die Identitätsbildung der Bürger als Europäer noch große Defizite auf. Die Identifikation mit der europäischen Idee und der EU ist im Wesentlichen eine Elitenper- spektive; sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen haben eher eine skeptische Haltung ge- genüber der EU und fühlen sich mit ihr weniger verbunden. Da den Medien eine wichtige 170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

Rolle bei der Informationsvermittlung über die EU sowie bei der Bildung von Vorstellungen von Europa zukommt, sollen in diesem Projekt bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgrup- pen die Zusammenhänge von persönlichen Erfahrungen, Medienangeboten und Mediennut- zung mit den Einstellungen zu Europa untersucht werden. Das Projekt befindet sich zurzeit in der Antragsphase. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union METHODE: Im Projekt sollen folgende Module enthalten sein: Eine Re-Analyse vorliegender europäischer Meinungsumfragen wird ein soziodemographisch differenzierteres Bild der Hal- tung der Bürger gegenüber der EU und ihrer Mediennutzung erbringen, als es zurzeit verfüg- bar ist. Zudem soll in diesem Modul ein internationaler Vergleich durchgeführt werden. Zwei weitere Module werden sich zum einen in einem längerfristigen Medien-Monitoring mit dem für untere Schichten relevanten Medienangebot und der Darstellung Europas darin befassen, zum anderen in qualitativen Interviews die Bildung von Einstellungen der weniger Privile- gierten zu Europa ermitteln. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hasebrink, U.; Paus-Hase- brink, I.: Knowledge of Europa and crossmedia environments: conceptual and methodologi- cal challenges for audience and reception studies. Posterpräsentation bei der First European Communication Conference am 25./ 26. November 2005 in Amsterdam. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg); Universität Salzburg, Kultur- und Gesellschaftswissenschaft- liche Fakultät, FB Kommunikationswissenschaft (Rudolfskai 42, 5020 Salzburg, Österreich) KONTAKT: Herzog, Anja (Tel. 040-450217-84, Fax: 040-450217-99, e-mail: [email protected]); Hasebrink, Uwe (Prof.Dr. Tel. 040-450217-81. Fax: 040-50217-99, e-mail: [email protected])

[299-L] Hoffmann, Dagmar: Bedarf es einer Mediensozialisationstheorie?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Un- gleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesell- schaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3324-3334, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Neuere medienwissenschaftliche Theorien gehen davon aus, dass die Mediennutzung und die Präferenz bestimmter Medien grundsätzlich im Zusammenhang mit den besonderen Lebenskontexten der Rezipienten stehen. Medienhandeln wird nicht - wie in vielen traditio- nellen Medientheorien - nur als gegenwartsbezogener Individualakt betrachtet, sondern als soziale Aktionsform, die etwa soziokulturelle Vergemeinschaftungen ermöglicht, Identifika- tionen erlaubt und zum Teil vielfältige Distinktionen erfordert. Bezieht man konsequent sozi- alisationstheoretische Aspekte in Rezeptions- und Medienverarbeitungsprozesse ein, stellen sich die Ergebnisse vieler Studien anders dar, verlieren sie mitunter ihren reduktionistischen, einige von ihnen ihren kulturpessimistischen Charakter. Nun wird seit nunmehr über zwanzig Jahren immer wieder auf den diffusen Verweisungszusammenhang von Individuum, Gesell- schaft und Medien hingewiesen, doch die eigentlichen Wirkmechanismen und dauerhaften Relevanzrahmen bleiben empirisch weitestgehend diffus. Dieses als Mikro-Makro-Dualismus bekannte Dilemma ist ausgesprochen unbefriedigend und stellt für Soziologen nach wie vor eine große Herausforderung dar. Vor dem Hintergrund der begrenzten Reichweite von Me- dien(wirkungs-)theorien soll darüber diskutiert werden, ob ein komplexes Modell, das eine sinnhafte und zeitunabhängige Verknüpfung von strukturanalytischer Rezeptionsforschung, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 171 1.7 Medienwirkung

moderner Sozialisations- und Kulturtheorie vornimmt, hier nicht vielleicht Abhilfe leisten kann." (Autorenreferat)

[300-L] Jerrentrup, Tabea: MedienMacht: Medienwirkungen bezogen auf Wahrnehmung, Gesellschaft, Kommunikati- on und Individuum, Berlin: Wiku Verl. 2005, 209 S., ISBN: 3-86553-135-0 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01KLEX531)

INHALT: Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage nach den Potenzialen der Medien: Wie schafft ein gesellschaftlich verbreitetes Medium eine bestimmte Situation? Wie können sich Medien durchsetzen und gesellschaftliche Situationen verändern? Die Verfasserin gliedert ih- re Darstellung in sechs Teile. Im ersten Teil wird die Grundeigenschaft der Medien als "Ver- mittler" herausgearbeitet. Im Folgenden geht die Verfasserin vom Aspekt der Wahrnehmung von Medien aus und behandelt dementsprechend Sprache, Schrift, Ton (Telefon, Tonträger, Rundfunk), Bilder (Fotografie, Film, Fernsehen) und Internet. Die Wahrnehmung bildet des- halb den Schlüssel zur Realität der Medien, weil neue Arten der Wahrnehmung ein neues Bewusstsein entstehen lassen können; eine neue Wahrnehmung kann sich in neuen gesell- schaftlichen Strukturen niederschlagen und die zwischenmenschliche Kommunikation beein- flussen. So verläuft eine Wirkungskette von der Wahrnehmung über Kommunikation und In- dividuum auf die Gesellschaft. Damit wird auch die Macht deutlich, die letztendlich die Rezi- pienten über die Medien ausüben. (ICE2)

[301-L] Kempf, Wilhelm: Acceptance and impact of de-escalation-oriented conflict coverage, (Diskussionsbeiträge der Projektgruppe Friedensforschung, Nr. 60), (IPRA (International Peace Research Association) Conference "Patterns of Conflict, Paths to Peace", 2006, Calgary), Konstanz 2006, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://w3.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1838//pdf/60.pdf)

INHALT: "War coverage has a strong bias towards promoting conflict escalation, and - though less pronounced - this bias often survives in post-war coverage as well. Even after wars end, only a few journalists frame conflict in a strongly de-escalation-oriented way. Do they have a chance to reach the public? Will their audience regard their reports as more or less balanced and unbiased? Will their reports influence their audience's mental models of the conflict? Or will the audience cling to its prejudices and reject news articles that are not consistent with the enemy images spread by the mainstream media? The present paper investigates these questions in the context of a series of experimental studies which measure audience responses to escalation- and de-escalation-oriented news articles on (1) the Yugoslavian conflict after the fall of Milosevic and (2) the War on Terror. The results of the studies show that de- escalation-oriented news articles were accepted by audiences and resulted in less polarized mental models of the events." (author's abstract)

[302-L] Kempf, Wilhelm: The impact of text framing on the understanding of political conflict, (Diskussionsbeiträge der Projektgruppe Friedensforschung, Nr. 59), Konstanz 2006, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://w3. ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1825//pdf/59.pdf) 172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

INHALT: "The present paper reports on the initial results of a pilot study for a planned cross- cultural project intended to investigate the impact of text framing on the understanding of po- litical conflict. Following the design of a prior experiment by Peleg & Alimi (2005), the pilot study examines the impact of differently framed texts about the approval of the Road Map by the Knesset on German students' assessments of the Israeli-Palestinian conflict. The results of the study confirmed our theoretical position, according to which media effects cannot be ex- plained using simple stimulus-response models. They depend instead on the Ss' a priori men- tal models, into which new information is integrated. In contrast to the Israeli study, however, the experiment failed to demonstrate an impact of text faming on the Ss' mental models. Pos- sible reasons might be that the framing was too mild, that the Ss in the present study were po- litically far less interested and informed, or that they were too detached from the Israeli- Palestinian conflict." (author's abstract)

[303-L] Keppler, Angela: Wissen um Relevanzen: zur medialen Kommunikation politischer Konflikte in Talk-Shows, in: Zur Kritik der Wissensgesellschaft, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2006, S. 217-233, ISBN: 3- 89669-674-2

INHALT: Die Autorin untersucht die Bedeutung der Fernsehkommunikation aus einer wissensso- ziologischen Perspektive und zeigt am Beispiel politischer Talk-Shows, dass bestimmte me- diale Formate als Instanzen einer Produktion gesellschaftsbildenden Wissens interpretiert werden können. Im Mittelpunkt ihrer Analyse stehen u.a. folgende Fragen: Welches sind die Kriterien, Mechanismen und Konventionen, die die Konstruktion von Realität in den Medien bestimmen? Welche unterschiedlichen Arten des fiktiven und faktischen Wirklichkeitsbezu- ges spielen in der Rhetorik und Ästhetik der jeweiligen Sendungen und Formate eine Rolle? Inwieweit tragen sie zum Wissen um Relevanzen bei, die für die soziale Wirklichkeit in der globalisierten Welt leitend sind? Die politischen Talk-Shows stellen nach den Ergebnissen der Autorin rituelle mediale Inszenierungen in doppelter Hinsicht dar: Zum einen stellen sie eine allen Mitgliedern der Gesellschaft zugängliche Gegenwart bereit; sie machen Ereignisse öffentlich und bringen selbst Ereignisse hervor, auf welche sich viele Zuschauer beziehen können. Andererseits bieten sie durch ihre regelmäßige Abfolge dauerhafte Formen der Kon- frontation mit gesellschaftlichen Problemen an, wodurch ein formaler Konsens bei den be- handelten Kontroversen erzeugt wird. Politische Talk-Shows tradieren und transformieren damit zugleich ein Wissen darüber, was im politischen Feld aktuell ist und wie darüber ge- stritten werden darf. (ICI2)

[304-L] Klimmt, Christoph; Schmid, Hannah; Nosper, Andreas; Hartman, Tilo; Vorderer, Peter: How players manage moral concerns to make video game violence enjoyable, in: Communica- tions : the European Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 309-328 (Stan- dort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Untersuchungen zur Gewalt in Videospielen hat sich bislang auf die Aggressionswir- kungen konzentriert, aber dabei die Prozesse und Mechanismen vernachlässigt, die eigentlich das Vergnügen an der Gewalt in Videospielen ausmachen. Der vorliegende Beitrag unter- sucht einen speziellen Prozess in diesem Zusammenhang, nämlich die Strategie von Spielern, mit moralischen Bedenken fertig zu werden, die unter realen Lebensbedingungen im Zusam- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 173 1.7 Medienwirkung

menhang mit Gewalthandlungen auftauchen. Auf der Grundlage von Banduras (2002) Theo- rie des moralischen Disengagements wird dahingehend argumentiert, dass Spieler, die sich das Vergnügen an der Gewalt im Spiel erhalten wollen, effektive Strategien entwickeln zu vermeiden, sich mit dem moralischen Konflikt, der mit ihrem gewalttätigen Verhalten in der Welt des Spiels zusammenhängt, auseinander zu setzen ("moralisches Management"). Explo- rative Interviews mit zehn Spielern von Gewaltvideos ergaben, dass moralische Überlegun- gen eine gewisse Relevanz für ihre Freude am Spiel haben, und legten verschiedene Strate- gien offen, die den Spielern helfen, ihre moralischen Bedenken zu "managen". Als besonders wichtig erwies sich, dass die Teilnehmer auf der Unterscheidung von Spiel und Wirklichkeit bestanden und dass das Gewinnen des Spiels im Mittelpunkt stand, wenn sie versuchten zu erklären, dass die gewalttätige Aktion ein Nebenprodukt einer guten spielerischen Leistung darstellt. Die Ergebnisse werden im Lichte weiterer theoretischer Überlegungen zum "morali- schen Management" und potentieller Verbindungen zur Debatte über die Mediengewalt dis- kutiert. (UNübers.)

[305-F] Kneip, Veronika, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Baringhorst, Sigrid, Prof.Dr.Dr. (Lei- tung): Protest- und Medienkulturen im Umbruch. Transnationale Corporate Campaigns im Zei- chen digitaler Kommunikation

INHALT: Das Projekt 'Protest- und Medienkulturen im Umbruch. Transnationale Corporate Campaigns im Zeichen digitaler Kommunikation' konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen dem Umbruch von Medienkulturen und dem Wandel von Protestkulturen. Im Mit- telpunkt steht dabei die Untersuchung computervermittelter politischer Partizipation im Rah- men so genannter transnationaler Corporate Campaigns. ZEITRAUM: 1995-2005 METHODE: Mit der Entwicklung des Internets bilden sich neue technische Möglichkeiten, zu geringen Kosten, in enormer Geschwindigkeit und jenseits der Selektionszugriffe journalisti- scher Gatekeeper sowie zensierender Eingriffe staatlicher Instanzen, räumlich entgrenzte Pro- testnetzwerke zu mobilisieren. Neben der Auswirkung der Internetkommunikation auf die Struktur von Protestorganisationen und auf die Vernetzung zwischen lokalen, nationalen und transnationalen Akteuren untersucht das Projekt Arenen, Handlungsprogramme und Deu- tungsrahmen der Kampagnen sowie Formen der kollektiven Identitätsstiftung und Protestin- szenierung im Netz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Keine Reizwäsche aus Burma. Menschenrechte durch politisierten Konsum? in: Lamla, Jörn; Neckel, Sighard (Hrsg.): Politisierter Konsum - konsumierte Poli- tik. Wiesbaden 2006. ARBEITSPAPIERE: Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; Niesyto, Jo- hanna: Wandel und Kontinuität von Protestkulturen seit den 1960er Jahren - eine Analyse ausgewählter Anti-Corporate Campaigns. Fachtagung 'Bürgergesellschaft - Wunsch und Wirklichkeit', Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), 19.10.-20.10.2006. Unter: http://www.b-b-e.de/fileadmin/inhalte/PDF/aktuelles/veranstaltungen/wzb_protestkul turen.pdf abrufbar.+++Baringhorst, Sigrid: New media and the politics of consumer activism. Opportunities and challenges of Euro-Asian anti-corporate campaigns. Paper presented at the Annual Conference of the European Consortium of Political Research, Workshop 'New Di- rections in Cultural Politics', Granada, 14.-19.04.2005. Unter: http://www.politik-konsum.de/ pdf/baringhorst_ecpr.pdf abrufbar.+++Kneip, Veronika; Niesyto, Johanna: 'Echt gerecht. Clever kaufen' - politischer Konsum und Kampagnenpolitik als Reaktion auf nationalstaatli- 174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

che Steuerungsverluste. Nachwuchstagung des SFB 'Staatlichkeit im Wandel', Universität Bremen, 31.03.-02.04.2006. Unter: http://www.staatlichkeit.uni-bremen.de/download/ de/aktuelles/petzold_niesyto_Paper.pdf abrufbar. ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche" (57068 Siegen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0271-7404510, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 0271-740-4510, e-mail: [email protected])

[306-F] Krahé, Barbara, Prof.Dr. (Bearbeitung): Affektive Desensibilisierung als Wirkmechanismus des aggressionsfördernden Effekts von Mediengewalt

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Sozialpsychologie (Postfach 601553, 14415 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2877 o. -2878, Fax: 0331-977-2795, e-mail: [email protected])

[307-L] Kristen, Astrid: Aggressive Jungen und gewalthaltige Computerspiele: eine Längsschnittstudie zu der Frage, wer wen beeinflusst, Berlin 2006, VIII, 213 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi- bin/dokserv?idn=980815061; http://www.diss.fu-berlin.de/cgi-bin/zip.cgi/2006/108/Fub-diss2006 108.zip)

INHALT: "Ob gewalthaltige Computerspiele aggressives Verhalten fördern, oder ob sich aggres- sive Jungen umgekehrt diese Spiele aussuchen, lässt sich nur im Längsschnitt beantworten. Im Rahmen des Projektes 'Kinder, Computer, Hobby, Lernen' (KUHL) der Freien Universität Berlin wurden 115 Grundschüler der 3. und 4. Jahrgangsstufe (t1) untersucht, sowie genau ein Jahr später noch einmal (t2). Die Schüler füllten Fragebogen zur Computerspielnutzung, Ärgerregulierung und anderen psychologischen Konstrukten aus. Klassenkameraden und Lehrkräfte beurteilten das offen und relational aggressive Verhalten der Kinder. Zusätzlich führten die Schüler eine Woche lang ein strukturiertes Freizeittagebuch. Fachleute stuften die genannten Lieblingsspiele bezüglich der Gewalthaltigkeit ein. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das zu t1 gefundene Muster moderater Korrelationen zwischen gewalthaltigen Lieb- lingscomputerspielen und aggressivem Verhalten (r = .10 bis .17) zu t2 bestätigt wird. Das aggressive Verhalten erweist sich als äußerst zeitstabil. Welche Kinder gewalthaltige Lieb- lingsspiele haben, ist zwar statistisch gesehen stabil, aber etwa doppelt so viele kommen in den 12 Monaten neu hinzu als aussteigen. Mittels Kreuzpfadmodellen kann die oben aufge- führte Frage nach der Kausalität beantwortet werden. Die Modelltests ergeben - im Gegensatz zu anderen Längsschnittstudien - dass der Selektionspfad (beta = .29) bedeutsamer ist als der Wirkungspfad (beta = -.11). Anders ausgedrückt, Jungen, die im ersten Jahr als aggressiv gel- ten, nennen ein Jahr später vermehrt Egoshooter als Lieblingsspiele. Basierend auf den ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 175 1.7 Medienwirkung

fundenen Ergebnissen werden eine Experimentierphase bei der Computerspielnutzung sowie reziproke Zusammenhänge zwischen gewalthaltigen Computerspielen und aggressivem Ver- halten diskutiert." (Autorenreferat)

[308-L] Kruck, Peter: Das Nah-Fernbild-Phänomen im Spiegel einer explorativen Umfrage: medienwirkungstheo- retische und soziodemografische Implikationen, Bochum 2006, X, 280 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=982612338&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filenam e=982612338.pdf)

INHALT: "Wenn Menschen in empirischen Befragungen um eine Bewertung ihrer Lebensum- stände gebeten werden, treten regelmäßig Auffälligkeiten hervor. Je weiter der zu bewertende geografische Kontext ausgedehnt wird (sei es auf regionalen oder sogar nationalen Horizont), um so negativer werden die abgegebenen Beurteilungen. Umkehrt bedeutet dies: Je stärker die Interviewten auf den eigenen selbst erfahrbaren Lebensbereich fokussiert werden, um so positiver fallen diese Bewertungen aus.Diese Besonderheiten, das ist besonders auffällig, können für eine Vielzahl möglicher Sujets nachgewiesen werden. Diese teilweise immens großen Abweichungen, die in der kommunikationswissenschaftlichen Theorie als Nah-/ Fern- bildphänomen bezeichnet werden, werden in der vorliegenden Arbeit mittels einer empiri- schen Untersuchung genauer analysiert und der Einfluss massenmedialer und interpersoneller Kommunikation unter besonderer Berücksichtigung soziodemografischer Faktoren auf dieses Phänomen herausgearbeitet." (Autorenreferat)

[309-L] Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid: Medien und Gewalt: T. 3, Einflussfaktoren im Wirkungsprozess, in: tv diskurs : Verantwor- tung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 58-61

INHALT: Im dritten Teil ihrer Ausführungen zu Gewalt in den Medien und ihrer Wirkung gehen die Autoren der Frage nach, welche Darstellungsformen von Gewalt als besonders risikoreich zu betrachten sind, und welche Rezipienten als besonders gefährdet gelten. Sie stellen in ih- rem Beitrag Forschungsbefunde zur Rolle verschiedener inhaltlicher und rezipientenbezoge- ner Merkmale im Wirkungsprozess vor. Es werden folgende Einflussfaktoren vorgestellt und anhand von Forschungsbefunden in ihrer Bedeutung eingeschätzt: Ausmaß und explizierte Darstellung der Gewalt, Attraktivität des Gewalttäters, Rechtfertigung und Konsequenzen der Gewalt für den Täter, Darstellung negativer Konsequenzen für das Opfer, Darstellung der Waffen, Realitätsgehalt, Humor, Genre. Effekte, die auf Seite der Rezipienten von Bedeutung sind, sind Alter, Geschlecht, intellektuelle Fähigkeiten, Persönlichkeitseigenschaften sowie soziales Umfeld. (PT)

[310-F] Lampert, Claudia, Dr. (Bearbeitung): Gesundheitsförderung durch Unterhaltung? Zur Bedeutung fiktionaler Programmangebote in der Gesundheitsförderung und ihre Rezeption durch Jugendliche

INHALT: In den USA werden bereits seit vielen Jahren unter dem Stichwort "Entertainment Education" Gesundheitsthemen gezielt in fiktionale Unterhaltungsformate (vorzugsweise 176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

Fernsehserien) integriert. Diese Medienangebote und ihre Rezeption durch Jugendliche stan- den im Mittelpunkt dieses Promotionsvorhabens, das u.a. der Frage nachging, ob und auf welche Weise gesundheitsrelevante Themen im Kontext fiktionaler Unterhaltung wahrge- nommen werden und inwieweit die Verbindung von Unterhaltung und pädagogischer Intenti- on im Sinne von "Entertainment Education" eine geeignete Möglichkeit darstellt, insbesonde- re Jugendliche mit gesundheitsfördernden Informationen zu erreichen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischen Information und Entertainment - Suchtprävention in und mit Medien. Impulsvortrag im Rahmen der Jahresta- gung des Fachausschusses Suchtprävention am 7. September 2005 in Hamburg.+++ Gesund- heitskommunikation durch Entertainment Education. Zur Wahrnehmung und Bewertung von gesundheitsrelevanten Botschaften im Kontext von Unterhaltungsangeboten. Vortrag im Rahmen der Fachtagung "Medien und Gesundheitskommunikation" am 24. und 25. Oktober 2003 in Loccum. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-450-217-92, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[311-L] Mayer, Kurt: Wechselwirkungen zwischen nationalem Selbstbild und internationalem Fremdbild aus der Perspektive kommerzieller Kommunikation: eine unsystematische Annäherung, in: Medien- Impulse : Beiträge zur Medienpädagogik, 2006, H. 55, S. 42-45

INHALT: In dem Beitrag werden österreichische Wirtschaftsfilme analysiert. Dabei sollen die Wechselwirkungen zwischen dem nationalen Selbstbild und dem internationalen Fremdbild Österreichs hervorgehoben und anhand von Filmbeispielen veranschaulicht werden. (DIPF/Bal)

[312-F] Meinhardt-Remy, Christine (Bearbeitung); Hopf, Christel, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Ärger und Fernsehen (Arbeitstitel)

INHALT: Sicher scheint: Fernsehen ruft Ärger hervor. Ärger zählt gemeinhin zu den negativen Emotionen, er wird in der Regel täglich erlebt und kann in Verbindung zu Aggression stehen. Seine Bedeutung reicht bis hinein in die Medizin, wo er als Risikofaktor für ein gesundes Le- ben gesehen wird. In der Dissertation betrachtet die Bearbeiterin Situationen, in denen das Medium Fernsehen Ärger auslösend ist. Sie analysiert, wie Rezipienten 'Fernsehärger' erleben und auf ihn reagieren. Mit den Ergebnissen wird eine Lücke geschlossen in der Ärger- wie in der Rezeptionsforschung: Allgemeine Erkenntnisse über die Emotion Ärger werden dadurch erweitert und differenziert, dass eine spezifische Situation fokussiert wird: die 'Situation Fernsehen'. Darüber hinaus wird Ärger charakterisiert, wie er sich rezeptionsbegleitend dar- stellt. Die situativen Bedingungen werden jeweils herausgearbeitet. Ziel der Arbeit ist es, das subjektive Erleben und die Ausdrucksformen des 'Fernsehärgers' von Rezipienten zu explo- rieren und zu bewerten. METHODE: Qualitative Interviews werden hierfür eingesetzt. Das qualitative Vorgehen wird aus verschiedenen Gründen gewählt. So ist zum einen das theoretische Vorwissen für die Frage- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 177 1.7 Medienwirkung

stellung nicht spezifisch genug, um quantitativ testbare Hypothesen ableiten und operationali- sieren zu können. Zum anderen ist es dem Sujet eigen, dass Befragte das eigene Fernsehver- halten und die emotionalen Befindlichkeiten erst im Zuge einer Auseinandersetzung reflektie- ren, generieren und differenzieren. Ein Gespräch bietet hierfür den geeigneten Rahmen. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Margot- Möller-Promotionskolleg (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität Hildes- heim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (Postfach 101363, 31113 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[313-L] Mikos, Lothar: Mediensozialisation und Identitätsmarkt Fernsehen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesell- schaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3356-3369, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "In der reflexiven Moderne haben sich die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Identität verschoben. Waren Identitäten früher stark an traditionelle soziale Bindungen gebunden und orientierten sich an vorhandenen allgemein gültigen Normen und Werten, wer- den sie heute immer stärker unter dem Gesichtspunkt möglicher Entwicklungen, also per- spektivisch auf die Zukunft hin entwickelt. Wenn Kinder und Jugendliche beim und mit dem Fernsehen ihre Identität aushandeln, geht es nicht immer nur darum, das eigene Selbst gegen andere Selbste auf dem Bildschirm abzugrenzen, sondern auch darum, andere Identitätsent- würfe kennen zu lernen und als eine Option der eigenen Identitätsentwicklung zu betrachten. Identität ist nicht nur das, was ich bin, sondern auch das, was ich sein möchte. In der mediati- sierten Gesellschaft spielen gerade die Identitätsoptionen eine immer größere Rolle. Denn an- gesichts zunehmend inkohärenter Erfahrungen in der vielfältigen 'Multioptionsgesellschaft' (Gross) muss das Individuum mögliche Identitäten bereit halten, gewissermaßen für den Not- fall. In der Mediengesellschaft geht es darum, die eigene Identität als potenzielles Feld von Identitätsprojekten und -projektionen zu begreifen, von Vorstellungen des Selbst, die erst noch zu realisieren sind. Damit verbunden sind performative Fähigkeiten, um die Vorstellun- gen zu realisieren und sich selbst auf dem Identitätsmarkt zu präsentieren. Das Fernsehen bie- tet hier vor allem mit seinen performativen Showformaten zahlreiche Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und zur Identitätsarbeit. Anhand von Soap Operas, Reality Shows und Casting Shows werden die Möglichkeiten der Identitätsarbeit für Kinder und Jugendliche dis- kutiert und zu einer allgemeinen Sozialisationstheorie in Bezug gesetzt. Im Mittelpunkt ste- hen dabei Aspekte der ethisch-moralischen Entwicklung und der Authentizitätsdiskurse, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine große Rolle spielen." (Autorenreferat)

[314-L] Mit Pokémon in Harry Potters Welt: Medien in den Fantasien von Kindern, (Edition TelevIZIon), München: KoPäd Verl. 2006, 460 S., ISBN: 3-938028-72-6 (Standort: UB Paderborn (466)-KNUK1083)

INHALT: "Fernsehen tötet die Fantasie - so zumindest die Alltagstheorie zum Verhältnis von Medien und der Imaginationsleistung von Kindern. Bei genauerem Hinsehen ist das Verhält- 178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

nis jedoch sehr viel komplexer, wie die hier vorgestellte Studie zu den Tagträumen von 8- bis 10-Jährigen zeigt. Fernsehen verdrängt die Fantasie nicht, es wird zu einem Teil von ihr. Kin- der nehmen sich etwas aus dem Fernsehen heraus und entwickeln mit den Medienbildern ihre eigenen Erzählungen. Globale Medienensembles wie beispielsweise Harry Potter oder Poke- mon werden so zum Bestandteil der Tagträume von Kindern in Israel, Südkorea, den USA und Deutschland, wie es in früheren Zeiten Karl Mays Winnetou, der Titanic-Film in Schwarzweiß oder in den 80ern die Ballerina Anna und Flashdance waren. Wie das im Ein- zelnen geschieht, welche Unterschiede es in den Aneignungsmustern von Mädchen und Jun- gen gibt, welche nationalen Besonderheiten deutlich werden, und worin sich heutige Kinder von früheren Generationen unterscheiden, zeigt diese qualitative Studie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Theoretischer Hintergrund und Methode: Maya Götz: Kinderfantasie und Medien - Eine erste Annäherung über den Forschungsstand (15-25); Maya Götz: Auf der Suche nach den Medienspuren - Methodisches Vorgehen der Studie (26-54); Norbert Neuß: Kinderzeichnungen verstehen - Strukturmomente im internationalen Vergleich (55-70); 2. Die großen Tagträume der heutigen Kinder: Amy Aidman: "Das ist das Land der Hexen und Zauberer ..." Die Fantasiewelten der Kinder (71-92); Maya Götz: "Hier bin ich frei" - Die Handlungswünsche in der Fantasiewelt (93-111); Hyesung Moon: "Wir sind wieder alle zu- sammen ..." - Lebensweltliche Bezüge in den Fantasien der Kinder (112-119); Norbert Neuß: Kindliche Paradiesfantasien - Entwicklungsaufgaben und Paradiesmotive (120-138); 3. Me- dienspuren in den Fantasien der Kinder: Dafna Lemish/Maya Götz: Mit Laserschwert und Sissi-Kleid - Medienspuren in den Fantasien der Kinder und ihre Bedeutung (139-162); Maya Götz: Von Pokmon in Erich Kästners Schlaraffenland - Die Fallanalyse von Patricias großem Tagtraum (163-176); 4. Geschlechterunterschiede: Maya Götz/Dafna Lemish: Die Fantasien von Mädchen und Jungen - Ein quantitativer Überblick (177-180); Maya Götz/Dafna Lemish: "Ich bin eine Elfe" - Die Fantasien von Mädchen und ihre Medienspuren (181-206); Maya Götz/Dafna Lemish: "Ich war ein Raptor, ein riesiger Dinosaurier ..." - Die Fantasien von Jungen und ihre Medienspuren (207-234); 5. Die Fantasien im mehrnationalen Vergleich: Dafna Lemish: Kulturelle Spuren in den Fantasien der Kinder - Kinder zwischen lokaler und globaler Kultur (235-245); Maya Götz: Tiere, Umweltschutz und andere Länder - Die Fanta- sien deutscher Kinder (246-261); Hyesung Moon: Zwischen Konfuzianismus und High-Tech - Besonderheit der Fantasiewelt koreanischer Kinder (262-278); Amy Aidman: Konsum und persönliche Stärke - Die amerikanischen Fantasien (279-287); Dafna Lemish: Die Fantasie- welten in einer von Konflikten geprägten Gesellschaft: Die israelischen Fallbeispiele (288- 297); Dafna Lemish: Von "Kosmia" und "Ra'utshka" im Harry-Potter-Land - wie ein israeli- scher Junge sich Harry Potter aneignet (298-308); 6. Fantasien im Generationenvergleich: Lo- thar Mikos/ Elizabeth Prommer/ Sabrina Schäfer: "Anna fand ich toll" - Kindheitsfantasien junger Erwachsener und ihre Medienbezüge (309-341); Maya Götz: "Radio, das war absolute Magie" - Kinderträume zu Zeiten ohne Fernsehen (342-364); Maya Götz: "Mit der Rappelkis- te haben wir unseren Traum erfüllt" - Die Beziehung von Kindheitstraum und beruflichem Handeln bei prägenden Schaffenden des deutschen Kinderfernsehens (365-388); 7. Medien und Fantasien: Maya Götz: Fantasien und Medien im Generationen- und interkulturellen Ver- gleich (389-410).

[315-L] Mößle, Thomas; Kleimann, Matthias; Rehbein, Florian; Pfeiffer, Christian: Mediennutzung, Schulerfolg, Jugendgewalt und die Krise der Jungen., in: Zeitschrift für Ju- gendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 17/2006, H. 3, S. 295-309 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 179 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Mithilfe von Daten der KFN-Schülerbefragung des Jahres 2005 werden zwei kontro- vers diskutierte Medienwirkungshypothesen untersucht: Einerseits die Hypothese eines nega- tiven Zusammenhangs von schulischer Leistungsfähigkeit und Mediennutzung. Andererseits die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen Gewaltmedienkonsum und gewalttätigem Verhalten. Unter Rückgriff auf internationale Forschungen und eigene Analysen werden da- bei die genauen Umstände diskutiert, unter denen bestimmte Mediennutzungsmuster negative Auswirkungen haben können." (Autorenreferat)

[316-L] Neidhardt, Friedhelm: Kalkül mit der Angst: Terrorismus, Medien und die Grenzen der Gelassenheit, in: WZB- Mitteilungen, 2006, H. 113, S. 10-13 (Standort: USB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm113/10-13.pdf)

INHALT: "Terroristische Anschläge sind das Werk von Kleinstgruppen, die zu schwach sind, um kriegsfähig zu sein. Die Effekte, die von ihnen ausgehen, ergeben sich nicht unmittelbar aus materiellen und individuellen Schadenswirkungen. Sie ergeben sich daraus, dass die Hinter- hältigkeit der blutigen Tat für die Medien einen außerordentlichen Nachrichtenwert besitzt. Nur über die Medien kann sich ein Ausmaß an Bedrohungsgefühlen in der Bevölkerung ent- wickeln, das über die statistisch kalkulierbaren Risikoeinschätzungen weit hinausgeht. Ange- sichts dieser Resonanzen geraten die staatlichen Sicherheitsinstanzen unter Handlungsdruck. Ihr Problem ist, nicht nur Über-, sondern auch Unterreaktionen zu vermeiden - ein schwieri- ger Balanceakt." (Autorenreferat)

[317-L] Niesyto, Horst: Kritische Anmerkungen zu Theorien der Mediennutzung und -sozialisation, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongres- ses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3335-3346, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Diverse qualitative Studien zur Mediennutzung und zur Mediensozialisation, die in den vergangenen 10-15 Jahren entstanden, verzichteten weitgehend auf eine kritische Ausei- nandersetzung mit gesellschaftlichen Symbolangeboten und beachteten zu wenig die unter- schiedlichen sozialen und bildungsmäßigen Ressourcen sowie problematische Formen des Medienhandelns bei Kindern und Jugendlichen. Ausgehend von einer Analyse dieser Situati- on werden Kernpunkte einer kritischen Theorie der Mediensozialisation vorgestellt, die sozio- logische, psychologische, medien- und kommunikationswissenschaftliche Überlegungen in- tegrieren." (Autorenreferat)

[318-F] Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Betreuung): Aggressive Medien. Zur diskursiven Regulation von Mediengewalt

INHALT: Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist die Mediengewaltforschung als Teil der empi- rischen Sozialforschung. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen der neuen science studies, richtet die Perspektive also auf die konkreten Praktiken der Erzeugung von Forschungsergeb- nissen. Im Mittelpunkt stehen dabei die empirischen Verfahren zur Herstellung von Objekti- 180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

vität und Glaubwürdigkeit. Die Arbeit sucht nicht nach neuen Antworten auf die Frage, ob Medien negative Wirkungen auf ihre Nutzer haben, noch versucht sie den Beweis zu erbrin- gen, dass Medien keine Wirkung haben. Zentrale Fragen lauten: Welches Verständnis von Medien legt die empirische Gewaltforschung zu Grunde? Welche sozialen Voraussetzungen hat es und welche Folgen ergeben sich, wenn ein gesellschaftlich einflussreicher Forschungs- bereich die grundsätzliche Annahme trifft, dass Medien wirken und diese Wirkung empirisch untersucht? Die Vorgehenswiese der Dissertation im Sinne einer Genealogie meint, die Me- diengewaltforschung in Bezug auf ihre Herkunft zu untersuchen und zu fragen, wie sie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als wissenschaftlicher Forschungsbereich etabliert hat. Dieser historische Zugriff hat das Ziel, aktuelle Diskurse zu erhellen. Welches Konzept von Medien, so die Frage, stellt die Wirkungsforschung der Gesellschaft bis heute zur Verfügung? ZEIT- RAUM: 1900-1970 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Österreich, USA METHODE: Die Genalogie der Mediengewaltforschung wird im Sinne einer an Michel Foucault orientierten 'Gewordenheitskritik' des bestehenden, akzeptierten Diskurses vorgenommen. Entsprechend der Annahme, dass eine diskursive Praxis den Gegenstand, den sie beschreibt, zuallererst konstituiert, werden bestehende historiographische Darstellung des Forschungsbe- reichs einer kritischen Lektüre unterzogen, der es darum geht, die impliziten Diskursregeln herauszuarbeiten. Vor deren Hintergrund werden die zentralen experimentellen und statisti- schen Anordnungen in ihrer historischer Gewordenheit analysiert. DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fern- sehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln); Universität Köln, Kulturwissen- schaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bern- hard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-4706957, e-mail: [email protected])

[319-L] Petersen, Thomas: Ein Experiment zur potentiellen Wirkung von Gegendarstellungen als Gegengewicht zu einer skandalisierenden Berichterstattung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunika- tionsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffent- lichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 2, S. 153-167 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)- FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Beitrag beschreibt ein kontrolliertes Feldexperiment, mit dem der in der For- schung bisher wenig beachteten Frage nachgegangen wurde, inwieweit Gegendarstellungen die Meinungsbildung der Mediennutzer beeinflussen und einen durch die beanstandete vo- rangegangene Berichterstattung entstandenen Eindruck korrigieren können. Die Studie wurde im Januar 2004 durchgeführt. Ihr Anlass war die Affäre um den damaligen Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit Florian Gerster. Bei einer Repräsentativumfrage wurde die Gesamt- stichprobe von insgesamt 2000 Befragten in vier in sich repräsentative Teilgruppen von je 500 Personen unterteilt. Einer Gruppe wurde ein Zeitungsartikel präsentiert, der Gerster scharf angriff, zwei Befragtengruppen erhielten unterschiedliche Varianten einer vorgeblich von Gerster verfassten Gegendarstellung zu diesem Artikel. Die vierte Gruppe diente als Kontrollgruppe. Nach der Vorlage der Texte wurden die Befragten nach ihrer Einstellung zu Gerster befragt. Die Ergebnisse des Experiments deuten darauf hin, dass die Wirkung einer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 181 1.7 Medienwirkung

Gegendarstellung in ihrer Stärke tatsächlich, wie in der juristischen Literatur angenommen, ungefähr dem Effekt eines einzelnen, gleich langen Zeitungsartikels entspricht. Sie ist jedoch nicht annähernd in der Lage, eine Rufschädigung, die durch eine umfangreiche flankierende Berichterstattung ausgelöst wird, auszugleichen. Detailanalysen zeigen darüber hinaus, dass die Gegendarstellung tendenziell nicht zur Beilegung der öffentlichen Auseinandersetzung beiträgt, sondern eher zur Polarisierung der Meinungslager und damit zur Verschärfung des Konflikts." (Autorenreferat)

[320-L] Pitum, Sandra: Zwischen Faszination und Abscheu: interkulturelle Wahrnehmungsweisen von Gewaltdar- stellungen im neuen japanischen Film, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpäda- gogik, Jg. 50/2006, H. 3, S. 19-25

INHALT: "Japanische Filme unterscheiden sich von Hollywood-Filmen nicht hinsichtlich der Quantität der gezeigten Gewalt, sondern in der Art der Gewaltdarstellung. Wenn sich also die Art der Gewaltdarstellung unterscheidet, liegt die Frage nahe, ob sich diesbezüglich auch die Wahrnehmung von Japanern und Europäern unterscheidet." In einem Experiment ist man den Unterschieden zwischen japanischen und europäischen Zuschauern bezüglich Emotionen, Kognitionen und Empathie nachgegangen. Das Experiment, die Vorführung des japanischen Film "Audition" von Takashi Miike und die anschließende schriftliche quantitative Befra- gung, wurde an der Universität Fribourg/ Schweiz und an der Hosei Universität Tokio im Sommer 2005 durchgefürht. In ihrem Beitrag stellt die Autorin die Ergebnisse der Untersu- chung dar. Sie zeigen, dass nur bei der kognitiven Wahrnehmung die kulturell unterschiedli- che Erwartungshaltung eine Rolle spielt. Bei der emotionalen Wahrnehmung greift der Me- dienwelt-Lebenswelt-Bezug. Die Bewertung der Realitätsnähe bestimmt die Empathiestärke. (PT)

[321-L] Rosean, Sarah F.; Boyson, Aaron R.; Smith, Stacy L.: Agression-related characteristics and the selection of media violence, in: Zeitschrift für Medi- enpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 3, S. 119-130 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "In einer Fragebogenstudie mit 341 Teilnehmer/inne/n (118 männlich, 223 weiblich) wurden fünf aggressionsbezogene Persönlichkeitseigenschaften und deren Relation zur Präfe- renz für gewalthaltige Medienangebote erfasst. Es wurde vermutet, dass die Präferenz für gewalthaltige Medienangebote positiv mit 'Aggressivität', 'Impulsivität' und 'sensation see- king' und negativ mit 'Empathie' und 'Schuld' korreliert. Hierarchische Regressionsanalysen ergeben jedoch nur für 'Aggressivität' konsistent hypothesenkonforme Ergebnisse: Es zeigen sich signifikante positive Beziehungen zwischen 'Aggressivität' und der Häufigkeit des 'Kon- sums gewalthaltiger Medienangebote'. Das Geschlecht erweist sich ebenfalls als signifikanter Moderator der Beziehung zwischen 'sensation seeking', 'Impulsivität', 'Schuld' und dem 'Kon- sum gewalthaltiger Medienangebote'. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass gewalthaltige Medienangebote für Frauen einen ganz anderen Wert besitzen als für Männer. Als theoreti- scher Rahmen der Untersuchung (sowohl bei der Herleitung der Hypothesen als auch bei der Interpretation der Befunde) dient die selective-exposure-Theorie. Insgesamt legt die vorlie- gende Studie nahe, dass eine generelle Disposition für 'Wut', 'Feindseligkeit' und 'Aggression' 182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

zwar ein schwacher, aber dennoch der beste Prädiktor für die Entscheidung zum Konsum ge- walthaltiger Medienangebote ist." (Autorenreferat)

[322-F] Rothmund, Tobias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Gollwitzer, Mario, Jun.-Prof.Dr.; Vorde- rer, Peter, Prof.Dr.; Klimmt, Christoph, Dr. (Leitung): Rezeption und Wirkung gewalthaltiger Computerspiele: Förderung antisozialer Verhaltens- bereitschaften durch die Aktivierung eines "mean world"-Schemas

INHALT: Das geplante Projekt befasst sich mit den negativen Effekten gewalthaltiger Computer- spiele auf soziales Verhalten. Es wird ein sozial- und medienpsychologisch fundiertes Wir- kungsmodell entwickelt, dem zufolge gewalthaltige Videospiele, wenn sie bestimmte kontex- tuelle und normative Hinweisreize ("mean world cues") geben und wenn bei den Rezipientin- nen bzw. Rezipienten eine entsprechende Sensitivität für solche Hinweisreize vorliegt, ein "mean world"-Schema aktivieren können. Dabei handelt es sich um ein Wahrnehmungs- und Interpretationsschema, das zum einen aus feindseligen Attributionsverzerrungen, einer Hal- tung des Misstrauens sowie aus Erwartungen egoistischen, rücksichtslosen Handelns anderer besteht, zum anderen auch als Legitimation für eigenes antisoziales (egoistisches, unmorali- sches) Handeln dient und als solches strategisch eingesetzt werden kann. Die antisozialen Ef- fekte gewalthaltiger Computerspiele werden darüber hinaus durch medienbezogene (Mediali- tätsbewusstsein, Präsenzerleben) und moralbezogene Variablen (Salienz moralischer Normen, soziale Verantwortung) moderiert. Hauptaufgabe des Projekts wird es sein, die psychologi- schen Mechanismen, die hinter der Wirkung gewalthaltiger bzw. "mean world cue"-intensiver Computerspiele stehen, besser zu verstehen. Insofern befasst sich das Projekt mit einem ge- sellschaftlich hoch relevanten Thema. Darüber hinaus werden die zu erwartenden empiri- schen Befunde die Grundlagenforschung auf verschiedenen Dimensionen bereichern: 1. Eine systematische Integration sozial- und medienpsychologischer Ansätze, also beispielsweise die Analyse des Zusammenhangs zwischen Präsenzerleben bzw. Medialitätsbewusstsein mit anti- sozialen Verhaltensbereitschaften und deren moralischer Legitimation, hat bislang kaum stattgefunden. Das Projekt soll dieses Defizit überwinden und interdisziplinäre Synergieeffek- te nutzen. 2. Die durchzuführenden Arbeiten sollen die theoretischen Konstrukte "mean world"-Schema, "mean world cues" und "mean world"-Sensitivität empirisch fundieren. Es wird behauptet, dass es sich bei dem "mean world"-Schema nicht - wie etwa von Gerbner an- genommen - um eine Furcht vor persönlicher Viktimisierung handelt, sondern vielmehr um ein Attributions- und Rechtfertigungsschema. Das Konstrukt "mean world"-Schema ist so konzipiert, dass es Eingang in sozialpsychologische Theorien größerer Reichweite finden könnte. Insbesondere der Bezug zu gerechtigkeits-, aggressions- und rechtspsychologischen Theorien ist offensichtlich. 3. In zwei Studien wird versucht, interindividuelle Unterschiede in der situativen Aktivierung eines "mean world"-Schemas implizit zu messen. Die Möglich- keiten, die implizite Messungen latenter Konstrukte eröffnen, werden zurzeit in vielen Berei- chen der Psychologie ausführlich diskutiert. Das Projekt wird auch zu dieser Diskussion einen Beitrag leisten. 4. Mit der Berücksichtigung von Präsenzerleben und Medienkompetenz wird das Projekt ein konzeptuell und empirisch höheres Auflösungsvermögen des eigentlichen Forschungsgegenstands (Wirkung von Computerspielen) erreichen als die bisherige Medien- wirkungsforschung. METHODE: Aus dem zugrunde liegenden theoretischen Modell lassen sich empirische Hypothe- sen ableiten, die in sechs Studien (S1-S6) konsekutiv geprüft werden:S1: Hier wird die Hypo- these geprüft, dass gewalthaltige Computerspiele, die "mean world cues" bereitstellen, insbe- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 183 1.7 Medienwirkung

sondere bei jenen Personen zur Ausbildung bzw. Aktivierung eines "mean world"-Schemas führen, die eine erhöhte Sensitivität für solche Hinweisreize haben.S2: Um den Einfluss des Medialitätsbewusstseins auf die Ausbildung eines "mean world"-Schemas zu testen, wird die- se Variable experimentell manipuliert. Hierzu wird ein Kurztraining zum Medialitätsbewusst- sein entwickelt und validiert.S3: Hier wird die Hypothese überprüft, dass "mean world cue"- intensive Computerspiele die Wahrscheinlichkeit antisozialen Verhaltens erhöhen, dass dieser Zusammenhang durch die Aktivierung eines "mean world"-Schemas vermittelt ist und von der Salienz moralischer Normen sowie von der dispositionellen sozialen Verantwortung der Personen moderiert wird.S4: Hier wird die Hypothese überprüft, dass "mean world cue"- intensive Computerspiele, die unter Bedingungen dargeboten werden, welche ein hohes Prä- senzerleben nahe legen, insbesondere bei Personen mit geringem Medialitätsbewusstsein die Aktivierung eines "mean world"-Schemas begünstigen und in der Folge zu erhöhten antisozi- alen Verhaltensbereitschaften führen.S5: Hier wird die Hypothese überprüft, dass der Media- toreffekt des "mean world"-Schemas auf antisoziale Verhaltensbereitschaften darauf zurück- zuführen ist, dass das "mean world"-Schema eine moralische Legitimation antisozialen Ver- haltens bereitstellt.S6: Schließlich wird geprüft, ob das Medialitätstraining (vgl. S2) antisozia- le Verhaltensbereitschaften und deren moralische Rechtfertigung reduziert. Gleichzeitig soll der Mediatoreffekt des "mean world"-Schema repliziert werden. Bei allen sechs Studien han- delt es sich um laborexperimentelle Anordnungen. Die entscheidende experimentell zu variie- rende Variable ist das Ausmaß der im Spiel dargestellten Gewalt bzw. das Ausmaß implizit bereitgestellter "mean world cues". Zusätzlich werden dispositionelle Parameter mit Hilfe von Fragebögen und impliziten Maßen erhoben. Die Studien bedienen sich damit sozialpsycholo- gischer und persönlichkeitspsychologischer Untersuchungsansätze. In den Studien S2, S4 und S6 wird darüber hinaus die Wirkung eines speziell konzipierten Trainings zum Medialitäts- bewusstsein evaluiert. DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 90; Studierende der Universität Koblenz-Landau; Auswahlverfahren: ad-hoc, random. Stichprobe: 40; Jugendli- che 12-15 Jahre, rekrutiert per Zeitungsanzeige; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 120; Allgemeinbevölkerung Umkreis Landau, rekrutiert per Zeitungsanzeige; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 80; Jugendliche 12-15 Jahre, rekrutiert per Zeitungsanzeige; Auswahlver- fahren: Zufall. Stichprobe: 150; Studierende der Universität Koblenz-Landau; Auswahlver- fahren: ad-hoc, random. Stichprobe: 60; Jugendliche 12-18 Jahre, rekrutiert per Zeitungsan- zeige; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitsbe- reich Diagnostik, Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie und Methodik (Fortstr. 7, 76829 Landau); Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Gollwitzer, Mario (Dr. Tel. 06341-280-235, Fax: 06341-280-490, e-mail: [email protected])

[323-L] Schaefer, Christoph Daniel: The effects of escalation vs. de-escalation-orientated conflict coverage on the evaluation of military measures, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 1, 17 S. (URL: http:// www.cco.regener-online.de/2006_1/pdf_2006-1/schaefer.pdf)

184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Die diesem Artikel zugrunde liegende Studie untersuchte, inwieweit verschiedene Texte der Konfliktberichterstattung Leser in ihrer Akzeptanz militärischer Maßnahmen beein- flussen, und wie diese Texte bewertet werden. Dazu wurden mehrere Texte entworfen, wel- che internationale Konflikte zum Thema hatten. Drei internationale Konflikte wurden ge- wählt, zu denen je zwei Texte entwickelt wurden; je einer favorisierte ein konfrontatives Vorgehen (Eskalationsorientierung) während der jeweils andere vor einer Eskalation der Ge- walt warnte (Deeskalationsorientierung). Diese Texte wurden den Versuchsteilnehmern prä- sentiert, welche daraufhin gebeten waren, die Texte zu bewerten, sowie die Angemessenheit verschiedener militärischer Maßnahmen zu beurteilen. Durch die Präsentation unterschiedli- cher internationaler Konflikte wurde versucht, auf Seiten der Teilnehmer Gefühle der Ver- bundenheit und Parteilichkeit variierenden Ausmaßes hervorzurufen. Jedoch zeigte sich, dass die verschiedenen Konflikte geringen Einfluss auf die Bewertungen der Texte und der militä- rischen Maßnahmen hatten. Im Gegensatz dazu zeitigten die Texte einen klaren Effekt: Deeskalations-orientierte Texte wurden signifikant besser bewertet als eskalations-orientierte Texte. Darüber hinaus riefen eskalations-orientierte Texte im Vergleich zu deeskalations- orientierten Texten eine signifikant höhere Akzeptanz militärischer Maßnahmen hervor. Die- ses Ergebnis illustriert die besondere Verantwortung, welchen Journalisten bei der Konflikt- berichterstattung zukommt. In der vorliegenden Arbeit wird argumentiert werden, dass Ver- haltensnormen stark von situativen Faktoren abhängen. Dies ist möglicherweise die Grundla- ge für die Tatsache, dass innerhalb weit eskalierter Konflikte Verhaltensweisen gezeigt wer- den, welche in friedlicheren Zeiten kaum denkbar wären." (Autorenreferat)

[324-L] Scheufele, Bertram: Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 242 S., ISBN: 3-531-14870-2 (Standort: USB Köln(38)-33A779)

INHALT: "Sexueller Missbrauch ist ein emotional und ideologisch aufgeladenes Thema, das spätestens seit dem 'Fall Dutroux' zum Medienthema avancierte. Die Publikation untersucht anhand dieses Themas massenmediale Problemkonstruktionen und deren Wirkungen auf die Vorstellungen, die Einstellungen und die Handlungsbereitschaft der Rezipienten. In theoreti- scher Hinsicht werden nicht nur die faktischen (negativen) Wirkungen der tatsächlichen Be- richterstattung, sondern auch die möglichen (positiven) Wirkungen einer alternativen Prob- lemkonstruktion untersucht. In methodischer Hinsicht leistet die Arbeit mit ihrer Kombinati- on aus Inhaltsanalyse, Bevölkerungsbefragung und (Quasi-)Experiment einen Beitrag zu Mehrmethodendesigns." (Autorenreferat)

[325-L] Schlote, Elke: "Die Frau hat geredet, mit allen Eltern an der Schule": wie Migrantinnen zwei Frauen- Figuren und ihre Gender-Rollen lesen, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 54-57 (URL: http:// www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/schlote_neu.pdf)

INHALT: Auch Fernsehsendungen für Erwachsene bringen Gender-Rollen an den Mann - und an die Frau. An zwei Frauen-Figuren der Sprachlernsoap "Deutsch Klasse" wurde untersucht, wie deren Frau-Sein inszeniert ist und welche Anknüpfungspunkte Migrantinnen sehen. Da- bei wird auch die Bedeutung dieser Rollen für den Deutsch-Erwerb diskutiert. Viele der be- fragten Frauen haben sich gerne mit den Figuren auseinandergesetzt, die an ihren Lebenszu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 185 1.7 Medienwirkung

sammenhang anknüpfen und unterhaltsam präsentiert wurden. Am Beispiel der Rezeption der Figuren der türkischen Mutter Fatma und der Deutschlehrerin Susanne wurde dargestellt, dass glaubwürdige Erweiterungen von und Brüche mit traditionellen Gender-Rollen Anknüp- fungspunkte schaffen und den "Reflexionsraum über Frau-Sein" öffnen können. Nicht- MuttersprachlerInnen können durch das Aufzeigen von Sprechmöglichkeiten dazu angeregt werden, sich in neuen Sprechpositionen auszuprobieren oder auch einfach "für sich selbst" deutsch zu lernen. (UN)

[326-L] Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Medien und Emotionen, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 11), Münster: Lit Verl. 2005, 433 S., ISBN: 3-8258-8792-8 (Standort: USB Köln(38)-33A6011)

INHALT: "Nicht nur, was wir über 'die Welt' wissen, erfahren wir aus den Medien; sie liefern uns auch die Muster und Vorbilder dafür, wie wir uns kleiden, was wir essen, wie wir wohnen, welche Partner wir wählen - sollen. Längst sind die Medien auch zur Bühne geworden, auf der wir die Entstehung, das Ausleben und die Bewertung von Emotionen aller Art mit - und nacherleben: Liebe und Hass, Horror und Sexualität, Freude und Trauer und all die anderen Emotionen sind Dauerthemen medialer Angebote, wobei die verschiedenen Medien in unter- schiedlichem Maße emotionstauglich und die Emotionen in unterschiedlichem Maße medien- tauglich sind. 'Emotions sell' lautet die Überzeugung der Medienmacher, die ganz offensicht- lich von der Mehrzahl der Mediennutzer geteilt wird. Was wir unter 'Emotionen' verstehen können, wie sie Gattungen und Formate in den verschiedenen Mediensystemen prägen und wie wir auf die Performanz von Emotionen in den Medien reagieren: davon handeln die Bei- träge dieses Bandes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Siegfried J. Schmidt: Medien und Emotionen: Zum Management von Bezugnahmen (11-39); Mathis Danelzik: Zum Verhältnis von Sprache und Emotionen - Was wir tun, wenn wir Emotionen zu einem kommunikations- wissenschaftlichen Thema machen (40-65); Simone Starke: Komische Ansichten - Komik und Komödie (69-103); Maria Asshauer: Emotionalität per definitionem: Tragödien (104- 133); Sophie Bonk und Annika Kutscha: Schlachtfeld der Gefühle? Mediale Inszenierung des Krieges (134-169); Julia Martina Heckmann: Politik und Emotionen - Politik(er) zwischen Design und Sein (170-202); Anne Gudat und Ricarda Seitz: Zwischen Aufregung und Erre- gung: Pornografie und Emotionen (203-240); Yvonne Jürgens und Janine Pestrup: Horror und Splatter - Die (audiovisuelle) Lust an der Angst (241-279); Daniela van der Pütten: "Kauf mich, und Du wirst glücklich!" Emotionen in der Werbung (283-307); Ole Cordsen und Caro- line Deilmann: Auf dem Platz, im Stadion und vor dem Bildschirm: Sport und Emotionen (308-349); Oliver Jennissen: Arenen des Emotionsverschleißes? Emotionen in den Daily Talkshows (350-380); Martin Sundermann: Emotionale Mobilisierungskommunikation sozia- ler Bewegungen (381-410).

[327-F] Sommer, Denise, Dipl.-Psych.; Ruhrmann, Georg, Prof.Dr.; Klietsch, Kathrin, M.A.; Niezel, Peggy, M.A. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Medienrezeption von In- und Ausländern

INHALT: Das Grundlagenprojekt verfolgt das Ziel, Urteile von In- und Ausländern bei der Re- zeption von Migrantenberichterstattung aus deutschen TV-Nachrichtensendungen zu analy- sieren. Erstmals soll gezeigt werden, wie sowohl Inländer als auch Migranten als TV- 186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

Rezipienten ihre Sichtweisen gegenüber Migranten strukturieren. Bisher existieren nur weni- ge Studien, die über die Analyse der Migrantenberichterstattung hinaus auch die Wirkung der Berichterstattung auf das Publikum erforschen. Diese Studien sind zudem ausschließlich auf das deutsche Publikum begrenzt. Weitgehend unbekannt ist dagegen, wie Migranten in Deutschland die Debatte der Inländer über Ausländer, den so genannten Migrationsdiskurs, verfolgen. Die Wirkung bestimmter Darstellungen von Migranten auf Erinnerung und Ur- teilsbildung von Rezipienten wird untersucht. Bezugsrahmen sind neben eigenen Voruntersu- chungen die Nachrichtenforschung sowie die Annahmen zum medial vermittelten Kontakt. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Land Rheinland-Pfalz Staatskanzlei Landesbeauftragte für Ausländerfragen INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-9-44930, e-mail: [email protected])

[328-F] Steinhilper, Leila Katharina, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Vorderer, Peter, Prof.Dr.; Rössler, Patrick, Prof.Dr. (Betreuung): Das Unterhaltungserleben von Vorschulkindern während der Rezeption dramatischer Fern- sehformate

INHALT: Die Dissertation beschäftigte sich mit der Erklärung und Beschreibung des Unterhal- tungserlebens von Vorschulkindern. Trotz der großen Vorliebe kleiner Kinder für unterhalt- same Fernsehangebote ist speziell das kindliche Erleben während der Rezeption in der Kom- munikationswissenschaft bisher wenig systematisch erforscht worden. Ein medienpsycholo- gischer Ansatz, mit dem das Unterhaltungserleben während der Rezeption dramatischer Fern- sehsendungen erklärt werden kann, wurde für die Rezipientengruppe Vorschulkind modifi- ziert. Hierbei spielen vor allem Attraktivität und Autoritätsorientierung eines Protagonisten eine große Rolle für das kindliche Unterhaltungserleben. Das modifizierte Modell wurde in empirischen Experimentalstudien überprüft. Ein Interaktionseffekt der zwei Merkmale zeigte sich auf allen Unterhaltungsdimensionen: war der Protagonist attraktiv und handelte er zudem autoritätsorientiert, dann intensivierte sich die empathische Anteilnahme, der Rezeptionsge- nuss und das Spannungserleben. Für eine starke empathische Anteilnahme war bei einer Kombination beider Merkmale vor allem die Attraktivität des Akteurs ausschlaggebend. Bei Rezeptionsgenuss und Spannungserleben zeigte sich eine Besonderheit: ein 'Bösewicht' - der unattraktive, nicht autoritätsorientierte Akteur - intensivierte das Unterhaltungserleben entge- gen der Erwartung ebenfalls maßgeblich. Insgesamt zeigten die Befunde, dass man Attraktivi- tät und Autoritätsorientierung des Protagonisten in ein Modell zur Erklärung des Unterhal- tungserlebens von Vorschulkindern einbeziehen muss. Die empathische Anteilnahme spielte in der modifizierten Affictive Disposition Theoy eine besondere Rolle, denn diese Dimension wurde in jeder Form von den Merkmalen beeinflusst. Unterhaltungsforschung bei Vorschul- kindern sollte daher beim kindlichen Empathieerleben ansetzen. Die Stimulierung durch den 'Bösewicht' ist ein Hinweis darauf, dass sich das kindliche Unterhaltungserleben selbst mit der modifizierten Theorie nicht gänzlich erklären ließ. Es wirkten offensichtlich auch ent- wicklungspsychologische Prozesse auf das Unterhaltungserleben ein. Formale Merkmale spielten ebenfalls eine Rolle für das Unterhaltungserleben von Vorschulkindern. METHODE: Im Rahmen der Dissertation wurde ein theoretisch hergeleitetes und empirisch ü- berprüftes Modell entwickelt, mit dem kindliches Unterhaltungserleben erklärt werden kann. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 187 1.7 Medienwirkung

Dafür wurde auf die Affective Disposition Theoy (Zillmann, 1994, 1996) zurückgegriffen, ein medienpsychologischer Ansatz, mit dem das Erleben während der Rezeption dramatischer Fernsehsendungen beschrieben wird. Um die Affective Disposition Theoy auf Vorschulkin- der anwenden zu können, wurde diese anhand entwicklungspsychologischer Erkenntnisse modifiziert. Die modifizierte Affective Disposition Theoy wurde in einem experimentellen 2x2-Design überprüft. Gemessen wurde das Unterhaltungserleben anhand einer inhaltsanaly- tisch ausgewerteten Beobachtung und einer teilstandardisierten Befragung. Untersuchungsde- sign: 2x2 Experimentaldesign DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experi- ment; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 98). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ritterfeld, U.; Klimmt, C.; Vorderer, P.; Steinhilper, L.: The ef- fects of narrative audio tapes an preschoolers' entertainment experience and attention. in: Me- dia Psychology, 7, 2005, 1, pp. 47-72. ARBEITSPAPIERE: Steinhilper, L.: Ganz Ohr. Deter- minanten des Unterhaltungserlebens und der Aufmerksamkeit während der Medienrezeption von Vorschulkindern am Beispiel von Hörspielkassetten. Unveröff. Diplomarbeit an der Hochschule für Musik und Theater Hannover 2002. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIE- RER: Stipendium; Landesgraduiertenförderung Thüringen; Christoph-Martin-Wieland-Sti- pendium der Universität Erfurt INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Empirische Kommu- nikationsforschung, Methoden (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[329-F] Sturm, Jan-Egbert, Prof.Dr. (Bearbeitung): Einfluss von Medien auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Wirtschaftswissenschaften (D 130, 78457 Konstanz) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 07531-88-2314, Fax: 07531-88-2145, e-mail: [email protected])

[330-L] Süss, Daniel: Mediensozialisation zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und Identitätskonstruktion, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3370-3380, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Ausgehend von repräsentativen empirischen Erhebungen und qualitativen Zusatzstu- dien zum Medienalltag von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz zwischen 1996 und 2003 wurden Dimensionen der Mediensozialisation im Kontext des Wandels von Gesell- schaft und Medien herausgearbeitet. Die Befunde wurden mit Schweizer Studien seit den frü- hen 1970er-Jahren und mit internationalen Studien am Ende des letzten Jahrhunderts vergli- chen. Dadurch konnte ein Vergleich von mehreren Generationsgestalten und Generationsla- gen gezogen werden, aus welchem Konstanten und Wandel der Mediensozialisation sichtbar 188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.7 Medienwirkung

werden. In einem Modell wird das Verhältnis von Selbstsozialisation und Fremdsozialisation im Bereich des Medienalltags dargestellt, ebenso die Interaktionen zwischen Medienkompe- tenzen und Medieneffekten. Es werden präkommunikative, kommunikative und postkommu- nikative Variablen des Medienalltags zueinander in Beziehung gesetzt. Basistheorien aus So- ziologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaften werden herangezogen, um das fa- zettenreiche Phänomen der Mediensozialisation von Heranwachsenden zu klären. Die Rolle der erwachsenen Bezugspersonen der Heranwachsenden (insbesondere Eltern und Lehrperso- nen) wird mit der Rolle der Gleichaltrigen (in Familie und Freundeskreis) verglichen. In vie- len Bereichen bezeichnen Kinder nach wie vor ihre Eltern als wichtigste Sozialisationsagen- ten, die Peers sind aber besonders wichtig im Bereich der Computerspiele, des Internetum- gangs und der Mobilkommunikation. In den Medienpräferenzen der Heranwachsenden und in ihren Selbsteinschätzungen spiegeln sich in allen Generationen traditionelle Geschlechter- Rollenbilder. Es wird diskutiert, inwiefern die Mediensozialisation von Mädchen und Knaben anderen Grundmustern folgt und ob diese mit ungleichen gesellschaftlichen Chancen assozi- iert sind. Es wird dargestellt, welche Dimensionen der Mediensozialisation in bisherigen Stu- dien vernachlässigt wurden und welche Fragen dadurch offen bleiben." (Autorenrefrat)

[331-L] Tully, Claus J.: Aufwachsen in mobilen und kommunikativen Welten: absehbare Muster sozialer Ausdiffe- renzierung und Risiken der Ausgrenzung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleich- heit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4147-4160, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "In dem Vortrag geht es um absehbare Entwicklungen von Kommunikation und Mobi- lität. Insofern Sozialisation immer in Räumen stattfindet steht die Gestaltung räumlicher Be- züge für kulturelle und soziale Formung. Jugendliche müssen sich von vorherigen Sozialisa- tionsfeldern ablösen und neue Beziehungen aufbauen. Deswegen ist der Jugendalltag hoch- gradig kommunikativ und mobil. Sie meistern insofern die Kernaufgaben der Moderne, die nach A. Giddens aus 'embedding' und 'disembedding' bestehen. Absehbar haben wir es mit biographischen wie auch mit gesellschaftlich-strukturellen Entwicklungen zu tun. Jugendliche greifen auf die gegebenen gesellschaftlichen Optionen zurück und nutzen eigeninitiativ, ab- hängig von der sozialen und kulturellen Ausstattung der Familie moderne Kommunikations- und Fortbewegungstechnik. Aus jüngeren Untersuchungen wissen wir um die großen Budget- anteile die Heranwachsende für Kommunikationstechnik (Handy, SMS) aufwenden. Bei der Gruppe der 14 bis 17 Jährigen sind es mehr als 50% des Taschengelds. Für die Identitätsaus- bildung sind Mobilität und Kommunikation gleichermaßen wichtig. Allerdings sind neue Muster der Ausdifferenzierung, aber auch strukturelle Ungleichgewichte (Stadt/ Land, Ge- schlechter, Ressourcenschwache) zu erwarten. Wie wird bei unterschiedlichen Ausgangsla- gen mit Distanz und Nähe operiert? Im Kern geht es darum zu prüfen ob Kommunikations- technik Mobilität substituiert oder ob jugendtypische Bemühungen um soziale Inklusion in wachsendem Maße face-to-face-Kontakte vorbereiten und die eigentliche Begegnung ledig- lich aufschieben. Identitätsarbeit würde dann von realen Räumen weg verlagert und in virtuel- len oder zumindest inkommunikationstechnisch gestifteten Zwischenräumen angesiedelt." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 189 1.7 Medienwirkung

[332-L] Vitouch, Peter: Die Kontrollerwartungskluft: ein Phänomen der Medienrezeption, in: tv diskurs : Verantwor- tung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 42-45

INHALT: "Die Darstellung von Opfern in Kriegs- und Krisengebieten ist ein expliziertes Beispiel für Kontrollverlust und Hilflosigkeit von Individuen. Rezipienten mit unterschiedlicher Kon- trollerwartung werden diese Inhalte unterschiedlich verarbeiten und interpretieren." Diese These war der Ausgangspunkt einer empirischen quantitativ-qualitativen Untersuchung im Rahmen eines Forschungsschwerpunkts am Institut für Publizistik- und Kommunikationswis- senschaft der Universität Wien. In seinem Beitrag stellt der Autor kurz das mehrsemestrige Foschungspraktikum vor, dessen Ergebnisse demnächst als Buch erscheinen werden. Einige davon werden im vorliegenden Beitrag vorgestellt. Die Variable "Kontrollerwartung" hatte sich als "äußerst aussagekräftig" in Bezug auf die Informationsverarbeitung von Medieninhal- ten erwiesen. Internal attribuierende Personen gehen offenbar anders mit Medieninhalten um als external Attribuierende. Beide Gruppen waren der Auffassung, dass der Einzelne in Kri- senzeiten keinen Einfluss auf die Geschehnisse hat, die external Attribuierten fühlten die Hilf- losigkeit aber deutlich stärker. (PT)

1.8 Journalismus

[333-L] Altmeppen, Klaus-Dieter: Journalismus und Medien als Organisationen: Leistungen, Strukturen und Management, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 290 S., ISBN: 3-531-14642-4 (Standort: USB Köln (38)-33A6873)

INHALT: Der Verfasser entfaltet in seiner Untersuchung die These, dass es sich bei Journalismus und Medien um eigenständige, autonome Organisationssysteme handelt. Er setzt sich zu- nächst mit der theoretischen Grundlegung von Systemtheorie und Organisationsforschung auseinander, um im Folgenden Leistungen, Strukturen und Operationsweisen von Journalis- mus und Medien als Systemen organisierten Handelns herauszuarbeiten. Gefragt wird, wie der Journalismus die Produktion von informativen Angeboten organisatorisch bewältigt. Die institutionelle Ordnung der Medien wird bestimmt gesehen durch die Imperative der Beschaf- fung und Produktion, Bündelung, Distribution und Finanzierung von Medienangeboten. Das Verhältnis von Journalismus und Medien zueinander wird als "Ko-Orientierung" beschrieben. Auf eine Analyse von Medienmanagement und Redaktionsmanagement folgt eine Auseinan- dersetzung mit zwei aus organisationaler Perspektive bedeutsamen Entwicklungen im Me- diensektor - der Gestaltungsmacht von Medienorganisationen und der "Ökonomisierung der Ökonomisierung", die den Mechanismus einer sich rekursiv verstärkenden ökonomischen Domestizierung des Mediensektors beschreibt. (ICE2)

[334-L] Bauer, Thomas A.: Kriegs- und Krisenkommunikation aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 52-55

190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

INHALT: "Im Kontext der medial-kommunikativen Vermittlung erhalten Krieg, Krisen und - vor allem - Opfer, so sie Objekte der Berichterstattung sind, eine medial dramatisierte (Be)- Deutung. Sie werden, so die Vermutung, nicht primär als Ereignisse oder Geschehnisse an sich wahrgenommen, sondern als Referenzthemen für die rekonstruktive Beobachtung schon bestehender Habitate (Kultur als Grenzbeobachtung). Opfer in den Medien werden zu Opfern der Medien aufgrund und im Rahmen einer sozialen Praxis, die vor allem im Medienkultur- kontext gesucht und favorisiert wird: die Entlastung von kulturellen Dilemmata." (Autorenre- ferat)

[335-L] Baum, Achim: Pressefreiheit durch Selbstkontrolle, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochen- zeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 6-10 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7KQO.pdf)

INHALT: "Wenn der Deutsche Presserat im November sein 50. Gründungsjubiläum feiert, wird er das unter anderem mit einer Diskussion zum Thema 'Selbstregulierung auf dem Prüfstand' tun. Seine Beobachter würde es zuversichtlich stimmen, wenn damit eine breite Debatte über die Zukunft des Presserats beginnen würde." (Autorenreferat)

[336-L] Becker, Thomas G.: Der Lemminge-Effekt, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 2, S. 70-72

INHALT: In seinem Beitrag erinnert der Autor an den journalistischen Umgang der deutschen Medien mit der Sozialreform Hartz IV im Jahr 2005. War für die Berichterstattung im ersten Halbjahr das Bild des Hartz-Opfers vorherrschend, wurde zuerst von der Bild-Zeitung, dann vom Spiegel im Oktober 2005 eine Wende eingeleitet: "aus den Opfern wurden plötzlich Schmarotzer". Ohne über die Gründe für die Wende zu spekulieren, thematisiert der Autor in seinem Beitrag das Phänomen der Leitmediengefolgschaft. Denn nicht hohe Auflagen oder Einschaltquoten begründen ein Leitmedium, entscheidend ist, ob es insbesondere von Journa- listen rezipiert wird. Ein Journalist, der nicht für ein Leitmedium arbeitet, muss sich mit dem Bild, das die Leitmedien vorgeben, auseinander setzen. Das kostet Zeit, Rechercheaufwand und Überzeugungskraft, Ressourcen, die in den "ausgedünnten" und überlasteten Redaktionen kaum verfügbar sind. (PT)

[337-F] Bernet, Marcel (Bearbeitung); Keel, Guido (Leitung): Journalisten im Internet 2005

INHALT: Im Jahr 2002 führte das Institut für Angewandte Medienwissenschaft (IAM) der Zür- cher Hochschule Winterthur zusammen mit Marcel Bernet Public Relations eine Befragung der Deutschschweizer Journalistinnen und Journalisten durch, um mehr über deren Verwen- dung und Beurteilung des Internet zu erfahren. Die Untersuchung orientierte sich an Studien aus den USA (Ross et al.) und verschiedenen europäischen Ländern. Drei Jahre später wurde die Studie in der Schweiz wiederholt, um zu eruieren, wie sich die Rolle des Internet im Ar- beitsalltag von Journalisten verändert hat. Die Studie beschreibt die Rolle des Internet und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 191 1.8 Journalismus

von E-Mail als alltägliches Arbeitsinstrument von Deutschschweizer Journalisten. Sie zeigt, wie Medienschaffende diese Werkzeuge verwenden und beurteilen. Weiter will die Studie anhand eines Vergleichs mit der Studie aus dem Jahr 2002 feststellen, inwiefern sich die der Umgang und die Beurteilung des Internets aus der Perspektive der Journalisten verändert ha- ben. (Zwischen)ergebnisse: Nutzung: Das Internet ist noch wichtiger geworden: Knapp 92 Prozent der Antwortenden nutzen es mindestens einmal täglich, zusätzlich zur E-Mail. Und zwar in allen Ressorts. Das Zeitbudget liegt etwa zu gleichen Anteilen bei bis zu einer Stunde oder einer bis drei Stunden täglich. Praktisch alle Medienschaffenden verwenden Google als einzige Suchmaschine und zentralen Zugang zu Informationen. Die wichtigsten Inhalte einer Internet-Seite von Unternehmen und Organisationen sind Kontaktmöglichkeit, Zahlen und Fakten sowie Hintergrundmaterial. Medienschaffende wissen heute genauer, was sie von ei- ner Internet-Sitebenötigen und was nicht. Die neuen Anwendungen RSS, Podcasts und Blogs (oder Weblogs) haben sich im journalistischen Alltag noch nicht durchgesetzt. E-Mail: E- Mail ist die wichtigste Online-Funktion für Journalisten. Sie ist inzwischen auch für die Me- dien wie geschriebenes Telefon - ein Kommunikationsmittel, das jederzeit eingesetzt wird. Einladungen zu Pressekonferenzen und für Communiqués werden heute auf diesem Kanal bevorzugt. E-Mail hat auf Kosten des Telefons und des persönlichen Gesprächs zugelegt. Der Kontakt zwischen Lesern und Redaktion ist mit E-Mail einfacher geworden, allerdings sehen die Befragten den Austausch mit Lesern als weniger wichtige Funktion des E-Mails in ihrer Arbeit. Bewertung: Insgesamt hat das Internet in den Augen der Befragten an Glaubwürdig- keit gewonnen. Das Internet wird vermehrt verwendet, um Informationen zu verifizieren. Journalisten sind vorsichtig im Übernehmen von Inhalten ohne Rückfrage oder Kontrolle durch eine zusätzliche Quelle. Das Internet überholt als Informations-Quelle die eigene Abla- ge und Wochenzeitungen - und liegt damit neu auf den dritten Wichtigkeits-Rang, hinter dem persönlichen Gespräch und den Tageszeitungen. Eine grosse Mehrheit der Befragten findet, dass das Internet die Arbeit erleichtert. Gleichzeitig erwarten die meisten, dass der Einfluss des Internets auf ihre Arbeit weiter zunehmen wird. Rund ein Drittel der Medienschaffenden hat bereits mindestens einmal eine Ausbildung für die Nutzung von Online-Tools besucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: Schriftliche Befragung mittels Fragebogen, per Briefpost versandt an die Deutsch- schweizer Mitglieder des Journalistenverbandes impressum DATENGEWINNUNG: Standar- disierte Befragung, schriftlich (Stichrprobe: 3.006 -Rücklauf 617-; deutschschweizer Journa- listen, Mitglieder des Verbandes impressum). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bernet, Marcel; Keel, Guido: Journalisten im Internet 2005. Win- terthur/ Zürich 2005. Internet-Publikation: http://www.iam.zhwin.ch/download/Studie2005. pdf . ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Institution; Marcel Bernet Public Relations INSTITUTION: Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kul- turwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Zur Kesselschmiede 35, 8401 Winterthur, Schweiz)

[338-L] Bläsi, Burkhard: Keine Zeit, kein Geld, kein Interesse ...?: konstruktive Konfliktberichterstattung zwischen Anspruch und medialer Wirklichkeit, (Friedens- und Demokratiepsychologie, Bd. 3), Berlin: Regener 2006, 325 S., ISBN: 3-936014-07-8 (Standort: UB Freiburg i. Br.(25)-TM2006/1446)

192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

INHALT: "Ständiger Zeitdruck, chronischer Platzmangel, beschränktes Budget, Zensur und Des- information, Erwartungen der Redaktion, Bedürfnisse des Publikums, Gesetze des Marktes: Journalisten, die über Konflikte und Kriege berichten, sehen sich von jeher vielfältigen An- forderungen ausgesetzt. Damit nur schwer zu vereinbaren scheinen die in jüngerer Zeit entwi- ckelten Modelle einer konstruktiven Konfliktberichterstattung, die zu Prozessen der Deeska- lation und der friedlichen Konfliktlösung beitragen kann. Nicht wenige Medienschaffende se- hen in solchen Konzeptionen denn auch bloße akademische Gedankenspielerei, die im jour- nalistischen Alltagsgeschäft ohne Realisierungschancen bleibt. Deshalb steht die Frage der Praxistauglichkeit friedensjournalistischer Modelle im Mittelpunkt dieses Buches. Anhand einer systematischen Analyse des Produktionsprozesses von Konfliktberichterstattung disku- tiert der Autor sowohl Hindernisse als auch vorhandene Ansätze für eine friedensorientierte Berichterstattung. Die Nähe zur journalistischen Praxis wird durch die empirische Grundlage der Analyse gewährleistet: Ausgangs- und Bezugspunkt sind mehr als 30 Experteninterviews mit erfahrenen Konfliktberichterstattern aus den Bereichen Hörfunk, Fernsehen und Printme- dien. Konstruktive Konfliktberichterstattung erweist sich als zukunftsfähiges Projekt, das eine größere Breitenwirkung jedoch nur durch eine nachhaltige Veränderung spezifischer journa- listischer Routinen, Einstellungen und Kompetenzen erzielen wird." (Autorenreferat)

[339-F] Blöbaum, Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wandel bei aktuellen Massenmedien: Journalismus in veränderten Medienkontexten

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft (Bispinghof 9-14, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-832-3004, Fax: 0251-832-8394, e-mail: [email protected])

[340-L] Burkart, Roland; Stalzer, Lieselotte: Kommunikatoren unter Druck: journalistische Herausforderungen der Krisenberichterstat- tung, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 36-41

INHALT: "Zwar existiert eine Vielzahl journalistischer Nachkriegsreflexionen meist in Form von Selbstbeschreibungen mehr oder weniger prominenter Kriegsberichterstatter, aber die redak- tionellen Entstehungsbedingungen medialer Kriegs- und Krisenwirklichkeiten gelten bislang als empirisch kaum erforscht." Am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien wurde im Mai 2005 eine personalisierte Online-Befragung durchge- führt, mit der das redaktionelle Handeln in Krisenzeiten untersucht werden sollte. Per E-Mail wurden ca. 6400 Journalisten aus der österreichischen Journalistenindex-Datenbank kontak- tiert, 410 Interviews wurden in der Studie ausgewertet. In ihrem Beitrag stellen die Autoren die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung vor. (PT)

[341-F] Burkhardt, Steffen, Dr.phil. (Bearbeitung): Der Medienskandal. Zur moralischen Sprengkraft öffentlicher Diskurse soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 193 1.8 Journalismus

INHALT: Mit der Erfindung der Massenmedien haben sich Skandale zur gefährlichen Waffe politischer Einflussnahme entwickelt: als Informationsvirus mit revolutionärer Sprengkraft. Die Studie erklärt, wie der Journalismus durch skandalisierende Berichterstattung vermeintli- che Missstände hinter den Fassaden der Macht inszeniert und das soziale Selbstverständnis aktualisiert. Aus wissenssoziologischer Perspektive wird gezeigt, wie auf dem Schlachtplatz öffentlicher Moral Interessengruppen um symbolische Autorität, politischen Einfluss und ö- konomische Herrschaft streiten. Das Grundlagenwerk zu Skandalen in den Medien schafft die Basis für eine interdisziplinäre Skandalforschung, die erstmals auch die journalistischen Pro- duktionsprozesse sowie die Thematisierungs- und Politisierungsstrategien von Skandalen in der Medienöffentlichkeit integriert. Ihre empirische Anwendung hat eine hohe Praxisrelevanz für den Journalismus und die Krisenkommunikation. ZEITRAUM: erster Teil: 1450-2000; zweiter Teil: 2000-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA METHODE: Mit Hilfe von Konstruktivismus, Diskurs-, Narrations- und Systemtheorie werden die Funktionen von Skandalen in den modernen Massenmedien für das kollektiven Differenz- und Identitätsmanagement der Gesellschaft analysiert. An prominenten Fällen werden mit ei- ner wissenssoziologischen Diskursanalyse die komplexen Skandalisierungsprozesse erklärt, in denen Journalisten, PR-Berater und Skandalopfer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Medien um öffentliche Inszenierungshoheit kämpfen. DATENGEWINNUNG: Wissenssozio- logische Diskursanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: Burkhardt, Steffen: Medienskandale: zur moralischen Sprengkraft öffentlicher Diskurse. Köln: Halem 2006. ISBN 3-938258-27-6. ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Hamburg Media School, Fachgebiet Journalismus (Finkenau 35, 22081 Ham- burg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[342-L] Daniel, Ute (Hrsg.): Augenzeugen: Kriegsberichterstattung vom 18. zum 21. Jahrhundert, Göttingen: Vanden- hoeck & Ruprecht 2006, 264 S., ISBN: 3-525-36737-6 (Standort: UB Bonn(5)-2006-4010)

INHALT: "Ob im Siebenjährigen Krieg oder beim Einmarsch in den Irak - Kriege führen und über Kriege berichten sind zwei Facetten der gleichen Geschichte. Waren es in früheren Zei- ten die Militärs selbst, die von Schlachten und Siegern kündeten, so übernehmen in heutiger Zeit die Massenmedien diese Rolle: Die News des Kriegsberichterstatters sind heute eine Wa- re auf dem globalen Pressemarkt. Doch nicht erst in unserer Zeit, sondern bereits seit rund hundert Jahren weiß sich auch das Militär der Massenmedien zu bedienen. In neun Fallstu- dien zu den großen militärischen Konflikten der letzten 250 Jahre schreiben die Autoren die erste fundierte Geschichte der internationalen Kriegsberichterstattung." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Andreas Gestrich: Kriegsberichterstattung als Propaganda. Das Beispiel des 'Wienerischen Diarium' im Siebenjährigen Krieg 1756-1763 (23-39); Ute Daniel: Der Krim- krieg 1853-1856 und die Entstehungskontexte medialer Kriegsberichterstattung (40-67); Frank Becker: Deutschland im Krieg von 1870/71 oder die mediale Inszenierung der nationa- len Einheit (68-86); Andreas Steinsieck: Ein imperialistischer Medienkrieg. Kriegsberichter- statter im Südafrikanischen Krieg (1889-1902) (87-112); Almut Lindner-Wirsching: Patrioten im Pool: Deutsche und französische Kriegsberichterstatter im Ersten Weltkrieg (113-140); Gerhard Paul: Der Krieg der Fotografen. Die fotografische Kriegsberichterstattung im Spani- 194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

schen Bürgerkrieg 1936-1939 (141-168); Kay Hoffmann: Der Mythos der perfekten Propa- ganda. Zur Kriegsberichterstattung der 'Deutschen Wochenschau' im Zweiten Weltkrieg (169- 192); Lars Klein: Größter Erfolg und schwerstes Trauma: die folgenreiche Idee, Journalisten hätten den Vietnamkrieg beendet (193-216); Karl Prümm: Die Definitionsmacht der TV- Bilder. Zur Rolle des Fernsehens in den neuen Kriegen nach 1989 (217-229).

[343-L] Debatin, Bernhard: Die Grenzen der Pressefreiheit?: der Karikaturenstreit als inszenierte Farce, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 2, S. 149-152 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Veröffentlichung von Karikaturen über den Pro- pheten Mohammed in der dänischen Tageszeitung "Jyllands-Posten" auseinander. In Folge der durch die Veröffentlichung ausgelösten Protestaktionen in der islamischen Welt wurden die Karikaturen zu einem zentralen Punkt, an dem exemplifiziert wurde, wie das Grundrecht Pressefreiheit mit religiösen und sakralen Symbolen in Konflikt geraten kann. Nach Äuße- rung des verantwortlichen Redakteurs, Flemming Rose, verfolgte die Veröffentlichung ein doppeltes Ziel: 1. Eine Entlarvung der in Europa üblichen "Selbstzensur" bei der Behandlung islamischer Themen und 2. das Anstoßen einer Diskussion über den Widerspruch zwischen Demokratie und Redefreiheit auf der einen und der von dänischen Moslems auf der anderen Seite angeblich beanspruchten "Sonderstellung", wenn sie auf besonderer Rücksichtnahme auf ihre eigenen religiösen Gefühle beharren. Die Publikation kann vor diesem Hintergrund nur als gezielte Provokation verstanden werden. Die behauptete Bedrohung der Rede-, Mei- nungs- und Pressefreihit wird im Sinne einer "selbsterfüllenden Prophezeihung" inszeniert. Diese These wird anhand der von F. Rose formulierten Begründungen und Rechtfertigungs- strategien untersucht und belegt. Fazit: "So bleibt der Verdacht, dass die Herausgeber von vordergründigem Interesse an Provokation und islamophoben Ressentiments geleitet wur- den." (UN)

[344-L] Dimitriou, Minas; Renger, Rudi; Sattlecker, Gerold: Quo vadis Sportkommunikator?: Entwicklungstendenzen im deutschsprachigen Raum, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/2006, Nr. 1, S. 5-13

INHALT: Die Darstellung der Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zum Sportjournalismus gelangt in Bezug auf Österreich zu folgenden Ergebnisse: "1. Die österreichischen Sportjour- nalisten fühlen sich nicht als Außenseiter in ihren Redaktionen. 2. Der österreichische Sport- journalismus ist eine Männerdomäne. 3. In der Ressorthierarchie ist das Politik-Ressort Nummer eins, das Sport- Ressort ist zwischen den Plätzen drei und vier anzusiedeln. 4. Das Selbstbild der österreichischen Sportjournalisten ist positiv. 5. Die Sportjournalisten in Öster- reich betrachten die Zukunftschancen ihres Berufsstandes optimistisch. 6. Die formale Aus- bildung der Sportjournalisten in Österreich ist gut. Universitätsabschluss und Volontariat ha- ben innerhalb dieser Berufsgruppe jedoch keinen großen Stellenwert. 7. Der Großteil der Sportjournalisten kommt aus dem Leistungssport." (Textauszug)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 195 1.8 Journalismus

[345-L] Dirks, Una: Die Mediatisierung des 'oracular reasoning' über den Irak-Konflikt (2003): ein journalisti- sches Aus-/ Bildungsproblem?, in: Bildungsforschung, Jg. 3/2006, H. 1, 25 S. (URL: http://www. bildungsforschung.org/Archiv/2006-01/pdf/irak.pdf)

INHALT: "Der Beitrag fokussiert die Presseakteure des Irak-Diskurses und die von ihnen enak- tierten Bildungsressourcen im Umgang mit den im Vorfeld des Irak-Krieges verbreiteten Kriegsgründen. Das Daten-Sample besteht aus Experteninterviews, die mit deutschen Journa- listInnen geführt wurden. Das als Normativitätsfolie herangezogene Bildungskonzept konsti- tuiert sich über eine Verknüpfung der Bildungstheorie Kants mit der Heuristik Verstehenden Erklärens von Weber. Ob die Kriegsgründe bruchlos adaptiert oder eher relativiert wurden, korreliert neben den Nachrichtenwertfaktoren v.a. mit der politisch-kulturellen Grundausrich- tung der Zeitungsredaktion. Erst in Relation zu diesbezüglichen Gelegenheitsstrukturen ge- langen die Bildungsressourcen der Irak-KorrespondentInnen zur Anwendung." (Autoren- referat)

[346-L] Frey, Bruno S.; Rohner, Dominik: Blood and Ink! The common-interest-game between terrorists and the media, (Working Paper Series / University of Zurich, Institute for Empirical Research in Economics, No. 285), Zürich 2006, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iew.unizh.ch/wp/iewwp285.pdf)

INHALT: "It has often been pointed out in the literature that a symbiotic relationship exists be- tween terrorist groups and the media. As yet, however, no formal model has been built based on this issue and only very little empirical research has been done in this field. The present contribution builds a simple game theoretic model, focussing on the social interactions be- tween terrorists and the media. The model has features of a common-interest-game and re- sults in multiple equilibria. After a discussion of the policy implications of the model, an em- pirical analysis is performed. Using newspaper coverage, terror incidents and terror fatalities data, it is shown that media attention and terrorism do mutually Granger cause each other, as predicted by the model. Moreover, it is explained why terror attacks tend to be 'bloodier' in developing countries than in Europe and the United States." (author's abstract)

[347-L] Grimm, Jürgen: Nachrichtenvermittlung im Krieg: die europäische Presse während der alliierten Angriffe auf den Irak 2003, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 28-31

INHALT: Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes zum Kriegs- und Krisenjournalismus am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien führte der Autor zusammen mit Studenten aus Wien und aus Siegen eine Inhaltsanalyse der Berichter- stattung zum Irakkrieg 2003 durch. Für den Zeitraum 20.03. bis 05.04.2003 wurden insge- samt ca. 4.5 Tausend Presseartikel aus den europäischen Ländern Türkei, Serbien, Italien, England, Frankreich, Deutschland und Österreich sowie aus den USA inhaltlich analysiert. In diesem Beitrag werden einige ausgewählte Aspekte des journalistischen Selektionsverhaltens bei der Berichterstattung vorgestellt, "ein kleiner Ausschnitt der Befunde". Länderverglei- chend dargestellt werden folgende Nachrichtenfaktoren: Schaden, Betroffenheit, Struktur, 196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

Überraschung, Ethnozentrismus, Status der Ereignisnation, Emotionalisierung sowie Bewer- tung des Krieges. Die Inhaltsanalyse bestätigte nicht die medienpessimistischen Einschätzun- gen des Sensationalismus und Negativismus und Wolfsfelds These von den "Politik-Medien- Politik-Zyklen" konnte nur partiell bestätigt werden. Es gab viel mehr Hinweise darauf, dass über den Krieg emotional zurückhaltend und inhaltlich differenziert in allen Ländern berichtet wurde. Obwohl die Presse in den kriegsführenden Ländern signifikant weniger kritisch über den Krieg berichtete und tendenziell politikunterstützend wirkte, reproduzierte sie nicht grundsätzlich die Regierungspositionen. (PT)

[348-F] Grittmann, Elke (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Politik im Bild. Fotojournalismus und Pressefotografie in Theorie, Praxis und Empirie

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[349-L] Hackett, Robert A.: Is peace journalism possible?: three frameworks for assessing structure and agency in news media, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 2, 13 S. (URL: http://www.cco.rege ner-online.de/2006_2/pdf/hackett.pdf)

INHALT: "Als Beitrag zur Beurteilung der Chancen für die Realisierung friedensjournalistischer Prinzipien in der Praxis berücksichtigt dieser Artikel drei konzeptionelle Modelle zur Unter- suchung des Verhältnisses zwischen Journalismus und anderen Machtinstitutionen und - beziehungen. Das Propagandamodell von Herman und Chomsky beschreibt effizient einige Methoden der Beeinflussung von Journalismus durch Staat und Kapital. Es birgt aber die Ge- fahr, reduktionistisch und funktionalistisch zu sein. Das Modell der 'Hierarchie der Einflüsse' von Shoemaker und Reese ermöglicht die Beurteilung der Positionen für und gegen Friedens- journalismus auf jeder seiner fünf Faktorstufen. Bei beiden Modellen besteht das Risiko, die Spezifität und Kohärenz von Journalismus als kulturelle Praxis und Form der Wissensproduk- tion zu verdecken. Pierre Bourdieus Vorstellung von Journalismus als relativ autonomes insti- tutionelles Gebiet hat den Vorteil, konzeptionellen Raum sowohl für strukturelle Einflüsse von und auf Nachrichtenmedien als auch für die Tätigkeit und Kreativität von Journalisten zu gewährleisten. Die drei Modelle tragen gemeinsam dazu bei, Aufgaben, Herausforderungen und potentielle Strategien für die Bewegung des Friedensjournalismus aufzuzeigen." (Auto- renreferat)

[350-L] Haller, Michael; Lorbach, Ingrid: Herolde merkantiler Interessen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 58-60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 197 1.8 Journalismus

INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojektes im Journalistik-Seminar der Universität Leipzig wurde 2005 eine Studie erstellt, für die mehrere regionale Zeitungen inhaltsanalytisch nach dem Einfluss von PR auf die journalistische Arbeit untersucht wurden. In dieser Studie wurde eine bedenkliche Verquickung von Regionalpresse und PR bewiesen und angeprangert. Die Leipziger Studie scheint in den betroffenen Zeitungshäusern Reaktionen hervorgerufen zu haben. Eine erneute Auswertung von drei norddeutschen, in der Studie untersuchten, Zeitun- gen (Kieler Nachrichten, Lübecker Nachrichten und Hamburger Abendblatt) hat ergeben, dass der Anteil an PR-basierten Texten im zweiten Halbjahr 2005 drastisch zurückgefahren wurde. Viel mehr Texte als in der Studie wurden mit der Kennung "Anzeige" markiert. In den beiden "heiklen" Themenfeldern 'Auto' und 'Reise' ist der Anteil PR-basierter Texte in etwa gleich geblieben. (PT)

[351-L] Haller, Michael (Gesprächspartner); Bentele, Günter (Gesprächspartner): "Habicht über den Hühnern", in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 50-57

INHALT: Als Vertreter des Journalismus stellt H. Haller in diesem Streitgespräch fest: "Zwischen PR und Journalismus ist es zu einer gewaltigen Schieflage gekommen. Personell ausgedünnte Redaktionen mit zusammengestrichenen Budgets sind einer immer üppiger ausgestatteten und professionalisierten PR ausgesetzt." In dem Gespräch wird die Frage diskutiert, wie Journa- lismus und PR zueinander stehen. Wird Journalismus von PR manipuliert, ist er auf PR an- gewiesen, welche Verhaltenkodizes sollten für die PR-Branche bindend sein? Einig sind sich die Gesprächspartner darüber, dass Informationsprozesse per se nicht verdammt werden kön- nen, nur weil sie sich missbrauchen lassen. Wie im Journalismus, wäre auch im PR-Bereich eine kritische Forschung wichtig, die Funktionsdefizite aufzeigen und akademische Kritik an der PR-Praxis entwickeln würden. (PT)

[352-F] Jarolimek, Stefan (Bearbeitung): Öffentlichkeit im Wandel. Die Transformation des Journalismus in Belarus (Arbeitstitel)

INHALT: Ziele: 1. Entwurf eines Analysemodells für Transformationsprozesse der Öffentlich- keit; 2. Beschreibung der Transformation der Öffentlichkeit in Belarus. ZEITRAUM: 1989- 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Belarus METHODE: Integrativer Ansatz aus System- und Akteurstheorie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (bela- russische Tageszeitungen; Auswahlverfahren: künstliche Wochen). Aktenanalyse, offen (Me- diengesetze, Moralkodex). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-15; Journalisten). Sekun- däranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Nisepi). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Interne Zwischenberichte. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Stipendium; SYLFF-Stiftung, Leipzig INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunika- tionswissenschaft (Burgstr. 21, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) 198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

[353-L] Junghanns, Kathrin; Hanitzsch, Thomas: Deutsche Auslandskorrespondenten im Profil, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 3, S. 412-429 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch einer ersten explorativen und de- skriptiven Berufsfeldanalyse, basierend auf Online-Interviews mit insgesamt 176 Auslands- korrespondenten, die für deutsche Medien berichten. Die Ergebnisse belegen, dass Auslands- korrespondenten im Durchschnitt älter und erfahrener sind als ihre Kollegen in den Heimat- redaktionen. Stärker als andere Bereiche des Journalismus wird diese Domäne von Männern dominiert. Darüber hinaus neigen Auslandskorrespondenten verstärkt zu einem Rollenver- ständnis, das sowohl auf eine Kontextualisierung und Einordnung des Auslandsgeschehens als auch auf die kulturelle Verständigung mit der Berichtsregion setzt. Aufgrund der komple- xen Anforderungen der Tätigkeit ist die Auslandskorrespondenz kein Feld für Berufseinstei- ger." (Autorenreferat)

[354-L] Lengauer, Günther: Einfalt oder Vielfalt?: die ORF-Nachrichten im Spannungsfeld zwischen Professionalität, Profit, Publikum und Politik, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 4, S. 361-378 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Nachrichten des öffentlich-rechtlichen ORF müssen sich im Spannungsfeld zwi- schen Profit, Professionalität, Publikum und Politik positionieren und profilieren. Die Legiti- mation des öffentlich-rechtlichen Status wird dabei vermehrt mit dem Hinweis in Frage ge- stellt, dass der ORF seinem gesetzlichen Programmauftrag nicht nachkomme und politisch unausgewogen berichte. Diese empirische Studie stellt die ORF-Nachrichten österreichischen Qualitätszeitungen und ATV-aktuell komparativ gegenüber und geht der Frage nach, wie die professionellen Standards der ORF-Nachrichten im Sinne der publizistischen und politischen Pluralität im nationalen und internationalen Kontext zu beurteilen sind. Dabei zeigt sich zum einen, dass sich die ORF-Berichterstattung weitgehend im Rahmen transnationaler journalis- tischer Trends einordnet. Zum anderen werden allerdings punktuell signifikante Differenzie- rungen zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Nachrichten-Angebot sichtbar - vor al- lem was die demokratiepolitische Dimension der Information betrifft." (Autorenreferat)

[355-L] Leyendecker, Hans; Dorril, Stephen; Aargaard, Charlotte: Geheimdienste, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 8, 16-23

INHALT: Im Zuge der Spitzelaffäre des Bundesnachrichtendienstes wurde bekannt, dass deutsche Journalisten, in der Mehrheit Mitarbeiter des "Focus", in den neunziger Jahren dem damali- gen BND-Abwehrchef V. Foertsch Interna aus dem eigenen Medium und dem der Konkur- renz verrieten. Im Gegenzug bekamen sie dafür Informationen und, in einem bekannten Fall, auch Geld. Diese Enthüllungen haben eine Debatte über "Geben und Nehmen im Journalis- mus" ausgelöst. In fünf kürzeren Beiträgen werden die Argumente und Positionen der Debat- te behandelt. Im "Auftakt" (S. 8-9) geben vier ausländische Journalisten und Experten Aus- kunft zu der Problematik Journalisten und Nachrichtendienste aus der nationalen Sicht: P. Knightley (Großbritannien), P. Madelin (Frankreich), F. Laurin (Schweden) und Y. Melman soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 199 1.8 Journalismus

(Israel). In dem Beitrag "Die Grauzonen des Journalismus" (S. 16-18) behandelt H. Leyende- cker die journalistische Ethik. Er stellt fest, dass, im Bereich des Gebens von Informationen und Nehmens für die Berichterstattung niemand ganz saubere Hände behalten kann, "aber es muss auch niemand in die Schlammgrube hinabsteigen". S. Dorril berichtet kurz darüber, dass auch in Großbritannien die Journalisten von Geheimdiensten instrumentalisiert werden, was verheerende Folgen für die Glaubwürdigkeit des Berufsstandes hat (S. 19). C. Aargaards Enthüllungsreportage über "Die ersten dänischen Kriegsopfer" (S. 20-23) wurde mit dem Cavling Award ausgezeichnet. Darin beschreibt sie den Fall der dänischen Journalisten M. Bjerre und J. Larsen, die angeklagt wurden, weil sie geheime Papiere veröffentlicht haben, die die Argumente der Regierung anzweifelten, die den Kriegseintritt Dänemarks in den Irak- Krieg rechtfertigen sollten. (PT)

[356-F] Lissel, Anna (Bearbeitung): Der Datenreport und die Medien

INHALT: Im Mittelpunkt der Forschung steht der Datenreport, der gemeinsam vom Statistischen Bundesamt, WZB, ZUMA und bpb herausgegeben wird. Der Datenreport ist Teil der Sozial- berichterstattung. Ziel der Arbeit ist es, den Weg von der Veröffentlichung des Datenreports bis zur Berichterstattung in den Printmedien nachzuvollziehen. METHODE: In der Studie geht es darum, die Selektionskriterien und Selektionsmechanismen zu kennen, die zu der Auswahl der Themen führen, die in Artikeln zum Datenreport zu finden sind. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 82; Artikel). VERÖFFENTLICHUNGEN: Lissel, Anna: Der Datenreport in den Printmedien. 2006, 30 S. (Download unter: http://www.uni-bielefeld.de/iwt/gk/archiv/berichte/Lissel_2006.pdf ) ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensge- sellschaft: Wissenschaft in Andwendungs- und Beratungskontexten" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[357-F] Lücke, Stefanie (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Gesundheit im Fernsehen. Eine Studie zur Darstellung und Wirkung auf Basis des Kultivie- rungsansatzes

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

[358-L] Marth, Dörte: Impressionen - Medien und Geiselnahmen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 12/ 2004, H. 1/2, S. 185-189 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Grundlage folgender Impressionen ist eine qualitative Untersuchung zum Thema Geiselnahme, in der das Thema 'Medien' immer wieder auf verschiedene Art und Weise auf- tauchte, z.B. von den interviewten Tatausführenden und Opfern aufgegriffen wurde. Zentrale Momente der folgenden Ausführungen sind die eingeschränkten Zugänge zu den Informatio- nen über Geiselnahmen und deren eventuellen Auswirkungen." (Autorenreferat)

[359-L] McGoldrick, Annabel: War journalism and "objectivity", in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 2, 7 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_2/pdf/mcgoldrick.pdf)

INHALT: "Dieser Artikel beginnt mit der Betrachtung eines offensichtlichen Paradoxons. Viele professionelle Journalisten, die in vielen Ländern mit vielen Medien arbeiten, halten sich selbst für 'objektiv'. Zumindest stellen sie ihre Berichterstattung über wichtige Angelegenhei- ten nicht zugunsten der einen oder der anderen Seite verzerrt dar. Und dennoch zeigt ein gro- ßer Teil ihrer Konfliktberichterstattung ein erkennbar dominantes Muster von Kriegsjourna- lismus - verzerrt zugunsten von Krieg. Dieser Artikel geht davon aus, dass dies nicht aus ei- nem Mangel, sondern aus einem Übermaß an Objektivität geschieht. Die meisten Konventio- nen, von denen viele Herausgeber und Reporter glauben, dass sie 'objektiven' Journalismus definieren, entstanden als Reaktion auf ökonomische und politische Bedingungen, welche v.a. solche Nachrichten bevorzugten, die von der Mehrheit der Konsumenten als einwandfrei ak- zeptiert wurden. Drei der wichtigsten Konventionen bevorzugen offizielle Quellen; eine dua- listische Konstruktion von Geschichten und Ereignissen über den Ablauf hinweg. Wenn man sie für die Darstellung von Konflikten verwendet, bringt jede von ihnen Leser und Publikum dazu - oder auch nicht - , gewaltsame, reaktive Antworten zu überbewerten und nicht-ge- waltsame, entwicklungsartige Reaktionen zu unterbewerten. Produktionsstandards stehen in einem Spannungsverhältnis zu den klassischen Erwartungen des Journalismus. Diese sind in den Regulationen vieler Rechtssprechungen festgelegt, die ein staatliches Konzept für Radio und Fernsehen verfolgen und den Inhalt von Nachrichtensendungen bestimmen. In einigen Aspekten kann gezeigt werden, dass es Kriegsjournalismus für Nachrichtensendungen schwieriger macht, ihre öffentlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Derzeit wächst ein Be- wusstsein für die Spannung zwischen diesen beiden Begrenzungen für Journalismus und den Einfluss auf die Art, wie öffentliche Debatten geführt und mediiert werden. Mehr Friedens- journalismus würde dazu beitragen, die staatlichen Nachrichten wieder mit den berechtigten öffentlichen Erwartungen in Einklang zu bringen." (Autorenreferat)

[360-L] Mükke, Lutz: Deutschland im Kongo-Fieber, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 10-15

INHALT: Obwohl der Bürgerkrieg im Kongo seit zehn Jahren andauert und etwa drei Millionen Menschenleben gekostet hat, fand er in Deutschland bislang wenig Beachtung. Mit Ausnah- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 201 1.8 Journalismus

me der "taz" verfolgt kein deutsches Medium die Ereignisse in Kongo kontinuierlich. Mit dem Beschluss über den Bundeswehreinsatz im Kongo steht der Kongo-Konflikt plötzlich auf der Agenda der Medien. Bei genauerer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass in der Berichterstattung die innenpolitische Perspektive vorherrschend ist. Während sich die Afrika- Korrespondenten, meistens in Nairobi stationiert, bemühen, ein differenziertes Bild vom Kongo zu liefern und historische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Hintergrundberichte anzubieten, kulminieren die Vorstellungen der kurzfristig einfliegenden Kollegen in der Me- tapher "Herz der Finsternis". Im Anschluss auf den Beitrag wird ein Interview mit dem Afri- ka-Experten S. Brüne geführt, in dem über die Verwerfungen der Kongo-Berichterstattung im Vorfeld des geplanten Bundeswehreinsatzes gesprochen wird. Die außenpolitischen Interes- sen der Bundesrepublik und die Interessen Frankreichs und die der EU werden diskutiert. (PT)

[361-F] Nuernbergk, Christian, M.A.; Rischke, Melanie, M.A. (Bearbeitung); Neuberger, Chris- toph, Prof.Dr. (Leitung): Vermittlungsakteure, -strukturen und -leistungen der aktuellen Internetöffentlichkeit

INHALT: Das Projekt geht explorativ der Frage nach, wie Leistungen der aktuellen Öffentlichkeit im Kontext des Internet erbracht werden, welche Strukturen sich dafür herausbilden und wel- che Akteure sie erbringen. Mit "Vermittlungsleistungen" sind Beobachtungs-, Validierungs- und Orientierungsleistungen gemeint, die in den traditionellen Massenmedien Redaktionen mit beruflich tätigen und ausgebildeten Journalisten erbringen, die sich an ein disperses Mas- senpublikum richten. Trotz des vereinfachten kommunikativen Zugangs zur Öffentlichkeit sind auch im Internet vermittelnde Instanzen zwischen Kommunikatoren und Rezipienten notwendig, welche die medienspezifischen Vermittlungsprobleme bearbeiten. Neben den Websites von Presse und Rundfunk, deren Angebote noch weitgehend massenmedial struktu- riert sind, sind im Internet Angebotstypen wie Weblogs, kollaborative Websites, (Nachrich- ten-)Suchmaschinen und Portale entstanden, die unter dem Gesichtspunkt ihres Beitrags zur Herstellung aktueller Öffentlichkeit bisher nicht vergleichend untersucht worden sind. Der Blick geht also in zwei Richtungen: Wie expandieren traditionelle, d.h. professionell-re- daktionelle Vermittlungsstrukturen ins Internet? Welche neuen, d.h. technischen und partizi- pativen Vermittlungsstrukturen bilden sich heraus? METHODE: In dem zweijährigen Projekt sind Leitfadeninterviews, eine qualitative Inhaltsanaly- se von Metatexten, die Erfassung von Grundgesamtheiten sowie - als empirisches Kernstück - eine Anbieterbefragung geplant. Zum Teil werden dabei frühere Studien fortgeschrieben, wo- durch auch Entwicklungen nachvollzogen werden können. ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft (Bispinghof 9-14, 48143 Münster) KONTAKT: Leiter (Tel. 0251-83-23002, Fax: 0251-83-28394, e-mail: [email protected])

[362-F] Offerhaus, Anke, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr. (Betreuung): Die Professionalisierung des EU-Journalismus

202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

INHALT: Die Europäische Union (EU) hat seit ihrer Gründung durch den vor fünfzehn Jahren geschlossenen Vertrag von Maastricht zunehmend an Einfluss auf ihre Mitgliedsländer ge- wonnen und ist darüber hinaus kontinuierlich um weitere Mitgliedsstaaten gewachsen. Aus- gangspunkt des Dissertationsvorhabens ist daher die unter demokratischen Legitimationsge- sichtspunkten zunehmende Bedeutung der massenmedialen Politikvermittlung aus dem politi- schen Machtzentrum der EU. Damit unmittelbar verbunden ist die Frage, inwieweit der Jour- nalismus dieser Entwicklung durch eine 'Europäisierung' - im Sinne der Herausbildung eines erkennbaren, spezialisierten Berufssegments, dem EU-Journalismus mit den entsprechenden Berufsträgern, den EU-Journalisten - gefolgt ist. Dabei liegt die Annahme zugrunde, dass vor allem die professionellen Bedingungen journalistischer Arbeit das Ausmaß und die qualitati- ve Entwicklungsrichtung der Nachrichtenberichterstattung prägen. Mit einem berufsoziologi- schen Ansatz soll die Europäisierung als Professionalisierung des Journalismus in seinem Be- zug auf die EU untersucht werden. Dabei sind strukturelle Veränderungen von journalisti- schen Ausbildungs- und Berufsorganisationen ebenso Gegenstand der Analyse wie unter handlungstheoretischer Perspektive die Journalisten selbst. METHODE: Um den Grad der Professionalisierung im EU-Journalismus zu bestimmen, werden die Professionalisierungskriterien für die verschiedenen Untersuchungsebenen in einer Muti- methodendesign aus Institutionen- und Dokumentanalyse, Leitfadeninterviews und Inhalts- analyse operationalisiert und untersucht. Die Daten der Inhaltsanalyse wurden im Rahmen des Drittmittelprojekts "Die Europäische Union und die massenmediale Attribution von Ver- antwortung" an der FU Berlin erhoben. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 2.000; Süddeutsche Zei- tung und Frankfurter Allgemeine Zeitung von 1994 bis 2003; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; EU-Korrespondenten und Redakteure; Auswahlver- fahren: nach Medien). Dokumentenanalyse, offen (Ausbildungsinstitutionen für EU-Jour- nalisten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Fazit Stiftung GmbH INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-9735688, e-mail: [email protected])

[363-L] Paul, Gerhard: Der Bilderkrieg: Inszenierungen, Bilder und Perspektiven der 'Operation Irakische Frei- heit', Göttingen: Wallstein 2005, 237 S., ISBN: 3-89244-980-5

INHALT: 'Wie kein Krieg zuvor war (der Irak-Krieg) ein Krieg der Bilder und ein Krieg um Bilder: ein Bilderkrieg' (7). Diese These wird auf mehreren Ebenen begründet. Erstens sei der Irak-Krieg der erste Echtzeit-Krieg gewesen und von Anbeginn auf seine televisuelle Darstel- lung hin inszeniert worden. Zum zweiten sei er durch das Konzept der 'embedded journalists' zugleich der erste live am Bildschirm verfolgte Krieg gewesen. Drittens habe sich die Kriegs- berichterstattung in einen 'Berichterstattungskrieg' (10) gewandelt, weil das Fernsehen nicht mehr nur die Funktion einer 'Bühne' habe, sondern zu einem eigenständigen Akteur des Kriegsgeschehens geworden sei. 'Das Bild wurde (...) nicht nur als optisch-militärische Waf- fe, sondern ebenso als Mittel der Demütigung und Zermürbung des Gegners sowie schließlich als modernes Folterinstrument eingesetzt.' (11) Nach Einschätzung des Autors hatte der me- dial inszenierte Irak-Krieg auch die Funktion, das Bildertrauma der Anschläge vom 11. Sep- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 203 1.8 Journalismus

tember zu beenden und die 'zeitweise verloren gegangene globale Bilderhoheit zurückzuge- winnen' (213). 'Da Al-Qaida über kein eigenes Territorium verfügte und sich in Afghanistan nichts Adäquates zur Traumabewältigung gefunden hatte, was dem Glanz und der Größe Manhattans vergleichbar gewesen wäre, musste die Zerstörung oder zumindest die triumphale Besetzung der Paläste Saddam Husseins herhalten' (213). Allerdings sei der Bilderkrieg für die USA schließlich auch an der visuellen Front verloren gegangen. Die Bilder der verkohlten Leichen aus Faluddscha und die Aufnahmen der Folter in Abu Ghraib hätten die Unmöglich- keit gezeigt, einen Medien-Krieg im Zeitalter des Internets staatlich zu kontrollieren. Paul schließt mit einem Appell an die journalistische Zurückhaltung, sich nicht zum Handlanger terroristischer oder militärischer Botschaften zu machen und stellt die medienkritische Kom- petenz des Einzelnen, die Sprache der Bilder des Krieges zu dechiffrieren, als wichtige Auf- gabe der Medienbildung heraus. (ZPol, NOMOS)

[364-L] Peleg, Samuel: Peace journalism through the lense of conflict theory: analysis and practice, in: conflict & communication online, Vol. 5/2006, No. 2, 17 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_2/ pdf/peleg.pdf)

INHALT: "Friedensjournalismus stellt einen mutigen Versuch dar, die Rolle von Journalisten, die über Konflikte berichten, neu zu definieren und sie zu rekonstruieren. Als neues Forum des Wissens baut Friedensjournalismus auf verschiedenen Theorien und Disziplinen auf, um sei- ne Gültigkeit und Anwendbarkeit zu stärken. Eine Hauptquelle, auf die sich Friedensjourna- lismus stützen kann, um sowohl seinen analytischen als auch seine normativen Anspruch ab- zusichern, ist die Konflikttheorie. Dieser Artikel zeigt, wie verschiedene Erkenntnisse der Konflikttheorie Friedensjournalismus transparenter und zu einem wirkungsvollen Werkzeug in der Hand von Reportern und ihren Lesern machen können, um die Sinnlosigkeit von Kon- flikten zu realisieren und deren Lösung herbeizuführen. Noch spezifischer behandelt dieser Artikel die Vorstellung der Medien als dritte Partei in Konflikten. Die dritte Partei fungiert als Moderator der Kommunikation bzw. als Vermittler oder Schlichter zwischen den zwei rivali- sierenden Parteien. Die Forscher behaupten, dass Friedensjournalismus als dritte Partei die Chancen für Lösung und Versöhnung am besten erhöhen kann, indem er die Normen und Gewohnheiten der Konfliktberichterstattung ändert. Dies wird kurz und bündig anhand dreier Fallstudien langwieriger Konflikte dargestellt, welche aus der Sicht der Konflikttheorie be- schrieben werden. Indem reguläre Zeitungsberichterstattung Friedensjournalismus gegen- übergestellt wird, werden die Vorzüge des letzteren aufgedeckt." (Autorenreferat)

[365-L] Preger, Sven; Eijn, Dick van; Boom, Henk van den; Blink, Pieter van den; Kruk, Marijn; Ülger, Mehmet: Wo gedeiht die Recherche?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 74-76

INHALT: In dem ersten der fünf kürzeren Beiträge wird von S. Preger die Studie "Investigative Journalism in Europe", herausgegeben von D. van Eijk, vorgestellt. Zum ersten Mal liegt mit der Veröffentlichung eine systematische vergleichende Untersuchung über investigativen Journalismus in 20 europäischen Ländern vor. Für die Studie wurden über 200 europäische Journalisten interviewt. Aus den Länderberichten geht hervor, dass sich die meisten Journalis- 204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

ten auf ihr eigenes Land konzentrieren. Einen europäischen Enthüllungsjournalismus scheint es nicht zu geben. Anschließend werden Auszüge aus einigen Länderberichten dokumentiert: Dänemark: Stabile Strukturen von D. van Eijk (77-78), Spanien: Ende der Blütezeit von H. van den Boom (78-79), Frankreich: Kultur der Geheimhaltung von P. van den Blink und M. Kruk (80-81) und Türkei: Zum Schweigen gebracht von M. Ülger (81-82) (PT)

[366-L] Rager, Günther; Graf-Szczuka, Karola; Hassemer, Gregor; Süper, Stephanie (Hrsg.): Zeitungsjournalismus: empirische Leserschaftsforschung, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 290 S., ISBN: 3-89669-503-7

INHALT: "Das Buch stellt den aktuellen Forschungsstand zum Zeitungsjournalismus dar und leitet daraus Empfehlungen für die redaktionelle Arbeit ab. In 30 Beiträgen beschäftigen sich die Autoren mit Rahmenbedingungen und Ressorts, Darstellung und Gestaltung, Leser- schaftsforschung und Marketing. Einzelne Themen sind dabei unter anderem die Qualitäts- messung, das Verhältnis zwischen Journalismus und PR, die neuen Tabloid-Formate, der Trend zur Personalisierung, Nutzwertjournalismus oder spezielle Seiten für Kinder, Jugendli- che und ältere Menschen. Die Beiträge sind verständlich formuliert und systematisch aufge- baut: Sie führen in das jeweilige Thema ein, bestimmen die entsprechenden Begriffe, referie- ren in knapper Form die Ergebnisse der empirischen Journalismusforschung und geben einen Ausblick auf zukünftige Trends. Umfangreiche Literaturangaben ermöglichen die weitere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenstand. Der Band entstand in einem mehrse- mestrigen Lehr-Forschungsprojekt an der Universität Dortmund; die Autoren sind Studieren- de und Absolventen des dortigen Journalistik-Instituts." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jessica Piper: Das hab' ich in der Zeitung gelesen! Wirkung von Zeitungsartikeln (10-18); Gregor Hassemer, Günther Rager: Das Bessere als Feind des Guten - Qualität in der Tages- zeitung (19-26); Katrin Schnettler: Gewollte Unschärfe? Zum Verhältnis von PR und Journa- lismus (27-34); Ulf Meinke: Auserwählt - Wie Tageszeitungen Agenturen nutzen (35-43); Bernd Weber: "Wir müssen auch Geld damit verdienen" - Zeitungsverlage als Wirtschaftsun- ternehmen (44-56); Kerstin Jansen, Oyindamola Alashe: Es kann sich auszahlen - redaktio- nelles Marketing und Management (57-67); Katrin Braun: Klicken statt blättern - deutsche Zeitungen im Internet (68-77); Jana Körte: Lieferadresse Klassenzimmer - Zeitungsprojekte in der Schule (78-84); Anne Haage, Katrin Pinetzki: ... und immer an den Leser denken! Nutzwert in der Zeitung (85-95); Larissa Beu: Sie haben Post! Leserbriefe als Kunden- Feedback (96-102); Armin Hingst: Prägnante Bilder, passende Texte, und dann ...? Leerstel- len der Rezeptionsforschung zum Zeitungslayout (103-111); Michael Schulte: Du sollst dir ein Bild machen - wie Fotos und Comics die Zeitung beleben (112-122); Bobby Cherian: Al- les auf einen Blick - Chancen und Grenzen der Informationsgrafik (123-131); Matthias Lang- rock: Klein und gut - Erfolgstrend Tabloid-Formate (132-140); Katharina Heimeier, Karola Graf-Szczuka: Stark gekürzt - die Überschrift zwischen Aussage und Anreiz (141-149); Do- rothee Krings: Lockmittel - der Einstieg muss das Thema des Artikels verraten (150-157); Jennie Theiß: Wie bitte? Verständlichkeitsforschung und ihre Bedeutung (158-164); Marco Stapelmann: Es ist nicht alles seicht, was Spaß macht. Zum Verhältnis von Information und Unterhaltung (165-171); Katharina Beckmann: Wie sehr soll's menscheln? Personalisierung in der Zeitung (172-182); Carsten Brosda: Ein Klassiker unter Druck - das Politikressort in der Zeitung (183-193); Katrin Schnettler: Gesteigerte Nachfrage - Wirtschaft an den Leser gebracht (194-203); Martina Thiele: Buntes Kulturallerlei - das Feuilleton als Allzuständig- keitsressort? (204-213); Gregor Hassemer: Zwischen Baum und Borke - vom Berichten aus soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 205 1.8 Journalismus

der und über die Wissenschaft (214-222); Michael Strompen: Nicht jeder Ball kommt an - der Sport und seine Leser (223-231); Markus Frädrich: Die Welt vor der Haustür - von der Le- bensnähe der Lokalberichterstattung (232-241); Katja Fischborn: Gar nicht kindisch - Zei- tungsseiten für die jüngsten Leser (242-251); Markus Kubitza: Verlorene Generation? Was Jugendliche von Jugendseiten erwarten (252-260); Annika Sehl: Zu jung für den Seniorentel- ler - was die Zeitung Älteren serviert (261-269); Karola Graf-Szczuka: Typisch Leser! Wie man die Leserschaft durch Typologien beschreibt (270-280); Lars Rinsdorf: Den Leser ver- stehen - Marktforschung für Tageszeitungen (281 ff.).

[367-L] Rinke, Eike M.; Schlachter, Michael; Agel, Fabian; Freund, Christina; Götz, Timo; Täu- ber, Ulrike; Wächter, Christian: Netzwerk Berlin: informelle Interpretation von Politik und Journalismus, München: Meiden- bauer 2006, 247 S., ISBN: 3-89975-576-6

INHALT: "Die Studie ist der Journalismusforschung zuzurechnen und befasst sich mit der Ge- mengelage im dichten Neben- und Miteinander von Politik und Journalismus in der Berliner Republik. In dem Bestreben, einen oft ins Zwielicht gerückten Sozialbereich auszuleuchten, wird der Blick auf jene Bezirke informeller Voröffentlichkeit geworfen, in denen politische Öffentlichkeit durch politische wie journalistische Akteure vorbereitet wird. Erstmalig wer- den dabei systemtheoretische Prämissen mittels einer akteurzentrierten Netzwerkanalyse ei- ner empirischen Erdung unterzogen. Die Autoren schließen auf Grundlage der Analyse von 32 Interviews mit Berliner Journalisten auf die Existenz einer informellen Interpenetration von Politik- und Journalismussystem. Dabei zeigt sich, dass die Kommunikation zwischen Politik und Journalismus keiner reinen Status-, sondern auch einer Themenabhängigkeit un- terliegt. Zudem verdeutlicht eine Typologie journalistischer Einstellungen zum Umgang mit Informanten die Vielfältigkeit der Formen des Verhältnisses von Politik und Journalismus." (Autorenreferat)

[368-L] Ross, Susan Dente: (De-)constructing conflict: a focused review of war and peace journalism, in: conflict & com- munication online, Vol. 5/2006, No. 2, 19 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_2/pdf/ ross_2006.pdf)

INHALT: "Diese Übersicht über Medien, Konfliktliteratur sowie Fallstudien zur Medienbericht- erstattung über Frieden bietet eine Orientierung für Friedensjournalisten. Viele Studien zei- gen, dass die Medien selten neutral über Konflikte berichten. Humanpsychologie, journalisti- sche Normen und strukturelle Einschränkungen halten die Medien von einer komplexen his- torischen Berichterstattung über Gewalt ab. Die begrenzte systematische Forschung zur Me- dienberichterstattung über Frieden reicht nicht aus, um auf den vorherrschenden Kriegsjour- nalismus reagieren zu können. Eine Fallstudie der Berichterstattung von The Washington Re- port über Friedensinitiativen des Mittleren Ostens weist auf Probleme in der Medienberichter- stattung über Frieden hin. Sie lässt fünf Trends der Presseorientierungen erkennen. Demnach sind Friedensinitiativen: 1. politische Manöver und strategische Stellungnahme, 2. rhetorische Spiele, um hartnäckige Unterschiede zu verschleiern, 3. eine Charade unter Spielern mit ge- ringem Glauben an ihren Erfolg, 4. fragil und unbeständig und 5. eine Übung in Doppelzün- gigkeit und Verzerrung. Friedensjournalisten nutzen die Medien entweder in einer aktivisti- 206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

schen Funktion oder betreiben Friedensjournalismus als objektiven Qualitätsjournalismus, der unterrepräsentierte Perspektiven mit berücksichtigt, um tiefere und breitere Informationen zu liefern. Diese Zuordnung reflektiert seit langer Zeit bestehende ideologische Ziele im Gebiet der Konfliktstudien, Friedensstudien und Konfliktlösung. In diesem Sinn diskutieren ökono- mische Wissenschaftler auch die Beeinflussung der Medien durch Industriestrukturen und Profitdenken, wodurch die Mächtigen bevorzugt und das Potential für Veränderung einge- schränkt werden. Das Propagandamodell der Medien zeigt, dass friedensjournalistische Initia- tiven wirkungslos sind, da die Medien ein Sprachrohr der Regierung darstellen. Es wird be- hauptet, dass die Situation der Welt nach dem Kalten Krieg Qualitätsjournalismus unterdrückt und lokale Medien ineffiziente begrenzte Plattformen zu Verbreitung alternativer Ideen dar- stellen. Kritische Wissenschaftler betrachten Friedensjournalismus als fehlerhaft, unwirksam oder von vornherein zum Scheitern verurteilt. Medientexte können jedoch vielfältig interpre- tiert werden; Risse im Monolith bieten Gelegenheiten für Reformen. Friedensjournalismus muss tief verwurzelte professionelle Muster, strukturellen und finanziellen Druck und psy- chologische Reaktionen, die eine reaktive, nationalistische Berichterstattung fördern, verän- dern. Friedensjournalisten müssen gut zuhören, 'den anderen' mehr Gehör schenken und die- ses neue Verständnis begreifen und verinnerlichen, um die Verbindungen zwischen Identität und Feindschaft zu überwinden. Effektiver Friedensjournalismus muss ein Journalismus symbolischer Annäherung sein. Er muss Journalisten als menschliche Wesen erkennen, die dem gleichen sozialen, politischen, religiösen und nationalistischen Druck ausgesetzt sind wie alle Menschen. Restrukturierung und Umschulung als Mittel zur Befreiung unabhängiger Medien und Journalisten von ökonomischem und politischem Druck sind bedenklich. Der Schlüssel liegt in einer pluralistischen Verteilung von Besitz, Strukturen und Einkünften. Training muss Journalisten gegen automatische Reaktionen auf Angst und Gewalt impfen. Friedensjournalismus muss das Bewusstsein für die verschiedenen Identitäten und Realitäten der Konfliktparteien, die Subjektivität und Kontextabhängigkeit der Ursachen und die Falle des Dualismus beinhalten." (Autorenreferat)

[369-L] Schilling, Horst: Religion muss Kritik ertragen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 2, S. 88-95

INHALT: Am 1. Februar 2006 hatte die Tageszeitung "Die Welt" den Streit um die in der däni- schen Zeitung "Jyllands Posten" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen ausführlich darge- stellt und mehrere der dänischen Karikaturen nachgedruckt. Zu der Veröffentlichung der Bil- der und zu dem Textbeitrag gingen beim Deutschen Presserat 45 textidentische Einzelbe- schwerden sowie weitere vier individuell abgefasste Beschwerden ein. In seinem Beitrag kommentiert der Autor die Entscheidung des Presserats, nach der der Nachdruck der Karika- turen gerechtfertigt war und der Textbeitrag nicht zu beanstanden. Wegen Verletzung religiö- ser Empfindungen hatte der Presserat seit seinem Neubeginn im Jahre 1985 erst 21 Fälle zu entscheiden, 14 Beschwerden wurden abgewiesen, in 7 Fällen wurden Rügen ausgesprochen. Der Autor erinnert an einige der früheren Entscheidungen in Sachen Verletzung religiöser Empfindungen. In einem getrennten Einzelbeitrag wird die Entscheidung des Presserats dar- gestellt, die Bild-Zeitung wegen der Schlagzeile "Deutsche Geisel - Wird sie geköpft?" nicht zu rügen. Der Presserat begründete seine Entscheidung damit, dass "auch grausame Realitä- ten zu schildern und darüber zu berichten" zu den Aufgaben der Presse gehöre. (PT) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 207 1.8 Journalismus

[370-L] Schober, Wolfgang: Konfliktkommunikation in Zeiten asymmetrischer Kriegsführung, in: Josef Schröfl, Thomas Pankratz, Edwin Micewski (Hrsg.): Aspekte der Asymmetrie : Reflexionen über ein gesellschafts- und sicherheitspolitisches Phänomen, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, 85-94, ISBN: 3- 8329-1762-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/7036)

INHALT: Der Beitrag widmet sich den kommunikativen und publizistischen Herausforderungen, die sich in der Bekämpfung asymmetrisch agierender Kräfte für offene Gesellschaften und deren politisch-militärische Strukturen ergeben. Die Ausführungen zur Konfliktkommunika- tion im Rahmen asymmetrischer Kriegsführung bei der Bekämpfung des internationalen Ter- rorismus gliedern sich in folgende Punkte: (1) die Bindung des Terrorismus an die Massen- medien, die dadurch zum virtuellen Schlachtfeld werden, (2) die Schockwirkung der Bilder von Terroranschlägen, (3) das Selektionskriterium der Kommunikationsdichte in den Staaten für die Anschlagsziele, (4) die Medienauftritte der Armeen, (5) die Embedded Journalists beim zweiten Irakkrieg sowie (6) die Nutzung des Internet für kriegerische Zwecke durch Terroristengruppen (Enthauptung von Geiseln) und die NATO bzw. USA. Abschließend werden die Eckpfeiler einer gangbaren Medienstrategie im Konfliktfall genannt: (1) das Vor- handensein einer flächendeckende technische Infrastruktur, (2) Ausrichtung auf 'das Herz des jeweiligen Gegners', (3) möglichst zeitgleiche (Bild-)Information aus der Konfliktregion und (4) die Vermittlung einer Atmosphäre der Offenheit und Transparenz gegenüber dem Me- diensystem. (ICG2)

[371-L] Schwenk, Johanna: Berufsfeld Journalismus: aktuelle Befunde zur beruflichen Situation und Karriere von Frauen und Männern im Journalismus, (Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 45), München: R. Fischer 2006, 307 S., ISBN: 3-88927-391-2

INHALT: "Der Band analysiert, welchen Einfluss das Geschlecht auf die Berufstätigkeit von Frauen und Männern hat und ob weibliche Berufstätigkeit hier zu anderen Bedingungen er- folgt als auf dem Gesamtarbeitsmarkt. Die Befragung von mehr als 1.100 Journalist(inn)en liefert aktuelle Antworten auf Fragen zur quantitativen Repräsentation von Frauen im Journa- lismus, zu den Möglichkeiten des Berufszuganges, zu Unterschieden in den Arbeitsbedingun- gen, Motiven und Einstellungen von Journalistinnen und Journalisten sowie zu geschlechts- spezifischen Hindernissen im Laufe der beruflichen Karriere. So gelingt es, die Datenlage zum journalistischen Berufsfeld zu aktualisieren und zu dem bestehende Forschungslücken im Bereich geschlechtsspezifischer Journalist(inn)en-Forschung zu schließen." (Autorenrefe- rat)

[372-L] Sousa, Helena: Information technologies, social change and the future: the case of online journalism in Por- tugal, in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 3, S. 373-387 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/ cgi/reprint/21/3/373)

INHALT: Der Beitrag geht vom Ansatz einer Interdependez von sozialem Wandel und den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) aus. Aus einer Vielzahl 208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

theoretischer Ansatzpunkte wählt die Autorin die Skizzierung des Zeitansatzes und die Erläu- terung seiner Erklärungsfunktionen in einem spezifischen Kontext aus: die Entwicklung des Online-Journalismus in Portugal im letzten Jahrzehnt. Sie geht dabei davon aus, dass allge- meine Formulierungen über das Verhältnis von sozialem Wandel und Technologie weder das Wesen der gesellschaftlichen Transformationen noch die antreibenden und widerstrebenden Kräfte in bestimmten Kontexten erklären können. Technologie an sich ist keine relevante Er- klärungsvariable, kann aber im Kontext gesehen sicherlich zur Erklärung des sozialen Wan- dels beitragen. Der Beitrag argumentiert dahingehend, dass die komplementäre Beschäftigung mit Vergangenheit, Gegenwart und empirisch erreichbarer Zukunft die Voraussetzung dafür ist, die verschiedenen gleichzeitigen Rhythmen des sozialen Wandels verstehen zu können. (UNübers.)

[373-L] Steppacher, Elvira: Können "Blogs" den klassischen Journalismus ersetzen?: zum Strukturwandel durch den "Journalismus der Bürger", in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommu- nikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 2, S. 117-132 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Internet schafft vielfältige Möglichkeiten zur Partizipation. Via Mail, News-Liste, Chat-room oder eigenen Weblog (Kunstwort aus 'Web' und 'Logbuch') kann sich heute prin- zipiell jeder Nutzer an den gesellschaftlichen Diskursen beteiligen. Die Wissenschaft spricht von einer Web(log)-Community. Auch die Medien laden ihre Leser, Zuhörer oder Zuschauer zum Mitmachen ein. Dabei geht es nicht mehr nur um Gewinnspiele, sondern um genuin journalistische Inhalte. Diese werden teilweise in Co-Produktion von Bürgern und Journalis- ten erstellt, teilweise auch ganz ohne Zutun von Profis entwickelt. Das so entstandene Mit-, Neben- oder Gegeneinander von Laien und Profis setzt den klassischen Journalismus unter Druck. Der Aufsatz versucht zu zeigen, dass mit dem sogenannten Bürgerjournalismus weder systematisch noch strukturell wirklicher Journalismus vorliegt. Gleichwohl verändert sich der traditionelle Journalismus unter den neuen technischen Möglichkeiten. Sofern Journalismus als ein dem Gemeinwohl dienliches Publizieren verstanden wird, darf dieser bestimmte Stan- dards (d.h. Streben nach Objektivität, Ausschluss von Partikularinteressen etc.) nicht leichthin verspielen." (Autorenreferat)

[374-L] Tatzl, Gabriele; Triml, Sabrina: Kollateralschäden an der Wahrheit: hat die US-amerikanische Publizistik versagt? ; die Berichterstattung zum Irakkrieg in 'Old Europe' versus USA, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 32-35

INHALT: In die Inhaltsanalyse der Presseberichterstattung zum Irakkrieg 2003, die am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien durchgeführt wurde, wurden bedeutende Zeitungen aus sieben europäischen Ländern und aus den USA einbezo- gen. In ihrem Beitrag stellen die Autorinnen die Befunde vor, die die amerikanische Presse betreffen. In die Analyse wurden 657 Artikel einbezogen, die zwischen 20.03. und 05. 04.2003 in fünf Zeitungen erschienen. Nach einer kurzen Darstellung der Zeitungstitel (The New York Times, The Washington Post, USA Today, New York Daily News und The Inter- national Herald Tribune) werden einige zentrale Befunde der Analyse kommentiert. For- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 209 1.8 Journalismus

schungsleitend war die Frage, inwieweit der Effekt "Rally round the Flag", d.h. die Unterstüt- zung der Regierungspolitik, belegt werden kann. Die Befunde für ausgewählte Nachrichten- faktoren werden für die einzelnen Zeitungstitel vergleichend dargestellt. (PT)

[375-L] Tillack, Hans-Martin: Subtiler Jubel aus Brüssel, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 3, S. 34-41

INHALT: Im Januar 2004 wurde in dieser Zeitschrift über Missstände des deutschen EU- Journalismus berichtet. Bemängelt wurde Gefälligkeitsjournalismus, Recherchemängel und Verflechtungen zwischen den EU-Berichterstattern und der Brüsseler Lobby. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich seitdem die 'journalistische Kultur' verbessert hat. An- hand vieler Beispiele der letzten Zeit wird gezeigt, dass ein Teil des deutschen Pressecorps "nach wie vor mit der EU-Schere im Kopf berichtet". Nachgewiesen werden kann der "anti- parlamentarische-Affekt" insbesondere bei der Süddeutschen Zeitung, ein besonderes "Tabu- Thema" scheint für deutsche Korrespondenten der Brüsseler Umgang mit den Steuergeldern zu sein. Der "vernichtende Sonderbericht" des Europäischen Rechnungshofs zur massiven Geldverschwendung im Rahmen des CACIS-Programms sowie die Kritik des Rechnungsho- fes an dem Betrugsbekämpfungsamt der EU OLAF haben in den deutschen Medien kaum Widerhall gefunden. Die Missstände in der EU-Berichterstattung sind aber auch Folge der po- litischen Realität in Brüssel. Es gibt keine parlamentarische Opposition, die politische Miss- stände anprangert, eine integrationsfreundliche Haltung ist sowohl in der EU-Politik wie im EU-Journalismus bindend. So ist die Kritik an den Missständen der EU-Kommission aus Sicht einiger deutscher EU-Korrespondenten die Domäne des Boulevardjournalismus. (PT)

[376-L] Tillmanns, Lutz: Aktuelle Herausforderungen für die Medienethik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 3-5 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7KQO.pdf)

INHALT: "Das Verhältnis Staat/Presse, ein zunehmender Graubereich zwischen Journalismus und PR sowie die neuen Technologien stellen angewandte Medienethik in Zukunft vor wich- tige Herausforderungen." (Autorenreferat)

[377-F] Universität Münster: Religion bei Meinungsmachern

INHALT: Das Projekt ist der Frage gewidmet, welchen Stellenwert religiöse Orientierungen bzw. religiöse Praxis bei meinungsbildenden Eliten in Deutschland besitzen. Die Arbeit konzent- riert sich auf drei Themenfelder: a) Die Erhebung der Bedeutung und des Nachrichtenwerts, die Journalisten dem Thema "Religion" für die Berichterstattung in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen beimessen: Wie interessant sind religiöse Themen für die Berichterstattung? Was empfiehlt sie für die journalistische Aufmerksamkeit (z.B. religiös bzw. kirchlich konnotierte Konflikte oder Image bzw. Prominenz einzelner Persönlichkeiten)? b) Die Frage nach den O- rientierungsmustern von Journalisten, d.h. der kognitiven Stellung von Religion als einem 210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

Sinnangebot unter anderen (wie Philosophie, Weltanschauung etc.). c) Die Frage nach Bin- dungsmustern, d.h. der berufsethischen Handlungsrelevanz von Religion im journalistischen Alltag unter Beachtung von möglichen Konflikten und Grenzen, z.B. durch redaktionelle Vorgaben. METHODE: Vorgesehen ist eine Erhebung unter ausgewählten Vertreter(inne)n des politischen und Nachrichten-Journalismus (große Tages- und Wochenzeitungen, öffentlich-rechtliche und ausgewählte private Fernseh- und Rundfunksender). Dies geschieht in einem ersten Schritt mit den Methoden der empirischen Sozialforschung (qualitative Interviews). Die Er- gebnisse werden einer interdisziplinären Analyse unterzogen. Daran schließen sich Interpreta- tionen aus religionssoziologischer, (sozial-)ethischer und theologischer Sicht an. DATEN- GEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Leisering, Lutz; Buhr, Petra; Traiser-Diop; Ute: Soziale Grundsi- cherung in der Weltgesellschaft. Monetäre Mindestsicherungssysteme in den Ländern des Südens und des Nordens. Weltweiter Survey und theoretische Verortung. Transcript 2006, 342 S. ISBN 3-89942-460-3. ART: gefördert BEGINN: 2006-06 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 01 Evangelisch-Theologische Fakultät, Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften -IfES- (Universitätsstr. 13-17, 48143 Münster); Universität Münster, FB 02 Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Christliche Sozial- wissenschaften (Hüfferstr. 27, 48149 Münster) KONTAKT: Institution IfES (e-mail: [email protected])

[378-L] Vorbringer, Anne: SARS - Berichterstattung in Regionalzeitungen: journalistische Qualität in Abhängigkeit von der Größe der Wissenschaftsredaktion, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformations- dienst : Kommunikationswissenschaft ; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 1/2006, S. 9-24 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Kommunikation_2006-1.pdf)

INHALT: Der Beitrag geht, am Beispiel von SARS, der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen der Größe der Wissenschaftsredaktion und der Qualität der Berichterstattung gibt. Traditionell wird unter Wissenschaftsjournalismus die Berichterstattung über Naturwissen- schaften, Technik und medizinische Themen verstanden. Zunehmend finden aber auch die Geistes- und Sozialwissenschaften Eingang in den Wissenschaftsjournalismus. Die breite De- finition von Wissenschaftsberichterstattung schließt die SARS-Berichterstattung ein, da wis- senschaftliche Organisationen erwähnt werden (Institute, Kliniken, Forschungszentren etc.), wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt werden (Forschungsstand z.B. bei Infektionsursa- che/Virologie) und Wissenschaftler erwähnt werden (Virologen, Ärzte etc.). Wissenschafts- journalismus wird nicht ausschließlich von Fachjournalisten betreut und geht über das Ressort Wissenschaft hinaus. Viele Themen aus der aktuellen Berichterstattung haben einen wissen- schaftlichen Hintergrund und finden sich in anderen Ressorts ebenso wieder wie im eigentli- chen Wissenschaftsressort. Das ist auch beim Thema SARS der Fall. Solche Themen haben neben der wissenschaftlichen auch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimensi- onen und werden häufig nicht von Wissenschaftsredakteuren betreut. Eine Auswahl von bun- desdeutschen Regionalzeitungen des Jahrgangs 2003, vergleichbar hinsichtlich des Markt- segments und der Auflage und verschieden im Hinblick auf die Verlagszugehörigkeit, das soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 211 1.8 Journalismus

Verbreitungsgebiet und die personelle Ausstattung des Wissenschaftsressorts, wurde auf journalistische Qualitätskriterien hin untersucht. Daneben wurden die Meldungen der Deut- schen Presse- Agentur im Untersuchungszeitraum analysiert. Bei den zu untersuchenden Ein- heiten handelt es sich um Beiträge, die im Zeitraum vom 15. März bis zum 15. April 2003 schwerpunktmäßig über die Lungenkrankheit SARS berichteten. Als Messinstrument dieser Untersuchung dient ein Kategoriensystem, das das theoretische Konstrukt journalistischer Qualität in inhaltsanalytische Kategorien überführt und die Vermutung untersucht, dass mehr Wissenschaftsredakteure bei einer Regionalzeitung mehr Qualität in der SARS-Berichter- stattung bedeuten. Es wurden insgesamt 169 Zeitungsartikel und 131 dpa-Meldungen identi- fiziert, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema SARS beschäftigen. (ICD2)

[379-L] Wanckel, Endress: Nicht gelogen, nur weggelassen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 2, S. 84-87

INHALT: "Medien sind zur Wahrheit verpflichtet. Wer diese Pflicht missachtet, muss mit gravie- renden juristischen Konsequenzen rechnen, insbesondere wenn es leichtfertig oder gar vor- sätzlich geschieht." Die Wahrheitspflicht enthält auch den Anspruch auf Vollständigkeit. Bis- her war es relativ schwierig, mit juristischen Mitteln gegen unvollständige Berichterstattung vorzugehen, weil die Gerichte die Meinung vertraten, dass man den Medien nicht vorschrei- ben kann, in welchem Umfang über eine Thema berichtet wird. Gegenwärtig ist aber eine neue Tendenz in der Rechtsprechung erkennbar. In seinem Beitrag berichtet der Autor über neuere Urteile, bei denen die Kläger Recht bekamen, wenn bei der Berichterstattung bekannte oder leicht recherchierbare Tatsachen nicht mitgeteilt werden, um die Skandalträchtigkeit der Story zu erhöhen. (PT)

[380-F] Weichert, Stephan A. (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Der 11. September als Medienereignis. Entwurf einer Ritualtheorie mediatisierter Krisenbe- richterstattung im Fernsehen

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[381-L] Weischenberg, Siegfried; Malik, Maja; Scholl, Armin: Journalismus in Deutschland 2005: zentrale Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung deutscher Journalisten, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 7, S. 346-361 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http:// www.ard-werbung.de/showfile.phtml/weischenberg.pdf?foid=17614)

INHALT: Die als Vergleichsstudie zur Journalistenenquete von 1993 angelegte Repräsentativer- hebung zur Profession des Journalismus stellt die Frage nach dem Rollenverständnis heutiger 212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

Journalisten und die Möglichkeiten seiner Umsetzung in den Medien in den Mittelpunkt. Der Studie zufolge gibt es derzeit 48.000 hauptberufliche Journalisten in Deutschland. Ein gutes Drittel von ihnen arbeitet bei Zeitungen, hinzu kommen im Pressesektor rund 20 Prozent Zeitschriften- und rund 6 Prozent Anzeigenblattjournalisten. Knapp 17 Prozent arbeiten im Hörfunk und 15 Prozent im Fernsehen. Onlinemedien beschäftigen etwa 5 Prozent der Jour- nalisten. Im Vergleich zur Erststudie von 1993 hat sich 2005 die Zahl der freien Journalisten deutlich verringert. In der Befragung zu Selbstbildern und deren Umsetzbarkeit zeigt sich ei- ne Dominanz des Informationsjournalismus: Nahezu 90 Prozent der Befragten wollen ihr Publikum neutral und präzise informieren. Mehr als die Hälfte der Journalisten bejaht die Kri- tikfunktion des Journalismus, aber nur eine Minderheit strebt eine aktive Mitbestimmung der politischen Agenda an. Bei den berufsethischen Einstellungen, die indirekt über die Haltung zu umstrittenen Recherchemethoden erfragt wurden, zeigt sich, dass die Mehrheit bei prob- lematischen Vorgehensweisen eher zurückhaltender reagiert als 1993. Allerdings wird auch deutlich, dass die Zulässigkeit bestimmter Recherchemethoden letztlich situationsabhängig zu bewerten ist. (UN2)

[382-L] Welker, Martin: Die Tagebücher der Informationselite, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journa- lismus, 2006, Nr. 1, S. 88-91

INHALT: Im Fach Journalistik an der Universität Leipzig wurde 2004 eine Befragung von 12 Journalisten und professionellen Autoren zur Nutzung von Blogs durchgeführt. Die zweite Befragung wurde 2005 durchgeführt. Ca. 50.000 Medienleute wurden per E-Mail angeschrie- ben und um das Ausfüllen eines Online-Fragebogens gebeten. Rund 8000 Antworten kamen zurück, darunter waren 5311 Journalisten, PR-Fachleute oder Werber. Die Erhebung wurde im Rahmen Studie "Zukunft des Journalismus" durchgeführt, gefragt wurde nach dem Um- gang der Medienschaffenden mit Weblogs. Beide Erhebungen zeigten zwei Nutzungsarten von Weblogs, als Veröffentlichungsinstrument und als Recherchetool, wobei die Nutzung zum Zweck der Recherche überwiegt. (PT)

[383-L] Wolf, Irina: Hizb ut-Tahrir in Kyrgyzstan: quantitative media content analysis, in: conflict & communica- tion online, Vol. 5/2006, No. 2, 17 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2006_2/pdf/wolf. pdf)

INHALT: "Für den Durchschnittsbürger stammt Wissen über jegliche Organisationen normaler- weise eher von den Massenmedien als aus direkter Interaktion, insbesondere, wenn eine Or- ganisation geheim ist. Diese Studie versucht zu ermitteln, wie viele und welche Art von In- formationen die Menschen in Kirgisistan durch die Lektüre der Vechernii Bishkek (VB), der nationalen kirgisischen Zeitung mit der höchsten Auflage im Land in der Periode von 2001- 2005 über die religiöse Organisation Hizb ut-Tahrir (HT) erhalten haben. Diese Organisation wurde von der kirgisischen Regierung als extremistisch eingestuft. Die Haupthypothese die- ser Studie, dass die Berichterstattung über Hizb ut-Tahrir in der Vechernii Bishkek in den letzten fünf Jahren kein vollständiges Bild der Organisation geliefert habe, wurde mittels elf Unterhypothesen geprüft. Die Untersuchungsmethode ist zweigeteilt - quantitativ und qualita- tiv. Halbstrukturierte Interviews von vier Journalisten der Vechernii Bishkek, die den größten soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 213 1.8 Journalismus

Teil der relevanten Artikel geschrieben hatten, und qualitative Inhaltsanalysen der ausgewähl- ten Artikel trugen dazu bei, die quantitativen Ergebnisse zu erklären und die 'Warum' und 'Na und?'-Fragen zu beantworten. Während der letzten fünf Jahre haben VB-Journalisten mehr Artikel über HT geschrieben als andere Journalisten der bedeutendsten kirgisischen Printme- dien. VB scheiterte jedoch aufgrund politischer und sozialer Einschränkungen für Journalis- ten und Zeitungen daran, ein vollständiges Bild und ausgewogene Informationen über diese Organisation zu liefern. Jede positive Berichterstattung über die verbotene und geheime Or- ganisation richtet sich gegen die offizielle Meinung über HT, die noch immer die Tagesord- nung für private, aber regierungsorientierte Zeitungen in Kirgisistan bestimmt." (Autorenrefe- rat)

[384-L] Wolfsfeld, Gadi (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Politik, Medien, Politik: Nachrichten in kriegsführenden Ländern zeigen nur eigene Opfer, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 24-27

INHALT: "Wem dienen die Medien: dem Krieg oder dem Frieden?", das ist die Einstiegsfrage zu dem Interview mit dem israelischen Wissenschaftler, in dem die Rolle der Medien in kriegs- führenden Ländern diskutiert wird. Ausgangspunkt ist das Verhalten der USamerikanischen Medien im Irakkrieg, aber auch die Berichterstattung israelischer Medien zum israelischpa- lästinensischen Konflikt, die kritisch dargestellt wird. Wenn sich in der Politik ein Konsens für eine militärische Intervention herausbildet, verstärken die Medien in der Regel diesen Konsens. Erst wenn der Konsens zu bröckeln beginnt oder wenn Ereignisse eintreten, bei de- nen die Politik die Kontrolle über das Geschehen verliert (wie Abu Ghraib), beginnen die Medien beide Seiten darzustellen und Argumente gegen den Krieg aufzuzeigen. Somit ent- stehen neue mediale Realitäten, die keine vollständige Reflexion der Realität sein müssen, die wiederum politische Realitäten beeinflussen (Politik-Medien-Politik). (PT)

[385-L] Wunden, Wolfgang (Hrsg.): Wahrheit als Medienqualität, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2005, 280 S., ISBN: 3-8258-8337-X (Standort: UB Bonn(5)-2006-4877)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Eduard W. P. Grimme: Runde Geschichten. Zur journalistischen Rekonstruktion der Wirklichkeit (19-28); Christian Doelker: Getürkte Wirklichkeit. Vom Mißbrauch der Bilder (29-36); Michael Haller: Das allmähliche Verschwinden des journalis- tischen Subjekts. Die Bedeutung der redaktionellen Organisation für die Informationsproduk- tion (37-46); Gabriele Siegert: '...so eine Art Erfahrungssurrogat'? Vom Umgang der Rezi- pienten mit Medienrealität (47-62); GISO DEUSSEN: Ohne Wahrheit keine Freiheit. Wahr- heitserkenntnis und publizistische Medienin der katholischen Soziallehre (63-72); Peter J. Velte: Wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit. Aus der Spruchpraxis des Deutschen Presserats (73-84); Dietmar Mieth: Wahrhaftig sein - warum? Die Grundnorm der Wahrhaf- tigkeit, ihre ethische Begründbarkeitund ihre Universalität (85-102); Horst Pöttker: Prinzip Folgentransparenz. Über die Orientierungsaufgabe von Journalisten (103-120); Günter Bente- le: Wie wirklich ist die Medienwirklichkeit? Anmerkungen zu Konstruktivismus und Realis- mus in der Kommunikationswissenschaft (121-142); Klaus Eder: Politische Öffentlichkeit oder öffentliche Meinung? Eine Theorie des öffentlichen Diskurses (143-154); Wolfgang R. Langenbucher: Das Bewußtsein steigern. Publizisten und Reporter im Dienst der gesellschaft- 214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.8 Journalismus

lichen Entwicklung (155-172); Lothar Mikos: 'Es wird dein Leben!' Fernsehserien und ihre Bedeutung für Lebensgeschichte und Lebenswelt von Zuschauern (173-192); Hans-Dieter Kübler: Medienqualität - was macht sie aus? Zur Qualität einer nicht beendeten, aber ver- stummenden Debatte (193-210); Lutz M. Hagen: Wie krank war Honecker wirklich? Zur 'Richtigkeit' von Agentur-Meldungen (211-230); Martin Gläser: Transparenz zahlt sich aus. Zum Qualitätsmanagement von Multimedia-Produkten (231-240); Peter Marchal: Wege zur Wirklichkeit. Dokumentarfilm als Chance für das Fernsehen (241-268).

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[386-L] Adam, Silke; Berkel, Barbara: Media structures as an obstacle to the Europeanization of public spheres?: development of a cross-national typology, in: Michaela Maier, Jens Tenscher (Hrsg.): Campaigning in Europe - campaigning for Europe : political parties, campaigns, mass media and the elections 2004, Münster: Lit Verl., 2006, S. 45-63, ISBN: 3-8258-9322-7 (Standort: UB Siegen (467)-05ZZA368629)

INHALT: Die Europawahlen sind ebenso wie nationale Wahlen auf die Massenmedien angewie- sen, um den Bürger mit ihren politischen Botschaften überhaupt zu erreichen. Die spezifische Herausforderung für die EU besteht jedoch darin, dass eine (manchmal) einheitliche Pro- grammatik der EU durch 25 nationalstaatliche Kulturen transformiert werden muss. Der vor- liegende Beitrag geht der grundlegenden Frage nach, inwieweit die Medien die nationalen öf- fentlichen Sphären für europäische Belange öffnen können. Es werden dazu im wesentlichen zwei Blöcke von Determinanten in einer Typologie zusammengeführt, die fördernde und hin- derliche Faktoren zur Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit spezifizieren. Der Autor unterscheidet folgende Determinanten: (1) Die Widerstände für die Formierung einer europä- ischen Öffentlichkeit liegen in den Verfahren des politische Prozesses selber (z. B. wenn die Mitglieder des Europäischen Rats oder der Europäischen Kommission durch die nationalen Parlamente delegiert werden und somit kaum ein Interesse an Öffentlichkeitsarbeit zur Legi- timation besteht). (2) Als zweites Hindernis wird die Verfasstheit der europäischen Medien- landschaft genannt, die in der Regel das komplizierte Mehrebenensystem der EU dem Bürger kaum verständlich vermitteln kann. (ICA)

[387-L] Arnsfeld, Andreas: Medien - Politik - Gesellschaft: Aspekte ihrer Wechselwirkungen unter dem Stichwort Poli- tainment, Marburg: Tectum Verl. 2005, 186 S., ISBN: 3-8288-8920-4 (Standort: UB Bonn(5)- 2006/5811)

INHALT: "Politik wird heute vom Publikum fast ausschließlich medial erfahren. Es ist die Rede von einer 'Talkshowisierung' des Politischen. Medien und Politik befinden sich in einem Ver- hältnis wechselseitiger Abhängigkeiten, das beide Seiten anfällig macht: den Politiker für ei- ne Instrumentalisierung der Medien und den Journalisten für die Rolle als Mitpolitiker ohne Mandat. Gleichzeitig nehmen die Politikverdrossenheit und das Desinteresse des Bürgers zu. Trägt das Politainment, also die politische Unterhaltung beziehungsweise die unterhaltende soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 215 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Politik, eine Mitschuld an dieser Entwicklung? Oder ist das Politainment sogar geeignet, den Zugang zur politischen Welt zu ebnen? Der Autor geht diesen und weiteren Fragen nach. Ins- besondere den Fragen, wie sich Medien, Politik und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen und welche Folgen aus diesen Wechselbeziehungen erwachsen. Außerdem beschreibt er die vielseitigen Wege und Hindernisse der Politikvermittlung. Er sagt grundlegendes zur Rolle der Medien in der Demokratie und zu den Präsentationsweisen von Politik im Fernsehen. Im Buch werden Inszenierungsvarianten und der Prozess der Imagebildung von Spitzenpolitikern geschildert. Die Formen des Politainment werden anhand von Beispielen aus Fernsehserien, Talkshows, inszenierten Parteitagen und Wahlkämpfen gezeigt." (Autorenreferat)

[388-L] Balzer, Axel; Geilich, Marvin; Rafat, Shamim (Hrsg.): Politik als Marke: Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung, (Public Affairs und Politikmanagement, Bd. 3), Münster: Lit Verl. 2005, 311 S., ISBN: 3-8258-8146-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-IE615/P7/M3)

INHALT: "In immer schnelllebigeren Zeiten verändert sich das Verhältnis der Politik zu Medien und Gesellschaft. Immer komplexer werdende politische Inhalte erreichen die Öffentlichkeit als immer einfachere Botschaften. Im Schatten der Diskussionen um Personalisierung, Me- diatisierung und Infotainment fürchten Kritiker einen Substanzverlust. Sie sehen die Glaub- würdigkeit von Politik auf dem Spiel. Dieser Band greift die Ergebnisse des Kongresses 'Poli- tik als Marke' auf: Politikvermittlung bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Kom- munikation und Inszenierung. Das komplexe Zusammenspiel von Medien und Politik wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Zu Wort kommen Experten aus Politik, Medien, Wissenschaft, Wahlkampf und politischer PR. Wie behauptet sich Qualitätsjournalismus in Zeiten der ökonomisierten Information? Wo stehen die Parteien mit ihrer Kommunikation vor den vorgezogenen Bundestagswahlen 2005? Wird Markenführung wichtiger als Glaubwür- digkeit in der Politik? Empören sich die Bürger zu recht über ihre Politiker? Und geht Josch- ka Fischer als der Big Mac oder die Madonna der deutschen Politik in die Geschichte ein? Inwieweit und unter welchen Bedingungen erreichen Politik und politische Kommunikation ihre Ziele?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sandra Maischberger: Diskussionen über politische Kommunikation, Inszenierung und Authentizität: Der Kongress "Politik als Marke" (12-13); Axel Balzer, Marvin Geilich: Politische Kommunikation in der Gegenwartsgesell- schaft - Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung (16-31); Barbara Pfetsch: Politik und Medien - neue Abhängigkeiten? (34-41); Johannes Rau: Medien zwi- schen Anspruch und Realität (42-51); Hans Leyendecker: Journalismus braucht Recherche (52-59); Ulrich Sarcinelli: Elite, Prominenz, Stars? Zum politischen Führungspersonal in der Mediendemokratie (62-82); Richard Schröder: Das Volk hat die Politiker, die es verdient (83- 88); Brigitte Zypries: Markenbildung in der Politik (89-94); Günter Bentele: Zukünftige Trends politischer Öffentlichkeitsarbeit (96-100); Frank Brettschneider: Politiker als Marke: Warum Spitzenkandidaten keine Gummibärchen sind (101-112); Rupert Ahrens: Politik ist nicht Persil (113-120); Coordt von Mannstein: Die politische Marke. Alles bleibt anders (121- 133); Klaus Kocks, Vera I. Kohn, Tom Przybylla: Glaubwürdigkeit in der Politik: ein Para- doxon (134-147); Karl-Rudolf Korte: Bundestagswahlen 2005: Die Republik im vorgezoge- nen Wahlkampf (150-157); Axel Balzer, Marvin Geilich: Anmerkungen zur Ausgangslage des "vorgezogenen" Bundestagswahlkampfes 2005 (158-165); Florian Hartleb, Eckhard Jes- se: Ein Blick zurück und nach vorne: Faktor "Zufall" oder kalkulierte Kanzlerstrategie? Die SPD in den Bundestagswahlkämpfen 2002 und 2005 (165-175); Vito Cecere: Regierungspar- 216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

tei im Richtungswahlkampf: Zur Kommunikationsstrategie der SPD im Bundestagswahl- kampf 2002 (176-184); Josef Schmid, Udo Zolleis: Die CDU im Jahr 2005: Der schwierige Weg, die eigene Marke zu profilieren und gleichzeitig auszuweiten (185-193); Volker Kau- der: Bundestagswahl: Die CDU ist bereit! (194-201); Rüdiger Schmitt-Beck: Professionalisie- rung mit Verspätung und knappem Budget: Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkampf (202- 215); Michael Ortmanns, Cornelis Stettner: Von grau zu grün (216-222); Jürgen Dittberner: Der Bundestagswahlkampf 2002 der FDP und die Folgen: Funktionspartei oder liberale Re- naissance? (223-228); Fritz Goergen: Strategie 18? Nur Spuren im Sand (229-235); Andreas Dörner, Ludgera Vogt: Das TV-Duell als Ritual der Demokratie: Zum formalisierten Zwei- kampf als neues Moment der deutschen Wahlkampfkultur (238-246); Hans J. Kleinsteuber: TV-Debatten und Duelle (247-254); Peter Limbourg: "Abenteuer TV-Duell" - eine journalis- tische Mondlandung (255-260); Sabine Christiansen: Sympathie contra Kompetenz: Das Du- ell, das polarisierte (261-266); Politik als Marke: Transkript der Podiumsdiskussion vom 26. April2004 (268-280); Mensch als Marke: Transkript der Podiumsdiskussion vom 26. April 2004 (281-294); Michael Geffken: Alles Marke, oder was? Kritische Bemerkungen zum Markenbegriff in der aktuellen Politikmarketing-Diskussion (295-302).

[389-L] Bentivegna, Sara: Rethinking politics in the world of ICTs, in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 3, S. 331-343 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/3/331)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Beziehungen zwischen IuK-Technologien und Politik. Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Literatur gegeben, die den Bezugsrahmen kon- struiert, innerhalb dessen sich diese Beziehung verorten lässt. Nach einem optimistischen An- satz könnten die IuK-Technologien als ein Katalysator zur weltweiten Etablierung von De- mokratie dienen: dieser Ansatz hat große Hoffnungen genährt, die aber durch die Realität zu- nichte gemacht wurden. Von einer pessimistischen Perspektive her gesehen kommt dieses Ergebnis nicht überraschend, weil auch die Politik in der virtuellen Welt die Politik in der realen Welt widerspiegelt. Beide Ansätze gehen von einer traditionellen Vorstellung von Po- litik aus und scheitern deshalb daran, irgendeine Art relevanter Veränderungen ermitteln zu können. Aber es hat signifikante Veränderungen gegeben, was sich schon daran zeigt, wie Bürger ihr politisches Engagement außerhalb der formalen politischen Arena neu fokussiert haben. Soziale Bewegungen, bürgerschaftliche Vereinigungen, Gruppen, die sich nur einem Thema widmen, ja sogar Diskussionsgruppen können als Indikatoren für etwas aufgefasst werden, was man "lebendige Politik" (life politics) oder "Sub-Politik" (subpolitics) nennen könnte. Kurz zusammengefasst überspringt diese neue Art von Politik die Grenzen zwischen Politik, kulturellen Werten und Identitätsprozessen. Das Bild, das daraus entsteht, liefert eine neue und andere Vorstellung von Politik, zu der die IuK-Technologien einen signifikanten Beitrag leisten. (UNübers.)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 217 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[390-L] Beyrl, Maria; Perlot, Flooh: Politische Kommunikation in Österreich - Generalverdacht der Inszenierung?: ein Streifzug durch die österreichische Mediendemokratie, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissen- schaft, Jg. 35/2006, H. 4, S. 391-405 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Die Darstellung und Vermittlung von Politik, kurz ihre Inszenierung, ist so alt wie die Politik selbst. Die stark ausgeprägten Interdependenzen zwischen politischem und massen- medialem Bereich in der gegenwärtigen Mediendemokratie haben die möglichst medien- und öffentlichkeitsfreundliche Aufbereitung von Politik nicht nur für politische AkteurInnen zu einer zentralen Notwendigkeit ihrer Arbeit gemacht, sondern die Inszenierung selbst ins Scheinwerferlicht einer durchaus kritischen Diskussion gedrängt: Wird nur mehr inszeniert? Oder herrscht ein Generalverdacht der Inszenierung gegenüber der Politik? Der vorliegende Beitrag versucht anhand von ExpertInneninterviews politische Kommunikation in Österreich unter den Aspekten von Marketing, Meinungsumfragen und Mediendemokratie zu themati- sieren; im Mittelpunkt steht die Inszenierung als Begriff und Strategie." (Autorenreferat)

[391-L] Bieber, Christoph: Die Zukunft der Mediendemokratie, in: Karlfriedrich Herb, Oliver Hidalgo; Hanns-Seidel- Stiftung e.V. Akademie für Politik und Zeitgeschehen (Hrsg.): Die Zukunft der Demokratie : poli- tische Herausforderungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, 2006, S. 61-78, ISBN: 3-88795-298-7 (Graue Literatur; URL: http://www.hss.de/downloads/argu47.pdf)

INHALT: "Politik und Medien, Medien und Politik. Zwei Seiten einer Medaille, Gegen- oder Mitspieler, Akteur und Beobachter - die wechselseitige Bezugnahme der beiden Bereiche be- schäftigt seit Jahren nicht mehr nur die jeweiligen Protagonisten, sondern auch die Wissen- schaft. Mit dem Begriff der 'Mediendemokratie' drückt sich die immer größere Nähe und bis- weilige Verwachsung von 'Politik' und 'Medien' nun auch wörtlich unmittelbar aus. Zugleich sind jedoch moderne Massenmedien einem stetigen technologischen Wandel unterlegen, zu- letzt am deutlichsten sichtbar geworden mit dem Aufkommen des Internet und der damit ver- bundenen 'Interaktivierung' medialer Kommunikation. Vor diesem Hintergrund skizziert der nachfolgende Beitrag ausgewählte Entwicklungen, die vor allem aus der Nutzung neuer Me- dien durch politische Akteure erfolgt sind. Dazu wird zunächst knapp die Diskussion um den Begriff der Mediendemokratie zusammen gefasst - als wesentlicher Bestandteil wird dabei neben den Standard-Akteuren Politik und Medien auch das Publikum bzw. die Bürgerschaft berücksichtigt (1). Mit Blick auf technologische Neuerungen im Mediensektor werden da- durch entstehende Innovationspotenziale im Bereich der Politik skizziert - exemplarisch be- schrieben werden dabei so genannte 'digitale Politikprozesse', die sich seit Mitte der 90er- Jahre entwickelt haben (2). Schließlich werden solche 'politischen Innovationen' auf ihre Be- deutung für eine zukünftige Entwicklung der Mediendemokratie überprüft (3)." (Autorenrefe- rat)

[392-L] Bieber, Christoph: Weblogs, Podcasts und die Architektur der Partizipation, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 60-67

218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "Anhand von Beobachtungen aus dem Wahlkampf zur Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen und zur vorgezogenen Bundestagswahl 2005 beschreibt Christoph Bieber neue Formen der politischen Kommunikation im Internet. Weblogs, Internetseiten mit aktuellen Einträgen und Kommentarfunktion, sowie Podcasts, Bürgerfunk im MP3-Format, werden als Veranstaltungsöffentlichkeit charakterisiert. An bestimmten Orten im Internet findet grup- penbezogener Austausch zu politischen Themen statt. Dabei werden die Adressaten selbst zu Sendern, eine neue Angebotsvielfalt im Internet entsteht. Jenseits von bloßem Publizieren von Informationen besteht die Chance zum kommunikativen Austausch." (Autorenreferat)

[393-F] Binswanger, Stefanie (Bearbeitung); Brücher, Heide, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): eGovernment-Trendbarometer

INHALT: Im Fokus der eGovernment-Aktivitäten steht die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere das WorldWideWeb. Unter dem Aspekt der Bürger- und Kundenfreundlichkeit verfolgt der Staat verschiedene Massnahmen, um mög- lichst schnell möglichst viele Dienstleistungen internetfähig zu machen und online zur Verfü- gung zu stellen. In diesem Zusammenhang adressiert die Studie Trendbarometer eGovern- ment vier Fragen: 1. Sind Schweizer Bürgerinnen und Bürger bereit für eGovernment? 2. Kennt die Schweizer Bevölkerung das aktuelle eGovernment-Angebot des Staates und wie nutzt sie es? 3. Welche Erwartungen stellt die Bevölkerung zukünftig an die Möglichkeiten zur Abwicklung der Behördengeschäfte via Internet? 4. Wird eVoting die Stimmbeteiligung erhöhen und Abstimmungsresultate beeinflussen? Die Beantwortung der Fragen gibt Auf- schluss darüber, wie die Endnutzer, nämlich Schweizer BürgerInnen, das ihnen von der öf- fentlichen Verwaltung angebotene Dienstleistungsspektrum nutzen und beurteilen: Dieses Wissen ist grundlegend für Entscheidungen zur Entwicklung elektronischer Behördendienst- leistungen - insbesondere dann, wenn diese periodisch evaluiert werden und so Trends und die Wirkung von Massnahmen nachgewiesen werden können. Ziel der Studie ist eine sich wiederholende Leistungs- und Wahrnehmungsbeurteilung elektronischer Angebote und Dienstleistungen des öffentlichen Sektors aus Sicht der Schweizer BürgerInnen. Die erhobe- nen Daten dienen dazu, Trends in der Nutzung und der Leistungsbeurteilung elektronischer Dienstleistungen der Verwaltung aufzuzeigen. Das Trendbarometer wird in einem regelmäs- sigen Rhythmus durchgeführt. (Zwischen)ergebnisse: Resultate der ersten Erhebung: Grund- sätzlich besteht durchaus Bedarf und Potenzial für eGovernment-Aktivitäten (Beispiel: Die BürgerInnen wollen den Geschäftsverkehr mit Behörden in Zukunft vermehrt über das Inter- net abwickeln). Dennoch sind traditionelle Kanäle zur Information, Kommunikation und Transaktion mit Behörden, insbesondere für ältere Altersgruppen und nicht versierte Internet- nutzerInnen, weiterhin notwendig. Der positiven Nutzungseinstellung des Internets bei der Abwicklung von Behördengeschäften stehen jedoch in punkto Sicherheit ganz klare, deutli- che Vorbehalte gegenüber, die es notwendig machen, das Vertrauen in das Medium Internet zu fördern. Identifizierung und Authentifizierung sind in diesem Zusammenhang zwei The- men, die adressiert werden müssen: Der fehlende Zertifizierungsdienst für digitale Signaturen und die lange schon erwarteten notwendigen Gesetzesänderungen, die für eine sichere Ab- wicklung von Transaktion über das Internet grundlegend sind. Die Studie zeigt ebenfalls, dass Behördenanwendungen bezüglich Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig lassen: 2/3 der Befragten wünschen sich eine Unterstützung bei der Abwicklung von Behördengeschäften via Internet. Auch die enttäuschende Bekanntheit der behördlichen Websites weist auf Benut- zerunfreundlichkeit und deutliche Schwachstellen bezüglich Information, Kommunikation, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 219 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Befähigung und Motivation zu ihrer vermehrten Benutzung hin. Den Guichet Virtuel kennen lediglich 7% der BürgerInnen, obwohl er das zentrale Einstiegsportal für Behördengeschäfte darstellen soll. Die Studie hat zudem gezeigt, dass elektronische Behördenangebote derzeit hauptsächlich versierte Nutzer' ansprechen. Es braucht folglich eine offensivere Kommunika- tion über die über das Internet angebotenen Dienste, verbunden mit der Befähigung und ei- nem klaren Anreizsystem für eine vermehrte Nutzung. Dass das Potenzial des Internets als Medium für Behördengeschäfte von den BürgerInnen dennoch erkannt wird, zeigt sich am Wunsch eines Ausbaus der Dienstleistungen im Internet. S.a. http://www.sidos.ch/fw_query/ siweb2.fwx?htm.sel0=8087 . ZEITRAUM: 2003 bis voraussichtlich 12/2005 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: ganze Schweiz METHODE: Formulierung von Hypothesen; Entwicklung des Fragebogens; landesweite empiri- sche Datenerhebung mittels computerunterstützten Telefoninterviews (CATI). Die Grundge- samtheit besteht aus der gesamten erwachsenen Wohnbevölkerung der Schweiz in allen Sprachregionen. Davon wurden 1.003 Personen repräsentativ ausgewählt. Datenauswertung und Überprüfung der Hypothesen. Untersuchungsdesign: halbjährliche Erhebung DATEN- GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.003; Bevölkerung der ganzen Schweiz -halbjährliche Erhebung-; Auswahlverfahren: Stichprobe -randomisiert-). Durchführung der Feldarbeit: DemoSocope. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brücher, Heide; Binswanger, Stefanie; Baumberger, Petra; Moosmann, Reto: eGovernment Trendbarometer. Hrsg. v. Kompetenzzentrum eGovernment & Unisys. Bern, Febr. 2004. ARBEITSPAPIERE: S. http://www.iwv.ch/index.php?nav=288 . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Unisys Schweiz AG FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Berner Fachhochschule, Departement Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit, FB Wirtschaft und Verwaltung Kompetenzzentrum Public Management und E-Government (Morgartenstrasse 2a, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[394-L] Breuer, Thomas: Die Fernsehduelle der Spitzenkandidaten von SPD und CDU/CSU im Bundestagswahlkampf 2002, Bonn 2006, 239 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=9801 87540&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980187540.pdf; http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_onli ne/phil_fak/2006/breuer_thomas/0748.pdf)

INHALT: "Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte trafen vor der Bundestagswahl vom 22. September 2002 ein Bundeskanzler und sein chancenreichster Herausforderer unmittelbar in einem Fernsehduell aufeinander. Kein anderes Ereignis des Wahlkampfs konnte ein ähnlich großes Publikum erreichen und kein anderes Ereignis wurde in der Berichterstattung der Me- dien so häufig erwähnt, wie diese beiden Fernsehdiskussionen zwischen Bundeskanzler Ger- hard Schröder (SPD) und seinem Kontrahenten Edmund Stoiber (CDU/CSU) am 25. August und am 8. September 2002. Neben einer ausführlichen und exakten Beschreibung von Vorbe- reitungen und Verlauf der als TV-Duell titulierten Fernsehsendungen, befasst sich die vorlie- gende Arbeit hauptsächlich mit der Frage, welche allgemeinen Wirkungen diese Sendungen auf den Zuschauer ausübten und ob ihre Ausstrahlung eine Beeinflussung des individuellen Wahlverhaltens bei der Bundestagswahl zur Folge hatte. Kernpunkt der Untersuchung ist so- mit die Beantwortung der Frage, ob die Massenmedien Wahlen (mit-)entscheiden können. Nachdem die ersten beiden Kapitel Theorien und Forschungsergebnisse zur Wirkung von 220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Wahlkämpfen, Spitzenkandidaten und Massenmedien aufgezeigt haben, werden diese am konkreten Beispiel der TV-Duelle im Bundestagswahlkampf 2002 überprüft. Um die Beson- derheiten der TV-Duelle herausstellen zu können, werden zunächst die Vorläufer und Vorbil- der dieser Sendung dargestellt. Als Vorbild sind besonders die Debatten der Kandidaten um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu sehen. Der Hauptteil dieser Untersuchung beginnt mit einer detaillierten Darstellung der Vorbereitungen und Planungen zu den beiden TV-Duellen. Anschließend folgt die Beschreibung des Verlaufs der Diskussio- nen bei den Privatsendern RTL und SAT 1 sowie den öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Zusätzlich werden die Entwicklungen vor, zwischen und nach den beiden Duellen ein- gehend betrachtet. Hierauf folgt die Analyse der allgemeinen Wirkungen, welche die TV- Duelle auf die Fernsehzuschauer ausübten. Danach wird die Darstellung der TV-Duelle in den Medien analysiert. Die abschließenden Kapitel beleuchten zunächst, welchen Einfluss die TV-Duelle auf die Bürger und deren konkrete Wahlentscheidung nahmen. Dies geschieht durch die Analyse verschiedener Faktoren, welche auf die Wahlentscheidung der Bürger ein- wirken und durch die Fernsehduelle beeinflusst werden konnten. Hier soll herausgefunden werden, ob die Fernsehdebatten einen direkten Einfluss auf das Ergebnis der Bundestagswahl hatten. Der letzte Abschnitt fasst die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen und behandelt die Frage, ob es auch im kommenden Bundestagswahlkampf eine Fernsehdiskussion geben wird und ob es in diesem Fall Veränderungen am Konzept der Sendung geben sollte." (Autorenre- ferat)

[395-L] Brunmeier, Viktoria: Das Internet in Russland: eine Untersuchung zum spannungsreichen Verhältnis von Politik und Runet, (INTERNET Research, 24), München: R. Fischer 2005, 182 S., ISBN: 3-88927-385-8

INHALT: Das Internet in Russland (Runet) hat sich seit Beginn der 90er-Jahre völlig unabhängig vom Staat entwickelt und fungierte lange Zeit als 'Ort des wahren Meinungspluralismus' (38). Erst durch seine zunehmende gesellschaftliche Bedeutung machte die russische Staatsführung Ende der 90er-Jahre ihr Interesse sowohl an der Regulierung des Runets als auch an der Nut- zung des neuen Kommunikationsraumes geltend. Seitdem hat sich das Runet zu einem ge- fragten Medium für die Verbreitung politischer Inhalte entwickelt. Die Autorin untersucht die 'Entwicklung des Internets von einem quasi ignorierten Medium (...) zu einem brisanten Poli- tikum' (43). Beispielhaft beschreibt sie die mit dem Wahlkampf von 1999 begonnene Politi- sierung und Instrumentalisierung des Runets und stellt die staatlichen Bemühungen um des- sen Kontrolle und die damit verbundenen Konflikte dar, so etwa die Debatte um ein Internet- Gesetz im Jahr 2004. Dass die Regierung bisherige Gesetzesinitiativen wieder zurücknehmen musste, liegt zum einen an einem breiten öffentlichen Protest in der russischen Gesellschaft. Einen gewichtigeren Grund sieht die Autorin jedoch in der Gefahr der politischen Isolation auf internationalem Parkett. Weitere Aspekte, die die Autorin untersucht, sind das staatliche Programm zur Förderung der Informationsgesellschaft und die Bedeutung des Internets für die russischen Medien. (ZPol, NOMOS)

[396-L] Chang, Hui-tang: Medien und Politik im Demokratisierungsprozess auf Taiwan, (Medien und Politik, Bd. 27), Berlin: Lit Verl. 2006, X, 300 S., ISBN: 3-8258-8702-2 (Standort: UB Duisburg(464)-83/PVK 15659) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 221 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "In der vorliegenden Arbeit werden die Demokratisierung und die Rolle der Medien innerhalb dieses Prozess auf Taiwan untersucht. Dabei werden die im Westen entwickelten Transitionsansätze angewandt. In der bisherigen Transitionsforschung wurde die Rolle der Medien nur in geringem Maße einbezogen. Dass die Doppelrolle der Medien als Sub- jekt/Objekt in der politischen Transition einen entscheidenden Anteil am Demokratisierungs- prozess haben, wird in der Untersuchung nachgewiesen. Es wird ebenfalls ersichtlich, dass die Zunahme der Bedeutung von Medien im politischen Prozess Gefahren für die Konsolidie- rung der Demokratie in sich birgt. Es zeigt sich ferner, dass die im Westen geprägten Ansätze nicht vollständig auf asiatische Verhältnisse anwendbar sind." (Autorenreferat)

[397-F] Eilders, Christiane, Dr.habil.; Burmester, Andrea (Bearbeitung): Inszenierung von Politik im Fernsehen

INHALT: Die meisten Menschen erfahren das politische Geschehen nicht direkt, sondern vermit- telt durch die Informationsformate des Fernsehens. Dabei entsteht ein Bild von Politik, das von den spezifischen Inszenierungsstrategien dieses Mediums geprägt ist. Das Institut hat sich mit einer qualitativen Analyse an einer empirischen Studie zur Politikinszenierung im deutschen Fernsehen für die Bundeszentrale für politische Bildung beteiligt. Die qualitative Analyse ergänzte dabei eine quantifizierende Studie, die von Kooperationspartnern aus dem Münchner Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung verantwortet wird. METHODE: Die qualitative Studie untersuchte die Frage, welche Inszenierungsstrategien von den öffentlich-rechtlichen sowie den großen privaten Fernsehsendern bei der Politikberichter- stattung angewandt wurden, und diskutiert die möglichen Folgen für das Politikbild des Pub- likums. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen alle Beiträge zu sechs aktuellen Themenbe- reichen, die in den Hauptnachrichtensendungen und den politischen Magazinen von ARD, ZDF, Ki.Ka, SAT.1, Pro7, RTL und RTL2 im Zeitraum 31.10.-13.11.2005 gesendet wurden. Die inhaltlichen und gestalterischen Inszenierungsstrategien wurden auf Beitrags- sowie auf Sendungsebene untersucht. In inhaltlicher Perspektive erwiesen sich v.a. die Nachrichtenfak- toren - hier die Personalisierung und die Fokussierung auf Eliten - als wirksame Selektions- kriterien. Die Politikdarstellung zeigte sich stark auf die Phasen der Entscheidung (vs. Her- stellung und Durchsetzung) fokussiert und blendete die bestehende Vielfalt von Politikalter- nativen weitgehend aus. Die Komplexität des politischen Prozesses wird dadurch unsichtbar. Stilmittel wie etwa Ritualisierung oder die Verwendung von Metaphern und Symbolen wur- den häufig, aber relativ gleichförmig eingesetzt. Gestalterische Elemente der Inszenierung wie etwa spezielle Effekte, Sprache und Schnittbilder, wurden sparsam eingesetzt, wiesen je- doch eine enorme Vielfalt auf. Zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern zeigten sich wenig Unterschiede. Entscheidender war die zur Verfügung stehende Zeit in den jeweili- gen Nachrichtenformaten. Insgesamt zeigt die Analyse, dass die mediale Inszenierung v.a. dem Druck der Verdichtung folgt. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Brosius, H.-B.; Schwer, K.; Eilders, C.; Burmester, A.; Hofmann, O.: Analyse der Inszenierung von Politik im deutschen Fernsehen. Forschungsbericht für die Bundeszentrale für politische Bildung. Hamburg/ Mün- chen: 2005. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) 222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

KONTAKT: Eilders, Christiane (Dr. Tel. 040-450217-83, Fax: 040-450217-99, e-mail: [email protected])

[398-L] Elbing, Sabine; Voelzkow, Helmut: Marktkonstitution und Regulierung der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion: Staat, Verbände und Gewerkschaften im deutsch-britischen Vergleich, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 4, S. 314-339

INHALT: "In einem internationalen Vergleich von Deutschland und Großbritannien wird unter- sucht, welche Beiträge die staatliche Politik und die Wirtschafts- und Sozialpartner (Wirt- schafts- und Arbeitgeberverbände sowie Gewerkschaften) zur Förderung der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion leisten. Es wird gezeigt, dass die britische Medienpolitik die Position der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion gegenüber den Fernsehsendern ge- stärkt hat. In Deutschland hat die Medienpolitik darauf verzichtet, der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion durch regulative Markteingriffe den Rücken zu stärken. Zudem sind die deutschen Verbände und Gewerkschaften nicht so wie in Großbritannien in die Umset- zung der staatlichen Medienpolitik einbezogen. Diese Unterschiede in der staatlichen Me- dienpolitik können erklären, warum die Verbände und Gewerkschaften in Großbritannien mehr für die unabhängige Film- und Fernsehproduktion leisten können als in Deutschland." (Autorenreferat)

[399-F] Faas, Thorsten, M.Sc. (Bearbeitung); Schmitt-Beck, Rüdiger, Prof.Dr. (Leitung): Kampagnen-Dynamik. Eine Rolling Cross-Section/ Panel-Studie zu den Wirkungen des Wahlkampfes bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005

INHALT: Ziel des Projektes ist die erste umfassende Analyse der Wirkungen eines Wahlkampfes auf das Wählerverhalten in Deutschland. Studien aus anderen Demokratien haben in jüngerer Zeit belegt, dass Wahlkämpfe wichtiger sind als traditionell vermutet. Am Beispiel der vor- gezogenen Bundestagswahl im Herbst 2005 soll untersucht werden, ob und wie die Ereignisse des Wahlkampfes (politische Stellungnahmen und öffentliche Inszenierungen, aber auch Feh- ler der Parteien und ihrer Kandidaten sowie politische und unpolitische "externe" Ereignisse) Wahrnehmungen, Einstellungen und Wahlentscheidungen der Wähler sowie darüber vermit- telt das Ergebnis dieser außergewöhnlichen Wahl beeinflussen. Um diese Dynamik einzufan- gen, soll auf eine innovative, in Deutschland noch nie eingesetzte Methode zurückgegriffen werden, die in den letzten Jahren in mehreren Ländern mit eindrucksvollem Erfolg für Wahl- kampfanalysen angewandt wurde: eine national repräsentative Rolling Cross-Section- Umfrage mit täglichen Interviews auf der Basis von Zufallsstichproben über den Gesamtver- lauf des Wahlkampfes, die durch eine nach der Wahl realisierte zweite Panelwelle angerei- chert wird. Verknüpft mit Analysen der Wahlkampagnen der Parteien und ihrer Darstellung in den Massenmedien werden diese Daten sowohl auf Aggregat- als auch auf Individualebene detaillierten Aufschluss über die dynamischen Effekte des Wahlkampfgeschehens auf die O- rientierungen der Wähler zu Parteien, Kandidaten und Issues, aber auch auf ihre politische Involvierung und ihre Unterstützung des politischen Systems geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Surveybasierte politische Einstellungs-, Verhaltens- und Kommunikationsfor- schung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 223 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 3.583; zur Bundestagswahl 2005, wahlbe- rechtigte Bevölkerung in Deutschland; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmitt-Beck, Rüdiger; Faas, Thorsten; Holst, Christian: Der Rolling Cross-Section Survey - ein Instrument zur Analyse dynamischer Prozesse der Einstel- lungsentwicklung. Bericht zur ersten deutschen RCS-Studie anlässlich der Bundestagswahl 2005. in: ZUMA-Nachrichten, 58, 2006, 5, S. 13-49. ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Kommuni- kation (47048 Duisburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-379-2051, Fax: 0203-379-2318, e-mail: [email protected])

[400-L] Faas, Thorsten; Maier, Jürgen: Schröders Stimme, Stoibers Lächeln: Wahrnehmungen von Gerhard Schröder und Edmund Stoiber bei Sehern und Hörern der Fernsehdebatten im Vorfeld der Bundestagswahl 2002, in: Thomas Knieper, Marion G. Müller (Hrsg.): Visuelle Wahlkampfkommunikation, Köln: Ha- lem, 2004, S. 186-209, ISBN: 3-931606-74-0

INHALT: Die Autoren beleuchten im Rahmen einer experimentellen Studie die unterschiedliche Wirkung der TV-Duelle zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber im Bundestags- wahlkampf 2002 für die Hörer und Seher der Sendungen. Ihre Untersuchungsfrage knüpft da- bei an die kontrovers diskutierten Ergebnisse aus der US-amerikanischen TV- Debattenforschung an. Sie beschreiben zunächst das Experiment anlässlich der Fernsehduelle am 25. August und 8. September 2002 und geben einen kurzen Überblick über die Themen und den Verlauf beider Debatten. Dabei wird nicht nur die Frage untersucht, welcher Kandi- dat insgesamt gewonnen bzw. verloren hat, es werden auch Real-Time-Analysen vorgestellt, welche zeigen, wie die beiden Kontrahenten von den Probanden wahrgenommen wurden. Thematisiert werden in diesem Zusammenhang die optischen Eindrücke, die sprachlich- stilistischen Eigenschaften, die inhaltlich-argumentativen Aspekte sowie die strategischen Mittel, die Hörer und Seher bei Gerhard Schröder und Edmund Stoiber wahrgenommen ha- ben. Als Ergebnis beider Fernsehduelle werden die Dominanz von Gerhard Schröders Stim- me und Edmund Stoibers Lächeln festgestellt. Ein weiteres Ergebnis bezieht sich auf die Tat- sache, dass die Wahrnehmung des Kandidaten der eigenen Präferenz undifferenzierter ausfällt als die Wahrnehmung des politischen Gegners und dass auch hier Gerhard Schröder eher kraft seiner Stimme und Edmund Stoiber kraft seiner visuellen Präsenz überzeugte. (ICI2)

[401-L] Faas, Thorsten: Schröder gegen Merkel: das TV-Duell 2005, in: Winand Gellner, Martin Reichinger (Hrsg.): PIN - Politik im Netz - Jahrbuch 2005 : Deutschland nach der Bundestagswahl 2005 ; fit für die globalen Aufgaben der erweiterten EU?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, S. 59-68, ISBN: 3-8329-1877-9 (Standort: UB Paderborn(466)-PEN6143)

224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Die Bedeutung von Fernsehdebatten im Wahlkampf ist umstritten - Einschätzungen reichen von reinen Schauveranstaltungen bis hin zu wahlkampfentscheidenden Momenten. Der vorliegende Beitrag zeigt jedoch an Hand empirischer Befunde, dass die Fernsehdebatten im Wahlkampf 2002 klare Effekte sowohl auf die Wahlbeteiligung - wer die Debatten ver- folgt hatte, gab ceteris paribus auch mit höherer Wahrscheinlichkeit seine Stimme ab - als auch auf die eigentliche Wahlentscheidung hatten. Mit Zuschauerzahlen im zweistelligen Millionenbereich haben die Kandidaten eine einmalige Gelegenheit, sich direkt an die breite Masse der Wähler zu wenden. Zudem ist davon auszugehen, dass sich unter den Duell- Zuschauern auch viele Personen befinden, die ansonsten dem politischen Prozess insgesamt wie auch speziell dem Wahlkampf eher distanziert gegenüberstehen. Wie schon 2002, so war auch das Fernsehduell Schröder-Merkel 2005 das wichtigste Einzelereignis im Wahlkampf - und dies nicht nur, weil es vor dem Hintergrund der präsentierten Zuschauerzahlen ein echter "Straßenfeger" war. Die Diskussion tatsächlicher und möglicher Effekte des Duells rechtfer- tigt diese Einschätzung. Da man mittlerweile davon ausgehen kann, dass auch zukünftige Wahlkämpfe TV-Duelle beinhalten werden, rät der Autor den zukünftigen Protagonisten, sich gut darauf vorzubereiten. (ICA2)

[402-L] Filzmaier, Peter; Karmasin, Matthias; Klepp, Cornelia (Hrsg.): Politik und Medien - Medien und Politik, Wien: WUV Facultas 2006, 245 S., ISBN: 3-85114- 951-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3983)

INHALT: "Was ist in der Politik wichtiger, Inszenierung oder Themen? Wirft man einen Blick in die politische Berichterstattung der Massenmedien, ist die Antwort nicht so eindeutig, wie sie se sollte. Ebenso uneins sind sich Expertinnen in der Bewertung der Demokratiequalität in der Mediengesellschaft. Drohen eine Entpolitisierung der Demokratie und/oder die Reduktion der Politik auf mediengerechte Minimalbotschaften? Das Buch dokumentiert, wie Politik- und Kommunikationswissenschafterinnen sowie Praktikerinnen nach Antworten auf diese Frage suchen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Filzmaier: Wag the Dog? Ameri- kanisierung der Fernsehlogik und mediale Inszenierungen in Österreich (9-50); Armin Wolf: Opfer und Täter zugleich: Journalistinnen als Adressaten und Konstrukteure medialer Insze- nierungen von Politik (51-66); Hannes Haas: Dynamik im Marketing, Stagnation im Journa- lismus? Zum Strukturwandel politischer Kommunikation (67-79); Flooh Perlot: Alles wird neu und alles bleibt gleich: Politische Fernsehnachrichten in Österreich (80-94); Peter Plaikner: Die Neue (95-103); Matthias Karmasin: Die gesteuerten Selbstläufer: Kommunika- tionswissenschaftliche Anmerkungen zum komplexen Verhältnis von Medien und Politik (104-122); Stanley Greenberg: Campaigning and the Media (123-137); Peter Hajek: Public Opinion Polling: Im Dreieck zwischen Politik, Medien und Wissenschaft (138-145); Peter Filzmaier, Kathrin Hämmerle, Daniela Ingruber: Parlamentskommunikation und neue Me- dien: Fallbeispiele aus Österreich im Europäischen Vergleich (146-169); Martin Emmer, Markus Seifert, Gerhard Vowe: Internet und politische Kommunikation: Die Mobilisierungs- these auf dem Prüfstand - Ergebnisse einer repräsentativen Panelstudie in Deutschland (170- 187); Wolfgang Donsbach: Anforderungen an die Profession "Politische Kommunikationsbe- ratung" aus demokratietheoretischer und kommunikationswissenschaftlicher Sicht (188-200); Klaus Kamps: Aufbruch und Erneuerung? Zur Professionalisierung politischer Kommunika- tion in der Ministerialbürokratie (201-213); Udo Göttlich: Regionale Medien und europäische Identität: Zu einigen Aspekten des Zusammenhangs von kultureller und politischer Identität am Beispiel von tagesaktuellen Zeitungen in der Euregio Maas-Rhein (214-225); Hans J. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 225 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Kleinsteuber: Europäisches Projekt und europäische Öffentlichkeit: Warum finden beide nicht zusammen? (226-243).

[403-L] Filzmaier, Peter: Politische Bildungsarbeit als mediales Phänomen?, in: Hedda Jungfer, Heiko Tammena (Hrsg.): Politische Bildung in der Mediendemokratie: Beiträge zu einer Theorie für die Praxis, Schwal- bach: Wochenschau Verl., 2006, S. 63-72, ISBN: 3-89974-185-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006- 2350)

INHALT: Was wir über Politik wissen, wissen wir (in Anlehnung an Luhmann) mehrheitlich durch eine Politikvermittlung via Massenmedien, primär durch das Fernsehen. Der vorliegen- de Beitrag diskutiert im Hinblick auf diese Ausgangshypothese folgende Aspekte: (1) die Weitergabe von Wissen und eines Einblicks in politische Zusammenhänge; (2) die Unterstüt- zung der Entwicklung von politischen Werten, Einstellungen und Meinungen; (3) die Anre- gung von geistigen und sozialen Fähigkeiten bzw. einer Entstehung von intellektuellen Kom- petenzen im gesellschaftlichen Zusammenleben; (4) die Förderung der politischen Partizipa- tionsfähigkeit. Die Analyse der gegenwärtigen "Modernisierung" der politischen Bildung durch die Medien kommt zu dem Schluss, dass zunehmend US-amerikanische Formen des political Marketing übernommen werden, die Folgen einer Wählererosion und verstärkten Negativorientierung der Politik aber in Kauf genommen werden. Zentraler Unterschied der Politikvermittlung durch das Fernsehen gegenüber traditionellen Bildungsformen ist eine re- duzierte Interaktivität. Politische Kommunikation beschränkt sich nach der Logik des Marke- ting auf Sender-/Empfänger-Schemata. Die Kommunikation von (politischen) Bildungsinhal- ten sollte aber Empfänger zu potenziellen Sendern bzw. mündigen Bürgern machen. (ICA2)

[404-L] Großmann, Heike: Amerikanisierung des Wahlkampfes oder Amerikanisierung der Medienberichterstattung?: Indikatoren zur Messung der Berichterstattung über den politischen Wahlkampf, in: Lutz Hofer, Jasmin Schemann, Torsten Stollen, Christian Wolf (Hrsg.): Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation : Akteure, Prozesse, Strukturen, Berlin: poli-c-books, Fachverl. für Polit. Kom- munikation, 2005, S. 67-79, ISBN: 3-938456-06-X (Standort: SLUB Dresden(88)-AP/14150/ H697)

INHALT: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Begriff der Amerikanisierung und wirft dabei die Frage auf: Worin unterscheidet sich der Prozess der Amerikanisierung des Wahlkampfes vorn Prozess der Amerikanisierung der Berichterstattung über den Wahlkampf? Die Autorin macht deutlich, dass die Berichterstattung über den amerikanisierten Wahlkampf ebenfalls ei- nem Wandel unterliegen kann und erarbeitet anhand von Literatur und Forschungsergebnis- sen einen Merkmalskatalog zur Messung der Amerikanisierung der Berichterstattung." (Auto- renreferat)

[405-L] Haifez, Kai: Internet und Demokratisierung in der arabischen Welt: eine Zwischenbilanz, in: Max Kerner, Thomas Müller (Hrsg.): Gespaltene Welt? : Technikzugänge in der Wissensgesellschaft, Wien: Böhlau, 2006, S. 115-127, ISBN: 3-412-24805-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3155) 226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Die arabische Welt ist heute dreigeteilt. Reichen Golfstaaten mit hoher Internet-An- schlussdichte stehen eine "breite Mittelphalanx" von relativ liberalen Ländern mit einer An- schlussdichte bis 3% aller Haushalte sowie weitgehend totalitäre Systeme gegenüber, die das Internet kaum zulassen. Insgesamt sind zwar auch in der arabischen Welt vielfältige Formen der Internet-Nutzung entstanden, doch haben sie nicht zu einer nachhaltigen Demokratisie- rung autoritärer Systeme geführt. Die Leitmedien sind Zeitungen und Fernsehen, wo das In- ternet größere Verbreitung findet, dient es vor allem Unterhaltung und Kommerz. Sein Wert für die Opposition ist begrenzt. Wenn das Internet plurale Diskussionen forciert, so zeigt es zumindest die Internetnutzung islamischer Eliten, stehen eher regionale und religiöse Identität im Vordergrund. (ICE2)

[406-L] Hills, Jill: What's new?: war, and global transmission ; from the telegraph to the internet, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 3, S. 195-216 (URL: http://gaz.sage pub.com/cgi/reprint/68/3/195)

INHALT: Annahmen von der Bedrohung der nationalen Sicherheit bildeten schon immer die Basis eines Regierungshandelns, das man um 1900 "Zensur" der Kommunikation zwischen Personen nannte und das wir heute als "Überwachung" bezeichnen. Die erste direkte Regie- rungsintervention erfolgte während des Burenkrieges im Jahre 1900, wurde dann während des Ersten Weltkriegs ausgeweitet und bildet die Grundlage der aktuellen Politik. Der Beitrag be- handelt die Einführung der "Zensur" im Bereich der elektrischen und elektronischen Kom- munikation in Kriegszeiten und vergleicht die heutige Situation mit der Vergangenheit. Er kommt zu dem Schluss, dass die wichtigsten Unterschiede zwischen den frühen Tagen der Telegraphie und heute in den Durchdringungskapazitäten der Kommunikationstechnologien und der internationalen Institutionalisierung der Überwachung liegen. Obwohl einige Theore- tiker die These aufgestellt haben, dass die Internationalisierung der Kommunikation die Ero- sion staatlicher Macht bewirkt hat, kommt der Beitrag zu dem Schluss, dass die Macht sich von einheimischen und internationalen nichtstaatlichen bürgerlichen Oppositionsgruppen hin zu verstärkter staatlicher Kontrolle verlagert hat. (UNübers.)

[407-L] Hoecker, Beate: Mehr Partizipation via Internet?: theoretische Erwartungen und empirische Befunde, in: Beate Hoecker (Hrsg.): Politische Partizipation zwischen Konvention und Protest : eine studien- orientierte Einführung, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 289-307, ISBN: 3-938094-33-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006-5587)

INHALT: Der Beitrag widmet sich der Frage nach den Folgen der computervermittelten Kommu- nikation für die Demokratie und den Auswirkungen der neuen Medien auf unser repräsentati- ves System. Kann das Internet den Kommunikationsfluss zwischen Institutionen, Bürgern, Parteien und Interessengruppen verbessern? Wird es die politische Beteiligung der Bürger- schaft fördern und mehr direkte Demokratie fördern? Oder bedeutet das Internet eine Gefahr für die Demokratie, indem es z.B. extreme politische Inhalte verbreitet? In der Politikwissen- schaft werden in diesem Zusammenhang zwei konkurrierende Thesen diskutiert, die Mobili- sierungsthese und die Reenforcementthese. Zunächst wird ein Überblick über die Online- Nutzer in Deutschland, die zahlenmäßige Entwicklung, ihre soziodemographische Struktur soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 227 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

sowie die Nutzungsmuster zwischen 1997 und 2005 gegeben. Für drei zentrale Bereiche (Par- teien, Wahlen, Kampagnen) wird anschließend die Relevanz der beiden Thesen anhand empi- rischer Befunde untersucht. Abschließende Überlegungen beschäftigen sich mit den Heraus- forderungen und Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, damit das Internet sinn- voll für demokratische Potenziale eingesetzt werden kann. (ICH)

[408-L] Hofer, Lutz; Schemann, Jasmin; Stollen, Torsten; Wolf, Christian (Hrsg.): Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation: Akteure, Prozesse, Strukturen, (Schriften- reihe Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation - DFPK, Bd. 1), Berlin: poli-c-books, Fach- verl. für Polit. Kommunikation 2005, 288 S., ISBN: 3-938456-06-X (Standort: SLUB Dresden (88)-AP/14150/H697)

INHALT: "Das Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation ist die wissenschaftliche Platt- form im deutschsprachigen Raum für Nachwuchswissenschaftler in diesem Forschungsfeld. Der vorliegende Tagungsband bietet einen Überblick über Themen, Theorieansätze und Me- thoden aus Wissenschaft und Praxis. Die Beiträge beschäftigen sich u. a. mit den Themenfel- dern Wahlkampf, politische Online-Kommunikation, Lobbyismus, politische Partizipation, europäische Öffentlichkeit und Kommunikationsstrategien extremistischer Parteien." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Geffken: Ratlose Strategen, neue Werkzeuge (13-21); Dagmar Wiebusch: Weg vom Geldkoffer Image: Transparenz und hohe Ausbildungsstan- dards sind die Grundlage für professionelle Public Affairs (23-30); Kai Brinckmeier: Rechts- extreme Onlinekommunikation - konstituierendes Element eines kulturell-kommunikativen Bewegungsraumes von Rechts? (33-45); Angelika Füting: Biene, Wolf oder Eule? Eine Ana- lyse typischer Muster politischer Kommunikation (47-66); Heike Großmann: Amerikanisie- rung des Wahlkampfes oder Amerikanisierung der Medienberichterstattung? Indikatoren zur Messung der Berichterstattung über den politischen Wahlkampf (67-79); Sascha Hermes: Mobilisierungskampagnen in Deutschland: Wahlkampf mit dem "NRWin-Team" (81-95); Jo- chen Kleinschmidt/Werner Schirmer: Differenz statt Einheit: Zur Ambivalenz der Werte in der politischen Kommunikation (97-113); Clemens Kuhne: Politikberatung für politische Par- teien: Ein neues Forschungsfeld? (115-128); Kerstin I. C. Liehr-Gobbers: Erfolgsfaktorenana- lyse des legislativen Lobbying in Brüssel: Eine empirische Untersuchung mit Hilfe von Strukturgleichungsverfahren (129-146); René Michalski/Christian Wolf: Die Rolle von PR- und Werbeagenturen im Politikvermittlungsprozess von Parteien (147-168); Jörg-Uwe Nie- land: Rechtsextremismus im neuen Gewand: Herausforderung für die politische Kommunika- tionsforschung (169-191); Jürgen Gerhards/Anke Offerhaus/Jochen Roose: Die Europäische Union und die massenmediale Attribution von Verantwortung: Projektskizze einer länder-, zeit- und medienvergleichenden Untersuchung (193-211); Stephanie Opitz: Neue Dienst- leister für politische Kommunikation: Deuten empirische Indikatoren auf eine Professionali- sierung der politischen Kommunikation hin? (213-226); Jan Schwate: Regulierung des Inter- nets in autoritären Staaten: Ansätze und Ursachen der Varianz (227-240); Markus Seifert: Wen mobilisiert das Internet zu politischer Kommunikation? Zur Untersuchung eines selekti- ven mobilisierenden Einflusses des Internets auf die politische Kommunikation der Bürger vor dem Szenario einer Digitalen Spaltung (241-261).

228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[409-F] Hoffmann, Jochen; Steiner, Adrian, Lic.phil. (Bearbeitung); Jarren, Otfried, Prof.Dr. (Leitung): Politische Kommunikationsberater in der Schweiz

INHALT: Beratung in der politischen Kommunikation findet in der medialen Öffentlichkeit zu- nehmende Beachtung. Dies trifft in verstärktem Masse auch für den politischen "Sonderfall" Schweiz zu. Die Präsenz in den Medien steht im starken Gegensatz zur ungenügenden wis- senschaftlichen Erforschung dieses Berufsfeldes in der Schweiz. Es erstaunt daher nicht, dass der öffentliche Diskurs mitsamt den kommunizierten Bewertungen auch hierzulande oftmals von Vorurteilen geprägt ist. Wissenschaftlich fundiertes Wissen - welchem gerade im Hin- blick auf einen reflektierteren Diskurs eine zentrale Bedeutung zukommt - ist bislang leider kaum vorhanden. Empirische Studien zum Berufsfeld fehlen, die theoretische Klärung des Gegenstandes ist nicht über erste Ansätze hinausgekommen. Die vorliegende Studie leistet in diesem Sinne längst fällige Pionierarbeit. Das primäre Erkenntnisziel des Forschungsprojek- tes ist die Deskription des Berufsfeldes externer politischer Kommunikationsberatung in der Schweiz. Unter "politischen Kommunikationsberatern" verstehen wir kommerzielle Dienstleister, die in einem Auftragsverhältnis ihre Klienten bei der politischen Kommunikati- on unterstützen. Ihr Tätigkeitsfeld kann sich von Lobbying über Medienarbeit bis hin zu Kampagnenmanagement erstrecken. Als Auftraggeber kommen sowohl politische Organisa- tionen wie auch Unternehmen, Verbände und Soziale Bewegungen in Betracht. Ziel ist somit die erstmalige Identifikation und Klassifikation zentraler Strukturmerkmale des Berufsfeldes in der Schweiz. Daran anschließend erfolgt eine empiriebasierte Rekonstruktion von Akteurs- typen im Feld der politischen Kommunikationsberatung. Eine solche Typologie soll weiter- führende Anschlüsse in theoretischer wie empirisch (-komparativer) Hinsicht ermöglichen. Dieses Erkenntnisziel wird mit Hilfe einer zweigleisigen methodischen Vorgehensweise er- reicht. Im Rahmen einer standardisierten schriftlichen Befragung von externen politischen Kommunikationsberatern werden Strukturdaten zum Berufsfeld in der Schweiz erhoben. Dar- an schließen teilstandadisierte Leitfadeninterviews mit ausgewählten Beratern an. Das Projekt lief im Januar 2004 an und wird Frühling 2006 enden. Die Ergebnisse werden erstmals an ei- ner Tagung im März 2006 präsentiert und anschließend publiziert. ZEITRAUM: 2004 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Das Forschungsprojekt kombiniert unterschiedliche methodische und methodologi- sche Zugangsweisen (Triangulation). Im Rahmen einer standardisierten schriftlichen Befra- gung werden Strukturdaten zum Berufsfeld erhoben. Daran schließen teil-standadisierte Leit- fadeninterviews mit ausgewählten Beratern an. Die Interviews zielen auf die Ergänzung und qualitative Fundierung der Ergebnisse der schriftlichen Befragung und sollen zu einer Rekon- struktion von Akteurstypen in der Schweiz beitragen. Diese Vorgehensweise entspricht einer "methodologischen Triangulation" von quantitativen und qualitativen Verfahren, es geht um die Einnahme unterschiedlicher methodologischer Perspektiven auf einen untersuchten Ge- genstand. Dabei soll die Begrenztheit der verwendeten Einzelmethoden durch ihre systemati- sche Kombination überwunden werden. Unser Forschungsdesign sieht folgende Schritte vor: a) Exploration des Untersuchungsgegenstandes mit Hilfe leitfadengestützter Experteninter- views; b) standardisierte schriftliche Befragung externer politischer Kommunikationsberater; c) teil-standardisierte Leitfadeninterviews mit ausgewählten Beratern. Die Hauptbefragungen (b und c) laufen als "phase design" separat und nacheinander ab, wobei die zentralen Frage- dimensionen der schriftlichen Befragung bei der Konstruktion des Leitfadens für die mündli- chen Interviews Berücksichtigung finden. Dieser kategoriale Zusammenhang soll die Ver- gleichbarkeit der Befunde gewährleisten, die insbesondere im Hinblick auf die angestrebte soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 229 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Typenbildung von zentraler Bedeutung ist. Die Auswertung der quantitativen Daten kombi- niert bi- und multivariate Verfahren. Qualitative Auswertung erfolgt mittels einer Deutungs- musteranalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, of- fen. Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 101 und 16; politische Kommunikationsberater -Agenturen, Büros, Einzelberater-; Auswahlverfahren: to- tal). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz)

[410-L] Hofmann, Wilhelm (Hrsg.): Bildpolitik - Sprachpolitik: Untersuchungen zur politischen Kommunikation in der entwi- ckelten Demokratie, (Studien zur visuellen Politik, Bd. 3), Münster: Lit Verl. 2006, 248 S., ISBN: 3-8258-9416-9 (Standort: ULB Münster(6)-MF1000/136)

INHALT: "Die Frage nach der Bedeutung verschiedener Medienformate für die Konstruktion von Politik in der entwickelten Demokratie gehört zu den spannenden Fragestellungen der politi- schen Kommunikationsforschung. Kommunikationsmedien und Wahrnehmungsmedien bie- ten unterschiedliche Codes für die mediale Konstruktion der Politik in der Moderne an. Eine über Bilder kommunizierte und eine sprachlich vermittelte Politik weisen strukturelle Ähn- lichkeiten und grundlegende Differenzen auf. Der vorliegende Band geht dieser Konstellation und ihren Folgen für die entwickelte Demokratie nach. Die unterschiedlichen Akzentuierun- gen der Beiträge thematisieren Problembereiche politischer Kommunikation, die bisher kaum unter der Perspektive von Sprache und Bild vergleichend erforscht wurden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Bergem: Abu Ghraib - Die Bilder der Macht, die Macht der Bilder und der Diskurs über Folter im 'Ausnahmezustand' (3-24); Petra Bernhardt / Karin Liebhart: Bilder einer Ausstellung. Zur Visualisierung von Erinnerungspolitik in Deutschland und Österreich (25-36); Benjamin Drechsel: Ein digitales Bildarchiv für die Politikwissen- schaft: Das BiPolAr-Experiment (37-52); Ines Jung: Der Rücktritt im Bild. Überlegungen zu einem vernachlässigten politischen Phänomen (53-70); Thomas Krumm: Die Sprache des rot- grünen Projektes: Die symbolische Politik der 'Hessen-Koalition' 1991 (71-86); Cordula Nitsch: Journalistische Realität als Stoff für Hollywood. Anmerkungen zum investigativen Journalismus im Film (87-106); Dietmar Schiller: 'Super Size Me. A Film of Epic Portions.' Der Fast-Food-Multi McDonald's im medialen Fadenkreuz. Eine Fallstudie zu Protest- und Medienkulturen im Umbruch (107-116); Jörg Trempler: Vom Terror zum Bild - Von der Au- thentizität zum Stil. Gedanken zur historischen Begründung authentischer Bilder (117-136); Anne Ulrich: Souverän inszeniert. Schlagbilder und Topoi in Silvio Berlusconis visueller Rhetorik (137-156); Wilhelm Hofmann: Die Politik der Bilder und der Worte.Anmerkungen zum Verhältnis sprachlicher und visueller Kommunikation bei Susan Sontag und Roland Bar- thes (157-180); Klaus Sachs-Hombach: Illokutionäre Kraft und kommunikative Verbindlich- keit. Anmerkungen zur Differenz sprachlicher und visueller Kommunikation (181-196); Reinhard Wesel: 'Metapher' als sprach- und bildtheoretisches Konzept zur Analyse symboli- scher Politik? (197-218); Anja Besand: Der visuelle Sündenfall (219-234); Frank Lesske: An- forderungen an den Einsatz von Bildern im Politikunterricht (235-244).

230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[411-L] Hohlfeld, Ralf: Bundestagswahlkampf 2005 in den Hauptnachrichtensendungen, in: Aus Politik und Zeitge- schichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 11-17 (Standort: USB Köln (38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7 KQO.pdf)

INHALT: "Beim Bundestagswahlkampf 2005 vollzog sich eine in ihrer Qualität bislang einmali- ge Abkopplung der Medienrealität von der politischen Realität. Die Medien rekurrierten nur noch auf das von ihnen geschaffene, stereotype Bild der politischen Wirklichkeit." (Autoren- referat)

[412-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Europawahl 2004: die Massenmedien im Europawahlkampf, Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss. 2005, 312 S., ISBN: 3-531-14595-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)- MK5110/194)

INHALT: "Obwohl das Europäische Parlament das einzige EU-Organ mit unmittelbarer demokra- tischer Legitimation darstellt, ist es bis heute nicht gelungen, die Europawahl als ein wichti- ges Ereignis im Bewusstsein der europäischen Wählerschaft zu verankern. Europawahlen gel- ten nach wie vor als Second-order elections, und zwar nicht nur im Bewusstsein der Wähle- rinnen und Wähler, sondern auch bei den politischen Akteuren und den Medien, und diese beeinflussen sich in dieser Hinsicht auch wechselseitig. Die sechste Direktwahl zum Europäi- schen Parlament im Jahr 2004 stand jedoch unter besonderen Vorzeichen, weil sie kurz nach dem Beitritt von zehn neuen Mitgliedstaaten stattfand. Dieses Buch versammelt Beiträge, die Befunde aus Untersuchungen zum Europawahlkampf in und mit den Medien präsentieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holtz-Bacha: Massenmedien und Eu- ropawahlen: low key campaigns - low key response (7-34); Marion Dillenburger, Christina Holtz-Bacha und Eva Maria Lessinger: It's Yourope! Die Plakatkampagnen der Parteien im Europawahlkampf 2004 (35-64); Frank Esser, Christina Holtz-Bacha & Eva-Maria Lessinger: Sparsam in jeder Hinsicht. Die Fernsehwerbung der Parteien im Europawahlkampf 2004 (65- 89); Sandra Lieske: Die Anzeigenkampagne zur Europawahl 2004 (90-122); Eva Johanna Schweitzer: Der Einsatz des Internets im Europawahlkampf. Ergebnisse einer Inhalts- und Strukturanalyse nationaler Partei- und Kampagnen-Websites zur Europawahl 2004 (123-152); Jürgen Wilke und Carsten Reinemann: Auch in der Presse immer eine Nebenwahl? Die Be- richterstattung über die Europawahlen 1979-2004 und die Bundestagswahlen 1980-2002 im Vergleich (153-173); Anne Wiorkowski und Christina Holtz-Bacha: Und es lohnt sich doch. Personalisierungsstrategien im Europawahlkampf (174-196); Silke Neblig: Berichterstattung über den Europawahlkampf 2004 im deutsch-englischen Vergleich (197-227); Lynda Lee Kaid, Monica Postelnicu, Kristen Landreville, Andrew Paul Williams, Camilla Hostrup- Larsen, Sarah Urriste, Juliana Fernandes, Hyun-Jung Yun und Drew Bagley: Kampagnen im neuen Europa: Die Darstellung der Europawahl 2004 in den Medien (228-251); Reimar Zeh und Christina Holtz-Bacha: Die Europawahl in den Hauptabendnachrichten des Fernsehens (252-269); Daniel Schneider und Patrick Rössler: Der unentschlossene Europawähler. Die Bedeutung von Mediennutzung und Erwartungen an den Wahlausgang für Unentschlossen- heit oder Unsicherheit im individuellen Wahlentscheidungsprozess (270-306).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 231 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[413-L] Holtz-Bacha, Christina: Medienpolitik für Europa, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 384 S., ISBN: 3-531- 14127-9

INHALT: Obwohl die Europäische Union den Alltag der europäischen Bürgerinnen und Bürger entscheidend mitprägt, bleibt deren Haltung gegenüber der Gemeinschaft ambivalent und in- different. Der Kenntnisstand über dieses Europa lässt zu wünschen übrig. Dies gilt auch für den Bereich der Medien und der Medienpolitik wo die medienpolitischen Aktivitäten der EU spürbar in die Regulierung der nationalen Medien eingreifen. An der Medienpolitik lässt sich die Kompetenzverlagerung von den Mitgliedstaaten hin zur supranationalen Ebene exemplifi- zieren. Die EU bietet den institutionellen Zusammenhang für die Lösung von Problemen, die sich u.a. aus der Internationalisierung der Medientätigkeit, der technische Ermöglichung des grenzüberschreitenden Rundfunks und der transnationalen Ausdehnung unternehmerischer Tätigkeit ergeben. Die Arbeit präsentiert auf der Basis der Identifizierung der Akteure und der Referierung der rechtlichen Grundlagen eine Darstellung der europäischen Medienpolitik, die sich im Wesentlichen auf das Fernsehen konzentriert. In der EU hat sich das Verständnis des Fernsehens von einem Motor der europäischen Integration hin zu einem Regulierungsob- jekt gewandelt. Diese Entwicklung, die vom Binnenmarkt-Konzept geleitet ist, und von Maß- nahmen auf der Basis der Wettbewerbsartikel des EG-Vertrages sowie der Fusionskontroll- verordnung gekennzeichnet ist, wird nachgezeichnet. Eigene Kapitel sind der Sicherung des Pluralismus auf dem Medienmarkt und dem "Sonderfall" des öffentlich-rechtlichen Rund- funks gewidmet. Abschließend wird die Förderpolitik zur Stärkung der europäischen audiovi- suellen Industrie behandelt und der Frage nachgegangen, ob sich die europäische Medienpoli- tik als ein Dienst an der europäischen Öffentlichkeit versteht. Aufgabe der europäischen Me- dien könnte es sein, als Ergänzung zu den marktorientierten medienpolitischen Aktivitäten der EU aus der Institutionalisierung Europas heraus eine politische Kultur zu entwickeln, die die Bürger an Europa bindet. (UN)

[414-F] Hoppmann, Talke Klara, M.A. (Bearbeitung): Nutzerwahrnehmung von EU-Institutionen - eine Untersuchung der EU Website

INHALT: Im Bewusstsein der europäischen Bürger und Bürgerinnen sind Brüssel und die Institu- tionen der EU noch immer weit entfernt. Dies zeigte sich nicht zuletzt an der französischen und der niederländischen Absage zur "Verfassung für Europa". Zwar versuchen die EU- Institutionen, ihre Arbeit durch immer neue Initiativen und eine Verbesserung der Kommuni- kationspolitik transparenter zu machen und den Bürgern näher zu bringen, doch viele dieser Versuche laufen scheinbar ins Leere. Diese komparative Studie untersucht, wie die EU- Institutionen von Internetnutzern in Deutschland, Dänemark und England wahrgenommen werden. Die Ergebnisse werden durch qualitative Interviews mit Verantwortlichen in EU In- stitutionen ergänzt. Aufgrund der ständig wachsenden Bedeutung des Internets sowohl für die Informationssuche als auch für die Informationsverbreitung und Öffentlichkeitsarbeit dient die offizielle Website der EU ( http://www.europa.eu.int ) als Untersuchungsgegenstand. Die Annahme lautet, dass sich Nutzungserfahrungen mit dieser Website negativ auf die Einstel- lung gegenüber der EU auswirken. Angesichts dessen versucht die Studie, Vorschläge zur Verbesserung der Interaktion zwischen Institutionen und Bürgern zu erarbeiten. Das theoreti- sche Anliegen der Arbeit ist es, durch die Kombination von 'Sense-making Theorie' und des Uses & Gratifications-Ansatzes einen Bezugsrahmen zu schaffen, in dem sowohl Nutzer als 232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

auch Kommunikatoren untersucht werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: EU, insb. Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, England VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Examining the 'point of frust- ration' - The think-aloud method applied to online search tasks. Präsentation auf der European Communication Conference in Amsterdam, Niederlande am 25. November 2005. ART: gefördert ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Universität Hamburg INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0177-648-57-14, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[415-L] Husmann-Driessen, Jens: Die Ideologiesprache der beiden Volksparteien SPD und CDU in ihrer Grundsatzprogram- matik seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, Essen 2006, VIII, 549 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=982240953&dok_var=d1&dok_ext=pdf &filename=982240953.pdf; http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Deri vate-15771/Diss.pdf)

INHALT: "Der Anlass der Arbeit bestand in dem Bundestagswahlkampf der SPD 1998, der von dem Slogan Innovation und Gerechtigkeit und von dem weitgehenden Verzicht auf das tradi- tionelle sozialdemokratische Ideologievokabular geprägt war. Dies geschah, so eine These dieser Arbeit, aus Rücksicht auf die zu erzielenden Wählerstimmen der jetzt so bezeichneten Neuen Mitte und auf den politischen Hauptgegner CDU. Unter dem Schlagwort Soziale Mo- dernisierung heißt es im Regierungsprogramm von 2002, man lebe in Zeiten des Wandels, die Herausforderungen von heute und morgen seien nicht mit Rezepten von gestern zu meistern. Mit der Kanzlerschaft Schröders (1998-2005), der mit dem sog. Schröder-Blair-Papier (1999) den Versuch unternahm, die SPD-Programmatik gewissermaßen im Alleingang zu reformie- ren, hat sich auch das Ideologievokabular der SPD enorm verändert. An die Stelle der traditi- onellen sozialdemokratischen Fahnenwörter wie demokratischer Sozialismus, Klassenunter- schiede, Reformen, Demokratisierung tritt in den Wahlprogrammen der SPD seit 1998 ein neues, 'modernes' Ideologievokabular. Gleichzeitig kann eine inhaltliche und sprachliche An- näherung an die Grundsatzprogrammatik der CDU festgestellt werden. Der Verzicht auf das traditionelle Ideologievokabular kann als Reaktion der SPD auf den immer wiederkehrenden Vorwurf, sie folge ideologischen statt rationalen Überlegungen zur Gestaltung des gesell- schaftspolitischen Lebens, bezeichnet werden. Denn Ideologie weckt als Begriff selber nega- tive Assoziationen wie Irrationalität und Radikalität in der Öffentlichkeit. Beide so genannten Volksparteien wollen dementsprechend nicht mit dem Begriff Ideologie identifiziert werden. Die CDU weist daher bereits 1978 darauf hin, dass jeder Mensch '(...) Irrtum und Schuld aus- gesetzt' sei und sie deshalb Politik nicht ideologisiere. Sprachlich wie inhaltlich hat die CDU bisher nur einen ideologischen Bruch bzw. Wechsel erlebt, und zwar den zwischen dem Ah- lener Wirtschaftsprogramm 1947 und den Düsseldorfer Leitsätzen 1949, also zwischen der Forderung nach der Vergesellschaftung der Bergwerke und der Konzeption der sozialen Marktwirtschaft. Damit hatte die CDU 1949 bereits wesentliche Elemente ihrer Ideologie festgelegt, die es sogar bis 1978 erlaubten (neben der praktischen Regierungspolitik), ohne Grundsatzprogramm zu bleiben. Hinzugekommen sind 1978 vor allem die Definitionen der Grundwerte und die Verantwortungs- und Leistungsethik. 1994 fügen sich die neuen Leitbeg- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 233 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

riffe Bewahrung der Schöpfung und Ökologische und Soziale Marktwirtschaft in die Kern- ideologie der CDU inhaltlich und sprachlich ein, ohne einen ideologischen Bruch zu vollzie- hen. Bewahrung der Schöpfung und Verantwortung der Schöpfung schließen die ideologische Lücke der CDU-Grundsatzprogrammatik, worin denn das wesentliche christliche Profil der CDU besteht. In dieser semantischen Untersuchung der Ideologiesprache der SPD- und CDU- Grundsatzprogrammatik seit der Gründung der BRD werden sowohl die Grundsatzprogram- me als auch entscheidende, die jeweilige Grundsatzprogrammatik verändernde Parteipro- gramme herangezogen. Die Arbeit ist in dementsprechend in vier Teile unterteilt: I. Soziolo- gische, philosophische und linguistische Ideologiedefinitionen; II. Semantische Theorie zur politischen Sprache, III. Historisch-politische Voraussetzungen für die Herausbildung des Parteiensystems in der Bundesrepublik Deutschland, IV. Analyse der Programmatik der bei- den so genannten Volksparteien SPD und CDU. Nach der Analyse der Parteiprogramme wer- den die Symbolwörter bzw. Grundwertlexeme, Fahnenwörter und die wesentlichen ideolo- gisch geprägten Schlagwörter der beiden Volksparteien in ihrer deskriptiven und deontischen Bedeutungsvarianz seit 1946 in chronologischer Reihenfolge zusammenfassend aufgelistet und vergleichend analysiert. In der anschließenden Schlussbetrachtung werden die Ergebnisse herangezogen, um das gegenwärtige dominante politische Wortfeld der so genannten Globali- sierungsideologie in der BRD (geprägt von den beiden sog. Volksparteien) zu ermitteln." (Autorenreferat)

[416-L] Ibahrine, Mohammed: The internet and politics in Morocco: the political use of the internet by Islam-oriented po- litical movements, Hamburg 2006, 337 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/ dokserv?idn=980736196&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980736196.pdf; http://www.sub. uni-hamburg.de/opus/volltexte/2006/2996/pdf/Ibahrine_Disseration_University_of_Hamburg_200 6.pdf)

INHALT: "For several years, Islam-oriented movements (organisations, groups and individual activists) have been utilising the Internet to facilitate their political communication. The po- litical use of the Internet is more than an extension of existing forms of political communica- tion. It offers an enormous variety of opportunities of communication to Islam-oriented movements to which they have not previously had access. As such, they have used Internet- based political communication channels in many ways. This doctoral thesis explores the im- portance of the political use of the Internet over the last decade in Morocco. The central ar- gument of the work is that the political use of the Internet has been used to facilitate what Castells has called a resistance of identity. Islam-oriented movements believe they are in- volved in activities, which contribute to a broader re-islamization of the public sphere and as such are concerned with social justice and political debates. This work considers how the po- litical use of the Internet by two main Islam-oriented movements in Morocco has influenced the information flow, organisation and mobilisation of participants, identity formation and changing repertoires of action. It also explores the different ways in which the Internet is util- ised, what tactics are used, their effectiveness, and opponents' responses, in order to examine how such practices can inform our understandings of social and political change in Morocco. Various methods of data collection have been adopted. Combining qualitative and quantita- tive approaches, this study employs open-ended questions interviews, survey research and content analysis of websites. The examples in this work are drawn from a range of empirical research undertaken by the author into Moroccan politics since the early 2000's. The reso- 234 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

nance of these uses is then more closely examined through the identification of four themes (politics, society, economics and religion). The potential benefits of Internet-based communi- cation appear to be particularly suited to the activities of, and are being extensively utilised by, Islam-oriented movements. The term Internet-based communication incorporates a num- ber of different technologies - email, websites and chatrooms. An examination of Islam- oriented movements' use of the Internet provides insight into how such technology can be used in ways that differ from traditional media channels and possibly indicate future trends. This dynamic poses challenges to the political regime." (author's abstract)

[417-L] Jarren, Otfried; Donges, Patrick: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft: eine Einführung, (Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 381 S., ISBN: 3-531-33373-9 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-05OVI3991(2)+1)

INHALT: "In diesem Lehrbuch werden zunächst die unterschiedlichen theoretischen Ansätze diskutiert, mit deren Hilfe man Politische Kommunikation analysieren und verstehen kann. Danach werden mit dem politischen System der Rahmen und mit Öffentlichkeit der Raum vorgestellt, in denen politische Kommunikation stattfindet. Weitere Themen sind die Medien und Medienstrukturen als Handlungsrahmen, die beteiligten Akteure und die politischen Pro- zesse, sowie die systematische Darstellung der Strategien, Instrumente und Formen der politi- schen PR. Abschließend werden zentrale Befunde zur Politk der Medien vorgestellt und poli- tische Medieninhalte dabei als Handlungs- und Strukturergebnis begriffen." (Autorenreferat)

[418-L] Jerkovic, Tomas: TV-Duelle 2002: theatrale Politik in der Erlebnisgesellschaft, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2005, 282 S., ISBN: 3-86573-141-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3711)

INHALT: "Die zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber ausgetragenen TV-Duelle stell- ten den Höhepunkt im Bundestagswahlkampf 2002 dar und wurden jeweils von etwa 15 Mil- lionen Fernsehzuschauern verfolgt. Umrahmt von einem medialen Spektakel führten der Bundeskanzler und sein Herausforderer ein dramatisches Stück in zwei Akten auf der oft zi- tierten politischen Bühne auf. In einem kultursoziologischen Ansatz analysiert die vorliegen- de Arbeit das Wesen der Fernsehduelle, beschreibt die politische und mediale Inszenierung der Streitgespräche, liefert Erklärungsansätze zu dem unterschiedlichen Erfolg der Antagonis- ten und untersucht - ausgehend von der These einer allgemeinen Theatralisierung der Gesell- schaft - Veränderungen und Entwicklungen in und zwischen den Feldern Politik und Me- dien." (Autorenreferat)

[419-L] Kamps, Klaus; Nieland, Jörg-Uwe (Hrsg.): Regieren und Kommunikation: Meinungsbildung, Entscheidungsfindung und gouvernemen- tales Kommunikationsmanagement - Trends, Vergleiche, Perspektiven, Köln: Halem 2006, 371 S., ISBN: 3-938258-07-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4282)

INHALT: "Die Kommunikation durch Medien spielt heute eine wichtige Rolle für das moderne Regierungshandeln: Ohne die Medien ist materielle Politik in Massendemokratien kaum ver- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 235 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

mittelbar. Allerdings stehen sie nach verbreiteter Auffassung schon seit einiger Zeit nicht mehr allein als neutraler Mittler zwischen Politik und Bürgern. Vielmehr sind Medien selbst als Akteure und Faktoren der politischen Kommunikation zu begreifen. Sie gestalten auf- grund eines 'institutionellen Eigensinns' den politischen Prozess mit, aktiv wie reaktiv, als prägende Struktur und/oder als (um)treibende Kraft. Aus der Sicht der Regierungen in den li- beralen Demokratien sind Medien daher ein stets zu beachtendes Element der politischen Planung und der politischen Steuerung: Ein 'Kommunikationsmanagement' gewinnt an Be- deutung, das weit über das klassische 'Informieren' der Presse durch Presseämter hinausgeht. Aus dieser Neujustierung ergeben sich sowohl sozialwissenschaftlich als auch gesellschafts- politisch interessante Fragen: Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen Medien und Re- gierungen? Was bedeutet dies für die Kommunikationsprozesse und -strukturen innerhalb des politischen Systems selbst? Ziel des Bandes und seiner Beiträge ist es, aus dieser Perspektive heraus die Folgen der modernen Mediendemokratie für das Handeln und Entscheiden von Regierungen genauer zu bestimmen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Kamps/ Jörg-Uwe Nieland: Regieren und Kommunikation. Einleitende Anmerkungen zum Band (7- 20); Claus Leggewie: Deliberative Politik. Modebegriff oder neuer Regierungsstil? (21-53); Miriam Meckel/ Klaus Kamps: Regierungskommunikation und Marketing. Differenzen und Schnittstellen (54-72); Karl-Rudolf Korte: Politikmanagement und Steuerung. Machtmakler im Kommunikationskontext (73-87); Miriam Meckel: Das Neusprech der Deutschland AG. Über Vermittlungsprobleme der Politik (88-109); Klaus Kamps: Regierung, Partei, Medien. Meinungsfindung in der 'Mediengesellschaft' (110-138); Werner J. Patzelt: Regierung und Parlament. Entscheidungsgewalten in der Mediendemokratie (139-163); Klaus Kamps: Gut unterrichtende Kreise. Politikberatung und Regierungskommunikation (164-195); Christoph Strünck: Die hohe Kunst des Non-Agenda-Settings. Framing als Instrument politischer Kom- munikation von Interessengruppen (196-214); Klaus Kamps/ Jörg-Uwe Nieland: Regierungs- sprecher im Regierungsmanagement (215-238); Christoph Bieber: Zwischen Grundversor- gung und Bypass-Operation. Von der Idee zur Praxis digitaler Regierungskommunikation (239-260); Pippa Norris: Die Überzeugten überzeugen? Pluralismus, Partizipation und Partei- en im Internet (261-284); Katrin Voltmer/ Judith Stamper: Die innenpolitische Sprengkraft von Massenvernichtungswaffen. Zum Verhältnis von Regierung und öffentlichem Rundfunk in Großbritannien (285-304); Frank Esser/ Uwe Hartung: Skandale als Spiegel der politischen Kultur in Deutschland. Konstruktionen und Berichterstattungsmuster (305-336); Klaus Kamps: Regieren und Kommunikation in den USA. Konditionen und Konstitution (337-369)

[420-L] Karmasin, Matthias: Die Medialisierung der Medienpolitik: Organisation der Selbstorganisation, in: Österreichi- sche Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 4, S. 379-389 (Standort: USB Köln(38)- XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Medienpolitik steht unter den Prämissen aktueller Medienentwicklungen wie Mediali- sierung, Globalisierung, Konvergenz und Kommerzialisierung unter anderen Vorzeichen. Medienpolitik in der Mediendemokratie muss angemessen auf diesen strukturellen Wandel der Medien (und der Politik selbst) reagieren. Eine konsequente Reflexion dieser Entwick- lung und der ökonomischen Realität kommt - so die zentrale These des Artikels - um die E- tablierung von Unternehmensverantwortung und die Etablierung von Stakeholder-konformen Regelsystemen nicht herum. Dafür wird vor dem Hintergrund internationaler Befunde ein Modell der regulierten Selbstorganisation vorgeschlagen, das die Einrichtung von Selbstregu- 236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

lationsinstanzen und die umfassende Implementierung von Selbstorganisationsinstrumenten in Medienunternehmen vorsieht. Aufgabe der Medienpolitik ist es, durch eine Kombination von Drohungen alternativer Regulation, durch ökonomische und soziale Motivation der Un- ternehmungen sowie durch finanzielle und strukturelle Unterstützung der Einrichtungen der Selbstregulierung den Medien auch in Österreich die Möglichkeit zu geben, Selbstregulation und Selbstorganisation zu implementieren." (Autorenreferat)

[421-L] Khattab, Umi: 'Non' mediated images: public culture and (state) television in Malaysia, in : International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 4, S. 347-361 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/ reprint/68/4/347)

INHALT: Das Fernsehen ist seit der staatlichen Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1957 in Malaysia ein Privileg des Staates und dient Malaysia als ein geeignetes Instrument zur Gestaltung und Präsentation einer Staatskultur. RTM (Radio Television Malaysia) fun- giert seit 1963 als ein staatliches Sprachrohr bei dem Versuch einen Schaffungsprozess sakra- ler und nicht-sakraler Kulturbereiche in Gang zu setzen, wobei oftmals tiefe Differenzen zwi- schen den ethnischen Gruppen zu Tage traten. Unter der seit der Unabhängigkeit regierenden von Malayen dominierten nationalen Einparteienkoalition neigt das Fernsehen dazu, die ma- layische Kultur als hegemonial und monolithisch zu reflektieren und versäumt es dabei, die verschiedenartigen Differenzen innerhalb und zwischen unterschiedlichen ethnischen und in- digenen Gruppen in Malaysia darzustellen. Der Beitrag untersucht wie der Staat das öffentli- che und private Fernsehen für seine politische Strategie nutzt, eine Staatskultur zu erschaffen. Er kommt zu dem Schluss, dass der in der "Vision 2020" formulierte Wunsch, eine einheitli- che malay(s)ische Staatskultur für das polyethnische und multireligiöse Malaysia zu kreieren, ein durch polarisierte Sphären vermittelter Mythos zu sein scheint. Wenn man unter staatli- chem Fernsehen eine öffentliche Dienstleistung im Sinne des öffentlich-rechtlichen Rund- funks oder des PSB (Public Service Broadcasting) versteht, wird klar, dass dies in einer post- kolonialen Nation wie Malaysia noch eine anzustrebende Utopie darstellt. (UNübers.) (UN)

[422-L] Klages, Johanna: Krise der politischen Repräsentation - die Macht der Medien, in: Lars Lambrecht, Bettina Lösch, Norman Paech (Hrsg.): Hegemoniale Weltpolitik und Krise des Staates, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 115-124, ISBN: 3-631-54416-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006/5171)

INHALT: Der Beitrag zur politischen Kultur zeigt auf, wie sich die Medien der Formen inhaltli- cher Repräsentation im politischen Feld bemächtigen und auf diese Weise eine Krisensituati- on im politischen Willensbildungsprozess verursachen. Die Ausführungen basieren auf den von P. Bourdieu entwickelten Kategorien des symbolischen, sozialen und/oder politischen Kapitals und gliedern sich in folgende Punkte: (1) der Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung, (2) die Kräfteverhältnisse im politischen Feld, (3) die Besitzverhältnisse im media- len Feld und das Verständnis vom Leser als Medienkonsumenten sowie (4) die Frage nach der Gewährleistung einer Autonomie des politischen Feldes. (ICG)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 237 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[423-L] Knieper, Thomas; Müller, Marion G. (Hrsg.): Visuelle Wahlkampfkommunikation, Köln: Halem 2004, 232 S., ISBN: 3-931606-74-0

INHALT: Die Intensivierung der Wahlkampfforschung hat in jüngerer Zeit dazu geführt, dass auch die Bildkommunikation vermehrt untersucht wird. Damit beschäftigen sich die Autoren des Sammelbandes. Ausgangspunkt ist die These von einer zunehmenden Visualisierung der Wahlkämpfe, weshalb es interessiert, wie 'visuelle Muster zu interpretieren sind, ob sie eigen- ständige Wirkungen haben, auf welchen historischen Vorbildern sie basieren' (7). Die Beiträ- ge der Kommunikations- und Politikwissenschaftler lassen sich allesamt als theoriegeleitete, empirische Analysen charakterisieren. Ein Großteil der Artikel bezieht sich dabei auf die Bundestagswahl 2002. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Thomas Knieper / Marion G. Müller: Vorwort (7-12); Jürgen Wilke / Jens Tangemann: (Visuelle) Wahlkampfkommunika- tion zur Europawahl 1999 (13-44); Franz Reitinger: Wahlkampf und Politkarriere: Landkar- tensatire in England und den Vereinigten Staaten von Amerika 1750-1850 (45-75); Anke Beisswänger: Wahlkampf im Spiegel politischer Karikaturen (75-99); Marion G. Müller: Par- teienwerbung im Bundestagswahlkampf 2002: Eine qualitative Produktionsanalyse politi- scher Werbung und PR (100-128); Karin Fleissner: Vor der Kür ist nach der Kür? Bundes- tagswahl 2002: Die Kandidatendebatte der Union im Spiegel der Pressefotografie (129-147); Thomas Petersen / Olaf Jandura: Der Test von Bildsignalen in Repräsentativumfragen und seine Verknüpfung mit Medieninhaltsanalysen im Bundestagswahlkampf 2002 (148-167); Dirk Tänzler: Das Fernsehduell: Ein Dispositiv der Macht (168-185); Thorsten Faas / Jürgen Maier: Schröders Stimme, Stoibers Lächeln. Wahrnehmungen von Gerhard Schröder und Edmund Stoiber bei Sehern und Hörern der Fernsehdebatten im Vorfeld der Bundestagswahl 2002 (186-209); Jürgen Wilke: Die Visualisierung der Wahlkampfberichterstattung in Tages- zeitungen 1949 bis 2002 (210-230).

[424-L] Koch-Baumgarten, Sigrid: Zum Verhältnis von Medien und Verbänden in der Mediengesellschaft: vorläufige Überle- gungen, in: Peter Massing, Klaus-Bernhard Roy (Hrsg.): Politik, politische Bildung, Demokratie, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2005, S. 39-49, ISBN: 3-89974-143-9 (Standort: ULB Münster (6)-MB2550/67)

INHALT: "Im aktuellen politikwissenschaftlichen Diskurs um die Mediendemokratie wird ein Perspektivwechsel vorgenommen. Spätestens seit der Privatisierung und Dualisierung des Mediensystems können die Medien nicht mehr vorrangig als eine "neutrale" und untergeord- nete intermediäre Instanz angesehen werden, die Dienstleistungen für das politische System erbringt, indem sie dessen Bedarf an pluraler, sachlicher und "objektiver" Information erfüllt. Die Massenmedien selbst bilden ein autonomes gesellschaftliches Subsystem, das vorrangig ökonomischen Funktionsregeln (nämlich Maximierung von Zuschaueranteilen und Werbe- einnahmen) einerseits und professionspolitischen Regeln (nämlich Selektion von Nachrichten nach medienspezifischen Auswahlkriterien) andererseits gehorcht. Die mediale Politikdarstel- lung ist daher selbstreferentiell, ist nicht neutral oder sach-, sondern personen-, konfliktorien- tiert und negativ, passt sich aktuellen Trends und Unterhaltungsbedürfnissen des Massenpub- likums an (vgl. u.a. Meyer 2001, 2002). Die Medien sind unberechenbar für die politischen Akteure geworden, die unter Druck geraten, ihre Öffentlichkeitsarbeit und Politikdarstellung den Medienregeln anzupassen, verstärkt auf Personalisierung, Entertainment und symbolische Inszenierung zu setzen, um die Aufmerksamkeit der Medien zu erreichen und ihre Botschaf- 238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

ten in die Öffentlichkeit zu transportieren. Aber folgt daraus auch, dass heute die Medien die Politikvermittlung monopolisieren, das intermediäre System überlagern oder sogar "abhän- gen"? Haben sie die anderen intermediären Akteure verdrängt und bestimmen nun anstelle der Verbände darüber, welche Themen auf die politische Agenda gelangen? Die Medien sol- len die Spielräume politischen Handelns, die Karrierechancen von Politikern austarieren, die Akzeptanz politischer Entscheidungen und Akteure in der Bevölkerung beeinflussen und schließlich ein neues informelles Machtzentrum (zusammen mit medienkompetenten Spit- zenpolitikern) konstituieren (Meyer 2002: 11 f., 14). Dieser Perspektivwechsel beruht wesent- lich auf zwei im Folgenden näher zu untersuchenden Prämissen, nämlich dass erstens alle Po- litik medienvermittelt sei und die Politik damit zweitens existentiell von den Massenmedien abhänge." (Textauszug)

[425-L] Kusche, Isabel: Wa(h)re Politik?: politische Kommunikationsforschung und Marketingtheorie, in: Jörn Lam- la, Sighard Neckel (Hrsg.): Politisierter Konsum - konsumierte Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 281-299, ISBN: 3-531-14895-8

INHALT: Es wird die These diskutiert, dass im marktwirtschaftlichen Verständnis für politische Programme oder Kandidaten ebenso Abnehmer gefunden werden müssen wie im ökonomi- schen Bereich für Güter und Dienstleistungen. Daraus ergibt sich, dass Marketing-Aktivitäten nicht nur im kommerziellen, sondern auch im politischen Bereich von zentraler Bedeutung sind. Diese marketingtheoretische Perspektive auf die Politik in der politischen Kommunika- tionsforschung hat den Vorteil, dass sie sowohl die Herstellung als auch die Darstellung von Politik im Blick hat. Die Seite der Herstellung führt immer den Bezug auf die Seite der Dar- stellung mit, weil das Image und die Reputation der "politischen Produkte" die entscheiden- den Faktoren bei einer Wahl sind. Umgekehrt verweist die Darstellung auf die Herstellung zurück, weil ein Image, das nicht durch die Erfüllung gegebener Versprechen gestützt wird, sich trotz aller werbenden Bemühungen längerfristig nicht aufrechterhalten lässt. (GB)

[426-L] Limbach, Jutta: Sprache, Macht und Politik, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 7, S. 855-862 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Lite- raturdienst erhältlich)

INHALT: Nach Meinung der Autorin steht gegenwärtig weniger die Frage nach der Funktion der Sprache im Dienst der Macht im Vordergrund, sondern vielmehr die Frage, ob die Politik Einfluss auf die Gestalt und den Gebrauch der Sprache nehmen kann oder sollte. Kann der Staat zum Beispiel den Gebrauch des Deutschen auf Schulhöfen anordnen? Kann er das Er- lernen der Landessprache jenseits der Schulpflicht anordnen? Kann er die Schriftsprache ver- einheitlichen und auf einen "reinen" Sprachgebrauch hinwirken? Und wie steht es schließlich um den Einfluss des Staates auf die Sprachwahl auf internationaler Ebene? Um die deutsche Sprache vor einem kulturellen Zerfall durch den zunehmenden Gebrauch von Anglizismen und Fremdwörtern in verschiedenen beruflichen Bereichen zu retten, wird zur Zeit vorge- schlagen, dass Art. 22 a im Grundgesetz vorschreiben sollte: "Die Sprache der Bundesrepu- blik Deutschland ist Deutsch". Die Autorin erörtert in ihrem Beitrag diesen Vorschlag aus verfassungsrechtlicher Perspektive und diskutiert die Einführung einer Deutschpflicht und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 239 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

"Pausensprache" am Beispiel von Berliner Oberschulen. Sie thematisiert ferner die Wir- kungsmöglichkeiten der Sprachenpolitik und die Bedeutung der Weltsprache Englisch. Sie geht außerdem auf die Mehrsprachigkeit in Europa und die privilegierte Stellung der deut- schen Sprache als Europasprache ein. (ICI2)

[427-L] Liubov, Gordienko: Politische Online-Konferenzen des Deutschen Bundestages: eine funktional-pragmatische Untersuchung am Beispiel von Rechtfertigungshandlungen, Marburg: Tectum Verl. 2005, 253 S., ISBN: 3-8288-8883-6 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MG15100/9)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Rolle politische Online-Konferen- zen für die Kommunikation zwischen Bürger und Politiker spielen und ob das Internet tat- sächlich zu einer 'elektronischen Demokratie' in Deutschland beiträgt. Dabei werden Recht- fertigungshandlungen in politischen Online-Konferenzen des Deutschen Bundestages hin- sichtlich ihrer sprachlichen Strukturierungen untersucht. Das übergeordnete Ziel ist die Erhel- lung und Darstellung der Zusammenhänge zwischen Sprachgebrauch und Situation; die me- thodologische Basis für die Forschung liefert die Funktionale Pragmatik. Nach einer kurzen Charakteristik von politischer Sprache und politischer Kommunikation in den Medien werden nun am Ende des zweiten Kapitels konkrete Rechtfertigungsbeispiele aus politischen Fern- sehdiskussionen, Online-Konferenzen und der Presse aus der Perspektive der verwendeten Strategie, einzelner Sprechakte und der Handlungsabfolge analysiert und miteinander vergli- chen. Kapitel 2 bildet den Kern der Arbeit, indem es den Sprechhandlungstyp 'Rechtfertigen' theoretisch erfasst und somit eine theoretische Grundlage für die weitere empirische Untersu- chung liefert. Nach einem methodischen Einstieg im Kapitel 3, wo auf das funktional- pragmatische Begriffsinstrumentarium ausführlich eingegangen wird und die einzelnen kon- stitutiven Elemente eines Vorwurf-Rechtfertigungsmusters rekonstruiert werden, erfolgt die Beschreibung der kleinsten Einheiten, welche die sprachliche Oberfläche bestimmen - der sprachlichen Prozeduren. Anschließend werden Hypothesen darüber gemacht, inwieweit die- se kleinsten Formen der Diskursorganisation für Rechtfertigungshandlungen in politischen Online-Konferenzen relevant sind. Dabei kommen deiktische, operative und nennende Proze- duren in Betracht, da sie nach Meinung des Autors im Diskurs der Online-Konferenzen im Vergleich zu den malenden und expeditiven Prozeduren eine wichtigere Rolle spielen. Im empirischen Teil der Untersuchung - Kapitel 4 - wird das Datenmaterial nach den funktional- pragmatischen Kriterien erfasst und bewertet. Nach einer Darstellung der in dieser Arbeit un- tersuchten Diskurse und ihrer Aufbereitung erfolgt die Analyse der einzelnen sprachlichen Rechtfertigungshandlungen. Dabei werden das im Kapitel 2 entwickelte theoretische Wissen und die im Kapitel 3 beschriebene methodische Herangehensweise einbezogen, um die fest- gestellten Oberflächenmerkmale interpretieren zu können. Die Herangehensweise der gesam- ten Arbeit erweist sich also als theoretisch-empirische. Im Kapitel 5 findet sich schließlich ei- ne Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse der Analysen." (Textauszug)

[428-L] Maier, Jürgen: Die Fernsehdebatten im US-Präsidentschaftswahlkampf 2004: Inhalt - Nutzung - Wahrneh- mung - Wirkung, in: Torsten Oppelland, Werner Kremp (Hrsg.): Die USA im Wahljahr 2004, Trier: Wissenschaftl. Verl. Trier, 2005, S. 47-62, ISBN: 3-88476-790-9 (Standort: UB Kaiserslau- tern(386)-45/325/180/24) 240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Live im Fernsehen übertragene Diskussionen von politischen Kandidaten sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil amerikanischer Wahlkämpfe. Diesen Fernsehdebatten wird ein großes Wirkungspotential zugeschrieben. Am Beispiel des US-Präsidentschafts- wahlkampfes 2004 untersucht der Beitrag die Frage nach der Wirkung der TV-Duelle und stellt Anmerkungen zu Format, Inhalt und Verlauf von Fernsehdebatten vor. Die drei TV- Duelle zwischen George W. Bush und Senator John Kerry werden detailliert analysiert; empi- rische Daten zur Nutzung und Wahrnehmung der Fernsehdebatten durch die US-Amerikaner werden vorgestellt. Dabei steht vor allem die Frage im Vordergrund, wie die Fernsehdebatten sich auf die Wahlentscheidung der Amerikaner ausgewirkt haben. Die Schätzungen diesbe- züglich unterscheiden sich von denen früherer TV-Duelle. Messprobleme und ein adäquater Wirkungsbegriff behindern die Würdigung von Debatteneffekten. Die Verstärkung politischer Orientierungen wird allgemein nicht als Debatteneffekt in der Wirkungsforschung angesehen, obwohl dies ein Faktor ist, der sehr wohl über Sieg und Niederlage bei Wahlen entscheiden kann. Angesichts zunehmender Bedeutung von Fernsehdebatten als Wahlkampfinstrument in den westlichen Demokratien ist eine systematischere und methodisch angemessenere Erfor- schung von Debatteneffekten dringend geboten. (ICH)

[429-L] Maier, Michaela; Tenscher, Jens (Hrsg.): Campaigning in Europe - campaigning for Europe: political parties, campaigns, mass media and the European parliament elections 2004, (Medien : Forschung und Wissenschaft, Bd. 12), Münster: Lit Verl. 2006, 407 S., ISBN: 3-8258-9322-7 (Standort: UB Siegen(467)-05ZZA368629)

INHALT: "In June 2004 the sixth direct election of the European Parliament took place. These 'founding elections' were supposed to give a remarkable kick-off for an expanded European Union and to strengthen the still fragile European community. However, an all-time low voter turnout indicated that the elections barely evoked public attention and failed to mobilize vot- ers. In this volume political scientists and communication scholars from almost all EU mem- ber states and the USA investigate - in country chapters and comparatively - the political par- ties' campaigns, mass media's election coverage, citizens' engagement, and the short- and long-term effects of the European integration process." (author's abstract). Contents: Markus Steinbrecher & Sandra Huber: European Elections' Turnout from 1979 to 2004 (15-30); Ralph Negrine: The Long Road to Professionalisation: Campaigning in Europe vs. Cam- paigning for Europe (31-44); Silke Adam & Barbara Berke!: Media Structures as an Obstacle to the Europeanization of Public Spheres? Development of a Cross-National Typology (45- 66); Pontus Odmalm: Between Absence and Populism: The British 2004 EP Election (67-80); Tom Moring: Between Medialization and Tradition: Campaigning in Finland in a Longitudi- nal Perspective (81-100); Anders Esmark & Mark Orsten: Halfway there? The Danish 2004 European Parliament Campaign (101-118); Jens Tenscher: Low Heated and Half-Hearted: The 2004 European Parliament Campaign and Its Reception in Germany (119-140); Patrick Dumont & Philippe Poirier: European Elections in Luxembourg: A Case of Second-Order Campaigning (141-154); Carlos Jalali: A Yellow Card for the Government, Offside for Euro- pean Issues? The European Elections of 2004 in Portugal (155-170); Athanassios N. Samaras & Giorgos Ken tas: Campaigning under the Shadow of the Annan Plan: The 2004 EP Elec- tions in Cyprus (171-190); Lars W. Nord & Jesper Strömbäck: Game is the Name of the Fra- me: European Parliamentary Elections in Swedish Media 1995-2004 (191-206); Claes H. de Vreese: Continuity and Change: The 2004 European Elections in the Netherlands (207-218); Petr Kopacek: More or Less Europe: Media Coverage of European Parliamentary Elections in soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 241 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

the Czech Republic (219-236); Agnes Simon: Two Hungaries? European Parliamentary Elec- tions and Their Media Coverage in Hungary (237-250; Radoslava Brhlikovci, Maria Kocne- rova & Tatiana Tökölyova: Europe Stays Distant: Media Coverage and Voting in the Euro- pean Parliamentary Elections in Slovakia (251-260); Rosa Berganza & Javier Beroiz: The In- fluence of the March 11th Madrid Bombings on the 2004 European Campaign in Spain: An Analysis of Television News (261-276); Nicolas Demertzis: Europe on the Agenda? The Greek Case (277-294); Andrew Paul Williams & Lynda Lee Kaid: Media Framing of the Eu- ropean Parliamentary Elections: A View from the United States (295-306); Pascal Delwit: The 2004 European Elections in Belgium: An Election That Went by Unnoticed (307-322); Peter Filzmaier: Campaigning and Media in Austria: Lessons to be Learned from the 'HPM Phenomenon' in the European Parliamentary Elections (323-338); Jacques Gerstlé, Raul Magni-Berton & Christophe Piar: Media Coverage and Voting in the European Parliamentary Elections in France 2004 (339-352); Michaela Maier & Jürgen Maier: Let Us Entertain You! Perception and Evaluation of the European Election Campaign Spots 2004 in Germany (353- 370); Wojciech Cwalina, Andrzej Falkowski & Pawel Koniak: Advertising Effects: Polish Elections to the European Parliament (371-386); Mart Raudsaar & Külli-Riin Tigasson: The European Parliament Elections in Estonia 2004: Party Spots and the Effects of Advertising (387-407).

[430-L] Massing, Peter (Hrsg.): Mediendemokratie: eine Einführung, (Uni Studien Politik), Schwalbach: Wochenschau Verl. 2004, 121 S., ISBN: 3-89974-079-3

INHALT: Politik-, Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaftler skizzieren den Struktur- wandel im Verhältnis von Massenmedien und politischen Akteuren. Im Mittelpunkt steht die kritische Überprüfung der These von der 'Mediendemokratie' oder 'Mediokratie' (6), nach der diese ihre traditionelle Beobachterrolle immer mehr verlassen und selbst zu Akteuren und zu Instrumenten medial inszenierter politischer Prozesse werden. Neben Grundfragen zu Er- scheinungsformen der Mediendemokratie, Konstruktion von Medienrealität sowie politischer Medienwirkung und Partizipation widmen sich die Autorinnen und Autoren in weiteren Bei- trägen dem Verhältnis von Parteien sowie Verbänden und Medien. (ZPol, NOMOS). Inhalts- verzeichnis: Peter Massing: Einleitung (5-9); Christoph Bieber: Bausteine der Mediendemo- kratie (10-33); Barbara Pfetsch/ Dejan Perc: Die Medien als Akteure und Instrumente im poli- tischen Prozess - Mediatisierung und Inszenierung von Politik (34-49); Klaus Detterbeck: Parteiendemokratie in der Mediengesellschaft (50-66); Sigrid Koch-Baumgarten: Verbände und Medien - 'Widerspenstiges' in der Debatte um die Mediendemokratie (67-93); Markus Gloe: Mehr Demokratie durch die Neuen Medien? (94-108); Markus Gloe: Politische Infor- mationsportale im Internet (109-116).

[431-L] Matzker, Reiner; Reinecke, Siegfried (Hrsg.): Medienwissenschaft: T. 7, Öffentlichkeit, Partizipation, Politische Kultur, (Jahrbuch für Inter- nationale Germanistik : Reihe C: Forschungsberichte, Bd. 8), Bern: P. Lang 2005, 164 S.

INHALT: Angesichts von einschneidenden Veränderungen der politischen Kommunikation in den letzten Jahren (und Jahrzehnten), die maßgeblich durch Digitalisierung und Globalisie- rung des Mediensystems verursacht wurden, versuchen die Autoren die Folgen für die Demo- 242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

kratie, insbesondere deren partizipative Dimension zu eruieren. Dazu werden die Themenfel- der politische Kultur, Kulturpolitik und Öffentlichkeit bearbeitet. (ZPol, NOMOS). Inhalts- verzeichnis: Bernd Hüppauf: Vorwort (7-10); Reiner Matzker / Siegfried Reinecke: Einlei- tung (11-14); Sigrun Anselm: Kann man sich von der Politik noch mehr wünschen, als von ihr verschont zu bleiben? (15-20); Rüdiger Hentschel: "Aufklärung und Aktion" - Randbe- merkungen zur Aktualität eines Konzeptes direkter Demokratie (21-26); Reiner Matzker: Kompetenz oder Hypostase? Mediensystem, Bildungskultur und Kulturpolitik (27-70); Sieg- fried Reinecke: Partizipation durch direkte Demokratie und die Transformationen der politi- schen Kultur (71-80); Volker Mittendorf: Beteiligungsmuster bei Bürgerentscheiden - Positi- ve Effekte auf die politische Kultur? (81-94); Karin Jöns: Europäische Demokratie in der Praxis (95-98); Reinhard Loske: Die Ästhetik der Ökologie - Umweltpolitik wird mehr und mehr zur Kulturpolitik (99-102); Narciss Göbbel: "Wir brauchen nur Geld, die Kultur machen wir dann. "Oder: Kultur muss man nur wollen (103-106); Volker Marwitz: Kann und darf deutsche Kulturarbeit im Ausland zur demokratischen Willensbildung beitragen? Zur Arbeit der Goethe-Institute Inter Nationes (107-110); Ursula Dreyer: Politische Kultur der zivilge- sellschaftlichen Prozesse. Das Beispiel Attac (111-114); Gerd G. Kopper: Internet-Dienste und demokratische Kultur - Plädoyer für eine kritische Perspektive (115-124); Viktor Kitt- lausz: Zwischenräume des Antwortens - Überlegungen zu Technik, nicht-intendierten Hand- lungsfolgen und öffentlichen Aufmerksamkeiten (125-146); Klaus Hansen: Nicht das Erreich- te zählt, das Erzählte reicht ... Kommunikation als Verblödung. Eine Polemik (147-156).

[432-L] Maurer, Marcus: Wie Phoenix aus der Asche: fünf Gründe, warum Angela Merkel neuerdings so beliebt ist - und es vielleicht nicht lange bleibt, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 3, S. 131-134 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: Im Januar 2005 war die CDU-Vorsitzende Angela Merkel eine vergleichsweise unbe- liebte Politikerin. Ausweislich des von der Forschungsgruppe Wahlen erstellten Politbarome- ters hat sich ihr Beliebtheitsgrad im Laufe eines Jahres "quasi verzehnfacht". Der Beliebt- heitsanstieg erfolgte in drei Schritten: a) bei der Wahl zur Kanzlerkandidatin, b) in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl und c) nach dem Amtsantritt als Bundeskanzlerin. Der Bei- trag versucht, den Popularitätsgewinn mit Hilfe von Erkenntnissen aus der Kommunikations- wissenschaft und der politischen Psychologie zu erklären. Dabei werden 5 Faktoren heraus- gearbeitet und erläutert: 1. die Tendenz der Medienberichterstattung, 2. die Erwartungen der Wähler/innen, 3. die Themen der ersten Regierungswochen, 4. die Wirtschaftslage und die Wahrnehmung durch die Bevölkerung, 5. die große Koalition. Die Beliebtheit von Politikern ist von äußeren Faktoren abhängig, nur begrenzt durch eigene Handlungen beeinflussbar und bietet daher eine Momentaufnahme mit geringer Halbwertzeit. "Die erste sachpolitische Ent- scheidung, die in den Medien auf Widerstand stößt, kann den Medientenor und in der Folge die Bevölkerungsmeinung innerhalb weniger Wochen kippen." (UN)

[433-L] Merz, Manuel; Rhein, Stefan; Vetter, Julia: Wahlkampf im Internet: Handbuch für die politische Online-Kampagne, (Public Affairs und Politikmanagement, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2006, 270 S., ISBN: 3-8258-9262-X (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-01OZJ1819) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 243 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Die Verfasser legen ein praxisorientiertes Handbuch vor, das auf Beobachtungen, Re- cherchen und Interviews mit deutschen und amerikanischen Wahlkampfbeobachtern und - praktikern basiert. Eingangs werden die Grundlagen eines strategisch ausgerichteten Online- Wahlkampfs formuliert. Politikerhomepages werden untersucht und potenzielle Zielgruppen eines Online-Wahlkampfs identifiziert. Im Folgenden werden Grundtypen der Kampagnenor- ganisation dargestellt und Erfahrungen aus den USA zur Finanzierung und Integration einer Online-Kampagne referiert. Zudem wird gefragt, was bei der Übertagung von Wahlkampfin- strumenten aus den USA nach Deutschland zu beachten ist. Es schließt sich ein detaillierter Überblick über die wichtigsten Internetanwendungen an (E-Mails, Newsletter, Downloads, Blogs, Foren und Chats, Animationen, Streaming). Wie Online-Kampagnen in der Praxis umgesetzt werden können, wird anhand von Beispielen vor allem aus den USA gezeigt. Ab- schließend werden Hinweise zur Planung und Durchführung einer eigenen politischen Onli- nekampagne gegeben. (ICE2)

[434-L] Meyer, Thomas: Populismus und Medien, in: Frank Decker (Hrsg.): Populismus : Gefahr für die Demokratie oder nützliches Korrektiv?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 91-96, ISBN: 3-531-14537-1 (Standort: USB Köln(38)-33A1972)

INHALT: Die zunehmende Mediatisierung von Politik ist durch das Zusammenwirken der kom- plementären Teilsysteme von Selektionslogik und Präsentationslogik gekennzeichnet. Profes- sionelle Selbstmediatisierung der Politik nach den Regeln theatraler Inszenierungslogik wird qualitativ und quantitativ zu einer der Hauptaktivitäten des politischen Systems. Kommunika- tionsinstrumente einer solchen Inszenierung sind mediengerechte Theatralisierung, Event- Politik, Image-Politik und symbolische Scheinpolitik. Die Folge ist eine Entdifferenzierung des politischen Kommunikationsprozesses, die diesen zwangsläufig in die Nähe populisti- scher Strategien führt ("struktureller Populismus"). Diese Entwicklung bringt den Typ des "Schauspieler-Politikers" hervor. Die politische Dominanz des Massengeschmacks führt zur Herrschaft des Mediokren - legitim erscheint, was mehrheitsfähig ist. Populäre Inszenie- rungskunst und populistische Mobilisierungsstrategien können fließend ineinander überge- hen. Umstritten ist, ob der Populismus tatsächlich eine Gefahr für die Demokratie darstellt oder in Gestalt eines "Denkzettels" eher eine positive Funktion wahrnimmt. (ICE)

[435-L] Müller, Kurt: Religiöse und zivilreligiöse Rhetorik amerikanischer Präsidenten, in: Torsten Oppelland, Werner Kremp (Hrsg.): Die USA im Wahljahr 2004, Trier: Wissenschaftl. Verl. Trier, 2005, S. 119-133, ISBN: 3-88476-790-9 (Standort: UB Kaiserslautern(386)-45/325/180/24)

INHALT: Religiöse Rhetorik hat in der amerikanischen Geschichte eine lange Tradition. Der Beitrag zeigt anhand einer Reihe von historischen Beispielen von Inaugurationsreden und Kriegsbotschaften von US-Präsidenten die Kontinuitätslinien dieser Rhetorik auf und be- leuchtet die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen und Hintergründe der religiösen Rheto- rik in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten. Dabei geht es darum, die typologische Denkweise der Puritaner aufzudecken, die entscheidend dazu beigetragen hat, die rhetorische Figur Amerika zu etablieren, ein Konglomerat an Glaubensformeln, öffentlichen Symbolen und Ritualen, das als einheits- und konsensstiftende Fiktion eine außerordentliche Wirkmäch- 244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

tigkeit entfaltet hat. Die Verbindung von religiösen und zivilreligiösen Elementen hat den na- tionalen Selbstmythos der Vereinigten Staaten nachhaltig geprägt. Im weiteren Verlauf wird unter dem Stichwort Chiliasmus und Millennialismus verdeutlicht, wie sehr die religiöse Sprache George W. Bushs in der rhetorischen Kontinuität des nationalen Selbstdiskurses steht und warum ihn dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt fast unschlagbar macht. (ICH)

[436-L] Nonhoff, Martin: Politischer Diskurs und Hegemonie: das Projekt "Soziale Marktwirtschaft", Bielefeld: transcript Verl. 2006, 422 S., ISBN: 3-89942-424-7

INHALT: "Wie entstehen dominante politische Sprach- und Denkmuster und wie hängen sie mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen zusammen? Diesen Fragen nach dem Funktionie- ren diskursiver Hegemonien will der vorliegende Band unter der Verknüpfung von Politik- und Diskurswissenschaft auf den Grund gehen. Anhand der Untersuchung des hegemonialen Projekts 'Soziale Marktwirtschaft' werden die politisch-diskursiven Charakteristika und Stra- tegien erfolgreicher Hegemonien rekonstruiert. Zudem veranschaulicht die exemplarische Analyse des westdeutschen wirtschaftspolitischen Diskurses der Nachkriegsjahre, wie die Po- litikwissenschaft von diskurswissenschaftlicher Forschung profitieren kann." (Autorenreferat)

[437-L] Notarp, Ulrike: Die deutsche politische Rede: eine exemplarische kultur- und diskurstheoretische Untersu- chung anhand ausgewählter Reden von J. Rau, G. Schröder, K. Wowereit, J. Fischer, E. Stoiber, F. Merz und R. Koch, (Veröffentlichungen des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wroclaw, Bd. 16), Wroclaw 2005, 109 S., ISBN: 83-229-2600- 6 (Standort: Herder Inst. Marburg(Mb50)-06.2766; Graue Literatur)

INHALT: Die Untersuchung versteht sich als Pilotstudie zur Analyse der deutschen politischen Kultur. Gegenstand der Diskursanalyse sind zehn Parlamentsreden prominenter westdeut- scher Politiker aus den Jahren 2000 bis 2003. Der in diesen Reden repräsentierte deutsche In- terdiskurs und der deutsche politische Spezial-Diskurs werden anhand folgender Diskurskate- gorien rekonstruiert: kulturelle Werte, Kollektiv- und Diskurssymbole, Ereigniskonstrukte, Normative, Stereotype, Oppositionen, Vergleiche. Die Untersuchung identifiziert die zentra- len Komponenten des westdeutschen Wertekanons und zeigt, mit welchen Kollektivsymbolen zusammen die Werte den westdeutschen Interdiskurs steuern. Zudem wird anhand der Analy- se von Normativen und Stereotypen sichtbar, wie der westdeutsche "Bereich des Normalen" aussieht. Die Untersuchung der Oppositionen zeigt, dass die westdeutsche Redeweise insge- samt sehr differenziert ist. (ICE2)

[438-L] Pfeiffer, Thomas: Eine Schnellstraße zum Volk: die Internationale des Online-Rechtsextremismus, in: Thomas Greven, Thomas Grumke (Hrsg.): Globalisierter Rechtsextremismus?: die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 160-180, ISBN: 3-531- 14514-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006-3103) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 245 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Der Beitrag zur Struktur des globalisierten Rechtsextremismus diskutiert den seit den 1980er Jahren immer größer werdenden Stellenwert des Internets für den internationalen Rechtsextremismus. Die Präsenz in digitalen Welten ist inzwischen auch für Rechtsextremis- ten zur Selbstverständlichkeit geworden und das Internet zum zentralen Element im Medien- mix dieser Szenen. Die Durchlässigkeit von Diskurs- und Marktgrenzen, die hervorragenden Kommunikationsmöglichkeiten und die Möglichkeit, nationalstaatliche Rechtsnormen (z.B. in Deutschland) zu umgehen, machen das Internet gerade für Rechtsextremisten besonders attraktiv. Anhand einer Reihe von Beispielen zeichnet der Autor die 'Internationale des Onli- ne-Rechtsextremismus' im internationalen Kontext nach und analysiert dabei den wichtigen Stellenwert des Internets für die globale Erlebniswelt Rechtsextremismus: (1) die Domain 'Stromfront', (2) die Domain VHO in Belgien, (3) das Internet-Portal 'Altermedia.info', (4) die Internet-Seite 'NSDAP/AO aus den USA sowie (5) die Seite 'skrewdriver.net' des militanten Kern des rechtsextremistischen Flügels der Skinhead-Szene. (ICG2)

[439-L] Rademacher, Lars (Hrsg.): Politik nach Drehbuch: von der Politischen Kommunikation zum Politischen Marketing, (Politik - Kommunikation - Management, 2), Münster: Lit Verl. 2005, 234 S., ISBN: 3-8258- 7899-6

INHALT: Der Band trägt der wachsenden Professionalisierung in der politischen Kommunikation Rechnung und leuchtet die Übergänge zwischen politischer Kommunikation und politischem Marketing aus. Teils geht es um theoretisch orientierte Fragestellungen etwa zum Topos von der Inszenierung des Politischen, teils um konkrete Handlungsorientierungen anhand von Fallbeispielen. Weitere Themen sind Medienethik, Wahlkampfstrategien und Public Affairs. In zwei Beiträgen wird ein Einblick in die Praxis der Kommunikationsberatung in England und Italien geboten. Gemeinsam ist den Beiträgen 'der Glaube an die Planbarkeit des politi- schen Kommunikationsprozesses - sei es als ex post betrachtete Politische Kommunikation oder als ex ante geplantes Politisches Marketing'(11). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Arne Schröder: Politik als Inszenierung. Eine kritische Betrachtung,(13- 29); Tissy Bruns: In- szenierungstendenzen der Politik. Eine journalistische Perspektive auf Risiken und Neben- wirkungen (30-36); Ronald Uden: Der Zweck heiligt die Medien. Politische Inszenierung aus ethischer Sicht (37-51); Lars Rademacher: Politik als Autorschaft. Bemerkungen zu einem al- ternativen Erklärungsmodell politischen Kommunizierens (52-61); Tobias Kahler: Reformen als Weg aus der Parteienkrise? Der Weg zu einer neuen politischen Kultur (62-74); Dirk Motz: Warum Medien den Sofortismus und Politiker nicht jeden Schnickschnack mitmachen sollten (75-86); Dominik Meier: Public Affairs als Markenzeichen einer neuen Politikbera- tungskultur (87-96); Markus Karp, Udo Zolleis: Politisches Marketing für moderne Wahl- kampfstrategien, (97-109); Marco Althaus: Über und unter der Gürtelline. Negative Cam- paigning und die professionelle Ethik des Angriffs (110-137); Marco Casanova, Lars Rade- macher: People Branding. Personalisierungsstrategien im Wahlkampf - ein Interview (138- 150); Thorsten Lützler: Government Communications und Lobbying in Großbritannien. Re- gularien und Skandale im Zeichen der New Labour-Spindoctors (151-173); Antonio Sicurez- za: Doing It the Italian way: Public Affairs and Local Public Consent (174-181); Ralph Kray: Verlautbarungssystem Gesundheit. Die Zumutbarkeit politischer und anderer Kommunikation im Sozial- und Gesundheitswesen (182-205); Lars Rademacher: Kinderkrankheiten der Re- formkommunikation. Oder: Die Verfertigung des Gedankens beim Reformieren (206-211); 246 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Alexander Bilgeri, Matthias Wellmann: Chancen und Grenzen des Internets in der politischen Kommunikation (212-227).

[440-L] Ryu, Jee-Tai: Die Rolle des Staates in der Telekommunikation, in: Verwaltungsarchiv : Zeitschrift für Ver- waltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungspolitik, Bd. 97/2006, H. 3/4, S. 541-572 (Stand- ort: USB Köln(38)-Fa118; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der neoliberale politische Wille in der heutigen Verwaltungsumgebung ist, dass die Verwaltung ihre traditionellen Aufgaben nicht mehr selbst wahrnimmt, sondern auf die Ge- sellschaftsebene (Private, insbesondere Privatunternehmen) überträgt. Dahinter steht das Pa- radigma eines sog. "schlanken Staats", der möglichst viele Aufgaben von Privaten im Rah- men der Privatautonomie erfüllen lässt. Die wirtschaftliche Betätigung durch die Privatwirt- schaft unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten soll - so die These - effizienter als dieje- nige durch die öffentliche Hand sein. Darüber hinaus ist die steigende Finanznot der öffentli- chen Haushalte einer der wichtigsten Gründe für die Privatisierung von Staatsaufgaben. Die- ses Konzept wird auch mit den Stichworten "Privatisierung" und "Deregulierung" umschrie- ben. Vor diesem allgemeinen Hintergrund untersucht der Beitrag den Bereich der "Tele- kommunikationsdienstleistungen". Seit Anfang der 1990er Jahre werden die bisher auf staat- licher Ebene erbrachten Telekommunikationsleistungen verstärkt durch private Unternehmen angeboten. Der Autor geht am Beispiel Deutschlands und Koreas der Frage nach, welche Rol- le der öffentlichen Hand bei dieser Entwicklung noch vorbehalten sein sollte. Der Diskussi- onsstand lässt sich kaum systematisch beurteilen. Deshalb wird das Telekommunikationsrecht insgesamt als ein "werdendes" Rechtsgebiet bezeichnet. (ICA2)

[441-L] Sarcinelli, Ulrich: Politische Kommunikation in Deutschland: zur Politikvermittlung im demokratischen Sys- tem, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 329 S., ISBN: 3-531-14370-0 (Standort: UB Bonn(5)-2005-9408)

INHALT: "Mehr als je zuvor erweist sich politische Kommunikation in der modernen Medienge- sellschaft als ein zentraler Kompetenzbereich. Das gilt für demokratische Politik, für Politik- management und Politikberatung und nicht zuletzt auch für die wissenschaftliche Beschäfti- gung mit der kommunikativen Dimension des Politischen wie auch mit der politischen Di- mension des Kommunikativen vor allem in der Politikwissenschaft und in den Kommunikati- onswissenschaften. Der Band bietet eine systematische Gesamtschau der Politikvermittlungs- probleme im demokratischen System Deutschlands. Thematisiert werden dabei: Demokratie- und kommunikationstheoretische Grundfragen (Öffentlichkeit und Vertraulichkeit, Legitima- tion und Präsentation, Darstellungspolitik und Entscheidungspolitik), Kommunikationsprob- leme im parlamentarischen Regierungssystem (Bürger und politische Eliten, Parteien und Wahlen, Parlament und Öffentlichkeit, Regieren und Repräsentieren) sowie Fragen zum Zu- sammenhang von Demokratieentwicklung und politischer Kommunikation in Deutschland (Demokratieentwicklung und Medienpolitik, Demokratisches System und Kommunikations- kultur)." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 247 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[442-L] Scheuer, Andreas: Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns, Norderstedt: Books on Demand 2005, 294 S., ISBN: 3-8334-2441-9 (Standort: UB Erlangen(29)-H002005A10913)

INHALT: "Den methodischen Rahmen dieser Untersuchung bildet die Ökonomie politischer Kommunikation vor dem Hintergrund der Erfolge der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Wertprämissen, Erkenntnisinteressen und Theorieannahmen werden auf der weltanschauli- chen Grundlage einer Partei beschrieben, die den Bürger als politischen Souverän betrachtet, der unter Zeit- und Wettbewerbsdruck sowie bei hohem Risiko begründete politische Ent- scheidungen zu treffen hat, diese Entscheidungen aber nicht allein aus einem- purem Eigen- nutz trifft, sondern unter Wahrung von Werten, Grundeinstellungen und Traditionen. Die Ar- beit versucht auf deskriptiv-analytischem Wege Rahmenbedingungen der politischen Kom- munikation und deren Erfolgsfaktoren zu rekonstruieren." (Autorenreferat)

[443-L] Scholz, Stefan: Internet-Politik in Deutschland: vom Mythos der Unregulierbarkeit, (Medien und Politik, 25), Münster: Lit Verl. 2004, 352 S., ISBN: 3-8258-7698-5

INHALT: Das Organisationsprinzip des Internets, die Verknüpfung einer Vielzahl autonomer Teilnetze zu einem Ganzen ohne zentrale Regelungsinstanz, erschwert die Regulation und Manipulation auf technischer Ebene. Im Zuge der Interneteuphorie wurde dieses Prinzip der unbegrenzten und ungesteuerten Teilnahme auch auf die Ebene der Inhalte übertragen, denn jeder kann zu jeder Zeit mit geringem Aufwand Inhalte im Internet publizieren. In der Folge machte die Idee vom anarchischen, unregulierbaren Internet die Runde. Scholz zeigt für die Bundesrepublik, dass dies lediglich ein Mythos ist und der Staat durchaus über die Mittel ver- fügt, das Internet und seine Entwicklung zu beeinflussen und diese Mittel auch einsetzt. Die empirische Analyse staatlicher Aktivitäten im Bereich der Internetpolitik auf der Ebene der Anwendungen erfolgt in einem Dreischritt. Der erste Abschnitt dient einer kurzen Darstellung der Entwicklung des Internets sowie einer Betrachtung der ersten deutschen Internet-Gesetze, des Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetzes und des Mediendienste-Staatsver- trages der Länder von 1997. Der zweite Abschnitt enthält eine Darstellung der Akteure und ihrer Zielsetzungen. Dazu gehören in erster Linie staatliche Organe, Parteien, Lobby- und PR- Vertreter sowie die Rolle der EU und internationaler Institutionen. An ausgewählten Beispie- len werden im dritten Teil Bereiche und Maßnahmen untersucht, mit denen staatliche Akteure regulierend aktiv werden. Die Auswahl der Beispiele erstreckt sich dabei in erster Linie auf die Bereiche E-Commerce, Sicherheit im Internet und die digitale Spaltung der Gesellschaft. Dazu zählen so prominente Fälle wie die Urheberrechtsdiskussion, die Debatte um die Be- steuerung des Internethandels, staatliche Überwachung oder Jugendschutz im Internet. (ZPol, NOMOS)

[444-L] Schröder, Arne: Politik als Inszenierung: eine kritische Betrachtung, in: Lars Rademacher (Hrsg.): Politik nach Drehbuch : von der Politischen Kommunikation zum Politischen Marketing, Münster: Lit Verl., 2005, S. 13-29, ISBN: 3-8258-7899-6

248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: In neueren Forschungsarbeiten zu politischer Kommunikation und Öffentlichkeit wer- den verstärkt die Schlagworte "Inszenierung" und "Theatralisierung" verwendet und es wird von einem Wandel zur "Mediendemokratie" und einer "Amerikanisierung der Politik" ge- sprochen. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und welche Modelle damit verbunden sind, wird im vorliegenden Beitrag kurz beleuchtet. Es werden Arbeiten zum Verhältnis von Politik und Inszenierung verglichen, ihre Annahmen und Voraussetzungen betrachtet und da- nach gefragt, ob es legitim ist, von einer Inszenierung des Politischen zu sprechen. Der Autor erläutert zunächst die grundlegenden Modelle von politischer Öffentlichkeit und ihrem Ver- hältnis zu den Medien. Da die politische Inszenierung mit einem Unterhaltungsanspruch ver- bunden ist, stellt er neben der theatralischen Inszenierung ferner die Konzepte der "Erlebnis- gesellschaft" und des "Politainments" vor. Er stellt insgesamt fest, dass eine Reihe von For- schungsarbeiten zur Inszenierung auf fragwürdigen Grundannahmen oder einer zu starken Verallgemeinerung beruhen. Seiner Kritik der vorgestellten Konzepte folgen eine Zusammen- fassung sowie einige Fragestellungen für eine vertiefende Untersuchung des Inszenierungspa- radigmas. (ICI2)

[445-L] Seidel, Maximilian: Political Marketing: Explananda, konstituive Merkmale und Implikationen für die Gestal- tung der Politiker-Wähler-Beziehung, (Strategisches Management, Bd. 2), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 383 S., ISBN: 3-631-54018-3 (Standort: ULB Münster Sozialwiss. Zweigbibl.(6A)- MF3230/3)

INHALT: "Aufgrund der in der Bundesrepublik Deutschland seit Beginn der 90er Jahre anhalten- den Politikverdrossenheit und einer allgemein konstatierten Amerikanisierung bundesdeut- scher Wahlkämpfe, rückt das Phänomen Political Marketing zunehmend in den Mittelpunkt des medialen und wissenschaftlichen Interesses. Wie diese Untersuchung jedoch zeigt, ist sowohl aus marketing- als auch aus politikwissenschaftlicher Sicht die zentrale Frage Was ist Political Marketing? bislang noch nicht beantwortet worden. Nach einem Überblick über die Explananda des Marktbearbeitungssystems geht der Autor daher der Frage nach seinen kon- stitutiven, wesensbildenden Merkmalen nach. Vor diesem Hintergrund entwickelt er eine Theorie der nachfragerorientierten Beziehungsgestaltung zwischen Politikern und Wählern. Die Argumentationslogik basiert dabei auf der Neuen Institutionenökonomik, die Untersu- chungsmethode orientiert sich an der deduktiv-nomologischen Methode." (Autorenreferat)

[446-F] Seifert, Markus, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Vowe, Gerhard, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Morgenröte der Demokratie? Selektive Mobilisierung zu politischen Kommunikations- aktivitäten durch Internetnutzung (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Projekts "Politische Online-Kommunikation")

INHALT: Ausgangspunkt des Vorhabens bildet die These, das Internet könne die Bürger zur Kommunikation über Politik mobilisieren, so z.B. zu einer intensiveren Information durch Medien, wie Internet und Fernsehen, zu häufigeren Gesprächen über Politik und zu stärkerer Partizipation, wie Demonstrationen. Es lassen sich empirische Belege dafür anführen, dass sich in der Tat nach dem Hinzukommen des Internets zum Kommunikationsrepertoire der Bürger deren politische Kommunikation in einigen Aktivitäten intensiviert. Damit wird der Vortrag in einen demokratiepraktischen Kontext gerückt: Wir leben in einer Demokratie, aber soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 249 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

in wieweit bietet das Internet neue Chancen einer Mobilisierung zu aktiver politischer Kom- munikation? Denn die zentralen Fragestellungen des Vorhabens sind nun: Handelt es sich hierbei um generelle Effekte, welche für die gesamte Bevölkerung gelten oder existieren die- se mobilisierenden Effekte nur in einigen Bevölkerungsteilen? Führt das Internet bei der In- tensivierung der politischen Kommunikation zu einer weiteren Art der "Digitalen Spaltung"? Im Mittelpunkt der theoretischen Diskussion des Vorhabens stehen deshalb die aktuellen Entwicklungen der Digitalen Spaltung, der Verteilung und Nutzung von Netzzugängen in der Bevölkerung und weiterführend der Faktoren, die eine ungleich intensive politische Kommu- nikation der Bürger bedingen. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienfor- schung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[447-L] Seifert, Markus: Neue Demokratie durch das Internet?: zum Einfluss des Netzes auf die bürgerschaftliche politische Kommunikation, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 2, S. 48-59

INHALT: "Anhand empirischer Daten aus dem DFG-Forschungsprojekt 'Politische Online- Kommunikation' an der TU Ilmenau wird die These überprüft, das Internet könne Bürger zur Kommunikation über Politik mobilisieren. Ausgehend von einem grundsätzlichen Wirkungs- zusammenhang zwischen der Nutzung des Internets und der individuellen politischen Kom- munikation wird angenommen, dass dieser Effekt bei Bevölkerungsgruppen mit höherer Bil- dung stärker auftritt als in Gruppen mit niedrigerer Bildung. Eine Mobilisierung kann anhand der vorliegenden Daten nur bei höher Gebildeten nachgewiesen werden und legt für den Aus- schnitt der politischen Kommunikation eine weitere 'Digitale Spaltung' der Gesellschaft na- he." (Autorenreferat)

[448-L] Sieber, Irmgard: Selbstdarstellung von politischen Akteuren in medialen Wahlkampfauftritten: ein Beitrag zur Erforschung von Selbstdarstellungsformen in Fernsehinterviews und -diskussionen, (Medienforschung, Bd. 14), Regensburg: Roderer 2005, 323 S., ISBN: 3-89783-488-X (Standort: B d. Friedrich-Ebert-Stiftung(BO133)-A05-06221)

INHALT: "In dieser Arbeit werden die von politischen Akteuren in Fernsehinterviews und - diskussionen eingesetzten Selbstdarstellungstaktiken untersucht. Die Entwicklung eines Ka- tegoriensystems zur Analyse dieser Präsentationstechniken stand im Mittelpunkt der Untersu- chung. Das Codesystem wurde anhand von bereits existierenden Taxonomien und dem vor- handenen Untersuchungsmaterial konzipiert. Mit dem elaborierten Kategoriensystem erfolgte eine systematische Inhaltsanalyse der eingesetzten Selbstdarstellungsformen. Dabei war es das Ziel, die verwendeten Taktiken unter verschiedenen situativen Bedingungen zu untersu- chen (Genre: Interview versus Diskussion, zeitliche Entfernung zur Wahl: wahlnahe versus 250 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

wahlferne Sendungen, Fernsehsender: private versus öffentlich-rechtliche Sender; Frageart: kritische versus offene Fragen). Weiterhin wurde mit Hilfe einer Clusteranalyse untersucht, welche Kombinationen von Taktiken sich beobachten lassen. Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, ob sich Unterschiede zwischen Parteienzugehörigkeit und Geschlecht der Po- litiker finden lassen. Als Analysematerial dienten 40 Interviews bzw. Diskussionsrunden, die im Bundeswahlkampf 2002 ausgestrahlt wurden. Das Datenmaterial umfasst insgesamt 109 Politiker. Die Selbstdarstellung der Politiker unterscheidet sich hinsichtlich der Genres hoch signifikant. Das politische Fernsehinterview wird von Politikern vorwiegend zum assertiven Selbstbildaufbau genützt. Gleichzeitig werden zum Selbstbildschutz vermehrt defensive Tak- tiken verwendet. In Diskussionen wird hingegen auf eine offensive Präsentation gesetzt. Auch die zeitliche Entfernung zur Wahl hat einen Einfluss auf die Darstellung des Politikers. In wahlnahen Sendungen bevorzugt der Akteur eine offensive Darstellung. Assertive Strategien werden vorwiegend in wahlfernen Sendungen eingesetzt. Das Selbstdarstellungsverhalten un- terscheidet sich bezüglich der unterschiedlichen Fernsehanstalten nicht voneinander. Politiker reagieren auf Kritikfragen häufiger mit offensiven Techniken als auf Stichwortfragen. Bei of- fenen Fragen werden tendenziell vermehrt assertive Taktiken beobachtet. Der Einsatz von de- fensiven Techniken wird nicht von der Art der Frage beeinflusst. Die kombinierten Taktiken lassen erkennen, dass Politiker eine Darstellung zwischen Glaubwürdigkeit und Glorifizie- rung betreiben. Es konnte kein Geschlechtsunterschied hinsichtlich der Selbstdarstellung festgestellt werden. Die Parteienzugehörigkeit hat ebenfalls keinen Einfluss auf den Einsatz von Selbstdarstellungsformen der politischen Akteure. Wie die einzelnen der neun gefunde- nen Kombinationen auf die Wählerschaft wirken, muss weiter untersucht werden." (Autoren- referat)

[449-L] Stegbauer, Christian: Positionale Netzwerkanalyse als Beispiel eines soziologischen Zugangs zur Analyse von poli- tischen Chats, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4769-4785, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Anhand einer netzwerkanalytischen Untersuchung zweier Chats, die im Anschluss an eine Ausstrahlung der Sendung Monitor stattfanden, wird die Struktur dieser Vergesellschaf- tungsform mit ihren Konsequenzen aufgezeigt. Die Analyse erfolgt unter Bezugnahme auf die Formalsoziologie und strukturalistischer Überlegungen, wie sie wesentlich von Georg Simmel, Claude Lévi-Strauss und Harrison White geäußert wurden. Es wird ein explizit so- ziologischer Zugang gewählt, der sich auf eine Analyse der sozialen Beziehungen stützt. Ge- org Simmel unterschied zwischen Form und Inhalt hinsichtlich der Wechselwirkung oder Vergesellschaftung. Obgleich Simmel die Inhalte kaum als von den Formen trennbar erachte- te, war ihm für die Soziologie vor allem die Form bedeutsam. Erst durch die 'gedankliche Ab- lösung von den Inhalten' könne die Form als gesellschaftliche Realität erfasst werden. Für ei- ne Soziologie im engeren Sinne, so Simmel, bliebe 'nur noch die Betrachtung der abstrahier- ten Formen übrig, die nicht sowohl die Vergesellschaftung bewirken, als vielmehr die Verge- sellschaftung sind.' Was die Forderung der Formalen Soziologie ist, nämlich bei der Analyse von den Inhalten abzusehen, ist nahe am Strukturalismus, so schreibt Claude Lévi-Strauss beispielsweise, dass es der Irrtum der traditionellen Soziologie gewesen sei, 'die Glieder und nicht die Beziehungen zwischenden Gliedern betrachtet zu haben.' Als zentrales Ergebnis der Untersuchung findet sich eine Zentrum-Peripherie Struktur mit isolierten Teilnehmern und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 251 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

auch in Ansätzen subgruppenartige Strukturen. Die Position des Zentrums ist erwartungsge- mäß vorwiegend von den jeweiligen Redakteuren des Beitrags besetzt. Diese Position ist durch die Menge an Anfragen überlastet. Es kommt daher nur ansatzweise zur Diskussion und zur Beantwortung von Fragen. Diskussionen werden eher innerhalb der nicht zum Zent- rum gehörenden Positionen geführt. Allein aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen und des nur kurzen Zeitfensters können nicht alle mit allen ins Gespräch kommen. Zahlreiche Fragen von Teilnehmern an die Redakteure bleiben unbeantwortet, während die Redakteure mit an- deren intensiver diskutieren." (Autorenreferat)

[450-L] Tettey, Wisdom J.: The politics of media accountability in Africa: an examination of mechanisms and institu- tions, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 3, S. 229-248 (URL: http://gaz. sagepub.com/cgi/reprint/68/3/229)

INHALT: Die Medien üben einen positiven Einfluss auf den Demokratisierungsprozess Afrikas aus, indem sie die politische Erziehung kanalisieren, eine Wächterfunktion in Bezug auf poli- tische Verantwortung einnehmen und als Foren bürgerschaftlichen Engagements dienen. Trotz all dieser Entwicklungen sehen einige Kritiker die Medien weniger positiv und weisen auf Verhaltsweisen hin, die diese als verantwortungslos, selbstsüchtig, nicht rechenschafts- pflichtig und als eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit und die Lebensfähigkeit des demo- kratischen Prozesses charakterisieren. Vor diesem Hintergrund evaluiert der Beitrag ver- schiedene Mechanismen der Medienverantwortung in Afrika und kommt zu dem Schluss, dass sie mit den Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Interessen befrachtet sind. Staatliche Mechanismen der Verantwortlichkeit sind nicht immer der Demokratie dien- lich, weil sie Gegenstand von Missbrauch sein können. Es ist daher an den Medien selbst, für die Einhaltung von Arbeitsabläufen, Verhaltensweisen und Leistungsstandards zu sorgen, die höchste professionelle Standards mit Redlichkeit und Verantwortlichkeit verbinden. (UNü- bers.)

[451-L] Thomas, Pradip: The communication rights in the information society (CRIS) campaign: applying social mo- vement theories to an analysis of global media reform, in: International Communication Ga- zette, Vol. 68/2006, Nr. 4, S. 291-312 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/4/291)

INHALT: Die Theorien sozialer Bewegungen liefern nützliche konzeptionelle und analytische Instrumente für die Untersuchung und Erforschung der globalen Medienreformbewegungen. Der Beitrag ist eine kritische Analyse der Kampagne für Kommunikationsrechte in der In- formationsgesellschaft (CRIS). Er untersucht ihre Erfolge und blinden Flecke im Lichte der Theorie sozialer Bewegungen, insbesondere der Theorie der Ressourcenmobilisierung (RMI - resource mobilization theory) und macht praktische Vorschläge, in welche Richtung sich die Kampagne bewegen sollte, um von ihrem jetzigen Punkt dahin zu gelangen, wo sie hin sollte. (Unübers.)

252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[452-L] Tutakhel, Mariam: Medienpolitik in Post-Konfliktstaaten: Beiträge zum politischen Wiederaufbau am Beispiel von Afghanistan, (INEF-Report, 83), Duisburg 2006, 44 S. (Graue Literatur; URL: http://inef.uni- due.de/page/documents/Report83.pdf)

INHALT: "Das seit Jahren anhaltende Medienengagement in Bosnien, Kambodscha und Afgha- nistan hat sein Ziel immer noch nicht erreichen können. Die von der Internationalen Gemein- schaft finanzierten Medien sind unter den Einfluss verschiedener Interessengruppen und e- hemaliger Kriegsparteien geraten und erfüllen nicht ihren Auftrag, sondern gefährden unter Umständen sogar den brüchigen Frieden. Doch wie kann man Programminhalte lokaler Me- dienorgane dem Einfluss nicht demokratisch legitimierter 'pressure groups' entziehen? In die- sem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob Medienfreiheit uneingeschränkt ein wichti- ger Aspekt der Friedenkonsolidierung sein muss, oder ob die Friedenskonsolidierung nicht sogar eine kontrollierende Rolle des Staates zum Zwecke der Konflikteindämmung erfordert. Welche konstruktive Rolle kann der Staat beim Aufbau der Medienlandschaft einnehmen? Ist die Stärkung der Zivilgesellschaft mittels unabhängiger Medien für Friedensprozesse in fragi- len Staaten konstruktiv oder destruktiv? Sollte der Aufbau von Medienlandschaften innerhalb, oder außerhalb staatlicher Strukturen verfolgt werden?" (Autorenreferat)

[453-L] Weingärtner, Christof: Kriegsrhetorik der USA: hollywoodeske Muster in der US-Außenpolitik, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 163 S., ISBN: 3-86550-198-2 (Standort: UB Bayreuth(703)-ML6300 W423)

INHALT: Der Verfasser untersucht die Verknüpfung von Politik und Unterhaltung anhand der Propaganda der US-Regierung nach dem 11. September unter Berücksichtigung der Instru- mentalisierung gelernter Strukturen der Bevölkerung zur Durchsetzung von Interessen. Zu- nächst werden Spezifika und Funktionen des amerikanisch-monomythischen Genres, seiner Entstehungsgeschichte und archetypischen Bestandteile, seiner Verortung in der Gesellschaft und seiner Instrumentalisierungsmöglichkeiten behandelt. Sodann werden Politikvermittlung und politische Rhetorik sowie die besondere symbolische Beziehung der US-amerikanischen Gesellschaft zu ihrem Präsidenten erörtert und Instrumentarien aufgezeigt, die der Beeinflus- sung von Rezipienten dienen. Mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse der Reden des ame- rikanischen Präsidenten George W. Bush zwischen dem 11. September 2001 und dem 20. Ja- nuar 2004 wird im Folgenden gezeigt, wie unterhaltungskulturelle Muster in der politischen Rhetorik verwendet und zur Herstellung von Konsens beim Rezipienten instrumentalisiert werden (Darstellung der eigenen Gemeinschaft, der Bedrohung, der Feinde, der Feindbe- kämpfung und Helden, des Sieges). Populäre Mythen werden zur emotionalen Basis einer gewaltsamen Politik. (ICE2)

[454-F] Weiß, Alexander, M.A. (Bearbeitung): Massenmediale Selbstdarstellung der Parlamente Frankreichs, Deutschlands und der Euro- päischen Union im Vergleich

INHALT: Der Umgang von Parlamenten mit Öffentlichkeit ist charakteristisch für das Selbstver- ständnis der Institution und damit der demokratisch-politischen Kultur eines politischen Sys- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 253 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

tems. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Frage, welche Ergebnisse oder Prozesse aus dem Par- lament veröffentlicht werden sollten und welche nicht, ein Thema sowohl von Geschäftsord- nungsdebatten der Parlamente selbst als auch von Parlamentarismustheorien und polit. Theo- rien allgemein. Dabei stehen auf der einen Seite Diskurse, die Öffentlichkeit eher ablehnen, da die Parlamente negative Folgen für ihre Mitglieder, eine Beeinträchtigung ihrer Arbeitsra- tionalität oder einen Ansehensverlust des polit. Systems, für das sie stehen, befürchten. Auf der anderen Seite wird Öffentlichkeit gefordert, weil die Parlamente sich positive Auswir- kungen auf die Karrieremöglichkeiten ihrer Mitglieder, öffentl. Unterstützung von Emanzipa- tionsansprüchen von Parlamenten oder eine gesteigerte Zustimmung durch Transparenz für das politische System erhoffen. Seit der Entwicklung der Massenmedien hat sich dieses Dis- kursfeld zu einem zentralen innerh. der politischen Systeme der westlichen Gesellschaften entwickelt. In dem Projekt wird eine histor. Analyse des Umgangs der Parlamente mit der massenmedialen Öffentlichkeit die Selbstverständnisdiskurse der drei untersuchten Fälle nachgezeichnen. Konkreter Gegenstand ist die Selbstdarstellung der Parlamente in Fernsehen und Internet. Medienanalyse in drei Dimensionen: 1. Die Dimension der institutionellen Pro- duktion von Öffentlichkeit. Hier werden Fragen der folgenden Art behandelt: Welche Akteu- re verhandeln über Parlamentsöffentlichkeit? Welche institution. Mechanismen werden ent- wickelt, um Parlamente zu repräsentieren? Welche Arbeitsschritte zeigt ein Parlament und welche nicht? Methodisch ist hier eine durch qualitativ empirisch ermittelte Daten gestützte institution. Analyse geplant. 2. Die Dimension der "Textanalyse". Hier wir gefragt, wie das, was zu sehen ist, ästhetisch und narrativ, strukturiert ist. Wo stehen die Kameras im Parla- ment? Welche Ausschnitte von Reden werden gezeigt? Wie wird durch die jeweilige "Er- zählweise" eine implizite Öffentlichkeit positioniert? Welche Unterschiede bestehen zw. den Medien Fernsehen und Internet? Hier kommen literatur- und medienwissenschaftliche Theo- rien und Methoden zum Einsatz. 3. Die Dimension des Mediensystems. Sowohl durch die Veränderung der Technik als auch durch institut. Änderungen der Medienlandschaften ändert sich die mediale Umwelt der Parlamente und entsprechend deren Strategien, mit den Medien umzugehen. Fragen: Wie verhalten sich die Eigenlogik des politischen System und des Me- diensystems zueinander? Welche Rückwirkungen auf die Selbstrepräsentation der Parlamente hat ein Strukturwandel der medialen Öffentlichkeit? Hier sind sowohl medientheoret. als auch systemtheoret. Analysen geplant. Diese allg. Dimensionen sollen den Rahmen für die histori- sche Analyse der drei Vergleichsfälle geben. Dabei legt jeder der drei Fälle besondere, durch die jew. Ausgangslage bedingte Untersuchungen nahe: In Frankreich ist durch die Verfassung von 1958 der polit. Einfluss der Assemblée nationale sehr viel geringer geworden. Dies wird durch versch. Reformen seit den 90er Jahren wieder relativiert, dennoch ist die Frage, wie sich der Bedeutungsverlust derjenigen Institution, die in der französischen Theorietradition eine so zentrale Rolle gespielt hat, im Selbstverständnis und der Selbstrepräsentation in der Öffentlichkeit widerspiegelt. Im deutschen Fall war die Ausgangslage von 1949 anders: Die antiparlamentarische Tradition in Deutschland musste überwunden werden. Gleichzeitig war zum ersten Mal für die Deutschen sichtbar, was in dem gering geschätzten Parlament eigent- lich geschieht. Im Fall des europäischen Parlaments muss - anders als in den nationalen Fäl- len, wo Parlamente eine bestehende Öffentlichkeit vorfinden - die Öffentlichkeit, die ange- sprochen werden soll, erst erzeugt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Bun- desrepublik Deutschland, Europäische Union METHODE: Die die Untersuchungen leitende Hypothese ist (entwickelt zunächst am deutschen Fall), dass die Parlamente von einer Strategie der Abwehr gegenüber den Medien, um das po- litische Arkanum zu schützen, zu einer extremen Gegenposition umgeschwenkt sind, in der möglichst große Präsenz des Parlaments in den Medien angestrebt wird. Dabei unterstellt die 254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Autorin nicht einfach eine gesteigerte Transparenz der Politik, sondern die Intention der Par- lamente, den Eindruck einer ständig laufenden Arbeitsroutine zu erwecken. Der theoretische Ertrag der Dissertation soll in einem Verständnis nicht nur des Verhältnisses von Politik zu Medien, sondern der medialen Bedingungen postmoderner Politik bestehen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Europäisches Internationales Graduiertenkolleg 625 "Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole" (Helmholtzstraße 10, 01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[455-L] Wentz, Daniela: Authentizität als Darstellungsproblem in der Politik: eine Untersuchung der Legitimation politischer Inszenierung, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2005, 103 S., ISBN: 3-89821-564-4 (Standort: ULB Münster(6)-MF1000/133)

INHALT: "Die Autorin untersucht in ihrer Studie das Verhältnis von Authentizität und politischer Inszenierung. Nach einer Einführung zum Begriff der Authentizität und seiner Bedeutung für die Politik geht sie der Frage nach, inwieweit Politik auf ihre Darstellung und Inszenierung angewiesen ist und auf welche Weise hierbei die Darstellung von Authentizität eine Rolle spielt. Diese Fragestellung durchleuchtet sie einerseits anhand historischer Beispiele wie der griechischen Rhetorik, der Herrschaftsdarstellung der französischen Monarchie zur Zeit des Absolutismus und der Selbstdarstellung der höfischen Gesellschaft, andererseits auch anhand der politischen Gegenwart. Diese zeichnet sich insbesondere durch das Wechselverhältnis von politischer (Selbst-)Darstellung und ihrer (massen-)medialen Inszenierung aus. Um diese Aspekte genauer beleuchten zu können, untersucht die Autorin beispielhaft Fernsehsendun- gen, die sich mit den Politikern François Mitterrand und Oskar Lafontaine beschäftigen." (Autorenreferat)

[456-L] Wilke, Jürgen; Tangemann, Jens: (Visuelle) Wahlkampfkommunikation zur Europawahl 1999, in: Thomas Knieper, Marion G. Müller (Hrsg.): Visuelle Wahlkampfkommunikation, Köln: Halem, 2004, S. 13-44, ISBN: 3- 931606-74-0

INHALT: Die Autoren untersuchen die politische Kommunikation im Wahlkampf zur Europa- wahl 1999, die im Unterschied zu den Bundestagswahlen durch eine starke Depersonalisie- rung und eine geringe Medienberichterstattung geprägt ist. Betrachtet werden die supranatio- nalen Akteure und die im deutschen Bundestag vertretenen Parteien von SPD, CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen in Bezug auf die Organisation des Europawahlkampfs und die dabei eingesetzten Werbemittel, die am Beispiel einiger Wahlplakate verdeutlicht werden. Die Au- toren gehen in einem Exkurs auch auf die Rolle des Internets ein und diskutieren abschlie- ßend die Wirkungen und Grenzen der Wahlkampfkommunikation. Als Ergebnis ihrer Analy- se stellen sie fest, dass der Wähler bei den Europawahlen nur ein eingeschränktes Wissen darüber besitzt, was er mit seiner Stimme politisch erreichen kann. Abgesehen davon wirken sich die mangelnde Durchschaubarkeit der Europawahlen, die Depersonalisierung des Wahl- kampfes und die geringe Medien- und Fernsehberichterstattung negativ auf die Motivation der Bürger und die Wahlbeteiligung aus. (ICI) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 255 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[457-L] Winkler, Roman; Kozeluh, Ulrike: Zivilgesellschaft Online: Anspruch und Umsetzung deliberativer Beteiligung am Beispiel der EU Diskussionsplattform "Your voice in Europe", in: Michèle Knodt und Barbara Finke (Hrsg.): Europäische Zivilgesellschaft : Konzepte, Akteure, Strategien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 171-196, ISBN: 3-8100-4205-6 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3055)

INHALT: Auf der Grundlage allgemeiner Überlegungen zur deliberativen Demokratietheorie sowie zur Bedeutung und Möglichkeit der Belebung politischer Öffentlichkeit durch zivilge- sellschaftliche Beteiligung werden die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse der Onli- ne-Plattform "Your Voice in Europe" vorgestellt. Aus der Grundgesamtheit von 702 Themen von April 2001 bis März 2004 wurden 45 Themen mit insgesamt 626 Postings ausgewählt. Die Daten wurden nach den Hauptkategorien Interaktivität und Offenheit sowie der kritisch- rationalen Qualität des Diskurses ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass stark ausgeprägte Interaktionsprozesse in Kleingruppen stattfanden. Hinsichtlich des kritisch-rationalen Diskur- ses konnte festgestellt werden, dass mehr als zwei Drittel der Beiträge sehr gut nachvollzieh- bare Argumentationslinien aufwiesen. Die Frage nach den konkreten Auswirkungen der Dis- kussionsbeiträge auf die politische Willensbildung in der EU bleibt allerdings offen. (GB)

[458-L] Winkler, Roman: Elektronische Demokratie: Neue Handlungsspielräume für politische Beteiligung, in: Michael Nentwich, Walter Peissl (Hrsg.): Technikfolgenabschätzung in der österreichischen Praxis : Fest- schrift für Günther Tichy, Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss., 2005, S. 159-177, ISBN: 3- 7001-3613-7 (Standort: SB München(12)-2006.15286)

INHALT: "Demokratische Beteiligung erfährt durch neue Medien einen Wandel, der an große Erwartungen geknüpft ist. Politische Partizipation von Bürgerinnen soll mittels neuer Infor- mations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gefördert werden und so einer Entfrem- dung vom öffentlich-politischen Geschehen entgegenwirken. Elektronische Wahlen und die Anwendung von IKT für politische Diskussionen und Konsultationen repräsentieren zwei Ausprägungen elektronischer Demokratie. Dieser Beitrag umfasst eine Gegenüberstellung dieser beiden Möglichkeiten, wobei ein Schwerpunkt der Entwicklungsstand elektronischer Beteiligung in Osterreich ist." (Autorenreferat)

[459-L] Wittmann, Frank: Ungleichheiten im globalen Kommunikationsfluss: Interventionen zum Uno-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft im Kontext Westafrikas, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesell- schaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4265-4271, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) wie Internet und Mobiltelefon haben auch die urbanen Mediensysteme Afrikas, ihre Informationsbeschaffung, -verarbeitung und -verbreitung grundlegend verändert. Gemeinsam mit der Einführung von Mehrparteiensystemen, der Ausweitung der Meinungsäusserungsfreiheit, der ökonomischen Liberalisierung und der internationalen Verflechtung sind die privaten Medien in vielen afri- kanischen Ländern seit 1989 zu einem wichtigen, aber empirisch nach wie vernachlässigten 256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Fakor für Kultur, Öffentlichkeit und Politik geworden. Die Prosperität des Medienangebotes und des Medienkonsums ist zwischen lokalen (Analphabetismus, Informalität, Klientelismus, Korruption, Kriminalität, Sprachenvielfalt) und globalen Bedingungen (Abhängigkeit von in- ternationalen Nachrichten- und PR-Agenturen, Organisationen etc.) zu kontextualisieren. Diese verschiedenen Faktoren führen dazu, dass die Verbreitung von Massenkommunikati- onsmitteln häufig auf die urbanen Räume und die sozialen Ober- und Mittelschichten be- schränkt ist und die neuen Technologien zur Vergrösserung der digitalen Kluftzwischen den Gesellschaften des Nordens und des Südens beigetragen haben. Dem ersten Teil des Uno- Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) im Dezember 2003 in Genf ist die Aufgabe zugekommen, die Weltgemeinschaft für die durch die Dynamik der ICT entstandenen Prob- leme zu sensibilisieren und in Erinnerung zu rufen, dass sich die ökonomische und politische Marginalisierung Afrikas auch in der Einseitigkeit der transnationalen Kommunikationsflüsse spiegelt. Auch wenn afrikanische Massenmedien ihre Informationsangebote per Internet oder World Space weltweit anbieten können, werden sie hierzulande vergleichsweise wenig ge- nutzt. Und auch das Netz an Auslandskorrespondenten der meinungsführenden europäischen Massenmedien sowie der Nachrichten- (AFP, AP, DPA, Reuters, SDA) und Bildagenturen (Keystone) ist auf dem afrikanischen Kontinent unterrepräsentiert und zentralistisch in Jo- hannesburg (Südafrika) und Nairobi (Kenia) organisiert. Mangels valabler lokaler und panaf- rikanischer Alternativen (Inter Press Service, Pana) üben diese globalen Informationsagenten einen entscheidenden Einfluss auf die Inhalte afrikanischer Massenmedien aus. Der vorlie- gende Beitrag zeigt am Beispiel des Distributionssystems der senegalesischen Printmedien, dass die spezifischen lokalen Bedingungen des Massenmediensektors erkannt und erforscht werden müssen, bevor Projekte der Internationalen Zusammenarbeit (IZA) überhaupt die Voraussetzung mitbringen, zur Reduktion der digitalen Kluft erfolgreich beitrage zu können." (Autorenreferat)

[460-L] Zavaritt, Giovanni: Kommunikation "all'italiana", in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 2, S. 56-59

INHALT: Die Omnipräsenz des italienischen Ministerpräsidenten S. Berlusconi in den Medien vor den Wahlen hat in der internationalen Presse einmütige Kritik hervorgerufen, in Italien selbst war die Reaktion weit weniger aufgeregt. Der Beitrag untersucht die Frage, ob der "kommunikative Sturm" eine "Informationsdiktatur" war, die auf der Medienmacht des Poli- tikers gründete, oder ob die Strategie Berlusconis Ausdruck der italienischen politischen Kommunikations(un)kultur ist. Die kommunikationsstrategische Analyse von Berlusconis Wahlkampf zeigt tatsächlich, dass der Cavaliere keineswegs als der "diabolische Padrone" des Journalismus, sondern dass er "nur als Berlusconi" auftrat, als ein herausragender Expo- nent der italienischen politischen Kommunikation. Seine Wahlstrategen entwickelten für ihn eine bis ins Detail vorbereitete Selbstmarketing-Kampagne, die auf sein Charisma, seine per- sönliche Geschichte und seinen unternehmerischen Erfolg setzte. "Die Genialität, wie Silvio Berlusconi Kommunikation betreibt, besteht in seiner Fähigkeit, sich selbst zu inszenieren und virtuelle Nachrichtenkreisläufe in Schwung zu halten." (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 257 1.10 Medien und Ökonomie

1.10 Medien und Ökonomie

[461-F] Ahrens, Sophie, Dipl.-Kff.; Rauscher, Barbara, Dipl.-Kff.; Stöckl, Ralph, Dipl.-Hdl.; Walter, Benedikt von, Dipl.-Kfm.; Wilde, Thomas, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hess, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): CoIn - Content Intermediation

INHALT: Gerade die Fälle Napster, KaZaA und Apple Music Store zeigen: die Geschäftsmodelle von Verlagen, Sendern und anderen Intermediären der Medienindustrie stehen vor grundle- genden Veränderungen, neue Player wie z.B. Suchdienstanbieter mit ganz anderen Ansätzen kommen hinzu. Ziel von CoIn ist es, den bisher beobachtbaren Wandel zu erklären und die nächsten Schritte des Wandels zu prognostizieren. Neben der generellen Rolle von Intermedi- ären in der Wertschöpfungskette liegt der Schwerpunkt auf der Analyse von interaktiven und personalisierten Angeboten, der Einbindung des Nutzers in die Contenterstellung und dem sinnvollen Schutzgrad für Content. Ebenfalls untersucht werden die wichtigsten technologi- schen Treiber: das breitbandige und mobile Internet der zweiten Generation sowie Peer-to- Peer-Systeme, Digital-Rights-Management-Systeme und Personalisierungstechnologien. Ko- operationspartner: Forschungsverbund Intermedia; EM.TV AG; Home Shopping Europe AG; University of Arkansas at Little Rock. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wilde, T.; Hilbers, K.; Hess, T.: Intermediation in der TV- Branche: TV-Sender als Auslaufmodell? in: Proceedings der 8. Internationalen Tagung Wirt- schaftsinformatik, Karlsruhe. 2007 (im Druck).+++Stöckl, R.; Grau, C.; Hess, T.: User gene- rated content. in: MedienWirtschaft: Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikati- onsökonomie, Jg. 3, 2006, Nr. 4, S. 46-50.+++Hess, T.; Rauscher, B.: Internettechnologien in der Medienbranche: mobile Dienste und Wissenschaftskommunikation im Fokus. in: Hagen- hoff, S. (Hrsg.): Internetökonomie in der Medienbranche. Göttingen 2006, S. 1-18.+++Ünlü, V.; Hess, T.: Architectural, functional and technical foundations of digital rights management systems. in: Preissl, B.; Müller, J. (eds.): Governance of communication networks. Heidel- berg 2006, pp. 129-145.+++Hess, T.: intermedia - struktureller Wandel der Intermediation in der Medienbranche. in: Information Technology, 2006, Nr. 4, S. 210-217.+++Quiring, O.; Walter, B.v.; Atterer, R.: Sharing files, sharing money - ein experimenteller Test des Nutzer- verhaltens in Musiktauschbörsen unter verschiedenen ökonomischen Anreizbedingungen. in: Medien & Kommunikationswissenschaft, 2006 (im Druck).+++Kink, N.; Hess, T.: Search engines as substitutes for traditional media? First research results about the effects of search- engines on the information policy of users. in: Proceedings of the Scientific Workshop on the Rising Power of Search-Engines on the Internet: Impacts on Users, Media Policy, and Media Business, Berlin, 2006.+++Hess, T.; Rauscher, B.; Hirnle, C.: Context-sensitive content pro- vision for classified directories. in: Kern, E.-M.; Hegering, H.-G.; Brügge, B. (eds.): Manag- ing development and application of digital technologies. Berlin 2006, pp. 325-336.+++Hess, T.: Plattenlabels, Verlage und Fernsehstationen: Wie können sie langfristig erfolgreich sein? in: Hess, T.; Doeblin, S. (Hrsg.): Turbulenzen in der Telekommunikations- und Medienin- dustrie. Neue Geschäfts- und Erlösmodelle. Berlin et al. 2006, S. 251-273.+++Hess, T.; Doeblin, S. (Hrsg.): Turbulenzen in der Telekommunikations- und Medienindustrie. Neue Geschäfts- und Erlösmodelle. Berlin et al. 2006.+++Walter, B.v.; Quiring, O.: The transfor- mation of media - economic and social implications. in: Preissl, B.; Müller, J. (eds.): Govern- ance of communication networks: connecting societies and markets with IT. Heidelberg 2006, pp. 243-271.+++Stöckl, R.; Kosyak, A.; Walter, B.v.; Hess, T.: Success factors of communi- 258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

ties for user driven content: the case of Ciao.com. in: Proceedings of the 12th Americas Con- ference on Information Systems (AMCIS), Acapulco, 2006, pp. 4444-4452.+++Hess, T.; Walter, B.v.: Toward content intermediation: shedding new light on the media sector. in: The International Journal on Media Management, Vol. 8, 2006, No. 1, pp. 2-8.+++Hess, T.; Hagenhoff, S.; Hogrefe, D.; Linnhoff-Popien, C.; Rannenberg, K.; Straube, F.: Mobile An- wendungen - Best Practices in der TIME-Branche. Göttingen 2005.+++Ünlü, V.: Profitable piracy and content degradation - an alternative to strong content protection. in: INDICARE (The Informed Dialogue about Consumer Acceptability of Rights Management Solutions in Europe) Monitor, Vol. 2, 2005, No. 8, pp. 4-8.+++Walter, B.v.; Hess, T.: Content- Intermediation - Konzept und Anwendungsgebiet. Arbeitspapiere des Instituts für Wirt- schaftsinformatik und Neue Medien, LMU München, Nr. 5/05.+++Dous, M.; Kempf, M.; Prehn, M.; Richter, M.; Rösch, F.; Salomann, H.; Schmid, M.; Walter, B.v.: Die Rolle von Vertrauen in vernetzten Wertschöpfungssystemen. Working Paper des BMBF-Forschungs- schwerpunkts Internetökonomie. Berlin 2005.+++S.a. http://www.wim.bwl.uni-muenchen.de/ forschung/forschung_neuemedien_intermediaere.asp . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinfor- matik und Neue Medien -WIM- (Ludwigstr. 28 VG, 80539 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-6391, Fax: 089-2180-13541, e-mail: [email protected])

[462-L] Bauer, Christoph: Tageszeitungen im Kontext des Internets: Studie zum Schweizer Markt für Tageszeitungen, (Gabler Edition Wissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XVIII, 313 S., ISBN: 3-8350- 0130-2 (Standort: THB Aachen(82)-9Rd8307)

INHALT: "Das Internet hat in kurzer Zeit das Medienkonsumverhalten nachhaltig verändert und latent vorhandene Entwicklungen dramatisch beschleunigt. Die Tageszeitung ist auf ihrem traditionellen Terrain der Nachrichtenvermittlung in Bedrängnis geraten und die Rubrikenan- zeigen - wichtigste Säule im Anzeigengeschäft sind ins Internet abgewandert. Der Autor un- tersucht die Perspektiven für Tageszeitungen im Kontext des Internets. Auf der Grundlage ei- ner sekundär-statistischen Analyse zur Marktentwicklung und einer qualitativ-empirischen Untersuchung im Schweizer Tageszeitungsmarkt erarbeitet er mögliche Geschäftsmodelle. Die Studie bietet eine umfangreiche Ausgangsbasis für weitere Forschungsarbeiten im Um- feld hybrider Mediengeschäftsmodelle; außerdem lassen sich konkrete Implikationen für das Management von Zeitungsverlagen ableiten." (Autorenreferat)

[463-L] Brinkmann, Thomas: Aussperrung von Hörfunkreportern?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 11, S. 802-809 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Zeitalter des Fernsehsports und der digitalen Abrufmedien noch einen Streit um die Hörfunkberichterstattung zu führen, ist nur scheinbar widersinnig. Die Hörfunkberichter- stattung, die seit den Anfängen des Radios als Popularisierung willkommen war, hat zwar be- reits durch das Fernsehen deutlich an Bedeutung eingebüßt, da eine noch so anschauliche soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 259 1.10 Medien und Ökonomie

Schilderung die eigene Beobachtung des Wettkampfs nicht ersetzen kann. Doch die Bestre- bungen des Spitzensports, bzw. des Fußballs, Hörfunkreportagen jetzt einer vergütungspflich- tigen Veranstaltererlaubnis zu unterwerfen, sind kein Anachronismus. Sie markieren eine weitere Etappe der Kommerzialisierung des Sports. (...)" (Textauszug)

[464-F] Brosius, Hans-Bernd, Prof.Dr.; Quandt, Thorsten, Dr. (Bearbeitung): Konvergenz und Divergenz der Medienangebote und der Medienanbieter (Teilprojekt 7 im Rahmen des Gesamtprojektes "Informationsintermediäre im Wandel - Transformation der Medienwirtschaft durch zukünftige internetbasierte Technologien")

INHALT: Wie sich die Wertschöpfungskette der Medienindustrie im allgemeinen und die Rolle der Informationsintermediäre im besonderen darstellen werden, ist entscheidend von Angebot und Nachfrage der zu distribuierenden Inhalte abhängig. Die seit Jahren zu beobachtende Tendenz, dass Medienprodukte immer kleinere Publika auf sich vereinigen können, stellt die Informationsintermediäre vor eine Reihe von Herausforderungen. Zum einen werden immer spezialisiertere Angebote für immer kleinere Zielgruppen entwickelt, zum anderen verstärkt sich die Notwendigkeit, neue Produkte zu kreieren und neue Trends aufzugreifen. Durch die zunehmende Nutzung des Internet wird sich diese Entwicklung weiterhin nachhaltig verän- dern. Auf der Basis der Internettechnologie stellt sich die ökonomische Basis von Medienan- geboten vollständig anders dar, die sich dadurch ergebenden Konvergenz- und Divergenzpro- zesse sind in der Kommunikationswissenschaft bisher noch nicht systematisch untersucht worden. Ein besonderer Teilaspekt ist die Konvergenz zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Angeboten im Fernseh- und Hörfunkbereich, der vor allem auch medienpolitisch re- levant ist und sich im Internet fortsetzt. Projektziel: 1. Erarbeitung eines integrativen Modells von Konvergenz- und Divergenzprozessen unter den Bedingungen des beschleunigten Me- dienwandels; 2. Empirische Erforschung von Konvergenz- und Divergenzprozessen auf der Angebotsebene. METHODE: 1. Identifikation von Konvergenzprozessen in der Produktion, Distribution und Rezeption von Medienprodukten; 2. Recherche von Strukturdaten des Mediensystems, die Hinweise auf Konvergenz oder Divergenz liefern; 3. Inhaltsanalyse der Medienprodukte. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 4.500; Beiträge Online- News und Printzeitungen -Volltext-, national und international; Auswahlverfahren: total -1 Monat-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kempf, M.; Pape, T. v.; Quandt, T.: Medieninnovationen: Heraus- forderungen und Chancen für die Publikumszeitschrift. in: Friedrichsen, M.; Brunner, M. (Hrsg.): Perspektiven für die Publikumszeitschrift. Heidelberg: Physica-Verl. 2006 (im Er- scheinen). ISBN 3-7908-1741-4.+++Pape, T. v.; Quandt, T.: Technik, die begeistert? Neue Perspektiven zur Medienentwicklung im häuslichen Alltag. in: Winter, C. (Hrsg.): Medien- entwicklung - die Perspektiven der Cultural Studies. Bielefeld: Transcript-Verl. 2006 (im Er- scheinen). ARBEITSPAPIERE: Quandt, T.: (No) News on the World Wide Web? A compara- tive content analysis of journalistic news sites in four European countries. Paper presented at the International conference "Thinking Journalism Across National Boundaries", Porto Ale- gre - 3.-5. November 2006.+++Quandt, T.; Pape, T. v.: Making media mine: a multi-method study on everyday media domestication. Paper presented at the ICA Convention 2006, Dres- den - 19. Juni 2006.+++Quandt, T.: Research into media convergence - towards a multidisci- plinary, multiperspective approach. Paper presented at the ICA Convention 2005, New York - 27. Mai 2005.+++Pape, T. v.; Qandt, T.: Media's meaning in the making: a multi-method 260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

study on media domestication. Paper presented at the First European Communication Confer- ence ECC, Amsterdam - 26. November 2005.+++Vorstellung Teilprojekt 7. Download unter: http://www.intermedia.lmu.de/projekt/7/Intermedia%20Teilprojekt%207.pdf . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bil- dung und Forschung INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Brosius, Hans-Bernd (Prof.Dr. Tel. 089-2180-9455, e-mail: [email protected]); Quandt, Thorsten (Tel. 089-2180-9412, e-mail: [email protected])

[465-L] Buchloh, Stephan: Fernsehästhetik, Filmkunst oder Kommerzkino?: das Film/ Fernseh-Abkommen der Jahre 1974 bis 1990 im Streit der Interessen, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studien- kreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 32/2006, Nr. 1-2, S. 5-17

INHALT: Dass das Fernsehen den Film auf der Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung unter- stützen sollte, war von Anfang an umstritten, diskutiert wurde alternativ eine Pflichtabgabe pro gesendetem Spielfilm. In seinem Beitrag beleuchtet der Autor zunächst die Diskussion und die Interessenlage um die Frage Abkommen vs. Abgabe. Zwischen 1974, dem Start des ersten Abkommens, und 1990 wurden fünf Abkommen beschlossen, vor dem Abschluss eines jeden neuen Abkommens flammte die Diskussion über diese Frage immer wieder auf. Nach der anschließenden Darstellung der zentralen Regelungen des Abkommens wird zunächst der Umfang Förderung beschrieben. In folgenden Abschnitten wird dargestellt, welche Filme das Fernsehen förderte und wie die Öffentlichkeit die Ergebnisse der Förderung bewertete. Die Argumente der ästhetisch, der ökonomisch und der politisch begründeten Kritiken am Film/ Fernseh-Abkommen werden zusammengefasst und auf ihre Stichhaltigkeit überprüft. (PT)

[466-L] Dautwitz, Jörg: Medienökonomische Diversifikationsforschung: State of the Art und neue Perspektiven, in: MedienWirtschaft: Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 3, S. 6-21

INHALT: "Im Rahmen einer zweistufigen Datenbankrecherche wurde ein Set relevanter Beiträge identifiziert und nach inhaltlichen Schwerpunkten unterteilt. Es wurden in diesem Zusam- menhang drei zentrale Fragestellungen identifiziert: Die Frage, warum Medienunternehmen diversifizieren, wurde sowohl aus allgemeinen als auch aus medienspezifischen Blickwinkeln erörtert. Während aus allgemeiner Sicht transaktionskostentheoretische und agency- theoretische Argumente im Vordergrund stehen, wurden in der medienspezifischen Diskussi- on vor allem die Besonderheiten von Medienprodukten und deren Rückwirkungen auf das strategische Verhalten von Unternehmen diskutiert. Einige Kritiker bestreiten, dass die Ei- genschaften von Medienprodukten von ausschlaggebender Bedeutung für die Analyse der Diversifikationsstrategien von Medienunternehmen sind. Als Gegenargument wird vor allem die gesonderte Stellung von Medienunternehmen als Kulturproduzierende Einheiten betont und somit die Forderung nach einer gezielten Auseinandersetzung mit deren Diversifikati- onsverhalten bekräftigt." (Textauszug) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 261 1.10 Medien und Ökonomie

[467-L] Davidson, Roei: 'An insider's game': framing media mergers in France and the United States, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 4, S. 331-346 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/ reprint/ 68/4/331)

INHALT: Der Beitrag untersucht die Art und Weise des Framing von Medienfusionen in Frank- reich und den USA. Ziel ist es herauszufinden, ob Medienfusionen, die symptomatisch für die wachsende Konzentration in der globalen Medienindustrie sind, als rein kommerzielle Ereig- nisse präsentiert werden oder als Ereignisse mit sozioökonomischen Nachwirkungen. Es wur- den Inhaltsanalysen der Berichterstattung in der französischen Presse über die Fusion von Vi- vendi und Universal und in der USamerikanischen Presse über die Fusion von AOL und Time Warner durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass in beiden Ländern die jeweiligen Fusionen überwiegend als ökonomische Ereignisse eingeordnet werden und damit der Bereich der poli- tischen Auseinandersetzung ausgeblendet wird. (UNübers.)

[468-L] Dewenter, Ralf: Two-sides markets, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunika- tionsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 2, S. 57-62

INHALT: "Seit einiger Zeit wird in der Medienliteratur der Begriff der 'two-sided markets' (auch zweiseitige Märkte genannt) verwendet und vor allem in jüngster Vergangenheit hat die An- zahl der wissenschaftlichen Beiträge und Konferenzen zu diesem Thema deutlich zugenom- men. Was ist genau unter diesem Begriff zu verstehen? Welche Besonderheiten weisen zwei- seitige Märkte auf? Und welche medienökonomischen Implikationen lassen sich für diese Märkte ableiten? Um diese Fragen zu beantworten, werden (...) das Prinzip der zweiseitigen Märkte am Beispiel von Medienmärkten erläutert und einige Besonderheiten dieser Märkte dargestellt." (Autorenreferat)

[469-L] Elitz, Ernst: Qualitätsmanagement: unausgeschöpfte ökonomische Potenziale im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 2, S. 46-56

INHALT: "Durch die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF) kontinuierlich vorgenommenen Überprüfungen des von den Rundfunkanstalten angemeldeten Finanzbedarfs und die von der KEF durchgesetzten Ra- tionalisierungsabschläge sind die Rationalisierungspotenziale innerhalb der Rundfunkanstal- ten weitgehend ausgeschöpft. Selbst wenn solche Rationalisierungsmöglichkeiten noch beste- hen, können sie nicht mehr zu grundstürzenden Einspareffekten führen. Dieser Text konzent- riert sich deshalb auf strategische Optionen und benennt beträchtliche Spar- und Rationalisie- rungspotenziale, die vom Rundfunk allein nicht vorgenommen werden können und für deren Realisierung der Rundfunk der Unterstützung des Gesetzgebers oder anderer öffentlicher In- stanzen bedarf. Die Notwendigkeit von Veränderungen soll an fünf Bereichen der täglichen Arbeit einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt exemplifiziert werden: 1. an den Kon- trollmechanismen, denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk unterliegt, 2. am Arbeitsrecht, 3. 262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

an der Nutzung von vorhandenem Programm-Content, 4. am Vergaberecht und 5. an der Fre- quenzökonomie." (Autorenreferat)

[470-L] Friederichs, Thomas; Hass, Berthold H.: Der Markt für Hörbücher: eine Analyse klassischer und neuer Distributionsformen, in: Me- dienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 3, S. 22-35

INHALT: "Dieser Beitrag präsentierte das Hörbuch als hybrides Medienprodukt, das auf etablier- ten Inhalten und Medientechnologien aufbaut, zugleich aber für viele Nutzer eine Innovation darstellt. Zwar ist das Umsatzvolumen - gemessen an dem des Marktes für gedruckte Bücher - bislang noch eher gering; jedoch ist ein stetiges Wachstum im zweistelligen Prozentbereich festzustellen. Das Beispiel der USA zeigt zudem, dass noch eine wesentlich stärkere Markt- durchdringung und somit höhere Umsatzzahlen möglich sind. Gerade im Onlinebereich, wo das Angebot an Anbietern und verfügbaren Titeln momentan stark ausgebaut wird, sind große Wachstumspotenziale vorhanden. Die Hörbuchbranche profitiert hierbei von den Erfahrungen der Musikindustrie und setzt dem illegalen Angebot an Hörbüchern im Internet rechtzeitig ein legales Angebot entgegen. Die Bereitschaft zum Download von Hörbüchern ist bei den Kun- den dabei prinzipiell vorhanden, auch wenn die tatsächliche Nutzung bislang noch hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Hier müssen die Betreiber für den Kunden Anreize zur Anwen- dung setzen, beispielsweise durch attraktive Titel, niedrige Preise, innovative Abonnement- Modelle und eine Standardisierung der verwendeten Datenformate. Das Potenzial einer weite- ren Diffusion gerade im Onlinebereich ist jedoch vorhanden. Besondere Chancen ergeben sich dabei nicht zuletzt aufgrund der immer größeren Verbreitung von MP3-fähigen Endgerä- ten und den Trend zum Podcasting." (Autorenreferat)

[471-L] Gemeinsame Stelle Digitaler Zugang der Landesmedienanstalten -GSDZ-; Hans-Bredow- Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Bearbeiter); Arbeitsgruppe Kommuni- kationsforschung München -AKM- (Bearbeiter) (Hrsg.): Beschäftigte und wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2004, (Schriftenreihe der Landesmedienanstalten, 33), Berlin: Vistas Verl. 2006, 245 S., ISBN: 3-89158-428-8

INHALT: "Die wirtschaftliche Lage des werbefinanzierten Rundfunks hat sich im Jahr 2004 wieder deutlich verbessert. Die nunmehr sechste Untersuchung der Landesmedienanstalten zur Beschäftigung und wirtschaftlichen Lage des Rundfunks in Deutschland dokumentiert, dass die private Rundfunkwirtschaft sich im Hinblick auf Ertragslage und Beschäftigung wie- der günstiger entwickelt hat als die Gesamtwirtschaft. Besonders bemerkenswert ist, dass die Rundfunkunternehmen die Ertragsrückgänge der vergangenen Jahre nicht nur durch Spar- maßnahmen kompensiert haben, sondern im Erlösbereich durch Diversifizierung zunehmend auch neue Ertragspotenziale erschlossen haben: Telefon-Mehrwertdienste, Teleshopping- Angebote und das Pay-TV haben ihren Anteil an den Gesamterträgen der privaten Rund- funkwirtschaft deutlich ausgebaut. Die Pay-TV-Veranstalter konnten zudem 2004 erstmals ihre Kosten nahezu vollständig durch Erträge decken. Neben diesen grundsätzlichen Feststel- lungen liefert der Bericht - vergleichbar zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zur Gesamtwirtschaft - ein umfassendes Gesamtbild der deutschen Rundfunkwirtschaft für die Jahre 2003 und 2004." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 263 1.10 Medien und Ökonomie

[472-F] Gottschalk, Jan B. (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Kommunikationswissenschaftliche und ökonomische Einordnung des Zeitschriften- Abonnements unter besonderer Berücksichtigung des Database-Marketing als Vertriebs- konzept

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[473-F] Grau, Christoph, Dipl.-Kfm.; Mann, Florian, Dipl.-Kfm.; Wolf, Christian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hess, Thomas, Prof.Dr. (Leitung): CoLiMa - Content Lifecycle Management

INHALT: Mehrfachnutzung ist ein etabliertes Konzept im Medienmanagement, was aber durch XML, Semantic Webs und andere neue Technologien sowie von Mehrkanalstrategien von Medienunternehmen stetig an Bedeutung gewinnt. Ziel von CoLiMa ist es, die neuen Optio- nen der Mehrfachnutzung entlang des ganzen Lebenszykluses von Inhalten zu identifizieren sowie deren praktische Nutzung durch Medienunternehmen zu erklären. In der ersten Phase stand die marktliche Verwertung von Inhalten (Verwertungsketten, Syndication, Plattforman- sätze) im Mittelpunkt. Aktuell liegt der Fokus auf der Produktion von Inhalten inkl. der dafür erforderlichen Infrastruktur. Parallel zu beiden Phasen werden die relevanten Technologien analysiert und die ökonomischen Grundlagen erarbeitet. Kooperationspartner: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.: Arbeitskreis elektronisches Publizieren (AKEP); Eggers & Partner: Hannover/ München; University of California at Berkeley. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grau, C.; Hess, T.: Kostendegression in der digitalen Medienpro- duktion: Klassischer First-Copy-Cost-Effekt oder doch mehr? in: Workshop 2006 der DGPuK-Fachgruppe Medienökonomie "Theoretische Bezüge von Medienökonomie und Me- dienmanagement", Budapest (im Druck).+++Hess, T.; Benlian, A.; Keuper, F.; Oecking, C. (Hrsg.): Shared-Content-Services in Medienunternehmen - Erfahrungen innovativer Print- Verlage. in: Corporate Shared Services. Wiesbaden 2006, S. 227-243.+++Verlage sind kaum gewohnt, grundsätzlich über ihre Formate nachzudenken. Interview mit Prof. Thomas Hess von der Uni München zum Innovationsmanagment in Verlagen. in: new business, 2006, Nr. 23/06, S. 24.+++Benlian, A.: Content Infrastructure Management - results of an empirical study in the print industry. Wiesbaden 2006.+++Hess, T.; Grau, C.; Rauscher, B.; Eggers, B.: Industrialisierung in der Medienbranche: Erfahrungen aus zehn Unternehmen. in: Manage- ment Reports des Instituts für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien, LMU München, 2006, Nr. 1.+++Benlian, A.; Grau, C.; Hess, T.; Braunstein, Y.: Dissemination of content reu- tilization practices in the German and US book publishing industry. in: Journal of Media Bu- siness Studies (JOMBS), Vol. 3, 2006, No. 2, pp. 41-61.+++Andreakis, A.; Paschke, A.; Bichler, M.; Benlian, A.; Hess, T.: Semantic web technologies for content reutilization strate- gies in publishing companies. in: International Conference on Web Information Systems and Technologies (WEBIST06), Setubal, Portugal, 2006, pp. 491-494.+++Benlian, A.; Grau, C.; Hess, T.; Braunstein, Y.: Erfolgsfaktoren und Erfolgswirkungen der Mehrfachnutzung von Medieninhalten - eine empirische Untersuchung. in: Lehner, F.; Nösekabel, H.; Kleinschmidt, 264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

P. (Hrsg.): Proceedings der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2006 (MKWI), Berlin, S. 407-420.+++Hess, T.; Anding, M.; Benlian, A.: Digitale Medientechnologien und ihre integ- rierte Nutzung. in: Scholz, C. (Hrsg.): Handbuch Medienmanagement. Berlin 2006, S. 97- 115.+++Schulze, B.; Thielmann, B.; Sieprath, S.; Hess, T.: The Bertelsmann AG: an explora- tory case study on synergy management in a globally acting media organization. in: The In- ternational Journal on Media Management (JMM), Vol. 7, 2005, No. 3&4, pp. 138-147.+++ Ruile, G.; Ünlü, V.; Hess, T.: Rechtemanagementsysteme als Basis eines Führungsinforma- tionssystems von Medienunternehmen. in: Zeitschrift für Controlling und Management (ZfCM), 2005, Sonderheft Nr. 2, S. 125-135.+++Hess, T.; Hirnle, C.: Industrialization in the media sector: the new content management system at n-tv and its consequences. in: Working papers of the Institute of Information Systems and New Media, Nr. 2/05. Munich 2005.+++ Schulze, B.: Mehrfachnutzung von Medieninhalten - Entwicklung, Anwendung und Bewer- tung eines Managementkonzepts für die Medienindustrie. Lohmar u.a. 2005.+++Hess, T.; Schulze, B.: Qualitativ hochwertigen Content hinzukaufen - was führende Unternehmen von Verlagen erwarten. in: Management Reports des Instituts für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien, LMU München, Nr. 1. München 2005.+++Hess, T.: Product platforms for the media industry. in: Picard, R.G. (ed.): Media product portfolios: issues in management of multiple products and services. 2005, pp. 119-138.+++Hess, T.: Media companies between multiple utilisation and individualisation: an analysis for static contents. in: Zerdick, A. (ed.): E- merging media. Communication and the media economy of the future. Berlin et al. 2005, pp. 57-74.+++S.a. http://www.wim.bwl.uni-muenchen.de/forschung/forschung_neuemedien_ mehrfachnutzung.asp . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinfor- matik und Neue Medien -WIM- (Ludwigstr. 28 VG, 80539 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-6391, Fax: 089-2180-13541, e-mail: [email protected])

[474-L] Graumann, Sabine; Neinert, Florian: Monitoring Informationswirtschaft: 9. Faktenbericht 2006 ; eine Sekundärstudie, München 2006, 566 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060626f06.pdf)

INHALT: Der 9. Faktenbericht beinhaltet ein umfassendes Paket von Indikatoren und Zeitreihen zur Informationswirtschaft, zu den infrastrukturellen Voraussetzungen sowie zu den aktuellen Anwendungsfeldern moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Um den Entscheidungsträgern eine bessere Transparenz über die aktuellen Strukturen und Entwick- lungen in der Informationswirtschaft zu ermöglichen, wird eine systematische Analyse der zum Gesamtmarkt gehörenden Teilmärkte einschließlich ihrer technischen und infrastruktu- rellen Voraussetzungen vorgelegt. Für Deutschland wird ein internationales Benchmark voll- zogen unter besonderer Berücksichtigung führender Weltregionen sowie unter Einbeziehung der außenwirtschaftlichen Verflechtungen der Informationswirtschaft. Zunächst wird die Po- sitionierung der deutschen Informationsgesellschaft und ihrer Performance im Vergleich zur Welt behandelt. Dargestellt werden die volkswirtschaftliche Bedeutung der Informationswirt- schaft, die Anbieterbranchen Informations- und Kommunikationstechnik und E-Commerce einschließlich Online Content, Arbeitsmarkt und Beschäftigungsklima sowie Auswirkungen von Outsourcing und Offshoring. Es wird eingegangen auf infrastrukturelle Voraussetzungen, insbesondere auf die Verbreitung von Internets und von Übertragungsnetzen (Breitband, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 265 1.10 Medien und Ökonomie

VoIP), Mobilkommunikation, Triple Play und Konvergenz, außerdem auf Anwendungen (In- ternet auf dem Weg zum Massenmedium, E-Business, B2C E-Commerce, E-Government, RFID, IT-Sicherheit). Viel versprechende Geschäftsbereiche und die internationale Wettbe- werbsfähigkeit der deutschen Informationswirtschaft werden behandelt, und es wird darge- stellt, in welchen Bereichen Deutschland gegenwärtig Stärken und Schwächen besitzt und in welchen Bereichen Deutschland zukünftig Chancen nutzen und Risiken minimieren sollte. Schwerpunkte des Berichts liegen auf den Anwendungsbereichen der Neuen Technologien und Medien sowie auf der Internet-Nutzung, den soziodemographischen Strukturen der Inter- net-Nutzer sowie deren Nutzungsverhalten in Deutschand und weltweit. (IAB)

[475-L] Holtz-Bacha, Christina: Von Dinosauriern, Haifischen und Heuschrecken: zum Zustand des deutschen Zeitungs- marktes, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 3, S. 287-289 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag zieht eine Bilanz der Entwicklung auf dem deutschen Zeitungsmarkt, der sich seit dem Jahre 2000 in einer krisenhaften Entwicklung als Folge des Einbruchs des An- zeigengeschäfts befindet. Es werden die verschiedenen Initiativen auf politischer Ebene ge- schildert, die wirtschaftliche Lage der Verlage durch Erleichterung von Unternehmenskoope- rationen und Unternehmensfusionen sowie letztlich auch direkte Subventionen zu erleichtern, die aber alle nicht realisiert wurden. Am Beispiel des Berliner Zeitungsmarktes und der ver- suchten Übernahme der "Berliner Zeitung" durch den Holtzbrinck-Verlag ("Der Tagesspie- gel"), die letztlich in das Engagement eines ausländischen Investors ("Heuschrecken") mün- dete, wird der Paradigmenwechsel auf dem Zeitungsmarkt verdeutlicht: "Verleger, die in ei- ner Zeitung mehr sehen als ein Unternehmen, das Anzeigenraum produziert, der nur durch den redaktionellen Teil absetzbar gemacht wird (...), drohen über kurz oder lang zu den Dino- sauriern des Zeitungsmarktes zu werden." Die Autorin plädiert dafür, die Themen Medien- konzentration, Pressevielfalt und redaktionelle Mitsprachemöglichkeiten wieder auf die For- schungsagenda der deutschen Kommunikationswissenschaft zu setzen. (UN)

[476-F] Hornych, Christoph, Dipl.-Volksw.; Franz, Peter, Dr.; Schwartz, Michael, Dipl.- Betriebsw. (Bearbeitung); Rosenfeld, Martin, Prof.Dr. (Leitung): Strategien und Handlungsoptionen für eine ziel- und zukunftsorientierte Ausrichtung der Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt (am Beispiel des Standortes Halle)

INHALT: In zahlreichen vom Strukturwandel betroffenen Regionen gilt u.a. eine Neuausrichtung auf die Medienwirtschaft als Hoffnungsträger für einen wirtschaftlichen Neuaufbau. In die- sem Sinn hat auch die Landesregierung in Sachsen-Anhalt Unternehmen der Medienwirt- schaft gefördert und dabei vor allem eine räumliche Konzentration solcher Unternehmen am Standort Halle angestrebt. Im Rahmen eines Drittmittelprojekts wird überprüft, welche Standortstrukturen dieser Branche sich bisher in der Region Halle herausgebildet haben und welche Wachstumspotenziale sich mit dem bisher entwickelten Profil verbinden. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, welche Standortdefizite von den Medienunternehmen in der Region Halle wahrgenommen werden, wie diese behoben werden können und welche Förder- 266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

strategien auf Landes- und Bundesebene die Wachstumschancen der Medienwirtschaft verbessern können. ZEITRAUM: 1990-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt; Halle (Saale) METHODE: Sekundäranalyse statistischer Daten; Leitfaden-Interviews mit Unternehmern, Ver- bandsvertretern der Medienwirtschaft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Statistik der sozialversicherungspflichtig Be- schäftigten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Landesmarke- ting Sachsen-Anhalt GmbH, Magdeburg FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-7753-750, e-mail: [email protected])

[477-L] Hosp, Gerald: Medienökonomik: Medienkonzentration, Zensur und soziale Kosten des Journalismus, (Me- dien und Märkte, Bd. 15), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2005, 361 S., ISBN: 3-89669-495-2 (Stand- ort: UB Essen(465)-OFZ2920+1)

INHALT: "Lange Zeit blieb die Beschäftigung der Ökonomik mit dem Thema Massenmedien sehr gering und beschränkte sich auf die Etablierung des Faches 'Medienökonomie', das die Medien als Wirtschaftsbereich analysiert. Zunehmend findet in kommunikationswissenschaft- lichen Fragestellungen jedoch auch die ökonomische Methodik - die Ökonomik - Anwen- dung. Der Autor setzt sich mit der Rolle der Ökonomik bei der Betrachtung der Medien eben- so auseinander wie mit der Rolle der Medien in der Ökonomik. Am Beispiel der Auswirkun- gen von Pressekonzentration, Zensur und den sozialen Kosten des Journalismus zeigt er, wel- ches Erklärungspotenzial für die Medienwissenschaft eine eigene Medienökonomik besitzt." (Autorenreferat)

[478-L] Institute for Information Economics; TNS Infratest Forschung GmbH (Hrsg.): Monitoring Informationswirtschaft: 6. Trendbericht und Trendbarometer 2006 ; Geschäfts- klima-Barometer, Die Entwicklung der deutschen Informationswirtschaft bis 2010, Ergeb- nisse einer Expertenumfrage. Bd. 1, Hattingen 2006, 222 S. (Graue Literatur; URL: http://doku. iab.de/externe/2006/k060626f04.pdf)

INHALT: Der 6. Trendberichts gibt einen Überblick über den Entwicklungsstand der Informati- onswirtschaft und ihrer Teilbranchen in Deutschland im weltweiten Vergleich. Basierend auf einer Befragung von 297 Experten aus der informationswirtschaftlichen Entscheidungsebene, wird ein differenziertes und umfassendes Meinungs- und Stimmungsbild der Informations- wirtschaft gezeichnet. Der Bericht macht aktuelle Trends sichtbar und zeigt Chancen auf, die genutzt werden sollten, um die Entwicklung der deutschen Informationswirtschaft zu fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Band 1 des 6. Trendberichts enthält ein Mana- gement Summary, das die wichtigsten Ergebnisse aus Fakten- und Trendbericht darstellt, die eine Positionierung der deutschen Informationswirtschaft im weltweiten Benchmark ermögli- chen. Behandelt werden die volkswirtschaftliche Bedeutung der Informationswirtschaft, die Anbieterbranchen Informations- und Kommunikationstechnik und E-Commerce einschließ- lich Online Content, Arbeitsmarkt und Beschäftigungsklima, Auswirkungen von Outsourcing und Offshoring. Es wird eingegangen auf infrastrukturelle Voraussetzungen, insbesondere auf soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 267 1.10 Medien und Ökonomie

die Verbreitung des Internets und von Übertragungsnetzen (Breitband, VoIP), Mobilkommu- nikationm, Triple Play und Konvergenz, außerdem auf Anwendungen (Internet auf dem Weg zum Massenmedium, E-Business, B2C E-Commerce, E-Government, RFID, IT-Sicherheit. Hieraus werden die Stärken und Schwächen der deutschen Informationswirtschaft, besondere Chancen und Risiken abgeleitet sowie der politische Handlungsbedarf. Weiterhin werden be- handelt: Das allgemeines Geschäftsklima, das Beschäftigungsklima, Beschäftigungsstrategien und Unternehmensstrategien, besondere Geschäftschancen für die kommenden Jahre, Markt- treiber und Marktbarrieren, politische Handlungsbedarfe und Priorisierungen im Rahmen ei- nes Sechs-Jahres-Vergleiches. Im Methodologie-Bericht wird eine Bilanz nach fünf Projekt- jahren gezogen. (IAB)

[479-L] Nickel, Barbara: Indexierung der Rundfunkgebühr: Eckpunkte für eine Neuordnung des Gebührenfestset- zungsverfahrens, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 737-746 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das vorgeschlagene Indexierungsmodell einer Fortschreibung der Rundfunkgebühr auf der Basis des Verbraucherpreisindex bietet im Vergleich zum bisherigen Verfahren eine Reihe von Vorteilen. Eine Indexierung kann insbesondere die in der Praxis bestehenden Defi- zite des derzeitigen Verfahrens - mangelnde Planungssicherheit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und politische Instrumentalisierung der Gebührenfestsetzung - reduzieren. (...)" (Textauszug)

[480-L] Röper, Horst: Gratiszeitungen und etablierte Zeitungsverlage: (mögliche) Effekte eines neuen Pressetyps, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 10, S. 521-528 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)- FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/ showfile.phtml/10-2006_roeper.pdf?foid=18029)

INHALT: Nach dem Marktzutritt von Gratiszeitungen, die es mittlerweile in vielen europäischen Ländern (außer in Deutschland) und beispielsweise auch in den USA gibt, haben die etablier- ten Zeitungsverlage verschiedene Reaktionsmuster gezeigt. Sie reichen von Verhinderungs- strategien über die Aufnahme des Wettbewerbs durch Betonung eigener Stärken bis zur Her- ausgabe eigener Gratistitel als Gegenstrategie. Leser- und Werbemarkt wurden getrennt zu den Fragestellungen analysiert, welche Folgen Gratiszeitungen für die entgeltfinanzierte Ta- gespresse haben und ob es Substitutionseffekte gibt. Analysen ausländischer Zeitungsmärkte weisen auf eher geringe Anzeigenverluste durch kostenlose Tageszeitungen hin. Dabei gibt es in Europa wenig Doppelleser, während in den USA viele Menschen kostenlose und bezahlte Zeitungen nebeneinander nutzen. Deutlich wird, dass Gratiszeitungen neue Leserschaften er- schließen können, die bisher keine Tageszeitung lasen. Die möglichen Werbemarkteffekte lassen sich kaum abschließend beantworten. Feststellbar ist jedoch, dass sich die Akquisiti- onsfelder von Tages- und Gratiszeitungen nicht vollständig überschneiden und die kostenlo- sen Blätter aufgrund ihrer anderen Zielgruppenansprache auch andere Werbefelder erschlie- ßen können. Es zeigen sich erste Differenzierungen dieses Pressetyps z.B. in Form von kos- tenlosen Wirtschaftstiteln oder hinsichtlich der Vertriebsform (Verteilung an alle Haushalte 268 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

statt im Berufsverkehr). Zumindest auf einigen Auslandsmärkten sind mittlerweile auch deut- sche Verlage in diesem Segment aktiv geworden. (UN2)

[481-L] Röper, Horst: Probleme und Perspektiven des Zeitungsmarktes: Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland im I. Quartal 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 5, S. 283-297 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/05-2006_roeper.pdf?foid= 17256)

INHALT: Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage der meisten Zeitungsverlage nach vielfach rigo- rosem Sparkurs in den letzten Jahren etwas verbessert, aber die Kernprobleme der Branche, i.e. sinkende Auflagen, Reichweiten und Werbeeinnahmen bleiben. Während einerseits im Zuge der Kostenreduktion zahlreiche Lokalausgaben eingestellt wurden und sich die Zahl der Gebiete mit Zeitungsmonopolen weiter erhöht hat, gab es andererseits auch wieder Zeitungs- neugründungen. Bei den hierzu zählenden Titeln der Verlage Holtzbrinck, DuMont Schau- berg und Springer handelt es sich um Titel des Niedrigpreissegments, die sich redaktionell auch auf die Arbeit der jeweiligen Mutterblätter stützen. Betriebswirtschaftlich zunehmend wichtig werden Aktivitäten außerhalb des Tageszeitungsgeschäfts wie Anzeigenblätter, Druckgeschäft, Privatfunkbeteiligungen, Verkauf von Buchreihen, CD-ROM- und DVD- Zusammenstellungen. Zu den spektakulärsten Veränderungen bei den Besitzverhältnissen ge- hört der Verkauf der "Berliner Zeitung" und des "Berliner Kurier" an eine ausländische Inves- torengruppe um David Montgomery, der später auch die "Hamburger Morgenpost" erwarb. Der Konzentrationsgrad ist bei den Tageszeitungen insgesamt leicht rückläufig. Auf die fünf größten Verlage entfielen 2006 noch 41,3 Prozent der Gesamtauflage (2004: 41,6). Bei den Abonnementzeitungen ist der Anteil der fünf größten Gruppen leicht auf 29 Prozent gestie- gen, bei den Kaufzeitungen deutlich von 95,1 auf 97,3 Prozent. (UN2)

[482-F] Schafmeister, Guido, Dipl.-Kfm.; Woratschek, Herbert, Prof.Dr. (Bearbeitung); Worat- schek, Herbert, Prof.Dr. (Betreuung): Preise für Übertragungsrechte von Sportwettbewerben

INHALT: Wovon hängen die Preise für Fernsehübertragungsrechte ab? METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement (95440 Bayreuth) KONTAKT: Schafmeister, Guido (Tel. 0921-553490, e-mail: [email protected])

[483-L] Scholz, Christian (Hrsg.): Handbuch Medienmanagement, Berlin: Springer 2006, XIII, 982 S., ISBN: 3-540-23540-X (Standort: UuStB Köln(38)33A2906) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 269 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: "Dieses Buch liefert einen umfassenden Einblick in den State-of-the-Art des Gebiets. Durch die ebenfalls enthaltenen Perspektiven anderer, nicht betriebswirtschaftlicher Fachdis- ziplinen - die hier integrativ zusammenfügt werden - eignet sich das Handbuch auch als Lite- ratur für managementbezogene Fragestellungen aus den Disziplinen Medienrecht, Medien- psychologie, Medienökonomie und Kommunikationswissenschaft." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Christian Scholz: Medienmanagement - Herausforderungen, Notwendigkeit und ein Bezugsrahmen (11-71); Jürgen Heinrich: Medienprodukte - Medienangebote und Me- diennutzung (73-96); Thomas Hess, Markus Anding, Alexander Benlian: Medientechnolo- gien - digitale Konzepte und ihre integrierte Nutzung (97-115); Bernd Weber, Günther Rager: Medienunternehmen - die Player auf den Medienmärkten (117-143); Andreas Ziemann: Me- diensoziologie - Wirklichkeitskonstruktionen, gesellschaftliche Ordnung und Rezipienten- handeln (151-172); Dagmar C. Unz, Frank Schwab: Medienpsychologie - Kommunikation, Information, Unterhaltung (173-194); Ulrich Sarcinelli: Medienpolitik - Meinungsvielfalt, Demokratie und Markt (195-219); Hanno Beck: Medienökonomie - Märkte, Besonderheiten und Wettbewerb (221-237); Frank Fechner: Medienrecht - Rechtsgrundlagen für Medienma- nager (239-260); Bernd W. Wirtz, Richard Pelz: Medienwirtschaft - Zielsysteme, Wertschöp- fungsketten und-strukturen (261-278); Matthias Karmasin: Medienethik - Normen, Werte und Verantwortung (279-297); Torsten J. Gerpott: Wettbewerbsstrategien - Überblick, Systematik und Perspektiven (305-355); Claudia Loebbecke: Digitalisierung - Technologien und Unter- nehmensstrategien (357-373); Berthold H. Hass: Content Management - Inhalte für Neue Medien strategisch nutzen (375-391); Frank Keuper, René Hans: Geschäftsmodelle - Erlös- formen in der Medienbranche (393-415); Arnold Picot, Rahild Neuburger: Strategische Alli- anzen - eine Chance für Medienunternehmen (417-431); Harald Hungenberg: Beteiligungen - Realisierung von Synergieeffekten (433-444); Ulrike Spree: Mediendokumentation - Strategi- sche Herausforderung für Medienunternehmen (445-483); Cinzia Dal Zotto: Personalmana- gement - Besonderheiten und Aufgaben in Medienunternehmen (491-517); Joachim Eigler: Aufbauorganisation - Modelle für Medienunternehmen (519-538); Friedrich A. Stein: Füh- rungsmanagement - Aufgaben von Führungskräften in Medienunternehmen (539-552); Klaus -Dieter Altmeppen: Ablauforganisation - Formen der journalistischen Aussageproduktion (553-578); Martin Gläser: Projektleitung - Leitung und Koordination von Medienprojekten (579-599); Paul Klimsa: Produktionssteuerung - Grundlagen der Medienproduktion (601- 617); Gerrit Brösel: Programmplanung - Steuerung und Gestaltung des Programms von Fern- sehanbietern (619-638); Mike Friedrichsen: Koordination - digitaler Workflow in Print- Unternehmen (639-662); Siegfried Weischenberg: Qualitätssicherung - Qualitätsstandards für Medienprodukte (663-691); Gabriele Siegert: Absatzmanagement - Preis-, Produkt- und Pro- grammpolitik (693-713); Robert F. Pelzel: Vertriebsmanagement - Konzepte für Medienpro- dukte und die Distributionswege der Medien (715-734); Fritz Unger: Mediaplanung - Voraus- setzungen, Auswahlkriterien und Entscheidungslogik (735-760); Michael Schenk, Thomas Döbler: Marktforschung - Reichweite, Zielgruppe und Image (761-787); Bernhard Swoboda, Judith Giersch, Thomas Foscht: Markenmanagement - Markenbildung in der Medienbranche (789-813); Helmut Scherer: Individualisierung und Eventisierung - Probleme und Strategien bei der Vermarktung von Medienangeboten (815-831); Guido Leidig: Kalkulation - Kalkula- tionsmethodik und Modelle für Medienprojekte (841-857); Norbert Seidel, Uwe Schwertzel: Finanzierung - Formen, Modelle und Perspektiven (859-877); Stefan A. Wilms, Horst Zün- dorf: Kosten- und Leistungsrechnung - Modelle und Vorgehensweisen in Medienunterneh- men (879-898); Wolfgang Becker, Rainer Geisler: Controlling - Funktionen, Besonderheiten und Entwicklungen in Medienunternehmen (899-918); Karlheinz Küting, Christian Zwirner: 270 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

Bewertung - spezifische Probleme der Werttreiber von Film- und Medienunternehmen (919- 939).

[484-F] Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.; Lesser, Katja; Volland, Benjamin (Bearbeitung): Medienausgaben privater Haushalte

INHALT: Im Rahmen dieses Grundlagenprojektes erfolgen Sekundäranalysen von Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) des Statistischen Budesamtes aus den Jah- ren 1998 und 2003. Ziel ist es zum einen, die wesentlichen Faktoren auf das Ausgabenverhal- ten privater Haushalte für Medientechnik und Medieninhalte zu ermitteln. Zum anderen soll untersucht werden, ob unterschiedliche Medienkonsumententypen mit ähnlichem Ausgaben- verhalten und ähnlicher Ausstattung mit Medientechnik identifizierbar sind, deren Zusam- mensetzung sich über soziodemographische Merkmale erklären lässt. Im positiven Fall wird das Mediennutzungsverhalten gleich strukturierter Gruppen (Zeitaufwand der Haushaltmit- glieder für die Nutzung verschiedener Medien), das im Rahmen von Zeitbudgeterhebungen ermittelt wurde, analysiert werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe- Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944-951, Fax: 03641-944-952, e-mail: [email protected])

[485-L] Stott, Richard: Besessener mit mäßigem Talent, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2006, Nr. 1, S. 33-39

INHALT: Mit dem Verkauf des Berliner Verlags an das von David Montgomery geführte Kon- sortium aus Mecom und Veronis Suhler Stevenson übernahm erstmals eine ausländische In- vestmentgesellschaft einen deutschen Verlag vollständig. Die Zukunft der Berliner Zeitung unter dem neuen Besitzer ist unklar. Der ehemalige Chefredakteur beim "Daily Mirror" fiel wie viele seiner Kollegen dem personellen Kahlschlag zum Opfer, den Montgomery nach seiner Übernahme des Mirrors entgegen seiner Versprechen innerhalb von drei Monaten durchgeführt hat. In seinem Beitrag beschreibt der Autor die Karriere von Montgomery als Journalist und Zeitungsmann und lässt dabei keine Zweifel an seiner Verachtung für Mont- gomerys persönliche und professionelle Qualität offen. Zum Thema der Übernahme wird im Kasten die Berichterstattung der deutschen Presse zur der Übernahme der Berliner Zeitung und zu Montgomery zusammengestellt und kommentiert (Maier/ Gläsel-Maslov). Zusätzlich werden auf S. 39 einige europäische Beispiele von Investmentgesellschaften im Medienbe- reich von C. Leidlinger kurz vorgestellt. (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 271 1.10 Medien und Ökonomie

[486-L] Ünlü, Vural; Ackermann, Timm; Caudera, Michael: Geschäft mit der Popularität: Sports Licensing zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, in: Me- dienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 3/2006, Nr. 3, S. 36-45

INHALT: "Aus Sicht eines klassischen Lizenzgebers ist das Hauptziel eines Lizenzprogramms die kontrollierte Verwertung bestimmter Marken und folglich die Gewährleistung der Integri- tät des gesamten Marketing-Programms. Gleichzeitig soll für die offiziellen Marken ein Ma- ximum an öffentlichem Interesse generiert werden und die Endkunden sollen langfristig an die Veranstaltung gebunden werden. Dabei stellen die offiziellen Marken der FIFA WM 2006TM eines der wertvollsten Lizenzthemen im internationalen Sportbereich dar. Die Li- zenzprodukte mit diesen international bekannten Marken eröffnen dem Konsumenten die Möglichkeit, sich mit diesem einzigartig emotionalen Sportereignis zu identifizieren. Die Dimension der Veranstaltung und die daraus resultierende Breitenwirkung der offiziellen Marken insbesondere in einem wirtschaftlich zugkräftigen Gastgeberland ermöglichten es den Lizenznehmern, nicht nur während der einmonatigen Endrunde, sondern bereits im Vorfeld der Fußball-WM Umsätze aus dem Lizenzgeschäft zu generieren und vom größeren Span- nungsbogen der Veranstaltung zu profitieren. (...)" (Autorenreferat)

[487-L] Vogel, Andreas: Stagnation auf hohem Niveau: Daten zum Markt und zur Konzentration der Publikums- presse in Deutschland im 1. Quartal 2006, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 7, S. 380-398 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/vogel.pdf?foid=17621)

INHALT: Der Markt der deutschen Publikumspresse stagniert auf hohem Niveau. Während die Nettowerbeeinnahmen 2005 zum fünften Mal in Folge sinkende Werte verzeichnen, sind die Daten der Bruttowerbeumsätze und der Anzeigenseiten inzwischen stabil. Die ersten Monate des Jahres 2006 zeigen sogar eine steigende Tendenz. In den Jahren 2004 und 2005 gab es mehr Titelneugründungen als in den Vorjahren. Dagegen sind die Vertriebszahlen seit Ende der 1990er Jahre anhaltend rückläufig. Die vier Großverlage Bauer, Springer, Burda und Gru- ner und Jahr haben ihren gemeinsamen Marktanteil an der Gesamtauflage im ersten Quartal 2006 gegenüber dem Vergleichswert des Jahres 2004 um 2,5 Prozentpunkte auf 62,9 Prozent gesteigert. Der Anteil der Konzerne an allen IVW-geprüften Titeln stieg mit 35,3 Prozent auf den höchsten bisher gemessenen Wert. Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmendaten sind die Großverlage profitabel. Alle Versuche, sich in Deutschland von einem Pressekonzern zu einem Medienkonzern zu entwickeln, sind jedoch bisher gescheitert. Inwieweit Gruner und Jahr noch Marktführer der deutschen Publikumspresse nach Anzeigenumsätzen ist, muss auf- grund der publizierten, nicht hinreichend differenzierten Geschäftszahlen offen bleiben. (UN2)

[488-F] Will, Andreas, Univ.-Prof.Dr.rer.pol.habil. (Bearbeitung): Organisation des Fernsehformathandels. Akteure, Strategien, Strukturen und Organisati- onsformen des Fernsehformathandels in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung britischer Formatexporte

272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienmanagement (Post- fach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4708, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[489-F] Wolff, Per-Erik (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Die Marke Fernsehsender: Programmplanung als Instrument der Markenführung

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[490-F] Zimdars, Anne, M.A.; Waidosch, Andreas (Bearbeitung); Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.; Beck, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Medienwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern - Entwicklung, Stand und Perspektiven

INHALT: Im Rahmen der von der Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern (LRZ) in Auftrag gegebenen Studie werden zum einen Umfang und Struktur der Medienwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern untersucht und zum anderen Medienstandorte in Deutschland verglichen. Grundlage hierfür sind regionalisierbare Daten der amtlichen Statistik (Umsatz- steuerstatistik, Beschäftigtenstatistik) sowie Daten von Branchenverbänden, den IHKs und anderen regionalen Akteuren. Im Vordergrund der Analyse stehen dabei diejenigen Unter- nehmen, die Medieninhalte für das breite Publikum und für die externe Unternehmenskom- munikation (Werbung, PR) produzieren bzw. dafür notwendige Zuarbeiten leisten. Internet- medien werden eingeschlossen. Zum andren sollen die Entwicklungsperspektiven untersucht und Empfehlungen für eine Optimierung von Förderinstrumenten erarbeitet werden. Meck- lenburg-Vorpommern ist im Vergleich zu den großen deutschen Medienzentren nur ein nach- rangiger Medienstandort. Im Rahmen von Expertengesprächen mit Förderinstitutionen, Aus- bildungsinstitutionen und den führenden Medienunternehmen des Bundeslandes sollen die vorhandenen Stärken und Entwicklungspotenziale des Standortes identifiziert, Möglichkeiten einer eigenen Profilbildung sowie insbesondere einer Vernetzung mit den benachbarten Me- dienzentren Berlin und Hamburg überprüft werden. Die einzelnen Arbeitsschritte werden in enger Kooperation mit der Universität Greifswald durchgeführt. ZEITRAUM: 1998-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Akten- analyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 30). Sekundäranalyse von Individualdaten. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-04 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Landesrund- funkzentrale Mecklenburg-Vorpommern FINANZIERER: Auftraggeber soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 273 1.10 Medien und Ökonomie

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe- Platz 8, 07743 Jena); Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Philologie Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (Rubenowstr. 3, 17487 Greifswald) KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944-951, Fax: 03641-944-952, e-mail: [email protected]); Beck, Klaus (Prof.Dr. Tel. 03834-86-3045, e-mail: [email protected])

1.11 Medien und Recht

[491-L] Arnold, Hans-Henning; Langhoff, Helge: Fehlende Beteiligung von privaten Sendeunternehmen an den Leerträgervergütungen gemäß Paragraph 54 UrhG - ein Fall der Staatshaftung?: zum Erfordernis der Streichung des Pa- ragraphen 87 Abs. 4 UrhG aus verfassungs- und europarechtlicher Sicht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 8/9, S. 605-611 (Standort: USB Köln(38)-XD 107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Ausschluss der privaten Sendunternehmen in Paragr. 87 Abs. 4 UrhG, der eine Teilhabe der privaten Sendeuntunternehmen an der Leerträgervergütung nach Paragr. 54 UrhG verhindert, ist europarechtswidrig. Jedenfalls aus europarechtlichen Gründen ist die Streichung zwingend erforderlich, da die Informationsrichtlinie im Falle einer privaten Ver- vielfältigung einen Ausgleich in Form einer Zahlung vorsieht und der hiervon zulässige Aus- nahmetatbestand nicht eingreift. (...) (Autorenreferat)

[492-L] Diesbach, Martin: Rechtliche Möglichkeiten eines Piraterieschutzes für Filme, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 690-696 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die rechtlichen Möglichkeiten eines Piraterieschutzes für Filme sind mit Blick auf die Schutzvoraussetzungen auf der einen Seite und Schlupflöcher über Schrankenbestimmungen auf der anderen Seite (...) im Großen und Ganzen als befriedigend anzusehen. Von Anbeginn des Entstehungsprozesses eines Filmwerks an hat der jeweilige Rechteinhaber (...) eine Rechtsposition inne, die es ihm erlaubt, Unterlassungsansprüche für den Film als ganzes, sei- ne einzelnen Bestandteile und Vorarbeiten geltend zu machen. Diese urheberrechtliche Aus- gangssituation wird flankiert durch den rechtlichen Schutz technischer Maßnahmen nach den Paragr. 95a ff. UrhG sowie durch arbeits- und allgemeine schuldrechtliche Maßnahmen wie Geheimhaltungsvereinbarungen und Vertragsstrafeversprechen. Das nach wie vor in erschre- ckendem Ausmaß grassierende Problem der Filmpiraterie legt jedoch den Finger auf die Wunde, dass es gleichwohl deutliche Schutzdefizite gibt. Diese beruhen regelmäßig auf Defi- ziten bei der Rechtsdurchsetzung (...)." (Textauszug)

274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

[493-L] Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Urheber): Politische Rede und die Rolle der Medien: die Verletzlichkeit der Meinungsfreiheit, (IRIS Spezial), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 133 S., ISBN: 3-8329-8712-2

INHALT: Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit gehören zu den Grund- bedingungen von Demokratien und haben deshalb auch den europäischen Gerichtshof sowie den Europarat immer wieder beschäftigt. Allerdings ist die konkrete Auslegung dieser Grund- rechte oft umstritten. Was ist eine politische Meinungsäußerung? Wie kann das Verhältnis von Meinungsfreiheit und öffentlichem Informationsinteresse einerseits sowie staatlichen Geheimhaltungsnotwendigkeiten und Ansprüchen von Einzelpersonen auf Schutz der Privat- sphäre andererseits immer wieder neu austariert werden? Inwieweit ist in Zeiten der Terror- bekämpfung die Einschränkung der Meinungsfreiheit legitim? Diese Fragen werden in den Beiträgen aus übergreifender Perspektive diskutiert und die entsprechenden europäischen Re- gelungen sowie die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes erörtert. Der Reader enthält zudem Länderberichte, in denen die jeweilige Rechtslage skizziert wird. Die anderen länderbezogenen Texte haben die Rolle der Medien bei herausgehobenen politischen Ereig- nissen zum Thema. Die Veröffentlichung basiert auf einem Workshop zum Thema 'Die wechselnden Schattierungen politischer Rede in den Medien' der im Juni 2004 von der He- rausgeberin und ihrer Partnerorganisation, dem Institut für Informationsrecht (Universität Amsterdam) organisiert wurde. (ZPol, NOMOS)

[494-L] Flechsig, Norbert: Quo vadis, Copyright?: das Vierte EBU Copyright Symposium am 31. März 2006 in Barce- lona, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 5, S. 386-387 (Stand- ort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das EBU Copyright Symposium in Barcelona 2006 unter der Leitung von Rumphorst hat erneut zum Nachdenken angestoßen und gezeigt, dass es sich lohnt, die interessierten Kreise auf internationaler Ebene zusammen zu rufen, um dem Verständnis des Urheberrechts als 'the legal form of the information age' eine neue und angemessene Bedeutung beizumes- sen und zum Interessenausgleich im Zeitalter der Wissensgesellschaft beizutragen. Die Refe- rate des Symposiums sind auf der Homepage www.ebu.ch zum Nachlesen eingestellt." (Auto- renreferat)

[495-L] Gounalakis, Georgios; Zagouras, Georgios: Plädoyer für ein europäisches Medienkonzentrationsrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 716-725 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Wenn die Medien in ihren einzelnen Erscheinungsformen oder gar in ihrer Gesamtheit die Rolle des gesellschaftlichen Wachhundes einnehmen sollen, wie sie ihnen jüngst wieder seitens des EGMR zugewiesen wurde, dann wird man sicherstellen müssen, dass auch in pub- lizistischer Hinsicht genügend selbstständige und unabhängige Einheiten verbleiben, um den Medien auch weiterhin ihre Rolle als vierte Gewalt in demokratischen Gesellschaften zuzu- weisen. Anders als im geltenden Rundfunkrecht ließe sich innerhalb eines Medienkonzentra- tionsrechts ein echtes Cross-Media-Reglement unterbringen, welches neben klaren Vorgaben soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 275 1.11 Medien und Recht

für die Zulässigkeit einer Verflechtung von Print- und audiovisuellen Medien auch Bestim- mungen zu vertikalen Verflechtungen beinhalten muss. Vor dem Hintergrund einer zuneh- menden Internationalisierung des Phänomens der Medienkonzentration wäre dabei ein koor- diniertes europäisches Vorgehen sinnvoll. Ein solches europäisches Medienkonzentrations- recht in die Tat umzusetzen, wird politisch sicherlich nicht einfach. Ein entsprechender Hand- lungsbedarf besteht aber mehr denn je." (Autorenreferat)

[496-L] Heid, Veronika: Schutz von Filmen gegen Piraterie: Diskussionsbericht zum gleichnamigen XX. Symposion des Instituts für Urheber- und Medienrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 713-716 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: Das XX. Münchner Symposion zum Film und Medienrecht, veranstaltet vom Institut für Urheber- und Medienrecht am 21. Juli 2006 im Rahmen der Internationalen Münchner Filmwoche, trug den Titel "Schutz von Filmen gegen Piraterie". Nach der vorangegangenen Frühjahrssitzung des Instituts zum Thema "Auskunftsanspruch gegen Internetprovider" stand damit bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Problematik der Piraterie und ihrer Be- kämpfung im Mittelpunkt. Thematisch ging es vor allem um die konkreten Praktiken der Pi- raterie und die hieraus resultierenden Anforderungen an eine Modernisierung des Urheber- rechts. (KB)

[497-L] Heinze, Matthias: Die Neufassung der EU-Fernsehrichtlinie: ein kurzer Sachstandsbericht, in: tv diskurs : Ver- antwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 4-8

INHALT: In der letzten Revision der EU-Fernsehrichtlinie im Jahre 1997 wurden die Zugäng- lichmachung bestimmter Sportereignisse im Free-TV, die Liberalisierung der Regelungen zum Teleshopping und die Einführung der Kennzeichnung jugendschutzrelevanter Inhalte neu geregelt. Die Richtlinie bezog sich ausschließlich auf Fernsehsendungen. Angesichts der Konvergenz der digitalen Medien wurde 2002 beschlossen, die Fernsehrichtlinie einer umfas- senden Revision zu unterziehen, im Dezember 2005 wurde der Entwurf für die Neufassung der Öffentlichkeit vorgelegt. In seinem Beitrag stellt der Autor kurz die Neuerungen vor: Er- weiterung des Anwendungsbereichs auf "audiovisuelle Mediendienste", Lockerung der Wer- bevorschriften bei der Blockwerbung, beim Prinzip der Trennung von Werbe- und Pro- gramminhalten und bei der Regelung des Product Placement sowie die Bestimmung der EU- weiten Mindestnormen für den Jugendschutz. Erste Reaktionen auf den Entwurf werden ab- schließend referiert. (PT)

[498-L] Hepach, Stefan: Die Rechtsprechung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs seit dem Beschluss des Bun- desverfassungsgerichts vom 20.2.1998 ("extra radio"): zugleich eine kritische Anmerkung zur Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs vom 30.5.2005, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 7, S. 530-535 (Standort: USB Köln(38)-XD 107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 276 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

INHALT: "Löst man sich von den falschen Tatsachenannahmen und dogmatischen Missverständ- nissen, auf die schon in der Rechtsprechung des BVerfG rekurriert wurde, und richtet den Blick auf das Rundfunkmodell, das vom BVerfG entworfen und in Bayern - auch aufgrund der Rechtsprechung des BayVerfGH - sein besonderes Gepräge gefunden hat, so kann ein rundfunkgrundrechtliches Gesamtkonzept entwickelt werden, bei dem die Grundrechtsbe- rechtigung aller am Kommunikationsprozess beteiligten Handlungsträger ausreichend be- rücksichtigt wird und zugleich der öffentlich-rechtliche Trägerschaftsvorbehalt der BV ge- wahrt bleibt. Damit wird wieder der Weg für eine Rechtsprechung des BayVerfGH geebnet, die bislang 'stets auf die Erhaltung der Funktionalität der öffentlich-rechtlichen Trägerschaft gerichtet war.'" (Autorenreferat)

[499-L] Holznagel, Bernd: Gratiszeitungen - ein Verstoß gegen die Pressefreiheit?: Befunde eines Rechtsgutachtens, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 10, S. 529-537 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)- FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/ showfile.phtml/10-2006_holznagel.pdf?foid=18030)

INHALT: Dass es in Deutschland derzeit keine Gratiszeitungen gibt, die den Menschen vorwie- gend auf dem Weg zur Arbeit angeboten werden, ist vor allem auf die konsequente Abwehr der etablierten Zeitungsverlage zurückzuführen, die dagegen auch juristisch vorgingen. Mitt- lerweile spielen dabei verfassungsrechtliche Argumente eine immer größere Rolle. Die Ver- leger entgeltfinanzierter Zeitungen sind der Auffassung, dass durch die Gratispresse ihr Grundrecht auf Pressefreiheit im Sinne des Artikels 5 Absatz 1 Satz 2 GG verletzt werde. Der Beitrag setzt sich mit diesem zentralen Einwand auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass dies nicht der Fall ist. Vielmehr eröffnet die Gratispresse die Chance, den Wettbewerb und die Meinungsvielfalt auf den Pressemärkten zu verbessern. Gratisblättern kann der Schutz des Artikels 5 Absatz 1 Satz 2 GG nicht verwehrt werden. Er steht Sensationsblättern ebenso zu wie seriösen politischen Zeitungen und umfasst selbst den Anzeigenteil. Da die Kostenlosigkeit Teil des verlegerischen Konzepts der Gratispresse ist, steht auch der Gratis- vertrieb unter dem Schutz dieses Artikels. (UN2)

[500-L] Kitz, Volker: Urheberschutz im Internet und seine Einfügung in den Gesamtrechtsrahmen: gelöste und ungelöste Fragen zwischen E-Commerce-Richtlinie und Datenschutzrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 6, S. 444-450 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Nachdem verschiedene Oberlandesgerichte dem Gesetzgeber Vorgaben für die Präzi- sierung des Urheberrechts im Internet gemacht haben, hat dieser mit seinem Gesetzesentwurf dafür Sorge getragen, dass mit der Schaffung des Auskunftsanspruchs gegenüber Internetpro- vidern dem Bedürfnis nach der Aufklärung von Rechtsverletzungen im Internet nachgekom- men werden kann. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 277 1.11 Medien und Recht

[501-L] Krausnick, Daniel: Das deutsche Rundfunksystem unter dem Einfluss des Europarechts, (Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, 74), Berlin: Duncker & Humblot 2005, 447 S., ISBN: 3- 428-11519-8

INHALT: Der Autor untersucht, inwieweit das duale Rundfunksystem in Deutschland vom EU- Recht tangiert wird und ob es aus europarechtlichen Gründen reformbedürftig ist. Hierfür stellt er zunächst die verfassungs-, rundfunk- und wettbewerbsrechtlichen Charakteristika des deutschen Rundfunksystems dar und zeichnet anschließend die Entwicklung der EU- Rundfunkpolitik nach. Außerdem fragt er nach der Einhaltung der aus den Grundrechten des EU-Vertrages abzuleitenden Vorgaben und diskutiert in diesem Zusammenhang die Frage, ob die EU eine eigene 'Rundfunkkompetenz' (209) besitzt. Weiterhin werden Fragen der Rund- funkfinanzierung und die Bindungskraft der EG-Transparenzrichtlinie erörtert. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass 'das deutsche Rundfunksystem dem Einfluss des Gemein- schaftsrechts weitgehend standhält. Dies gilt zwar nicht in vollem Umfang für seine landes- rechtlichen Ausformungen (...), uneingeschränkt aber für die Grundkonzeption. Europa und die deutschen Bundesländer haben sich in der Rundfunkpolitik immer mehr aufeinander zu bewegt; die deutsche Rundfunkpolitik wurde von Brüssel stärker 'ökonomisiert' während die EU-Rundfunkpolitik 'kulturalisiert' wurde.' (420) Abschließend stellt er die Vorteile eines du- alen Rundfunksystems heraus und plädiert für ein produktives Miteinander von privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk. (ZPol, NOMOS)

[502-L] Kubis, Sebastian: Digitalisierung von Druckwerken zur Volltextsuche im Internet: die Buchsuche von Google ("Google Book Search") im Konflikt mit dem Urheberrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 5, S. 370-379 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Diskussion um die 'Buchsuche' von Google reflektiert ein Grundproblem eines jeden Urheberrechts: die richtige Abwägung des ausschließlichen Urheberrechts mit dem In- teresse der Allgemeinheit auf Gewährleistung einer möglichst umfassenden Meinungs-, Wis- senschafts- und Informationsfreiheit. Während für das US-amerikanische Recht noch offen ist, wie diese Abwägung ausfallen wird, steht das deutsche Recht derzeit noch auf Seiten des Urhebers und verbietet zumindest die im Vorfeld der Buchsuche erforderlichen Digitalisie- rungshandlungen. Praktisch ist dem Urheber mit diesem Befund allerdings wenig gedient. Verfolgt werden können die allein in den USA stattfindenden Digitalisierungshandlungen in Deutschland nämlich nicht. Hier fehlt es bereits an einer gerichtlichen Zuständigkeit. Selbst wenn sich aufgrund von im Inland belegenen Vermögenswerten die internationale Zuständig- keit deutscher Gerichte auf Paragr. 23 ZPO stützen ließe, gilt für das Scannen und für die Umwandlung in Textdateien auch materiellrechtlich allein US-amerikanisches Urheberrecht und dessen potentiell ausufernde fair-use-Schranke (...). In Deutschland könnte allenfalls eine (weitere) Vervielfältigung der gewonnenen Dateien auf inländischen Servern gerichtlich ge- ahndet werden. Ob eine solche Nutzungshandlung in Deutschland stattfindet, ist indes auf- grund der dezentralen Struktur von Google unsicher." (Textauszug)

278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

[503-L] Langhoff, Helge: Auskunftsanspruch gegen Internetprovider: Diskussionsbericht von der gleich lautenden Arbeitssitzung des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 7. April 2006, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 6, S. 457-460 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Frühjahrssitzung des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 7. April 2006 befasste sich mit dem Thema "Auskunftsanspruch gegen Internetprovider". Rund 200 Teil- nehmer aus Politik, Rechtswissenschaft und Verbänden diskutierten dabei den vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung, mit dem eine entsprechende EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden soll. Es wurden zahlreiche kritische Anmerkungen gemacht, der Entwurf allerdings insgesamt als begrüßenswert eingeschätzt. (KB)

[504-L] Leitgeb, Stephan: Die Revision der Fernsehrichtlinie: Überblick über die wesentlichen geplanten Änderungen unter besonderer Berücksichtigung der Liberalisierung des Verbots von Produktplazierun- gen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 11, S. 837-843 (Stand- ort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der am 13. 12.2005 von der Europäischen Kommission vorgelegte Textvorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinie 89/552/EWG des Rates zur Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Ausübung der Fernsehtätigkeit bringt wesentliche Veränderun- gen mit sich. Entscheidendes Merkmal der beabsichtigten Revision ist zunächst die Erweite- rung des sachlichen Anwendungsbereichs auf audiovisuelle Mediendienste. Unabhängig von Technologie, der Art des Übertragungsweges sowie von Empfangsgerät, mit dessen Hilfe die Dienste ihre Rezipienten erreichen, versucht der Änderungsentwurf im Sinne einer Konver- genz der Kommunikationsnetze und der (auch individuell abrufbaren) Medieninhalte und - geräte, weitestgehend gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen. Insbesondere werden durch die Revision der Fernsehrichtlinie lineare wie nicht-lineare Dienste vom Anwendungsbereich der Richtlinie erfasst. (...)" (Autorenreferat)

[505-L] Markfort, Carsten: Popstars und die Pressefreiheit: zur Bildberichterstattung von Konzernen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 11, S. 829-837 (Standort: USB Köln(38)-XD 107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Vor dem Hintergrund der (im Beitrag, d. Verf.) skizzierten Rechtslage ist es im Inte- resse sowohl des Fotoreporters als auch des Künstlers, Akkreditierungsverträge zu unter- zeichnen. Denn der Fotograf kann aufgrund des Hausrechts seinen privilegierten Zutritt zum Konzert nur über die offizielle Akkreditierung erlangen. Fertigte der Fotograf ohne Akkredi- tierung Aufnahmen, so geschähe dies rechtswidrig. Rechtswidrig hergestellte Fotografien dürfen aber auch nicht zu Zwecken der Berichterstattung in der Presse verbreitet werden. An- sonsten liefe das Hausrecht leer. Die inhaltliche Ausgestaltung muss deshalb die Interessen beider Seiten berücksichtigen. Dabei ist die Pressefreiheit zu Gunsten der Bildreporter wei- testgehend zu berücksichtigen. (...)" (Textauszug) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 279 1.11 Medien und Recht

[506-F] Münger, Tamara; Bosshart, Louis, Prof.; Beck, Daniel, Dr.rer.soc.; Pitum, Sandra, M.A.; Sauer, Juliane, Dipl.-Medienwirtin (Bearbeitung); Freiburghaus, Dieter, Prof. (Leitung): Die Transparenzrichtlinie der EU und der öffentlich-rechtliche Rundfunk

INHALT: Am 26. Juli 2000 hat die EG-Kommission eine Novelle der so genannten Transparenz- richtlinie beschlossen. Auf den ersten Blick nimmt sich der Inhalt dieser Novelle wenig auf- regend aus: Unternehmen, die staatliche Aufträge erledigen und gleichzeitig in andern Unter- nehmensbereichen tätig sind und jährlich einen Netto-Erlös von über 40 Mio. Euro erwirt- schaften, müssen zu einer "getrennten Buchführung" übergehen. Tatsächlich hat der Erlass der Richtlinie für ziemlich viel Aufregung gesorgt. Die getrennte Buchführung soll nämlich transparent machen, wohin öffentliche Gelder in den subventionierten Unternehmen fließen und ob staatliche Gelder tatsächlich ausschließlich für staatliche Aufträge eingesetzt werden. Der Kommission geht es in der Sache darum, Quersubventionierungen frühzeitig zu erkennen und damit unerwünschte Wettbewerbsverzerrungen zu bekämpfen. Besonders groß war die Aufregung im audiovisuellen Mediensektor, wo befürchtet wird, dass durch die Richtlinie, re- spektive die getrennte Buchführung, die Hoheit der Mitgliedstaaten zur Finanzierung der öf- fentlich-rechtlichen Veranstalter untergraben und schließlich die Abschaffung der öffentlich- rechtlichen Sender vorbereitet wird. Das Projekt untersucht die Umsetzungsmaßnahmen für die neue Transparenzrichtlinie in den Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich und Öster- reich. Insbesondere sind folgende Fragen forschungsleitend: 1. Worauf genau bezieht sich die Transparenzrichtlinie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Auf das Programm, auf einen Sender, oder auf alle Aktivitäten eines öffentlich-rechtlichen Anbieters? In diesem Zusam- menhang - und im Zusammenhang mit der Frage nach der Umsetzungspraxis - ist weiter zu berücksichtigen, ob die Richtlinie aus Sicht der Kommission geeignet ist, das angestrebte Ziel (die Verhinderung von Quersubventionierung) zu erreichen. 2. Gibt es unter den Mitglied- staaten einen Konsens, wie die Richtlinie umzusetzen ist? Oder versteht jeder Staat die Richt- linie hinsichtlich ihrer Umsetzung anders? Wie funktioniert die Umsetzung der Richtlinie in den ausgewählten Ländern? 3. Wie werden die Folgen der Umsetzung auf das Mediensystem in den ausgewählten EU-Mitgliedstaaten beurteilt? Die Erfahrungen mit der Transparenz- richtlinie in der EU sind auch für die medienpolitische Diskussion in der Schweiz von gro- ßem Interesse. Es wird im Rahmen des Forschungsvorhabens geklärt werden müssen, inwie- fern die laufenden Verhandlungen mit der EG über die Dienstleistungen die öffentlich- rechtlichen Medien einschließen und ob die Novelle der Transparenzrichtlinie auch auf die SRG SSR idée Suisse Anwendung finden soll. Auch hinsichtlich der Diskussion um einen all- fälligen Beitritt der Schweiz zur EU soll die Studie eine Grundlage zur Beurteilung möglicher Konsequenzen für die SRG SSR idée Suisse bieten. ZEITRAUM: ab 2000 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz METHODE: Zweiteiliger Methodeneinsatz: Zur Analyse der von den Mitgliedstaaten getroffenen Umsetzungsmaßnahmen werden amtliche Dokumente und Rechtstexte der EU und der unter- suchten Mitgliedstaaten herangezogen. Zur Einschätzung und Bewertung dieser Maßnahmen und ihrer Konsequenzen werden ExpertInnen (EU-SpezialistInnen von Wettbewerbs- und Kulturkommission, VertreterInnen der Mitgliedstaaten bzw. der öffentlich-rechtlichen Anbie- ter, VertreterInnen der SRG) in Interviews befragt. Darüber hinaus wird die Begriffsdiskussi- on mit Hilfe der geeigneten Literatur zum Medienrecht, zur Medienpolitik und zur Medien- ökonomie aufgearbeitet. Beim - kurzen - Nachzeichnen der Entstehungsgeschichte der Trans- parenzrichtlinie (Verfolgung der Diskussionen, Motivsuche, Werdegang, Erwartungen) spie- len Quellen wie Amtsblätter, Bulletins, Vernehmlassungen während der Gesetzgebungsver- fahren und Protokolle eine wichtige Rolle. 280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

VERÖFFENTLICHUNGEN: Beck, D.: Marktgerechter Service public? Rundfunkregulierung in der Schweiz und die Vorgaben der europäischen Wettbewerbspolitik. in: Künzler, Matthias (Hrsg.): Das schweizerische Mediensystem im Wandel. Herausforderungen, Chancen, Zu- kunftsperspektiven. Bern: Haupt 2005, S. 149-161. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut de hautes études en administration publique -idheap- (Route de la Mala- dière 21, 1022 Chavannes-près-Renens, Schweiz); Universität Fribourg, Wirtschafts- und So- zialwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Medien- und Kommunikationswisenschaft (Bou- levard de Pérolles 90, 1700 Fribourg, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[507-L] Nußberger, Angelika; Schmidt, Carmen (Hrsg.): Medienrecht und Meinungsfreiheit in Russland, (Schriften zu Kommunikationsfragen, 40), Berlin: Duncker & Humblot 2005, 183 S., ISBN: 3-428-11789-1

INHALT: Der Grad der Meinungsfreiheit in Russland sowie das dortige Medienrecht und seine Anwendung werden ausführlich und im Kontext der europäischen Entwicklung beschrieben. Als Ausgangspunkt und Maßstab werden zuerst die Entscheidungen der mittel- und osteuro- päischen Verfassungsgerichte und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vorge- stellt, außerdem die Entwicklung des Medienrechts in der EU. Eine wichtige Frage dabei ist, ob das Medienrecht als Wirtschaftsrecht oder als Kulturgüterschutzrecht anzusehen ist. Au- ßerdem ordnet Otto Deppenheuer, Professor für Staatslehre, Öffentliches Recht und Rechts- philosophie in Köln, die Medien zwischen Recht und Ethik ein. 'Ohne rechtlich garantierte Freiheit der Medien stellt sich die Frage einer ethischen Selbstbindung nicht' (45), schreibt er - eine gerade auch mit Blick auf Russland zentrale Aussage. Denn dort ist eine 'ausdrückliche Absicherung der Medienfreiheit auf der Ebene der Verfassung (...) noch nicht erfolgt' (78), so Stanislav Severdjaev von der Lomonossov-Universität Moskau. Vielmehr zeigt sich, dass die Medien auf der Grundlage von Antiterror-Gesetzen, die sich unausgesprochen aber deutlich auf den Tschetschenien-Konflikt beziehen, einer Zensur unterworfen werden können. Marga- reta Mommsen, Professorin in München, konstatiert 'grundlegende Mängel im Prozess der demokratischen Konsolidierung' (122), die sich beispielhaft anhand der Reglementierung der Medien zeigen lässt. Die Meinungsfreiheit und Medienvielfalt werden beschränkt und damit ein Wesensmerkmal jeder Demokratie 'dem Ziel geopfert, unter allen Umständen das büro- kratische Machtmonopol aufrechtzuerhalten' (125). Dass die Entwicklung in Russland nicht die zwingende Folge der Transformationsprozesse ist, wird in Beiträgen über Weißrussland und Estland gezeigt. Während in Weißrussland eher von Medienunfreiheit gesprochen wer- den muss, ist die estnische Entwicklung vorbildlich. Dort ist in kurzer Zeit eine verfassungs- rechtlich abgesicherte freie Medienlandschaft entstanden. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeich- nis: Teil 1: Die völkerrechtlichen und europäischen Grundlagen: Angelika Nußberger: Aktu- elle Probleme im Bereich des Medienrechts im Spiegel der Entscheidungen mittel- und osteu- ropäischer Verfassungsgerichte und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (13- 26); Bernd Grzeszick: Aktuelle Probleme der Entwicklung des Medienrechts im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft (27-44); Teil II: Regelung und Selbstregelung in den Medien: Otto Depenheuer: Medien zwischen Recht und Ethik (45-65); Michail Fedotov: Auf dem Wege zur Pressefreiheit: die Erfahrung Russlands (65-74); Stanislav Severdjaev: Verfas- sungs- und Rechtsnormen des Informationsaustausches in Russland (75-82); Michail Pastu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 281 1.11 Medien und Recht

chov: Entwicklung des Medienrechts in Belarus (83-94); Carmen Schmidt: Entwicklung des Medienrechts in Estland (95-108); Teil III: Alte und neue Herausforderungen der Medienfrei- heit. Alte und neue gesetzgeberische Reaktionen: Margareta Mommsen: Das Verhältnis von Macht und Medien in der Russischen Föderation (109-126); Viktor N. Monachov: Meinungs- freiheit und neue Informationstechnologien (127-138); Michael Geistlinger: Die Bedrohung der offenen Gesellschaft: Medienrecht und Terrorismus (139-150); Vezeslav Rjabkov: Recht- liche Mechanismen der Gegenmaßnahmen gegen Extremismus in den Medien (151-158); Dmitrij Muratov: Wahlkampf in Tschetschenien - Ein Beispiel aus der Praxis (159-160); Jurij Baturin: Medienrecht als Indikator für die Entwicklung der Zivilgesellschaft, der Demokratie und des Rechtsstaats (161-166); Ekaterina Lysova: Die Freiheit der Massenmedien und Wah- len in Russland: Interessenkonflikt (167-176); Sergej Bolsakov: Der Wahlkampf in Russland aus der Perspektive der Zentralen Wahlkommission (177-182).

[508-L] Pooth, Stefan: Jugendschutz im Internet: staatliche Regulierung und private Selbstkontrolle, (Recht der Neuen Medien, Bd. 22), Hamburg: Kovac 2005, XLIII, 252 S., ISBN: 3-8300-1906-8 (Standort: UB Bonn(5)-2005/5715)

INHALT: Die Aufgabe der Studie zum Jugendschutz im Internet besteht darin, Konzepte der reinen Zwangskontrolle jugendgefährdender Inhalte im Strafrecht und der regulierten Selbst- regulierung im Bereich des Jugendmedienschutzes nach dem Jugendschutz-Medienstaats- vertrag (JMStV) zu erarbeiten, sie einander gegenüberzustellen und im Hinblick auf ihre Ef- fektivität zu bewerten. Abschließendes Ziel ist es, Vorschläge zu formulieren, wie diese Steu- erungsinstrumente verbessert werden können, damit sie zu einer effektiveren Bekämpfung ju- gendgefährdender Internetinhalte führen. Als Ausgangspunkt stellt die Studie zunächst das Bedürfnis nach Jugendschutz im Internet heraus. Hierzu wird am Beispiel rechtsradikaler und pornographischer Inhalte dargestellt, welche Wirkung jugendgefährdende Inhalte auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Im Anschluss werden die besonderen Ge- fahrenpotenziale durch die Veröffentlichung rechtsradikaler und pornographischer Inhalte im Internet betrachtet. Daran knüpft die Erörterung des Hinweises an, dass der Gesetzgeber auf jugendgefährdende Inhalte zunächst mit den regulativen Mechanismen des StGB, des GjSM und des MStV reagiert hat, bevor er im Bereich des bereichsspezifischen Jugendmedien- schutzes einen Paradigmenwechsel hin zum System der regulierten Selbstregulierung vollzo- gen hat. Im nachfolgenden Teil wird die Frage analysiert und bewertet, inwieweit die staatli- che Regulierung im Bereich des Strafrechts erfolgreich ist. Der nächste Abschnitt stellt der strafrechtlichen Zwangsregulierung das System der regulierten Selbstregulierung nach dem JMStV gegenüber. Hierzu werden zunächst die grundlegenden Funktionsmechanismen dieses Steuerungskonzepts betrachtet. Auf dieser Grundlage wird sodann das System der regulierten Selbstregulierung im JMStV im Bezug auf seine imperativen und selbstdisziplinären Elemen- te beschrieben und bewertet. Abschließend werden Vorschläge formuliert, mit denen der Ju- gendmedienschutz verbessert werden kann. Insbesondere wird auf die Widersprüche zwi- schen dem regulatorischen Strafrechtssystem und der regulierten Selbstkontrolle im Bereich des JMStV hingewiesen sowie für eine verstärkte Einbindung von Selbstregulierungsinstru- menten in den Jugendmedienschutz plädiert. (ICG2)

282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

[509-L] Raabe, Franziska: Der Auskunftsanspruch nach dem Referentenentwurf zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 6, S. 439-443 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst er- hältlich)

INHALT: Die Verfasserin begrüßt im Grundsatz, dass der Gesetzentwurf zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums auch einen Auskunftsanspruch gegen In- ternetprovider beinhaltet. Zu einzelnen Punkten des Entwurfs werden Argumente dargestellt und erörtert. (KB)

[510-L] Reinemann, Susanne: DVB-H, DMB und interaktive Fernbedienung: ist der Rundfunk(begriff) den neuesten tech- nischen Entwicklungen gewachsen?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht: ZUM, Jg. 50/ 2006, Nr. 7, S. 523-530 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: "Die Gewährleistung der Gewährleistung der Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk gemäß Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG dient der Gewährleistung der freien individuellen und öffentlichen MeinungsbiIdung und ist umfassend zu verstehen. Der einfache Gesetzgeber konnte zulässigerweise von dem verfassungsrechtlichen Rundfunkbegriff abweichend eine dreigeteilte Rundfunkordnung schaffen, die Rundfunk, Mediendienste und Teledienste um- fasst und entsprechend ihrer Wirkung für die individuelle und öffentliche Meinungsbildung (Meinungsbildungsrelevanz) abgestuft reguliert. Da eine trennscharfe Abgrenzung der Begrif- fe nicht möglich ist, werden im Telemediengesetz-Entwurf bzw. im Entwurf des 9. Rundfun- känderungs-Staatsvertrags die Begriffe Mediendienst und Teledienst zu Gunsten des einheit- lichen Begriffs Telemedien aufgegeben. Noch unklar ist der Einfluss der Revision der EU- Femsehrichtlinie auf das deutsche Recht, die den Begriff des audiovisuellen Mediendienstes einführt. Im DVB-H sowie im DMB-Standard auf kleine portable Endgeräte übertragene Ra- dio- und Fernsehangebote sind dem einfachgesetzlichen Rundfunkbegriff zuzuordnen. Dem- gegenüber handelt es sich bei den Angeboten, die zeitgleich zum Programm auf die interakti- ve Fernbedienung übertragen werden, um Mediendienste." (Autorenreferat)

[511-L] Sandberger, Georg: Behindert das Urheberrecht den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 11, S. 818-828 (Standort: USB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "(...) Im Zeitalter der digitalen Kommunikation werden sowohl die klassische Fernleihe wie die Reprographie obsolet. Die Bewährungsprobe des Urheberrechts besteht darin, ob die Rechteinhaber (Urheber, Verleger) als Inhaber eines Monopolrechts im Rahmen von Markt- prozessen den digitalen Informationszugang umfassend und zu Konditionen zur Verfügung stellen werden, die der Herkunft des größten Teils der Publikationen aus öffentlich geförder- ter Forschung, der Ausbildungsfunktion und der Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Ein- richtungen Rechnung tragen. Anderenfalls muss der Gesetzgeber den Informationszugang soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 283 1.11 Medien und Recht

durch Schranken der Verwertungsrechte, verbunden mit einer angemessenen Vergütung der Rechteinhaber garantieren. (...)" (Textauszug)

[512-L] Sattler, Hauke: Das Sakrileg ein Plagiat?: zugleich ein Beitrag zum Schutz des Werkinhalts nach britischem und deutschem Urheberrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 8/9, S. 612-619 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Plagiatsvorwüfe werden immer wieder erhoben, aus vielerlei Gründen und mit unter- schiedlicher Berechtigung. Sie treffen häufig Schriftsteller von Rang und stoßen daher auf re- ges öffentliches Interesse. Als der US-amerikanische Bestsellerautor Brown im Februar 2006 vor dem Londoner High Court erschien, um die gegen ihn erhobenen Plagiatavorwürfe zu entkräften, fand dies erneut viel Beachtung. Dies ist vor allem der Popularität des Autors geschuldet, dessen Thriller 'The Da Vinci Code' (deutsch: 'Sakrileg') angeblich bereits 50 Mil- lionen Mal verkauft wurde. Der Fall ist auch juristisch interessant, weil sich das Gericht aus- führlich mit der Reichweite des urheberrechtlichen Schutzes von Werkinhalten auseinander- setzt. (...)" (Autorenreferat)

[513-L] Scheurer, Alexander: Co-Regulierung im europäischen Jugendmedienschutz, in: tv diskurs: Verantwortung in audio- visuellen Medien, Jg. 10/2006, H. 1, S. 8-13

INHALT: "Der Beitrag steht im Kontext der geplanten Änderung der EG-Fernsehrichtlinie und eines Kommissionsvorschlags zum Jugendund Menschenwürdeschutz. Er stellt einen Teil der bislang veröffentlichten Erkenntnisse einer Studie vor, die 'Co-Regulierungsmaßnahmen in den Medien in Europa' zum Gegenstand hat." Die Studie wurde im Auftrag der Europäischen Kommission vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung und dem Institut für Europäi- sches Medienrecht Saarbrücken erarbeitet. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fernsehen und anderen elektronischen Medien. "Es zeichnet sich ab, dass das alternative Steuerungsinstrument der Co-Regulierung durchaus nicht weniger geeignet sein muss, Politikziele in den audiovisuellen Medien zu erreichen, als traditionelle staatliche Rechtsetzung und -anwendung. Zu beachten ist, dass allgemeine Vor- gaben des Gemeinschaftsrechts sowie der nationalen Verfassungsordnungen eingehalten wer- den." Über die Effektivität der bestehenden Co-Regulierungssysteme soll der Endbericht der Studie Auskunft geben. (PT)

[514-L] Schulze, Gernot: Vermieten von Bestsellern, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 7, S. 543-546 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Da Bibliotheken mit der Vermietung von Bestsellern in aller Regel Erwerbszwecke verfolgen, müssen sie sich zuvor von den jeweiligen Verlagen das erforderliche Vermietungs- recht beschaffen. (KB)

284 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

[515-L] Schwarz, Mathias; Brauneck, Anja: Verbesserung des Rechtsschutzes gegen Raubkopierer auf der Grundlage der EU- Enforcement-Richtlinie und deren Umsetzung in deutsches Recht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 701-713 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Bundesregierung zwar mit dem Vorhaben, einen Drittauskunftsanspruch in das Urheberrecht einzuführen, ein wichtiges neues Instru- mentarium für die Bekämpfung der Internetpiraterie zu schaffen gewillt ist. In der gesetzli- chen Ausgestaltung dieses Anspruchs besteht jedoch erheblicher Nachbesserungsbedarf. Dem Referentenentwurf ist es bislang nur unvollkommen gelungen, die Interessen der Rechtsinha- ber in einen angemessenen Ausgleich mit denen der vom Auskunftsanspruch Betroffenen zu bringen. Dabei werden die Interessen der Rechtsinhaber insbesondere durch die Erfordernisse des 'dreifachen Gewerblichkeitsnachweises', der 'Offensichtlichkeit' der Rechtsverletzungen sowie durch den 'Richtervorbehalt' zu weitgehend zum Schutz der Verletzer eingeschränkt. Diese hohen Anforderungen werden eine Durchsetzung des Auskunftsanspruchs in der Praxis fast immer zum Scheitern bringen. Zudem muss dem Auskunftsanspruch dann die Einführung eines Rechts und einer Verpflichtung der Internetserviceprovider zur Vorratsdatenspeiche- rung flankiert werden. Noch unbefriedigend ist auch die Neu-Regelung der Berechnung des Schadensersatzes, da die Stellung der Rechtsinhaber entgegen der gemeinschaftsrechtlichen Vorgabe hierdurch keineswegs verbessert wird." (Autorenreferat)

[516-L] Schwarz, Mathias: Die Neuordnung der Rechtsbeziehungen unabhängiger TV-Produzenten gegenüber Sende- unternehmen mit öffentlichem Auftrag in Großbritannien: die Regulierung der Public Ser- vice Broadcaster durch das Office of Communication (OFCOM), in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 11, S. 810-818 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Wie die Äußerungen von Branchenbeteiligten in Großbritannien deutlich machen, wurden die neuen Rahmenbedingungen für Auftragsproduktionen durch Public Service Broadcaster in Großbritannien durchaus als revolutionär empfunden. Neben einer Verände- rung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sie zu einer Objektivierung des Verga- beprozesses geführt und die Rolle der Auftragsproduzenten als eigenständige Verhandlungs- partner der PSB Sendeunternehmen gestärkt. Diese Entwicklung ist jedoch nicht abgeschlos- sen. (...)" (Textauszug)

[517-F] Siegert, Gabriele, Prof.Dr. (Bearbeitung); Weber, Rolf H., Prof.Dr. (Leitung): Der Schutz innovativer publizistischer Konzepte im ökonomischen Wettbewerb der Medien

INHALT: Aufarbeitung der Beschaffenheit und Zusammensetzung von publizistischen Konzep- ten aus medienökonomischer Sicht und aus medienrechtlicher Sicht als Schutzobjekt. ZEIT- RAUM: bis Ende 2005 METHODE: juristische Analyse; empirische Forschung ART: gefördert ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nati- onalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 285 1.11 Medien und Recht

INSTITUTION: Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Privat-, Wirtschafts- und Europarecht (Rämistrasse 74, 8001 Zürich, Schweiz); Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[518-L] Spindler, Gerald; Heckmann, Jörn: Der rückwirkende Entfall unbekannter Nutzungsrechte (Paragraph 137 l UrhG-E) - Schließt die Archive?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 8/9, S. 620- 630 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die vom Gesetzgeber angestrebte Erleichterung einer Verwertung bestehender Werke in einer neuen Nutzungsart wird durch die Regelung des Paragr. 137 l UrhG-E nur höchst un- befriedigend umgesetzt. Weder wird sie den Interessen der Urheber noch denen der Verwerter völlig gerecht. Insbesondere das 'Archivproblem' wird durch die weiterhin bestehende Nach- forschungspflicht nach anderweitigen Rechtseinräumungen nicht beseitigt. Auch hilft die ge- plante Neuregelung den Bibliotheken nicht, ihre Bestände elektronisch zugänglich zu ma- chen, da sie in der Regel nicht die ausschließlichen Rechte im Sinn der Vorschrift haben. Sie laufen vielmehr Gefahr, dass kommerzielle Rechteinhaber nun automatisch auch die digitalen Rechte bekommen, was jedoch gerade nicht im Sinne der Öffnung der Archive ist. Durch die fehlende Anwendbarkeit des Paragr. 137 l UrhG-E auf Sammelwerke wurde zudem eine be- sonders praxisrelevante Situation dem Anwendungsbereich der Regelung entzogen. Schluss- endlich wäre auch ein klarstellender Hinweis, in welchem Umfang die Rechtsübertragung er- folgt, wünschenswert. Die erhoffte Erleichterung der Nutzung eines Werkes in einer neuen Nutzungsart vermag die neue Regelung insofern nicht zu bewirken." (Autorenreferat)

[519-L] Stender-Vorwachs, Jutta; Theißen, Natalia: Die Revision der Fernsehrichtlinie: ist die Revision eine Reform?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 5, S. 362-369 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Vorschlag der Kommission für die Revision der Fernsehrichtlinie ist grundsätz- lich als positiv zu bewerten. Die technische Konvergenz muss legislativ begleitet werden, um einen einheitlichen europäischen Rechtsrahmen zu erhalten, der Rechtsunsicherheiten ver- meidet und Innovationsanreize gibt. Insbesondere die Entscheidung, den Anwendungsbereich auszudehnen und sowohl Rundfunk als auch - in deutscher Begrifflichkeit - Teledienste und Mediendienste zu erfassen, zeigt, dass die zukünftige Dominanz audiovisueller Inhaltsdienste, unabhängig von der Art der Übertragung oder von der Art des Empfanges, erkannt und eine vernünttige Antwort auf die Herausforderungen der Konvergenz gegeben wurde. Auch eine abgestufte Regelungsdichte entspricht den Anforderungen des Marktes. So erscheint die Dif- ferenzierung zwischen linearen und nichtlinearen Diensten zunächst schlüssig. Weniger strenge Regelungen für nicht-lineare Dienste erhöhen den Spielraum der Anbieter. Durch die- se Flexibilität werden technische Weiterentwicklungen erleichtert. Allerdings ist bereits jetzt abzusehen, dass die von der Kommission vorgeschlagene Differenzierung nicht eindeutig ist und nicht alle Formen der audioviuellen Inhaltsdienste erfassen kann. Wie gezeigt, muss da- mit gerechnet werden, dass Hybridformen die Zuordnung eines audiovisuellen Inhaltsdienstes 286 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.11 Medien und Recht

erschweren. Damit ist zu erwarten, dass die Kriterien des linearen und nicht-linearen Dienstes zumindest mittelfristig modifiziert und/oder erweitert werden müssen. Die deutschen Re- formbemühungen hinsichtlich eines einheitlichen Rechtsrahmens für Tele- und Mediendiens- te sind mit dem Änderungsvorschlag der Kommission nur schwer vergleichbar. Dennoch zeigt sich, dass die Kommission anhand einer groben Unterscheidung von point-to-multi- point-Übertragung bzw. pointto-point-Übertragung differenziert. Diese Differenzierung hat bereits im nationalen Rahmen der deutschen Gesetzgebung im Bereich der Tele- und Me- diendienste zu Schwierigkeiten geführt. Dies ist auch auf der EU-Ebene zu erwarten." (Text- auszug)

[520-L] Wiese, Heiko: Aufspüren von Pirateriefällen im Netz: Strategien und Besonderheiten der Filmpiraterie, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 10, S. 696-701 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Verbreitungswege über das Internet und mögliche Strategien zur Bekämpfung von Raubkopien unter Berücksichtigung filmspezifi- scher Besonderheiten. (KB)

[521-L] Zombik, Peter: Der Kampf gegen Musikdiebstahl im Internet: Rechtsdurchsetzung zwischen Bagatell- schwelle und Datenschutz, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 50/2006, Nr. 6, S. 450-456 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die ins nationale Recht umzusetzende "Vorratsdatenspeicherungs-Richtlinie" der EU soll gewährleisten, dass die Rechte des geistigen Eigentums in der EU gleichmäßig durch- setzbar werden. Rechteinhabern sollen wirksame Instrumente gegeben werden, um sich ein- fach und effektiv gegen Rechtsverletzungen zu wehren. Der deutsche Umsetzungsentwurf lässt allerdings Zweifel aufkommen, ob die Rechtsverfolgung tatsächlich erleichtert wird. Im Gegenteil ist zu befürchten, dass gerade im Hinblick auf die massenhafte Rechtsverletzung im Internet die Situation verschlechtert wird. (KB)

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[522-F] Achinger, Eva Anna, M.A. (Bearbeitung); Funiok, Rüdiger, Prof.Dr. (Betreuung): Ist Schleichwerbung legitim? Medienrechtliche und medienethische Klärungen zu einer aktuellen Kontroverse

INHALT: Ausgehend von der bezahlten Themenplatzierung bei der ARD-Serie "Marienhof" werden die Entwicklung von der klassischen Werbung zu hybriden Werbeformen nachge- zeichnet. Dann wird der Trennungsgrundsatz von Werbung und redaktionellem Produkt in den Bestimmungen des deutschen Medienrechts und einer geplanten EU-Richtlinie darge- stellt. Die medienethische Analyse verweist auf notwendige Unterscheidung grundlegender soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 287 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Kommunikatinsformen (Westerbarkey) und die Bedeutung des Aufbaus von Werbekompe- tenz bei Kindern hin. Den Abschluss bildet das Interview mit Dr. A. Bereczky, Produktions- direktor beim ZDF. ZEITRAUM: 1980-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland mit Verweis auf EU-Richtlinien METHODE: Literaturarbeit, problemzentriertes Experten-Interview ART: Magister BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Hochschule für Philosophie München, Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachsenenpädagogik -IKE- (Kaulbachstr. 22a, 80539 München) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[523-F] Amschler, Harald; Lins-Sonderegger, Carine; Diemand, Christine (Bearbeitung); Pozzi, Pamela (Leitung): MACH Basic - Media-Analyse Schweiz

INHALT: Die MACH Basic ist die gemeinschaftliche schweizerische Medienstudie für Printme- dien und Kino. Sie wird in ihrer heutigen Form und Methodik (repräsentative Ad-hoc-Studie mittels computergestützter Telefoninterviews) seit 1990/91 jährlich erhoben. Die MACH Ba- sic dient primär 4 Hauptzwecken: 1. Lieferung von zuverlässigen Informationen für a) die Intramedienplanung der Inserenten und Werbeagenturen, b) das Verlagsmarketing und c) die Inseratepromotion. 2. Durch die Auswertung der Ergebnisse mehrerer Befragungsjahre lassen sich Zeitreihen bilden, die Aufschluss über die Entwicklung einzelner Titel bzw. Titelgruppen geben. 3. Die MACH Basic enthält Medienwerte über den durchschnittlichen Umfang (Reich- weite, projizierte Leserschaft) und die Zusammensetzung (soziodemografische und geogra- phische Strukturen) der Leserschaften der ca. 330 z.Z. teilnehmenden Zeitungen, Zeitschrif- ten, Beilagen, Tarifkombinationen sowie der Zuschauerschaft der Kinos. 4. Sekundär liefert die Studie Basisdaten für sozial- bzw. medienwissenschaftliche Fragestellungen im Bereich Mediennutzungsgewohnheiten. Ausserdem verschafft sie einen Überblick über den Schweizer Zeitungs- und Zeitschriftenlesermarkt. ZEITRAUM: jährliche Erhebung, letzte Befragung: 5. April 2004 bis 10. April 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (deutscher, französi- scher, italienischer Landesteil) und METHODE: Mittels strukturierten Telefoninterviews sollen die Mediennutzungsmuster (mit Schwerpunkt Printmedien) der Schweizer Wohnbevölkerung erhoben werden. Die Studie wird jährlich durchgeführt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch - CATI-Interviews- (Stichprobe: insg. 23.698 - 17.150 Deutsch, 5.458 Französisch, 1.090 Ita- lienisch; Grundgesamtheit: 5,717 Mio. Personen in der Schweiz und im Fürstentum Liechten- stein, davon: 4,138 Mio. Personen in der deutschen Sprachgruppe, 1,317 Mio. Personen in der französischen Sprachgruppe, 0,263 Mio. in der italienischen Sprachgruppe - Grundgesamtheit ist wie folgt definiert: Personen ab 14 Jahren, die ausreichend Kenntnisse der im Bezirk ge- sprochenen Amtssprache(n) besitzen und in einem Privathaushalt mit (Festnetz-)Telefonan- schluss wohnen; zweistufige Zufallsauswahl mit Quotakontrolle: 1. Stufe: zufällige Auswahl der Telefonnummern von Privathaushalten aus demelektronischen Telefonbuch, proportional zur Anzahl Zielpersonen pro Gemeinde, 2. Stufe: pro Haushalt zufällige Auswahl einer oder mehrerer Zielpersonen gemäß der Haushaltsgröße, nicht erreichte Personen oder Verweigerer werden innerhalb desselben Postleitzahlgebietes durch Personen derselben Altersgruppe und desselben Geschlechts ersetzt). Durchführung der Feldarbeit: Befragungsinstitute Demosco- pe, Link und MIS; Feldkontrolle durch Supervising im Institut und eigenen Feldkontrolleur. 288 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

VERÖFFENTLICHUNGEN: Jährliche Publikation der Ergebnisse: Berichtsband und CD-Rom, zu beziehen bei WEMF AG für Werbemedienforschung, Bachmattstrasse 53, 8048 Zürich. Möglichkeit zur Online-Auswertung unter: http://www.wemf.ch . ART: Auftragsforschung BEGINN: 1991-05 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Verlage FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz)

[524-L] Bock, Michael; Gomez Izquierdo, Siracusa: Product Placement, Markengedächtnis, Markenimage (1): Literaturübersicht und ein wei- terführendes Experiment, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 3, S. 106-118 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "Nach den Ergebnissen bisheriger Untersuchungen ist unklar, inwieweit es sich bei dem Product Placement um eine effektive Werbemethode handelt. In einer eigenen Untersu- chung mit zwei James-Bond-Filmen haben wir deshalb überprüft, inwieweit diese Methode geeignet ist, das implizite und explizite Markengedächtnis und das Markenimage zu verbes- sern. Bei der Messung des impliziten Gedächtnisses wurden Markenfragmente und Produkt- kategorien dargeboten, zu denen spontan beliebige Wörter assoziiert werden sollten. Bei der Messung des expliziten Gedächtnisses sollten die platzierten Marken erinnert werden, und zwar ebenfalls mit Hilfe der Fragmente und Produktkategorien. Außerdem wurde ein Re- kognitionstest durchgeführt. Das Markenimage wurde auf fünf verschiedenen Einstufungs- skalen gemessen. Insgesamt blieb das Product Placement jedoch weitgehend wirkungslos: Es verbesserte weder die impliziten Markenerinnerungen noch das Markenimage, und die expli- ziten Markenerinnerungen nur wenig." (Autorenreferat)

[525-L] Bock, Michael; Kirchgäßner, Bettina; Seeliger, Viola: Product Placement, Markengedächtnis, Markenimage (2): zum Einfluss der Aufmerksam- keit, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 4, S. 146-159 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/171)

INHALT: "Nach einer Untersuchung von Bock und Gomez Izquierdo (2006) ist die Wirksamkeit des Product Placement gering, weil Markenprodukte dabei kaum beachtet werden. In einer Folgeuntersuchung haben wir deshalb die Aufmerksamkeit variiert, indem unsere Teilneh- mer/innen bei einem James-Bond-Film zwei unterschiedliche Aufgaben erhielten. Bei der ers- ten Aufgabe sollten sie auf James Bond achten, bei der zweiten auf Markenplatzierungen. Theoretischer Hintergrund war ein Modell, das zwei mögliche Wirkungswege des Product Placement beschreibt: einen 'expliziten' Weg, der eine Beachtung der Markenplatzierungen erfordert, und einen 'impliziten' Weg, der davon unabhängig ist. Tatsächlich wurden die Mar- kenplatzierungen jedoch nur auf dem expliziten Weg wirksam, sichtbar an den expliziten Markenerinnerungen. Die impliziten Markenerinnerungen und die Markenimages wurden da- gegen nicht verbessert. Abschließend wird deshalb diskutiert, wie sich die Wirksamkeit des Product Placement auf dem impliziten Weg verbessern lässt." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 289 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[526-L] Doll, Martin: Vom Protest zum Produkt: über die Schattenseite der Rebellion als Lifestyle, in: Jörn Lamla, Sighard Neckel (Hrsg.): Politisierter Konsum - konsumierte Politik, Wiesbaden: VS Verl. für So- zialwiss., 2006, S. 163-183, ISBN: 3-531-14895-8

INHALT: "Die Interdependenzen zwischen kulturellen Gegenbewegungen und Werbestrategien werden genauer betrachtet. Als Ausgangspunkt wird auf die Studie "The Conquest of Cool" von Thomas Frank rekurriert, der sich zwar empirisch auf die amerikanische Gesellschaft be- schränkt, von der ausgehend aber eine Reihe von Parallelen gezogen werden können. Dafür werden kurz Tendenzen der sechziger Jahre referiert, die sich in ähnlicher Weise bis heute fortschreiben. Im zweiten Teil werden bestimmte Erscheinungsformen der Werbung und des politischen Aktivismus hinterfragt. Schließlich wird mit Jacques Rancière die Frage aufge- worfen, was heute Politik heißen kann. Die Ausführungen verwenden nicht repräsentative Daten, sondern zielen auf eine an einzelnen Phänomenen orientierte Analyse, die zunächst mehr Fragen aufzuwerfen als Antworten zu geben scheint." (Autorenreferat)

[527-L] Ellert, Guido: Konzilianz von PR und Medien im Sport: theoretische Annäherung und empirische Er- kenntnisse, München 2006, 342 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv? idn=980341159&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980341159.pdf; http://mediatum.ub.tum. de/mediatum/servlets/TUMDistributionServlet?id=mediaTUM_derivate_000000000002926)

INHALT: "Die Beziehung von PR und Medien ist nicht nur in der Praxis schwer zu durchschau- en, sondern auch in der Theorie: Unvollständigen Modelle können empirisch überprüft wer- den, komplexe Theorien dagegen im Moment erfahrungswissenschaftlich nicht belegt wer- den. Durch eine Triangulation (zwei Befragungen und drei Inhaltsanalysen) werden zum Teil korrespondierende Ergebnisse mittels eines Mehrmethodenansatzes erlangt. Der Mehrwert liegt im innovativen Vorgehen der Arbeit. Als Untersuchungsgegenstand wird ein weitgehend unerforschtes Umfeld gewählt - der Sportevent. Ziel dieser Studie ist, die Wechselwirkung zwischen der Public Relations und dem Sportjournalismus bei ausgesuchten Sportevents zu analysieren." (Autorenreferat)

[528-L] Fleischmann, Katharina: Touristische Bilderwelten: zur Produktion von "Welt-Ansichten" durch Tourismuswerbung, in: Tourismus Journal : Zeitschrift für tourismuswissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 8/ 2004, H. 3, S. 419-434

INHALT: "Wesentlicher Bestandteil von Tourismuswerbung ist die Produktion von Bildern tou- ristischer Destinationen. Diese Raumbilder, die unter Einsatz vielfältiger Mittel hergestellt werden, sind jedoch weniger informativ, denn vielmehr imaginativ. Am Beispiel der Selbst- darstellung der Schweiz auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin wird die Produktion eines Raumbildes nachvollzogen. Aufgrund ihrer massenmedialen Verbreitung haben Raum- bilder der Tourismuswerbung große Wirkungsmacht und können zu 'Welt-Ansichten' werden. Mit einer Neuen Länderkunde wird für die Geographie ein Untersuchungsansatz für Raum- bilder vorgeschlagen." (Autorenreferat)

290 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[529-L] Fuchs, Christian: Leise schleicht's durch mein TV: zum Erkennen programmintegrierter Sonderwerbeformen in redaktionellen Angeboten des Fernsehens ; Versuch einer Operationalisierung, in: Me- dien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 29/2005, Nr. 4, S. 4-22

INHALT: "Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass sich integrierte Sonderwerbeformen nicht allein durch die Rezeption eines Medieninhaltes identifizieren lassen. So lässt sich Product Placement im redaktionellen Teil des Fernsehprogramms nur durch einen sinnvollen Metho- denmix ergründen. Neben der Inhaltsanalyse des Programms bietet sich die Möglichkeit für Metaanalysen von anderen Literaturquellen an - vor allem von Quellen der aktuellen kriti- schen Medienpublizistik. Anhand von bekannt gewordenen Verträgen zwischen einzelnen Akteuren im Placementprozess oder plausiblen Schlüssen bei Zusammenarbeiten einzelner Akteure auf anderen Feldern, lässt sich der werbliche Hintergrund operationalisieren. Inner- halb der Inhaltsanalyse bieten drei grundlegende Beobachtungen ein Indiz für die Identifizie- rung von Produktplatzierungen: Das Präsentieren oder Benutzen von Produkten, Logos oder Dienstleistungen ohne dramaturgischen Hintergrund oder in mehreren Sendungen hinterein- ander ohne Abwechslung mit verwandten Produkten oder Dienstleistungen. Aber auch das Präsentieren oder Benutzen von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens mit dem der Präsenter, der Produzent oder der Programmanbieter vertraglich verbunden sind, stellen ein Indiz dar - dafür wird jedoch Hintergrundwissen aus der Metaanalyse benötigt. Schleichwerbung lässt sich dadurch identifizieren, dass Gäste in der Sendung eigene Projekte und Produkte oder Produkte ihrer Förderer visuell oder verbal ins Gespräch bringen, die sie ohne wirtschaftliches Interesse nicht genannt oder präsentiert hätten. Ein Indiz ist das gestörte 'ästhetische Verständnis' der Gäste, dass durch Aufkleber, Aufnäher oder aufdringliche Klei- dungsstücke repräsentiert wird. Ein anderes Indiz ist die Überlegung, ob bestimmte schleich- geworbene Produkte auch in der Lebenswirklichkeit ähnlich exponiert von Gästen zur Schau gestellt würden? Aber auch die Korrelation der zeitnahen Veröffentlichung von Tonträgern, Büchern oder Filmen der eingeladenen Gäste mit dem (seltenen) Auftritt in einer Sendung kann als Indiz für eine Schleichwerbung interpretiert werden. In der Hoffnung der Diskussion um die Problematik des Erkennens programmintegrierter Sonderwerbeformen in redaktionel- len Angeboten der Programmveranstalter einen Impuls gegeben zu haben, wäre eine kritische Auseinandersetzung und Fortentwicklung des vorgestellten Kategoriensystems wünschens- wert." (Autorenreferat)

[530-L] Gleich, Uli: Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Per- spektiven, 2006, Nr. 6, S. 332-336 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/06-2006_fodi.pdf?foid=17354)

INHALT: Die Zeiten, in denen man sich Werbewirkung als einfachen Reiz-Reaktions-Zusam- menhang vorstellte, sind längst vorbei. Moderne Theorien und Wirkungsmodelle (z.B. das Elaboration Likelihood Modell, das Modell der Wirkungspfade oder das Informationsverar- beitungsmodell) gehen davon aus, dass Werbewirkung auf unterschiedlichen "Wegen" zu- stande kommt. Dabei stellt man sich die Konsumenten als aktive, informationsverarbeitende Elemente eines komplexen Prozesses vor. Aufmerksamkeitszuwendung, Verstehen, Bedeu- tungszuschreibung, Informationsspeicherung und -erinnerung sowie Verhaltensintentionen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 291 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

sind - abhängig von individuellen Voraussetzungen - variabel und nehmen entscheidenden Einfluss auf die Werbewirkung. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Involvement der Rezi- pienten, durch das die weiteren Informationsverarbeitungsprozesse determiniert werden. Dies bedeutet nicht, dass durch Werbebotschaften die von den Werbungtreibenden intendierten Wirkungen nicht erzielt werden können, sie entstehen jedoch nur dann, wenn die Empfänger dies auch "zulassen". (UN2)

[531-F] Hasebrink, Uwe, Prof.Dr.; Herzog, Anja, M.A.; Hoppmann, Talke Klara, M.A. (Bearbei- tung): Kennzeichnungen verschiedener Werbeformen aus der Sicht der Zuschauer

INHALT: Das Gebot der Trennung von Werbung und Programm ist in die Diskussion geraten. Die Werbekrise und die mit ihr einher gehenden Finanzierungsprobleme haben die Neigung verstärkt, mehr oder weniger kreativ Programm- und Werbebestandteile zu vermischen, so dass die Frage im Raum steht, ob das Trennungsgebot als "Leitbild von gestern" (B. Baerns) zu betrachten sei. In einer explorativen Studie hat das Institut in Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) Überlegungen aufgegriffen, die darauf ab- zielen, die mit dem Trennungsgebot verbundenen Ziel- und Wertvorstellungen aufrecht zu erhalten bzw. wieder neu zur Geltung zu bringen und zugleich Rahmenbedingungen zu schaf- fen, die auch den veränderten Finanzierungsbedingungen gerecht werden. Der Ansatzpunkt besteht darin, eine oder mehrere zusätzliche Kategorien zu definieren, mit denen Mischfor- men zu kennzeichnen wären, um so bei den Zuschauern die gebotene Transparenz über den Charakter der Angebote zu gewährleisten. Anhand von konkreten Programmbeispielen des Hamburger Ballungsraumsenders Hamburg 1 wurden mehrere Gruppeninterviews durchge- führt, mit denen Aufschluss darüber gewonnen werden sollte, inwieweit die Zuschauer Sen- dungen, die in Kooperation mit Dritten produziert werden, als redaktionelle oder werbliche Angebote betrachtet werden, an welchen Merkmalen diese Einschätzung festgemacht wird und welche Konsequenzen dies für die Wahrnehmung der entsprechenden Sendungen hat. Die Ergebnisse führen vor Augen, dass sich anhand der Wahrnehmung von und der Haltung gegenüber werblichen Aussagen verschiedene Zuschauergruppen unterscheiden lassen. Ins- gesamt gesehen ist die Sensibilität gegenüber nicht klar gekennzeichneten werblichen Aussa- gen meist nicht sehr ausgeprägt; gerade im Bereich der lokalen und regionalen Berichterstat- tung besteht hohe Bereitschaft, den jeweiligen Sendungen Glauben zu schenken. Direkt auf die Kooperationen zwischen Fernsehveranstalter und Dritten angesprochen, zeigen sich die meisten Zuschauer skeptisch bis kritisch. Um in dieser Hinsicht Transparenz für die Zuschau- er zu ermöglichen, erscheinen breit zu kommunizierende und eindeutige Kennzeichnungen erforderlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hasebrink, U.; Herzog, A.; Hoppmann, T.: Zur Kennzeichnung verschiedener Werbeformen aus der Sicht der Zuschauer. Endbericht für die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM). Hamburg 2005. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Hamburgische Anstalt für neue Medien -HAM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Hasebrink, Uwe (Prof.Dr. Tel. 040-450217-81, Fax: 040-450217-99, e-mail: [email protected]); Herzog, Anja (Tel. 040-450217-84, Fax: 040- 450217-99, e-mail: [email protected]) 292 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[532-L] Heffler, Michael; Möbus, Pamela: Der Werbemarkt 2005: Rekordwert beim Bruttoumsatz ; verhaltene Steigerung beim Netto- umsatz, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 6, S. 315-322 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-wer bung.de/showfile.phtml/06-2006_heffler_neu_mit_korrektur_tabellen_6_und_7.pdf?foid=18758)

INHALT: Während im Jahr 2005 die Bruttowerbeumsätze einen neuen Höchststand von 19,1 Mrd. Euro und damit einen Zuwachs von 5,5 Prozent verzeichnen konnten, fiel das Netto- wachstum des Werbemarktes 2005 mit plus 1 Prozent deutlich geringer aus. Herausragendes Medium war 2005 der Werbeträger Radio, der sowohl in der Brutto- (plus 15,7 Prozent) als auch in der Nettobetrachtung (plus 7,4 Prozent) die höchsten Zuwächse hatte. Auch im Lang- zeitvergleich mit dem Jahr 2000 verzeichnet das Medium Hörfunk die größten Wachstumsra- ten. Neben dem Wachstumssieger Radio konnten auch die Printmedien und das Fernsehen 2005 Zuwächse verzeichnen. Das größte Bruttowachstum im Printsektor erzielten mit 9,9 Prozent die Tageszeitungen. In der Fernsehwerbung wurde insgesamt ein Bruttozuwachs von 4,2 Prozent erzielt. Wichtigste werbungtreibende Branche waren auch im Jahr 2005 die Han- delsorganisationen mit einem Anteil von fast 10 Prozent am Bruttowerbeaufwand, gefolgt von der PKW-Branche. Hohe Zuwächse waren unter anderem für die Telekommunikations- branche, die Publikums-Zeitschriften-Werbung und die Werbung für sonstige Medien zu ver- zeichnen. (UN2)

[533-L] Kutz, Magnus-Sebastian: Public Relations oder Propaganda?: die Öffentlichkeitsarbeit der US-Administration zum Krieg gegen den Irak 2003, (Medien und Politik, Bd. 30), Münster: Lit Verl. 2006, 158 S., ISBN: 3-8258-9528-9 (Standort: UB Greifswald(9)-AP26880K97)

INHALT: "Wahrheit oder Lüge? Public Relations oder Propaganda? Das vorliegende Buch unter- sucht die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierte PR-Kampagne der US-Administration zum Irak-Krieg 2003. Dafür wird ein theoretisches Modell, das der Unterscheidung von PR und Propaganda dient, entwickelt und auf dieser Basis sowohl der organisatorische als auch der inhaltliche Aufbau der Kampagne analysiert. Den Kontext für diese Analyse bilden US- amerikanische Kultur und Gesellschaft, die politische Situation nach dem 11. September 2001 und der Einfluss neokonservativer Ideologie in der Bush-Administration." (Autorenreferat)

[534-F] Lins-Sonderegger, Carine; Marrone, Mirco (Bearbeitung); Amschler, Harald (Leitung): MA Comis: Markt und Medienstudie zu den Themen Internet, Websites und E-Commerce

INHALT: Die Studie MA Comis konzentriert sich auf die Internetnutzer, ihre Nutzungsgewohn- heiten bezüglich Internet, Websites und E-Commerce; Studie zur Quantifizierung und qualita- tiven Beschreibung der NutzerInnen der teilnehmenden Websites, sie unterscheidet zwischen der Nutzung von daheim und von ausser Haus aus. ZEITRAUM: jährliche Erhebung GEO- GRAPHISCHER RAUM: Deutsch- und Westschweiz METHODE: Untersuchungsdesign: langfristig angelegtes Forschungsprojekt. Besonderes Ge- wicht wird auf die Vergleichbarkeit und Aktualität der Daten gelegt. Befragungszeitraum: 25. April - 5.Juli 2005. DATENGEWINNUNG: Zweiteilige Befragung, telefonisch -CATI-Inter- views- unter Verwendung der im Anschluss an das erste Kontaktinterview per Post zugestell- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 293 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

ten Unterlagen -Listen- (Stichprobe: 3428 Interviews; Personen ab 14 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz wohnend, die beruflich in der Ausbildung oder privat das Internet nutzen - das sind 2'868'000 Personen oder 70% der deutschsprachigen Bevölkerung -ohne Liechten- stein und 844'000 Personen oder 64% der französischsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren - gesamt 3'711'000 Personen-.; Auswahlverfahren: Random-Quota-Verfahren mit Quotie- rungsvorgaben aus der MA Net 2005 für die Merkmale Geschlecht, Alter, Erwerbstätigkeit, Nutzungsfrequenz -ENK- und Region - in der Gewichtung wurde die Struktur der Stichprobe an die Stichprobenstruktur der MA Net 2005 angepasst. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut (LINK Institut für Markt- und Sozialforschung in Luzern und Zürich). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Web-Anbieter FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[535-F] Lins-Sonderegger, Carine; Marrone, Mirco (Bearbeitung); Amschler, Harald (Leitung): MA Leader - Media-Analyse Führungskräfte

INHALT: Die MA Leader ist die gemeinschaftliche Medienstudie, die das Mediennutzungs- und Konsumverhalten wie die betrieblichen Entscheidungskompetenzen der Führungskräfte in Wirtschaft und Verwaltung in der Deutsch- und in der Westschweiz untersucht. Im einzelnen finden sich Angaben über diese Zielgruppe für die Bereiche: die Leader im beruflichen Um- feld Beschreibung der Firma, in der die Führungskräfte arbeiten, Beschreibung der Position, Entscheidungskompetenzen und Tätigkeiten der Führungskräfte, Bereich Geschäftsreisen; die Leader im privaten Umfeld, soziodemografische Angaben, Haushaltangaben, Besitz und An- schaffungsabsicht von Gütern des gehobenen persönlichen Bedarfs, Konsumenten- und Anle- gertypologie, persönliche Interessensgebiete, Freizeit- und gesellschaftliche Aktivitäten; die Leader und die Medien a) Medien generell: Funktionen der versch. Mediengattungen, Perzep- tion der Werbung in den versch. Medien, b) Printmedien: Mediennutzung (Weitester Leser- kreis, Reichweite -LpA-), Kontaktqualitäten (Pick-ups, Lesedauer, Lesemenge, Leser-Blatt- bindung, Important Business Reading), c) Internet: Nutzung und Nutzungsfrequenz am Ar- beitsort und daheim, Nutzung von Internet-Angeboten, E-Commerce, Websites (Weitester Nutzerkreis -WNK-, Engerer Nutzerkreis -ENK-). ZEITRAUM: Durchführung und Veröffent- lichung alle 2 Jahre; Leader 2005 basiert auf dem Befragungszeitraum 27.9.2004 bis 19.12.2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche und französische Schweiz METHODE: Grundgesamtheiten: a) Leader Führungskräfte mit folgenden Qualifikationen: Hauptwohnsitz in der deutsche oder französische Schweiz, Hauptwohnsitz in einem privaten Haushaft mit separatem Telefonanschluss, 20 Jahre und älter, sprachlich assimiliert, voll oder teilzeitlich erwerbstätig, persönliches Bruttoeinkommen pro Jahr mindestens Fr. 100.000; Entscheidungskompetenz in mind. einem Unternehmensbereich; Selbständige: Inhaber bzw. Mitinhaber einer Firma mit mindestens 4 Beschäftigten; Freiberufliche: Unternehmensfüh- rung als Allein- bzw. Mitgesellschafter und Abschluss einer höheren Ausbildung; leitende Angestellte/ leitende Beamte: leitende Funktion in Linie oder Stab. b) Top Leader - Füh- rungskräfte mit folgenden zusätzlichen Qualifikationen: persönliches Bruttoeinkommen pro Jahr mindestens Fr. 140.000; Arbeitgeber(in) von mind. 1 Mitarbeiter(in); leitende Angestell- te/ leitende Beamte: mindestens 1 unterstellter Mitarbeiter. Stichprobenbildung: Selektion von potentiellen Leadern aus großen, für die erwachsene Wohnbevölkerung der Schweiz re- 294 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

präsentativen Zufallsstichproben, wie z.B. jener der MACH Basic. Anschließend Überprü- fung der selektionierten Personen in Bezug auf ihre tatsächliche Qualifikation als Leader mit- tels Screening-Interviews. Disproportionale Aufteilung der Stichprobe auf die deutsche und die französische Sprachgruppe. Stichprobengröße (Leader 2005): Leader: 3.411 Personen; Top Leader: 1.608 Personen; Art der Befragung: zweiteilige telefonische Befragung anhand eines vollstrukturierten Fragebogens (CATI-System) unter Verwendung der im Anschluss an das erste Kontaktinterview per Post zugestellten Unterlagen (Listen) DATENGEWINNUNG: Zweiteilige telefonische Befragung anhand eines vollstrukturierten Fragebogens (CATI- System). Feldarbeit: Link AG, Institut für Markt- und Sozialforschung in Luzern und Lau- sanne. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berichtsband und CD-Rom zu beziehen bei: WEMF AG für Wer- bemedienforschung, Zürich. ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft der teil- nehmenden Titel FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[536-F] Lins-Sonderegger, Carine (Bearbeitung); Pozzi, Pamela (Leitung): MA Net Studie über die Internetnutzung in der Schweiz

INHALT: Die MA Net wird seit 1997 laufend durchgeführt und gibt Auskunft über die Internet- nutzung in der Schweiz und in Liechtenstein. Sie gibt an, welcher Anteil der Bevölkerung In- ternet-Nutzer ist und beschreibt das Profil der Internet- sowie der Nicht-Nutzer. Zusammen- fassend sind die Befragungsthemen der MA Net: Weitester Nutzerkreis (WNK), Engerer Nutzerkreis (ENK); Tagesreichweite; Zugangsort; Nutzungsmotive. (Zwischen)ergebnisse: Die Zahl der Internetnutzer in der Schweiz, deren soziodemografischen Merkmale sowie vierzehn Internet-Nutzungsmotive. ZEITRAUM: ab 1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Liechtenstein METHODE: Die MA Net wird als Teil des MACH Basic Interviews durchgeführt. Der Befra- gungszeitraum, die Stichprobenbildung und die Methode der Datenerhebung sind somit iden- tisch mit der MACH Basic (SIDOS Ref. Nr. 1898). Im Unterschied zur MACH Basic werden die Ergebnisse der MA Net halbjährlich veröffentlicht. Ausserdem findet die MA Net Ein- gang in die europäische Studie Pan European Surveys, die einmal jährlich erscheint. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: WEMF-Report (zu beziehen bei WEMF AG für Werbemedienforschung, Bachmattstr. 53, 8048 Zürich oder im Internet unter: http://www.wemf.ch ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Verlage FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz)

[537-L] Lisowski, Rainer: Die strategische Planung politischer Kampagnen in Wirtschaft und Politik, Oldenburg: A- schenbeck & Isensee 2006, 275 S., ISBN: 3-89995-326-6 (Standort: UB Bochum(294)-DLA6124) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 295 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: "In dieser Arbeit wird das Ziel verfolgt, die Forschungslücke zur Strategiebildung von politischen Kampagnen zu verkleinern. Die vorliegende Untersuchung wird sich auf politi- sche Kampagnen zivilgesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Akteure jenseits von Wahlkämpfen beschränken. Diese werden als Kampagnen mit Lobbyfunktion, oder Issue- Advocacy-Kampagnen verstanden. Die allgemeine Frage, 'wie werden politische Kampagnen in der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik strategisch geplant?' lässt sich gedank- lich in drei Teile untergliedern: 1. Die Instrumente, mit denen Strategien geplant werden kön- nen ('Womit werden Strategien geplant?"). 2. Der Prozess der Strategieplanung ("Wie wird der Planungsprozess organisiert?"). 3. Die Akteure der Strategieplanung ("Von wem werden die Strategien geplant?"). An diese Unterfragen-Differenzierung schließt sich eine zweite Leitfrage an: Lassen sich Unterschiede bei der strategischen Planung von Kampagnen zwi- schen verschiedenen Organisationen feststellen? Planen NGOs anders als Verbände und Un- ternehmen? Gibt es Differenzen zwischen der Planung von wirtschaftlichen Organisationen und solchen der Zivilgesellschaft? Neben einer grundsätzlichen Beschreibung von Kampag- nenplanung soll möglichst eine Aussage dazu getroffen werden, ob einer der gesellschaftli- chen Bereiche ,professioneller' agiert und ,strategischer' plant als die anderen." (Textauszug)

[538-L] Maier, Rudi: Werbung & Revolte: Protestemblemata in kommerziellen Werbeanzeigen 1967 bis heute, in: Jörn Lamla, Sighard Neckel (Hrsg.): Politisierter Konsum - konsumierte Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 143-161, ISBN: 3-531-14895-8

INHALT: Es wird skizziert, welche Fragestellungen aus der Beschäftigung mit Werbung aus kulturwissenschaftlicher Sicht bedeutsam sind. Anschließend wird anhand exemplarischer Anzeigen aufgezeigt, mit welchen Absichten und in welcher Form sich die Werbetreibenden der Figur des Protests in Werbeanzeigen bedienen. Die verwendeten Anzeigen stammen aus einer vom Autor zusammengetragenen Sammlung von Werbeanzeigen, die sich den Symbo- len des linken und alternativen Protests bedienen. Die Objekte werden in einem Phasenmodell drei größeren zeitgeschichtlichen Etappen zugeordnet, die vom Jahr 1967 bis in die Gegen- wart reichen. Im Ausblick wird der Zusammenhang von Konsum und Protest mit seinen sich stets verändernden Wechselwirkungen angesprochen. (GB)

[539-L] Martinez, Immaculada José; Prieto, Maria Dolores; Farfán, Juana: Childhood and violence in advertising: a current perspective, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 3, S. 269-287 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/3/269)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Thema Kindheit und Gewalt in der Werbung und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Fernsehwerbung. Er analysiert den gewalttätigen und aggressiven Inhalt audiovisueller Texte, indem er das Thema Kindheit aus einer breiteren Perspektive behandelt als bislang in der Forschung üblich, um die ganze Bandbreite der Ein- beziehung von Kindern in die Werbung aufzuzeigen. Diese neue Sichtweise auf das Thema Kindheit und Mediengewalt in der Fernsehwerbung impliziert, dass dem strategischen Kom- munikationsprozess Rechnung getragen wird, nach dem die Figur des Kindes von drei unter- schiedlichen, sich aber ergänzenden Analyselinien her untersucht werden kann. Die erste entwickelt sich um das Kind als Ziel von Werbung, je nach Thema der Kampagne und der In- tention des Werbenden oder des Verfassers der Werbebotschaft. Die zweite Analyselinie 296 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

nimmt Bezug auf den Einsatz von Kindern als Werberessource mit Auswirkungen auf der kognitiven, affektiven und verhaltensmäßigen Ebene. Drittens und abschließend können Kin- der auch als Rezipienten von Werbung betrachtet werden. Dieser Aspekt ist verbunden mit dem Fernsehverhalten und den Fernsehgewohnheiten sowie der Aufnahme von Werbung die- ser jungen Fernsehzuschauer. Die Bedeutung und aktuelle Relevanz des Themas wird auch durch gesetzgeberische Interventionen nationaler Regierungen und transnationaler Institutio- nen (z.B. der EU) mit Bezug auf Gewalt in der Werbung und Kindheit unterstrichen. (Un- übers.)

[540-L] Mattenklott, Axel; Bolenius, Anina; Frieser, Dirk; Hujer, Michèle: Emotional Bonding: der Transfer werbunginduzierter Gefühle auf Marken, in: Medien- Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 29/2005, Nr. 4, S. 56-76

INHALT: "Ausgehend von der Beobachtung, dass ein Großteil der Werbung versucht, Emotionen zu erzeugen und sie an die beworbenen Marken zu binden, beschreibt der Artikel zunächst, wie Emotional Bonding definiert und operationalisiert wird. Anschließend werden vier Mo- delle vorgestellt, die erklären, wie Emotional Bonding durch Werbung entsteht. Die Forsch- ung zur Prüfung dieser Modelle wird beschrieben, wobei sich zeigt, dass sie sehr ungleich verteilt ist: Bezogen auf zwei der Modelle steht die Forschung erst am Anfang. Es folgt eine Darstellung der eigenen Forschung zu diesen zwei Modellen. Die anschließende Diskussion unternimmt eine kritische Würdigung der Modelle und schlägt eine eigene Variante vor." (Autorenreferat)

[541-F] Matthes, Jörg, Dipl.-Psych.; Pühringer, Karin, Dr.des.; Schemer, Christian, M.A.; Rim- scha, Björn von, M.A.; Wyss, Eva (Bearbeitung); Siegert, Gabriele, Prof.Dr.; Wirth, Werner, Prof. Dr. (Leitung): Die Zukunft der Fernsehwerbung in der Schweiz

INHALT: Das Projekt befasst sich mit Spotwerbung, programmintegrierter Werbung und Sponso- ring im Schweizer Fernsehen. Ausgangspunkt ist, dass neben der klar getrennten und erkenn- baren Spotwerbung zunehmend nicht eindeutig als Werbung erkennbare "hybride" Formen werblicher Kommunikation im Fernsehen zu finden sind. Diese Entwicklung ist einerseits darauf zurückzuführen, dass die Werbewirtschaft nach Wegen suchen muss, um die Auf- merksamkeit der Rezipienten zu gewinnen. Andererseits darauf, dass die Medien, die von der Werbewirtschaft strukturell abhängig sind, werbliche Interessen bei der Programmgestaltung mitdenken. Um die für das Thema relevanten Handlungsfelder des Werbewirtschaftssystems - Produktion, Distribution und Rezeption - und die jeweiligen Intentionen, Formen und Wir- kungen berücksichtigen zu können, ist das Projekt in drei Module aufgeteilt. Handlungsbe- reich Produktion: Agenturen, Sender und Vermarkter als relevante Akteure: Im Mittelpunkt steht die Frage nach der definitorischen Prägung, den Beweggründen und Intentionen sowie den bisherigen Erfahrungen der verantwortlichen Akteure. So soll das Zusammenspiel von Programmentwicklung und -produktion mit den werbewirtschaftlichen Interessen beleuchtet werden. Zudem soll in diesem Modul geklärt werden, inwiefern die Akteure ein Bewusstsein über die Konsequenzen der gesamthaften Entwicklung für die öffentliche Kommunikation haben und inwiefern sich ihre professionsspezifische Abgrenzung von Werbeformen von der ausgesuchter Publikumsgruppen unterscheidet. Methoden: Experteninterviews (mit Leitfa- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 297 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

den), standardisierte Befragung. Handlungsbereich Distribution: Spotwerbung, programmin- tegrierte Werbung und Sponsoring im Schweizer Fernsehen: Das Ziel besteht darin, einerseits das quantitative Ausmaß der verschiedenartigen Werbeformen, des Sponsorings in den Pro- grammen Schweizer Fernsehsender festzustellen und andererseits deren Abgrenzung sowie die Zusammenhänge mit der Strukturierung und den Programminhalten aufzuzeigen und zu analysieren. Im Vordergrund des Erkenntnisinteresses stehen zum einen die Gemeinsamkei- ten und Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern, zum anderen jene zwischen den unterschiedlichen sprachregionalen Anbietern. Methode: Inhaltsanalyse Handlungsbereich Rezeption: Rezeption und Wirkung von Spotwerbung und neuen Werbe- formen in unterschiedlichen Programmkontexten: Zuschauer nehmen Programminhalte und Werbung, sowohl klassische Spotwerbung wie auch Sonderwerbeformen, nicht unabhängig voneinander wahr. Das redaktionelle Programm beeinflusst die Wahrnehmung und Wirkung von Werbung im Fernsehen, umgekehrt wirkt sich Fernsehwerbung auf die Wahrnehmung von redaktionellen Inhalten aus. Ziel ist es, diese wechselseitigen Einflüsse auf das Publikum zu überprüfen. Dabei werden sowohl Sonderwerbeformen, wie programmintegrierte Wer- bung, als auch klassische Spotwerbung untersucht. Methode: sozialwissenschaftliches Expe- riment. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsch-, französisch- und italienischsprachige Schweiz METHODE: Experteninterwies und (standardisierte) Befragung (Modul 1); Inhaltsanalyse (Mo- dul 2); sozialwissenschaftliches Experiment (Modul 3) (vgl. dazu die Handlungsbereiche in der Projektbeschreibung) VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siegert, G.; Wirth, W. et al.: Die Zukunft der Fernsehwerbung in der Schweiz. Abschlussbericht z.H. des Bundesamts für Kommunikation. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Siegert, Gabriele (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[542-L] Matthes, Jörg; Schemer, Christian; Willemsen, Hilke; Wirth, Werner: Zur Wirkung von Product Placements: theoretische Überlegungen und experimentelle Be- funde zum Mere Exposure-Effekt in audiovisuellen Medien, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 29/2005, Nr. 4, S. 23-37

INHALT: "Die zunehmende Werbemüdigkeit des Publikums zeigt immer mehr die Grenzen klas- sischer Unterbrecherwerbung auf. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung tritt die Bedeu- tung programmintegrierter Werbeformen wie Product Placements immer stärker hervor. Auf den ersten Blick haben diese neuen Werbeformen allerdings den Nachteil, dass sie vom Pub- likum nur beiläufig und mit wenig Aufmerksamkeit wahrgenommen werden. Dies veranlasste einige Forscher, das Potenzial und die Wirkungsfähigkeit von Placements generell in Frage zu stellen. Auf den zweiten Blick liegt aber genau in dieser Unauffälligkeit der Placements deren Wirkungskraft: Auf Basis des MEE kann davon ausgegangen werden, dass Placements selbst dann einen positiven Effekt auf die Markenbewertung haben können, wenn sie vom Publikum nicht bewusst wahrgenommen und erinnert werden. Allein die bloße Darbietung eines Placements reicht aus, um die Einstellung zur Marke zu verbessern. In der kognitions- psychologischen Forschung wurde dieser Effekt vielfach mit einfachen und komplexen Sti- 298 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

muli gezeigt. Auch in der werbepsychologischen Literatur lassen sich einige erste Hinweise für den MEE finden. Allerdings mangelt es zur Zeit an empirischen Untersuchungen, die die Wirkungsweise von Product Placements auf Basis des MEE beleuchten und die Bedingungen des MEE systematisch untersuchen. In diesem Beitrag (werden) die Ergebnisse einer ersten Studie skizziert: Es konnte am Beispiel einer Schweizerischen Soap gezeigt werden, dass die unverstärkte Platzierung eines Placements zu einem MEE führen kann zumindest solange die Placements nicht zu häufig dargeboten werden und damit Persuasionswissen salient wird, das wiederum zu einer Aufhebung des MEE führt." (Textauszug)

[543-F] Mattissek, Annika, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Gebhardt, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Diskursanalyse Internationalität und Multikulturalität. Internationalität und Multikulturali- tät als Komponenten des Imagemarketings von Städten im Kontext globalisierter Wirt- schaftsbedingungen

INHALT: Im Zuge globalisierter Wirtschaftsbedingungen und gewandelter Standortfaktoren spielen Stadtimages heute eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Städten. Da die Konkurrenzen nicht mehr nur im regionalen, sondern zunehmend auch im nationalen und internationalen Kontext liegen, müssen diese Images international verständlich und an- schlussfähig sein. In der Folge kommt es zu einer Uniformierung von Stadtimages, die vor al- lem durch die zwei Diskurse um Internationalität und Multikulturalität getragen wird. Diese Diskurse stoßen in einzelnen Städten auf sehr unterschiedliche Voraussetzungen - sie können nicht überall gleichermaßen an die gewachsenen Images lokaler und regionaler Eigenständig- keit und Identifikation "andocken". Im Rahmen des Forschungsprojekts soll die Frage beant- wortet werden, in welches Wechselverhältnis neue und alte Deutungsweisen eintreten. Insbe- sondere soll untersucht werden, welche gesellschaftlichen Themen sich in den neuen Dis- kurselementen überlagern und wie deren unterschiedliche Wirkungen und Interpretationen die bestehenden Stadtimages verändern. Neben dem Verhältnis zwischen alten und neuen Image- komponenten stellt sich die Frage, inwieweit die neuen symbolischen Belegungen in der Lage sind, den heterogenen und durch Migrationsprozesse auf verschiedensten Ebenen geprägten postmodernen Stadtgesellschaften - sowohl den entankerten Eliten der globalisierten Wirt- schaft wie den Heimat suchenden einfachen Zuwanderern und Asylanten - neue Identifikati- onspotentiale anzubieten, bzw. inwieweit sie eingesetzt werden, um unerwünschte Migran- tengruppen auszugrenzen oder zu vertreiben. ZEITRAUM: ca. 1995-2005 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Frankfurt am Main, Köln, Leipzig METHODE: Poststrukturalismus; Diskursanalyse DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Experten, Schlüsselakteure). Medienanalyse (mit lexikometrischen Verfahren und Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Chemie und Geowissenschaften, Geographi- sches Institut Lehrstuhl Anthropogeographie (Berliner Str. 48, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 06221-544536)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 299 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[544-L] Nieding, Gerhild; Ohler, Peter; Bodeck, Sabine; Werchan, Anne: Werbung im Fernsehen: experimentelle Methoden zur Erfassung der Verstehensleistung von Kindern, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 18/2006, Nr. 3, S. 94-105 (Standort: UB Bonn (5)-Z91/171)

INHALT: "In zwei Experimenten wurde der Frage nachgegangen, wie Kinder die Fähigkeit ent- wickeln, zwischen Werbung und anderen Programmformaten zu unterscheiden. In der For- schungsliteratur sind bislang im Besonderen zwei Fragen ungeklärt: (1) Ab welchem Alter können Kinder Werbung von Kinderfilmgenres diskriminieren, wenn keine singulären salien- ten Merkmale für Werbung vorliegen? (2) Ab wann wird das Konzept 'Werbung' spontan zur Klassifikation von Programmformaten benutzt? Zur Beantwortung von Frage 1 wurden in ei- nem Experiment mit 5- und 8-jährigen Kindern kurze Ausschnitte von Werbeclips und Kin- derfilmen dargeboten. Die Kinder sollten schnellstmöglich mittels Tastendruck zwischen den beiden Programmformaten unterscheiden. Bereits die 5-Jährigen wiesen unter dieser Bedin- gung überzufällig hohe Trefferquoten auf. Zur Klärung von Frage 2 wurden in einem weite- ren Experiment 4-, 6- und 9-Jährige mit einem Oddity-Problem konfrontiert, das eine Kon- zeptüberprüfung ohne Induktion der zugrundeliegenden konzeptuellen Kategorien zulässt. Dargeboten wurde ein Werbeclip zusammen mit zwei Kinderfilmen oder ein Kinderfilm zu- sammen mit zwei Werbeclips. Die Kinder erhielten eine explizite Oddity-Instruktion ('Eines davon ist anders'). Bereits die 4-jährigen Kinder waren dazu in der Lage, das Konzept 'Wer- bung' über dem Zufallsniveau anzuwenden." (Autorenreferat)

[545-F] Russler, Steffen, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Fromme, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation des Online-Spiels powerado im Rahmen des Forschungsprojekts "Erlebniswelt Erneuerbare Energien: powerado"

INHALT: Das Forschungsprojekt "Erlebniswelt Erneuerbare Energien: powerado" wird als Ver- bundforschungsvorhaben vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (izt) in Berlin koordiniert. Es verfolgt das Ziel, die wirksame Kommunikation zur Förderung von Er- neuerbaren Energien (EE) bei Kindern und Jugendlichen zu erforschen. Hierzu werden in neun Modulen für verschiedene Altersstufen und für Multiplikatoren Materialien entwickelt, anhand derer die fördernden und hemmenden Bedingungen erfolgreicher Kommunikations- strategien von EE bestimmt werden können. Eines der Module umfasst die Erstellung eines Internet-Spiels, welches bei Heranwachsenden zwischen 8 und 12 Jahren eine positive emoti- onale Besetzung des Themas EE anregen soll. Das Online-Spiel wird durch die Agentur ise- rundschmidt programmiert. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat im Verbund- vorhaben die Aufgabe, die Konzipierung des Spiels durch eine mediendidaktische Beratung zu unterstützen, die Entwicklung mit einer Zwischenevaluation zu begleiten und nach Fertig- stellung des Online-Spiels eine Evaluationsstudie durchzuführen um zu prüfen, inwieweit die Projektziele durch das Online-Spiel erreichbar sind. Der Bericht der Zwischenevaluation ist für Ende 2006 geplant, im Sommer 2007 folgt der Evaluationsbericht der Hauptevaluation. Eine weitere Beteiligung der OvG-Universität am Verbundprojekt bis zum Ende der Projekt- laufzeit ist im Rahmen von Veranstaltungen vorgesehen. METHODE: Die Evaluation des Online-Spiels erfolgt in zwei Schritten, einer Zwischenevaluati- on (der Beta-Version des Spiels) und einer Hauptevaluation (des im Anschluss an die Zwi- schenevaluation überarbeiteten Spiels). Bei der Zwischenevaluation stehen Fragen der Ak- zeptanz und Usability des Spiels aus Sicht der Zielgruppe im Vordergrund. Bei der Haupteva- 300 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

luation geht es dagegen primär darum zu prüfen, ob sich positive Effekte im Sinne der Pro- jektziele nachweisen lassen. Bei der Zwischenevaluation kommen quantitative und qualitative Verfahren zum Einsatz. Durchgeführt werden 1. eine Fragebogenstudie, bei der 8- bis 12- jährige Kinder klassenweise im Anschluss an eine Erprobungsspielphase am PC einen Frage- bogen ausfüllen; 2. videogestützte Beobachtungen einer kleineren Zahl von Kindern beim Spielen des Onlinespiels sowie 3. qualitative Interviews mit den selben Kindern im Anschluss an die beobachtete Probespielphase. Ergänzend wurden leitfadengestützte Expertengespräche (als Gruppendiskussionen) durchgeführt. Für die Fragebogenstudie wird auf das Verfahren des Computer Aided Self Interviewing (CAPI) zurückgegriffen, das aber in Bezug auf Schriftsprachfähigkeiten, kognitive Entwicklung und bisherigen Interviewerfahrungen der Zielgruppe angepasst werden musste (Sprachausgabe der Fragen und Antwortvorgaben!). Für die Hauptevaluation ist ein weiterer computergestützter Fragebogen geplant, der im Rahmen einer Panelstudie mit drei Erhebungszeitpunkten eingesetzt werden soll. Hierbei wird es eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe geben, welche - ähnlich dem Sampling der Fragebogen- studie aus der Zwischenevaluation - sich jeweils aus Schulklassen verschiedener Jahrgangs- stufen und Schultypen zusammensetzen. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Kombination verschiedener Verfahren DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion -Experteninterviews- (Stichprobe: 4; Peer Review: Fachvertreter aus dem Umfeld Erneuerbare Energien –Bun- desverbände- und Umweltschutz; Auswahlverfahren: direkte Ansprache. Stichprobe: 3; Peer Review: pädagogische Fachkräfte - Lehrkräfte, Sozialpädagogen-; Auswahlverfahren: direkte Ansprache). Videogestützte Beobachtungen (Stichprobe: 13; videogestützte Beobachtung von 4 Mädchen, 5 Jungen und 2 Freundschafts-/ Geschwisterpaaren; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 13; rekonstruktive Interviews mit den TeilnehmerInnen der videogestützten Beobachtung; Auswahlverfahren: Quota. Stichprobe: 4; leitfadengestützte Interviews mit den Auftraggebern der Evaluation bzw. mit dem Entwickler des Onlinespiels). Computer Aided Self Interviews (Stichprobe: 144; selbstadministrativer Fragebogen am PC - CAPI-: Befragung von Schulklassen aus dem Raum Salzgitter, befragt wurden zwei 3. Klas- sen und eine 4. Klasse Grundschule und jeweils eine 5. und 6. Klasse Hauptschule und Gym- nasium; Auswahlverfahren: Schulklassen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medien- forschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-6716404, e-mail: [email protected])

[546-L] Speth, Rudolf; Leif, Thomas: Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, in: Thomas Leif, Rudolf Speth (Hrsg.): Die fünfte Gewalt : Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 302-316, ISBN: 3-531-15033-2

INHALT: Bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) handelt es sich um eine PR- Agentur der Wirtschaft, speziell des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, der sie 1999 ins Leben gerufen hat. An der INSM kann beispielhaft die zunehmende Verbindung von Lobby- ing, Journalismus und PR studiert werden. Die INSM wurde mit einem bis ins Jahr 2010 ge- sicherten Jahresbudget von zehn Millionen Euro ausgestattet und hat den Auftrag, für einen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 301 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Wandel des politischen Klimas zu sorgen und das Image von Unternehmern und Unterneh- men in der Bevölkerung zu verbessern. Insbesondere soll die Zustimmung der Bevölkerung zu Reformen, wie sie mit den Gesetzen zur Reform des Arbeitsmarktes bzw. der Arbeitsver- mittlung begonnen wurden, erhöht sowie die Bedeutung von Eigenverantwortung und Markt- mechanismen als Lösungs- und Koordinationsinstrumente positiv herausgestellt werden. Da- bei wendet sich die INSM gegen ein Zuviel an (sozial-)staatlichen Regulierungen. Sie möchte erreichen, dass die Bevölkerung mehr auf die Wirkungen des freien Marktes vertraut. (GB)

[547-L] Tenscher, Jens: Medienereignis "Streik", in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 38, S. 18-24 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LS7KQO.pdf)

INHALT: "Streiks gelten nicht nur im Rahmen von Tarifvereinbarungen als Ausnahmesituatio- nen, sie stellen auch das Kommunikationsmanagement vor große Herausforderungen. Es wird aufgezeigt, wie schwer es den Gewerkschaften fällt, einen gelungenen Dreiklang zwischen medienorientierter Öffentlichkeitsarbeit, mitgliederorientierter Binnenkommunikation und externen Beziehungen herzustellen." (Autorenreferat)

[548-L] Ufert, Gero H.: Politikmarketing: das Marketing der politischen Partei, (Politikpraxis, Bd. 1), Berlin: Lit Verl. 2006, 121 S., ISBN: 3-8258-8587-9 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01/OVl/530)

INHALT: In der Praxis dominieren heute noch verkaufsorientierte Vorstellungen des Marketing in der Politik, wie sie etwa in dem Begriff Politikvermittlung sichtbar werden. Demgegenüber präsentiert dieses Buch ein ganzheitliches Konzept des Politikmarketings, bei dem sich An- gebot und Vermarktung an den Bedürfnissen des Wählers orientieren. Zur Entwicklung eines solchen wählerorientierten Konzepts ist es dienlich, die Wahl als Organisationsform des Tau- sches zwischen Partei und Wähler zu verstehen. Auf dieser Basis lässt sich ein Konzept des Politikmarketing mit vier Stufen entwickeln: (1) Situationsanalyse (rechtliche Vorgaben, Marktsegmentierung, Konkurrenzanalyse, Zielgruppenauswahl, Anspruchsanalyse); (2) Poli- tikplanung (Parteiidentität, Themen, Kandidaten, Profilierung, Screening); (3) Vermarktungs- planung (Serviceleistungen, Distributionsleistungen, Kommunikationsleistungen); (4) Imple- mentierung und Anpassung. (ICE)

[549-F] Ullrich, Sebastian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Esch, Franz-Rudolph, Prof.Dr. (Betreuung): Markenbindung mit personalisierten Internetauftritten unter besonderer Berücksichtigung des Vertrauens

INHALT: Unter den aktuellen Rahmenbedingungen im Internet wird es immer schwieriger, Kun- den auf eine Marke aufmerksam zu machen und v.a. zu halten. Als eine Lösung für dieses Problem bieten sich personalisierte Internetauftritte an, mit denen die Bedürfnisse und Wün- sche des Kunden in besonderem Maße erfüllt werden können. Über zehn Jahre nach dem Start des kommerziellen Internets sind jedoch nur wenige Internetmarken, wie z.B. Amazon, vorhanden, bei denen das Konzept der Personalisierung erfolgreich umgesetzt wird. Mit der 302 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Dissertation soll erörtert werden, inwiefern Vertrauen die Wirkungen des Internetauftritts auf die Einstellung sowohl gegenüber des Internetauftrittes als auch die Marke selbst beeinflusst. Hierbei erfolgt eine getrennte Untersuchung anhand einer starken und einer schwachen Mar- ke. Aus der empirischen Untersuchung soll abgeleitet werden, unter welchen Bedingungen der Einsatz von personalisierten Internetauftritten für eine langfristige Markenbindung förder- lich ist. METHODE: Es wird angenommen, dass personalisierte Internetauftritte eine erhöhte Verarbei- tungstiefe (Elaboration Likelihood Model) auslösen. Durch den besseren Fit der angebotenen Produkte mit den Bedürfnissen und Wünschen des Internetnutzer wird weiter geschlossen, dass der Internetnutzer mit den angebotenen Produkten zumindest teilweise auskennt, wo- durch sich positive affektive Wirkungen ergeben (Perceptual Fluency, Conceptual Fluency). Durch die erhöhte Verarbeitungstiefe wird der Internetnutzer sich evtl. stärker mit den von ihm eingegeben oder gesammelten Daten hinsichtlich eines Datenmissbrauchs und/ oder des generellen Risikos des Internets auseinandersetzen. Internetnutzer mit niedrigem Vertrauen (Vertrauensdisposition, Systemvertrauen, Risikowahrnehmung) werden somit vermutlich den personalisierten Internetauftritt weniger positiv als Internetnutzer mit hohem Vertrauen sehen. Es wird angenommen, dass eine starke Marke als Vertrauensanker dient. Das erstellte Wir- kungsmodell wird empirisch unter Laborbedingungen online getestet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Studenten; Auswahl- verfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-06 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Professur für Marketing (Licher Str. 66, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[550-L] Watenphul, Jens: Fundraising in einer säkularisierten und ritualisierten Welt: konfrontative und korrektive Kommunikationsstrategien in einer Kombination aus Videoclips und direktem Dialog am Beispiel eines dreijährigen Pilotprojektes von Greenpeace Deutschland, Essen 2006, 292 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=981250203&dok_var=d1&dok_ ext=pdf&filename=981250203.pdf; http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServ let/Derivate-15035/Diss.watenphul.pdf)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Kommunikationsstrategien in einer säkula- risierten und ritualisierten Welt stark genug sind, um Menschen direkt und vertraglich zu ei- ner regelmäßigen Spende zu bewegen. Dabei werden die relevanten Vermeidungsstrategien dokumentiert und erörtert, die es dem potentiellen Spender erleichtern, sich gegen prosoziale Appelle zu immunisieren und sich einer entsprechenden Spendenhandlung zu entziehen. Mit diesen Erkenntnissen wird sukzessive eine Kombination aus konfrontativen und korrektiven Kommunikationsstrategien entwickelt, die in der Lage sind, die komplexen Vermeidungs- strukturen der Menschen zu durchdringen und in ihren moralischen Dispositionen und Images zu ankern, um sie zu einer Unterstützung zu bewegen. Der Gesamt-Kommunikationsplan, der den korrespondierenden Strategien zu Grunde liegt, wird anhand eines Phasenmodells in mehreren Schritten skizziert und durch zahlreiche Einsätze und Beobachtungen im Feld alter- nierend diskutiert und überarbeitet, bis sich der erwünschte Erfolg mit ausreichender Wahr- scheinlichkeit in der Praxis einstellt und in dem Phasenmodell begreifen lässt. Die kritische soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 303 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Auseinandersetzung mit den relevanten Kommunikationsprozessen orientiert sich in weiten Teilen an den Begriffssystemen, die Erving Goffman (1980, 1986, 1999, 2004) in seinen Stu- dien über das Interaktionsverhalten der Menschen etablierte. Die Arbeit entstand vornehmlich im Rahmen eines umfangreichen und neuartigen Fundraising-Projektes, das der Verfasser für Greenpeace Deutschland über drei Jahre als verantwortlicher Campaigner entwickelte und weiterhin betreut. Eine zentrale Rolle für die interne Akzeptanz und den externen Erfolg des Projektes spielten 20 zum Teil sehr unterschiedliche Videoclips und 'Werbeblöcke', die der Verfasser innerhalb von drei Jahren in mehreren Intervallen des Testens, Überarbeitens und Ergänzens für Greenpeace konzipierte und mit viel professioneller und dankenswerter Bera- tung aus unterschiedlichen Genres produzierte. An diese Videos wird im öffentlichen Raum durch ehrenamtliche Helfer mittels direkten Dialoges angeknüpft, um Menschen zu einer ak- tiven oder finanziellen Unterstützung von Greenpeace zu bewegen." (Autorenreferat)

[551-L] Wild, Christoph: Radiowerbewirkungsforschung in Deutschland: Aufgabenstellung, Instrumente, Befunde, in: Media Perspektiven, 2006, Nr. 6, S. 323-331 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile. phtml/06-2006_wild.pdf?foid=17353)

INHALT: Entsprechend der unterschiedlichen Zielrichtungen, die sich aus dem intramedialen Wettbewerb zwischen den Radiovermarktern und der intermedialen Konkurrenz zwischen Radio und TV bzw. Publikumszeitschriften ergeben, lassen sich zwei Kategorien von Studien zur Radiowerbewirkungsforschung unterscheiden: Kundenzentrierte Studien (z.B. Kampag- nenbegleituntersuchungen und Werbemitteltests) einerseits und medienzentrierte Studien bzw. Gattungsstudien andererseits. Als ein wesentliches Ziel der Werbekunden gilt der effi- ziente Abverkauf der beworbenen Produkte bzw. Marken. Verschiedene Studien, beispiels- weise mit Hilfe eines Konsumentenpanels, haben gezeigt, dass Radio eine sehr hohe Abver- kaufsleistung erbringt und Fernsehen vom Radioeinsatz profitiert. Als typische experimentel- le Studien gelten die so genannten Visual-Transfer-Studien und die aktuelle Studie?Radio- power? von der ARD Werbung Sales and Services. In letzterer wurde der Frage nachgegan- gen, welches Medium sich als Ergänzungsmedium zum Fernsehen anbietet. Die Studie ergab eine klare Präferenz für das Radio gegenüber den Publikumszeitschriften, da dessen Einsatz eindeutig die Kampagneneffizienz und -effektivität erhöht. (UN2)

[552-F] Wild, Peter (Bearbeitung); Blum, Rolf; Bracher, Nadine (Leitung): MACH Consumer - Konsum-Media-Analyse Schweiz

INHALT: Die MACH Consumer ist die gemeinschaftliche schweizerische Konsum-Medienstudie für Printmedien und Kino. Sie wurde in ihrer heutigen Form und Methodik (repräsentative Ad-hoc-Studie mittels schriftlicher Befragung) erstmals 1991/1992 erhoben. Die MACH Consumer ist primär eine Ergänzungsstudie zur MACH Basic, indem sie neben der Soziode- mografie und Geografie Variablen aus dem Bereich Konsum und Besitzstand zur Zielgrup- penbeschreibung zur Verfügung stellt. Die Konsumdaten werden alle 2 Jahre neu erhoben. Die Mediendaten (Reichweiten der Zeitungen, Zeitschriften und Kino) werden im Rahmen der MACH Basic jedes Jahr erhoben. In den Zwischenjahren ohne Konsumerhebung werden die Mediendaten der MACH Consumer an diejenigen der jeweils aktuellen MACH Basic an- 304 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

gepasst. Sekundär kann die Studie auch als reine Konsumstudie mit Angaben zu allen abge- fragten Konsumbereichen genutzt werden. (Zwischen)ergebnisse: Medienwerte (Reichweite, projizierte Leserschaft) für ca. 125 Titel. Konsum- und Besitzstandsdaten zu folgenden Pro- duktbereichen: Essen und Trinken, Gesundheit, Freizeit, Bücher und Filme, Weiterbildungs- und Hobbykurse, Wohnen, Kataloge, Geld und Kreditkarten, Verkehr, Reisen und Ferien, Fernsehen und Video, Möbel, Fotografieren, Sport, Auto, Haushaltsgeräte, Waschen und Put- zen, Bekleidung und Mode, Uhren, Schmuck, Körperpflege, Zahnhygiene, Rauchen, Einkau- fen und Einkaufsorte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Liechtenstein METHODE: MACH Consumer ist eine Zusatzstudie zur MACH Basic DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=ca. 11.000; Personen in Privathaushalten mit separatem Telefonanschluss in CH/FL und 14 Jahre und älter sowie sprachlich an die Sprache(n) der Wohnregion assimiliert -4,138 Mio. Personen in der deutschen Sprachgruppe, 1,317 Mio. Personen in der französischen Sprachgruppe sowie 0,263 Mio. Personen in der italienischen Sprachgruppe-; Auswahlverfahren: Ziehung eines Subsamples aus dem für die MACH Basic ausgewählten Personenkreis). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut (Demos- cope, Link, M.I.S Trend). VERÖFFENTLICHUNGEN: Jährliche Publikation der Ergebnisse: Berichtsband und CD-Rom. Zu beziehen bei WEMF AG für Werbemedienforschung (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, On- linebestellung unter: http://www.wemf.ch/d/meta/bestellen.shtml ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1991-07 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Verlage FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz)

[553-F] Wild, Peter (Bearbeitung); Blum, Rolf (Leitung): MA Strategy: Markt und Medienstudie zu den Themen Internet, E-Commerce und Tele- kommunikation. Intermedia-Studie Schweiz

INHALT: Die MA Strategy liefert vergleichbare Daten zu den Mediengattungen Print, Kino, TV, Radio und Internet. Dies ermöglicht den intermedialen Vergleich. Gemeinsame Messeinheit für alle Mediengattungen ist der "Engere Nutzerkreis" (ENK), der diejenigen Personen um- fasst, die ein Medium in einer festgelegten Häufigkeit nutzen. Die Verknüpfung der MA Stra- tegy mit der MACH Consumer erlaubt die Beschreibung der Zielgruppen nach kauf- und konsumentscheidenden Merkmalen. (Zwischen)ergebnisse: Quantifizierung und Beschrei- bung des "Engeren Nutzerkreises" der verschiedenen Mediengattungen Print, Radio, TV, Ki- no und Internet in der Schweiz und Liechtenstein. ZEITRAUM: 1999-2000, 2000-2001, 2001- 2002, 2002-2003, 2003-2004, 2004-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Liechten- stein METHODE: Standardisierte Befragung: telefonisch (CATI-Interviews); Grundgesamtheit: 5,717 Mio. Personen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, davon: 4,138 Mio. Personen in der deutschen Sprachgruppe, 1,317 Mio. Personen in der französischen Sprachgruppe, 0,263 Mio. in der italienischen Sprachgruppe. Die Grundgesamtheit ist wie folgt definiert: Personen ab 14 Jahren, die ausreichend Kenntnisse der im Bezirk gesprochenen Amtsspra- che(n) besitzen und in einem Privathaushalt mit (Festnetz-) Telefonanschluss wohnen. Aus- wahlverfahren: Stichprobenbildung: MACH Basic: Zweistufige Zufallsauswahl mit Quota- kontrolle: 1. Stufe: zufällige Auswahl der Telefonnummern von Privathaushalten aus dem e- lektronischen Telefonbuch, proportional zur Anzahl Zielpersonen pro Gemeinde. 2. Stufe: pro soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 305 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Haushalt zufällige Auswahl einer oder mehrerer Zielpersonen gemäss der Haushaltsgrösse. Nicht erreichte Personen oder Verweigerer werden innerhalb desselben Postleitzahlgebietes durch Personen derselben Altersgruppe und desselben Geschlechts ersetzt. Stichprobenbil- dung: MACH Consumer: Die MACH Consumer-Stichprobe ist eine Teilstichprobe der MACH Basic-Stichprobe. Am Ende des MACH Interviews werden die Personen gefragt, ob sie bereit wären, den Consumer-Fragebogen auszufüllen. Anpassung der Stichprobe und der Mediendaten der MACH Consumer an die MACH Basic. Stichprobengrösse: MACH Basic 2005: Die Stichprobe umfasst insgesamt 23'698 Interviews (gewichtet). Verteilt auf die Sprachgruppen: Deutsch: 17'150 Interviews; Französisch: 5'458 Interviews; Italienisch: 1'090 Interviews. MACH Consumer 2005: Die Stichprobe umfasst insgesamt 10'673 Interviews (gewichtet). Verteilt auf die Sprachgruppen: Deutsch: 7'724 Interviews; Französisch: 2'458 Interviews; Italienisch: 491. Untersuchungsdesign: Studie wird jährlich durchgeführt. Durch- führung der Feldarbeit: Durch Befragungsinstitute Demoscope, Link und MIS. Feldkontrolle durch Supervising im Institut und eigenen Feldkontrolleur. DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, telefonisch (CATI-Interviews). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfra- geinstitut (Demoscope, Link und MIS). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Verlage FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[554-L] Woelke, Jens: Wiederholt Darbieten gleich wiederholt Rezipieren?: Cross-Media-Werbung und Werbe- spotwiederholung aus der Perspektive von Wahrnehmungs- und Urteilsprozessen, in: Me- dien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 29/2005, Nr. 4, S. 38-55

INHALT: "Der vorliegende Beitrag diskutiert Wiederholungseffekte in der Werbekommunikation aus der Perspektive von Wahrnehmungs- und Urteilsprozessen. Dabei werden zwei prototypi- sche Fälle betrachtet: die bloße Wiederholungen eines unveränderten Werbespots einerseits sowie anderseits die Präsentation von Werbespots, denen Darbietungen zum identischen Pro- dukt, jedoch in anderen Angebotsformen und Mediengattungen (Cross-Media-Werbung) vor- aus gehen. Hintergrund ist ein theoretisches Modell, dass die Medienhandlungsmuster Wahr- nehmen und Urteilen über Mediengattungen und Mediengenres als sozial konventionalisierte Regeln an das Medienangebot bindet, allerdings auch als individuell variabel konstituiert, und zwar abhängig von einer sachlichen und zeitlichen Ebene. Als Fazit der theoretischen Diskus- sion und der vorgestellten exemplarischen Fallstudien lässt sich festhalten: Zwar erscheinen Werbespots geeignet, Aufmerksamkeits- und Thematisierungseffekte zu erzeugen, sie sind aber eher weniger geeignet, Bedeutungen und Bewertungen zu vermitteln. Insbesondere gilt dies, wenn Werbespots bereits bei erstmaliger Rezeption oder mit unmittelbar folgenden Re- zeptionen auffallen und verstanden werden können. Die Schlussfolgerungen aus den Lern- kurven früherer Werbewiederholungsstudien, denen zufolge die häufige Darbietung in kurzen Intervallen zielführender ist, sind entsprechend zu überdenken. Zudem wird mit der Diskussi- on deutlich, dass klassische Werbewirkungsindikatoren wie direkte Einstellungs- oder expli- zite Gedächtnismessung zwar ein wichtiger Maßstab zur Evaluierung von Werbeeffekten sind, diese jedoch nur in Teilbereichen erfassen." (Autorenreferat) 306 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[555-L] Anfang, Günther; Demmler, Kathrin: Medienarbeit im Kindergarten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 1, S. 47-52

INHALT: "Da Medien bereits im frühesten Kindesalter eine wichtige Rolle spielen, sollte auch eine Auseinandersetzung mit diesen frühzeitig beginnen. Allerdings muss diese altersgerecht sein und den Entwicklungsstand der Kinder berücksichtigen. Während für die Altersgruppe der Drei- bis Fünfjährigen eher rezeptive und spielerische Formen der Verarbeitung von Me- dien im Vordergrund stehen, können ab fünf Jahren auch aktive Medienprojekte mit Kindern gemacht werden. Beispielhafte Medienprojekte im Kindergarten veranschaulichen, dass ange- fangen von der Fotoarbeit bis hin zu Projekten mit dem Computer ein breites Spektrum akti- ver Medienarbeit mit dieser Altersgruppe möglich ist." (Autorenreferat)

[556-L] Anfang, Günther (Hrsg.): Von Jungen, Mädchen und Medien: Theorie und Praxis einer geschlechtsbewussten und - sensiblen Medienarbeit, (Materialien zur Medienpädagogik, Bd. 6), München: KoPäd Verl. 2005, 80 S., ISBN: 3-938028-31-9

INHALT: "'Jungen lieben Ballerspiele, Mädchen Seifenopern!' Mit dieser einfachen These wird häufig der unterschiedliche Medienkonsum von Jungen und Mädchen beschrieben. Doch ob sich das auf so einen einfachen Nenner bringen lässt, ist fraglich. Denn der Umgang von Jun- gen und Mädchen mit Medien ist zwar unterschiedlich, doch sicher differenzierter und viel- schichtiger. Somit ergeben sich für die pädagogische Praxis viele offene Fragen. Fragen, die sowohl darauf bezogen sind, welche wissenschaftliche Ergebnisse zur Mediennutzung von Jungen und Mädchen vorliegen, als auch welche pädagogischen Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Das vorliegende Buch will darauf einige Antworten geben. Ausgehend von grundlegenden Artikeln zum geschlechtsspezifischen Umgang mit Medien werden beispiel- hafte Praxisprojekte vorgestellt, die Modelle praktischer Medienarbeit mit Jungen- und Mäd- chengruppen aufzeigen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helga Theunert: Geschlecht und Medien - der Umgang von Jungen und Mädchen mit Medien; Dorit Meyer: Was bedeutet Gender für die pädagogische Arbeit mit Mädchen? Welche Rolle spielen Medien?; Reinhard Winter: Wenn Jungen fernsehen tun... Was bedeutet Gender für die pädagogische Arbeit mit Jungen?; Andreas Kirchhoff, Ilona Herbert: 15/03 / 15/04 - ein Filmprojekt mit Mädchen- und Jungengruppen aus Münchner Jugendtreffs; Ulrike Schmidt: Geschlechtsbezogene Me- dienarbeit in der Schule am Beispiel von LizzyNet; Jens Wiemken: HARDLINER - eine pä- dagogische Handlungsmöglichkeit im Umgang mit Gewaltspielen in der Arbeit mit Jungen; Klaus Schwarzer: Gender als Mainstream oder welche Farben haben die Gendernauts? Bau- steine einer genderorientierten Medienarbeit.

[557-L] Audehm, Kathrin: Rituale und Medien: über Vergemeinschaftung in Familien, in: Medien und Erziehung : Zeit- schrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 16-22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 307 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: Seit 1999 erforscht die 'Berliner Ritualstudie' Prozesse der Vergemeinschaftung in Ri- tualen und Ritualisierungen. Rituale werden in der Studie als Mittel der Differnzbearbeitung in den Sozialisationsfeldern Schule, Familie, der Kinder- und Jugendkultur und des Medien- gebrauchs bestimmt und als kulturelle Aufführungen, deren transzendierende und transforma- tive Kraft auf körperlichen, sinnlichen und mimetischen Lernprozessen beruht, verstanden. Nach der einleitenden Vorstellung der Erforschung von Familienritualen im Rahmen der 'Ber- liner Ritualstudie' werden am Beispiel der Familienmahlzeiten und einer Konfirmation empi- rische Aussagen über die soziale Funktion des Mediengebrauchs in den untersuchten Ritualen abgeleitet. Zum Schluss wird verdeutlicht, dass Medienkompetenz in rituellen Praktiken vor allem die Fähigkeit bedeutet, den individuellen Mediengebrauch auf den kollektiven Sinn der Rituale zu beziehen. (PT2)

[558-L] Böcking, Saskia; Ritterfeld, Ute: Alles "gaga" oder was?: zum Einfluss elektronischer Medien auf den Spracherwerb, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 1, S. 33-38

INHALT: "Ziel des Beitrags ist es, einen Überblick darüber zu geben, ob und, wenn ja, wie elekt- ronische Medien den Spracherwerb bei Kindern zwischen null und sechs Jahren beeinflussen. Mit Hilfe von Mediennutzungsdaten aus repräsentativen Umfragen werden zunächst die für diesen Überblick relevanten elektronischen Medien identifiziert. Im Anschluss daran stellen wir den aktuellen Stand der Forschung dar und berücksichtigen und diskutieren dabei neben direkten Zusammenhängen zwischen der Nutzung elektronischer Medien und sprachlichen Fertigkeiten von Kleinkindern auch Einflüsse, die das soziale Umfeld des Kindes auf seine Sprachentwicklung haben kann." (Autorenreferat)

[559-L] Fleischhauer, Anne: Unsichtbare Lernprozesse: Stellenwert des selbstgesteuerten Lernens in der Medienkompe- tenzdebatte, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 44-51

INHALT: "Die wachsende Mediatisierung der Gesellschaft und die fortschreitende Wissensför- migkeit des Lebens- und Berufsalltags sind aufs Engste an spezifische Lern- und Qualifikati- onsformen gebunden. Gefordert wird in diesem Zusammenhang eine neue Lernkultur, die sowohl die Notwendigkeit lebenslangen Lernens als auch eine eigenverantwortliche Lernhal- tung betont. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit der Bedeutung des selbstgesteuerten Lernens innerhalb der Medienkompetenzdebatte. Die Ausführungen mün- den in einem Modell, in dem Medien- und Selbstlernkompetenz aufeinander bezogen und verbunden werden." (Autorenreferat)

[560-L] Gapski, Harald (Hrsg.): Medienkompetenzen messen?: Verfahren und Reflexionen zur Erfassung von Schlüsselkom- petenzen, (Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes Nordrhein-Westfalen, Bd. 3), München: KoPäd Verl. 2006, 136 S., ISBN: 3-938028-53-X (Standort: UB Kaiserslautern(386)-ERZ744231)

308 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: "Der Begriff Medienkompetenz ist seit Jahren Gegenstand medienpädagogischer, - wirtschaftlicher, -politischer und -rechtlicher Diskussionen. Während im nationalen und in- ternationalen Berufsbildungsdiskurs zahlreiche Verfahren und Instrumente zur Erfassung un- terschiedlicher Kompetenzdimensionen entwickelt worden sind, gibt es erst wenige Ansätze für den Anwendungsbereich Medienkompetenz: Welche Eingrenzungen und Differenzierun- gen sind zur Erfassung dieses Bereichs notwendig? Wie könnten vorliegende Erfahrungen zur Erfassung oder Messung allgemeiner Schlüsselkompetenzen für den spezielleren Fall der Medienkompetenzerfassung nutzbar gemacht werden? Vorgestellt und diskutiert werden un- terschiedliche Ansätze und Beispiele aus dem In- und Ausland zur Dokumentation, Erfassung und Messung von Kompetenzen hinsichtlich einer möglichen Übertragbarkeit auf Medien- kompetenz. Zur Sprache kommen dabei Instrumente wie (e)Portfolio-Techniken, Weiterbil- dungspässe sowie computergestützte Kompetenzmessverfahren. Diesen Instrumenten liegen unterschiedliche Kompetenzkonzepte in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Anwendungs- und Zielgruppenbereichen (Arbeit, Kultur, Bildung usw.) zugrunde. Zukünftige Verfahren zur Medienkompetenzerfassung könnten durchaus an vorhandene Instrumente anknüpfen und sollten zugleich internationale Konzepte und Referenzrahmen zur Kenntnis nehmen. Indes bleibt die Herausforderung bestehen, zwischen kontextspezifischem Zuschnitt und gesell- schaftlichem Querschnitt von Medienkompetenzen das rechte Maß zu finden." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Harald Gapski: Medienkompetenzen messen? Eine Annäherung über verwandte Kompetenzfelder (13-28); Dieter Gnahs: Lebenslanges Lernen und Sichtbarma- chung von Kompetenzen Erwachsener (29-42); Klaudia Haase: Internationale Verfahren der Kompetenzbewertung - Medienkompetenz als ein Bewertungsgegenstand? (43-52); Lutz Goertz: Impulse zur Kompetenzmessung aus der Berufswelt (53-72); Vera Timmerberg: Kompetenzen nachweisen (73-88); Dirk Schneckenberg: Can we measure eCompetence of Academic. Teachers in Higher Education? (89-104).

[561-L] Gebel, Christa: Sprachförderlichkeit von Medienarbeit im Kindergarten- und Vorschulalter, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 1, S. 39-43

INHALT: "Eine Verbindung von Medienarbeit und Sprachförderung liegt aus theoretischer wie praktischer Sicht nahe, denn Medienarbeit bietet auf unterschiedlichen Ebenen ausbaufähige sprachförderliche Potenziale. Eine systematische Verknüpfung erfordert die Entwicklung und Evaluation von Konzepten, die aus medienpädagogischer wie linguistischer Perspektive auf den Elementarbereich zugeschnitten sind. Entsprechende Ideen ergeben sich aus einer Analy- se von 30 Projekten rezeptiver und aktiver Medienarbeit." Der Beitrag beruht auf einem Pro- jekt vom JFF München und dem Medienzentrum Parabol in Nürnberg, in dem sprachförderli- che Potentiale der Medienarbeit in Kindertagesstätten untersucht wurden. (PT2)

[562-F] Gimmler, Roland, Dr. (Bearbeitung); Six, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Medienerziehung im Kindergarten - Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrneh- mungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern

INHALT: Zentrale Ziele: (1) Analyse des in NRW vorliegenden Status Quo der (a) medienpäda- gogischen Ausbildung von Erzieherinnen und (b) der Medienerziehung im Kindergarten, ein- schließlich der Voraussetzungen und Bedingungen aufseiten der Einrichtungen und beteilig- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 309 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

ten Personen. (2) Vergleich des Status Quo mit der vor knapp zehn Jahren von uns ermittelten Sachlage. Fragestellungen: Inwieweit und wie haben sich curriculare Vorgaben, institutionel- le Rahmenbedingungen und Inhalte der Erzieherinnenausbildung gegenüber 1997 verändert? Haben sich die medienpädagogische Praxis im Kindergarten und die hierfür grundlegenden Kenntnisse, Einstellungen und Problemwahrnehmungen der Erzieherinnen bezüglich Medien, kindlicher Mediennutzung und Medienerziehung im Vergleich zu 1997 verändert? Und ist Medienerziehung in den nordrhein-westfälischen Kindergärten inzwischen zum Standard ge- worden? Um dabei auch die Auswirkungen der seither umgesetzten medienpädagogischen I- nitiativen in NRW berücksichtigen zu können, galt es ebenfalls zu klären, inwieweit Fortbil- dungsmaßnahmen von den Zielgruppen zur Kenntnis genommen und tatsächlich auch genutzt wurden bzw. werden und welche Informations- und Praxismaterialien überhaupt rezipiert und in welchem Umfang in der Praxis verwendet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nord- rhein-Westfalen METHODE: Theoretischer Ansatz: Medienkompetenz und medienpädagogische Kompetenz; methodischer Ansatz: Erhebung durch verschiedene Teilstudien: schriftliche und mündliche, qualitative und quantitative Befragungen, Dokumentanalysen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Lehrpläne der Erzieherinnen-Ausbildung in NRW von 1996 und 2004; Auswahlverfahren: to- tal). Teilstandardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 101 -geplant-, 43 -realisiert-; Lehrkräfte an Institutionen der Erzieherinnenausbildung, die einen staatlich anerkannten Ab- schluss anbieten; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 10; Erzieherinnen, die bereits 1997 an der Untersuchung teilnahmen; Auswahlverfahren: Zufall). Themenzentriertes persönliches In- terview, teilstandardisiert (Stichprobe: 45; Erzieherinnen an Kindergärten in NRW; Auswahl- verfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 550; Erzieherinnen an Kindergärten in NRW; Auswahlverfahren: repräsentativ). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen -LfM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt. Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik (Xylanderstr. 1, 76829 Landau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06341-9217-14, e-mail: [email protected])

[563-L] Huber, Helga; Kaschuba, Gerrit; Stauber, Barbara: Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung - Medien und Persönlichkeitsentwicklung, (Schriftenreihe der Landesstiftung Baden-Württemberg, Nr. 10), Stuttgart 2005, 127 S. (Graue Literatur; URL: http://www.landesstiftung-bw.de/publikationen/files/sr-10_eval_jugend_u_medien nutzung1.1.pdf)

INHALT: Die Evaluationsstudie zur Medienpädagogik bezieht sich auf alle über das Programm 'Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung - Medien und Persönlichkeitsentwicklung' geförderten Projekte im Zeitraum Mai 2003 bis Oktober 2004 in Baden-Württemberg. Sie umfasst sowohl eine qualitative Untersuchung von sechs ausgewählten Projekten, die als Fallstudien mit Untersuchungsmethoden wie Gruppeninterviews mit jungen Projektteilneh- merInnen, Interviews mit den das Projekt durchführenden MitarbeiterInnen und teilnehmen- der Beobachtungen von Projektetreffen umgesetzt wurde, als auch eine quantitative Erhebung bei allen teilnehmenden Projekten mit Fragebögen. In das Thema einführend wird im ersten 310 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Schritt zunächst der Forschungsstand zur verantwortungsvollen Mediennutzung von (sozial benachteiligten) Jugendlichen dargestellt. Im zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Fra- gebogenerhebung unter den ProjektmitarbeiterInnen präsentiert, die folgende Aspekte umfas- sen: (1) Kontext und Zielgruppe, (2) Methoden der Projektarbeit, (3) pädagogische Prämis- sen, (4) Inhalte und Produkte, (5) Lernerfolge sowie (6) Planungen und Wünsche. In den bei- den anschließenden Schritten werden die sechs Medienprojekte für Jugendliche vorgestellt und die Erkenntnisse der qualitativen Evaluation der ausgewählten Projekte im Quervergleich hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung von Jungen und Mädchen im Umgang mit Neuen Medien geliefert. Im fünften Schritt werden abschließend die Schlussfolgerungen für eine ge- lingende geschlechtersensible und interkulturelle Medienarbeit formuliert. Für die Medienpä- dagogik, die auf Persönlichkeitsentwicklung und verantwortungsvolle Mediennutzung abzielt, führen die Ergebnisse der Studie zu einem umfangreichen Katalog von Maßnahmen, der deut- lich macht, dass die medienpädagogische Arbeit nicht nebenher erledigt werden kann, son- dern auf mehreren Ebenen Aktivitäten braucht, die ihre Kontinuität gewährleisten. (ICG2)

[564-L] Ihm, Karen; Walberg, Hanne: "Da hat's gedonnert und dann kam von einmal er": Filmwahrnehmung und Filmerleben vier- bis achtjähriger Kinder, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 3, S. 53-58

INHALT: "Filme sind ein wichtiger Bestandteil des Alltags von Kindern. Bereits Vier- bis Acht- jährige beschäftigen sich mit Filmgeschichten und Filmfiguren. Filmwahrnehmung und Fil- merleben dieser jungen Zielgruppe sind bisher kaum untersucht worden. Im Herbst 2005 führte die Stiftung Lesen im Auftrag der Stiftung Medienkompetenz Forum Südwest (MKFS) ein Kinoprojekt für Kindergarten- und Grundschulkinder durch, im Rahmen dessen Eindrü- cke über den kindlichen Filmumgang gewonnen wurden." Ca. 140 Kindern wurde jeweils ein Realfilm ('Das Sams') und ein Animationsfilm ('Madagascar') im Kino vorgeführt. Anschlie- ßen wurden mit den Kindern in ihren natürlichen Gruppen (Kindergärten bzw. 1./2. Schul- klassen) Filmgespräche geführt. Angesichts ihrer wesentlichen Rolle im Prozess der Medien- sozialisation wurden die Eltern der teilnehmenden Kinder in das Projekt einbezogen. Wesent- liche Schwerpunkte der Studie waren 'Wahrnehmungs- und Verstehensfähigkeit' sowie 'per- sönlich bedeutsame Auseinandersetzung'. In dem vorliegenden Artikel werden die Ergebnisse dieses Projekts zusammengefasst. (PT)

[565-L] Lauffer, Jürgen; Röllecke, Renate (Hrsg.): Dieter Baacke Preis: Handbuch 1, Methoden und Konzepte medienpädagogischer Projekte, Bielefeld 2006, 248 S., ISBN: 3-929685-37-X (Standort: UB Lüneburg(LUEN4)-SoW247/174,1)

INHALT: "Dieter Baacke begründete einen pädagogischen Medienkompetenzbegriff, der kreati- ve, kritische, soziale und strukturelle Aspekte berücksichtigt. Dieses Konzept bildet die Basis für den Dieter Baacke Preis, mit dem bundesweit beispielhafte Medienprojekte mit Kindern, Jugendlichen und Familien ausgezeichnet werden. Die Handbuch-Reihe zum Dieter Baacke Preis liefert Anregungen, Medien sinnvoll und pädagogisch wirksam einzusetzen. Der erste Band bietet Einblicke in Methoden und Konzepte qualitätsorientierter Medienprojekte. Fach- leute aus Wissenschaft und Praxis informieren über die Bedingungen und Methoden erfolg- reicher Projektarbeit. Pädagoginnen und Pädagogen, die an den ausgezeichneten Projekten soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 311 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

beteiligt waren, geben Auskunft über die Grundlagen gelungener medienpädagogischer Ar- beit. Der Dieter Baacke Preis und dieses Handbuch werden vom Bundesministerium für Fa- milie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert." (Autorenreferat)

[566-F] Lenz, Doreen, Dipl.-Bibl. (Bearbeitung); Krüger, Susanne, Prof. (Leitung): LESENETZ Baden-Württemberg - die Gesamtevaluation

INHALT: 1. Inhaltsanalytische Untersuchung der 37 Einzelprojekte der Leseförderung; 2. Unter- suchung lokaler Initiativen zur Leseförderung im Hinblick auf Erfolg und Nachhaltigkeit; 3. Bewertung der Projekte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Inhaltsanalyse der Dokumentationen der Einzelprojekte VERÖFFENTLICHUNGEN: Krüger, Susanne; Lenz, Doreen: LESENETZ Baden-Würt- temberg. Die Gesamtevaluation. Teil A: Schlussbericht. Stuttgart: Hochschule der Medien, Inst. für Kindermedienforschung.+++Krüger, Susanne; Lenz, Doreen: LESENETZ Baden- Württemberg. Die Gesamtevaluation. Teil B: Anhänge. Hochschule der Medien, Inst. für Kindermedienforschung. ARBEITSPAPIERE: Krüger, Susanne: Evaluation des Gesamtpro- jekts LESENETZ Baden-Württemberg. Sachbericht Februar 2006. Hochschule der Medien, Inst. für angewandte Kindermedienforschung. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hochschule der Medien Stuttgart, Institut für angewandte Kindermedienfor- schung -IfaK- (Wolframstr. 32, 70191 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-25706-168, e-mail: [email protected])

[567-F] Löffler, Monika, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Günnel, Waltraud, Dr. (Leitung): Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung. Radio - Schule - interkultureller Dialog

INHALT: An der Grundschule im Freiburger Stadtteil Ebnet und der Reinhold Schneider Schule im Freiburger Stadtteil Littenweiler wird unter Beteiligung von Studierenden der Pädagogi- schen Hochschule Freiburg und in Kooperation mit Lehrkräften der beiden Schulen jeweils ein Radioprojekt durchgeführt. Es geht um den Aufbau und die Betreuung von Radioredakti- onsgruppen. Schülerinnen lernen, eigene Radiobeiträge zu gestalten und Radiomagazine zu produzieren. Diese Produktionen werden im Hörfunkprogramm des Lernradios der Pädagogi- schen Hochschule ausgestrahlt. Neben journalistischen, ästhetischen und technischen Grund- lagen des Hörfunks steht die eigene Themenfindung der Schüler, der (medial vermittelte) in- terkulturelle Dialog zwischen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Nationalität und die Reflexion und Analyse mediale Produkte und medial vermittelter "Welten" im Zentrum. Das Projekt wird von der Vereinigung der Freunde der Pädagogischen Hochschule Freiburg e.V. in enger Kooperation mit dem Medienzentrum des Jugendhilfswerk Freiburg durchge- führt, das IMB Abteilung Medienpädagogik begleitet das Projekt beratend. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Freiburg ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Medien in der Bildung (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-682-443, e-mail: [email protected]) 312 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[568-L] Neuß, Norbert: Zur Bedeutung des medienbezogenen Kinderspiels: medienpädagogische Forschungen und Positionen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 1, S. 26- 32

INHALT: "Welche Bedeutung haben medienbezogene Spiele für Kinder? Ausgehend von konkre- ten Beispielen werden einerseits wissenschaftliche Zugangsweisen zu den medienbezogenen Spielen dargestellt, die grundsätzlichen Funktionen des kindlichen Spiels im Hinblick auf die Verarbeitung von Medienerfahrungen beschrieben und medienpädagogische bzw. pädagogi- sche Handlungsund Reflexionsmöglichkeiten aufgezeigt." (PT)

[569-L] Röll, Franz: Die Bedeutung von Medien in frühkindlichen Bildungskonzepten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 1, S. 11-18

INHALT: "Die Elementarpädagogik gerät aus bildungspolitischer Sicht zunehmend unter Druck. In dem Kindergarten der Zukunft wird weniger eine Betreuungs-, sondern eher eine Bildungs- institution gesehen. Medienerziehung erhält in diesen Konzepten eine integrale Funktion. Pa- rallel zu dieser Diskussion verschreckten Zitate wie 'Medien machen dumm, faul und gefrä- ßig' (Pfeiffer, Spitzer) die Öffentlichkeit. Die Bedeutung der Medien in der frühkindlichen Erziehung steht in der Diskussion. Im Folgenden soll das Bildungsverständnis von ausge- wählten Konzepten dargestellt und bezogen auf ihr medienpädagogisches Verständnis reflek- tiert werden." Im einzelnen geht der Autor auf folgende Konzepte ein: den Situationsansatz, die kognitiven Bildungskonzepte, die neurowissenschaftlichen Konzepte, die spielpädagogi- schen Ansätze, die konstruktivistischen und kokonstruktivistischen Konzepte, die Reggio- Pädagogik und die medienpädagogischen Konzepte. (PT2)

[570-L] Sander, Ekkehard; Lange, Andreas: Familien - Medien - Lernen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 50/2006, H. 2, S. 9-15

INHALT: "Vor dem Hintergrund der Wiederentdeckung der Lernpotenziale des Bildungsortes Familie werden Thesen und Befunde zu einer möglichst effektiven 'Ko-Produktion' von Bil- dung im Spannungsfeld der sozialen Institutionen Familie und Medien zusammengetragen. Dabei ist auch den sinnlichen, ambivalenten und emotional teilweise höchst aufgeladenen Komponenten der individuellen wie gemeinsamen Medienrezeptionsepisoden im gelebten Alltag von Familie Beachtung zu schenken. Damit wird dezidiert gegen eine abgehobene Wertedebatte, in welcher Medien- und Familienschelte Hand in Hand gehen und Medien pau- schal für den Verlust familialen Zusammenseins verantwortlich gemacht werden plädiert und für eine nüchterne Analyse dessen, was in Familien mit und durch die Medien geschieht ge- worben." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 313 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[571-F] Staiger, Michael, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Wichert, Adalbert, Prof.Dr.; Pfeiffer, Joa- chim, Prof.Dr. (Leitung); Wichert, Adalbert, Prof.Dr.; Pfeiffer, Joachim, Prof.Dr. (Betreuung): Medienbegriffe - Mediendiskurse - Medienkonzepte. Deutschdidaktik als Medienkulturdi- daktik

INHALT: Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen des Deutschunterrichts in einer Medienkultur werden im Rahmen des Dissertationsprojekts die Medienbegriffe verschiedener disziplinärer und interdiziplinärer Diskurse verglichen und reflektiert. Im Zentrum steht hierbei die kritische Aufarbeitung der für Mediendiskurse kon- stitutiven Dichotomisierungen und Polarisierungen, zum Beispiel zwischen "Literatur" und "Medien", "Schrift" und "Bild", "Bildungsmedien" und "Unterhaltungsmedien". Nach einer Klärung der medientheoretischen Grundlagen der Deutschdidaktik und der Konzeptualisie- rung eines integrativen deutschdidaktischen Medienbegriffs wird das Konzept einer Medien- kulturdidaktik mit dem übergreifenden Lernziel Medienkulturkompetenz im Hinblick auf den Deutschunterricht anhand der Leitlinien Medienreflexion, Wahrnehmung und Intermedialität ausdifferenziert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Staiger, M.; Wichert, A.: Medienbegriff - Medienkompetenz - Mediendidaktik. Perspektiven des Mediendiskurses. in: Metz, B.; Pfeiffer, J.; Staiger, M.; Wichert, A.: Lesen, Schreiben und Kommunizieren im Internet. Theorie und Praxis teilvirtu- eller Hochschullehre. Herbolzheim: Centaurus 2004, S. 19-42. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. II, Institut für deutsche Sprache und Literatur (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Wichert, Adalbert (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Pfeiffer, Joachim (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[572-L] Stauber, Barbara: Mediale Selbstinszenierung von Mädchen und Jungen: medienpädagogische Projekte als Rahmen für geschlechterbezogene Identitätsarbeit in riskanter gewordenen Übergängen, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1/2006, H. 3, S. 417-432 (Standort: USB Köln(38)- XG 9053; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Medienpädagogik öffnet jungen Frauen und Männern den Experimentier- und Variati- onsraum 'Geschlecht', schafft aber auch Gelegenheiten, ihre Selbstinszenierungen kritisch zu reflektieren. In solchen Settings wird die Gestaltbarkeit von Geschlechter-Bildern betont, an- statt quasi-natürliche Geschlechterunterschiede zu reproduzieren. Diese Lernprozesse können im Kontext riskanter Übergänge ins Erwachsensein bildungsrelevant werden, wenn ihre An- schlussfähigkeit an weitergehende biografische Übergangsthemen und -schritte erkannt, ge- währleistet und genutzt wird." (Autorenreferat)

[573-L] Tillmann, Angela; Vollbrecht, Ralf: Cliquen, Jugendkultur und Medien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädago- gik, Jg. 50/2006, H. 4, S. 22-27

314 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: "In jugendlichen Peergroups haben Medien seit jeher einen hohen Stellenwert, wobei besonders die sozialen und kommunikativen Funktionen von Jugendlichen geschätzt werden. Während bislang jugendliche Cliquen und auch die frühen territorial-bezogenen Jugendkultu- ren sozial-räumlich eng begrenzt waren, eröffnen die neuen Medien die Bildung überörtlicher Gesellungsformen und Gemeinschaftsbildungen. Diesen Veränderungen spürt der Beitrag an einigen Beispielen jugendlicher Mediennutzungen und eines kreativen Mediengebrauchs nach." Kurz vorgestellt wird die medienpädagogisch betreute Online-Community für Mäd- chen "LizzyNet". Verbreitet sind virtuelle Fangemeinschaften und Gemeinschaften, die sich um Spezial- und Subkulturen gruppieren. Die virtuellen Gemeinschaften liefern den Jugendli- chen "ein Bezugs- und Koordinatensystem und das Rohmaterial für die eigene Positionierung und Produktion". Das Internet wird zum Kommunikationsraum in dem sich junge Menschen "affektiv, selbstreflexiv, kreativ-gestalterisch, sozial und politisch" verorten können. (PT)

[574-L] Treibel, Annette; Maier, Maja S.; Kommer, Sven; Welzel, Manuela (Hrsg.): Gender medienkompetent: Medienbildung in einer heterogenen Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 349 S., ISBN: 3-531-14931-8

INHALT: "Die Veralltäglichung von (neuen) Medien insbesondere bei Jugendlichen geht nicht automatisch mit Medienkompetenz einher. Die begriffliche Fassung von Medienkompetenz, ihren Bestimmungsfaktoren, ihrer sozialen und politischen Wünschbarkeit und ihrer Realisie- rungschancen sind Gegenstand interdisziplinärer Forschungen und praktischer Handlungsfel- der. Der Band umfasst Forschungsperspektiven aus den Erziehungs-, Natur- und Sozialwis- senschaften und reflektiert die Konsequenzen für Wissenschaft, Schule, Sozialarbeit und Poli- tik. Im Mittelpunkt stehen Bestimmungen und Erklärungen unterschiedlicher 'digitaler Spal- tungen' (oder auch deren Verringerung) nach Geschlecht, Ethnie bzw. Migrationshintergrund, gesellschaftlichem Kontext, sozialem Status und - häufig in umgekehrter Relation - nach Al- ter. Die Beiträge zur Reflexivität, Theorieentwicklung und den sozialen Praxen von Gender und Medienkompetenz folgen der geschlechter- und bildungspolitischen Maxime der Ge- schlechtergerechtigkeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Annette Treibel, Maja S. Mai- er: Gender medienkompetent? Eine Einleitung (11-23); Heike Kahlert: Geschlechtergerech- tigkeit als bildungspolitisches Konzept - Wie Bildungsinstitutionen einen Leitsatz der Moder- ne realisieren (können) (27-51); Heinz Moser: Medien und die Konstruktion von Identität und Differenz (53-74); Heidi Schelhowe: Medienbildung und Technikgestaltung. Ein Plädoyer für eine "Dritte Kultur" (75-90); Sylvia Buchen, Ingo Straub: Die Bedeutung des Hacker-Topos für Hauptschüler in der Adoleszenz (93-110); Michael Nagenborg: Hacker - Der Computer als Werkzeug und Symbol der Macht (111-123); Andreas Schnirch, Manuela Welzel: Neue Medien im Schulalltag - Ein Versuch, eine gendersensitive computerunterstützte Lernumge- bung für den Physikunterricht zu konzipieren (125-140); Silke Burda, Cornelia Helfferich: Geschlechterbegegnungen im virtuellen und realen Erfahrungsraum - Bezugspunkte für me- dienbezogene Genderkompetenz in der Sexualpädagogik (141-162); Sven Kommer: Zum medialen Habitus von Lehramtsstudierenden. Oder: Warum der Medieneinsatz in der Schule eine so 'schwere Geburt' ist (165-177); Elke Billes-Gerhart: Leben in zwei Welten? - Die Me- dienkompetenz von Lehrerinnen und Schülerinnen (179-192); Moritz Meurer: "Es ist noch zu früh." - Habituskonstruktionen von Grundschullehrerinnen im Umgang mit Neuen Medien (193-206); Annette Treibel: Medienkompetenzen an der Hauptschule. Zur Relevanz von Mig- ration, Gender und Individualisierung bei russlanddeutschen und türkischstämmigen Jugend- lichen (209-233); Susanne Eggert: Von "mail.ru" bis "ProSieben" - Zur Medienaneignung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 315 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Heranwachsender aus der ehemaligen Sowjetunion (235-255); Mareike Strotmann: "Die wol- len, dass ich mich mit Computer beschäftige." - Der Aufforderungs- und Unterstützungscha- rakter von Familie, Schule und außerschulischer Einrichtung bei der Aneignung der Neuen Medien durch Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund (257-275); Petra Kuropka: Die Hierarchie gesellschaftlicher Existenzen. Beobachtungen und Fragestellungen aus der medienpädagogischen Praxis mit Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft (279-296); Martina von Gehlen, Iris Tinsel: Steigerung der Medienkompetenz von Schülerinnen, Studentinnen und Informatikerinnen durch monoedukatives Lernen und Lehren. Beispiele aus der Praxis des Netzwerk Frauen.Innovation.Technik Baden-Württemberg (297-312); Niels Brüggen, Anja Hartung: Medien und Geschlecht in der Wahrnehmung. Ein Blick auf ästhetische Bil- dung mit digitalen Medien (313-326); Barbara Stauber, Gerrit Kaschuba: Dem Verhältnis von Medienkompetenz und Gender-Kompetenz auf der Spur - Anregungen aus einer Evaluation medienpädagogischer Projekte (327-341).

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[575-L] Dittmann, Jörg: Wirtschaftliche Situation bedingt den Stellenwert der Umwelt: Einstellungen zur Umwelt in Deutschland und Europa, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstat- tung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMA-Publikation, 2006, H. 36, S. 12-15 (URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-36.pdf)

INHALT: "Die Umweltberichterstattung bezieht sich in aller Regel auf die faktischen Umweltbe- dingungen. Die subjektive Wahrnehmung und der persönliche Stellenwert der Umwelt, die wichtige Indikatoren für die gesellschaftliche Relevanz des Umweltproblems sind, werden selten untersucht. Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend Fragen zum Stellenwert des Umweltzustandes in der Bevölkerung international vergleichend analysiert. Zunächst wird die Wahrnehmung der Umweltbedingungen im eigenen Land aus Sicht der Bürger der Europäi- schen Union betrachtet. Wie wird der Umweltzustand bewertet und welche Umweltprobleme werden in der Europäischen Union besonders stark wahrgenommen? Im nächsten Schritt wird auf den persönlichen Stellenwert der Umwelt, insbesondere im Vergleich zu wirtschaftlichen Faktoren eingegangen. Dabei wird auch untersucht, inwieweit materieller Wohlstand und Bildung den persönlichen Stellenwert von Umweltproblemen beeinflussen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, inwieweit Umweltprobleme als grenzüberschreitende Proble- me wahrgenommen werden, die entsprechend auf der Ebene der Europäischen Union zu lösen sind und wie groß die Bereitschaft in der Bevölkerung ist, der EU die Kompetenz für Um- weltfragen zuzuweisen. Untersucht werden die genannten Einstellungsfragen zur Umwelt an- hand von Daten der Eurobarometer-Erhebungen von 2002 und 2004." (Autorenreferat)

[576-L] Dollase, Rainer; Koch, Kai-Christian: Die Integration der Muslime, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 40/41, S. 22-26 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/EN13FT.pdf)

316 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

INHALT: "Es wird über eine aktuelle empirische Studie zur Einstellung gegenüber dem Islam und islamischen Menschen bei 6 500 Personen in elf Berufen bzw. sozialen Rollen berichtet (Erzieher, Schüler SI, Schüler SII, Lehrer, Eltern SI, Studenten, Polizisten, Krankenpfleger, Sozialpädagogen, Arbeiter/Angestellte, Journalisten)." (Autorenreferat)

[577-L] Faas, Thorsten: Online-Umfragen: Potenziale und Probleme, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Un- gleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesell- schaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4815-4825, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Das Internet hat in die Prozesse der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung Einzug gehalten. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich dabei Online-Umfragen, was verständlich ist, liegen ihre Vorteile doch vermeintlich auf der Hand: Online-Umfragen sparen vor allem Zeit und Geld. Zu befürchten ist allerdings, dass diese Vorteile mit geringerer Datenqualität er- kauft werden. Der Beitrag vergleicht Ergebnisse dreier Umfragen, die anlässlich der Bundes- tagswahl 2002 auf methodisch sehr unterschiedliche Weise durchgeführt wurden. Es handelt sich erstens um eine repräsentative mündliche Bevölkerungsumfrage, zweitens um eine reprä- sentative Online-Erhebung unter Internet-Nutzern sowie drittens um eine Online-Erhebung mit selbst rekrutierten Teilnehmern. Der Vergleich dieser drei Umfragen zeigt, dass sich die Umfragen sowohl hinsichtlich sozialstruktureller Variablen (Alter, Bildung und Geschlecht) als auch hinsichtlich substanzieller Fragen (Wahlverhalten, politisches Interesse) deutlich voneinander unterscheiden. Auch eine sozialstrukturelle Gewichtung nach Alter und Ge- schlecht kann diese substanziellen Unterschiede der Randverteilungen nicht beseitigen. Posi- tiver sieht das Bild aus, wenn man anstelle von Randverteilungen Zusammenhänge zwischen Variablen betrachtet: Zwar treten auch hier erwartete systematische Unterschiede zwischen den drei Umfragen auf, die aber im Vergleich zu den Unterschieden in Randverteilungen weitaus geringer (man könnte fast sagen: vernachlässigbar klein) ausfallen." (Autorenreferat)

[578-F] Gächter, Ernst K., Dr.phil. (Leitung): Einwohnerinnen- und Einwohnerbefragung 2005 der Stadt Bern

INHALT: Regelmässige Befragung von Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Bern über ihre Befindlichkeit, Probleme, Zufriedenheit, Politikeinstellung, Mediennutzung (8. Befra- gung seit 1995), Spezialthema 2005: Verkehr (Benützung Verkehrsmittel, Zufriedenheit mit- Verkehrsmitteln, Probleme; Verkehrsbetroffenheit am Wohnort) (Zwischen)ergebnisse: Me- dienmitteilung vom 13. Juli 2005, Bericht vom November 2005 ZEITRAUM: Befragung Mai- Juni 20 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Bern, sechs Stadtteile METHODE: Befragung der Einwohnerinnen und Einwohner im Rahmen des Projektes Neue Stadtverwaltung Bern, zeitlicher Querschnitt (Befragungen seit 1995), räumlicher Vergleich (ähnliche Befragungen in Basel-Stadt, St. Gallen, Zürich, Ostermundigen, Frauenfeld). Re- präsentative Stichprobe (bestehend aus 12 Teilstichproben Geschlecht x Heimat x 3 Alters- gruppen) aus der Einwohnerdatenbank der Stadt Bern Telephonische Interviews (CATI) durch LINK Institut Luzern/ Lausanne. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 317 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Gächter, Ernst: Stadt Bern: Einwohnerinnen- und Einwohnerbe- fragung 2005, mit Vergleichen zu den früheren Befragungen. Bern: Statistikdienste der Stadt Bern 2005. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-12 ENDE: 2005-11 FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Stadt Bern Amt für Statistik (Schwanengasse 14, 3001 Bern, Schweiz)

[579-L] Gallus, Alexander: Umfragen und Politik, in: Winand Gellner, Martin Reichinger (Hrsg.): PIN - Politik im Netz - Jahrbuch 2005 : Deutschland nach der Bundestagswahl 2005 ; fit für die globalen Aufgaben der erweiterten EU?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, S. 91-98, ISBN: 3-8329-1877-9 (Stand- ort: UB Paderborn(466)-PEN6143)

INHALT: Der Beitrag zum Verhältnis von Umfragen und Politik entwirft zunächst eine histori- sche Skizze über deren Beziehung in der Bundesrepublik Deutschland. Ein zweiter Abschnitt betrachtet gegenwärtige Herausforderungen sowohl von empirischer wie normativer Warte. Der Autor plädiert im Ergebnis für eine systematische Demoskopiewirkungsforschung, die seiner Ansicht nach vornehmlich die Effekte und Funktionen ihres Untersuchungsobjekts bei den Prozessen der politischen Entscheidungsfindung und Willensbildung genauer prüfen soll- te. Insgesamt sind auch die Ängste unberechtigt, dass durch die Politik verwendete Umfragen eine unlautere - weil demokratisch nicht legitimierte - "Demoskopiedemokratie", "Demosko- kratie" oder "demoskopische Republik" herbeiführen könnten. Die Warnung vor der Gefahr einer "außerparlamentarischen Herrschaftsinstanz" und die Forderung nach einem Gesetz zur Eindämmung der Meinungsforschung als "unlegitimierten Meinungsdiktatur" (FAZ) sind überzogen. Obschon solche Appelle - nicht zuletzt auch in der Diktion - übertrieben sind, be- steht für den Autor jedoch die Gefahr eines "Politikmarketing" und "Politainment", das den Staatsbürger zum Politikkonsumenten herabwürdigt und Regierende statt zur Entscheidungs- zu einer reinen Darstellungspolitik verleitet. (ICA2)

[580-L] Holland, Martin; Jones, Bradford S.: Public attitudes toward the European Union in Australia and New Zealand, in: Winand Gell- ner, Martin Reichinger (Hrsg.): PIN - Politik im Netz - Jahrbuch 2005 : Deutschland nach der Bundestagswahl 2005 ; fit für die globalen Aufgaben der erweiterten EU?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2006, S. 219-230, ISBN: 3-8329-1877-9 (Standort: UB Paderborn(466)-PEN6143)

INHALT: Die Studie zur internationalen Wahrnehmung der Europäischen Union umfasst die Ergebnisse zweier repräsentativer Umfragen, die im Jahr 2004 in der australischen und neu- seeländischen Bevölkerung durchgeführt werden. Im Zentrum des Interesses stehen dabei (1) der Wissens- und Informationsstand der Bürger zum Thema Europäische Union, (2) ihre Wahrnehmung des EU-europäischen - insbesondere wirtschaftlichen und außenpolitischen - Einflusses im Vergleich zu dem anderer Staaten und Regionen sowie (3) die Qualität und Tie- fe der professionellen und persönlichen Beziehungen zu einzelnen Ländern des europäischen Integrationsraums. Ferner werden auch Befunde zu den Medien der Informationsbeschaffung (Fernsehen, Zeitung, Internet) geliefert. Die Untersuchungen zeigen, dass trotz der bestehen- den ausgeprägten Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und den beiden Staaten der wahrgenommene Einfluss der EU unter der Bevölkerung relativ gering ist. Ein vertiefter Bezug besteht aufgrund der historischen Verbindungen gegenüber Großbritannien. 318 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

Insgesamt präsentieren sich die Australier und Neuseeländer zu EU-Themen als gut infor- mierte und interessierte Menschen. (ICG2)

[581-L] Ludwig, Heike; Kräupl, Günther: Viktimisierung, Sanktionen und Strafverfolgung: Jenaer Kriminalitätsbefragung über ein Jahrzehnt gesellschaftlicher Transformation, (Schriften zum Strafvollzug, Jugendstrafrecht und zur Kriminologie, Bd. 21), Mönchengladbach: Forum Verl. Godesberg 2005, XIV, 279 S., ISBN: 3-936999-08-2 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-pfl/c5538)

INHALT: Die vorliegende Studie fügt Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung am Jahreswech- sel 2001/02 (n=1100) im thüringischen Jena in eine Untersuchungsreihe mit vorherigen Be- fragungen (1995/96 und 1991/92) ein. Ergebnisse werden zu vier Themenbereichen vorge- legt: (1) kriminologische Dunkelfeldanalyse zu Ergänzung der amtlichen Statistik, Dunkel- feldziffern zu erlebter Viktimisierung und Anzeigeverhalten; (2) Einstellung zu Kriminalität und deren gesellschaftlichem Ursprung (präventive Strafzwecke, Bestrafung konkreter Delik- te, Risikoeinschätzung); (3) Fragen nach sozialer Verunsicherung (Anomie) und dem Erleben sozialen Wandels in der Arbeitswelt und in Nachbarschaftsbeziehungen, um Kriminalität in soziale Entwicklungen partiell einordnen zu können; (4) Wahrnehmung, Verständnis und Ur- sachen von Gewalt. In zwei Exkursen gehen die Verfasser auf Kriminalitätsfurcht und Me- dienberichterstattung über Kriminalität, Gewalt und Strafjustiz ein. (ICE2)

[582-L] Marcinkowski, Frank: Warum täuscht sich die Öffentlichkeit über ihre eigene Meinung?: kommunikative und so- ziokulturelle Ursachen der Fehleinschätzung politischer Mehrheiten, in: Publizistik : Viertel- jahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rund- funk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 51/2006, Nr. 3, S. 313-332 (Standort: UB Bonn (5)- Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Menschen neigen dazu, ihre eigenen Ansichten und Verhaltensweisen dem anzupas- sen, was sie für die mehrheitlich unterstützten Standards ihrer gesellschaftlichen Umwelt hal- ten. Aus diesem Grund sind Wahrnehmungen der Mehrheitsmeinung ein wichtiger Faktor bei der Herausbildung individueller und kollektiver Meinungen, nicht zuletzt im politischen Pro- zess. Zwei theoretische Konzepte analysieren die Entstehung solcher Wahrnehmungen. Wäh- rend das Theorem der Schweigespirale den Einfluss der Massenmedien auf die Wahrneh- mung des Meinungsklimas betont, konzentriert sich die Forschung zur Pluralistischen Igno- ranz auf sozio-kulturelle Bedingungen, die zur Fehlwahrnehmung von Mehrheitsmeinungen beitragen. Im vorliegenden Beitrag werden beide Konzepte benutzt, um die Wahrnehmung der öffentlichen Meinung im Vorfeld einer direktdemokratischen Sachabstimmung zu erklä- ren. Die Analyse zeigt, dass zutreffende Hinweise von Massenmedien und interpersonale Kommunikation dann wirkungslos bleiben, wenn die Mehrheit eine politische Position ein- nimmt, die politischkulturell als tabuisiert gilt." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 319 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[583-L] Nobis, Tina: Vom Verräter zum Märtyrer: ein Rückblick auf Muhammad Ali, in: Sport und Gesellschaft : Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte, Jg. 3/2006, H. 2, S. 198-221

INHALT: "Heute gilt Muhammad Ali in der öffentlichen Meinung als einer der bekanntesten und beliebtesten Sportler des 20. Jahrhunderts. Der vorliegende Beitrag liefert einen Rückblick auf den US-amerikanischen Sportler, dessen Image in den 1960er Jahren ein Gegenteiliges war. Bei der Darstellung des Wandlungsprozesses werden zwei Perspektiven verfolgt: Zum einen geht es um die Rekonstruktion des öffentlichen Images Muhammad Alis seit den 1960er Jahren, über das eine Analyse der zahlreichen Stellungnahmen von Berichterstattern und Reportern Aufschluss geben kann. Zum anderen geht es um das Verhalten und die Ein- stellung Muhammad Alis selbst, welche in engem Zusammenhang mit der öffentlichen Re- zeption seiner Person stehen. In Anlehnung an diese doppelte Perspektive wird, einem chro- nologischen Verlauf folgend, erläutert, wie sich das Image dieses Sportlers in den Augen der Öffentlichkeit von dem eines Verräters zu dem eines Märtyrers verändern konnte." (Autoren- referat)

1.15 Sonstiges

[584-L] Bosshart, Louis; Beck, Daniel: Vom Sport zum Spektakel, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 30/ 2006, Nr. 1, S. 14-24

INHALT: " Der Einfluss der Medien auf den Sport beschränkt sich nicht nur darauf, dass die Sportverbände Regeln ändern, um ihre Sportart fernsehtauglicher und für das Publikum att- raktiver zu machen. Größere Sportereignisse sind ohne Fernsehübertragungen heute gar nicht mehr denkbar. (...) Es ist eine lange Tradition, dass Medien eine wichtige Rolle bei der Orga- nisation von sportlichen Wettkämpfen spielen. (...) Vor diesem Hintergrund ist es nicht er- staunlich, dass die Sportverbände versuchen, die Wettkämpfe in ihren Sportarten möglichst unterhaltsam zu gestalten." (Textauszug)

[585-L] Burkart, Günter (Hrsg.): Die Ausweitung der Bekenntniskultur - neue Formen der Selbstthematisierung?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 360 S., ISBN: 3-531-14759-5

INHALT: "Eine Gesprächskultur der Selbstthematisierung ist entstanden, die vielfach die Form von Bekenntnis und Geständnis, von sanktionsfreier Selbstenthüllung, annimmt. Viele Tabus sind inzwischen zurückgedrängt oder gebrochen, es darf über private und intime, das Selbst betreffende Dinge gesprochen werden, wie es früher in diesem Ausmaß nicht möglich war. Dazu kommen neue mediale Formen der Selbstdarstellung und des Identitätsmanagements. Immer wichtiger wird darüber hinaus eine kompetente Balancierung zwischen Selbsterkennt- nis und Selbstdarstellung, zunehmend auch im beruflichen Bereich, wo Selbstreflexion und Selbstcoaching zu neuen Zauberformeln der Managerweiterbildung geworden zu sein schei- 320 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.15 Sonstiges

nen. Damit ist eine zeitdiagnostische These umrissen, die sich auf ein ganzes Bündel von Vermutungen stützt, die in den Beiträgen des Bandes überprüft werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Günter Burkart: Einleitung (7-40); Markus Schroer: Selbstthematisierung. Von der (Er-)Findung des Selbst und der Suche nach Aufmerksamkeit (41-72); Herbert Wil- lems/Sebastian Pranz: Vom Beichtstuhl zum Chatroom. Strukturwandlungen institutioneller Selbstthematisierung (73-103); Hannelore Bublitz: 'Magic Mirrors'. Zur extensiven Ausleuch- tung des Subjekts (105-125); Undine Eberlein: Serielle Einzigartigkeit und Eigensinn (127- 143); Jeffrey Stepnisky: Transformationen des Selbst im spätmodernen Raum. Relational, vereinzelt oder hyperreal? (145-169); Jan D. Reinhardt: Massenmedien im und als Spiegel der Person (171-184); Bruno Hildenbrand: Dissensfiktionen bei Paaren (185-206); Holger Her- ma: Das erzählte Ich in der Liebe. Biographische Selbstthematisierung und Generationswan- del in einem modernen Kulturmuster (207-233); Wolfgang Kraus: Die Veralltäglichung der Patchwork-Identität. Veränderungen normativer Konstruktionen in Ratgebern für autobiogra- fisches Schreiben (235-259); Bettina Völter: Die Herstellung von Biographie(n). Lebensge- schichtliche Selbstpräsentationen und ihre produktive Wirkung (261-284); Carl Sasse: Eine Romantische Arbeitsethik? Die neuen Ideale in der Arbeitswelt (285-312); Günter Bur- kart/Melanie Fröhlich/Marlene Heidel/Vanessa Watkins: Gibt es Virtuosen der Selbstthemati- sierung? (313-337); Alois Hahn: Wohl dem der eine Narbe hat. Identifikationen und ihre so- ziale Konstruktion (339-360).

[586-L] Corsten, Michael: Unterschiede zwischen Moralisierung und Skandalisierung am Beispiel politischer Argu- mentationsmuster von Bürgerschaftlich Engagierten, in: Roland Reichenbach, Heiko Breit (Hrsg.): Skandal und politische Bildung : Aspekte zu einer Theorie des politischen Gefühls, Saar- brücken: Logos-Verl., 2005, S. 105-140, ISBN: 3-8325-0630-6 (Standort: ULB Jena(27)-POL/HE/ 1000/15/2005)

INHALT: Im Zentrum dieses Beitrag steht der "subjektive" Widerhall des Skandals, die Haltung des individuellen Akteurs als Teil des Skandalpublikums. Es geht um den Zusammenhang der Tendenz zur Skandalisierung der Politik und der Einstellungen des Bürgers als Publikum. Dazu wählt der Autor als Bezugsgruppe nicht den Bürger schlechthin, sondern den freiwillig sozial engagierten Bürger. In dieser Gruppe der bürgerschaftlich Engagierten interessiert er sich für Differenzen der politischen Einstellungen zwischen freiwillig Aktiven aus verschie- denen Engagementfeldern, die Solidarität mit ethnischen Gruppierungen üben, die durch glo- bale Ungleichheiten benachteiligt sind. Zu Beginn beschäftigt der Verfasser sich mit den strukturellen Merkmalen der Skandalkommunikation. Darauf werden in theoretischer Hin- sicht mögliche Differenzen der Anzeige von Ungleichheiten globaler Art gegenüber der her- kömmlichen Skandalkommunikation diskutiert. Im dritten und vierten Abschnitt präsentiert der Autor empirisches Material aus einer Studie zum Verhältnis von "Politischer Kultur und Bürgerschaftlichem Engagement". Hierbei handelt es sich zum einen um eine quantitative Auszählung von Einstellungssyndromen der Bewertung des gegenwärtigen Politiksystems, zum anderen um die interpretative Rekonstruktion von politischen Argumentationsmustern, die sich auf denselben Sachverhalt beziehen. In beiden empirischen Rekonstruktionsschritten geht es um die Frage, inwieweit ein Syndrom bzw. Argumentationsmuster des "Ressenti- ments" nachzuweisen ist, das als subjektives Einstellungspendant zur öffentlichen Skandal- kommunikation unterstellt wird. Es zeigt sich, dass eine Haltung des Ressentiments bei den befragten bürgerschaftlich Engagierten kaum nachzuweisen ist - allerdings eine davon syste- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 321 1.15 Sonstiges

matisch zu unterscheidende Form einer moralisch motivierten Reklamation, die aber immun gegenüber massenwirksamer Skandalisierung ist. Die Konsequenzen dieses Befunds für die Bestimmung der Vorbedingungen und der Dynamik der Skandalkommunikation werden im abschließenden Teil diskutiert. (ICB2)

[587-L] Cuntz, Michael; Nitsche, Barbara; Otto, Isabell; Spaniol, Marc (Hrsg.): Die Listen der Evidenz, (Mediologie, Bd. 15), Köln: DuMont 2006, 340 S., ISBN: 3-8321-7979- 8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4280)

INHALT: "Wer von 'Evidenz' spricht, meint etwas, das allgemein gilt, unhinterfragt bleibt, be- weiskräftig ist, klar vor Augen steht oder unmittelbar und auf direktem Wege einleuchtet. Die 'List' scheint in vielerlei Hinsicht das Gegenteil der Evidenz zu sein: Sie wirkt im Verborge- nen und auf Umwegen, entzieht sich jeder Eindeutigkeit und reagiert von Fall zu Fall auf ge- gebene Situationen. Aber sind List und Evidenz tatsächlich als reine Gegensätze zu verste- hen? Sind Evidenzen so fest gefügt, zeitlos und unverbrüchlich, wie es den Anschein hat? Sind nicht vielmehr immer Listen im Spiel, wenn Evidenzen hergestellt und stabilisiert wer- den? Der Band versammelt Beiträge aus Literatur- und Filmwissenschaft, Philosophie, Sozio- logie, Wissenschaftsgeschichte und Informatik, die zeitlich vom Mittelalter bis zur Gegen- wart reichen. Zu den behandelten Themen und Fragestellungen gehören: Die Rolle von Au- genzeugen in Prozessen der Beglaubigung und Beweisführung: Wie etwa werden mittelalter- liche Erzählungen um die Belagerung Trojas durch die Berufung auf Kriegsberichterstatter vor Ort legitimiert? Verfahren der Abkürzung und ihr Versprechen des direkten Zugriffs auf komplexe Sachverhalte: Mittels welcher Formen visueller Übersicht wird beispielsweise die Wirklichkeit von Gesellschaft veranschaulicht und plausibel gemacht? Die Evidenz von Grenzziehungen mit ihren Ein- und Ausschlussgesten: Wie einleuchtend etwa sind die Versu- che, die Schwelle menschlichen Lebens im Heranwachsen von Embryos zu bestimmen? (Au- torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Cuntz, Barbara Nitsche, Isabell Otto, Marc Spaniol: Die Listen der Evidenz. Einleitende Überlegungen (9-36); Ludwig Jäger: Schauplätze der E- videnz. Evidenzverfahren und kulturelle Semantik. Eine Skizze (37-52); Irmela Schneider: Die Liste siegt (53-64); Helmut Lethen: Der Stoff der Evidenz (65-85); Bill Nichols: Eviden- ce - Fragen nach dem Beweis (86-102); Jürgen Fohrmann: Einleitung. Beweis und Zeugen- schaft. Vor Ort (103-105); Barbara Nitsche: Augenzeugenschaft als Authentisierungsstrategie in mittelalterlichen illuminierten "Roman de Troie"-Handschriften (106-122); Tal Golan: Aus der Seele sprechen. Recht, Psychologie und das Beweismaterial vom Schauplatz der Psyche um 1900 (123-140); Sirka Laass: "Poverty viewed at a distance". Zur Störung des dokumenta- rischen Blicks in James Agees und Walker Evans' Let Us Now Praise Famous Men (141- 158); Gabriele Schabacher: Die Evidenz des Faktischen. Autobiographie, Verifikation und der Fall Wilkomirski (159-177); Joanna Barck: Fragile Evidenzkörper und wirksame Gemäl- de: Wie Spielfilme Historizität simulieren (178-198); Petra Löffler: Einleitung. Übersicht. Auflisten und Abkürzen (199-202); Felix Keller: Die Evidenz der Gesellschaft. Die Genealo- gie visueller Objekte im American Journal of Sociology (203-220); Isabell Otto: Massenme- dien wirken. Zur Aporie einer Evidenzlist (221-238); Marc Spaniol, Ralf Klamma, Matthias Jarke: Selbstbeobachtungswerkzeuge zur cross-medialen, sozialen Netzwerkanalyse kultur- wissenschaftlicher Communities (239-254); Barbara Ventarola: Die Abkürzung auf Umwe- gen. Überlegungen zum historisch-epistemologischen Standort des Cannocchiale Aristotelico Emanuele Tesauros (1654) (255-276); Friedrich Balke: Einleitung. Gesetz der Grenzziehung. Ein-/Ausschluss (277-282); Leander Scholz: Anrufung und Ausschließung. Zur Politik der 322 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.15 Sonstiges

Adressierung bei Heidegger und Althusser (283-297); Jörn Ahrens: Mensch oder Embryo? Frühembryonale Lebensformen und Probleme einer Bestimmung des Menschen (298-313); Michael Cuntz: Das gebannte Staunen. Admiratio und evidentia in Jean de Lérys Histoire d'un voyage faict en la terre du Brésil (314-335).

[588-L] Ebertz, Michael N.: Für eine milieusensible Kommunikationsstrategie, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 3, S. 253- 261 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag unternimmt aus religionssoziologischer Sicht den Versuch den Milieu- Ansatz des Sinus-Instituts im Rückgriff auf Kategorien Karl Mannheims wissenssoziologisch zu verorten. Die Ergebnisse der Studie werden gemäß der Lebensregel "Sehen - Urteilen - Handeln" überprüft. Die vorliegende "katholische" Sinus-Studie zeigt, dass sich Milieus in unterschiedlichen Milieugruppen vergesellschaften, gleichsam als spezifische, durch direkte kommunikative Beziehungen bestimmte Ausprägungen konjunktiver Erfahrungsräume der sozialen Großmilieus. Dabei wird eine Milieuverengung bei einem Großteil der kirchlichen Medienprodukte konstatiert. Als Konsequenz plädiert der Beitrag für eine milieusensible Kommunikationsstrategie. (UN2)

[589-L] Gerndt, Helge; Haibl, Michaela (Hrsg.): Der Bilderalltag: Perspektiven einer volkskundlichen Bildwissenschaft, (Münchner Beiträge zur Volkskunde, Bd. 33), (Wissenschaftliche Arbeitstagung "Volkskunde als Bildwissenschaft", 2004, München), Münster: Waxmann 2005, 426 S., ISBN: 3-8309-1512-8 (Standort: UB Bonn(5)- 2005/9021)

INHALT: "Erleben wir eine visuelle Zeitenwende? Avancieren im täglichen Leben heute Bilder statt der Sprache zum beherrschenden Element der Kommunikation, des Wahrnehmens und des Verstehens? Die neuerdings postulierte 'Wende zum Bild' (Iconic turn) und die 'zuneh- mende Bildhaftigkeit des gesellschaftlichen Konsums' bedeuten nicht zuletzt für die empiri- sche Alltagskulturforschung eine Herausforderung, der sie sich in diesem Band stellt. Nam- hafte Autorinnen und Autoren skizzieren hier beispielhaft zentrale Aspekte und Perspektiven einer volkskundlichen Bildwissenschaft; Auswahlbibliographie und Register erschließen die Thematik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helge Gerndt: Bildüberlieferung und Bild- praxis: Vorüberlegungen zu einer volkskundlichen Bildwissenschaft (13-34); Wolfgang Bruckner: Wort oder Bild? Ein europäischer Antagonismus und seine Folgen (35-48); Gott- fried Korff: Vor, unter und neben der Kunst: Warburgs Methode und die volkskundliche Bildforschung (49-65); Nils Arvid Bringéus: Bildtransformation: eine Skizze anhand skandi- navischer Beispiele (67-86); Ruth-E. Mohrmann: Konfliktrituale im Bild der Frühen Neuzeit (87-106); Silke Göttsch: Laienmalerei: ein Bauer und seine Bilder um 1830 (107-119); Daniel Drascek: Kulturelles Bildgedächtnis und moderne Traditionsbildung (121-133); Martin Scharfe: Vignetten: zur verborgenen Bedeutung von Bildbagatellen (135-156); Albrecht Lehmann: Bilder als Vorbild: zur Ikonologie des "landschaftlichen Auges" (157-168); Bärbel Kerkhoff-Hader: Die alltägliche Bilderflut: Werbung als kulturanalytisches Forschungsfeld (169-185); Irene Götz: Nationale "Visiotype": zur Wirkmacht inszenierter Bilder im Medien- zeitalter (187-198); Christoph Kock: Bilderfolgen: Wahrnehmungswandel im Wirkungsfeld soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 323 1.15 Sonstiges

Neuer Medien (199-212); Walter Leimgruber: Die visuelle Darstellung des menschlichen Körpers: gesellschaftliche Aus- und Eingrenzungen in der Fotografie (213-232); Friedemann Schmoll: Wie kommt das Volk in die Karte? Zur Visualisierung volkskundlichen Wissens im "Atlas der deutschen Volkskunde" (233-250); Guido Fackler: Panoramen von Macht und Ohnmacht: KZ-Bilder als ikonisierte Erinnerung und historisches Dokument (251-274); Mi- chaela Haibl: Konzentrationslager oder "Künstlerkolonie"? Zur Problematik der Rezeption und Präsentation von Artefakten aus Konzentrationslagern (275-298); Lioba Keller-Drescher: Bilder lesen: Trachtenbilder im Kontext (299-309); Burkhart Lauterbach: Exakt lesen lernen ...: Fotografieanalytische Anleitungsmodelle in der Kritik (311-325); Nina Gockerell: Bilder auf Möbeln: ein Beispiel aus dem Bayerischen Nationalmuseum (327-331); Thomas Raff: Dekoration als Programm oder Programm als Dekoration? "Bilder" im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität (333-353); Ueli Gyr: Kitschbilder? Bilderkitsch? Gedanken zur Bildsteuerung im Kitsch (357-365); Franziska Schürch: Überlegungen zu einer Volks- kunde der Kunst (367-373); Ulrich Hagele: Visuelle Kultur? Thesen zum erweiterten Fach- verständnis bildmedialer Forschung (375-388); Cordula Carla Gerndt: Anstelle eines Schlussworts (389-391).

[590-L] Haimerl, Helmut: Die Sinus-Milieustudie: Chance für künftige religiöse Kommunikation, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 39/2006, Nr. 3, S. 229-252 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Heidelberger Institut Sinus Sociovision hat im Auftrag der Medien-Dienstleistung GmbH (MDG) "Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005" er- forscht und die Ergebnisse in einem "Milieuhandbuch" zusammengefasst. Der Projektleiter der MDG stellt Fragestellung, Konzeption, methodische Durchführung und Hauptergebnisse der Studie vor. Die zehn Milieus, die die Studie herauspräpariert, sind hauptsächlich durch ähnliche Lebensziele, Wertprioritäten, Lebensstile und ästhetische Präferenzen bestimmt. Die Untersuchung arbeitet mit Methoden der qualitativen Sozialforschung (Einzelexplorationen und Gruppendiskussionen); ein Anspruch auf Repräsentativität im quantitativen Sinne wird dabei nicht erhoben. Die Resultate zeigen, dass die katholische Kirche im traditionellen Wert- segment verankert ist, während sie in den modernen Segmenten nur klischeehaft wahrge- nommen oder sogar ignoriert wird. Allerdings gibt es in diversen Milieus durchaus Anknüp- fungspunkte für eine zielgruppenorientierte Kommunikation, die im Einzelnen benannt wer- den. (UN2)

[591-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Fußball - Fernsehen - Politik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 293 S., ISBN: 3-531- 14594-0

INHALT: "Zwischen Fußball, Fernsehen und Politik bestehen vielfältige Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Das Zusammenfallen von Fußballweltmeisterschaft und Bundestagswahl 1990, 1994, 1998 und 2002 hat dieses Verhältnis besonders deutlich hervortreten lassen, und es wäre auch 2006 so gewesen, hätte es nicht 2005 vorgezogene Neuwahlen gegeben. Dieses Buch nimmt die Weltmeisterschaft in Deutschland zum Anlass, die Beziehungen im Dreieck 324 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.15 Sonstiges

von Fußball - Fernsehen - Politik genauer zu beleuchten. Die Beiträge untersuchen u. a. den Fußball als Gegenstand medienpolitischer Kontroversen, die Rolle des Fußballs im Fernsehen und für das Fernsehen, die Integrationsfunktion von internationalen Fußballwettbewerben, Fußballer als 'Journalisten', den Einfluss von Erfolgen der Nationalelf auf die (politische) Stimmung der Wählerschaft sowie Fußballer in der Rolle von Prominenten." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holt-Bacha: Fußball - Fernsehen - Politik (5-21); Lothar Mikos: Fußball im Sport/Medien-Komplex (22-43); Heinz Gerhard: Fußball im Fernsehen. Wie die Tiefe des Raumes die Höhe der Einschaltquoten bestimmt (44-70); Christina Holt- Bacha: Auf Umwegen. Wie die europäische Medienpolitik die deutsche beeinflusst und was das mit dem Fußball zu tun hat (71-99); Jürgen Heinrich: Fußball - Erfolgsgarant für Pay TV? (100-114); Christina Holt-Bacha: Wer soll das bezahlen? Fußballrechte, Vermarktung und Vermarkter (113-142); Mike Friedrichsen: Fußball und Fernsehwerbung (143-169); Hans Jörg Stiehler, Jasper A. Friedrich & Benjamin Bigl: LOK - Das Wunder von Leipzig? (170- 192); Lutz Hagen & Reimar Zeh: Fußball als Wahlentscheider? Wie die deutsche National- mannschaft politische Popularität beeinflusst (193-213); Jens Wernecken & Joachim Bacher: Willkommen in Deutschland... Zur Integrationsfunktion der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 (214-238); Holger Gerte: Der gefühlte Präsident (239-248); Roderich Reifenrath: Kai- serschmarrn. Der Fußballer als Journalist (249-261); Eva-Maria Lessinger: 'We don't kick it like Beckham': Die deutsche Fußballprominenz (262-289).

[592-L] Japp, Phyllis M.; Meister, Mark; Japp, Debra K. (Hrsg.): Communication ethics, media, & popular culture, (Popular culture & everyday life, Vol. 9), New York: P. Lang 2005, VI, 309 S., ISBN: 0-8204-7119-4 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)- 11KLEX4303)

INHALT: "Popular culture provides a daily catalog of cultural attitudes, values, and practices. From television sitcoms to the daily news, from the theater to the sports stadium, we observe embodiments and enactments of character, virtue, honesty, and integrity (or lack thereof) in situations we find understandable, if not familiar. The essays in this volume address popular mediated constructions of ethical and unethical communication in news, sports, advertising, film, television, and the internet. Emphasis is on the consumption of popular culture mes- sages, as well as how auditors make moral sense out of what they read, hear, and observe." (author's abstract). Content: Phyllis M. Japp, Mark Meister, and Debra K. Japp: Communica- tion Ethics, Media, and Popular Culture: An Introduction (1-12); Jeffery L. Bineham: The Construction of Ethical Codes in the Discourse and Criticism of Popular Culture (13-39); Phyllis M. Japp: Representation as Ethical Discourse: Communicating with and about Medi- ated Popular Culture (41-63); Mark Meister: Leopold's Land Ethic: Environmental Ethics and Sustainable Advertising (65-83); Jeffery L. Bineham: Tragedy and Comedy as Ethical Re- sponses to John Rocker (85-113); Paula S. Tompkins: Is There More to Ethics than the Prime Directive? Personal Integrity in Star Trek: The Next Generation and Star Trek: Voyager (115- 136); Jon A. Hess and Joy Piazza: Public and Relational Communication Ethics in Political Communication: Integrity, Secrecy, and Dialogue in The Contender (137-160); Jennifer Mc- Gee: "In the End, It's All Made Up": The Ethics of Fanfiction and Real Person Fiction (161- 180); Dan T. Molden: Eminem and the Rhetoric of "Real": The Implications of "Keeping It Real" on Ethics and Credibility (181-198); Scott Titsworth and Jeffery St. John: (Re)Constructing the Vietnam Veterans Memorial Wall: Ethical Choicemaking and the Con- struction of Self in Online Popular Culture (199-224); Diana L. Rehling: When You Lie with soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 325 1.15 Sonstiges

'Friends' (225-248); Greg Carlson: You Are Forgiven: Interpersonal and Familial Ethics in the Films of Wes Anderson (249-275); Debra K. Japp: Chapter Thirteen: Judge Judy and Dr. Phil: Advice with an Attitude (277-302).

[593-F] Krischke-Ramaswamy, Mohini (Bearbeitung); Hasebrink, Uwe, Prof.Dr. (Betreuung): Rezeptionsverhalten von Fan-Kulturen

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Heim- huder Str. 21, 20148 Hamburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-450-217-81, Fax: 040-450-217-99, e-mail: [email protected])

[594-L] Liebert, Wolf-Andreas; Weitze, Marc-Denis (Hrsg.): Kontroversen als Schlüssel zur Wissenschaft?: Wissenskulturen in sprachlicher Interaktion, (Science Studies), Bielefeld: transcript Verl. 2006, 210 S., ISBN: 3-89942-448-4

INHALT: "In der Wechselwirkung der Wissenskulturen, zumal an den Schnittstellen von Wissen- schaft und Öffentlichkeit, spielt die sprachliche Interaktion eine wesentliche Rolle. Merkwür- digerweise wird hier das, was für die Wissenschaft zentral ist und deren Dynamik wesentlich bestimmt, meist nur am Rande erwähnt: die Kontroverse. Dabei sind wissenschaftliche Kon- troversen für die Öffentlichkeit besonders relevant, weil sie oft Themen betreffen, die mit Ri- siken und Unsicherheiten behaftet sind. Anhand historischer und aktueller Fallbeispiele wer- den Kontroversen in der Wissenschaftskommunikation beschrieben und analysiert. Davon ausgehend werden Potenziale für eine Optimierung der Kommunikation ausgelotet." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Marc-Denis Weitze, Wolf-Andreas Liebert: Kontroversen als Schlüssel zur Wissenschaft - Probleme, Ideen und künftige Forschungsfelder (7-18); Marcelo Dascal: Die Dialektik in der kollektiven Konstruktion wissenschaftlichen Wissens (19-38); Reiner Keller: Wissenschaftliche Kontroversen und die politische Epistemologie der Unge- wissheit: Diskurstheoretische und diskursanalytische Perspektiven (39-55); Helmuth Trisch- ler, Marc-Denis Weitze: Kontroversen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit: Zum Stand der Diskussion (57-80); Kirsten Schindler, Katrin Lehnen, Eva-Maria Jakobs: Konzeptualisie- rung von Wissenschaft und Kontroverse bei Schülern und Studierenden (81-94); Peter Wein- gart, Christian Salzmann, Stefan Wörmann: Die gesellschaftliche Einbettung der Biomedizin: Eine Analyse der deutschen Mediendiskurse (95-112); Gerd Antos, Kirstin Gogolok: Mediale Inszenierung wissenschaftlicher Kontroversen im Wandel (113-127); Wolf-Andreas Liebert: Ein Mehrebenenmodell für naturwissenschaftliche Kontroversen (129-147); Marc-Denis Weitze: Kontroversen im Museum: Ideen und Probleme der Wissenschaftskommunikation (149-164); Wolfgang C. Goede: Keine Innovation ohne Repräsentation: Die Zivilgesellschaft als neuer Akteur in der Wissenschaft (165-178); Christian Kohl, Thomas Metten: Wissens- konstruktion durch kooperatives Schreiben in Netzwerkmedien (179-193); Bruno Latour: Von der 'wissenschaftlichen Wahrheit' zur Kartographie von Kontroversen (195-202).

326 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 1.15 Sonstiges

[595-L] Mann, Karin: "Stark und soft": Mode, Medien und Geschlecht am Beispiel der Modefotografie in Vogue, in: Gabriele Mentges (Hrsg.): Kulturanthropologie des Textilen, Dortmund: ed. ebersbach, 2005, S. 407-427, ISBN: 3-938740-06-X (Standort: ZLB Berlin(109)-Ku1260/20)

INHALT: Mode und Medien stehen in einer komplexen, interdependenten Beziehung zueinander. Auf der einen Seite kommt der medialen Vermittlung von Mode eine eminente Bedeutung zu. Zum anderen sind auch die Medien in ihrer jeweiligen technischen Ausprägung und ihrer in- haltlich-ästhetischen Gestaltung einem stetigen "modischen" Wandel unterworfen. Darüber hinaus ergibt sich ein Zusammenhang zwischen Mode und Medien aus der Tatsache, dass es sich bei der Kleidermode selbst um ein (Kommunikations-)Medium handelt. Im vorliegenden Beitrag wird dieses Verhältnis von Mode und Medien an einem Beispiel näher erläutert. Zu- nächst wird eine kurze Begriffsdefinition von Mode und Medien gegeben. Im Anschluss dar- an erfolgt eine Übersicht zur Darstellung von Mode in den verschiedenen Medien seit dem Mittelalter. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die Fotografie gelenkt: Die verschiedenen Wirklichkeitsebenen des technischen Bildes werden mit Hilfe der Methode der vestimentären Ikonografie und Ikonologie erfasst. Hier tritt auch die Mode als Kommunikationsmedium hervor. Exemplarisch wird eine Modefotografie aus der deutschen "Vogue" aus dem Jahr 2003 untersucht. Im Anschluss an eine Bildanalyse wird der Frage nachgegangen, inwieweit durch Mode und Modefotografie das Konstrukt einer Zweigeschlechtlichkeit aufrechterhalten wird bzw. inwiefern Modemedien zur Stabilisierung traditioneller Geschlechterrollen beitra- gen. (ICA2)

[596-L] Michelsen, Gerd; Godemann, Jasmin (Hrsg.): Handbuch Nachhaltigkeitskommunikation: Grundlagen und Praxis, München: Oekom Verl. 2005, 932 S., ISBN: 3-936581-33-9 (Standort: UB Trier(385)-PB-t65055)

INHALT: "Um das Leitbild Nachhaltigkeit gesellschaftlich zu verankern, bedarf es professionel- ler und zeitgemäßer Kommunikation. Welche theoretischen Bezüge gibt es dafür? Und was sind geeignete Instrumente und Strategien? Das vorliegende Standardwerk bietet einen um- fassenden, interdisziplinären Überblick über die theoretischen Grundlagen der Nachhaltig- keitskommunikation." (Autorenreferat). Inhaltsübersicht: Die 86 Beiträge des Handbuchs gliedern sich in folgende Kapitel: I. Grundlagen: 1. Einführung; 2. Theorie; 3. Empirie; 4. Methodische Zugänge; II. Handlungsfelder & Akteure: 1. Naturschutz; 2. Konsum, Verkehr & Energie; 3. Unternehmen; 4. Kommune; 5. Bildung; III. Ausgewählte Institutionen und Organisationen.

[597-L] Schockenhoff, Eberhard: Zur Lüge verdammt?: Politik, Justiz, Kunst, Medien, Medizin, Wissenschaft und die Ethik der Wahrheit, Freiburg im Breisgau: Herder 2005, 532 S., ISBN: 3-451-28773-0 (Standort: UB München(19)-8/06/5523)

INHALT: "Das moralische Verbot der Lüge ist weltweit verbreitet, ob es um die Erziehung der Kinder, die Schriften der Weltreligionen oder die großen Philosophen aller Kulturräume geht. Die Ächtung der Lüge erscheint geradezu als gemeinsames Kulturerbe der Menschheit. Und doch meinen Biologen, Evolutions- und Verhaltensforscher aufzeigen zu können, dass Ehr- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 327 1.15 Sonstiges

lichkeit und Wahrhaftigkeit wider die biologische Natur des Menschen seien. Soll man also nur dann die Wahrheit sagen, wenn die Unwahrheit keinen erkennbaren Vorteil verschafft? Der Autor fragt nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit in den Wissenschaften, in der demokrati- schen Öffentlichkeit, in den Medien, in der Kunst, in der richterlichen Urteilsfindung, in der Patienteninformation des Arztes usw. und zeigt mit großer gedanklicher Kraft Auswege aus dem Zwang zur Lüge" (Autorenreferat)

[598-L] Singhal, Arvind; Rattine-Flaherty, Elizabeth: Pencils and photos as tools of communicative research and praxis: analyzing Minga Peru's quest for social justice in the Amazon, in: International Communication Gazette, Vol. 68/2006, Nr. 4, S. 313-330 (URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/68/4/313)

INHALT: Der Beitrag analysiert die Kommunikationsaktivitäten von Minga Peru, einer Nichtre- gierungsorganisation im Amazonasgebiet von Peru, für den sozialen Wandel. Minga Peru strahlt in der Amazonasregion ein populäres Radioprogramm, "Bienvenida Salud" (Will- kommen Gesundheit) aus und ist die Trägerorganisation mehrerer lokaler Programmaktivitä- ten zur Verbesserung der Situation einheimischer Frauen. Zu den Methoden der Datensamm- lung der Autoren gehörten ganz gewöhnliche kommunikative Werkzeuge wie Bleistifte und Fotografien. Die Teilnehmer, die aus Frauen und Kindern bestanden, benutzten diese Werk- zeuge, um ihre Eindrücke von Beiträgen von Minga Peru zur Verbesserung der Geburtsmedi- zin, der Gleichheit der Geschlechter und für den sozialen Wandel "visuell" aufzuzeichnen. Nach Meinung der Autoren sind Zeichnungen und Fotografien wichtige Instrumente der Kommunikationsforschung und -praxis und bieten eine Alternative zum "Textozentrismus", der Bevorzugung von Texten, Schreiben und dem literarischen Wort zur Vermittlung von Be- deutung und Ausdruck. Bei aller Anerkennung des Wertes visueller Darstellungen als einer alternativen Ausdrucksmethode betonen die Autoren aber zugleich, dass es sich bei Zeich- nungen, Gemälden und Fotografien um soziale und technische Konstrukte handelt. Dies be- deutet, dass visuelle Frames von ihrer Natur her bevorzugt den Standpunkt des Fotografen oder Urhebers widerspiegeln. (UNübers.)

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[599-F] Acar, Meral, Dr. (Bearbeitung); Röhner, Charlotte, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Sprachverwendung und Schriftkultur in türkischen Migrantenfamilien. Qualitative Studie zu Bedingungen bilingualen Aufwachsens in Deutschland

INHALT: Die Lesesozialisation in der Familie hat einen zentralen Einfluss beim Erwerb der Sprache und dem Zugang zur Schrift. Family-Literacy stellt nach dem internationalen For- schungsstand die Grundlage für die Entwicklung basaler Literalität im Vorschul- und Grund- schulalter dar. Der Handlungszusammenhang des Vorlesens stellt im Kontext einer Vielzahl anderer literarisch orientierter Aktivitäten der Familie einen Kristallisationspunkt in der vor- schulischen Lesesozialisation des Kindes. Das Forschungsprojekt will analysieren, welchen Formen von Literalität die Kinder in türkischen Familien begegnen. Die Eltern sollen dazu befragt werden, welche Bücher und andere schriftliche Erzeugnisse sie den Kindern vorlesen. 328 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Die Besonderheiten dieser Bücher und schriftlichen Materialien werden an einigen auszuwäh- lenden Beispielen analysiert, d.h. schriftsprachliche Merkmale der türkischen und deutschen Werke werden herausgearbeitet. Im Hinblick auf die Untersuchung der türkischen Texte stellt dieses Vorhaben eine Innovation dar, da eine solche Arbeit bisher nicht durchgeführt wurde. Das Ziel ist es herauszufinden, welche schriftsprachlichen Besonderheiten den zweisprachi- gen Kindern vermittelt werden und welche Voraussetzungen für die Entwicklung von Litera- lität in der Familie vor Eintritt in die Schule dadurch erworben werden. Studien zur Lesesozi- alisation in Migrationsfamilien stellen eine Forschungslücke dar, die mit dieser Untersuchung für die Gruppe türkischsprachiger Migranten geschlossen werden soll. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: keine Angabe BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Päda- gogik Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe (Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0202-439-2313, Fax: 0202-439-3486, e-mail: [email protected])

[600-F] Ammon, Ulrich, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Die internationale Stellung der deutschen Sprache: faktische Stellung, Entwicklungstenden- zen, Ursachen, Fördermöglichkeiten

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Geisteswissenschaften, Fach Germanistik (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected], Tel. 0203-379-2397)

[601-F] Aslan, Sema; Cindark, Ibrahim; Ceylan, Necmiye; Sirim, Emran (Bearbeitung); Kallmey- er, Werner, Prof.Dr.; Keim, Inken, PD Dr. (Leitung); Kallmeyer, Werner, Prof.Dr.; Keim, Inken, PD Dr. (Betreuung): Deutsch-türkische Sprachvariationen und die Herausbildung kommunikativer Stile in ju- gendlichen Migrantengruppen in Mannheim

INHALT: Herausbildung von Jugendgruppenstilen; code-switching und code-mixing; ethnolekta- le Formen. Struktur und Funktion von Sprachvariationen. Bezug von Gruppenstil und Le- bensraum der Gruppe, ihren Zielen und Aktivitäten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mann- heim METHODE: Ethnographisch-soziolinguistisch (teilnehmende Beobachtung); ethnographische Interviews; Analyse des aufgezeichneten Interviews: gesprächsanalytisch-linguistische Unter- suchung des aufgezeichneten natürlichen Gesprächsmaterials; 3. Datenerhebung: teilnehmen- de Beobachtung mit Ton- und Videoaufnahmen, ethnographische Interviews. Untersuchungs- design: Panel; Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 70; ethnologische Interviews, Funktionsträger und Betroffene -Migranten, Familien- des unter- suchten Stadtgebiets). Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse, offen. Beobachtung, teil- nehmend (Stichprobe: 3; jugendliche Migrationsgruppen, Gruppengespräch: je 20-25 Teil- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 329 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

nehmer des Stadtgebiets). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; jugendliche Migrationsgruppen, in allen Gruppen mit allen Gruppenmitgliedern, den Familien und Betreuenden/ Lehrenden). Qualitatives Interview. Linguistische Gesprächsanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Liste der Veröffentlichungen unter: http://www.ids-mannheim.de/ prag/soziostilistik/tuerkisch.html#publikationen. ARBEITSPAPIERE: Magisterarbeiten, Ger- manistische Linguistik. Mannheim: Universität Mannheim.+++Dissertation. Germanistische Linguistik. Mannheim: Universität Mannheim (im Erscheinen). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim) KONTAKT: Keim, Inken (Dr. e-mail: [email protected]); Kallmeyer, Werner (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[602-L] Audehm, Kathrin: Autorität und Erziehung: zum Konzept der sozialen Magie bei Pierre Bourdieu, in: Mark Hillebrand, Paula Krüger, Andrea Lilge, Karen Struve (Hg.): Willkürliche Grenzen : das Werk Pierre Bourdieus in interdisziplinärer Anwendung, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 133-154, ISBN: 3-89942-540-5

INHALT: Sprache besitzt den Effekt, allein durch bloße Worte handeln zu können. Pierre Bour- dieu bezeichnet diese symbolische Macht der Sprache als soziale Magie. Dieses Konzept wird im Rahmen einer pädagogischen Ethnographie des familialen Tischrituals erläutert. Die In- terpretation einer Passage aus einem Tischgespräch sowie ihre Einbindung in die Rekonstruk- tion des familialen Erziehungsstils verdeutlicht, dass die performative Logik des Tischrituals nach denselben Prinzipien funktioniert, die symbolischen Praxen allgemein ihre Wirkung ver- leihen. Die soziale Magie der Familienmahlzeit basiert auf langwieriger, andauernder und ge- genseitiger Erziehungsarbeit an den familialen Autoritätsstrukturen. (GB)

[603-F] Aussenac, Marianne; Vogler, Daniela; Ullrich, Markus; Konschak, Susanne; Dörre, Ale- xei; Fleischer, Robert (Bearbeitung); Baumann, Klaus-Dieter, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung); Bau- mann, Klaus-Dieter, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung): Kommunikative Realisierung von Denkstilen verschiedener Einzelwissenschaften

INHALT: In der empirisch gestützten Reihe von Arbeiten werden parallel die Denkformen und deren kommunikative Umsetzung in verschiedenen Einzelwissenschaften und Einzelsprachen untersucht. ZEITRAUM: 1950-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa, Asien, Ame- rika METHODE: Dialektik von Fachdenken und Fachsprache als Ausgangspunkt der Analysen; Ge- genstandsbedingtheit dieser Korrelation; Spezifizierung der kognitiven Wende der Linguistik DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, of- fen; Experiment; Psychologischer Test; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Vogler, Daniela: Denkstile in der naturwissenschaftlich-tech- nischen Fachkommunikation. Eine konstrastive Analyse von deutschen und angloamerikani- 330 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

schen Hochschullehrbüchern der Werkstoffkunde. Schriftenreihe: Angewandte Linguistik aus interdisziplinärer Sicht, Bd. 1. Hamburg: Verl. Kovac 2006. ART: Dissertation BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[604-F] Baradaranossadat, Anka (Bearbeitung); Neuland, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Jugendsprache im Deutschunterricht

INHALT: Im Deutschunterricht bietet sich die Möglichkeit, im Themenbereich 'Reflexion über Sprache' mit den Jugendlichen selbst über 'ihre' Sprache zu sprechen. In dem Dissertations- projekt wird der Frage nachgegangen, mit welcher Zielsetzung dies erfolgen soll und in wie weit die Sprachkompetenz der Schüler durch die Beschäftigung mit diesem Thema gefördert werden kann. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB A Geistes- und Kulturwissenschaften, Fach Germa- nistik Lehrgebiet Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (42097 Wuppertal) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[605-F] Baumann, Klaus-Dieter, Prof.Dr.phil.habil.; Lauren, Christer, Prof.Dr.; Nordmann, Marianne, Prof.Dr. (Bearbeitung): Interdisziplinäre Analyse von Fachkommunikation

INHALT: Die Entwicklung eines interdisziplinären Analysemodus für den Bereich der Fach- kommunikation konzentriert sich im die ersten zwei Jahre umfassenden Forschungsabschnitt auf folgende Problembereiche: 1. Welche Arten bzw. Repräsentationsformen von Wissen tra- gen zur Konstituierung von Fachkommunikation bei? 2. Welchen Anteil besitzen die Fakto- ren des Kommunikationsprozesses und die Ebenen des Sprachsystems an der Wissensstruktu- rierung von Fachtexten? Kann in diesem Zusammenhang ein besonderer Einfluß der jeweili- gen Einzelwissenschaft bzw. Einzelsprache nachgewiesen werden? 3. Welche sprachlichen und nichtsprachlichen Elemente tragen zur Manifestation von Wissensstrukturen in Fachtex- ten bei? 4. Welche Mechanismen der Akzentuierung von Wissen können in Fachtexten nach- gewiesen werden? ZEITRAUM: 1990-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Schweden, Finnland METHODE: Interdisziplinärer Analysemodus der Fachkommunikation. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 1.000; Druckseiten medizinische Fachtexte aus 4 Einzelsprachen - Experte-Experte - fachintern- und Experte-Laie -fachextern-). Psychologischer Test; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Sekundär- analyse von Individualdaten. Sprachstatistik. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 331 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INSTITUTION: Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Baumann, Klaus-Dieter (Prof.Dr. Tel. 0341-9430272, e-mail: [email protected])

[606-F] Becker, Bettina-Maria (Bearbeitung); Bromme, Rainer, Prof.Dr.; Jucks, Regina, PD Dr.phil. (Leitung): Rezipientenorientierung in der netzgestützten Gesundheitsberatung (Projekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen")

INHALT: In dem Projekt werden die Schwierigkeiten der Experten-Laien-Kommunikation in netzbasierten, asynchronen Interaktionen untersucht. Experten (Pharmazeuten bzw. Medizi- ner) beantworten schriftlich Anfragen und ergänzende Rückfragen von Laien. Dabei stehen ihnen - wie in solchen schriftlichen Hotlines üblich - wenig Infonnationen über den Wissens- hintergrund des Rezipienten zur Verfügung. Ausgehend von der Kommunikationstheorie von Herbert H. Clark werden die Bedingungen erfolgreicher Verständigung theoretisch und empi- risch untersucht. Auf der theoretischen Ebene geht es um die Frage, ob sich die Strukturen und Prozesse, die Clark u.a. für die Alltagskommunikation beschrieben haben, auch in der netzbasierten Kommunikation zwischen Partnern mit sehr unterschiedlichem Wissen (medi- zinischen Fachleuten und Laien) finden lassen. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung einer psychologischen Theorie netzbasierter Kommunikation geleistet werden. Zum anderen sollen konkrete Empfehlungen für die Gestaltung von netzbasierten Beratungsangeboten abgeleitet werden. Ausgangspunkt für unsere Analysen sind die Heuristiken, die Gesprächspartner nut- zen, um das Wissen des Gegenübers einzuschätzen und sich so auf dessen Verständnis einzu- stellen. Im ersten und zweiten Projektabschnitt ging es dabei u.a. um den Einfluss graphischer Darstellungen auf die Nutzung solcher Heuristiken. Außerdem wurde analysiert, unter wel- chen Umständen graphische Repräsentationen dazu beitragen, dass neben Handlungsempfeh- lungen auch fachliche Erklärungen vermittelt werden, die dem Laien zu einem Grundver- ständnis der ihn betreffenden medizinischen Problematik verhelfen. Im zweiten Projektab- schnitt wurde außerdem damit begonnen die Nutzung von Fachbegriffen in der Experten- Laien-Kommunikation zu untersuchen. Derzeit (im dritten Projektabschnitt) geht es u.a. um Fehler und Missverständnisse, die in Zusammenhang mit dem Gebrauch von Fachbegriffen in der netzbasierten Kommunikation auftreten können. Auf der theoretischen Ebene geht es um pädagogisch-psychologische Erweiterungen der kommunikationspsychologischen Theorien. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanaly- se, offen; Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jucks, R.; Bromme, R.: Choice of words in doctor-patient com- munication: an analysis of health-related internet sites. in: Health Communication (accepted). +++Jucks, R.; Bromme, R.; Becker, B.-M.: Lexical entrainment - is expert's word use adapted to the addressee? in: Discourse Processes (accepted).+++Jucks, R.; Bromme, R.; Runde, A.: Explaining with non-shared illustrations: how they constrain explanations. in: Learning and Instruction (accepted).+++Bromme, R.; Jucks, R.; Runde, A.: Barriers and biases in com- puter-mediated expert-layperson-communication: an overview and insights into the field of medical advice. in: Bromme, R.; Hesse; F.W.; Spada, H. (eds.): Barriers and biases in com- puter-mediated knowledge communication - and how they may be overcome. New York: Springer 2005, pp. 89-118.+++Bromme, R.; Hesse, F.W.; Spada, H.: Barriers, biases and op- portunities of communication and cooperation with computers: introduction and overview. in: Bromme, R.; Hesse, F.W.; Spada, H. (eds.): Barriers and biases in computer-mediated knowl- 332 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

edge communication and how they may be overcome. New York: Springer 2005, pp. 1-14. +++Runde, A.; Bromme, R.; Jucks, R.: Scripting in net-based medical consultation: the im- pact of external representations on giving advice and explanations. in: Fischer, F.; Mandl, H.; Haake, J.M.; Kollar, I. (eds.): Scripting computer-supported communication of knowledge - cognitive, computational, and educational perspectives (in press).+++Bromme, R.; Jucks, R.; Wagner, T.: How to refer to 'diabetes'? Language in online health advice. in: Applied Cogni- tive Psychology, 2005, 19, pp. 569-586.+++Jucks, R.; Bromme, R.; Runde, A.: The impact of external representation on providing online instruction. in: Bara, B.G.; Barsalou, L.; Bucci- arelliof, M. (eds.): Proceedings of the 27th Annual Conference of the Cognitive Science Soci- ety, pp. 1072-1077.+++Bromme, R.; Jucks, R.; Rambow, R.: Experten-Laien-Kommu- nikation im Wissensmanagement. in: Reinmann, G.; Mandl, H. (Hrsg.): Der Mensch im Wis- sensmanagement: psychologische Konzepte zum besseren Verständnis und Umgang mit Wis- sen. Göttingen: Hogrefe 2004, S. 176-188.+++Jucks, R.; Bromme, R.; Runde, A.: Audience Design von Experten in der netzgestützten Kommunikation: die Rolle von Heuristiken über das geteilte Vorwissen. in: Zeitschrift für Psychologie, 211, 2003, 2, S. 60-74.+++Bromme, R.; Jucks, R.; Rambow, R.: Wissenskommunikation über Fächergrenzen: ein Trainingspro- gramm. in: Wirtschaftspsychologie, 5, 2003, 3, S. 94-102.+++Jucks, R.; Paechter, M.R.; Tatar, D.G.: Learning and collaboration in online discourses. in: International Journal of Edu- cational Policy, Research & Practice, 2003, 4, pp. 117-146.+++Clark, D.; Weinberger, A.; Jucks, R.; Spitulnik, M.; Wallace, R.: Designing effective science inquiry in text-based com- puter supported collaborative learning environments, 2003.+++International Journal of Edu- cational Policy, Research & Practice, 4, 55-82.+++Bromme, R.; Jucks, R.: Wissensdivergenz und Kommunikation. Lernen zwischen Experten und Laien im Netz. in: Hesse, F.W.; Fried- rich, H.F. (Hrsg.): Partizipation und Interaktion im virtuellen Seminar. Münster: Waxmann 2001, S. 81-103. ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologi- sches Institut III Pädagogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre (Fliednerstr. 21, 48149 Münster) KONTAKT: Bromme, Rainer (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Jucks, Regina (Dr. e-mail: [email protected])

[607-F] Birkner, Karin, Dr. (Leitung): Subjektive Krankheitstheorien im Gespräch

INHALT: Fragestellungen: Aus welchen linguistischen Formen, Strukturen und Komponenten bestehen SKT in medizin-thematischen Interaktionen? (Darstellungsmittel) Mit welchen in- teraktiven Verfahren werden SKT im Gespräch behandelt? (Bearbeitungsverfahren) Welchen Einfluss nimmt das Setting auf die Bearbeitung? (Vergleichende Auswertung verschiedener Settings (Arzt/ Patient-Gespräch vs. Interviews bzw. Internetkommunikationen) Ziele: Sub- jektive Krankheitstheorien in ihrer Wechselwirkung zwischen Zielen, die die Interagierenden lokal verfolgen, Darstellungsweisen, die sich in diesem Zusammenhang als funktional erwei- sen und den Elementen, aus denen sich Krankheitstheorien zusammensetzen, zu beschreiben. Gesundheitspolitische Relevanz: die Bedeutung von Krankheitstheorien im Gespräch klären, Faktoren für eine gelingende A/ P-Kommunikation bestimmen und die Erkenntnisse für die ärztliche Aus- und Fortbildung fruchtbar machen. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 333 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

METHODE: Qualitative Forschung; Konversationsanalyse; Gesprächsforschung institutioneller Kommunikation DATENGEWINNUNG: Zahnärztliches Setting; Interview, narrativ (Stich- probe: 10; Zahnarzt/ Patient-Gespräche bei chronischen Gesichtsschmerzerkrankungen). Psy- chotherapeutisches Setting; Interview, narrativ (Stichprobe: 10 Psychotherapien á 5 Sitzun- gen, Patient/innen mit somatoformen Schmerzstörungen). Internetsetting (Medizinische Bera- tungen in Webchats und Foren, Betroffeneninteraktion in Webchats und -foren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Birkner, Karin: Subjektive Krankheitstheorien im Gespräch. in: Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2006, Ausg. 7, S. 152-183. Unter: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2006/ga-birkner.pdf abrufbar.+++ Over- lach, Fabian: Sprache des Schmerzes - Sprechen über Schmerzen. Dissertation. Freiburg: U- niv. 2006.+++Birkner, Karin; Kreissl, Marion E.; Overlach, Fabian; Türp, Jens C.: Das zahn- ärztliche Erstgespräch bei Patientinnen mit chronischen Geschichtsschmerzen. in: Schmerz, Vol. 18, 2004, No. 4, pp. 266-278. ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Deutsches Seminar I Institut für Deutsche Sprache und Ältere Literatur (79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-203-3262, e-mail: [email protected])

[608-L] Bisang, Walter: The perspective of intercultural contact and some of its consequences, in: Yasuo Ariizumi, Koichi Kasamatsu, Konrad Meisig (Hrsg.): Interkulturalität : aktuelle Entwicklungstendenzen in Literatur, Sprache und Gesellschaft ; Vorträge des 3. Interdisziplinären Japanisch-Deutschen Sym- posions in Mainz 2.-5. September 2002, Wiesbaden: Harrassowitz, 2006, S. 3-19, ISBN: 3-447- 05290-2 (Standort: UB Heidelberg(16)-2006A9260)

INHALT: Der Verfasser geht zunächst auf die allgemeine Kommunikationssituation bei interkul- turellem Kontakt ein. Er entwickelt sodann eine Kontaktperspektive, die ein dialogisches Konzept von Kultur impliziert. Während ältere semiotische Theorien die Beziehung zwischen Konzept und Zeichen als durch Konvention bestimmt verstehen, wird hier gezeigt, dass inter- kulturelle Kommunikation nur unter Berücksichtigung symbolischer Fähigkeiten möglich wird, die den Einfluss von Kontextvariablen betreffen. Wie die symbolischen Fähigkeiten des Menschen in einer interkulturellen Kontaktsituation wirken, wird am Beispiel des Friedens- prozesses in Südäthiopien gezeigt. Ein soziales Netzwerkmodell vermag zu verdeutlichen, wie sich Veränderungen in verschiedenen Kulturen ausbreiten und wie die einzelnen Teil- nehmer mit ihren Motiven und ihrem jeweiligen kulturellen Hintergrund zur Entwicklung ei- ner neuen Struktur beitragen. Der kontaktinduzierte Wandel linguistischer Strukturen und seine Konsequenzen für die Universalgrammatik werden aufgezeigt. Der Versuch, interkultu- relle Normen allein aus der Perspektive der westlichen Welt zu formulieren, ist - so wird ab- schließend gezeigt - zum Fehlschlagen verurteilt. (ICE)

334 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[609-L] Bouras, Khatima: Mehrsprachigkeit und Schulerfolg bei Migrantenkindern: soziolinguistische Untersuchun- gen zur Bildungslaufbahn und mündlichen Sprachkompetenz am Beispiel von Kindern ma- rokkanischer Migranten, (Studien zur Migrationsforschung, Bd. 5), Hamburg: Kovac 2006, 323 S., ISBN: 3-8300-2152-6 (Standort: UB Siegen(467)-11BGC3057)

INHALT: "Maghrebinische Migranten bilden eine der größten ausländischen Minderheitengrup- pen in der Europäischen Union. Charakteristisch für die Mitbürger marokkanischen Ur- sprungs in der Bundesrepublik ist ihre Mehrsprachigkeit. Diese empirische Studie untersucht die Bildungslaufbahn junger Erwachsener in ihrem Zusammenhang mit soziokulturellen Ein- flüssen und sucht Lösungswege aufzuzeigen. Dabei kommt den mündlichen Sprachkenntnis- sen der bilingualen oder trilingualen Migrantenkinder im Deutschen, Arabischen und Berberi- schen (Tamasirt) besondere Bedeutung zu. Im ersten Teil dieser Arbeit werden zur Einfüh- rung in den gesellschaftlichen Hintergrund zunächst die sprachliche Situation der Bevölke- rung in Marokko, die Migration in die Bundesrepublik sowie die soziokulturelle Lage der ma- rokkanischen Immigranten und ihrer Kinder kurz dargestellt. Dem schließt sich die Präsenta- tion des ausgehend vom aktuellen Forschungsstand und ergänzt durch eigene Studien entwi- ckelten anthropozentrischen Multivariablenmodells zur Makrountersuchung des Schulerfolgs in Zusammenhang mit der Mehrsprachigkeit und sozialpsychologischen Einflussfaktoren an. Für die Mikroanalyse der Kompetenzen in der Erst-, Zweit- und Drittsprache wurde in An- lehnung an den Test Deutsch als Fremdsprache sowie das Modell zur kommunikativen Kom- petenz nach Bachman und Palmer ein Niveaustufenmodell konzipiert. Den empirischen Hauptteil leitet eine Vorstellung der verwendeten Untersuchungsmethoden und fair diese For- schungsarbeit entworfenen Erhebungsinstrumente in Form von Fragebögen für die Gesamt- gruppe sowie Sprachtests im Deutschen, Arabischen und Berberischen zur Detailuntersu- chung ausgewählter Probanden ein. Dem folgen die Analyse der erhobenen empirischen Da- ten und die Diskussion festgestellter Abhängigkeiten zwischen dem Schulerfolg, der Mehr- sprachigkeit und außersprachlichen Faktoren. Abgeschlossen wird die Studie durch eine Zu- sammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und einen Ausblick." (Textauszug)

[610-L] Busch, Dominic (Hrsg.): Interkulturelle Mediation in der Grenzregion: sprach- und kulturwissenschaftliche Analysen triadischer Interaktionsformen im interkulturellen Kontakt, (Studien zur interkulturellen Mediation, Bd. 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 408 S., ISBN: 3-631-55118-5 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-8808738)

INHALT: "Konzepte interkultureller Mediation erfahren im Bereich der Forschung und der Di- daktik zu interkultureller Kommunikation und interkultureller Kompetenz zunehmende Be- achtung als konstruktive Interaktionsformen im interkulturellen Kontakt. Der Grundgedanke interkultureller Mediation umfasst dabei die unterschiedlichsten Formen interkultureller Ver- ständigung, die durch dritte Personen oder Institutionen unterstützt werden. Dieser Band ver- sammelt erstmals Beschreibungen und Analysen konkreter Formen und Orte triadischer in- terkultureller Verständigung am Beispiel von Kontaktsituationen in Grenzregionen. Die Per- spektive auf die hier vertiefte Auseinandersetzung mit der deutsch-polnischen Grenze wird durch den Einbezug zahlreicher weiterer internationaler Beispiele wesentlich erweitert." (Au- torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dominic Busch: Einleitung: Fragestellungen interkultureller Mediation in der Grenzregion (11-24); Dominic Busch: Wie sollen wir mit Grenzen umge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 335 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

hen, und woraufhin sollen wir sie erforschen? Ein kritischer Forschungsüberblick (25-82); Judit Molnár: A Comparative Study of Cross-Border Relations in Hungary (Austrian- Hungarian, Slovakian-Hungarian and Ukrainian-Hungarian Research Areas) (83-104); Sanna Schondelmayer: Mediation als ein Weg zur besseren deutsch-polnischen Verständigung? (105-136); Augusto Carli/Giuliana Attolini: Identität durch Sprache in Grenzregionen (137- 158); Petra Strohmaier/Brigitte Hipfl: Von den Schwierigkeiten der kulturellen Praxis eines 'sowohl-als auch'. Ein Bericht aus einer österreichischen Grenzregion (159-172); Ulrich Best: Die neuen Regeln der Überschreitung. Handlungsweisen und Positionsbestimmungen von Akteuren grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen (173- 194); Claude-Hélène Mayer/Christian Martin Boness: Mediative Prozesse zur Konstruktion fließender Grenzen. Studien aus den Grenzgebieten Südafrikas (195-224); Claudio Baraldi: Diversity and Adaptation in Intercultural Mediation (225-250); Sören Bollmann/Agnieszka Zdziabek-Bollmann: Balanceakte: Wie Interkulturelles Training, Coaching, zweisprachige Moderation, Kontaktvermittlung und Beratung zum Erfolg deutsch-polnischer Wirtschaftsko- operation beitragen (251-278); Vera Trappmann: Mit interkultureller Kompetenz zum au- ßenwirtschaftlichen Erfolg? Zwei Fallstudien brandenburgischer Unternehmen (279-302); Thomas R. Henschel: Mediation im Nahen Osten (303-330); Hartmut Schoenherr: Nicht- explizite interkulturelle Mediation am Beispiel der deutsch-französischen grenzüberschrei- tenden Volkshochschule PAMINA (331-344); Gundula Gwenn Hiller: Vermittlung zwischen Mierzecin und Mehrenthin - ein publik gemachtes deutsch-polnischen Mediationsexperiment (345-358); Tanja Emmerling: Mediation im intrapersonellen Rollenkonflikt bei der Überbrü- ckung mangelnder Sprachkompetenz. Ein exemplarisches Bewerbungsgespräch zwischen Brasilianern und Spaniern (359-382); Sven Fröhlich-Archangelo: Mediation als grenzüber- schreitender Raum - von der interkulturellen zur transkulturellen Mediation (383-403).

[611-F] Cavagnoli, Stefanie, Dr. (Bearbeitung); Baumann, Klaus-Dieter, Prof.Dr.phil.habil. (Be- treuung): Kommunikativ-kognitive Charakteristika der italienischen Fachsprache des Rechts

INHALT: Auf der Grundlage eines interdisziplinären Analysemodells und induktiv-empirischer Fachtextanalysen werden die verschiedenen außersprachlichen/ sprachlichen Determinati- onsmechanismen der juristischen Fachkommunikation herausgearbeitet und für die Bereiche der Fachsprachenlehre umgesetzt. ZEITRAUM: 1990-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ita- lien METHODE: Interdisziplinärer Analysemodus; Anwendung ausgewählter Methodenkomplexe. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Inhaltsana- lyse, offen (Stichprobe: 600; Druckseiten von Fachtexten; Auswahlverfahren: total). Psycho- logischer Test; Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundär- analyse von Individualdaten (Ärzte, Patienten -Laien-). Sprachstatistische Verfahren. Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Cavagnoli, S.: Fachsprache und Gemeinsprache im Italienischen: Versuch einer Angrenzung. in: Fremdsprachenausbil- dung an der Hochschule. Normen und Fremdsprachenunterricht. 8. Göttinger Fachtagung, 03.03.-05.03.1999, Sprachlehrzentrum der Universität Göttingen. ART: Habilitation; Auftragsforschung BEGINN: 1999-08 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Europäische Akademie Bozen (Italien) FINANZIERER: Auftraggeber 336 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INSTITUTION: Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0341-9730272, e-mail: [email protected])

[612-L] Cölfen, Hermann; Schütte, Wilfried; Spranz-Fogasy, Thomas: Multimediale Perspektiven in der Gesprächsforschung: ein Nachbericht zu den Präsentatio- nen von Multimedia-Projekten auf dem 35. Treffen des AAG, in: Gesprächsforschung: Online- Zeitschrift zur verbalen Interaktion, Jg. 7/2006, S. 35-69 (URL: http://www.gespraechsforschung- ozs.de/heft2006/px-spranz.pdf)

INHALT: Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Beiträge des 35. Treffens des Arbeitskreises Angewandete Gesprächsführung (AAG), das sich mit der Frage des Einsatzes multimedialer, hypermedialer und internetbasierter Systeme in der Gesprächsführung befasste. Es geht dabei um Kommunikationstraining online, didaktisch orientierte Lernprogramme, Gesprächsanaly- se und Kommunikation, gesprächsanalytische Kommunikationssysteme und um Recherche- systeme für die Analyse von Gesprächen. (ICD)

[613-F] Covan, Milos (Bearbeitung); Neuland, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Intragruppale Kommunikation Jugendlicher - ethnographische Studien zum gruppenspezifi- schen Sprachgebrauch verschiedener institutioneller Jugendgruppen

INHALT: Die Studie basiert auf einer langfristigen teilnehmenden Beobachtung von soziokultu- rell unterschiedlichen Peergroups einer Schulklasse, eines kirchlichen Jugendzentrums und eines Erziehungsheims in ihrer Freizeit. Die gruppenkonstitutiven und gruppensubkulturellen Unterschiede beeinflussen die Gewichtung und Gestaltung sozialer Funktionen. Soziosti- listisch analysiert und verglichen werden die kommuikativen Formen der Demonstration von Gruppensolidarität, der Selbstprofilierung, der Imagebewahrung und Imagebedrohung und der sozialen Distinktion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kommunikative Praktiken in Peer Groups. in: Neuland, Eva Neu- land (Hrsg.): Jugendsprachen - Spiegel der Zeit Reihe: Sprache - Kommunikation - Kultur. Soziolinguistische Beiträge, Bd. 2. Frankfurt am Main u.a.: P. Lang 2003. ISBN 3-631- 39738-0. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Aka- demischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB A Geistes- und Kulturwissenschaften, Fach Germa- nistik Lehrgebiet Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (42097 Wuppertal) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[614-L] Dnzoutchep Nguewo, Baudelaire Didier: Dankbarkeitsbekundung in Deutschland und Kamerun als kommunikatives und soziokultu- relles Phänomen: unter besonderer Berücksichtigung des Gebietes der Bamiléké, (Im Medi- um fremder Sprachen und Kulturen, Bd. 9), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, XI, 195 S., ISBN: 3-631-55291-2 (Standort: ULB Münster(6)-3F65088) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 337 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "Die Realisierung eines Sprechaktes - in Anlehnung an den Ausdruck der Dankbarkeit - gilt als mehr denn ein bloßes sprachliches Phänomen und erfordert daher linguistische und soziokulturelle Kompetenzen. In dieser Untersuchung wird genau diese kulturelle Prägung von Sprachen beziehungsweise Sprechakten betont. Sie sind eben keineswegs nur Mittel der Informationsvermittlung, sondern Ausdruck kultureller Eigenheiten, Normen und Gebräuche. Sprechakte sind also nicht universaler Natur, wie Searle behauptet, sondern kulturspezifisch. Der kontrastive Teil der Arbeit beschäftigt sich daher keineswegs nur mit der Darstellung von sprachlichen Mitteln zum Ausdruck der Dankbarkeit in Deutschland und West-Kamerun, sondern analysiert die pragmalinguistischen und kulturellen Grundlagen der Dankbarkeitsdis- kurse und Gemeinsamkeiten. Dabei werden auch große Unterschiede herausgearbeitet." (Au- torenreferat)

[615-F] Ehmer, Susanne, Dr. (Bearbeitung); Burow, Olaf-Axel, Prof.Dr. (Betreuung): Dialog in Organisationen -Praxis und Nutzen des Dialogs in der Organisationsentwicklung - eine Untersuchung

INHALT: Diese Arbeit nimmt sich eines für die Supervision und die Organisationsberatung höchst aktuellen und bisher kaum untersuchten Themas an. In einer empirischen Studie wird die praktische Anwendung des Dialogs im Kontext einer Organisationsentwicklung und deren Nutzen für die Organisation untersucht. Die Darstellung relevanter Aspekte der gesellschaft- lichen, institutionellen und organisationalen Entwicklung, in der sich Unternehmen befinden, gibt einen Einblick in das Umfeld, in welchem der Dialog angewendet wird: zunehmende Differenzierung und Flexibilisierung von Aufgabenbereichen, Tätigkeiten und Geschäftsfel- dern der Unternehmen, Komplexität, Selbstorganisation und Beschleunigung, Abbau der In- stitutionalisierung, Individualisierung der Berufsbiografien. Ein kurzer Überblick der Ge- sprächsform des Dialogs, dessen Entwicklung maßgeblich durch den Quantenphysiker Bohm vorangetrieben wurde, stellt Charakteristika, Kernelemente und praktizierte Settings dieses Verfahrens vor. Die Untersuchung legt dar, welche Bedingungen und Voraussetzungen die praktische Anwendung der Methode ermöglichen und wie dieser Denkansatz in der Organisa- tion integriert werden kann. Sie offeriert Erkenntnisse darüber, welche Wirkung sich auf- grund eines Dialogprozesses im Unternehmen zeigt, welchen Nutzen dieses davonträgt und mit welchen Schwierigkeiten die Beteiligten konfrontiert werden können. Die forschende Frage danach, aus welcher Situation heraus der Dialog interessant für Unternehmen wird und wie eine Anwendung und Umsetzung praktisch aussieht, schließt zugleich die Frage ein, aus welchen Gründen Dialog in bestimmten Situationen nicht umgesetzt wird, auch wenn er als interessant und für die Unternehmensentwicklung als relevant angesehen wird. ART: Dissertation ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Allgemeine Päda- gogik (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel) KONTAKT: Institution (Tel. 0561-804-2889, e-mail: [email protected])

[616-F] Esser, Hartmut (Bearbeitung): Migration, Sprache und Integration

338 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: Synthese der Forschung, belegbare Evidenz identifizieren, Forschungslücken aufzei- gen; Grundlagen bieten für politische Interventionen. GEOGRAPHISCHER RAUM: im we- sentlichen Bundesrepublik Deutschland METHODE: Sekundäranalyse von empirischen Studien u.a. Literatur DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-12 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesell- schaft, Konflikte und Demokratie Arbeitsstelle Interkulturelle Konflikte und gesellschaftliche Integration -AKI- (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Söhn, Janina (Tel. 030-25491-303, Fax: 030-25491-308, e-mail: [email protected])

[617-L] Esser, Hartmut: Sprache und Integration: konzeptionelle Grundlagen und empirische Zusammenhänge, (KMI Working Paper Series, Nr. 7), Wien 2006, 23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.oeaw. ac.at/kmi/Bilder/kmi_WP7.pdf)

INHALT: Eine der auffälligsten Folgen im Zusammenhang der internationalen Migration ist die Entstehung von vertikalen ethnischen Ungleichheiten in den jeweiligen Aufnahmeländern, bei denen ethnische und kulturelle Merkmale systematisch mit Ungleichheiten in Bildung, Einkommen, Zugang zu den zentralen Institutionen und gesellschaftlicher Anerkennung ver- bunden sind. Sie treten in so gut wie allen Einwanderungsländern und unter den unterschied- lichsten Bedingungen der jeweiligen Migrations-, Integrations- und Minderheitenpolitik, des öffentlichen Diskurses oder des rechtlichen Status der Migranten auf. Vertikale ethnische Ungleichheiten werden auch als ethnische Schichtungen bezeichnet. Ethnische Schichtungen sind über systematische Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen im Erfolg auf dem Arbeitsmarkt definiert, insoweit diese Unterschiede nicht durch arbeitsmarktrelevante Quali- fikationen, wie insbesondere Bildung und betriebliche Erfahrung, erklärt werden können. In diesem Beitrag werden die wichtigsten konzeptionellen Grundlagen und empirischen Ergeb- nisse zum Zusammenhang von sprachlichen Fertigkeiten und der Integration von Migranten (auch im Generationenverlauf) zusammengefasst. (ICD2)

[618-L] Fuß, Tanja: Negotiations with the Japanese: overcoming intercultural communication hurdles, (Aussen- handelspolitik und -praxis), Stuttgart: Ibidem-Verl. 2005, 123 S., ISBN: 3-89821-420-6 (Standort: FHB Hof(1051)-100/QG870/F994)

INHALT: "Japan's economic development, its modernity and degree of industrialization often lead to the assumption that there are no major differences in the Japanese way of thinking, motivations and value system to those of Western cultures. Still, Japanese behaviour is often perceived as incomprehensibly exotic, irrational and even absurd, which can lead to consider- able difficulties in communication. This book identifies potential sources of intercultural con- flict and shows ways of coping with these by analysing various real-life examples. It is meant to sensitise the reader for possible causes of misunderstandings, to enable him to solve or soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 339 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

avoid them altogether, and to impart enough knowledge about the Japanese culture for him to act and communicate successfully in Japan." (author's abstract)

[619-F] Gotthelf, Gabriela (Bearbeitung): Gemeinsam an getrennten Orten? Zur Relevanz von Raum und Kontext in der Videokonfe- renz

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)

[620-F] Gottschligg, Peter, Dr.; Kopatsch, Karina, M.A. (Bearbeitung); Ibriszimow, Dymitr, Prof.Dr.; Schmid, Hans-Jörg, Prof.Dr. (Leitung): Kontrastive kognitive Semantik. Alltägliche Lexeme regionaler Sprachen und des Englischen in Nigeria: konzeptuelle Strukturen in Abhängigkeit von Sprache und sozialem Kontext (Teilprojekt B6)

INHALT: Überprüfung der Hypothese, daß die konzeptuellen Strukturen alltäglicher Wörter von einer Reihe interagierender Faktoren abhängt, und zwar der Sprache, der Sozial- und Kultur- geschichte der Sprachgemeinschaften und dem sozio-kulturellen Hintergrund einzelner Spre- cher. Die gegenseitige Beeinflussung der Weltsprache Englisch und regionaler und lokaler nigerianischer Sprachen wird vor dem Hintergrund der Globalisierung untersucht. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Nordnigeria METHODE: Prototypentheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Stan- dardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 250). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ibriszimow, Dymitr; Schmid, Hans-Jörg; Zulyadaini, Balarabe: "My clothes are my home" or what do we really mean? A Hausa example. in: Baroin, Cath- erine; Seidensticker, Gisela; Tijani, Brikay; Tijani, Kiyari (Hrsg.): Man and the lake. Proceed- ings of the XIIth Mega-Chad Conference. Maiduguri, 2.-9.12.2003. Maiduguri 2005, pp. 185- 195.+++Ibriszimow, Dymitr; Zulyadaini, Balarabe: "... who in this land is the fairest of all?". Make-up and good appearance in Hausa - a cognitive semantic approach. in: Winkelmann, Kerstin; Ibriszimow, Dymitr (Hrsg.): Zwischen Bantu und Burkina. Festschrift für Gudrun Miehe zum 65. Geburtstag. Köln: Köppe 2006, S. 95-110. ARBEITSPAPIERE: Ibriszimow, Dymitr; Zulyadaini, Balarabe: Kolanut for happiness - "Food" and "foodstuff" from cognitive semantic point of view.+++Ibriszimow, Dymitr; Zulyadaini, Balarabe: Hausa kinship terms and their cognitive semantic structures.+++Köpp, Eva: The conceptual structure of everyday lexemes in Nigerian English - FOOD, Bachelorarbeit Anglistik. Bayreuth: Univ. Bayreuth 2004.+++Schmid, Hans-Jörg, Ibriszimow, Dymitr; Kopatsch, Karina; Gottschligg, Peter: Conceptual blending in language, cognition, and culture. Towards a methodology for the lin- guistic study of syncretic concepts. in: Questioning the new. Explorations in processes of cul- tural syncretization in Africa and beyond. Proceedings of the 2nd Symposium of the SFB/ FK 560. Bayreuth 2004.+++Schmid, Hans-Jörg; Kopatsch, Karina: Alienation or adaptation? A cognitive-semantic study of Nigerian English words in comparison with American English, 340 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Hausa and Fulfulde (im Druck).+++Wießner, Ines: Der konzeptuelle Aufbau des Wortfeldes HAUS für Hausa L1 und L2 Sprecher. Eine Untersuchung zu kontrastiver kognitiver Seman- tik in Nordnigeria, Magisterarbeit im Fach Afrikanistik. Bayreuth: Univ. Bayreuth 2005. ART: gefördert BEGINN: 2001-08 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 560 Lokales Handeln in Afrika im Kontext globaler Einflüsse (95440 Bayreuth) KONTAKT: Ibriszimow, Dymitr (Prof.Dr. Tel. 0921-553581)

[621-L] Grzega, Joachim: EuroLinguistischer Parcours: Kernwissen zur europäischen Sprachkultur, Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2006, 295 S., ISBN: 3-88939-796-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/402)

INHALT: Das vorliegende Buch möchte ein grundlegendes Handlungs- und Bildungswissen zur europäischen Sprachkultur vermitteln und wendet sich sowohl an eine breite Öffentlichkeit als auch an das linguistische Fachpublikum. Der "Parcours" durch die verschiedenen europäi- schen Sprachen will mit seinem Kernwissen aber auch Anregungen für weiterführende euro- linguistische Projekte in Wissenschaft und Studium geben und dazu beitragen, die sprachkul- turelle Zusammengehörigkeit Europas im Bewusstsein seiner Bürger besser zu verankern. "Europa" wird dabei im kulturanthropologischen Sinne verstanden, welcher die Aspekte von Religion, Lebensweise, Tradition, Wertesystem und Sprache mit einschließt. In den einzelnen Kapiteln werden u.a. die drei Epochen europäischer Sprach- und Wortschatzgeschichte am Beispiel der Sprachen Latein, Französisch und Englisch beschrieben, die Entstehung von eu- ropäischen "Internationalismen" im Sprachgebrauch nachgezeichnet, Grundlagen für einen Euro-Sprachführer entwickelt sowie die Bedeutung von Sprachpflege und Sprachpolitik her- vorgehoben. (ICI)

[622-L] Hartmann, Eddie: Praxeologie als Sprachkritik: ein kritischer Beitrag zur Sprachsoziologie Pierre Bourdieus, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 411), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 127 S., ISBN: 3-631-55048-0 (Standort: BSB München(12)-2006.16936)

INHALT: "Diese Studie widmet sich einem stark vernachlässigten Zweig der allgemeinen Bour- dieu-Rezeption: seiner Soziologie der Sprache. Bourdieu wollte der Soziologie wieder zur Rolle der Königsdisziplin in den Geistes- und Sozialwissenschaften verhelfen. Dabei sollten nicht nur alle Dichotomien - von Individuum und Gesellschaft bis Handeln und Struktur -, sondern auch der theoriegeschichtliche Gegensatz von Subjektivismus und Objektivismus ü- berwunden werden. An diesem letzten Punkt setzt der Autor an: Bourdieus Sprachsoziologie lässt sich nur über seine kritische Auseinandersetzung mit dem Strukturalismus verstehen. Konsequent verfolgt der Autor eine doppelte Fragestellung und verbindet sie mit zwei The- sen: Wie entwickelt Bourdieu seine praxeologische Kritik am Strukturalismus und wie ge- winnt er daraus seine eigene sprachtheoretische Position? Und: Warum ist Bourdieus sprach- soziologischer Ansatz am Ende doch im Sande verlaufen? Seine Thesen geben den Hinweis auf eine erste Antwort." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 341 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[623-F] Hauck, Werner, Dr.; Nussbaumer, Markus, Dr. (Leitung): Aktion Behördenbriefe

INHALT: Mit einem Aufruf in der Zeitschrift "Beobachter" wurden die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Behördenbriefe einzuschicken, die sie aus kommunikativen Gründen besonders gefreut oder besonders geärgert haben: wegen ihrer Verständlichkeit oder Unverständlichkeit, ihres Tonfalls, ihrer Bezugnahme auf das Anliegen der Bürgerin/ des Bürgers usw. Der deut- sche Sprachdienst wird das Material auswerten und vorderhand ein Merkblatt für Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter von Behörden, die solche Briefe schreiben, erarbeiten. Längerfristig ist die Erarbeitung eines Leitfadens und eines Kurskonzeptes denkbar. ZEITRAUM: 1995- 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: punktuelle Befragung, Gespräch; linguistische Analyse; Entwicklung von Hand- lungsanleitungen VERÖFFENTLICHUNGEN: Hauck, W. et al.: Kommunikation zwischen dem Staat und den Bürgerinnen und Bürgern - linguistische Beiträge zu ihrer Optimierung. in: Öffentliche Sprachdebatten - linguistische Positionen. Akten der VALS7ASLA-Tagung 2004 in Neuen- burg. Bulletin VALS/ ASLA, 2006 (im Erscheinen). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Bundeskanzlei Zentrale Sprachdienste (Gurtengasse 4, 3003 Bern, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[624-L] Hausendorf, Heiko: Diskurs- und Konversationsanalyse: Untersuchung politischer Kommunikation am Beispiel der Kommunikation von Zugehörigkeit, in: Sven-Uwe Schmitz, Klaus Schubert (Hrsg.): Ein- führung in die politische Theorie und Methodenlehre, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 147-169, ISBN: 3-938094-43-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006/711)

INHALT: Der Beitrag interessiert sich für Politik im Sinne einer bestimmten Art und Weise des Sprechens (und Zuhörens) bzw. Schreibens (und Lesens), mit der politische Kommunikation als solche konstituiert wird und mit der sie sich auf charakteristische Weise von anderen Formen etwa der Wirtschafts-, Kunst- oder Wissenschaftskommunikation unterscheidet. Der Autor beansprucht zunächst keine allgemeine Einführung in die Grundlagen der Konversati- ons- und Diskursanalyse zu gegeben. Stattdessen wird die konversationsanalytische Methodik an einem ausgewählten thematischen Aspekt demonstriert, der für politische Kommunikation besonders bedeutsam erscheint: der Aspekt der Kommunikation von Zugehörigkeit. Unter Zugehörigkeit versteht der Autor den Sachverhalt, dass Personen sich selbst und andere typi- scherweise als Mitglieder sozialer Gruppen erleben und behandeln und dass für diese Art von "social belonging" soziale Kategorien relevant werden, mit denen Gruppierungen aller Art gebildet werden können. Die Ausführungen zeigen Folgendes: Der Eigenwert einer konversa- tions- und diskursanalytischen Methodik zur Untersuchung politischer Kommunikation be- steht in der Fokussierung auf die (sprachliche) Oberfläche eines konkreten Kommunikations- ereignisses oder in einem mikroanalytischen Zugang zur gesellschaftlichen Wirklichkeit. Der Bereich der Kommunikation von Zugehörigkeit ist dafür ein gutes Beispiel, weil er zeigt, wie die Entstehung und Profilierung historisch-politisch relevanter Gruppen an der "Oberfläche" konkreter Kommunikationsereignisse erzeugt wird. (ICA2)

342 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[625-L] Helmolt, Katharina von: Aspekte der Erforschung interkultureller Kommunikation in Arbeitskontexten, in: Wolfgang Dunkel, Dieter Sauer (Hrsg.): Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit : neue Heraus- forderungen für die Arbeitsforschung, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 137-143, ISBN: 3-89404-545-0

INHALT: Die Autorin gibt einen kurzen Überblick über die Forschungsansätze, mit denen die neuen Anforderungen und Belastungen aus interkultureller Arbeit untersucht werden, wobei sie sich auf den speziellen Fall der "Face to Face"-Kommunikation in Arbeitskontexten zwi- schen Personen unterschiedlicher kultureller Herkunft beschränkt. Die interkulturelle Kom- munikation findet in international tätigen Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen statt, z.B. in der Kommunikation mit unternehmensexternen Kommunikationspartnern wie Kun- den, Zulieferern, Finanzierungsinstituten oder Behörden, zunehmend jedoch auch in Kom- munikationsprozessen innerhalb von Unternehmen oder bei der Zusammenarbeit in multikul- turell zusammengesetzten Arbeits- und Projektgruppen. In der Forschung zur "Face-to-Face"- Kommunikation, die seit den 1980er Jahren zahlreiche empirische Untersuchungen durch- führt, können drei Perspektiven voneinander unterschieden werden: kulturkontrastierende Forschungen, interaktionsorientierte Forschungen und Forschungen zum Entstehen von Kul- tur durch Kommunikation. (ICI2)

[626-F] Herrmann, Dorit (Bearbeitung); Bochmann, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein im schweizerisch-französischen Grenzgebiet

INHALT: Die Arbeit wird durch ihre grenzüberschreitende Konzeption versuchen, kulturelle Barrieren aufzuweichen, d.h. Eigen- und Fremdbilder in der Region des arc jurassien zu revi- dieren. Sie nimmt vergleichende Untersuchungen zum Sprachgebrauch in den regionalen Ta- geszeitungen beiderseits der politischen Grenze und zum mündlichen Sprachgebrauch in die- ser Region vor. Außerdem werden sowohl die Leser als auch die Autoren hinsichtlich ihres Sprachbewusstseins und ihrer Spracheinstellungen untersucht. Die für eine Analyse grundle- genden Daten werden mithilfe unterschiedlicher soziolinguistischer Methoden erstellt, wobei sich qualitative und quantitative Methoden ergänzen. Dies setzt voraus, dass die Sprache nicht losgelöst vom kulturellen Kontext betrachtet wird. Die Beachtung dieses Kriteriums war bei den bisher unternommenen linguistischen Untersuchungen von Printmedien vernachläs- sigt worden. Die Analyse basiert auf einer theoretischen Grundlage zu Bereichen wie Sprach- gebrauch und Sprachbewusstsein, Kulturstudien und Linguistik, Sprachpflege, Sprachpolitik und Normendiskussion. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz/ Frankreich - Grenze METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Keilbach, Martina (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected]); Löhr, Isabella (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected])

[627-L] Herrmann, Theo: Sprache verwenden: Funktionen - Evolution - Prozesse, (Urban-Taschenbücher), Stuttgart: Kohlhammer 2005, 333 S., ISBN: 3-17-017967-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/4646) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 343 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "Die Fähigkeit, Sprache zu verwenden, ist die konstitutive Eigenschaft des Menschen. Die Verwendung der Menschensprache ist nicht nur das effektivste Mittel, sich mit Kommu- nikationspartnern zu verständigen, sie ist auch eine notwendige Voraussetzung für den menschlichen Geist und für jede Kultur. Es fehlen interdisziplinäre Übersichten zur individu- ellen Verwendung von Sprachen bzw. Sprachsystemen. Diese Einführung gibt aus dem Blick- winkel verschiedener Einzelwissenschaften Einblick in die folgenden Problemgebiete: Wel- ches sind die vielfältigen kommunikativen und nicht-kommunikativen Verwendungsweisen der Sprache? Warum (und wie) lernte der Mensch bei seiner evolutionären Entstehung über- haupt, Sprache zu verwenden? Mit Hilfe welcher mentalen Prozesse spricht der Mensch und versteht er fremde Sprachäußerungen? Es geht zunächst um das 'Wozu' beziehungsweise die Multifunktionalität der Sprachverwendung (1. und 2. Kap.). Dann wird nach einer detaillier- ten Darstellung wichtiger Komponenten der Sprachverwendung (3. Kap.), ihre evolutionäre Entstehung in der Tier-Mensch-Übergangsreihe (4. und 5. Kap.) behandelt. Und schließlich wird einen Einblick in sprachpsychologische Vorstellungen zum individuellen Prozess der Sprachproduktion und Sprachrezeption (6. und 7. Kap.) gegeben. Das Buch endet mit einem Fazit." (Textauszug)

[628-L] Kaufmann, Elke: Japanisches und Anderes - Wege der Kommunikation als Kulturkontakt: eine empirische Studie zu möglichen Selbstbearbeitungsstrategien der Interviewinteraktion als japanisch- nichtjapanischer Kulturkontakt, München: iudicium Verl. 2005, 350 S., ISBN: 3-89129-755-6 (Standort: UB Trier(385)-od29384)

INHALT: "Nicht alleine eine besondere japanische Mentalität, sondern zugleich ihre möglichen Auswirkungen auf Interaktion im Sinne von Kulturkontakten, sind innerhalb der Sozial- und Kulturwissenschaften zu einem vieldiskutierten Thema geworden. Einig scheint man sich in der Suche nach einer vorprogrammierten Problembelastung von Kulturkontakten, für die es letztlich Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten gelte. Die Autorin versucht nun hier, im Zugriff auf eine systemtheoretisch informierte Hermeneutik, eine alternative Perspektive vorzustel- len. Dabei geht es ihr nicht mehr um die Voraussetzung von Problembelastung und die Erar- beitung von Lösungswegen, sondern um die Beobachtung solcher Lösungsstrategien, wie sie Kommunikation in ihrem Verlauf erst selbst entwickelt. Anhand von konkretem Textmaterial wird dabei aufgezeigt, wie entsprechende Sozialsysteme den Rahmen ihrer Zu- und Unzu- mutbarkeiten zwar auf ihre jeweils aktuelle, aber immer auch ebenso gut auf eine andere Art abstecken können und wie sie sich dabei auch die Bilder zu einem besonderen Funktionieren japanischer Kommunikation auf je unterschiedliche Weise zu Nutze machen können. Zu- gleich veranschaulicht die Autorin der Biographieforschung, wie im Rahmen dieser Bearbei- tungsstrategien eben auch im Hinblick auf die Entfaltung von Identität nicht mehr von einem festen Regelschema der Erfordernis biographischer Erzählungen auszugehen ist, wie sich vielmehr auch hier eines als gewinnbringend erweist - nämlich die Anerkennung kontingen- ten Funktionierens." (Autorenreferat)

[629-F] Kim, You-Ri (Bearbeitung); Neuland, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Bitten - Ablehnungen in deutscher und koreanischer Unternehmenskommunikation - einschl. eines interkulturellen Trainingskurses

344 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: Vielfältige und umfangreiche internationale Wirtschaftskontakte haben die Bedeutung interkultureller Kommunikation im Zusammenhang mit erfolgreichem Wirtschaftshandeln verdeutlicht. Auf der Grundlage eines neu entwickelten Konzeptes zur "Kontrastiven Sozio- funktionalen Pragmatik" werden Sprechhandlungen in kulturspezifischer deutscher und kore- anischer Wirtschaftskommunikation analysiert und verglichen, um aus den Unterschieden di- daktisch und methodisch relevante Schlussfolgerungen für interkulturelle Trainings abzulei- ten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kim, You-Ri: Bitten - Ablehnungen in deutscher und koreanischer Unternehmenskommunikation mit einem interkulturellen Trainingskurs. Reihe der Wirt- schaftskommunikation. Attikonsverl. 2005. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Konrad- Adenauer-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB A Geistes- und Kulturwissenschaften, Fach Germa- nistik Lehrgebiet Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (42097 Wuppertal) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[630-L] Knaack, Peter: Die soziale Dimension der Internet-Kommunikation, (Deutsche Hochschulschriften, Bd. 2804), Egelsbach: Hänsel-Hohenhausen 2005, 141 S., ISBN: 3-937909-07-9 (Standort: USB Köln(38)- 10A2916)

INHALT: Mit der rasanten Verbreitung des Internet hat sich die alltägliche Kommunikationssitu- ation für viele Menschen in den Industrieländern grundlegend verändert. Vor diesem Hinter- grund untersucht die Studie von 2003 zur Angewandten Sprachwissenschaft die Verbindung zwischen Aspekten der Internet-Nutzung und Sozialleben unter besonderer Beachtung lingu- istischer Aspekte. Mit Sozialleben sind hier alle Facetten der Verbindungen zwischen einer Person und ihren Verwandten, Freunden, Bekannten, Kollegen usw., also ihrem sozialen Netzwerk, gemeint. In diesem Zusammenhang sind die Phänomene der sozialen Isolation, Einsamkeit und sozialen Unterstützung von besonderer Bedeutung. Die Untersuchung basiert in theoretischer Hinsicht auf der relevanten Literatur aus der linguistischen, soziologischen und psychologischen Forschung, in empirischer Hinsicht auf Erkenntnissen aus leitfadenge- stützten Interviews mit sechs Netznutzern. Die Einordnung der Befunde zur sozialen Realität der befragten Internet-Nutzer umfasst vier Perspektiven: (1) Zeitperspektive, (2) Nutzungs- perspektive, (3) Beziehungsperspektive, (4) Netzwerkperspektive. Abschließend wird auf die Limitationen und Probleme der Studie hingewiesen und es werden Empfehlungen für weitere Forschungsprojekte formuliert. (ICG)

[631-F] Kotthoff, Helga, Prof.Dr.; Sasse, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Erwerb von Ironie durch Kinder

INHALT: Das langfristige Ziel des Projektes besteht in der Erforschung der Entwicklung von Ironie und vergleichbaren Formen der Kommunikation einer Bewertungskluft. Im Unter- schied zur bisherigen Forschung zur Entwicklung von Ironie, die ihre Daten in Labor-Settings erhob, fertigen wir Audio- und Videoaufzeichnungen von Gesprächen in natürlichen Alltags- situationen an. Wir gehen davon aus, dass Ironie sehr unterschiedliche Funktionen erfüllt, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 345 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

z.B. oft in Neckereien integriert ist. Es interessiert dabei immer auch die ethnographische Einbettung der Interaktion. Methodisch orientieren wir uns an der Kombination von Ethno- graphie und Gesprächsanalyse, wie sie im Umfeld von Schieffelin/ Ochs 1986, Cook- Gumperz 1991 und Goodwin 1990 praktiziert wird. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kotthoff, H.: Wie erwerben Kinder Ironie und was leistet diese in unserer Kommunikationskultur? in: Heilmann, C.: Kommunikationskulturen. Festschrift für Edith Slembek. St. Ingbert: Röhrig Univ.-Verl. 2005, S. 69-79. ARBEITSPAPIERE: Die Ent- wicklung von Frotzeln, Ironie und anderen Formen indirekter Kommunikation bei Kindern. Kurzversion des Antrags. 5 S. S. unter: http://home.ph-freiburg.de/kotthofffr/projekte . ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. II, Institut für deutsche Sprache und Literatur (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[632-F] Kotthoff, Helga, Prof.Dr. (Leitung): Über Formen der Kommunikation von Liebeskummer unter deutschen, russischen und uk- rainischen Jugendlichen (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts:"Intersubjektive Kon- struktion und sprachliche Kodierung von Schmerz")

INHALT: Im Zentrum des Interesses dieses Pilotprojekts steht die Kommunikation von psychi- schem Schmerz (Liebeskummer) unter deutschen Jugendlichen und solchen aus der ehemali- gen Sowjetunion, die im deutschsprachigen Raum leben. Die Leiterin geht davon aus, dass sich im Umgang mit ersten Paarbildungen kulturelle und gender-assoziierte Differenzen zei- gen, die eine sprach- und gesprächsanalytische Studie erhellen kann. Im Vergleich deutscher und russischer/ ukrainischer face-toface-Kommunikation und medienvermittelter Kommuni- kation von Jugendlichen soll uns vor allem das sprachliche und diskursive Repertoire des Austauschs über psychischen Schmerz unter FreundInnen beschäftigen. In diesen Austausch schreibt sich Identitätspolitik ein. In der Kulturbegegnung kann die Kommunikation von E- motionen für Inklusion und Exklusion genutzt werden. Die sozial-interaktive und semantisch- metaphorische Ökologie der Gefühlskommunikation der Jugendlichen werden analysiert. Dem Antrag liegt die Annahme zugrunde, dass in Deutschland stärker als in Russland und in der Ukraine Jugendliche sich in wechselnde Verliebtheiten hineinsteigern. Fernsehsendungen wie "Abschlussklasse" (Pro 7) und internet-chats nehmen an der Relevantsetzung einer Ge- fühlspolitik teil, deren Implikationen erhellt werden sollen. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Universität Freiburg INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-682-156, e-mail: [email protected])

[633-L] Krimphove, Dieter: Sprache und Recht: zur rechtstheoretischen Entsprechung zweier Phänomene, in: Rechtsthe- orie : Zeitschrift für Logik und Juristische Methodenlehre, Rechtsinformatik, Kommunikationsfor- schung, Normen- und Handlungstheorie, Soziologie und Philosophie des Rechts, Bd. 36/2005, H. 3, S. 365-390

346 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: Die Linguistik bzw. die Sprachphilosophie wird im Bereich der Rechtswissenschaft vorwiegend unter den Aspekten der Sprach-Logik, Rhetorik, Dialektik und Hermeneutik thematisiert und dient meist als Instrument der Analyse und Interpretation von Normen und Normsystemen. Im vorliegenden Beitrag werden erstmals Parallelen zwischen den sehr unter- schiedlichen Disziplinen der Sprach- und Rechtswissenschaft gezogen, um neue Perspektiven für eine interdisziplinäre Forschung aufzuzeigen. Anhand der in der Wohlfahrtsökonomie entwickelten "Neuen Institutionenökonomik" werden nicht nur Parallelen hinsichtlich des Entstehens, der Funktion und des Wesens von Sprache und Recht, sondern auch in Bezug auf das Verständnis, die Kommunikation von eigenem und fremdem Recht und dessen Entwick- lung im Europäischen Binnenmarkt abgeleitet. Das zentrale Ziel der Ausführungen liegt dar- in, konkrete Lösungsvorschläge für ein besseres Verständnis des fremden Rechts zu entwi- ckeln. Im abschließenden Ausblick werden die bestehenden Möglichkeiten des Zusammen- wachsens von fremden Rechtssystemen und die "natürliche" Auflösung von Verständnis- schwierigkeiten bei einem fremden Recht diskutiert. (ICI2)

[634-L] Lammers, Christoph; Hense, Andrea (Hrsg.): Bildung und Sprache im Zeitalter der Globalisierung: Beiträge des Trierer Kolloquiums Zukunft "Europa vor globalen Herausforderungen", (Schriftenreihe des Zentrums für europäi- sche Studien, Bd. 58), Trier 2005, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-trier.de/zes/ZES% 2058_Scherrer_Vilmar.pdf)

INHALT: "Die vorliegenden Aufsätze zu Bildung und Sprache im Zeitalter der Globalisierung geben zwei Vorträge wieder, welche 2003 im Rahmen des Kolloquiums Zukunft gehalten wurden. Christoph Scherrer zeichnet die aktuellen Liberalisierungstendenzen nach, die vom General Agreement on Trade in Services (GATS) ausgehen und auch die Struktur der öffent- lichen Bildung verändern. Am Beispiel der Hochschulen zeigt er die zukünftige Entwicklung auf, kommentiert sie kritisch und zieht daraus Schlussfolgerungen für die GATS-Ver- handlungen. Fritz Vilmar thematisiert die Bedeutung der Sprache als Herrschaftsmittel. Dabei konzentriert er sich auf die zunehmende Ausdehnung der Amerikanisierung und ihre Auswir- kung auf die deutsche Sprache." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Christoph Scherrer: GATS: Öffentliche Hochschulen unter Globalisierungsdruck (3-20); Fritz Vilmar: Sprachim- perialismus: Analyse und Widerstand (21-34).

[635-L] Lehmkuhl, Markus: Massenmedien und interpersonale Kommunikation: eine explorative Studie am Beispiel BSE, (Forschungsfeld Kommunikation, Bd. 21), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2006, 231 S., ISBN: 3-89669-575-4 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-01OVI5309)

INHALT: "Wie entwickeln sich Vorstellungen von Risiken? Welche Rolle spielen Gespräche mit Freunden oder Arbeitskollegen, welche die Massenmedien? Diesen Fragen geht der Autor am Beispiel der Rinderseuche BSE nach, vor der sich 2000/2001 viele Deutsche fürchteten. Er rekonstruiert empirisch, was sich in sozialen Netzwerken abspielte, nachdem der erste deut- sche BSE-Fall bekannt geworden war. Deutlich wird, dass sich Risikovorstellungen in einem komplexen Geflecht psychologischer, kultureller und kommunikativer Einflüsse ausbilden. Interpersonale Einflüsse spielen für die Risikoverarbeitung eine herausgehobene Rolle. Be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 347 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

sonders stark sind sie dort, wo man sie in der Kommunikationswissenschaft eigentlich nicht erwartet: beim Erwerb von Wissen." (Autorenreferat)

[636-L] Lüsebrink, Hans-Jürgen: Interkulturelle Kommunikation: Interaktion, Fremdwahrnehmung, Kulturtransfer, Stutt- gart: Metzler 2005, X, 211 S., ISBN: 3-476-01989-6 (Standort: UB Bonn(5)-2006-3354)

INHALT: "Interkulturalität", "Interkulturelle Kommunikation", "Interkulturelles Lernen" und "Interkulturelle Kompetenz" stellen Schlagworte der öffentlichen Diskussion dar, deren Ak- tualität mit der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung von Kulturen, Gesell- schaften und Ökonomien verknüpft ist. Zugleich bezeichnen sie neue Wissenschaftsdiszipli- nen bzw. wissenschaftliche Orientierungen, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten vor al- lem in Nordamerika und Europa entwickelt haben. Der vorliegende Band verfolgt die Zielset- zung, in interdisziplinärer Perspektive in Fragestellungen, Methoden und Gegenstandsberei- che der Interkulturellen Kommunikation einzuführen. Hierbei werden neben den - häufig in Lehre und Forschung allzu ausschließlich verfolgten - Aktualitätsbezügen auch die vielfälti- gen historischen Dimensionen interkultureller Prozesse beleuchtet. Wie die Kapitel zu den Wahrnehmungsmustern in Afrika und Europa sowie zur Medienberichterstattung zeigen, liegt eine wichtige Herausforderung interkultureller Lehre und Forschung in der Aufarbeitung der kolonialen und postkolonialen Beziehungen zwischen dem Okzident und der außereuropäi- schen Welt. Während die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Dimensionen dieser Be- ziehungen relativ gut aufgearbeitet sind, allerdings in den Bildungsinstitutionen eine zu ge- ringe Berücksichtigung finden, sind Bereiche wie das "interkulturelle Gedächtnis", "interkul- turelle Kommunikationssituationen" und die verschiedenen Facetten des Kulturtransfers zwi- schen der postkolonialen Welt und dem Okzident wenig bekannt und erforscht. (ICA2)

[637-L] Mesch, Gustavo S.; Talmud Ilan: Online friendship formation, communication channels, and social closeness, in: International journal of internet science, Vol. 1/2006, Iss. 1, S. 29-44 (URL: http://www.psychologie.unizh.ch/ sowi/reips/ijis/ijis1_1/ijis1_1_mesch.pdf)

INHALT: "Studies of the quality of online social relationships are divided in their conclusions regarding the strength of social ties. Early conceptualizations described the weakness of elec- tronic media in supporting social ties. By contrast, others have emphasized the compensating character of the Internet for specific social groups. This study investigated differences be- tween adolescents who created online friendships and those who did not, and how far the pla- ce where a friend was met (online or face to face) was related to the quality of social relation- ships, namely the perceived strength of social ties. Examining the dyadic friendship structure of a representative sample of Israeli adolescents, the study provides important contributions to the rapidly growing literature on online social relationships in general, and on youth networks in particular. The results support the social compensation approach to the study of online so- cial relationship formation. The motivation for online friendship formation proved to be re- lated to adolescents' attempts to compensate for a lack of social support by using the Internet for communication. Furthermore, while face-to-face relationships remained highly important, for those adolescents who found in the Internet others with whom they developed intimacy, online ties were strong and meaningful. Additionally, adolescents with strong virtual ties 348 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

were found to be distinctive in their social background. The findings call for a qualification of the theoretical approach to online social ties, and imply that it is not the technology per se that obstructs or facilitates the formation of social friendship but the social embeddedness of the ties." (author's abstract)

[638-L] Mohe, Michael: Müssen Klienten ihre Berater verstehen?: ein Plädoyer für eine multi-perspektivische Be- trachtung, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 29/2006, H. 1, S. 20-29 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, wie Übersetzungsleistungen konstruiert werden kön- nen, damit Berater und Beratene zu einer effektiven Verständigung gelangen. Klar ist, dass Berater und Klienten in unterschiedlichen Sprachsphären agieren, weshalb ihre Aussagen keineswegs a priori füreinander verständlich sind und häufig "quälende Übersetzungen" er- forderlich sind. Die Ausführungen illustrieren, dass Klienten für eine effektive Kommunika- tion einerseits aktive Übersetzungsleistungen konstruieren, andererseits aber auch eine Art Grenzmanagement etablieren müssen, um sich der Irritationspotenziale, die Beratung zu bie- ten hat, nicht selbst zu berauben. Dies schließt weiter die Auseinandersetzung der Klienten mit sich selbst und ihrem eigenen Umgang mit Beratung ein. Indem Klienten beginnen, sich aktiv gegenüber der Beratung zu professionalisieren, werden neue Erwartungen an die Bera- terseite adressiert, die ebenfalls neue Strategien für die zukünftige Zusammenarbeit mit den Klienten entwickeln muss. Zusammenfassend wird festgehalten, dass sich Verstehensprozes- se nicht auf einen einzelnen Akteur oder auf die Interaktionsebene zwischen Berater und Klient verkürzen lassen, sondern wechselseitige angelegte Prozesse der (Selbst-)Beobachtung und des (Sich-selbst-)Verstehens einschließen. (ICA2)

[639-F] Neuland, Eva, Prof.Dr.; Werlen, Erika, Prof.Dr. (Bearbeitung): Sprachgebrauch Jugendlicher zwischen Dialekt, Standard- und Jugendsprache

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB A Geistes- und Kulturwissenschaften, Fach Germa- nistik Lehrgebiet Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (42097 Wuppertal); Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften (Postfach, 8401 Winterthur, Schweiz) KONTAKT: Neuland, Eva (Prof.Dr. Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[640-F] Petko, Dominik, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hopf, Wulf, Prof.Dr.; Krause, Christina, Prof.Dr. (Betreuung): Gesprächsformen und Gesprächsstrategien im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe

INHALT: Die Studie untersucht die Praxis der Sozialpädagogischen Familienbegleitung (SPF) in der Schweiz. Das Projekt ist eine auf 3 Jahre angelegte sozialwissenschaftlichen Dissertation. Forschungsziel ist es, die besonderen Prozesse, die zur großen Wirksamkeit beitragen, aufzu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 349 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

klären und die Ergebnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Während bisherige Studien viel- fach fachliche Konzepte aus Therapie und Beratung auf die SPF übertrugen, sollen nun viel- mehr die spezifisch eigenen Handlungspotenziale der SPF exploriert werden. Das Projekt versucht dabei, die besonderen Chancen der Schweizerischen SPF herauszuarbeiten und An- haltspunkten für die Wünschbarkeit einer weiteren Etablierung in der Schweiz nachzugehen. Von der Untersuchung der besonderen Ausprägung der Schweizer SPF sind zugleich wichtige Impulse für die Deutsche oder Österreichische Praxis zu erwarten. Ergebnisse: Es konnten vier unterschiedliche Formen der Problembesprechung in den Familienbesuchen identifiziert werden. Dies sind erstens Problemerzählungen der Klienten mit Anerkennung der Problembe- lastetheit durch die Fachkräfte, zweitens Problemlöseerzählungen der Klienten mit positivem Feedback durch die Fachkräfte, drittens Problemgespräche, innerhalb derer die Fachkräfte auch deutende Impulse einbringen und viertens Problemgespräche, in denen die Fachkräfte auch handlungspraktische Anregungen bzw. Rat geben. Die Gesprächsformen werden von den Sprechern als interaktive Ressourcen genutzt und in einer tastenden Abfolge von Rede- zügen realisiert. Die Formen bauen aufeinander auf, die Übergänge sind fließend und ermög- lichen einen erstaunlich konfliktfreien Umgang mit heiklen Themen. Anhand der Interviews, in denen die Fachkräfte ihr Handeln in den Familienbesuchen nachträglich reflektieren, wur- den die grundlegenden Gesprächsstrategien der Fachkräfte rekonstruiert. Die Familienbeglei- ter(innen)differenzieren unterschiedliche Grade der Direktivität in bezug auf die Themenfin- dung und die Lösungserarbeitung. Zentrale Referenzpunkte bei der Wahl einer mehr oder weniger direktiven Strategie sind die Einschätzungen des Selbsthilfepotentials der Klienten, der Stabilität der Arbeitsbeziehung und der Erwartungen der Klienten an die Hilfe. Je gerin- ger die Selbsthilfefähigkeiten der Familie und je größer die Probleme, desto eher sind Fach- kräfte bereit, Themen aktiv zu verfolgen und neue Themen einzubringen. Je stabiler die Ar- beitsbeziehung, desto eher wagen es Familienbegleiter(innen), eine aktivere bzw. direktivere Rolle in der Erarbeitung einer Lösung einzunehmen. Auf Ambivalenzen in den Erwartungen der Klienten reagieren die Fachkräfte eher mit Zurückhaltung. Durch einen handlungsbezo- genen Fragebogen wurden schließlich die globalen Handlungsorientierungen und Handlungs- prinzipien der Fachkräfte erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass die schweizerischen Famili- enbegleiter(innen) einen elternaktivierenden, respektierenden und ressourcenorientierten Ar- beitsstil anstreben. Ein Vergleich dieser erstaunlich homogenen Grundhaltungen mit den Ge- sprächsstrategien und Gesprächsformen im Einzelfall zeigt begründete Abweichungen und macht die Komplexität des Arbeitens in der Sozialpädagogischen Familienhilfe deutlich. Die Ergebnisse können einen Kontrapunkt zu den vielfältigen, bereits vorliegenden Forschungs- befunden zur Sozialpädagogischen Familienhilfe bieten. ZEITRAUM: 2000-2004 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: In einer empirischen Arbeit die alltägliche Praxis von schweizerischen Familienbe- gleiter(inne)n (N=25) mit Hilfe von Audioaufnahmen ihrer Besuche in Familien (N=50) er- forscht. Die Fachkräfte werden darüber hinaus mit selbst-fokussierten Interviews und ergän- zenden Fragebögen befragt. Der Studie geht es um eine detaillierte Darstellung der alltägli- chen Gesprächsformen, mit denen Fachkräfte und Familien während der sozialpädagogischen Hausbesuche versuchen, Lösungen für die vielfältigen Probleme im Einzelfall zu erarbeiten. Daneben werden, anhand der Interviews und Fragebögen, die hinter den Gesprächsformen liegenden Strategien und Prinzipien der Fachkräfte einer eingehenden Analyse unterzogen. Phase 1: Die Fachkraft zeichnet sich selbst bei der Arbeit in der Familie auf. Nach Einver- ständnis der Fachkräfte und der jeweiligen Familien werden die FamilienbegleiterInnen mit einem Audiorecorder ausgestattet, mit dem sie den Verlauf eines Familienbesuches akustisch aufzeichnen. Phase 2: In möglichst geringem zeitlichem Abstand werden die Aufnahmen von 350 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

FamilienbegleiterIn und dem Projektbearbeiter gemeinsam abgehört. Ziel dieses Vorgehens ist es, die zum unmittelbaren Verständnis des akustischen Materials nötigen Informationen zu komplettieren und zu kommentieren. Das aufgezeichnete Geschehen wird schließlich durch ein Interview einer nachträglichen Reflexion unterzogen. Phase 3: Befragung zur Handlungs- orientierung mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens. DATENGEWINNUNG: Beobach- tung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: N=25 Fachkräfte der Sozialpä- dagogischen Familienbegleitung, N=50 Familien; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl von Fachkräften einer ambulant familienunterstützenden Institution nach theoretischem Sampling). VERÖFFENTLICHUNGEN: Petko, D.: Handlungsleitende Orientierungen von sozialpädagogi- schen FamilienhelferInnen. in: Göttinger Beiträge zur Erziehungswissenschaftlichen For- schung, 18. Göttingen 1999.+++ Petko, D.: Gesprächsformen und Gesprächsstrategien im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Zugl. Göttingen, Univ., Diss., 2003. Göttin- gen: Cuvillier Verl. 2004. ISBN 3-86537-077-2. Download unter: http://web.phz.ch/phz/ phzschwyz/seiten/dokumente/petko_sozialpaedagogische_familienhilfe.pdf . ART: Dissertation BEGINN: 1999-03 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Zentralschweiz -PHZ- Schwyz, Institut für Medien und Schule -IMS- (Zaystr. 42, 6410 Goldau, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[641-L] Pierrot, Olivier: Die Rolle der Francophonie in den franko-afrikanischen Beziehungen, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2006, XVIII, 331 S., ISBN: 3-86573-151-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4495)

INHALT: "Die Francophonie spielt in vielen Betrachtungen und Analysen der französischen Außenpolitik keine Rolle oder taucht nur am Rande auf. So wird die Organisation internatio- nale de la Francophonie (OWF), so der offizielle Name, oft nur selektiv, vornehmlich als In- strument der Sprachpolitik, wahrgenommen und entsprechend bewertet. Doch die Franco- phonie des Jahres 2004 ist mehr als eine reine Sprachorganisation: Mit 49 Mitgliedsstaaten, 4 assoziierten Mitgliedern und 10 Staaten mit Beobachterstatus, einem Generalsekretär sowie einer eigenen Charta stellt sie eine größere Organisation dar, als gemeinhin angenommen. Zeitgleich mit der Entwicklung der Francophonie in den neunziger Jahren fand eine geradezu fundamentale Veränderung in den Beziehungen zwischen Frankreich und dem afrikanischen Kontinent statt. Sichtbar wurden diese Veränderungen während der Ereignisse in Ruanda in der Mitte der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Während die Veränderungen selber klar und deutlich sichtbar sind (man denke nur an die - vor zehn Jahren noch undenk- baren! - Ereignisse in der Côte d'Ivoire seit dem Jahr 2000), so ist die Rolle der Francophonie in dieser neuen Situation schwerer auszumachen. Welche Rolle haben die verschiedenen Ak- teure in Frankreich und Afrika der Francophonie zugedacht, welche Aufgaben sehen sie in dieser Organisation internationale de la Francophonie jenseits der rein kulturellen Tätigkeits- felder? Diese Studie möchte sowohl die Francophonie selber vorstellen als auch die Akteure in Paris und in Afrika beschreiben, um aufzuzeigen, welche Rolle die Francophonie in den franko-afrikanischen Beziehungen spielt." (Textauszug)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 351 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[642-L] Priddat, Birger P.: Organisation und Sprache, in: Josef Wieland (Hrsg.): Governanceethik im Diskurs, Marburg: Metropolis-Verl., 2004, S. 147-180, ISBN: 3-89518-470-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005-215)

INHALT: Der Beitrag thematisiert die erforderliche Steigerung der Kontingenzverarbeitung in modernen Organisationen sowie die governanceethische Erweiterung der "Theory of the firm" um zusätzliche atmosphärische Parameter wirtschaftlicher Transaktionen wie Kultur, Moral und Normen. Im Zentrum steht der Sachverhalt der "Polylingualität". Organisationen bestehen immer aus mehreren facettenreiche Sprachspiele oder "belief systems". Der Autor zeigt, dass die Polylingualität zu einer erheblichen Zunahme von Komplexität in Unterneh- mensorganisationen führt, die durch ein Diversity Management abgearbeitet werden muss. Die moralische Dimension dieser Polylingualität wird als "kommunikationsanfällig" be- schrieben. Das was Werte, Moral und Ethik in Organisationen wirklich meinen, lässt sich nicht durch Regelsetzung und Regelgeltung erklären, d.h. Unternehmenskultur mit entspre- chenden Handlungs- und Wertorientierungen ist ohne gelingende Kommunikationsprozesse nicht zu haben. Genau dies macht Organisationen sowohl wahrnehmungs- als auch verände- rungsoffen und zu Kooperation fähig. (ICA2)

[643-L] Pütz, Martin; Fishman, Joshua A.; Neff-van Aertselaer, JoAnne (Hrsg.): Along the routes to power: explorations of empowerment through language, (Contributions to the sociology of language, Bd. 92), Berlin: de Gruyter 2006, XXI, 426 S., ISBN: 3-11-018599-7 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-BGA4590)

INHALT: Contents: Martin Pütz, Joshua A. Fishman and JoAnne Neff-van Aertselaer: Intruduc- tion: Along the routes to power (XIII-XXI); Joshua A. Fishman: Sociolinguistics: More po- wer(s) to you! (On the explicit study of power in sociolinguistic research) (3-11); John Ed- wards: The power of language, the language of power (13-34); Janina Brutt-Griffler: Lan- guage endangerment, the construction of indigenous languages and world English (35-53); Florian Coulmas: The power to choose and its sociolinguistic implications (55-71); Carol Myers-Scotton: How codeswitching as an available option empowers bilinguals (73-84); Bernhard Spolsky: Language policy failures (87-106); Michael Clyne: Empowerment through the community language - A challenge (107-127); Sabine Ehrhart, Christian Mair and Peter Mühlhäusler: Pidgins and Creoles between endangerment and empowerment: A dynamic view of empowerment in the growth and the decline of contact languages, especially in the Pacific (129-155); Ofelia Garcia: Lost in transculturation : The case of bilingual education in New York City (157-177); Joanne Neff-van Aertselaer: Language policies in Spain: Acco- modation or alteration? (179-197); Heiko F. Marten: The potential of parliaments for the em- powerment of linguistic minorities: Experiences from Scotland and Norway (199-216); Ul- rich Ammon: The dominance of languages and language communities in the European Union (EU) and the consequences (217-238); Neville Alexander: Socio-political factors in the evo- lution of language policy in post-Apartheid South Africa (241-260); Herman M. Batibo: Mar- ginalisation and empowerment through educational medium: The case of the linguistically di- sadvantaged groups of Botswana and Tanzania (261-283); Lydia Nyati-Ramahobo: Language policy, cultural rights and the law in Botswana (285-303); Rose Marie Beck: We speak Otji- herero but we write in English - Disempowerment through language use in participatory ex- tension work (305-331); Hans-Georg Wolf and Herbert Igboanusi: Empowerment through English - A realistic view of the educational promotion of English in post-colonial contexts: 352 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

The case of Nigeria (333-356); Augustin Simo Bobda: Life in a Tower of Babel without a language policy (357-372); Karsten Legère: JK Nyerere of Tanzania and the empowerment of Swahili (373-403); Paulin G. Djité: Living on borrowed tongues? A view from within (405- 420).

[644-L] Renn, Joachim: Vertraute Fremdheit: zur doppelten Normalisierung kultureller Differenz, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongres- ses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4216-4229, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "In der komplexen modernen Gesellschaft (in urbanen Agglomeraten, Nachbarschaften wie in ländlichen Regionen) führt die Differenzierung von sozialen Differenzierungs- und In- tegrationsformen zu zwei gegenläufigen Tendenzen der 'Normalisierung' von kultureller Dif- ferenz. Das erste ist die allgegenwärtig erhöhte Wahrscheinlichkeit der Interaktion zwischen Angehörigen erheblich, d.h. kommunikativ auffällig, differenter kultureller Milieus (das meint: 'performativer Kulturen' als Habitusgemeinschaften impliziten Wissens). Der Nachbar, die Kollegin, der zuständige Sachbearbeiter oder die Ärztin gehören einer 'anderen' Kultur an, besser: setzen in der Kommunikation mir fremde implizite Gewissheiten voraus und diese Er- fahrung wird hochwahrscheinlich und damit 'normal'. Das zweite ist die unvollkommene, se- lektive und dem konkreten Gegenüber abstrakte Stereotypisierung 'anderer' so genannter Kul- turen, die den zentrifugalen Kräften der Fremdheits-Erfahrung in spezifischen Situationen das Beharrungsvermögen der Stereotypen entgegensetzt. Die interaktiv wahrscheinliche Notwen- digkeit, Vorannahmen und kommunikative Voraussetzungen permanent revidieren zu müs- sen, wird durch die semantische Normalisierung von Fremdheits-Typen (zwanghaft, aber funktional notwendig) kompensiert. Stereotype semantische Konstrukte werden für Personen wie für Organisationen, politisch und privat zugleich zu Ressourcen der Abkürzung und zu Hürden der Flexibilität der Kommunikation. Der Beitrag versucht die Funktion impliziten, kulturellen Wissens für die Kommunikation und die Folgen von Differenzierung, formaler Organisation und abstrakter Integration für diese Funktion (die These lautet: Auswechslung der typischen Triangulations-Elemente in der Interaktion) zu skizzieren, sowie die Rolle der semantischen Stereotypisierung von Fremdheit in diesem Szenario zu erklären. Grundlagen- theoretisch wird diese Analyse begleitet bzw. motiviert von dem Vorschlag, die Unterschei- dung zwischen der Konstitution und der Konstruktion von Fremdheit oder kultureller Diffe- renz nicht auf die Unterscheidung zwischen 'subjektiver Konstitution' und 'sozialer Konstruk- tion' zu beziehen, sondern stattdessen subjektive Intentionalität als eine von mehreren Konsti- tutionsdimensionen zu betrachtet und diese Dimensionen von der selektiven, semantischen und strategischen 'Konstruktion' zu unterscheiden." (Autorenreferat)

[645-L] Rez, Helmut; Kraemer, Monika; Kobayashi, Reiko: Interkulturelle Irritationen verstehen: kommunikationspsychologische Analyseinstrumente und ihre Anwendung auf japanisch-deutsche Interaktionen, in: Handlung, Kultur, Interpretati- on : Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften, Jg. 14/2005, H. 1, S. 94-141

INHALT: Die Autoren entwickeln Hilfsmittel zur Analyse interkultureller Handlungssituationen, welche oftmals von Missverständnissen, Verunsicherungen oder Konflikten geprägt sind. Sie soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 353 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

skizzieren zunächst einige Verzerrungen und Polarisierungen von Wahrnehmungen und Deu- tungen, wie sie auf der interindividuellen und der interkulturellen Ebene auftreten, und disku- tieren den sowohl prinzipiellen als auch graduellen Charakter von Kulturunterschieden. Im Mittelpunkt ihrer weiteren Ausführungen steht dann die Identifizierung von Strukturprinzi- pien und "Kommunikationsquadraten" in der japanisch-deutschen Kommunikation, an welche sich eine Analyse der kurzfristigen Kommunikationsdynamik in kritischen Interaktionssitua- tionen anschließt. Ferner werden mögliche längerfristige Effekte interkultureller Begegnun- gen auf die Herausbildung bzw. Verstärkung von Kulturstereotypen untersucht. Die Autoren stellen für jede Analysestufe besondere Darstellungs- und Vermittlungsinstrumente vor, die sie auf exemplarisch ausgewählte Interaktionsepisoden anwenden. Diese Tools erweisen sich nach ihrer Einschätzung nicht nur in japanisch-deutschen, sondern auch in anderen bikulturel- len Konstellationen als präzise und effiziente Hilfsmittel für die Prozesse interkulturellen Verstehens und Lernens und können eine interkulturelle Kompetenz befördern. (ICI2)

[646-F] Sahli, Adil Mahguob (Bearbeitung); Kutsch, Arnulf, Prof.Dr. (Betreuung): Die Interdependenzen zwischen ländlicher Volkskommunikation und den Massenmedien im Sudan. Eine Fallstudie am Beispiel des Gebietes El Obeid

INHALT: Die Untersuchung versteht sich als ein Beitrag über die Grundstrukturen des kommuni- kativen Handelns in ländlich strukturierten Gebieten Afrikas. Das zentrale Interesse betrifft die Wechselwirkungen zwischen der traditionellen, einheimischen, vor allem direkten und in- terpersonalen Kommunikation und der durch die in den Metropolen des Landes ansässigen Massenmedien bereitgestellten Informationen. Gefragt wird, ob und wie ländliche Bewohner politische, wirtschaftliche und soziale Informationen in den Gemeinschaften, in welchen sie leben, auswählen, thematisieren und weitergeben. Es handelt sich also um die Fragestellun- gen klassischer Netzwerkanalysen, etwa nach dem Vorbild von Schenk, die nun allerdings nicht in Bezug auf Industrienationen, sondern auf Entwicklungsländer gestellt werden. Stu- dien zur "Modernisierung" oder etwa zum Wertewandel in afrikanischen Gesellschaften sol- len auf dieser Arbeit aufbauen können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region El Obeid (Su- dan) METHODE: Theorie der sozialen Netzwerke; Kommunikationstheorien (Gatekeeper-Forschung, multi-step-flow, verschiedene Konzepte von Öffentlichkeit) DATENGEWINNUNG: Beo- bachtung, teilnehmend. Leitfaden. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deut- scher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Keilbach, Martina (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected]); Löhr, Isabella (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected])

[647-F] Sarov, Alexandra (Bearbeitung); Bochmann, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Ethnische und sprachliche Identität in der Republik Moldova. Sprachbiographien in der dörflichen Welt

INHALT: Das Projekt zielt auf eine Analyse der sozialen, sprachlichen und interethnischen Be- ziehungen in einsprachigen und mehrsprachigen Dörfern der Republik Moldova unter beson- 354 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

derer Berücksichtigung der Faktoren der Identitätsbildung sowie der Manifestationen sprach- licher Identität in gesellschaftlichen Umbruchssituationen (1918, 1945 und 1989). Dabei geht es vor allem um a) die Bestimmung der Rolle der "Dorfelite(n)" bei der (Neu)Definition der Identität, Beschreibung der Wahrnehmung von Identitäten, b) die Darstellung der Folgen der sowjetischen Sprachpolitik und der Sprachpolitik der Regierungen nach 1989, c) die Be- schreibung der Faktoren, die die Bildung der ethnischen und sprachlichen Identität bestim- men, d) die Analyse von Konfliktsituationen. ZEITRAUM: Schwerpunkt liegt auf gesell- schaftlichen Umbruchsituationen 1918, 1945, 1989; ca. 1918 bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: Republik Moldova METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Dorfelite, Bauern - je 2 Generationen -68-80 Jahre und 40-60 Jahre-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Keilbach, Martina (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected]); Löhr, Isabella (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected])

[648-F] Schaidhammer-Placke, Monika, M.A.; Fleischer, Christian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dibbelt, Susanne, Dr.phil.; Greitemann, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): P.A.INT-Projekt: Qualitätssicherung der Patienten-Arzt-Interaktion in der stationären me- dizinischen Rehabilitation - Problem- und Potentialanalyse und die Entwicklung eines be- rufsbegleitenden Trainings kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte

INHALT: Hintergrund: Die Beziehung zwischen Arzt und Patient hat eine Schlüsselfunktion in der medizinischen Versorgung: Nachweislich nimmt sie Einfluss auf zahlreiche Parameter des Behandlungserfolges (z.B. Stewart, 1999). Ärzte in Rehabilitationskliniken sind mit spe- zifischen Kommunikations-Problemen und -Aufgaben konfrontiert: 1. Patienten haben oft chronische Krankheiten mit langwierigen Krankheitsverläufen und fehlgeschlagenen Behand- lungsversuchen. Letztere können - insbesondere bei Patienten mit chronischen Schmerzen - die Patienten-Arzt-Beziehung belasten. 2. Patienten mit chronischen Erkrankungen haben ne- ben den gesundheitlichen oft soziale, berufliche und psychische Probleme, deren Behandlung über das medizinische Spektrum hinausgeht. 3. Ärzte in Rehabilitationskliniken müssen auch über das Leistungsvermögen, über Arbeitsfähigkeit und Rentenbedürftigkeit der Patienten ur- teilen und besetzen damit eine potentiell konflikthafte Doppelrolle als Gutachter und Behand- ler, in der es zu Konflikten kommen kann. Gemessen an der Bedeutung kommunikativer Fer- tigkeiten empfinden viele Ärzte ihre Ausbildung darin als unzureichend. Das Projekt P.A.INT (Patienten-Arzt-Interaktion) hat sich deshalb zum Ziel gesetzt: 1. ein auf die Rehabilitation zugeschnittenes Konzept zum Training kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren und 2. die Qualität der gemeinsamen Gespräche (bei Auf- nahme, Visite und Entlassung) mithilfe eines Fragebogens in zwei Parallelformen für Arzt und Patient (Fragebogen zur Kontaktbewertung) messbar zu machen. Der Fragebogen erfasst auf 6 Dimensionen u.a. die emotionale Beziehungsgestaltung durch die Ärzte (Empathie und Wertschätzung), instrumentelles und strukturierendes Verhalten (wie Information, Zielver- einbarungen und Entscheidungsfindung), Dominanz (Kontrolle des Gespräches durch Arzt und Patient) und störende Randbedingungen (Zeitdruck, Wartezeiten und Unterbrechungen). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 355 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

An der Studie nehmen 113 Ärzte aus 9 Reha-Kliniken im Alter von 26-63 Jahren sowie ihre Patienten teil. Dabei sollen in jeder Klinik Verläufe mit insgesamt 10 Patienten pro Arzt be- wertet werden. Bis heute liegen Erhebungen aus 4 Kliniken und Verläufe mit insgesamt 298 Patienten vor. Die Instrumente, darunter der Fragebogen zur Kontaktbewertung für Arzt und Patient (PAINT FKB) wurden im Projekt entwickelt und einer ersten Überprüfung an 298 Pa- tient-Arzt-Interaktionen unterzogen. Weiterhin wurde der IRES 3 zur Erfassung des Reha- Erfolges eingesetzt sowie ein ebenfalls im Projekt entwickelter Fragebogen zur Einstellung der Ärzte zu verschieden Aspekten Ihrer Tätigkeit in der Rehabilitation sowie ein Fragebogen zur Bewertung der ärztlichen Betreuung am Heimatort und in der Rehabilitation durch den Patienten. Zur Überprüfung der Trainingseffekte ist eine Erhebung mit diesen Instrumenten vor und nach dem Training vorgesehen sowie ein Vergleich mit Kliniken, die kein Training erhalten haben. Zwischenergebnisse: Bei einem Vergleich der Arzt- und Patientenbewertun- gen der Aufnahmegespräche zeigte sich: 1. dass die affektive Ebene der Kontakte (Empathie & Wertschätzung) von Ärzten und Patienten gleichermaßen positiv eingeschätzt wird; 2. dass Ärzte Kontakt-Barrieren und Störungen (Zeitdruck, Unterbrechungen) ausgeprägter wahr- nehmen als Patienten; 3. dass Ärzte das Ausmaß, in dem sie informieren, strukturieren, die Patienten verstärken und ermutigen, höher einschätzen als die Patienten; 4. gemessen an der Einschätzung der Patienten dominieren Ärzte die Gespräche weniger als sie selbst glauben. METHODE: Weitere folgende Fragen sollen im Rahmen des Projektes beantwortet werden: 1. Finden sich Unterschiede in der Bewertung der Kontakte in Abhängigkeit von der Situation (Vergleich von Aufnahme- und Entlassgesprächen)? 2. Welchen Einfluss hat die Betreuungs- konstanz (versus Arztwechsel) während des Aufenthaltes auf die Bewertung der gemeinsa- men Gespräche? 3. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Qualität der Arzt-Patient- Kontakte und dem Erfolg der Rehabilitation 6 Monate nach Entlassung? 4. Ist ein Effekt des Interaktionstrainings anhand des Vergleiches der Bewertung der Kontakte vor und nach dem Training ablesbar? Der Fragebogen zur Kontaktbewertung und das Training wurde auf der Basis des personenzentrierten Ansatzes nach Rogers sowie des Ansatzes von Bensing (1991), nach dem die Qualität eines Gespräches hinsichtlich des affektiven Verhaltens, des strukturel- len Vorgehens sowie der Beteiligung und Einbindung des Patienten beschrieben werden kann, entwickelt. Der Fragebogen wird im Projekt validiert und einer Item- und Skalenanaly- se unterzogen. Die Effektivität des Trainings wird mithilfe eines Prä-Post-Designs mit Ver- gleichsgruppen bewertet. Neben quantitativen Analyseverfahren werden auch qualitative Me- thoden der Inhaltsanalyse zur Auswertung von Interviews eingesetzt. Untersuchungsdesign: Querschnitt, mit Katamnesebefragung nach 6 Monaten DATENGEWINNUNG: Inhaltsanaly- se, offen; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 36; Auswahlverfahren: Aus- wahl). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 113/700; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Greitemann, B.; Schott, T.; Wilking, P.: Inhaltliche und strukturel- le Entwicklung des Nordrhein-Westfälischen Forschungsverbundes Rehabilitationswissen- schaften. Münster 2007 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Dibbelt, S.; Schaidhammer-Placke, M.; Fleischer, C.; Greitemann, B.: Patienten-Arzt-Interaktion in der stationären medizini- schen Rehabilitation: Problem- und Potentialanalyse. Vortrag auf dem 4. deutschen Kongress zum Thema 'Partizipative Entscheidungsfindung in der Medizin' am 30.3.2006 in Heidelberg. Download unter: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Psychosomatische_Klinik /Kongress/S._Dibbelt_Projekt_P.A.INT.pdf .+++Dibbelt, S.: Patienten-Arzt-Interaktion in der Rehabilitation. Vortrag auf dem Workshop der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, NRW-Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften, Zentrum für Innovation in der Ge- sundheitswirtschaft (ZIG OWL) und der Clearingstelle Versorgungsforschung NRW: Patien- 356 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

tenautonomie in der Akutversorgung und Rehabilitation am 20.9.2006 in Bielefeld. Downlo- ad unter: http://www.versorgungsforschung.nrw.de/content/e67/e106/e659/index_ger.html . ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Ver- ein zur Förderung der Rehabilitationsforschung e.V. Norderney FINANZIERER: Auftragge- ber INSTITUTION: Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Ro- thenfelde (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde) KONTAKT: Dibbelt, Susanne (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 05424-220- 470, Fax: 05424-220-444); Schaidhammer-Placke, Monika (e-mail: [email protected], Tel. -474)

[649-L] Schreiner, Patrick: Staat und Sprache in Europa: nationalstaatliche Einsprachigkeit und die Mehrsprachenpoli- tik der Europäischen Union, (Frankfurter Forschungen zur Kultur- und Sprachwissenschaft, Bd. 11), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 186 S., ISBN: 3-631-54693-9 (Standort: UB Bonn(5)- 2006/8016)

INHALT: Die Untersuchung arbeitet anhand von fünf sprachenpolitischen Bereichen Elemente des nationalstaatlichen Verständnisses von Sprache einerseits, Elemente des EU-europäischen Verständnisses von Sprache andererseits heraus. Untersucht werden Sprachminderheitenpoli- tik gegenüber Grenzminderheiten, Sprachminderheitenpolitik gegenüber Immigranten, Spra- chenverbreitungspolitik sowie Sprachenplanungspolitik. Die Untersuchung macht deutlich, dass das nationalstaatliche und das EU-europäische Verständnis von Sprache sich auf politi- scher wie auf struktureller Ebene ergänzen. Abschließend werden mögliche Konsequenzen für die Diskussion um den Staatscharakter der Europäischen Union angesprochen. (ICE2)

[650-L] Schröer, Norbert: Die dialogische Anverwandlung: zur Ausdeutung fremdkultureller Daten mithilfe von "kul- turvertrauten Co-Interpreten", in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kultu- relle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4230-4235, ISBN: 3- 593-37887-6

INHALT: Begreift man Gesellschaft als eine durch handelnde Subjekte konstruierte soziale Wirk- lichkeit, dann ist diese Wirklichkeit erst erfasst, wenn die Sinnsetzungsprozesse der Handeln- den und der dafür relevante kulturelle Bezugsrahmen nachgezeichnet sind. Bei der wissen- schaftlichen Ausdeutung fremdkultureller Daten - und um die geht es hier - steht ein wissen- schaftlicher Interpret dann unweigerlich vor der Frage, auf welcher Basis er den ihm fremden Deutungs- und Orientierungsrahmen überhaupt angemessen rekonstruieren kann. Für die em- pirische Sozialforschung stellt sich hier die Frage nach einer angemessenen methodischen Gestaltung der Anverwandlung bei der Auswertung fremdkultureller Daten. Da eine 'ethno- graphische Nachsozialisation' des Forschers in den ihm nicht vertrauten kulturellen Orientie- rungsrahmen viel zu aufwendig und nicht zumutbar ist, bleibt in der Regel nur die Möglich- keit, die Anverwandlung kompensatorisch mit Unterstützung von Co-Interpreten zu betrei- ben. Diesen Weg ist der Autor im Zuge einer Untersuchung interkultureller Kommunikati- onskonflikte in polizeilichen Vernehmungen mit türkischen Beschuldigten gegangen. Die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 357 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Auswertungsarbeit der verschrifteten Tonbandprotokolle von den Vernehmungen mit türki- schen Migranten erfolgt mit Unterstützung kulturvertrauter, also türkischer Co-Interpreten. Im Zentrum des Anverwandlungsprozesses steht der Dialog zwischen 'einheimischem' (deut- schen) Interpreten und türkischem Co-Interpreten. In der Besprechung eines kleinen Ge- sprächsausschnitt zwischen einem Co-Interpreten und zwei einheimischen Interpreten wird il- lustriert, welches Problem mit dieser Form der dialogischen Anverwandlung nicht hintergeh- bar einhergeht. Die auf Anverwandlung hin orientierte - problematische - Lesartenproduktion ergibt sich hier also aus einem spezifischen Dialog zwischen dem Co-Interpreten und den deutschen Interpreten. Der Verlauf des Gesprächs um das Wahrheitsverständnis und die star- ke These des Co-Interpreten, es gäbe mehr als eine Wahrheit, mit der er eine entsprechende relativistische Disposition für die türkische Kultur und Mentalität nahe legt, ist dialogisch ge- tragen. Die dialogische Anverwandlung mithilfe kulturvertrauter Co-Interpreten, so die Er- kenntnis der Untersuchung, bietet wissenschaftlichen Interpreten zumindest die Chance zu ei- ner irritationsbehebenden Ausdifferenzierung und Modifikation des eigenen kulturgebunde- nen Vorwissens und auf diese Weise ein intrinsisches Verständnis von der anderen Kultur. Man bekommt so eine auf Passung angelegte Ordnung in seine Interpretation fremdkultureller Daten. (ICG2)

[651-F] Schubert, Daniel, M.A. (Bearbeitung); Neuland, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Lästern - Erscheinungsweisen und Funktionen einer kommunikativen Gattung des Alltags

INHALT: Ziel dieses interdisziplinären Projekts soll sein, das Phänomen des Lästerns unter Ju- gendlichen in der Peer-Group Kommunikation nach gesprächsanalytischen Gesichtspunkten strukturell und inhaltlich zu analysieren, sowie die Relevanz dieser kommunikativen Gattung hinsichtlich ihrer (gruppen)identitätsstiftenden und rollendeterminierenden Funktion heraus- zustellen. Hierbei werden sowohl Aspekte der neueren Gesprächs- und Jugendsprachfor- schung, als auch der Sozialisationsforschung mit einbezogen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Watzlawik, Sonja; Schubert, Daniel: Sprachwandelwirkung ju- gendsprachlicher Anglizismen. in: Der Deutschunterricht, 2004, 3, S. 29-33.+++Sprechen Rapper anders als Raver? Jugendliche Sprachstile in Musikszenen. in: Der Deutschunterricht, 2001, 3, S. 78-84. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Promotionsför- derung der Univ. Wuppertal INSTITUTION: Universität Mainz, FB 05 Philosophie und Philologie, Institut für Sonderpäda- gogik Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik (Hegelstr. 59, 55099 Mainz) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[652-F] Schulte, Olaf A., M.A. (Bearbeitung); Schmitz, H. Walter, Prof.Dr. (Betreuung): Kommunikationswissenschaftliche Aspekte des Teleteachings

INHALT: Kommunikationswissenschaftliche Analyse der Videokonferenz bzw. des Teleteach- ings als Anwendungsfall. (S.a. http://www.uni-essen.de/videokonferenz ). METHODE: Untersuchungsdesign: Videoanalyse DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilneh- mend (Analyse von Videoaufzeichnungen). VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-essen.de/videokonferenz/publikationen.htm . 358 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0201-1834635)

[653-F] Schulte-Löbbert, Petra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bromme, Rainer, Prof.Dr.; Spada, Hans, Prof.Dr. (Betreuung): Ein Tool zur Unterstützung der Adaptivität von Erklärungen in der netzbasierten Kommu- nikation

INHALT: In diesem Projekt geht es um die Unterstützung von Experten in der netzbasierten Kommunikation mit Laien. Hierzu wird ein Software-Tool, das Concept Revision Tool (CRT), weiterentwickelt und evaluiert. Das CRT regt die Reflexion der Experten über ver- wendete Fachkonzepte an und zielt auf eine Revision der Erklärungen ab. Bezug nehmend auf Erkenntnisse der Expertise- und Schreibforschung werden zunächst erste potentielle Di- mensionen entwickelt, anhand derer an den Laien angepasste Erklärungen erwartet werden. Eine Pilotstudie (n=30 Experten) untersuchte Effekte der Dimensionen "Rezipientenorientie- rung" und "Fachinhaltsorientierung". Erste inhaltsanalytische Auswertungen zeigen vermehr- te Modifikationen bei Experten der Gruppe "Rezipientenorientierung". METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standar- disiert; Experiment (Experten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Laien). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bromme, R.; Jucks, R.; Schulte-Löbbert, P.: Experts' adaptation to healthcare consumers' language and understanding: a psycholinguistic approach. in: Bick- more, T.; Green, N. (eds.): Argumentation for consumers of healthcare. AAAI Spring Sym- posion Series. Menlo Park, CA: AAAI 2006, pp. 19-23. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Virtuelles Graduiertenkolleg "Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien"; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologi- sches Institut III Pädagogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre (Fliednerstr. 21, 48149 Münster); Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissen- schaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Allgemeine Psychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bromme, Rainer (Prof.Dr. Tel. 0251-83-39135, e-mail: [email protected])

[654-L] Seebauer, Renate (Hrsg.): Mosaik Europa: Diskussionsbeiträge zur ethnischen und sprachlichen Vielfalt, (Interkulturel- le Pädagogik, Bd. 5), Münster: Lit Verl. 2006, 181 S., ISBN: 3-8258-9709-5 (Standort: UB Siegen (467)31PEN10951)

INHALT: "Wir haben verschiedene Nationalitäten, wir sprechen verschiedene Sprachen, leben in verschiedenen Städten und Regionen und haben unterschiedliche Traditionen, Symbole, Le- genden und Mythen. Alle sind wir aber Erben einer "Europäischen Kultur", die durch eine faszinierende Mischung von Diversität und Einheit gekennzeichnet ist. Der aktuelle Erweite- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 359 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

rungsprozess der Europäischen Union bietet Anlass, Fragen "lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Identitäten" sowie die Vorurteilsproblematik in ihrem historischen und ge- genwärtigen Kontext zu thematisieren. Die hier präsentierten Beiträge entstanden z.T. im Rahmen einer bilateralen Kooperation "Österreich - Tschechische Republik", vorwiegend je- doch im Rahmen des ERASMUS-Intensivprogramms LORENA. Die Diskussionsbeiträge im ersten Teil der Publikation beziehen sich auf die ethnische und sprachliche Vielfalt in zahlrei- chen Ländern der Europäischen Union sowie in der Türkei. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die Vorurteilsproblematik - wie sie u.a. im unreflektierten Gebrauch von Sprache evi- dent wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil 1 Identität und Sprache in ausgewählten europäischen Ländern/ Identity and languages in selected European countried: Renate See- bauer: On the manifold meanings of the concept of "Identity" (9-14); Renate Seebauer: Lin- guistic diversity in Austria - some historical facts and current trends in education in Austria (14-30); Richard Rothenhagen und Tomäg Janik: Minderheiten in der Tschechischen Repu- blik und aktuelle pädagogische Bestrebungen (30-40); Oliver Holz, Kristin Bernig: Zur sorbi- schen Minderheit in Ostdeutschland und ihre Widerspiegelung in erzieherischen Intentionen des sächsischen Bildungswesens (40-49); Erika Grossmann: Nationale und ethnische Minder- heiten in Ungarn - Bestandsaufnahme und Problemfelder der Identitätsfrage (49-61); Tünde Sárvári: Aktuelle Fragen des Minderheitenunterrichts in Ungarn - mit besonderer Berücksich- tigung der deutschen Minderheit (62-72); Diana de Vallescar: Portugal - country of the langu- ages? (72-83); Nesrin Oru, Dokuz Eylül: Ethnic and linguistic diversity in Turkey (83-93); Teil 2 zur Vorurteilsproblematik mit besonderer Berücksichtigung sprachlicher Aspekte/ Pre- judice with a special focus on linguistic aspects: Renate Seebauer: Attitudes, attitude change and prejudice - the cornerstone of social psychology (95-104); Renate Seebauer, Jiit Vacek: Diskriminierung durch Sprache (105-121); Kamila Podräpsla: Zum fremdsprachendidakti- schen Semantisierungspotential der deutschen Lehnwörter im Tschechischen (121-129); Si- mona Kirykovä: Das Schulwesen der tschechischen Minderheit in Wien - historische Aspek- te, gegenwärtige Trends (129-136); Carmen Santamaria-Garcia: Strategies in the negotiations of agreement in English conversation (137-144); Gina Maciuca: Comic effects of transposing, de- or recomposing meaning (145-161); Renate Seebauer: Aspekte kommunikativen Verhal- tens und das "Bild von Europa" bei internationalen Studentinnen in ERASMUS-Intensiv- programmen (162-180).

[655-L] Settelmeyer, Anke; Hörsch, Karola; Dorau, Ralf: Interkulturelle Kompetenzen von Fachkräften mit Migrationshintergrund: Einsatz und Wahrnehmung, in: Berufsbildung : Zeitschrift für Praxis und Theorie in Betrieb und Schule, Jg. 60/2006, H. 3, S. 14-17 (Standort: USB Köln(38)-MXG00347; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Berufsbildung wurde die interkulturelle Kompetenz von Fachkräften mit Migrationshintergrund basierend auf Inter- views mit Fachkräften und ihren Vorgesetzten untersucht. Interkulturelle Kompetenzen in Form von Sprachkenntnissen und kulturspezifisches Wissen werden dabei als Zusatzqualifi- kationen verstanden, die vorhandenes Fachwissen ergänzen. Bei den untersuchten Berufs- gruppen handelt es sich um solche, bei denen in hohem Maße Kontakte zwischen Kunden und Kundinnen und Fachkräften stattfinden können, nationale bzw. internationale Einsatzmög- lichkeiten der interkulturellen Kompetenzen potenziell vorhanden sind und die häufig von Personen mit Migrationshintergrund erlernt werden (Arzthelferin, Einzelhandels-, Spedi- 360 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

tions-, Groß- und Außenhandelskaufmann). Aufgrund der Auswertung der Interviews wird dargelegt, welche der Kompetenzen Fachkräfte im Berufsalltag einsetzen. Dem wird gegen- übergestellt, welche dieser Kompetenzen sie bzw. ihre Vorgesetzten wahrnehmen, wenn sie ausdrücklich darauf angesprochen werden. Fazit: Fachkräfte mit Migrationshintergrund set- zen zum Nutzen ihrer Betriebe interkulturelle Kompetenzen in verschiedenen Berufen auf vielfältige Art und Weise ein. Die Wahrnehmung dieses Potenzials sollte jedoch sowohl bei den Angestellten als auch ihren Vorgesetzten verbessert und gefördert werden, um diese zu- sätzlichen Kenntnisse und Fähigkeiten und deren Entwicklung zu unterstützen. (IAB)

[656-F] Sommer, Denise, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Interpersonale Kommunikation über Fernsehnachrichten

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-9-44938, e-mail: [email protected])

[657-L] Strauß, Katharina: Masken, Lügen, Demaskierung - zur Ethnographie des Alltags, (Socialia : Studienreihe Sozio- logische Forschungsergebnisse, Bd. 74), Hamburg: Kovac 2005, 325 S., ISBN: 3-8300-2241-7 (Standort: UB Trier(385)-sn47892)

INHALT: "Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage: Was geht in lügenbehafteten Alltagsinter- aktionen eigentlich genau vor? Dementsprechend wird aus einer ethnographischen Perspekti- ve beleuchtet, wie Akteure Lügensituationen im Alltag verhandeln. Es lassen sich vier typi- sche Lügeninteraktionsverläufe herauskristallisieren, die sich zwischen Stabilisierungs- und Destabilisierungstendenzen bewegen. So zeigt sich einerseits, dass Lügeninteraktionen eine erhöhte Anfälligkeit für Störungen aufweisen. Auf der anderen Seite kann gezeigt werden, wie routiniert Akteure mit welchen Mitteln in diesen Situationen agieren." (Autorenreferat)

[658-F] Tofan, Alina (Bearbeitung); Bochmann, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Mehrsprachigkeit in der Wirtschaft. Wahrnehmungen und Bewertungen

INHALT: Im Jahre 1989 wurde "Moldauisch" - in lateinischer statt in bisher kyrillischer Schreibweise - zur offiziellen Sprache der Republik Moldova erklärt. Rumänisch ist - als ein- zige offizielle Sprache des Landes - die Sprache der Regierungsgeschäfte, der Gerichtsver- handlungen, der Wissenschaft, Bildung und des Parlaments geworden. Für die russische Sprache verlief die Entwicklung regressiv, eine Ausnahme war und ist der Bereich der Wirt- schaft und Dienstleistungen. Die Untersuchung sprachlicher Beziehungen in diesem Bereich und die Analyse der Wahrnehmung und Bewertung der Sprache(n) von Verkäufern und Kleinhändlern soll zum Verständnis der Motive des kulturell-sprachlichen Verhaltens der Rumänischsprachigen und Russischsprachigen sowie der Gründe für Sprachkonflikte, Ab- grenzung gegenüber Sprechern anderer Sprachen in mehrsprachigen Situationen führen. Da- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 361 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

mit werden auch die Folgen der Marginalisierung, Entwertung kultureller Praktiken, Unsi- cherheit und Unterdrückung und die davon resultierenden Formen der Sprachpraxis deutlich. ZEITRAUM: 1990er Jahre GEOGRAPHISCHER RAUM: Republik Moldova METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Keilbach, Martina (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected]); Löhr, Isabella (Tel. 0341-9730286, e-mail: [email protected])

[659-F] Tschoertner, Anke, Dipl.rer.com.; Jers, Cornelia, Dipl.rer.com. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Finanz-Meinungsführer

INHALT: Untersuchung der personellen, sozialen und Einstellungsmerkmale der Meinungsfüh- rer, Mediennutzung und interpersonale Kommunikation im sozialen Netzwerk. Ergebnisse: Meinungsführer im Finanzbereich sind eine Top-Elite, die in den gehobenen Milieus agiert, bevorzugt Printmedien aus dem Wirtschaftsbereich liest, das Internet nutzt und Berater auf- sucht. Meinungsführer geben anderen Rat in ihrem sozialen Netzwerk. ZEITRAUM: 2004- 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Design kombiniert im Rahmen einer repräsentativen Umfrage Meinungsführer- skala und ego-zentrierte Netzwerke. Dazu Online-Erhebungen der Mediennutzung und der Einstellungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Be- fragung, face to face (Stichprobe: 10.000 -realisiert-; Interviews; Auswahlverfahren: Zufall, Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schenk, Michael: Finanz-Meinungsführer. Verlagsreihe Fach & Wissen, Bd. 13. Spiegel-Verl. 2006.+++Schenk, Michael; Tschoertner, Anke; Jers, Cornelia: Die informellen Finanz-Ratgeber: das Profil der Meinungsführer im Bereich Finanzdienstleis- tungen und ihr Einflusspotenzial. in: Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung, Bd. 3, 2006, S. 265-287. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: Der Spiegel FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung (70593 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-459-2653, e-mail: [email protected])

[660-F] Watzlawik, Sonja (Bearbeitung); Neuland, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Jugend- und Sprachbiografien im Wandel der Zeit. Sprachliche, jugendkulturelle und medi- ale Rekonstruktionen und Reflexionen sowie didaktische Konsequenzen

INHALT: Seit der Nachkriegszeit stehen Jugendkulturen, ihre Musik und ihre Sprache immer wieder im Interesse und in der Kritik der Öffentlichkeit. Um zu einem angemessenen Ver- ständnis des Phänomens "Jugendsprache" zu gelangen, ist es wichtig, die Sprach- und Le- 362 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

bensstile Jugendlicher in Abhängigkeit voneinander bzw. die Verbindung zueinander zu be- trachten. Denn ebenso vielfältig wie die verschiedenen Jugendszenen so ambivalent sind auch die Sprachstile der Jugendlichen. In diesem Forschungsvorhaben soll u.a. der Frage nachge- gangen werden, welchen Einfluss Jugendszenen - und die dafür relevanten Medien - auf den Sprachgebrauch Jugendlicher haben. Ein weiteres Ziel dieses Projekts liegt in der sprachge- schichtlichen Erfassung des Zusammenhangs zwischen jugendlichen Sprachstilen und sub- kultureller Stilbildung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Watzlawik, Sonja; Schubert, Daniel: Sprachwandelwirkung ju- gendsprachlicher Anglizismen. in: Deutschunterricht, 2004, 3, S. 29-33.+++Sprechen Rapper anders als Raver? Jugendliche Sprachstile in Musikszenen. in: Der Deutschunterricht, 2001, 3, S. 78-84. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Promotionsför- derung der Univ. Wuppertal INSTITUTION: Universität Mainz, FB 05 Philosophie und Philologie, Institut für Sonderpäda- gogik Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik (Hegelstr. 59, 55099 Mainz) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0202-439-2147, Fax: 0202-439-3747, e-mail: [email protected])

[661-F] Weiß, Bernd, M.A. (Bearbeitung); Wagner, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Paarkonflikte, Kommunikation und die Stabilität von Partnerschaften (Teilprojekt im Rah- men des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung")

INHALT: Das allgemeine Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die Stabilität von nicht- ehelichen und ehelichen Partnerschaften zu erklären. Dabei soll ein Schwerpunkt auf die Un- tersuchung der Paarkonflikte, des Konfliktverhaltens und der Kommunikation der Partner ge- legt werden. Bislang wurden in der soziologischen Forschung zur Stabilität von Partnerschaf- ten diese Faktoren noch kaum untersucht, obwohl eine Reihe neuerer sozialpsychologischer Studien gezeigt haben, dass sie eng mit der Qualität und Stabilität von Beziehungen zusam- menhängen. Der Schwerpunkt des hier beantragten Begleitprojekts liegt erstens auf der Ent- wicklung und Begründung spezifischer Hypothesen zur Beziehung zwischen den sozialen Rahmenbedingungen von Partnerschaften, der Entstehung von Konflikten und ihrer Bewälti- gung sowie der Qualität und Stabilität der Partnerschaften. Zweitens ist in einer Methoden- studie zur Vorbereitung einer prospektiven Längsschnittstudie die Teilnahmebereitschaft der Paare und die Validität und Reliabilität verschiedener Instrumente zu überprüfen. Hierzu ge- hören Instrumente zur Erfassung der Partnerschaftsqualität, der Intensität und Art von Paar- konflikten sowie der Intensität und Art der Paarkommunikation. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, telefonisch (Stichprobe: 586; Personen. Stichprobe: 228; Paare; Auswahlverfahren: Zu- fall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wagner, Michael; Weiß, Bernd: Paarkonflikte, Kommunikation und die Stabilität von Partnerschaften. 2. Workshop des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 "Beziehungs- und Familienentwicklung" am 7. und 8. Oktober in München. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, For- schungsinstitut für Soziologie (Greinstr. 2, 50939 Köln) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 363 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

KONTAKT: Weiß, Bernd (Tel. 0221-470-4234, Fax: 0221-470-5180, e-mail: [email protected])

[662-L] Willems, Herbert; Pranz, Sebastian: Dramatischer Subjektivismus und Theatralisierung der Selbstthematisierung, in: Karl- Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3532-3544, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: Die Autoren reflektieren bestimmte qualitative Differenzierungen und Verschiebungen, welche sich dann zeigen, wenn Schlüsselkontexte der Selbstthematisierung miteinander ver- glichen werden, z.B. die religiöse Beichte, die Psychotherapien von der klassischen Psycho- analyse bis zu den neueren Gruppentherapien sowie die Massenmedien und das Internet. Die- se sozialen und kulturellen Gebilde folgen einer Entwicklungslogik von Institutionen in postmodernen Gesellschaften, die sich mit dem Begriff der Theatralisierung umschreiben lässt. Mit dieser Entwicklungslogik korrespondiert ein Subjektivismus, der sich - so die These der Autoren - in Abhängigkeit von der Evolution medialer Kommunikationsformen als ein "dramatischer Subjektivismus" äußert. Die Autoren verdeutlichen dies am Beispiel des Inter- net bzw. des Internet-Chats als neuestem Kontext der Selbstthematisierung und Selbsttheatra- lisierung. Als Ausgangspunkt ihrer theoretischen Überlegungen wählen sie den modernen "Urkontext" der Selbstthematisierung: die Psychoanalyse. Sie möchten vor allem zeigen, dass die Selbstthematisierung und Selbstauslegung im kontextarmen Medium synchroner Text- kommunikation medienspezifischen Strukturbedingungen unterworfen sind, denen gattungs- spezifische Probleme und Problemlösungen in der Postmoderne entsprechen, die aber gleich- zeitig auch Spielräume entstehen lassen, welche inszenatorisch genutzt werden können. (I- CI2)

[663-L] Witte, Erich H.: Interpersonale Kommunikation, Beziehungen und Gruppen-Kollaboration, (Hamburger For- schungsberichte zur Sozialpsychologie (HAFOS), Nr. 66), Hamburg 2006, 56 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-hamburg.de/fachbereiche-einrichtungen/fb16/absozpsy/HAFOS-66.pdf)

INHALT: "Es wird ein allgemeines Modell der Kernelemente und -relationen von Kommunikati- on entwickelt. Auf dem Hintergrund dieses Modells wird die dyadische Kommunikation bei Freundschaften und in der Paarbeziehung betrachtet. Als nächstes werden ausgehend von ei- nem Sender seine Selbstdarstellungsstrategien bei anderen Personen näher betrachtet. Schließlich wird die Interaktion und Kommunikation in kleinen Gruppen thematisiert. Dabei werden die Prozesse der Strukturbildung, der Anpassung, der Problemlösequalität, der Ver- änderung durch Moderationstechniken und der medialen Kommunikation beschrieben. Zum Abschluss wird auf die praktische Bedeutung der Ergebnisse für unseren Alltag hingewie- sen." (Autorenreferat)

364 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2007/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[664-L] Woratschek, Herbert; Horbel, Chris: Are recommendations of venturers valuable?: a study of word-of-mouth communication behavior of variety-seeking tourists and oinion leaders, (Wirtschaftswissenschaftliche Diskus- sionspapiere / Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, 02-06), Bayreuth 2005, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://www.fiwi.uni-bayreuth.de/Workingpapers/ WP_02-06.pdf)

INHALT: "Word-of-mouth communication is generally seen as particularly influential in con- sumer decision making. Most research is focused on the following questions. Do people give recommendations? How many people give recommendations? How often do they give rec- ommendations? However, service providers need to know whose recommendations are more valuable for them. These people must be identified and encouraged to word-of-mouth com- munication. Therefore it is necessary to segment customers according to their influence on others. Recommendations of opinion leaders are assumed to be particularly influential. The results of our empirical study indicate that venturers are often opinion leaders at the same time." (author's abstract)

Register 365

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 367

Personenregister

A Becker, Bettina-Maria 606 Aargaard, Charlotte 355 Becker, Ralf 6 Abdullah, Ain Nadzimah 136 Becker, Susanne 56 Abel, Thomas 289 Becker, Thomas G. 336 Acar, Meral 599 Beisch, Natalie 212 Achinger, Eva Anna 522 Benesch, Christine 213, 290 Ackermann, Timm 486 Bente, Gary 192 Adam, Silke 386 Bentele, Günter 351 Adolf, Marian 1 Bentivegna, Sara 389 Agel, Fabian 367 Bergmann, Jörg R. 4 Ahrens, Sophie 461 Berkel, Barbara 128, 386 Altmeppen, Klaus-Dieter 333 Bernard, Birgit 54 Ammon, Ulrich 600 Bernart, Yvonne 284 Amschler, Harald 523, 534, 535 Bernet, Marcel 337 Anfang, Günther 555, 556 Bertelsen, Anja 129 Anker, Heinrich 209 Bertschi, Stefan 293 Arendt, Kathleen 282 Bettina Hurrelmann 214 Arnold, Hans-Henning 491 Beuter, Isabel 99 Arnsfeld, Andreas 387 Beyrl, Maria 390 Aslan, Sema 601 Bidlo, Oliver 7, 8 Atrmouh, Nadia 124 Bieber, Christoph 391, 392 Audehm, Kathrin 557, 602 Bieger, Eckhard 70 Aussenac, Marianne 603 Billes-Gerhart, Elke 284 Averbeck, Stefanie 2, 3 Binswanger, Stefanie 393 Ayaß, Ruth 4 Birkenstock, Arne 150 Birkner, Karin 607 B Bisang, Walter 608 Baader, Meike Sophia 46, 125 Blamberger, Günter 48 Baecker, Dirk 5 Blank, Stefan 9 Balaban, Cristian 124 Bläsi, Burkhard 338 Balzer, Axel 388 Bleicher, Joan Kristin 71, 100 Banaji, Shakuntala 210 Blink, Pieter van den 365 Banse, Gerhard 97 Blöbaum, Bernd 339 Baradaranossadat, Anka 604 Blum, Rolf 552, 553 Baringhorst, Sigrid 305 Bochmann, Klaus 626, 647, 658 Bartsch, Anne 283 Bock, Michael 524, 525 Bartz, Christina 211 Böcking, Saskia 558 Bauer, Christoph 462 Bodeck, Sabine 544 Bauer, Thomas A. 334 Bohrmann, Hans 55 Baum, Achim 69, 335 Bolenius, Anina 540 Baumann, Klaus-Dieter 603, 605, 611 Böning, Holger 66 Bäumer-Schleinkofer, Änne 47 Boom, Henk van den 365 Bayraktar, Seyhan 126 Bosse, Ingo 130 Beck, Daniel 127, 506, 584 Bosshart, Louis 127, 506, 584 Beck, Klaus 98, 172, 490 Bott-Bodenhausen, Karin 131 368 Personenregister

Bouras, Khatima 609 Daniel, Ute 342 Boysen, Mathias 141 Darbellay, Karine 135 Boyson, Aaron R. 321 Daschmann, Gregor 13 Bracher, Nadine 552 Dautwitz, Jörg 466 Brändle, Andreas 280 David, Maya Khemlani 136 Bratic, Vladimir 285 Davidson, Roei 467 Brauneck, Anja 515 Debatin, Bernhard 343 Brettschneider, Frank 286 Demmler, Kathrin 555 Breuer, Thomas 394 Detering, Stephanie 219 Breunig, Christian 101 Deursen, Alexander van 265 Brinkmann, Thomas 463 Dewenter, Ralf 468 Bromme, Rainer 606, 653 Dibbelt, Susanne 648 Brosius, Hans-Bernd 287, 464 Dichanz, Horst 92 Brücher, Heide 393 Diemand, Christine 523 Brück, Julia 249 Diesbach, Martin 492 Brüggemann, Michael 175 Dietmar, Christine 220 Brunmeier, Viktoria 395 Dimitriou, Minas 137, 183, 204, 344 Bruns, Thomas 132 Dirks, Una 345 Bucher, Hans-Jürgen 215 Dittmann, Jörg 575 Buchloh, Stephan 465 Dnzoutchep Nguewo, Baudelaire Didier Bühler-Iliever, Evelina 216 614 Bulbulia, Firdoze 217 Doll, Martin 526 Burhanudeen, Hafriza 136 Dollase, Rainer 576 Burkart, Günter 585 Donges, Patrick 417 Burkart, Roland 340 Dorau, Ralf 655 Burkatzki, Eckhard 288 Dörre, Alexei 603 Burkhardt, Steffen 341 Dorril, Stephen 355 Burmester, Andrea 397 Dotzler, Bernhard J. 102 Burow, Olaf-Axel 615 Dresner, Eli 11 Busch, Dominic 610 Ducommun, Michel 289 Büttner, Christian 133 Dudzik, Dominika 231 Duetz, Margreet 289 C Caudera, Michael 486 E Cavagnoli, Stefanie 611 Ebert, Simon 50 Ceylan, Necmiye 601 Ebertz, Michael N. 588 Chaban, Natalia 134 Ehmer, Susanne 615 Chang, Hui-tang 396 Ehrenberg, Maria 273 Chiswick, Barry R. 218 Eichenberg, Ariane 138 Cindark, Ibrahim 601 Eichler, Antje 51 Cölfen, Hermann 612 Eijn, Dick van 365 Corsten, Michael 586 Eikmann, Julia 103 Covan, Milos 613 Eilders, Christiane 397 Criegern, Christian von 265 Eimeren, Birgit van 72, 221 Cuntz, Michael 587 Einemann, Edgar 104 Elbing, Sabine 398 D Elitz, Ernst 469 Dahinden, Urs 10 Elkjaer, Jakob 129 Dammann, Clas 49 Ellert, Guido 527 Personenregister 369

Engel, Bernhard 212 Gebel, Christa 561 Ennemoser, Marco 222 Gebhardt, Hans 543 Epping-Jäger, Cornelia 211 Geese, Stefan 226, 291 Esch, Franz-Rudolph 549 Geffken, Michael 106 Esser, Hartmut 616, 617 Gehrau, Volker 13, 43 Ettinger, Patrik 139 Geilich, Marvin 388 Genov, Nikolai 292 F Gerhard, Heinz 226, 227 Faas, Thorsten 399, 400, 401, 577 Gerhards, Jürgen 144, 184, 362 Farfán, Juana 539 Gerhards, Maria 74, 228 Fehl, Caroline 140 Gerndt, Helge 589 Feierabend, Sabine 223, 224 Geser, Hans 107 Feindt, Peter H. 141, 142 Gibbons, Matthew 134 Feldhaus, Michael 105 Gilles, David 231 Feuerstein, Sylvia 263 Gimmler, Roland 562 Filzmaier, Peter 402, 403 Giovanelli, Iris 75 Fisch, Martin 225 Gleich, Uli 229, 230, 530 Fischer, Oliver 192 Glotz, Peter 293 Fischer, Ulrich 73 Godemann, Jasmin 596 Fisherkeller, JoEllen 143 Gollwitzer, Mario 322 Fishman, Joshua A. 643 Gomez Izquierdo, Siracusa 524 Flechsig, Norbert 494 Gonser, Nicole 270 Fleischer, Christian 648 Gottberg, Joachim von 133, 384 Fleischer, Robert 603 Gotthelf, Gabriela 619 Fleischhauer, Anne 559 Gottschalk, Jan B. 472 Fleischmann, Katharina 528 Gottschligg, Peter 620 Franz, Peter 476 Götz, Maya 145, 146 Frees, Beate 72, 221 Götz, Timo 367 Freiburghaus, Dieter 506 Gounalakis, Georgios 495 Fretwurst, Benjamin 13 Graf-Szczuka, Karola 366 Freud, Zelda 143 Grau, Christoph 473 Freund, Christina 367 Graumann, Sabine 474 Frey, Bruno S. 213, 290, 346 Greitemann, Bernhard 648 Frey-Vor, Gerlinde 271 Grimm, Jürgen 294, 347 Friederichs, Thomas 470 Grimm, Petra 147 Friedrich, Klaus-Peter 52 Grittmann, Elke 348 Frieser, Dirk 540 Groß, Melanie 108 Fromme, Johannes 545 Großmann, Heike 404 Fuchs, Christian 529 Grzega, Joachim 621 Fuge, Janina 53 Gscheidle, Christoph 225 Fulda, Daniel 138 Günnel, Waltraud 567 Funiok, Rüdiger 522 Gür, Gürsel 148 Fuß, Tanja 618 Guter, Stephanie 295

G H Gächter, Ernst K. 578 Haas, Marcus 76, 77 Gallus, Alexander 579 Haase, Ansgar 186 Gapski, Harald 560 Hackett, Robert A. 349 Gawronska, Kamila 124 Hagen, Lutz M. 149 370 Personenregister

Hagenah, Jörg 231, 232, 233 Hofmann, Wilhelm 410 Haibl, Michaela 589 Hohlfeld, Ralf 411 Haifez, Kai 405 Holland, Martin 580 Haimerl, Helmut 590 Holt, Marc 124 Haller, Michael 78, 350, 351 Holtz-Bacha, Christina 412, 413, 475, 591 Halm, Dirk 296 Holzamer, Karl 54 Hamelink, Cees J. 109 Holznagel, Bernd 499 Hamm, Marion 234 Hopf, Christel 312 Hanitzsch, Thomas 353 Hopf, Wulf 640 Hannover, Irmela 150 Hoppe, Albrecht 55 Hartman, Tilo 304 Hoppmann, Talke Klara 414, 531 Hartmann, Eddie 622 Horbel, Chris 664 Hartmann, Maren 242 Hornych, Christoph 476 Hasebrink, Uwe 152, 235, 236, 298, 348, Hörsch, Karola 655 357, 380, 472, 489, 531, 593 Hosp, Gerald 477 Hasenberg, Peter 297 Huber, Helga 563 Hass, Berthold H. 470 Huber, Nathalie 243 Hassemer, Gregor 366 Hujer, Michèle 540 Hastall, Matthias R. 249 Hurrelmann, Bettina 56 Hauck, Werner 623 Hurth, Elisabeth 153 Hausendorf, Heiko 624 Hüser, Gisela 57 Heckmann, Jörn 518 Husmann-Driessen, Jens 415 Heffler, Michael 532 Heid, Veronika 496 I Heilmann, Christa 14 Ibahrine, Mohammed 416 Hein, Dörte 151 Ibriszimow, Dymitr 620 Heinze, Matthias 497 Ihm, Karen 564 Heiss, Gernot 79 Iosifidis, Petros 111 Heller, Mária 15 Ivkovac, Aleksandar 80 Helmolt, Katharina von 625 Henrichwark, Claudia 237 J Hense, Andrea 634 Jäckel, Michael 244 Hepach, Stefan 498 Jäger, Thomas 154 Hepp, Andreas 16, 17 Jakubowicz, Karol 81 Hergenröder, Sabine 186 Japp, Debra K. 592 Hermeking, Marc 238 Japp, Phyllis M. 592 Hermes, Joke 239 Jarolimek, Stefan 352 Herrmann, Dorit 626 Jarren, Otfried 409, 417 Herrmann, Theo 627 Jerkovic, Tomas 418 Herzog, Anja 152, 298, 531 Jerrentrup, Tabea 300 Hess, Thomas 461, 473 Jers, Cornelia 659 Hills, Jill 406 Jöckel, Sven 265 Hoecker, Beate 407 John, Martin 155 Hofer, Lutz 408 Jones, Bradford S. 580 Hoffmann, Dagmar 240, 299 Jörke, Dirk 18 Hoffmann, Jella 241 Jucks, Regina 606 Hoffmann, Jochen 409 Junghanns, Kathrin 353 Höflich, Joachim R. 220, 242 Just, Dominik 164 Hofmann, Jeanette 110 Personenregister 371

K Konschak, Susanne 603 Kallmeyer, Werner 601 Kopatsch, Karina 620 Kämmerer, Manuela 288 Korupp, Sylvia E. 250, 251, 252 Kammerl, Rudolf 245 Koschel, Friederike 160 Kamps, Klaus 419 Kotthoff, Helga 631, 632 Karmasin, Matthias 402, 420 Kozeluh, Ulrike 457 Kaschuba, Gerrit 246, 563 Kraemer, Monika 645 Katheder, Doris 156 Krahé, Barbara 306 Kaufmann, Elke 628 Krämer, Nicole 192 Kaumanns, Ralf 82, 112 Kramp, Leif 58 Kautt, York 206 Kräupl, Günther 581 Keazor, Henry 83 Krause, Birgit 13 Keel, Guido 337 Krause, Christina 640 Keim, Inken 601 Krause, Skadi 161 Kempf, Wilhelm 19, 301, 302 Krausnick, Daniel 501 Keppler, Angela 303 Kräuter, Mandy 253 Kertscher, Brigitte 84 Krethlow, Carl Alexander 162 Khattab, Umi 421 Krimphove, Dieter 633 Kiepas, Andrzej 113 Krings, Bettina-Johanna 254 Kim, You-Ri 629 Krischke-Ramaswamy, Mohini 593 Kingler, Walter 74 Kristen, Astrid 307 Kinnebrock, Susanne 39 Krotz, Friedrich 16, 22, 85 Kircher, Georg F. 220 Kruck, Peter 308 Kirchgäßner, Bettina 525 Krüger, Susanne 566 Kirste, Katja 147 Kruk, Marijn 365 Kissau, Kathrin 267 Kubis, Sebastian 502 Kitz, Volker 500 Kuhlmann, Christoph 281 Kladzinski, Magdalena 133 Kunczik, Michael 309 Klages, Johanna 422 Künemund, Harald 250 Kleedörfer, Daniela 219 Kusche, Isabel 425 Kleimann, Matthias 315 Kutsch, Arnulf 59, 646 Kleinen-von Königslöw, Katharina 175 Kutz, Magnus-Sebastian 533 Kleiner, Marcus S. 20 Kleinschmit, Daniela 141, 142 L Klepp, Cornelia 402 Lammers, Christoph 634 Klietsch, Kathrin 327 Lammers, Jan 40 Klimmt, Christoph 247, 304, 322 Lampert, Claudia 310 Klingler, Walter 248 Lange, Andreas 255, 570 Knaack, Peter 630 Langenbucher, Wolfgang R. 69 Kneip, Veronika 305 Langhoff, Helge 491, 503 Knieper, Thomas 157, 423 Lauffer, Jürgen 565 Knieper, Tom 158 Lauren, Christer 605 Knobloch-Westerwick, Silvia 249 Leeuwen-Turnovcová, Jirina van 86 Knorr, Antje 159 Leggewie, Claus 23 Kobayashi, Reiko 645 Lehmkuhl, Markus 635 Koch, Andreas 21 Leif, Thomas 546 Koch, Kai-Christian 576 Leitgeb, Stephan 504 Koch-Baumgarten, Sigrid 424 Lemish, Dafna 163 Kommer, Sven 574 Lengauer, Günther 354 372 Personenregister

Lenz, Doreen 566 Maurer, Andreas 165 Lenz, Thomas 256 Maurer, Marcus 166, 432 Lesser, Katja 484 Maurice, Antoine 135 Leyendecker, Hans 355 Mayer, Kurt 311 Liakova, Marina 296 McGoldrick, Annabel 359 Liebert, Wolf-Andreas 594 McMillin, Divya C. 259 Lietz, Thomas 59 Mecke, Bettina-Dorothee 167 Limbach, Jutta 426 Meinhardt-Remy, Christine 312 Lindenberger, Thomas 60 Meister, Mark 592 Link, Daniel 114 Melischek, Gabriele 93 Lins-Sonderegger, Carine 523, 534, 535, Mende, Annette 228, 260 536 Menhard, Edigna 87 Lisowski, Rainer 537 Merz, Manuel 433 Lissel, Anna 356 Mesch, Gustavo S. 637 Liubov, Gordienko 427 Meulemann, Heiner 231, 232 Löblich, Maria 24 Meyen, Michael 24, 243, 261 Locke, Chris 293 Meyer, Erik 23 Löffler, Monika 567 Meyer, Thomas 434 Logemann, Niels 105 Michelsen, Gerd 596 Lorbach, Ingrid 350 Mikos, Lothar 90, 168, 313 Lücke, Stefanie 357 Milde, Jutta 169 Ludes, Peter 155 Miller, Arno 88 Ludwig, Heike 581 Miller, Paul W. 218 Lüsebrink, Hans-Jürgen 636 Misoch, Sabina 170 Möbus, Pamela 532 M Mocigemba, Dennis 115 Magnolo, Stefano 118 Mock, Thomas 25 Mai, Lothar 257 Mohe, Michael 638 Maier, Jürgen 400, 428 Moores, Shaun 16 Maier, Maja S. 574 Mößle, Thomas 315 Maier, Michaela 429 Mükke, Lutz 360 Maier, Rudi 538 Müller, Dieter K. 248 Malik, Maja 381 Müller, Kurt 435 Mangold, Roland 283 Müller, Marion G. 157, 174, 423 Mann, Florian 473 Müller, Matthias 171 Mann, Karin 595 Münger, Tamara 506 Marci-Boehncke, Gudrun 164 Münkel, Daniela 61 Marcinkowski, Frank 582 Mytton, Graham 89 Markfort, Carsten 505 Marrone, Mirco 534, 535 N Marsden, Nicola 258 Nagenborg, Michael 262 Marth, Dörte 358 Nawratil, Ute 172 Martinez, Immaculada José 539 Neff-van Aertselaer, JoAnne 643 Marxen, Laura 138 Neidhardt, Friedhelm 316 Massing, Peter 430 Neinert, Florian 474 Mattenklott, Axel 540 Neubauer, Gunter 208 Matthes, Jörg 541, 542 Neuberger, Christoph 361 Mattissek, Annika 543 Neuland, Eva 604, 613, 629, 639, 651, 660 Matzker, Reiner 431 Neumann, Veit Konrad André 62 Personenregister 373

Neumann-Braun, Klaus 90 Popp, Jutta 236 Neuß, Norbert 568 Pöttker, Horst 63, 69 Neuwöhner, Ulrich 260 Pozzi, Pamela 523, 536 Nickel, Barbara 479 Pranz, Sebastian 662 Nickel-Bacon, Irmgard 56 Preger, Sven 365 Nieding, Gerhild 544 Preyer, Gerhard 27 Nieland, Jörg-Uwe 419 Priddat, Birger P. 642 Niesyto, Horst 317 Prieto, Maria Dolores 539 Niezel, Peggy 327 Pühringer, Karin 28, 541 Nitsche, Barbara 587 Puleri, Cristiana 231 Nobis, Tina 583 Pütz, Martin 643 Nollmann, Gerd 26 Nonhoff, Martin 436 Q Nordmann, Marianne 605 Quandt, Thorsten 464 Nosper, Andreas 304 Quilling, Eike 92 Notarp, Ulrike 437 Qvortrup, Lars 29 Nuernbergk, Christian 173, 361 Nussbaumer, Markus 623 R Nußberger, Angelika 507 Raabe, Franziska 509 Rademacher, Lars 439 O Rafat, Shamim 388 Oberreuter, Heinrich 38 Rager, Günther 366 Oehmichen, Ekkehardt 263, 264 Raible, Wolfgang 64 Offerhaus, Anke 362 Rathgeb, Thomas 223 Ohler, Peter 544 Rattine-Flaherty, Elizabeth 598 Orth, Ernst Wolfgang 6 Rauhut, Stefan 59 Otto, Isabell 211, 318, 587 Rauscher, Barbara 461 Özcan, Ayse Esra 174 Rebensburg, Klaus 116 Rehbein, Florian 315 P Reichertz, Jo 178 Pallaver, Günther 91 Reinecke, Siegfried 431 Paul, Gerhard 363 Reinemann, Carsten 166 Peleg, Samuel 364 Reinemann, Susanne 510 Perlot, Flooh 390 Reinsch, Christiane 222 Peters, Bernhard 175 Renckstorf, Karsten 40 Peters, Oscar 265 Renger, Rudi 344 Petersen, Thomas 319 Renn, Joachim 644 Petko, Dominik 640 Retzlaff, Steffi 179 Petzold, Janina 266 Rez, Helmut 645 Petzold, Matthias 219 Rhein, Stefan 433 Pfeiffer, Christian 315 Richter, Nicole 86 Pfeiffer, Joachim 571 Rickes, Matthias 265 Pfeiffer, Thomas 438 Riegler, Thomas 65 Pfundtner, Raimund 92 Riehm, Ulrich 254 Pierrot, Olivier 641 Rimscha, Björn von 541 Pietiläinen, Jukka 176 Rinke, Eike M. 367 Pitum, Sandra 320, 506 Rischke, Melanie 361 Plontz, Aude 177 Ritterfeld, Ute 558 Pooth, Stefan 508 Robert, Rüdiger 267 374 Personenregister

Robertson-von Trotha, Caroline Y. 268 Schiltz, Michael 118 Röhner, Charlotte 237, 599 Schlachter, Michael 367 Rohner, Dominik 346 Schlote, Elke 325 Röll, Franz 569 Schlote, Isabel 220 Röllecke, Renate 565 Schmid, Hannah 186, 304 Roman, Anthony G. 117 Schmid, Hans-Jörg 620 Ronge, Volker 202 Schmid, Ulrich 33 Roose, Jochen 180 Schmidt, Carmen 507 Röper, Horst 480, 481 Schmidt, Jan 119, 120 Rörig, Horst 30 Schmidt, Siegfried J. 326 Rosean, Sarah F. 321 Schmitt-Beck, Rüdiger 399 Rosenfeld, Martin 476 Schmitz, H. Walter 652 Ross, Susan Dente 368 Schneider, Beate 270 Rössel, Jörg 269 Schneider, Irmela 211, 318 Rössler, Patrick 282, 328 Schneider, Nadja-Christina 188 Rothmund, Tobias 322 Schneider, Wolfgang 222 Ruckenstuhl, Doris 181 Schnettler, Bernt 34 Rühl, Manfred 31 Schober, Wolfgang 370 Ruhrmann, Georg 169, 182, 327, 656 Schockenhoff, Eberhard 597 Russler, Steffen 545 Scholdan, Bettina 189 Ryu, Jee-Tai 440 Scholl, Armin 381 Scholz, Christian 483 S Scholz, Stefan 443 Sahli, Adil Mahguob 646 Schön, Susanne 190 Sandberger, Georg 511 Schorb, Bernd 255 Sander, Ekkehard 570 Schrage, Dominik 191 Sarcinelli, Ulrich 441 Schramm, Holger 43 Sarov, Alexandra 647 Schreiner, Patrick 649 Sasse, Hans-Jürgen 631 Schröder, Arne 444 Sattlecker, Gerold 137, 183, 204, 344 Schröder, Hartmut 80 Sattler, Hauke 512 Schröer, Norbert 650 Sauer, Juliane 506 Schröfel, Ariane 121 Schade, Sigrid 32 Schröter, Christian 264 Schaefer, Christoph Daniel 323 Schubert, Daniel 651 Schäfer, Mike Steffen 144, 184 Schulte, Olaf A. 652 Schafmeister, Guido 482 Schulte-Löbbert, Petra 653 Schaidhammer-Placke, Monika 648 Schulz, Günther 50 Scheer, Uta 185 Schulze, Gernot 514 Schemann, Jasmin 408 Schumacher, Gerlinde 271 Schemer, Christian 541, 542 Schumacher, Peter 215 Schenk, Michael 659 Schumacher, Renate 54 Scherer, Helmut 186, 270 Schupp, Jürgen 250 Scheuer, Andreas 442 Schütte, Wilfried 612 Scheufele, Bertram 324 Schwartz, Michael 476 Scheurer, Alexander 513 Schwarz, Mathias 515, 516 Schicha, Christian 69 Schweiger, Wolfgang 272 Schierl, Thomas 187 Schwenk, Johanna 371 Schiffer, Kathrin 222 Sebald, Gerd 35 Schilling, Horst 369 Seebauer, Renate 654 Personenregister 375

Seeliger, Viola 525 Sturm, Jan-Egbert 329 Seethaler, Josef 93 Stutzer, Alois 213, 290 Seibel, Wolfgang 126 Suckfüll, Monika 273 Seidel, Maximilian 445 Süper, Stephanie 366 Seifert, Markus 446, 447 Süss, Daniel 330 Sells, Nora 294 Sutter, Tilmann 37, 275 Senokozlieva, Maria 192 Settelmeyer, Anke 655 T Seufert, Wolfgang 94, 273, 484, 490 Talmud Ilan 637 Sieber, Andrea 253 Tangemann, Jens 456 Sieber, Irmgard 448 Tatzl, Gabriele 374 Sieber, Thomas 32 Täuber, Ulrike 367 Siegenheim, Veit 112 Teegen, Ingo 258 Siegenheim, Veit A. 82 Tenscher, Jens 429, 547 Siegert, Gabriele 517, 541 Tettey, Wisdom J. 450 Sifft, Stefanie 175 Theißen, Natalia 519 Singhal, Arvind 598 Thiele, Matthias 197 Sirim, Emran 601 Tholen, Georg Christoph 32 Six, Ulrike 562 Thomas, Pradip 451 Smith, Stacy L. 321 Thomas, Tanja 198, 199 Sommer, Denise 327, 656 Tiele, Annekaryn 186 Sousa, Helena 372 Tillack, Hans-Martin 375 Spada, Hans 653 Tillmann, Angela 573 Spaniol, Marc 587 Tillmanns, Lutz 376 Speth, Rudolf 546 Tofan, Alina 658 Spielkamp, Matthias 122 Töpfl, Florian 38 Spindler, Gerald 518 Töpper, Claudia 168 Spohrs, Monika 193 Treede, Tilo 87 Spranz-Fogasy, Thomas 612 Treibel, Annette 574 Staiger, Michael 571 Trenz, Hans-Jörg 200 Stalzer, Lieselotte 340 Treumann, Klaus Peter 288 Stark, Birgit 274 Triml, Sabrina 374 Staschen, Björn 194 Tschoertner, Anke 659 Stauber, Barbara 195, 563, 572 Tully, Claus J. 331 Stegbauer, Christian 449 Tutakhel, Mariam 452 Stegmüller, Susanne 196 Steiner, Adrian 409 U Steinhilper, Leila Katharina 328 Uçar-Ilbuga, Emine 276 Stender-Vorwachs, Jutta 519 Ufert, Gero H. 548 Steppacher, Elvira 373 Ülger, Mehmet 365 Stirn, Susanne 141 Ullrich, Markus 603 Stöber, Rudolf 55, 66 Ullrich, Sebastian 549 Stöckl, Ralph 461 Ünlü, Vural 486 Stollen, Torsten 408 Uricchio, William 39 Stott, Richard 485 Strasser, Hermann 20 V Strauß, Katharina 657 Verschraegen, Gert 118 Strohmeier, Gerd 95 Vetter, Julia 433 Strohner, Hans 36 Viehoff, Reinhold 283 376 Personenregister

Viehrig, Henrike 154 Wieler, Petra 266 Virchow, Fabian 198 Wiese, Heiko 520 Vitouch, Peter 332 Wild, Christoph 551 Voelzkow, Helmut 398 Wild, Peter 552, 553 Vogel, Andreas 487 Wilde, Thomas 461 Vogel, Christine 201 Wilke, Jürgen 41, 456 Vogler, Daniela 603 Will, Andreas 488 Volland, Benjamin 484 Willems, Herbert 206, 662 Vollbrecht, Ralf 573 Willemsen, Hilke 542 Vorbohle, Kristin 124 Willke, Helmut 42 Vorbringer, Anne 378 Wimmel, Andreas 175 Vorderer, Peter 283, 304, 322, 328 Winkelmann, Thomas 207 Voss, Kathrin 277 Winker, Gabriele 108 Vowe, Gerhard 446 Winkler, Gabriele 279 Winkler, Roman 457, 458 W Winter, Carsten 16 Wächter, Christian 367 Winter, Rainer 17 Wagner, Maren 202 Winter, Reinhard 208 Wagner, Michael 661 Wirth, Werner 43, 280, 541, 542 Wahl, Christoph 123 Witte, Erich H. 663 Waidosch, Andreas 490 Wittmann, Frank 459 Walberg, Hanne 564 Woelke, Jens 554 Walter, Benedikt von 461 Wolf, Christian 408, 473 Wanckel, Endress 379 Wolf, Irina 383 Wasserman, Heinz P. 203 Wolff, Per-Erik 489 Watenphul, Jens 550 Wolfsfeld, Gadi 384 Watzlawik, Sonja 660 Wolling, Jens 281 Weber, Rolf H. 517 Wollscheid, Sabine 244 Wegener, Claudia 288 Woratschek, Herbert 482, 664 Weichert, Stephan A. 380 Wübbena, Thorsten 83 Weingärtner, Christof 453 Wunden, Wolfgang 44, 45, 385 Weischenberg, Siegfried 381 Wyss, Eva 541 Weiskopf, Gerald 204 Wyss, Vinzenz 75 Weiß, Alexander 454 Weiß, Bernd 661 Y Weiss, Jutta 147 Yetik, Zeliha 296 Weitze, Marc-Denis 594 Welker, Martin 382 Z Weller, Christoph 205 Zagouras, Georgios 495 Welzel, Manuela 574 Zavaritt, Giovanni 460 Wentz, Daniela 455 Zeughardt, Claudia 226 Wenzel, Harald 196 Zielmann, Sarah 28 Werchan, Anne 544 Zimdars, Anne 490 Werle, Raymund 278 Zimmermann, Ann 96 Werlen, Erika 639 Zimmermann, Clemens 67 Weßler, Hartmut 175 Zipfel, Astrid 309 Wester, Fred 40 Zombik, Peter 521 Westerik, Henk 40 Zubayr, Camille 291 Wichert, Adalbert 571 Personenregister 377

Zydek-Bednarczuk, Urszula 113

Sachregister 379

Sachregister

A Arbeitsmarktsegmentation 371 Abduktion 284 Arbeitsmigration 124 Abgeordneter 50 Arbeitsmittel 250, 337, 382 Abonnement 183, 470, 472, 481 Arbeitsplatz 617 Absatz 425 Arbeitsrecht 469 Absolvent 41 Arbeitswelt 585 Afghanistan 452 Archiv 32, 58, 518 agenda setting function 144, 287, 336, ARD 194, 212, 226, 227, 260, 263, 291, 341, 367, 387 465 Aggression 304, 306, 307 Argumentation 457, 586, 594 Aggressivität 307, 321 Armenier 126 Agrarpolitik 142 Arzt 607, 648 AIDS 136 Arzt-Patient-Beziehung 289, 648 Akteur 361, 488, 537 Ästhetik 33, 100, 465 Albanien 292 Astrologie 68 Alltag 34, 160, 207, 220, 236, 242, 243, Asylbewerber 197 248, 293, 330, 331, 385, 589, 631, Äthiopien 608 651, 657 Attac 431 Alltagskultur 17, 189, 269, 526, 538 Attentat 205, 316, 380 Alltagstheorie 607 Attribution 332 Alltagswissen 206 audiovisuelle Medien 157, 178, 300, 413, alte Bundesländer 271, 371, 437 497, 504, 513, 519, 542, 555, 558 Alter 217, 309, 577 auditive Medien 300, 555 alter Mensch 232, 270, 366 Auflage 66, 77, 481, 487 Altersstruktur 371 Aufmerksamkeit 23, 71, 215, 265, 281, Amazonasgebiet 598 477, 525 Amerikanisierung 286, 394, 402, 403, 404, Aufzeichnung 555 408, 444, 634 Ausbildung 12, 344 Amtssprache 623, 658 Ausgaben 232, 484 Anbieter 461, 464, 471 Ausland 63, 176, 186, 353 Angebotsstruktur 71, 100 Ausländer 327, 574, 629 Angestellter 576 Auslandskorrespondent 353 angewandte Wissenschaft 638 Auslandsrundfunk 89 Angst 334, 581 Außenhandel 176 Animationsfilm 116, 164, 243 Außenpolitik 154, 360, 453, 580, 641 Anomie 581 Australien 218, 580 Antikommunismus 60 auswärtige Kulturpolitik 431 Arbeiter 576 Authentizität 178, 276, 313, 388, 455 Arbeitgeberverband 173, 398 Autopoiesis 21 Arbeitsbedingungen 127, 371, 585 Autor 280, 512 Arbeitsbeziehungen 580 autoritäres System 396, 405, 408 Arbeitsforschung 625 Autorität 18, 328, 341, 602 Arbeitskräfteangebot 474 Arbeitskräftenachfrage 474 B Arbeitsmarkt 617 Baltikum 507 380 Sachregister

Bayerischer Rundfunk 51, 325 Bestandsaufnahme 31, 90, 117, 481, 487, Beamtenrecht 440 530, 532, 551 Bedürfnisbefriedigung 181 Besteuerung 443 Bedürfnisstruktur 243 Bestseller 514 Behinderung 130 Beteiligung 88 Behörde 393, 516, 623 Betrieb 478 Belgien 375, 438 betriebswirtschaftliche Faktoren 481 Benachteiligung 298, 565, 643 Bevölkerung 142, 232, 386, 432, 577, 580, Benchmarking 474, 478 581 Benutzer 108, 211, 221, 225, 228, 243, Bevölkerungsgruppe 298 250, 264, 414, 461, 534, 536, 553 Bewertung 68, 109, 226, 227, 228, 257, Berater 409 291, 323, 467, 503, 518, 566 Beratung 114, 606, 638 Bewusstsein 102, 413, 626 Bericht 378 Bibliothek 514, 518 Berichterstattung 10, 19, 51, 68, 91, 127, Bilanz 471 130, 131, 134, 135, 137, 139, 140, bilaterale Beziehungen 148, 205 141, 142, 144, 148, 149, 154, 157, Bild 157, 190, 342, 348, 363, 370, 410, 158, 160, 161, 162, 165, 166, 169, 505, 571, 589 172, 176, 177, 180, 183, 184, 186, Bildung 92, 168, 218, 268, 559, 570, 577, 187, 188, 191, 192, 193, 203, 204, 596, 634 205, 226, 227, 257, 261, 286, 292, Bildungsarbeit 403 294, 296, 316, 319, 323, 324, 326, Bildungschance 56, 214, 218, 617 327, 334, 336, 338, 340, 341, 342, Bildungseinrichtung 559 344, 347, 353, 354, 356, 360, 364, Bildungsertrag 218 368, 374, 375, 377, 378, 379, 380, Bildungsinhalt 250 383, 384, 385, 386, 397, 402, 404, Bildungsniveau 214, 244, 250, 269, 281, 408, 411, 412, 417, 432, 456, 463, 447 467, 482, 581, 582, 583, 584, 587 Bildungspolitik 569, 574 berufliche Sozialisation 371 Bildungstheorie 345 berufliches Selbstverständnis 63, 137, 151, Bildungsverlauf 609 169, 183, 187, 204, 344, 353, 373, Bildungswesen 559, 569 381, 584 Biographie 50, 138, 585, 660 berufliche Weiterbildung 12, 478, 559, biographische Methode 628 562, 648 Biologie 184 Berufsanforderungen 353 Biomedizin 594 Berufsbild 340, 344, 353, 373 Biowissenschaft 144 Berufsbildung 344, 398, 559, 560, 562 Bosnien-Herzegowina 292 Berufserfahrung 371 Boulevardpresse 149, 183, 481 Berufsethos 340, 351, 355, 381 Bourdieu, P. 279, 422, 602, 622 Berufsfeld 151, 169, 353, 373, 381, 409 Brandenburg 471 Berufsorientierung 255 Brandt, W. 61 Berufsrolle 371 Brecht, B. 279 Berufsverlauf 371 Brief 623 Berufszufriedenheit 371 Brite 210 Beschäftigtenstruktur 471 Buber, M. 7, 8 Beschäftigung 471, 617 Buch 502, 514 Beschäftigungseffekt 474, 478 Bulgarien 292 Beschäftigungsentwicklung 471, 474, 478 Bundesnachrichtendienst 355 Bundesregierung 515 Sachregister 381

Bundestag 296, 427, 437, 454 DDR 47, 59, 60, 65, 155, 261 Bundestagswahl 191, 388, 392, 394, 399, Dekonstruktivismus 198 400, 401, 411, 412, 418, 423, 448, Deliberation 18, 457 577, 579, 591 deliberative Demokratie 419, 458 Bundesverfassungsgericht 498 Delinquenz 171 Bundeswehr 360 demographische Alterung 12, 270 Bürger 393, 414, 441 demographische Faktoren 74, 219, 221, Bürgerbeteiligung 373, 403, 431, 447 228, 256, 260, 263, 281, 474, 484, Bürgerkrieg 193, 342, 360 523, 552 bürgerliche Gesellschaft 3 Demokratie 18, 78, 175, 387, 388, 391, bürgerschaftliches Engagement 239, 389, 402, 407, 410, 429, 430, 434, 441, 586 447, 450, 457, 495, 537, 579 Bürgertum 56 Demokratieverständnis 450 Demokratische Partei 428 C Demokratische Republik Kongo 360 CDU 61, 394, 415 Demokratisierung 81, 360, 389, 396, 405, Chat 245, 433, 662 407, 446, 450 Christentum 369, 435, 590 Denken 603 chronische Krankheit 289 Deregulierung 440 Coaching 629 Derrida, J. 9 Comic 164 Deutscher 629, 632, 645, 650 Computer 5, 30, 32, 102, 116, 218, 251, Deutscher Presserat 369 252, 280, 307, 574 Deutscher Reichstag 50 Computerspiel 116, 133, 201, 223, 247, deutsche Sprache 325, 426, 600, 634, 639 262, 295, 304, 307, 322, 330, 545 Deutsches Reich 24, 49, 50, 342 computerunterstütztes Lernen 218, 559 Deutsche Welle 89 computervermittelte Kommunikation 97, deutschsprachige Schweiz 337, 623 98, 105, 114, 170, 216, 253, 256, 438, Deutschunterricht 86, 571, 604, 614 449, 606, 652, 653 Dezentralisation 110 Controlling 483 Dialekt 639 Corporate Governance 642 Dialektik 594 Corporate Identity 642 Didaktik 571, 660 CSU 394, 442 Dienstleistung 26 Cultivation Theory 357 Diffusion 57, 238, 252, 256, 280 Cultural Studies Approach 4, 17, 199 Diffusionsforschung 256 Digitalisierung 12, 23, 29, 32, 55, 70, 72, D 82, 101, 109, 111, 116, 212, 229, 252, Daily Talk 326 254, 256, 274, 391, 431, 470, 483, Dänemark 29, 129, 175, 343, 355, 365, 502, 511, 518 414 direkte Demokratie 407, 431, 582 Datenaufbereitung 4, 233, 356 Diskriminierung 131, 617, 624, 654 Datenerfassung 308 Diskurs 3, 48, 97, 102, 126, 135, 136, 144, Datengewinnung 132, 308, 521, 577 181, 191, 196, 313, 341, 373, 436, Datennetz 110 437, 571, 594, 624, 632 Datenqualität 308, 577 Diskussion 303, 387, 400, 428, 448, 457 Datenschutz 474, 478, 521 Distinktion 613 Datensicherheit 474, 478 Diversifikation 466 Datenspeicherung 521 Doing Gender 572 Datenverbund 110 Dokumentation 58 382 Sachregister

Dorf 647 Emotionalität 196, 210, 230, 283, 294, Drittes Reich 48, 54, 63, 65, 67, 138, 151 295, 306, 312, 320, 326, 334, 540, Druckmedien 12, 64, 106, 124, 125, 134, 545, 568, 632 174, 191, 244, 338, 356, 412, 459, Empathie 320, 321, 328 523, 552, 553, 626 Empirie 596 duales System 80, 194, 231, 471 empirische Forschung 31, 236, 366 Dunkelziffer 581 empirische Sozialforschung 4, 132, 318 Durkheim, E. 449 Empowerment 643 DVD 491 Energie 596 Dyade 663 Engagement 586 Dynamik 399 englische Sprache 620 Enthüllungsjournalismus 355, 365 E Entlassung 485 Edutainment 282, 310 Entwicklungspsychologie 164 EDV 250 Erhebungsmethode 232, 308 EG-Erweiterung 162 Erinnerung 23, 138, 151, 201, 203, 524, Ehe 661 525 Ehrenamt 586 Erkenntnis 482 Eigentumsdelikt 512 Erkenntnistheorie 2, 594 Eigentumsverhältnisse 481, 485 Erleben 247, 328 Einfluss 39, 68, 229, 239, 244, 283, 329, Erlebnisgesellschaft 23, 181, 418, 444 428, 525, 546, 558, 582, 584, 620 Ernährung 282, 410 Einkommensunterschied 371 erneuerbare Energie 545 Einnahmen 481, 482 Erotik 206 Einsamkeit 630 Erster Weltkrieg 342 Einsatz 82, 109, 123, 253, 360, 470, 551, Ertrag 471 565 Erwachsenenalter 255, 275 Einschaltquote 199, 227 Erwachsenenbildung 560 Einstellung 75, 298, 377, 393, 414, 549, Erwerbsbeteiligung 371 562, 576, 581, 592, 618, 626, 659 Erwerbstätiger 371 Einstellungsänderung 282, 583 Erwerbsverhalten 371 Einstellungsbildung 324, 367, 545 Erzählung 6, 138, 587 Einwanderung 135, 197, 218 Erzieher 562, 576 Einwohner 578 Erziehung 570, 599 Einzelhandel 655 Erziehungsheim 613 Electronic Business 443, 461, 474, 478, Erziehungsnorm 602 549 Erziehungsstil 271, 602 Electronic Government 393 Eskalation 19, 177, 193, 323 Electronic Learning 559 Eskapismus 281 elektronische Demokratie 427, 458 Esoterik 68 elektronische Medien 229, 231, 305 Essverhalten 167, 557 elektronischer Handel 474, 478, 534, 553 Estland 507 Elementarbereich 568 Ethik 3, 44, 45, 97, 335, 376, 385, 507, Elite 35, 377, 647, 659 522, 592, 597, 618 Eltern 138, 244, 576 ethnische Beziehungen 292, 421, 644, 647 Eltern-Kind-Beziehung 105, 125, 557, 570 ethnische Gruppe 91, 292, 586, 601, 616, E-Mail 250, 253, 277, 337, 433 643, 649, 654 ethnischer Konflikt 292 Ethnizität 217, 251, 292, 421, 647, 654 Sachregister 383

Ethnographie 4, 17, 242 Fan 573, 593 EU 111, 159, 165, 175, 180, 298, 360, Feindbild 148, 205 362, 375, 412, 413, 414, 429, 454, Feminismus 86, 163 457, 458, 497, 501, 506, 507, 513, Fernsehen 12, 33, 49, 58, 59, 60, 61, 64, 515, 519, 521, 539, 580, 634, 649 65, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 80, 84, EU-Erweiterung 134 94, 101, 102, 111, 112, 116, 121, 123, EU-Politik 111, 329, 429, 493, 501, 580 130, 132, 133, 136, 143, 145, 146, europäische Identität 140, 298, 402, 654 147, 149, 150, 153, 157, 158, 163, europäische Institution 414 164, 167, 168, 169, 171, 178, 181, europäische Integration 162, 165, 180, 182, 192, 194, 195, 197, 199, 202, 200, 375, 413, 457 205, 208, 212, 213, 217, 221, 222, Europäische Kommission 375, 413, 457, 224, 226, 227, 228, 229, 230, 235, 497, 504, 513 244, 257, 259, 271, 273, 274, 276, Europäischer Gerichtshof 493 281, 290, 291, 294, 300, 303, 312, Europäischer Rat 504 313, 314, 325, 328, 332, 336, 338, Europäisches Recht 111, 413, 491, 495, 342, 354, 357, 363, 371, 380, 387, 497, 501, 504, 506, 513, 515, 519, 521 388, 394, 397, 400, 401, 402, 411, Europäische Zentralbank 177, 329 413, 418, 421, 422, 423, 428, 448, Europäisierung 128, 386 463, 464, 465, 471, 482, 489, 491, Europapolitik 165, 375, 386, 402, 412, 497, 504, 513, 516, 519, 529, 532, 413, 429 539, 541, 542, 544, 551, 553, 554, Europarat 131, 413 558, 565, 584, 591, 592, 656 Europawahl 386, 412, 423, 456 Fernsehkonsum 213, 222, 290, 556 European Broadcasting Union 413, 494 Fernsehproduktion 68, 163, 164, 398, 504, EU-Staat 99, 128, 159, 200, 575, 580, 649, 516, 541 654 Fernsehprogramm 49, 59, 68, 70, 71, 72, Event 40, 527 73, 74, 90, 92, 143, 145, 146, 150, Evolution 627 153, 163, 168, 172, 192, 194, 195, Exilpublizistik 52 208, 212, 213, 217, 224, 226, 227, Exklusion 278, 331, 459, 617, 624 230, 244, 259, 291, 325, 504, 529, experimentelle Psychologie 215, 265, 525 531, 584 Experte 606, 653 Fernsehsendung 49, 68, 74, 133, 143, 145, 146, 150, 153, 155, 163, 164, 192, F 194, 197, 208, 217, 224, 259, 291, Fachdidaktik 571, 611 297, 325, 328, 394, 412, 448, 455, Fachkraft 474, 655 482, 488, 544 fachliche Kommunikation 605, 611 Fernsehserie 68, 116, 153, 164, 181, 185, Fachliteratur 511, 605 199, 282, 297, 310, 387 Fachsprache 605, 606, 611, 653 Fernunterricht 652 Fachwissen 606 Fest 557 familiale Sozialisation 56, 214, 237, 244, Film 12, 57, 60, 64, 79, 102, 116, 189, 276, 570, 599 197, 198, 210, 269, 295, 297, 300, Familie 56, 105, 138, 150, 167, 168, 214, 311, 320, 326, 398, 465, 492, 496, 244, 557, 570, 599, 602, 640 515, 520, 564, 565, 592 Familie-Beruf 125, 371 Filmproduktion 12, 210, 398, 465 Familienangehöriger 105 Filmwirtschaft 12, 69, 465, 492, 496, 515, Familienarbeit 125 520 Familienhilfe 640 Finanzierung 53, 58, 76, 94, 433, 469, 479, Familiensituation 150, 214 480, 482, 483, 499, 501, 506, 531, 550 384 Sachregister

Finanzmarkt 659 Führungskraft 535 Finanzwirtschaft 659 Fundamentalismus 416 Finnland 493, 605 Fundraising 550 Flucht 197 funktionale Differenzierung 42, 351 Flüchtling 139 Fürsorge 125 Flüchtlingspolitik 139 Fusion 467, 475 Folter 410 Fußball 68, 183, 226, 227, 257, 463, 486, formale Soziologie 449 591 Formatierung 488 Forschungsansatz 11, 29, 31, 37, 40, 41, G 191, 232, 272, 372, 444, 551, 625, 645 GASP 159 Forschungsgegenstand 11, 25, 29, 31, 186, Gate-keeper 137 270, 372, 598 GATS 634 Forschungspraxis 318 Gebühr 53, 469, 479 Forschungsprozess 132 Gedenktag 203 Fotografie 157, 161, 187, 300, 342, 348, Gegendarstellung 319 423, 505, 555, 565, 589, 595 Gegenöffentlichkeit 135 Foucault, M. 102 Geheimdienst 47, 355 Framing-Ansatz 10, 192, 302, 467 Geheimhaltung 355 Frankreich 2, 62, 76, 78, 89, 124, 128, Geiselnahme 358, 369 144, 154, 159, 165, 175, 177, 201, geistige Behinderung 565 347, 360, 365, 454, 467, 506, 626, 641 geistiges Eigentum 509, 512, 521 französische Sprache 641 Geldpolitik 329 Frau 99, 174, 189, 190, 249, 325, 371, Gemeinde 596 432, 572, 598 gemeinnützige Arbeit 586 Frauenbewegung 279 Gemeinschaft 449, 573, 630 Frauenbild 86, 150, 156, 190 Gemeinwohl 373 Frauenförderung 279 Gender Mainstreaming 574, 598 Frauenorganisation 279 Genehmigungsverfahren 505 Frauenpolitik 279 Generation 251, 261 Freizeit 271, 273, 535 generatives Verhalten 255, 585, 613 Freizeitbeschäftigung 250, 269 Genetik 184 Freizeitverhalten 271 Genforschung 144 Fremdbild 148, 150, 152, 158, 207, 311, Genre 74, 145, 146, 164, 194, 208, 224, 626, 636, 655 291, 343, 373, 544 Fremdeinschätzung 150 Gentechnologie 10, 141 Fremdenverkehr 528 geographische Faktoren 176, 186 Fremdheit 633, 644 Gerechtigkeit 163, 189 Fremdsprache 426, 621, 643 Gerichtsverfahren 47 Frequenzverteilung 469 Gerontologie 270 Freundschaft 637, 663 Geschäftspolitik 461 Frieden 193, 301, 302, 338, 349, 359, 364, Geschichtsbewusstsein 203 368, 384 Geschichtsschreibung 23 Friedenserziehung 133 Geschlechterforschung 4, 17, 108, 163, Friedensforschung 301, 302 183, 195, 249, 259, 574 Friedenspolitik 285 Geschlechterpolitik 60, 279 Friedensprozess 285 Geschlechterverhältnis 198, 371, 595 frühe Neuzeit 589 Geschlechterverteilung 145, 146, 208, 371 frühkindliche Erziehung 558, 569 Sachregister 385

Geschlechtsrolle 86, 90, 125, 143, 145, Gruppenzugehörigkeit 613 146, 163, 189, 208, 249, 250, 259, 325, 371, 595 H geschlechtsspezifische Sozialisation 371 Habermas, J. 3, 8, 9, 18, 27 Gesellschaftskritik 20, 279 Habitus 237, 602 Gesellschaftsordnung 107, 293 Handbuch 66, 366 Gesellschaftstheorie 5, 16, 27, 42 Handel 176, 488 Gesetz 189, 492, 496, 500, 515 Handlung 30, 40 Gesetzentwurf 500, 503 Handlungsfähigkeit 559 Gesetzesnovellierung 497, 513, 518 Handlungsorientierung 279, 640, 642 Gespräch 585, 607, 614, 640, 648 Handlungsspielraum 189, 279, 662 Gesprächsanalyse 624 Handlungstheorie 16, 27, 34, 40, 644 Gesundheit 75, 289, 357 Hartz-Reform 336 gesundheitliche Folgen 312 Hauptstadt 68 Gesundheitserziehung 310 Hausarbeit 281 Gesundheitsverhalten 357 Hauszeitschrift 75 Gesundheitsversorgung 598 Hegel, G. 30 Gesundheitsvorsorge 194, 291 Hegemonie 144, 436 Gesundheitswesen 109 Hermeneutik 4 Gewalt 90, 147, 157, 198, 201, 262, 288, Herrschaft 128, 341, 622, 634 304, 306, 307, 309, 315, 318, 320, Hilfeleistung 294 321, 322, 369, 539, 556, 581 Hochschulbildung 41 Gewaltbereitschaft 309, 315, 322 Hochschule 41, 344, 634 Gewerkschaft 398 Hochschulforschung 41 Gewerkschaftspolitik 398, 547 Hochschullehrer 560 Gewinn 514 Hochschulwesen 634 Glaubwürdigkeit 62, 318, 382, 388, 450 Hochsprache 639 Gleichberechtigung 130, 598 Höflichkeit 614, 629 Global Governance 11, 451 Homosexualität 86 Globalisierung 26, 29, 31, 81, 85, 113, Hörbuch 470 431, 438, 459, 495, 586, 634 Hören 260, 263, 558 Globalsteuerung 16 Hörer 53, 260, 263, 400 Glück 181, 290 Hörfunk 12, 48, 49, 51, 54, 60, 65, 72, 82, Gott 597 84, 89, 94, 101, 194, 209, 221, 233, Gouvernementalität 199 248, 257, 273, 291, 300, 338, 463, Governance 110, 441, 642 464, 491, 532, 551, 553, 567 Grafik 366 Hörfunkprogramm 49, 72, 194, 209, 248, Greenpeace 550 257, 260, 263, 291 Grenzgebiet 610, 626, 649 Horrorfilm 326 Großbritannien 78, 89, 128, 140, 144, 154, Humanität 109 159, 165, 175, 210, 347, 355, 398, Humankapital 199, 218, 252 412, 414, 419, 423, 438, 439, 485, 512, 516, 580, 605 I Grundgesetz 426, 510 Idealismus 624 Grundrecht 498, 510 Identifikation 210, 486, 585 Gruppe 35, 243, 602, 663 Identität 6, 113, 170, 206, 245, 266, 293, Gruppendiskussion 4 313, 330, 572, 574, 595, 651 Gruppenklima 613 Identitätsbildung 26, 140, 170, 195, 240, 255, 313, 330, 331, 572, 573, 585, 647 386 Sachregister

Ideologie 63, 415 Inszenierung 90, 189, 203, 205, 303, 305, Ideologiekritik 435 343, 363, 387, 388, 390, 397, 402, IG Metall 547 403, 418, 430, 434, 439, 444, 455, 662 Image 150, 158, 387, 414, 425, 524, 525, Integration 18, 236, 616, 617 543, 583, 613, 636 Integrationspolitik 135 Imitation 568 interaktive Medien 16, 23, 37, 82, 92, 101, Implementation 548 106, 113, 116, 121, 123, 221, 225, Inder 210 247, 510 Indien 188, 210, 259 interdisziplinäre Forschung 100, 633 indigene Völker 179 Interessengruppe 173, 341, 424, 546 Indikatorenbildung 404 Interessenlage 346 Individualisierung 72, 85, 199, 331, 585 Interessenorientierung 346, 351 Individualismus 192, 199 Interessenpolitik 346, 419, 424 Individualität 585 Interessensphäre 173 Individualkommunikation 105, 106 interkulturelle Faktoren 320, 563 Industrie 123, 466, 470, 486 interkulturelle Kommunikation 14, 36, Informatik 116, 574 238, 567, 608, 610, 618, 621, 625, Informationsaustausch 646 628, 629, 636, 645 Informationsdienst 459 interkulturelle Kompetenz 610, 636, 645, Informationsfluss 176 655 Informationsfreiheit 78, 451, 502 interkultureller Vergleich 192, 320, 614, Informationsgesellschaft 26, 33, 97, 113, 632 116, 252, 254, 267, 268, 395, 451, 459 internationale Arbeitsteilung 474 Informationsgewinnung 355, 580 internationale Beziehungen 11, 162, 186, Informationsmittel 414 641 Informationspolitik 47 internationale Informationsordnung 110, Informationsprozess 16 451 Informationsstand 134, 580 internationaler Konflikt 177, 323, 343 Informationsverarbeitung 635 internationales Abkommen 110 Informationsverhalten 93, 250, 272, 366, internationales Recht 110 659 internationale Verflechtung 459 Informationsvermittlung 23, 134, 169, internationale Wirtschaftsbeziehungen 282, 353, 361, 366, 587 176, 186 Informationswirtschaft 474, 478 internationale Zusammenarbeit 110, 451 Informationswissenschaft 2 Internationalisierung 81, 175, 406, 438, Informatisierung 254 495, 543 Infrastruktur 473, 474 Internet 12, 17, 29, 30, 33, 57, 64, 71, 72, Inklusion 37, 118, 268, 278, 617, 624 82, 88, 89, 96, 97, 98, 100, 103, 104, Inländer 327 105, 106, 108, 110, 113, 116, 118, Innenpolitik 360 119, 121, 122, 123, 133, 144, 151, innere Sicherheit 316 170, 201, 216, 221, 225, 228, 229, Inserat 350, 487 234, 237, 238, 239, 243, 245, 250, Institution 602, 641 252, 254, 256, 262, 264, 267, 277, Institutionalisierung 406 278, 279, 280, 284, 289, 300, 330, institutionelle Faktoren 454 337, 361, 370, 373, 382, 389, 391, Institutionenökonomie 477 392, 393, 395, 402, 405, 406, 407, Instrumentalisierung 387, 395 408, 412, 414, 416, 419, 427, 430, 431, 433, 438, 439, 443, 446, 447, 449, 456, 457, 461, 462, 464, 470, Sachregister 387

474, 478, 490, 500, 502, 503, 508, 244, 245, 246, 255, 259, 262, 266, 509, 515, 520, 521, 534, 535, 536, 276, 284, 288, 293, 309, 310, 313, 549, 553, 565, 573, 574, 577, 585, 315, 317, 330, 331, 366, 545, 556, 592, 594, 606, 630, 637, 662 563, 565, 567, 572, 573, 574, 601, interpersonelle Kommunikation 14, 36, 98, 604, 613, 632, 637, 639, 651, 660 117, 220, 242, 253, 308, 592, 601, Jugendpresse 243 606, 608, 614, 615, 623, 625, 630, Jugendschutz 69, 90, 133, 147, 240, 315, 632, 635, 645, 646, 648, 656, 659, 443, 497, 508, 513, 539 661, 662, 663 Jugendsozialarbeit 246, 565 Intranet 277 Jugoslawien 193 Investition 68 Junge 143, 145, 146, 195, 208, 217, 224, Irak 159, 198, 342, 345, 347, 355, 363, 259, 307, 330, 556, 563, 572 374, 384, 533 junger Erwachsener 210, 572 Irland 493 Justiz 597 Islam 129, 188, 296, 343, 369, 405, 416, 576 K islamische Gesellschaft 129, 369, 405 Kabelkommunikation 123 Islamismus 343 Kalter Krieg 60 Israel 302, 314, 637 Kamerun 614 Italien 78, 201, 347, 410, 439, 460, 493, Kampagne 53, 173, 305, 399, 451, 460, 611 537 italienische Sprache 611 Kanada 179 IT-Branche 253 Kanton Bern 578 Kapitalbeteiligung 485 J Kapitalismus 26, 199, 526, 538 Japan 164, 238, 320, 618, 628 Kapitalverflechtung 485 Japaner 618, 628, 645 Karikatur 29, 129, 343, 369, 423 Japanologie 628 Karriere 344 Journalismus 12, 17, 28, 39, 44, 45, 47, 54, Katholik 588, 590 63, 68, 93, 103, 119, 122, 137, 169, katholische Kirche 60, 70, 117, 297, 588, 173, 183, 187, 193, 204, 294, 333, 590 335, 336, 338, 339, 340, 341, 342, Katholizismus 62 344, 345, 347, 348, 349, 350, 351, kaufmännischer Beruf 655 352, 353, 354, 355, 359, 360, 362, Kind 105, 133, 143, 145, 146, 163, 164, 363, 364, 365, 367, 368, 370, 372, 168, 195, 208, 222, 224, 237, 244, 373, 374, 375, 376, 378, 379, 381, 246, 259, 262, 266, 271, 282, 313, 384, 385, 387, 388, 404, 417, 477, 314, 317, 328, 330, 366, 539, 544, 483, 505, 527, 584 545, 555, 558, 561, 562, 564, 565, Journalist 50, 54, 61, 62, 81, 127, 129, 566, 568, 569, 570, 609, 631 137, 183, 187, 204, 337, 338, 340, Kinderfilm 544 344, 345, 353, 355, 363, 367, 371, Kindergarten 555, 561, 562, 564, 568 373, 381, 382, 387, 485, 546, 576, 584 Kinderkanal 164, 271 journalistischer Beruf 41, 87, 367, 371 Kinderlosigkeit 150 Judenverfolgung 23, 151 Kindertagesstätte 561 Jugendarbeit 563 Kindheit 56, 255, 271, 539 Jugendgruppe 613 Kino 57, 86, 116, 207, 523, 552, 553, 564 Jugendkultur 17, 90, 106, 255, 573, 660 Kirche 153 Jugendlicher 90, 103, 106, 133, 143, 171, Kirchenpresse 588 195, 210, 217, 223, 224, 240, 243, Kirgistan 383 388 Sachregister

Kitsch 589 kommunistische Partei 52 Kleinbetrieb 253 Kompetenz 219, 221, 222, 260, 263, 284, Kleingewerbe 658 403, 564, 571, 574 Kleingruppe 663 Konfliktlösung 154, 338 Kleinkind 558, 561, 568, 569 Konfliktregelung 338 Klient 638, 640 Konfliktsituation 154, 647 Kognition 36, 152, 265, 295, 320 Konflikttheorie 364 kognitive Entwicklung 544 Konfliktverhalten 370, 657, 661 kognitive Lerntheorie 569 Konfuzianismus 314 Kohortenanalyse 261 Konjunktur 149 kollektive Identität 205, 305 Konsens 78 Kollektivismus 192 Konstrukt 437 Kolonialismus 641 Konstruktivismus 19 Kommentar 204 Konsum 213, 276, 314, 552, 585, 596 Kommerzialisierung 68, 81, 420, 463 Konsumverhalten 213, 484, 530, 551, 585 Kommission 519 Kontingenztheorie 569 Kommunikationsbarriere 618 Kontrolle 69, 94, 105, 245, 369, 469, 516 Kommunikationsfähigkeit 631, 642, 664 Kontrolltheorie 332 Kommunikationsforschung 4, 11, 13, 15, Konvergenz 82, 183, 225, 229, 464, 504, 29, 31, 40, 90, 186, 192, 195, 215, 519 229, 230, 236, 244, 249, 265, 270, Konzentrationslager 589 272, 283, 304, 318, 321, 372, 373, Konzern 68, 88, 485, 487 432, 451, 524, 525, 527, 530, 539, Körperlichkeit 185 544, 551, 582, 590, 598, 664 Korruption 355 Kommunikationsmittel 25, 242, 250, 293, Kosovo 159, 493 331, 337, 370, 459, 550, 587, 627 Kosten 94 Kommunikationspolitik 139, 159, 406, Kostenrechnung 483 414, 425, 441, 459, 550 Kostensenkung 481 Kommunikationsraum 21, 293, 449, 637 Kraftfahrzeug 331 Kommunikationsstörung 657 Krankenkasse 75 Kommunikationssystem 107, 279, 293, Krankenpfleger 576 612 Krieg 19, 133, 157, 159, 161, 198, 326, Kommunikationstechnologie 15, 16, 39, 332, 334, 338, 340, 342, 345, 347, 102, 109, 111, 123, 234, 239, 255, 355, 359, 363, 368, 370, 374, 384, 256, 268, 279, 293, 331, 372, 382, 453, 533 389, 406, 459, 504, 510 Kriegsausbruch 347, 374, 384 Kommunikationstheorie 10, 16, 36 Kriegsführung 52, 347, 370 Kommunikationsverhalten 107, 242, 293, Kriegsopfer 161 331, 585, 603, 630, 644, 657, 664 Kriegsverbrechen 52 Kommunikationswissenschaft 1, 2, 7, 8, Kriegsverhinderung 384 11, 13, 15, 24, 25, 31, 36, 40, 41, 90, Kriegswirtschaft 190 230, 270, 272, 372, 402, 451, 475 Kriminalfilm 153 kommunikative Kompetenz 18, 27, 609, Kriminalität 581 648, 664 Krisenkommunikation 340, 380 kommunikatives Handeln 9, 18, 27, 220, Kritische Theorie 1 441, 603, 657, 664 Kroatien 292 Kommunikator 361, 425 Kultur 1, 6, 17, 26, 34, 39, 97, 113, 188, Kommunikatorforschung 151, 367, 372, 207, 268, 466, 571, 587, 589, 592, 373, 381 608, 621, 625, 636, 654 Sachregister 389

Kulturanthropologie 621 Lernfähigkeit 559 kulturelle Beziehungen 608, 628, 641, 645 Lernprogramm 612 kulturelle Identität 62, 167, 179, 421, 624, Lernschwierigkeit 240 641, 644, 647, 654 Lesen 56, 214, 244, 258, 275 kulturelle Integration 267 Leser 66, 75, 77, 88, 193, 244, 249, 258, kulturelles Verhalten 269, 618 477, 480, 523, 626 kulturelle Vielfalt 97, 543, 644, 650 Leseverhalten 75, 214, 222, 480, 566, 659 Kulturkonflikt 262 Lexikologie 280 Kulturpessimismus 18 Liberalisierung 81, 497, 513 Kulturpolitik 421, 426, 431, 621, 626, 641, Liebe 216 643, 647, 649 Liechtenstein 523, 536, 552, 553, 582 Kulturwandel 32, 106, 305 Literatur 14, 32, 102, 512, 571 Kulturwissenschaft 16 Livesendung 257 Kunde 549 Lobby 375, 408, 546 Kundenorientierung 549 lokale Kommunikation 88, 89, 93, 481 Kunst 32, 33, 589, 597 lokale Öffentlichkeit 84, 88, 89 Künstler 505 Loyalität 261 künstliche Intelligenz 102 Luckmann, T. 34 Kybernetik 102 Luhmann, N. 5

L M Laie 169, 373, 606, 653 Macht 17, 18, 128, 136, 333, 424, 460, Landbevölkerung 646 643 Landesmedienanstalt 69 Machtergreifung 52 ländlicher Raum 256 Mädchen 143, 145, 146, 156, 164, 195, Landtagswahl 392 208, 217, 224, 259, 330, 556, 563, 572 Lateinamerika 598, 603 Magazin 75, 149, 156, 165, 173, 249, 336 Lebensbedingungen 276 Magazinsendung 130, 169 Lebensbereich 308 Maghreb-Staat 609 lebenslanges Lernen 559, 560 Magie 602 Lebensmittel 141 Malaysia 136, 421 Lebensqualität 575 Management 36, 473, 483 Lebensstil 207, 232, 526, 538, 590, 596, Managementansatz 304 660 Manipulation 294, 334, 351 Lebensweise 256 Mann 189, 249, 353, 371, 572 Lebenswelt 18, 27, 34, 271, 385, 442 Männerberuf 190, 344, 353 Legislative 500, 511, 518, 519 Mannheim, K. 588 Legitimität 165 Männlichkeit 86, 125, 198 Lehramt 574 Mannschaftssport 114 Lehrbuch 86 Markenpolitik 549 Lehrer 243, 284, 574, 576 Marketing 123, 238, 366, 388, 390, 403, Leistungsfähigkeit 398 419, 429, 439, 445, 470, 472, 486, Leistungsgesellschaft 255 526, 527, 538, 543, 548, 549 Leistungsideologie 164 Marketingpolitik 527 Leistungsprinzip 199 Markt 78, 123, 413, 462, 466, 468, 470, Leistungssport 114, 344 475, 486, 523, 532, 536 Leitbild 150, 336, 595 Marktanteil 487 Lernen 559, 569 Markterschließung 76, 112, 480 Lernerfolg 563 Marktmechanismus 388, 413, 425 390 Sachregister

Marktordnung 398 Medientechnik 15, 29, 57, 70, 72, 101, Marktorientierung 440 109, 111, 112, 117, 225, 228, 229, Marokko 416, 609 239, 250, 372, 373, 389, 406, 470, Marx, K. 30 474, 478, 483, 484, 510, 519 Marxismus 1, 33 Medientheorie 1, 16, 20, 29, 33, 299 Massaker 201 Medienverbund 16 Massenkommunikation 10, 24, 67, 136, Medienverhalten 15, 154, 159, 220, 223, 155, 157, 192, 346, 385, 402, 434, 459 224, 229, 230, 235, 236, 237, 240, Massenkultur 198, 269, 434 241, 243, 255, 261, 270, 271, 272, Massenmord 126 273, 274, 315, 317, 346, 391, 422, Mazedonien 292 484, 523, 539, 556, 635, 659 Mead, G. 8 Medienwirtschaft 28, 68, 81, 82, 106, 111, Mecklenburg-Vorpommern 471, 490 123, 209, 333, 398, 413, 459, 461, Mediation 610 464, 466, 467, 468, 469, 470, 473, Mediatisierung 33, 64, 188, 201, 220, 380, 476, 481, 483, 486, 487, 490, 495 404, 430, 434 Medizin 169, 597, 605, 606 Medienarbeit 409, 452, 550, 555, 556, medizinische Rehabilitation 648 561, 569 medizinisch-technisches Personal 655 Medienberuf 12 Mehrebenenanalyse 175 Mediendidaktik 133, 565, 574 Mehrsprachigkeit 599, 609, 643, 647, 649, Mediendienst 98, 235, 504, 510, 519 658 Mediengeschichte 54, 58 Meinung 578, 664 Mediengesellschaft 1, 11, 16, 26, 56, 81, Meinungsbildung 130, 133, 141, 144, 160, 313, 401, 417, 419, 422, 424, 430, 239, 319, 336, 367, 381, 432, 510, 582 444, 451, 455, 589 Meinungsforschung 579 Medienjournalismus 346 Meinungsfreiheit 78, 81, 122, 129, 493, Medienkompetenz 8, 12, 20, 84, 90, 219, 502, 507, 510 237, 243, 246, 264, 284, 288, 330, Meinungsführer 336, 377, 659, 664 555, 559, 560, 562, 563, 564, 565, Meinungsvielfalt 78, 499 569, 570, 572 Menschenbild 17, 109 Medienkonzentration 93 Menschenrechte 78, 131 Medienkritik 1, 20, 68, 329, 346 Menschenrechtsverletzung 148 Medienökonomie 44, 57, 81, 111, 398, Mensch-Maschine-System 102 466, 467, 468, 475, 477, 517 Messinstrument 233 Medienpädagogik 28, 90, 240, 276, 363, Methodenforschung 40, 215, 236, 265, 555, 562, 563, 565, 568, 569, 570, 283, 529, 530, 551 572, 574, 594 Methodenlehre 272 Medienpolitik 12, 44, 45, 54, 58, 61, 63, Methodenvergleich 209, 577 67, 70, 93, 111, 139, 142, 154, 157, Methodik 36, 555 159, 261, 346, 358, 365, 376, 391, Migrant 210, 218, 267, 276, 325, 327, 561, 396, 398, 413, 420, 421, 441, 443, 563, 601, 609, 617, 650 450, 451, 452, 465, 483, 501, 507, 591 Migration 135, 218, 325, 574, 599, 616, Medienrecht 44, 64, 172, 319, 379, 391, 617, 649 413, 452, 463, 475, 479, 491, 492, Militanz 198 494, 495, 496, 497, 498, 499, 500, Militär 133, 198 501, 502, 503, 504, 505, 507, 509, militärischer Konflikt 285, 323, 342, 384 510, 511, 512, 513, 514, 515, 516, Militarisierung 198 517, 518, 519, 520, 521, 522, 539 Militarismus 198 Minderheit 131, 292, 643, 649, 654 Sachregister 391

Ministerium für Staatssicherheit 47 Nahost 126, 148, 159, 174, 198, 276, 302, Ministerpräsident 460 314, 342, 345, 347, 355, 363, 365, Missbrauch 336, 450 374, 384, 533, 637, 654 Mitteleuropa 81 Name 524, 525 Mobilfunk 72, 101, 112, 219, 229, 293 Narration 138, 241 Mobilisierung 277, 305, 408, 446, 447 nationale Identität 62, 89, 179, 203, 421, Mobilität 106, 220, 331 624, 654 Mobilitätsbereitschaft 331 nationales Stereotyp 62, 63, 148, 152, 203 Mobiltelefon 17, 57, 72, 101, 105, 107, Nationalismus 198, 435 112, 117, 220, 223, 242, 293, 330 Nationalsozialismus 23, 48, 52, 54, 63, 67, Mode 198, 595 138, 139, 151, 203 Modell 82, 232, 299, 302, 328, 479, 498, Nationalstaat 175, 180, 649 540 NATO 370 Modellentwicklung 31, 530 Natur 191 Modellversuch 556 Naturkatastrophe 191, 294 Moderne 18, 34, 178, 242 Naturwissenschaft 594 Modernisierung 125, 207, 331 Neokonservatismus 533 Moldau 292, 647, 658 Neoliberalismus 199, 440, 546 Monopolisierung 81, 88 Neonazismus 438 Montenegro 292 Netzwerk 26, 35, 278 Moral 34, 167, 304, 341, 355, 586, 592, Netzwerkanalyse 16 642 Netzwerkgesellschaft 16, 22 moralisches Urteil 171 neue Bundesländer 271, 371 Moraltheologie 597 neue Medien 16, 23, 32, 35, 37, 69, 72, 74, multikulturelle Gesellschaft 135, 276, 292, 97, 115, 116, 220, 229, 231, 234, 246, 543 247, 253, 267, 391, 402, 407, 430, Multimedia 12, 68, 72, 123, 221, 223, 225, 458, 474, 478, 563, 572, 574, 589 264, 284, 474, 478, 565, 612 neue Technologie 26, 376, 473 multinationales Unternehmen 625 Neuseeland 134, 580 Mündigkeit 403 nichteheliche Lebensgemeinschaft 661 Museum 58, 594 nichtstaatliche Organisation 11, 277, 406, Musik 83, 243, 260, 263, 461, 660 550, 598 Musikkanal 90 Niederlande 201, 493 Muslim 135, 296, 369, 576 Nigeria 620 Muttersprache 643 Nomade 178 Mythos 181, 201, 453 Non-Profit-Organisation 84, 277 nonverbale Kommunikation 618 N Nordafrika 416, 609 nachhaltige Entwicklung 596 Norm 373 Nachhaltigkeit 566, 596 Normalisierung 644 Nachkriegszeit 50, 53, 60, 65, 138 Normalität 437 Nachrichten 89, 133, 149, 155, 176, 179, Normativität 9, 437, 442 182, 192, 197, 204, 215, 249, 301, Normgeltung 633 327, 340, 347, 349, 354, 359, 374, Norwegen 76 384, 397, 411, 412, 656 Nutzen 638 Nachrichtenagentur 137, 149, 176, 459 Nachrichtenwerttheorie 182, 186, 193, O 249, 345 Oberlandesgericht 500 Objektivität 318, 359, 385 392 Sachregister

offene Gesellschaft 370 Osterweiterung 124, 134 offener Kanal 84 Osteuropa 81 offenes System 118 Ost-West-Vergleich 59 öffentliche Aufgaben 495 Outsourcing 474, 478 öffentliche Dienstleistung 393 öffentliche Kommunikation 24, 188, 201, P 242, 341, 386, 414 Palästina 302 öffentliche Meinung 3, 44, 125, 126, 134, Paradigma 199, 444 135, 142, 144, 149, 175, 239, 296, Parlament 402, 454 303, 319, 381, 388, 413, 422, 578, Parlamentarismus 441 579, 580, 583, 586 Parlamentsdebatte 296 öffentlicher Sektor 351 Partei 50, 408, 412, 441, 456, 548 öffentliches Gut 118 Parteiensystem 410, 429, 430 öffentliches Unternehmen 471 Parteilichkeit 261 öffentliche Verwaltung 393 Parteipolitik 191, 412 Öffentlichkeit 3, 15, 45, 67, 69, 91, 96, Parteipresse 93 118, 126, 128, 142, 159, 175, 178, Parteistatut 415 196, 200, 279, 291, 297, 341, 352, Parteitag 387 356, 361, 386, 388, 401, 402, 413, Partizipation 108, 142, 268, 373, 403, 407 417, 424, 429, 431, 441, 444, 454, Partnerbeziehung 216, 663 582, 594, 597 Partnerschaft 585, 661, 663 Öffentlichkeitsarbeit 28, 41, 173, 350, 351, Patient 289, 607, 648 366, 376, 386, 388, 408, 414, 417, Patriotismus 190, 374, 384 423, 439, 445, 533, 546, 547, 548 Pay-TV 591 öffentlich-rechtliche Einrichtung 94, 95, Pazifischer Raum 134, 218, 580 101, 145, 146, 147, 194, 208, 224, PC 474, 534 226, 227, 264, 291, 354, 413, 421, Peer Group 330, 573, 651 464, 465, 469, 479, 498, 501, 506 Persistenz 230 Ökonomie 78 Personalentwicklung 478, 615 ökonomische Entwicklung 467, 487 Personalisierung 23, 397, 404, 412, 439, ökonomischer Wandel 339, 461 549 Ökonomisierung 333 Personalwesen 483 Olympische Spiele 127 Persönlichkeitsentwicklung 246, 563 Online-Befragung 577 Persönlichkeitsrecht 319, 379, 492 Online-Dienst 106, 151, 216, 382, 431 Peru 598 Online-Medien 72, 96, 106, 120, 215, 249, Pfarrer 153 277, 372, 373, 382, 391, 407, 408, Phänomenologie 8, 27 427, 433, 457, 458, 545, 612 Phantasie 314 Opfer 158, 294, 320, 334, 336, 358 Pharmazie 606 Opposition 405, 437 Philippinen 117 ORF 354 Philosophie 6, 7, 8 Organisationen 36, 135, 333, 351, 537, Physikunterricht 574 615, 641 Plakat 412, 456 Organisationsentwicklung 615 Planungsinstrument 537 organisatorischer Wandel 339 Pluralismus 34, 38, 81, 255, 354, 395, 413, Österreich 65, 88, 93, 128, 137, 144, 165, 642, 643 175, 183, 203, 204, 294, 311, 318, Polen 52, 124, 167, 493 332, 340, 342, 344, 347, 354, 390, Politik 39, 61, 93, 142, 191, 348, 354, 384, 402, 410, 420, 458, 506, 654 386, 387, 388, 389, 396, 397, 402, Sachregister 393

403, 424, 429, 430, 439, 444, 445, politisches Interesse 384, 577 455, 526, 537, 548, 579, 586, 591, politisches Programm 50, 191, 425 594, 597, 624 politisches System 11, 81, 352, 417, 419, Politikberatung 388, 402, 408, 409, 419, 441, 454 439 politische Steuerung 67, 440, 441 Politiker 50, 61, 243, 387, 432, 437, 445, politische Strategie 425 448, 455, 460 politisches Verhalten 286 Politikvermittlung 67, 354, 362, 387, 390, politische Willensbildung 161, 303, 403, 402, 408, 414, 418, 424, 425, 427, 412, 419, 422, 425 441, 445, 448, 453, 548 Politisierung 395 politisch-administratives System 419 Polizei 358, 650 politische Agenda 296 Polizeibeamter 576, 650 politische Aktivität 438, 535 Popkultur 90, 185, 592 politische Bewegung 416 Popmusik 90 politische Bildung 202, 386, 403, 410, 429 Popularisierung 136, 207 politische Einstellung 63, 286, 394, 399 Populismus 410, 429, 434 politische Elite 441 Pornographie 326, 508 politische Entwicklung 396, 397, 450 Portal 414 politische Funktion 161 Portugal 89, 372, 654 politische Ideologie 438, 533 Post 440, 630 politische Institution 67 postindustrielle Gesellschaft 170 politische Intervention 616 Postmoderne 21, 33, 662 politische Kommunikation 11, 28, 67, 96, postsozialistisches Land 33, 38, 52, 81, 86, 119, 120, 132, 139, 200, 234, 277, 124, 167, 201, 292, 352, 383, 395, 303, 367, 386, 388, 389, 390, 392, 493, 507, 647, 654, 658 400, 402, 405, 408, 409, 410, 411, Präferenz 143, 145, 208, 217, 224, 229, 416, 417, 418, 419, 420, 423, 424, 230, 237, 249, 259, 260, 263, 269, 425, 427, 430, 434, 438, 439, 441, 321, 551, 590 442, 444, 445, 446, 447, 448, 449, Präsidentschaftswahl 428 453, 455, 456, 460, 547, 548, 586, Praxeologie 622 592, 624 Preisverleihung 68 politische Kontrolle 440 Presse 12, 29, 52, 55, 61, 63, 66, 69, 76, politische Krise 422 77, 78, 86, 88, 89, 93, 126, 131, 137, politische Kultur 45, 191, 203, 419, 422, 144, 148, 157, 158, 162, 165, 173, 431, 435, 437, 438, 439, 453, 460, 533 175, 177, 183, 187, 188, 200, 203, politische Linke 47 204, 292, 296, 319, 335, 342, 343, politische Macht 422, 546 347, 348, 350, 358, 369, 374, 378, politische Meinung 133, 432, 449, 580, 396, 402, 412, 422, 467, 475, 480, 582 481, 485, 487, 499, 505, 535, 552 politische Ökonomie 477 Pressefreiheit 44, 78, 335, 343, 459, 493, politische Partizipation 305, 392, 407, 408, 499, 505, 507 431, 442, 447, 457, 458 Pressekonzentration 93, 475, 477, 481 politischer Akteur 448, 456 Pressesprecher 419 politischer Einfluss 51, 329, 341, 349, 387, Pressestelle 63 422, 424, 426 Prestige 127 politischer Konflikt 128, 129, 285, 303, Preußen 55 319 Priester 153 politischer Prozess 81, 417 politischer Wandel 352 394 Sachregister

privater Rundfunk 73, 94, 95, 101, 145, Rechtsanwalt 189 146, 147, 172, 208, 224, 226, 227, rechtsextreme Partei 408, 438 354, 464, 491, 501 Rechtsnorm 438 Privathaushalt 251, 252, 484 Rechtsprechung 47, 493 Privatisierung 440 Rechtsradikalismus 408, 438, 508 Privatsphäre 15, 119, 178, 220 Rechtssicherheit 519 Problembewältigung 640 Rechtsstaat 507 Product Placement 68, 497, 504, 524, 525 Rechtstheorie 633 Produzent 486 Rechtsverständnis 633 Professionalisierung 35, 81, 93, 354, 362, Redakteur 344 373, 388, 390, 402, 429, 537 Redaktion 187, 333, 340, 344, 361 Programmangebot 59, 74, 94, 101, 209, Rede 435, 437 212, 230, 264, 281, 310, 464 Reformpolitik 440, 451 Programmauftrag 94, 194, 225, 354 Regierung 347, 374, 419, 533 Programmplanung 489 Regierungspolitik 347, 374, 419 Programmvielfalt 70 regionale Herkunft 378 Projektgruppe 565 regionaler Unterschied 104, 256 Projektplanung 563 Regionalisierung 93, 256 Propaganda 52, 63, 342, 438, 453, 533 Regionalpresse 88, 204, 350 prosoziales Verhalten 294 Regulierung 110, 141, 245, 395, 413, 443, Protestbewegung 51, 234, 305, 526, 538 497, 513 psychische Entwicklung 568 Reichweite 73, 74, 94, 226, 248, 257, 481 psychische Situation 632 Religion 34, 68, 70, 73, 117, 129, 153, Psychologie 542, 627 297, 343, 369, 377, 590 Publikation 122 Religionssoziologie 588 Publikum 211, 327, 387 religiöse Faktoren 369, 377, 435 Publizistik 41, 60, 66, 366 religiöser Konflikt 129, 343 publizistische Vielfalt 475, 517 Religiosität 62, 117, 435, 590 Puritanismus 435 Reportage 204, 463 Reporter 463, 505 Q Repräsentation 33, 174 Qualifikation 218, 655 Repräsentativität 13 Qualifikationsniveau 371 Republikanische Partei 428 Qualität 73, 94, 166, 281, 354, 362, 378, Republik Südafrika 217, 342 385, 661 Reputation 425 qualitative Methode 4, 13 Ressortprinzip 137, 187, 344 Qualitätskontrolle 420 Rezeption 15, 17, 39, 43, 59, 60, 66, 89, Qualitätssicherung 362, 366, 483 160, 182, 202, 226, 227, 229, 231, Quantifizierung 553 232, 233, 239, 248, 257, 260, 263, quantitative Methode 132, 166 269, 274, 275, 281, 288, 291, 310, 312, 320, 322, 327, 328, 356, 385, R 400, 541, 564, 568, 569, 593, 627 Rationalität 18, 594 Rezipient 10, 164, 168, 193, 210, 224, Realität 19, 34, 150, 178, 334, 384 243, 274, 281, 300, 309, 320, 334, Reality-TV 12 361, 373, 397, 540, 542, 554, 606, 653 Recherche 336, 365, 382, 612 Rhetorik 14, 410, 435 Rechnungswesen 483 Richtlinie 131, 413, 504, 506, 515, 519, rechtliche Faktoren 461 521 Rechtsanspruch 482 Risikokommunikation 295, 635 Sachregister 395

Risikoverhalten 295 Selbstbild 127, 203, 245, 288, 311, 595, Ritual 189, 380, 557, 602, 614 626, 636, 655 Rollenbild 158, 330 Selbstdarstellung 170, 178, 199, 245, 388, Rollenspiel 568 448, 454, 528, 538, 572, 579, 585, RTL 199, 212, 226, 227 595, 662 Ruanda 293, 641 Selbstkontrolle 69, 129, 213, 290, 335, Rumänien 124, 201, 292 508 Rundfunk 45, 49, 61, 64, 65, 68, 69, 94, Selbstorganisation 420, 559 95, 112, 132, 231, 264, 371, 396, 413, Selbstreferenz 21 421, 463, 469, 471, 479, 498, 501, Selbstsicherheit 245 504, 506, 510, 516, 519 Selbststeuerung 78, 110, 420, 559 Rundfunkanstalt 53, 54, 65, 73, 81, 354, Selbstverständnis 341, 353, 450 398, 419, 465, 469, 479, 489, 491 Selbstverwirklichung 585 Rundfunkprogramm 469 Semantik 415, 435, 620 Rundfunkrat 69 Semiotik 608 Rundfunksendung 49, 359, 482, 567 Sendeform 115 Russe 632 Senegal 459 russische Sprache 658 Sensationsjournalismus 379 Russland 33, 395, 493, 507 Serbien 80, 292, 347 Sexualerziehung 574 S Sexualität 90, 185 Sachsen 191, 471 Sexualverhalten 167 Sachsen-Anhalt 471, 476 sexueller Missbrauch 324 Sanierung 485 Show 199 Satire 369, 423 Simmel, G. 449 Schauspiel 326 Singapur 136 Schleichwerbung 68, 522, 524, 525, 529, Skandal 203, 297, 341, 419, 586 542 Slowenien 292 Schlüsselqualifikation 560 SMS 117, 219 Schmerz 632 Soap Opera 167, 542 Schrift 64, 300, 571 Solidarität 586 Schriftsprache 599, 623 Souveränität 110, 180 Schriftsteller 62, 512 Sozialbericht 356 Schröder, G. 400, 401 Sozialdaten 356 Schuldrecht 492 Sozialdemokratie 50 Schule 46, 168, 426, 567, 572, 574 sozialdemokratische Partei 50 Schüler 46, 219, 258, 284, 315, 567, 576, soziale Anziehung 328 594 soziale Bewegung 234, 389, 451 Schulerfolg 315, 609 soziale Beziehungen 107, 216, 220, 293, Schulklasse 613 296, 449, 580, 614, 630, 637, 644, 647 Schulleistung 315 soziale Differenzierung 211, 331, 644, 662 Schütz, A. 8 soziale Distanz 637 Schwarzafrika 360 soziale Einrichtung 613 Schweden 76, 207, 605 soziale Einstellung 659 Science Fiction 185 soziale Folgen 107, 113, 293, 324, 398 SED 47, 261 soziale Funktion 194, 293 Sehen 558 soziale Gerechtigkeit 586 Sekundäranalyse 233 soziale Herkunft 293 Selbstbestimmung 585 soziale Institution 570 396 Sachregister

soziale Integration 9, 135, 267, 298, 331, Sport 68, 127, 137, 158, 164, 183, 187, 576, 644 204, 226, 227, 257, 326, 344, 463, soziale Isolation 630 482, 527, 584 soziale Kompetenz 614 Sportverband 482, 486, 584 soziale Konstruktion 19, 20, 160, 163, Sprachbarriere 617 205, 303, 585 Sprache 9, 14, 27, 32, 34, 136, 186, 206, soziale Kosten 477 219, 300, 410, 415, 426, 436, 608, soziale Marktwirtschaft 436, 546 616, 617, 620, 621, 622, 627, 633, soziale Partizipation 130 634, 641, 642, 643, 647, 649, 654, 660 sozialer Konflikt 645 Sprachförderung 561 sozialer Prozess 644 Sprachgebrauch 171, 415, 419, 426, 561, sozialer Status 206, 222, 259 599, 602, 604, 613, 621, 624, 626, sozialer Wandel 32, 38, 39, 113, 125, 170, 627, 633, 639, 643, 651, 660 220, 232, 242, 268, 331, 372, 581, 598 Sprachgruppe 91, 649 soziale Schicht 613 Sprachkenntnisse 609, 655 soziales Milieu 219, 237, 309, 588, 590, Sprachphilosophie 633 601 Sprachunterricht 14 soziales Netzwerk 16, 107, 119, 120, 293, Sprachvariante 14, 601 608, 630, 635, 646, 659 Sprachverhalten 171, 222, 601, 613, 627, soziales Verhalten 107, 293, 331, 629, 629, 632, 657, 658 630, 644 Sprachwandel 660 soziale Ungleichheit 214, 237, 252, 255, Sprechakt 27, 614 256, 278, 331, 459, 586 Sprechen 614, 627 soziale Wirklichkeit 20, 170, 303, 449, Staat 142, 417, 426, 440, 649 587, 630, 650 staatliche Einflussnahme 245, 395, 398, Sozialgeographie 21 421, 443, 450 Sozialisation 9, 35, 37, 56, 214, 240, 255, staatliche Lenkung 63, 420, 421, 508 260, 263, 275, 281, 299, 313, 317, Staatsangehörigkeit 189, 624 330, 331, 568, 569, 570, 599, 651 Staatsaufsicht 69, 406, 516 Sozialisationsforschung 275 Staatsgebiet 180 sozialistischer Staat 261 Staatsgrenze 180, 626 Sozialkapital 252, 422 Staatsphilosophie 62 Sozialpädagoge 576 Staatstätigkeit 26 sozialpädagogische Intervention 640 Staatsvertrag 510 Sozialpsychologie 3 Stadt 26, 104, 256, 543 Sozialwissenschaft 638 Stammzellenforschung 184 soziokulturelle Entwicklung 253, 662 stationäre Behandlung 648 sozioökonomische Folgen 467 Stereotyp 90, 131, 145, 146, 150, 158, sozioökonomische Lage 222 163, 189, 207, 208, 336, 343, 437, Spanien 76, 342, 365, 493 595, 636, 644, 645 Spartenkanal 70, 73, 92 Stichprobe 13 Spätkapitalismus 18 Stigmatisierung 131 SPD 61, 394, 415 Strafe 581 Spende 294, 433 Strafgesetzbuch 508 Spiel 247, 304, 555, 568 Strafrecht 508 Spielfilm 60, 79, 83, 116, 133, 197, 241, Straftat 136 297, 492, 496, 515, 520, 524, 525 Strafverfolgung 581 Spionage 47 strategische Planung 537 Sponsoring 541 Streik 547 Sachregister 397

Strukturalismus 449, 622 Tonträger 260, 263, 300, 470, 491 Studentenbewegung 51, 538 Tourismus 207, 528 Subjektivität 436, 607, 662 Tourist 664 Subkultur 526, 573, 660 Tradition 589 Subvention 506 transatlantische Beziehungen 140 Suchmaschine 337, 502 Transformation 38, 81, 352, 581 Südamerika 598 transnationale Beziehungen 175, 305 Sudan 154, 646 Transparenz 370, 506, 531 Südkorea 314, 440, 629 Transportgewerbe 655 südliches Afrika 217, 342 Trennungsgrundsatz 350, 531 Südostasien 117, 136, 161, 342, 421 Tschechische Republik 86, 654 Südosteuropa 292 Tschechoslowakei 201 Südtirol 91 Tschetschenien 507 Supervision 615 Türke 276, 599, 601, 650 Symbol 42, 526, 538, 602, 608 Türkei 126, 148, 174, 276, 347, 365, 654 symbolische Politik 363, 425, 434, 441, 526, 538 U symbolischer Interaktionismus 17 Überwachung 406, 443 symbolisches Kapital 422 UdSSR 33, 52, 162, 647 Sympathie 388 UdSSR-Nachfolgestaat 33, 292, 352, 383, Synergie 551 395, 493, 507, 647, 658 Systemtheorie 21, 27, 37, 367 Ukrainer 632 Umfrageforschung 401, 432, 579 T Umgangssprache 620 Tageszeitung 76, 77, 88, 93, 127, 128, Umweltbelastung 575 129, 131, 134, 137, 140, 141, 149, Umweltbewusstsein 575, 596 165, 173, 177, 191, 193, 258, 336, Umwelterziehung 596 343, 347, 350, 352, 369, 374, 462, Umweltpolitik 431, 575, 596 477, 480, 481, 485, 499, 532, 626 Umweltverhalten 596 Taiwan 396 Ungarn 654 Talkshow 202, 303, 336, 387 Ungleichheit 252, 254, 278, 459 Täter 320, 358 UNO 154, 459 Tätigkeitsmerkmale 87 Unterhaltung 28, 43, 68, 166, 199, 247, Technik 102, 112, 279, 510 304, 310, 328, 387, 444 Technikfolgen 107, 121, 254, 278 Unterhaltungsindustrie 453 technische Entwicklung 57, 65, 107, 109, Unternehmen 14, 119, 466, 473, 475, 490, 225, 254, 464 596, 615, 629 technischer Fortschritt 107 Unternehmensberatung 615 technischer Wandel 57, 113, 231, 239, Unternehmensführung 462 250, 305, 339, 393 Unternehmenskonzentration 467, 495 Technologie 252, 254 Unternehmenskultur 642 Telearbeit 256 Unterrichtspraxis 556 Telefon 57, 64, 123, 219, 300, 630 Urbanisierung 256 Telegrafie 64, 406 Urheberrecht 116, 443, 463, 491, 492, 494, Telekommunikation 112, 117, 123, 440, 496, 500, 502, 504, 505, 509, 511, 474, 478, 510, 534, 536, 553, 619 512, 515, 516, 518, 520, 521 Textkommunikation 662 USA 39, 143, 144, 154, 161, 189, 190, Theater 33, 178, 198, 243 192, 196, 205, 211, 238, 256, 277, Theorie-Praxis 638 310, 314, 318, 341, 347, 370, 374, 398 Sachregister

384, 419, 423, 428, 429, 433, 435, Volkskunde 589 438, 453, 467, 480, 502, 526, 533, 583 Volontär 344 Uses and Gratifications Approach 40, 265, Vorbild 244, 328 274, 281, 283 Vorgesetzter 655 Utopie 30 Vorschulerziehung 561 Vorurteil 636, 654 V Vater 125 W Vaterschaft 125 Wachstum 532 Verantwortung 385, 450 Wahl 360, 415, 428, 441, 548, 579 Verantwortungsbewusstsein 450 Wahlbeteiligung 429, 456 Verbot 497 Wähler 399, 432, 445, 456 Verbraucher 484, 486, 530, 535, 551 Wahlforschung 577 Verfassungsgericht 498 Wahlkampf 61, 191, 387, 388, 394, 399, Verfassungsmäßigkeit 491 400, 401, 403, 404, 408, 412, 418, Vergangenheitsbewältigung 138, 151, 203, 423, 428, 433, 439, 445, 448, 456, 410 460, 507, 548 Vergütung 463, 491 Wahlverhalten 388, 399, 401, 412, 425, Verhaltensanalyse 307 428, 429, 456, 577, 582 Verhaltensänderung 274, 282 Wahlwerbung 394, 412 Verhaltensmuster 231, 645 Wahrheit 45, 178, 379, 385, 597 Verhandlung 618 Wahrnehmung 207, 300, 320, 400, 529, Verlag 88, 462, 481, 485, 487, 514 531, 539, 542, 554, 564, 582, 647, 655 Verleger 61, 511 Wahrnehmungspsychologie 332 Vermarktung 199, 351, 483, 548, 591 Weber, M. 30 Vernetzung 32, 225, 279, 305 Website 103, 104, 119, 151, 156, 277, 414, Vernunft 18 433, 549 Verstehen 345, 544, 564, 587, 623, 638 Weiblichkeit 86 Verteilungskonflikt 398 Weimarer Republik 54, 65 Vertrauen 28, 253, 355, 445, 549 Weißrussland 352, 507 Vertrieb 76, 78, 470, 472, 480, 483, 499, Weltanschauung 650 520 Weltbild 156, 528 Verwaltung 535 Weltgesellschaft 16, 118 Video 83, 157, 491, 550, 555 Weltpolitik 11 Video-Clip 17, 83, 90 Werbespot 181, 529, 540, 541, 542, 544, Videokonferenz 619, 652 554 Video on Demand 72 Werbeträger 487, 524, 525, 532, 539, 551 Vietnam 161 Werbewirtschaft 106, 490, 532, 541 Vietnamkrieg 342 Werbung 12, 53, 69, 86, 93, 106, 166, 181, Viktimisierung 581 206, 223, 238, 326, 408, 423, 456, Virtualisierung 23, 32, 97 481, 487, 497, 522, 523, 524, 525, virtuelle Gemeinschaft 35, 573, 637 526, 527, 528, 529, 530, 531, 532, virtuelle Realität 170, 449 538, 539, 540, 541, 542, 544, 548, Visualisierung 23, 133, 206, 400, 410, 549, 551, 554, 589, 591, 592 423, 456, 587, 589, 598 Wertorientierung 44, 45, 62, 288, 437, visuelle Wahrnehmung 90, 157, 410, 589, 582, 590, 592, 642 598 Westdeutscher Rundfunk 54 Völkerverständigung 353 Wettbewerb 71, 76, 77, 82, 123, 413, 463, Volksentscheid 582 475, 480, 483, 499, 501 Sachregister 399

Wettkampf 584 Zeitung 55, 64, 76, 124, 125, 126, 134, Wiederaufbau 452 137, 141, 162, 165, 180, 183, 193, Wiedervereinigung 155 203, 215, 258, 319, 332, 345, 366, Wintersport 183 374, 378, 383, 462, 475, 480, 481, Wirtschaft 82, 123, 160, 172, 173, 209, 499, 565 311, 350, 466, 468, 469, 470, 476, Zeitverwendung 273 486, 535, 537, 658 Zensur 383, 406, 477 wirtschaftliche Abhängigkeit 350, 351 Zentralafrika 293, 360, 614, 641 wirtschaftliche Integration 267 Zentralasien 383 wirtschaftliche Lage 351, 471, 475, 575 Zentralbank 329 wirtschaftliche Zusammenarbeit 253 Zielgruppe 73, 74, 90, 106, 117, 143, 195, Wirtschaftlichkeit 94 217, 224, 259, 270, 366, 464, 539, Wirtschaftselite 659 544, 552, 588, 590 Wirtschaftsethik 642 Zigeuner 131 Wirtschaftsgeographie 21 Zivilgesellschaft 18, 96, 118, 198, 457, Wirtschaftspolitik 436, 580 507, 594, 596 Wirtschaftspsychologie 526, 538 Zivilisation 198 Wirtschaftsverband 398 Zivilrecht 188 Wirtschaftszweig 487, 532 Zufriedenheit 290 Wissen 23, 28, 34, 102, 118, 168, 169, Zukunft 254, 344 289, 303, 580, 605, 606, 635, 659 Zukunftsperspektive 101, 109, 476 Wissenschaft 169, 184, 378, 511, 594, 597 Zusatzqualifikation 655 Wissenschaftler 24, 99 Zuschauer 59, 210, 244, 274, 281, 320, wissenschaftliche Beratung 638 400, 523, 531 Wissenschaftsgeschichte 31, 41 Zuwanderung 609 Wissenschaftstheorie 25 Zweiter Weltkrieg 52, 65, 190, 342 Wissenschaftsverständnis 25 Wissensgesellschaft 118, 268, 494, 559, 594 15. Jahrhundert 66 Wissenskluft 278 16. Jahrhundert 66, 201 Wissensmanagement 99, 594 17. Jahrhundert 66, 201 Wissenstransfer 28 18. Jahrhundert 66, 342 Wochenzeitung 191 19. Jahrhundert 55, 214, 342 Wohlbefinden 290 20. Jahrhundert 57, 126, 201, 583, 641 Wohnbevölkerung 393 Wohnen 207 Wortschatz 415

Z ZDF 212, 226, 227, 465 Zeitaufwand 484 Zeitgeist 18 Zeitgeschichte 58, 151 Zeitreihe 233 Zeitschrift 46, 75, 87, 125, 156, 162, 179, 207, 243, 249, 336, 371, 472, 487, 532, 551, 595 Zeitsouveränität 273

Institutionenregister 401

Institutionenregister

Arbeitsgemeinschaft für Werbemedienforschung -WEMF- 523, 534, 535, 536, 552, 553 Berner Fachhochschule, Departement Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit, FB Wirtschaft und Verwaltung Kompetenzzentrum Public Management und E-Government 393 Bundeskanzlei Zentrale Sprachdienste 623 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Vergleichende Lite- raturwissenschaft und Medienforschung 80 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung Lehrgebiet Bildungstechnologie 92 Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Er- ziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Grundschulpädagogik 266 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie 184, 362 Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Soziologie 196 Hamburg Media School, Fachgebiet Journalismus 341 Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg 71, 100, 152, 235, 298, 310, 348, 357, 380, 397, 414, 472, 489, 531, 593 Hochschule der Medien Stuttgart, Institut für angewandte Kindermedienforschung -IfaK- 566 Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsfor- schung 322 Hochschule für Philosophie München, Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachse- nenpädagogik -IKE- 522 Institut de hautes études en administration publique -idheap- 506 Institut für Deutsche Sprache -IDS- 601 Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Rothenfelde 648 Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- 476 Institut für Zeitungsforschung 55 International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes 155 International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Müller 174 Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II 632 Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Medien in der Bildung 567 402 Institutionenregister

Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. II, Institut für deutsche Sprache und Literatur 571, 631 Pädagogische Hochschule Zentralschweiz -PHZ- Schwyz, Institut für Medien und Schule -IMS- 640 Stadt Bern Amt für Statistik 578 Technische Universität Dresden, Europäisches Internationales Graduiertenkolleg 625 "Institutio- nelle Ordnungen, Schrift und Symbole" 454 Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik 108 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me- dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politi- sche Kommunikation 446 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me- dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienmanagement 488 Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs- 246 Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikations- wissenschaft 55, 66 Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 560 Lokales Handeln in Afrika im Kontext globaler Einflüsse 620 Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement 482 Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmetho- den und Jugendforschung 288 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissen- schaft in Andwendungs- und Beratungskontexten" 356 Universität Bonn, Philosophische Fakultät, Institut für Geschichtswissenschaft Abt. Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 50 Universität Bremen, Zentrale wissenschaftliche Einrichtung Deutsche Presseforschung 66 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Geisteswissenschaften, Fach Germanistik 600 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Kommunikation 399 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sozio- logie Professur für Soziologische Theorie, Sozialstrukturanalyse und Kultursoziologie 20 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswis- senschaft 7, 619, 652 Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Empirische Kommunikationsforschung, Methoden 282, 328 Institutionenregister 403

Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Soziale Kommunikation 22, 85 Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Professur für Kommunikationswissenschaft, insb. Medienintegration 220 Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Deutsches Seminar I Institut für Deutsche Sprache und Ältere Literatur 607 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psycholo- gie Abt. Allgemeine Psychologie 653 Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Medien- und Kommunikationswisenschaft 127, 506 Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Professur für Marketing 549 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Pro- fessur für Politikwissenschaft Prof.Dr. Leggewie 23 Universität Gießen, SFB 434 Erinnerungskulturen 23 Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Philologie Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft 172, 490 Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- 141 Universität Heidelberg, Fak. für Chemie und Geowissenschaften, Geographisches Institut Lehr- stuhl Anthropogeographie 543 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswis- senschaft Abt. Allgemeine Erziehungswissenschaft 46 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften 312 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Margot-Möller- Promotionskolleg 312 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften FG Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie 286 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 659 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikations- wissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien 273, 484, 490 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der media- len Kommunikation und der Medienwirkung 182, 327, 656 Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Erzie- hungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Allgemeine Pädagogik 615 Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensio- nen von Erfahrung" 185 404 Institutionenregister

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitsbereich Diagnostik, Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie und Methodik 322 Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für Kommunikations- psychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt. Kommunikationspsy- chologie, Medienpädagogik 562 Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" 48, 211, 318 Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Deutsche Sprache und Literatur 48, 138 Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft 211, 318 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Sozio- logie 661 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Medienwissenschaftliches Lehr- und Forschungszentrum 231 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Poli- tik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Innenpolitik und Öffentliche Verwaltung 126 Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Wirt- schaftswissenschaften 329 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft 2, 59, 352 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissen- schaften 269 Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie 603, 605, 611 Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- 626, 646, 647, 658 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er- ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung 545 Universität Mainz, FB 05 Philosophie und Philologie, Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik 651, 660 Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien -WIM- 461, 473 Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation 238 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 287, 464 Institutionenregister 405

Universität Münster, FB 01 Evangelisch-Theologische Fakultät, Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften -IfES- 377 Universität Münster, FB 02 Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Christliche Sozialwis- senschaften 377 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Kom- munikationswissenschaft 339, 361 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft Abt. A Grundlagen der Politikwissenschaft und politisches System der Bun- desrepublik Deutschland 267 Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut III Päda- gogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre 606, 653 Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I 38 Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Sozialpsychologie 306 Universität Saarbrücken, Fak. 03 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Institut Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte 67 Universität Salzburg, Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, FB Kommunikations- wissenschaft 298 Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche" 305 Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie 5 Universität Wuppertal, FB A Geistes- und Kulturwissenschaften, Fach Germanistik Lehrgebiet Didaktik der deutschen Sprache und Literatur 604, 613, 629, 639 Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe 237, 599 Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. makro-strukturelle Analyse der Gesellschaft 202 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienfor- schung -IPMZ- 409, 517, 541 Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Privat-, Wirtschafts- und Europarecht 517 Université de Neuchâtel, Faculté des Lettres et Sciences Sociales, Institut des Sciences de l'Infor- mation et de la Communication 135 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Arbeitsstelle Interkulturelle Konflikte und gesellschaftliche Integration -AKI- 616 Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften 639 406 Institutionenregister

Zürcher Hochschule Winterthur, Département Angewandte Linguistik und Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- 75, 337

ANHANG

Hinweise 409

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach- gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan- gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwis- senschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an In- formationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungs- ergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozial- wissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralar- chiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Um- fragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaft- licher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informations- transfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informa- tions- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten- gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter- disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozial- wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe- bung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundes- anstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschul- forschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster- reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau- er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor- schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial- forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeit- forschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinsti- tut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinfor- mationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun- desagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissen- schaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumen- tation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich- tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich:

STN International GBI The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt- Information Network schaftliche Information mbH Postfach 24 65 Postfach 81 03 60 76012 Karlsruhe 81903 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0 www.stn-international.de www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jah- respauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in info- connex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissen- schaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über info- connex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).

Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Da- tenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglich- keit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ ent- sprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissen- schaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaft- licher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Daten- banken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The- mengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West- Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftsko- operation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und län- gerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Berufssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Bevölkerungsforschung • Methoden und Instrumente der • Bildungsforschung Sozialwissenschaften • Familienforschung • Migration und ethnische Minderheiten • Frauen- und Geschlechterforschung • Organisations- und Verwaltungsfor- • Freizeit - Sport - Tourismus schung • Gesellschaftlicher Wandel in den • Osteuropaforschung neuen Bundesländern • Politische Soziologie • Gesundheitsforschung • Religionsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Soziale Probleme • Internationale Beziehungen + • Sozialpolitik Friedens- und Konfliktforschung • Sozialpsychologie • Jugendforschung • Stadt- und Regionalforschung • Kommunikationswissenschaft: • Umweltforschung Massenkommunikation - Medien - • Wissenschafts- und Technikforschung Sprache sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli- ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol- che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports wer- den in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika- tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen- schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä- re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je- weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper- link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For- schungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län- dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na- mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu- ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif- ten, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Ho- mepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Daten- bank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS ge- speicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere In- formationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt ange- fordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews ***

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusi- ve Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter: www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm

GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]