Eine Soziale Stadt Ist Möglich« Metallerinnen Und Metaller Engagieren Sich Nicht Nur in Betrieb Und IG Metall, Sondern Auch in Lokaler Und Regionaler Politik

BADEN-WÜRTTEMBERG SEITE 28 | metallzeitung 8/2009 BEZIRK METALLERINNEN UND METALLER IN DEN KOMMUNALEN PARLAMENTEN BADEN-WÜRTTEMBERGS »Eine soziale Stadt ist möglich« Metallerinnen und Metaller engagieren sich nicht nur in Betrieb und IG Metall, sondern auch in lokaler und regionaler Politik. Bei den baden-württembergischen Kommunalwahlen wurden viele neu und wiedergewählt. Wir stellen einige von ihnen vor.

»Seien Sie wählerisch«: Die IG tenaktiv,imTe- Auch hauptamt- reicht nicht.« Metall Gaggenau unterstützte die ninger Gemein- liche Metaller Michael Zeh ist Entwicklungs- Kandidatinnen und Kandidaten derat und da- gestalten in den ingenieur bei im Vorfeld mit einer Zeitungsan- zwischen im regionalen Par- Siemens Karls- zeige. »Kommunalpolitiker aus Kreistag des lamenten mit. ruhe.Dortenga- unserenReihenwissen,wiewir Landkreises Peter Müller giertersichvor denken und was wir brauchen« – R. Heidmann Emmendingen. Peter Müller zum Beispiel, allem in der Ver- so lautete die Botschaft. In der neuen der in Schwä- trauenskörper- Roland Walter zum Wahlperiode wurde sie zur Frak- bisch Gmünd Zweiter Bevoll- Michael Zeh leitung: »Nur Beispiel, Betriebsrats- tionsvorsitzenden der SPD nomi- mächtigter ist und für Die Linke durch solidari- vorsitzender von Ma- niert. Außerdem ist die 56-Jährige im Gemeinderat ist. Er sagt: »Ei- sches Handeln quet, ist schon seit 1988 schon 28 Jahre in der Delegier- nesozialeStadtistmöglich,auch sind Erfolge erzielbar, daher mein für die Alternative Li- tenversammlung der IG Metall wennsiezu70Prozentvonder gewerkschaftliches Engagement.« ste/Die Grünen im Ge- Freiburg und war 23 Jahre im Automobilzulieferindustrie ab- Der 52-Jährige ist seit 1994 für die Roland Walter meinderat Rastatt. Sein Ortsvorstand.Mitihrempoliti- hängig ist.« Peter Müller möchte SPD im Karlsruher Gemeinderat. Credo lautet: »Das Beste schen Engagement steht sie – »unter poltischer Gestaltung mit Den Arbeitsplätzen der Techno- für die Gemeinschaft zu erreichen fastüberflüssigzusagen–»fürei- den Menschen zusammen den in- logieregion gilt sein besonderes und nicht nur für Einzelne. Damit ne gerechte Sozial- und Arbeits- dustriellen Strukturumbrüchen Engagement. »Chancengleichheit wird auch das Beste für die Ar- marktpolitik«. begegnen«. durchoptimaleBildungundBe- beitnehmer erreicht.« Thomas Felix Bader treuung, das ist die Herausforde- Christian Flamm, Betriebs- von der IG Me- rung in unserer Zeit«, sagt er. Schwaab wurde ratsvorsitzender tall Heilbronn- Michael Baumann aus Epfen- erstmals gewählt von Ferromatik Neckarsulm dorf (Kreis Rott- undistmit22 in Malterdingen wurde erstmals weil) will aktiv Jahren mit Ab- (Verwaltungs- in den Gemein- am Ortsgesche- stand der Jüngste stelle Freiburg, Thomas Flamm derat seiner Felix Bader hen teilhaben, in dem Gremi- Ch. Schwaab ohne Parteizu- Heimat Haß- dasDorfmitge- um und in der gehörigkeit), Gemeinderat in mersheim gewählt – parteilos auf stalten, für die SPD-Fraktion. Bei Daimler Gag- Wyhl,sagt:»EsmussMenschen der SPD- Liste. »Man kann nur Bewohner als M. Baumann genau ist er JAV-Vorsitzender und geben, die bereit sind, auch eh- meckern, wenn man sich ein- Ansprechpart- sagt:»Ichhalteesfürsehrwichtig, renamtlich Verantwortung zu bringt«, sagt er. Kommunalpolitik nerdaseinund dass Politik sowohl von als auch übernehmen. Es bedeutet mir sei keine Parteipolitik, sondern ihnen helfen. Er gehört den Frei- für junge Menschen gemacht sehr viel, das Vertrauen meiner Engagement über Grenzen hin- en Wählern an und ist schon 20 wird.« Wähler zu genießen und ihre In- weg zum Wohle der Bevölkerung. Jahre im Betriebsrat von Rhein- »Man sollte nicht nur über die teressen vertreten zu dürfen.« Hans-Peter Neff, stellvertreten- metall-Waffe-Munition, früher Verantwortlichen schimpfen, Ismail Mutlu der Fraktions- Mauser in Oberndorf. Die IG Me- sondern selbst Verant- von WMF ist ei- vorsitzender der tall ist für ihn »unverzichtbarer wortung übernehmen«, ner der wenigen SPD in Heiden- Begleiter und Ratgeber«. sagt Herbert König,Be- Gemeinderäte heim, ist Be- Karl-HeinzSchaaf,Betriebsrats- triebsratsvorsitzender mit Migrations- triebsrat und vorsitzender bei im Progress-Werk hintergrund in leitet die Ver- Küpper-Weis- Oberkirch. Der 50-Jäh- Baden-Würt- trauensleute-Ar- ser, ist SPD- rige ist für die CDU in Ismail Mutlu temberg. In H.-P. Neff beit bei Bosch- Fraktionsvorsit- Herbert König den Ortschafts- und Geislingen/Stei- Siemens-Hausgeräte in Giengen zender in Gemeinderat der Hei- gewurdeerzumerstenMalge- an der Brenz. Er möchte nahe bei Bräunlingen mat Renchen gewählt. Über die wählt – als Ortsvorsitzender von den Menschen sein und für sie und Kreisrat im IG Metall sagt er: »Es ist wichtig, Bündnis 90/Die Grünen. »Viele Politik verlässlich gestalten. So- K.-H. Schaaf Schwarzwald- dass es diese Organisation gibt. der Geislinger Bürger haben ei- ziales Handeln ist ihm wichtig – Baar-Kreis. Er Dank der vielen Mitglieder konn- nen Migrationshintergrund. Auf- und »keine Finanzabenteuer«. Es sagt: »Jedes Gewerkschaftsmit- te sehr viel erreicht werden.« geschlossenheit und Toleranz seiwichtig,sichauchinderPoli- gliedsolltesichgesellschaftspoli- Roswitha Heidmann, Betriebs- dürfen daher nicht vor der Haus- tik zu engagieren: »Arbeitneh- tisch engagieren, denn nur so ratsvorsitzende von Delta-Ener- türenden,sondernmüssenauch mer sollen ihre Ideen und kann man unsere Gesellschaft gy-Systems in Teningen, ist schon im Alltag selbstverständlich wer- Vorstellungen in unser Gemein- mitgestalten.« seit 1991 in kommunalen Manda- den«, sagt Ismail Mutlu. wesen einbringen.« – »Bruddla metallzeitung 8/2009 | SEITE 29

25 Jahre 35-Stunden-Woche 1984 – genau vor 25 Jahren wurde mit einem siebenwöchigen Arbeitskampf der Einstieg in die 35-Stunden-Woche geschafft.

Die Auswirkungen dieser Es müssten differenziert harten Auseinanderset- alle Facetten einbezogen zungsindinderMetall- werden–vonVerkür- industrienochüberall zung während der Ar- spürbar, sagte Daimler-Ge- beitszeit bis zur samtbetriebsratsvorsitzender Verkürzung der Lebensarbeitszeit. Erich Klemm beim Festakt der IG »Arbeitszeit ist Lebenszeit«, das Metall Baden-Württemberg: bleibe weiterhin sehr aktuell.

»Das hilft uns bis heute – gerade Foto: uz in der Krise.« Die Arbeitszeitver- Wäre der Streikvon 1984 heutzuta- Menschen vor Profite: Weru-Beschäftigte bei Sal. Oppenheim in Frankfurt kürzung auf 35 Wochenstunden ge führbar? Ernst Eisenmann, sei ein Erfolg und habe bis heute 1984 Bezirksleiter in Baden- Arbeitsplätze geschaffen und gesi- Württemberg, sagte: »So etwas »Heuschrecke« Triton saugt Weru aus muss für jede Situa- Trotz schwarzer Zahlen sollen bei »Heuschrecke« Triton das Geld tion neu diskutiert Weru in Rudersberg 143 Arbeits- abschöpfte und damit auch die und beschlossen plätze wegfallen, die Produktion Sparbeiträge der Beschäftigten werden.« Manfred von Kunststofffenstern und Türen aus den letzten Jahren, habe es an Steidle hat die legen- nach Thüringen verlagert werden notwendigen Investitionen däre Betriebs- den. Die Beschäftigten demons- gefehlt, stellt Betriebsratsvorsit- besetzung bei trierten deshalb in Frankfurt bei zender Werner Bohner fest. »Seit Filter-Knecht, heute den Vertretungen der Eigentümer Januar haben wir Überstunden«, MahleLorch,mitge- – des Finanzinvestors Triton und sagte Bohner – an mangelnden macht. Für ihn steht der daran beteiligten Bank Sal. Aufträgen könne es also nicht lie- heute der Kampf ge- Oppenheim. gen. Es gehe nur darum, die Pro- Festakt mit Musik: Three Times A Lady gendieRentemit67 Der Finanzinvestor Triton war fite weiter zu steigern und das im Vordergrund: 1999 bei Weru eingestiegen und Werk rücksichtslos auf einen Ver- chert. Ohne eine andere Folge von »Das muss weg.« Klaus Zwickel, schüttete bereits ein Jahr später 80 kauf vorzubereiten. »Diese Blut- 1984 – die Differenzierung und 1984 Bevollmächtigter in Stutt- Millionen Euro Dividende aus, sauger leben wie die Made im Flexibilisierung der Arbeitszeit – gart, sagte zum Resumee: »Wir sagt Christian Friedrich von der Speck«, meint ein Beschäftigter. seien Arbeitszeitkonten nicht haben große gesellschaftliche IG Metall Waiblingen: »Dies ge- »Wir kämpfen um jeden Arbeits- denkbar. Klemm: »Damit konn- Veränderungen durchgesetzt, die hört zur Strategie eines Private- platz«, sagt Christian Friedrich. ten wir über lange Zeit Beschäfti- 1984 gar nicht vorstellbar waren.« Equity-Fund: Betriebe werden Auseinandersetzung und Ver- gung sichern, ohne kurzarbeiten Jetzt, das ist die Überzeugung des aufgekauft, Kapital abgeschöpft handlungenumeineZukunftfür zu müssen.« früheren IG Metall-Vorsitzenden, und wieder verkauft.« Weil die das Werk haben begonnen. Bezirksleiter Jörg Hofmann for- müssten Antworten auf die aktu- derte eine neue Debatte über Ar- elle Beschäftigungskrise gefun- beitszeitverkürzung: Der Erhalt den werden. der Beschäftigung auf lange Sicht Still-Wagner: »Die werden uns kennenlernen« verlangedas,unddieKrisezeige Infos, Bilder, Filme: »Wir lassen uns unseren Stapler trag bis 2010, der mit dem Jobab- dieAktualitätdieserForderung. 3www.bw.igm.de nicht nehmen« – das war die kla- bau gebrochen wäre. Betriebs- re Ansage bei der Demonstration ratsvorsitzender Harry Mischke gegen Entlassungen bei Still- kündigte einen harten Kampf um Wagner in Reutlingen. 1800 die Arbeitsplätze an: »Die werden Menschen waren auf der Straße, uns noch kennenlernen.« Be- um ihre Solidarität zu zeigen. zirksleiter Jörg Hofmann sicherte Der Stapler-Konzern Kion will der Belegschaft Unterstützung zu: künftig in Hamburg produzieren »Die IG Metall steht hinter euch.« – 260 von 460 Arbeitsplätzen sol- leninReutlingenverschwinden. IMPRESSUM Vor vier Jahren standen die Still- IG Metall Bezirk Baden- Wagner-Beschäftigten schon ein- Württemberg, Stuttgarter Str. 23, malineinerähnlichenSituation: 70469 Stuttgart, Telefon 0711– 16 58 1-0, Fax 0711–16 58 1-30. Mit erheblichen Sparbeiträgen E-Mail: bezirk.baden- der Belegschaft konnte damals [email protected] die Produktion gehalten werden. Verantwortlich: Jörg Hofmann, Redaktion: K. Bliesener, U. Fotos: IGraffiti/Storz AusdieserZeitgiltnocheinBe- Eberhardt 1984 und Folgen: Podiumsgespräch mit Moderatorin Silke Gmeiner (SWR) schäftigungssicherungstarifver- FREUDENSTADT SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES ACHTUNG WIR TREFFEN UNS IN FRANKFURT ZU DER GROSSDEMONSTRATION AM 5. SEPTEMBER

Aufhebungsvertrag / Kündigung »Schluss mit der Ungerechtigkeit« Zum Handeln bleibt nicht viel Gemeinsam für ein gutes Leben: Dafür zeigen wir gemeinsam Flagge auf der Großdemonstration Zeit – Deine IG Metall hilft. am 5. Septemberin Frankfurt kurz vor der Bundestagswahl. Die Demo mit kulturellem Der Ausspruch von Kündigungen Rahmenprogramm beginnt um 13 Uhr. nimmt verstärkt zu. Auch stellen wir fest, dass ge- Die IG Metall Freudenstadt ruft rade ältere Beschäftigte ver- zur Teilnahme an der Veranstal- mehrt in den Betrieben mit Auf- tung in Frankfurt am Main auf. hebungsverträgen konfrontiert Wir werden am 5. September un- werden. Deshalb geben wir hier seren Forderungen für ein gutes einige wichtige Hinweise: Leben Nachdruck verleihen. Die Die Möglichkeit zur Erhebung ei- Politik muss sich bewegen – wir tiert hat. Jeder Mensch hat An- Großdemonstration. ner Kündigungsschutzklage be- zeigen die Richtung. Wir treten spruch auf ein gutes Leben. Frei- Als Lifeact werden Bob Geldof, steht nur innerhalb einer Frist für eine gerechtere Gesellschaft heit und Gerechtigkeit, Würde Samy Deluxe und »Ich & Ich« er- von 21 Tagen nach Erhalt des ein. Wir demonstrieren »Ge- und Respekt, Solidarität und An- wartet. n Kündigungsschreibens. Das gilt meinsam für ein gutes Leben«. erkennung – das sind unsere auch, wenn die Kündigungsfrist Die Gesellschaft ist tief gespalten. Werte. Diesen Anspruch geben mehrere Monate sein sollte oder Immer mehr Menschen können wir gerade in der Krise nicht auf. Die Anreise wird von der Ver- die Kündigung wegen Nicht-Ein- nicht mehr von ihrer Arbeit le- Für uns heißt gutes Leben: Keine waltungsstelle Freudenstadt haltung der Kündigungsfrist, fal- ben. Die sozialen Sicherungssys- Entlassungen in der Krise. Nicht organisiert, die auch die An- scher Anhörung des Betriebsra- teme wurden drastisch ausge- die Zeche für die Krise zahlen. meldungen entgegennimmt. tes unrechtmäßig sein sollte. dünnt. Bildungschancen haben Keine Angst vor der Zukunft. Zudem können Anmeldungen Auch bei Aufhebungsverträgen sich verschlechtert. Die junge Ge- Gleiche Arbeit – gleiches Geld über die Interessensvertretun- (zum Beispiel zur Vermeidung ei- neration ist ausgebremst. Dies ist –gleiches Recht. Im Alter mit der gen im Betrieb erfolgen. ner sonst erfolgten Kündigung) das Ergebnis einer Politik, die Rente auskommen. Gute Lebens- Weitere Informationen ist Vorsicht geboten: Die regulä- sich zu sehr an den Interessen der perspektiven für die junge Gene- gibt es unter: re Kündigungsfrist muss auf je- Wirtschaft und zu wenig an den ration. Wir treffen uns am 5. Sep- 3www.gutes-leben.de den Fall eingehalten werden, Interessen der Menschen orien- tember in Frankfurt zu der sonst droht eine Sperrfrist beim Arbeitsamt. Vereinbarte Abfin- dungen sind steuerpflichtig und können auf Arbeitslosengeld Betriebsrat macht sicher URLAUB und Hartz IV-Leistungen ange- Betriebsratswahl bei erfi Ernst Fischer wurde eingeleitet. rechnet werden. Niemand ist verpflichtet, ei- IG Metall, ein Zutrittsrecht für Wir wünschen unseren Mitglie- nen Vertrag jeglicher Art sofort den Betrieb, zu verwehren. Das dern einen entspannten und er- unterschreiben zu müssen. Des- Zutrittsrecht der IG Metall wur- holsamen Urlaub. Dank IG Metall halb gilt in all diesen Situatio- de über ein Gerichtsverfahren ab- gibt es 30 Tage Urlaub, und die nen: Lieber einmal mehr bei der gesichert und durchgesetzt. Freizeitunfallversicherung ist im- IG Metall nachfragen, um Fehler mer mit dabei. Informationen zu vermeiden. Die kostenlose Rechte mit Füßen getreten über die Freizeitunfallversiche- Rechtsberatung bis hin zur juris- Hierzu sagt Robert Schuh, Ge- rung und persönliche Leistungs- tischen Vertretung vor dem Ar- werkschaftssekretär: »Es ist un- übersichten anfordern unter beits- oder Sozialgericht ist für glaublich, dass nach 60 Jahren 07441–918433-0 IG Metall-Mitglieder im Beitrag Gültigkeit des Grundgesetzes es enthalten. Robert Schuh immer noch üblich ist, demokra- tische Grundrechte der Arbeit- BR WÄHLEN IMPRESSUM Am Freitag, 3. Juli 2009 hat bei nehmer mit Füßen zu treten. Es der Firma erfi Ernst Fischer ist an der Zeit, dass der Staat sei- IG Metall Freudenstadt GmbH & Co. KG in Freudenstadt ner Fürsorgepflicht nachkommt Für Informationen zur Betriebs- Gottlieb-Daimler-Straße 60 ratsgründung steht Robert 72250 Freudenstadt die Demokratie Einzug gehalten. und den Besitzern der Firma erfi, Telefon07441–918433-0 Trotz massiver Verhinde- Ernst und Andreas Fischer Nach- Schuh, Gewerkschaftssekretär, Fax07441–918433-50 rungsversuche des Arbeitgebers hilfeunterricht erteilt, was die Ar- gerne zur Verfügung. E-Mail: wurde in einer geheimen Wahl beitnehmerrechte in Deutsch- Telefon 07441–918433-0 [email protected] von Beschäftigten ein Wahlvor- land betrifft.« [email protected] Internet: stand zur Einleitung der Be- Betriebsrat macht sicher und www.freudenstadt.igmetall.de triebsratswahl gewählt. Im Vor- Gewerkschaft macht gerecht, das Redaktion: Reiner Neumeister (verantwortlich) feld versuchte der Arbeitgeber ist der richtige Weg, auch hier im das abgesicherte Grundrecht der Nordschwarzwald. ESSLINGEN SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES NORGREN PUTZMEISTER GMBH, AICHTAL Kahlschlag geplant Massenentlassung ist vom Tisch Die Norgren GmbH Deutschland, Tochter des amerikanisch-briti- Der geplante Abbau von 583 Arbeitsplätzen bei Putzmeister ist vom Tisch ebenso wie die Schließung schen IMI Norgren-Konzerns,will von Standorten. Außerdem wird die Firma eine Tarifbindung mit der IG Metall eingehen. 307 seiner 1081 Mitarbeiter in den drei deutschen Werken ab- Die Geschäftsleitung der Firma siv eingetreten. bauen. Putzmeister ist von ihren Plänen Viele Beschäftigte Besonders hart würde es die abgerückt, 583 Arbeitsplätze ab- haben die IG Me- rund 120 Beschäftigten des Wer- zubauen und die Werke in Alt- tall-Linie mitge- kes in Großbettlingen treffen, hengstett und Gründau in Frage tragen und viele das komplett geschlossen wer- zu stellen. sind auch Mitglied den soll. 40 Montagearbeitsplät- Bewirkt wurde der Meinungs- geworden. ze sollen nach Brünn in die umschwung vor allem durch die Die Geschäfts- Tschechische Republik und 75 Aktionen der Belegschaft, insbe- leitung hat darü- weitere nach Fellbach verlagert sondere die Kundgebung am 17. berhinaus zuge- werden. 260 weitere Arbeitsplät- Juni vor dem Werkstor. Auch sagt, eine Tarif- ze sollen in den Standorten Fell- beim »Aufstand der Anständi- bindung mit der bach und Alpen wegfallen. gen« am gleichen Tag in Esslin- IG Metall einzu- Norgren hatte 2007 schon gen waren Putzmeister-Beschäf- gehen. Hierüber Putzmeister-Protest am 17. Juni in Esslingen einmal versucht, das Werk Groß- tigte mit Plakaten dabei. werden Verhand- bettlingen zu schließen, was Die IG Metall hatte von der lungen aufgenommen. Eine be- Bei allem Erfolg ist aber weiterhin aber von den Beschäftigten ver- Geschäftsleitung von Anfang an triebliche Tarifkommission wur- Wachsamkeit der Belegschaft hindert wurde. gefordert, die Krise gemeinsam de bereits gewählt. notwendig, da sich die Probleme Der Konzern will in diesem mit den Beschäftigten durchzu- Das Beispiel Putzmeister zeigt, mit den Banken noch zuspitzen Jahr noch rund zwölf Millionen stehen und ist dafür auch offen- dass es sich lohnt zu kämpfen. könnten. n Euro einsparen, um bei einem Umsatzeinbruch von fast 50 Pro- zent einen Gewinn vor Steuern von mehreren Millionen Euro zu Aktiv für die Sicherung von Arbeitsplätzen erzielen. Davon sollen dann die Erster Wirtschafts- und Sozialrat in der Bundesrepublik wurde jetzt in Esslingen gewählt. Zinsen an den Dachkonzern IMI in Großbritannien bezahlt wer- Rund 1500 Menschen haben am vier Vertretern der Arbeitneh- Folgende Ideen wurden konkreti- den. 17. Juni in Esslingen für die Si- mer: Hans-Jürgen Drung (Be- siert: Die Belegschaften aller drei cherung der Arbeitsplätze und triebsratsvorsitzender Festo Ess- Übernahme der Auszubildenden Werke werden diese Pläne nicht für eine andere Zinspolitik der lingen), Elmar Brummer mit Nutzung der Kurzarbeit, da- widerstandslos hinnehmen. Und Banken demonstriert. Erstmalig (Betriebsratsvorsitzender Single nach 28-Stunden-Woche – je die Großbettlinger werden wie- in der Bundesrepublik wurde ein Temperiertechnik Hochdorf), nach betrieblicher Lage mit Teil- der für den Erhalt des Standorts Wirtschafts- und Sozialrat (Wi- Giovanni Conforti (Betriebsrats- lohnausgleich. kämpfen. SoR) gewählt. vorsitzender Index-Werke Ess- Stipendium über Ergänzungs- Konkret forderten die De- lingen), Dietmar Kuhn (Betriebs- Tarifvertrag, Kurzarbeitergeld IMPRESSUM monstranten die Einrichtung ei- ratsvorsitzender Hirschmann solange, wie es geht, dann 400 IG Metall Esslingen nes Regionalfonds zur Unterstüt- Car Communication Neckar- Euro Stipendium und Ausbil- Julius-Motteler-Straße 12 zung von Betrieben in der tenzlingen) sowie Sieghard Ben- dung zum Techniker, Meister, 73728 Esslingen Region, die durch die Krise in der, Erster Bevollmächtigter der Bachelor oder Ähnliches. Telefon0711–9318050 ernste Schwierigkeiten geraten IG Metall Esslingen. Für 60-Jährige ein Jahr Trans- Internet: www.esslingen.igm.de sind, sowie eine Reduzierung der Die Agentur für Arbeit Göp- fer-Kurzarbeitergeld, dann zwei Redaktion: Sieghard Bender Überziehungszinsen der Banken pingen hat ihre Mitarbeit zuge- Jahre Arbeitslosigkeit, dann (verantwortlich), Jürgen Groß- für Beschäftigte in Kurzarbeit. sagt, eventuell wird auch Ober- Rente. Aufzahlung auf 100 Pro- Bounin Der WiSoR besteht derzeit aus bürgermeister Dr. Jürgen Zieger zent Rentenversicherungsbei- mitmachen. Bei Südwestmetall trag, für Rentenminderung von wird das Thema ebenfalls disku- 63 bis 78 Jahre die Hälfte als Ab- tiert. Es gab bereits ein Gespräch findung. zwischen dem WiSoR und der Oberstes Ziel für die IG Metall Agentur für Arbeit unter Mithil- ist der Erhalt der Arbeitsplätze. fe von Dr. Wilhelm Adamy, Lei- Dafür entwickeln wir Ideen auch ter des Bereichs Arbeitsmarktpo- auf regionaler Ebene, wenn es an- litik des DGB-Bundesvorstands. dere schon nicht tun. Und dafür Es geht darum, Fördermöglich- kämpfen wir auch in jedem Be- keiten für Qualifizierungsmaß- trieb, in dem Personal abgebaut Demonstration am 17. Juni in Esslingen nahmen zu nutzen. werden soll. FREIBURG UND LÖRRACH SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES DIE ADRESSE FÜR KOMPETENTE BETREUUNG IHRER MITGLIEDER AM HOCHRHEIN IG Metall Lörrach: Eröffnung der Büroräume

Als weiterer Meilenstein der IG Beschäftigungskatastrophe Metall Lörrach wurde die moder- wird«, sagte Hermann Spieß, nisierte Verwaltungsstelle, die Erster Bevollmächtigter der IG sich offener, freundlicher und Metall Lörrach und Freiburg. Von links: Hermann Spieß (Erster Bevollmächtigter), Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm, Thomas Wamsler (Zweiter Bevollmächtigter) einladender präsentiert, im Juli Die IG Metall ist die einzige Ge- eingeweiht. werkschaft, die in der Flächen- starke Wirtschaft braucht auch Zweiter Bevollmächtigter, wies region so umfassend präsent ist. starke Arbeitnehmervertretun- nochmals auf den positiven Mehr Service. Die insgesamt acht Die Eröffnung des IG Metall- gen«, dies bestätigte auch die Trend von 3,5 Prozent Mitglie- Mitarbeitenden vor Ort können Regionalbüros in Waldshut- Oberbürgermeisterin von Lör- der-Zuwachsrate hin und ver- nun besser dafür sorgen, »dass Tiengen im Frühjahr 2009 ist ein rach Frau Gudrun Heute-Bluhm deutlichte somit den neuen Kurs aus der Wirtschaftskrise keine weiteres Indiz hierfür. »Eine in ihrer Rede. Thomas Wamsler, der IG Metall am Hochrhein. n

Solidarität in der ganzen Region Solar-Fabrik: Millionen im Sand Betriebsräte mehrerer Unternehmen stehen füreinander ein. Beschäftigte sollen für die Fehler des Managements büßen.

Scharfe Kritik übt der Geschäfts- entgegengestellt. Nun sind weite- führer der IG Metall Freiburg re Verhandlungstermine mit Marco Sprengler an der Ge- dem Arbeitgeber anberaumt. In der derzeit schwierigen wirt- Kurzarbeit begonnen wurde. schäftspolitik bei Solar-Fabrik. schaftlichen Situation haben Be- Selbst alternative Vorschläge des Durch Fehler im Management IMPRESSUM triebsräte und Jugendvertretun- Betriebsrats zur Kündigungsver- (überwiegend vom alten, mittler- IG Metall Freiburg gen alle Hände voll zu tun, vor meidung wurden ignoriert. weile abgelösten) wurden bei So- Fahnenbergplatz 6 allem, um die Beschäftigten vor Spontan haben sich daraufhin lar-Fabrik AG 35 Millionen Euro 79098 Freiburg Entlassung und Verschlechte- am 30. Juni Gewerkschafter zum Kapital im Ausland vernichtet. Telefon 07 61–2 07 3 8-0 rung der Arbeitsbedingungen zu stillen Protest im Arbeitsgericht Die Konsequenz ist, dass nun Fax 07 61–2 07 38-99 E-Mail: [email protected] schützen. Der Druck der Unter- Freiburg zur Güteverhandlung 123 Kolleginnen und Kollegen nehmer wächst spürbar, aber eingefunden. »Weg mit den Kün- bei der Eingruppierung in Era in IG Metall Lörrach gleichermaßen wächst auch der digungen« und »Kurzarbeit statt die niedrigste Entgeltstufe, EG1 Turmstraße 37 Gegendruck und der Unmut Entlassungen« lauten die Forde- eingruppiert werden sollen. Die 79539 Lörrach über die Ungerechtigkeit. Bei rungen der 70 Kolleginnen und Belegschaft der Solar-Fabrik AG Telefon 0 76 21–93 48-0 EHT in Teningen haben die Ar- Kollegen, unter ihnen Rentner hat sich gemeinsam mit dem Be- Fax 0 76 21–93 48-10 beitgeber gleich vier Betriebsräte und Leiharbeiter sowie Jugend- triebsrat und der IG Metall dieser E-Mail: [email protected] sowie mehrere Kollegen mit 30 vertreter und Betriebsräte aus Geschäftspolitik mit der Aktion: Redaktion: Hermann Spieß und 40 Jahren Betriebszugehö- rund 20 verschiedenen Metallbe- »weis nix kann nix EG1 – (verantwortlich), Jürgen Lussi rigkeit gekündigt. Dies, bevor mit trieben sowie deren Kinder. Danke Solar-Fabrik« HEIDELBERG SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES TERMINE WIR TREFFEN UNS IN FRANKFURT 4. und 18. August, 9 bis 11 Uhr Samstag, 5. September Lohnsteuerberatung für Gewerk- schaftsmitglieder e.V. Wir streiten für ein gutes Leben – Schluss mit den Ungerechtigkeiten.

1. September, 16 bis 19 Uhr Mit: Kulturspektakel in Frankfurt/Main, Commerzbank DGB-Info-Stand Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall Arena (Waldstadion) Antikriegstag Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall Kultur: Samy DeLuxe Bismarckplatz Regina Görner, Eric Leiderer und Bob Geldof und Band und andere Anmeldungen bitte jeweils unter internationalen Gästen Wilfried Schmückler, Kabarett Telefon 06221–9824-0 bei der IG Metall Heidelberg Busabfahrtsorte und Abfahrtszeiten nach Frankfurt: Änderung der Büro-Öffnungs- 10.15 Uhr: Heidelberger Druck Wiesloch zeiten Heidelberg 10.15 Uhr: Heidelberger Druck Heidelberg Montag 8 bis 17 Uhr 10.15 Uhr: Haldex Wieblingen Dienstag 8 bis 17 Uhr 10.00 Uhr: KS/TRW St. Leon-Rot Mittwoch 8 bis 17 Uhr 10.15 Uhr: Marktplatz Pfaffengrund Donnerstag 8 bis 17 Uhr 9.15 Uhr: Bahnhof Mosbach (Bleichstraße) Freitag 8 bis 15 Uhr 10 Uhr: Busbahnhof (HBF) Sinsheim 9 Uhr: Eberbach (Parkplatz ENE) Beitragsanpassung bei Bitte in jedem Fall anmelden über Betriebsratbüros oder die IG Metall Heidelberg 06221–9824-0 Rentnerinnen und Rentnern Aktuelles nachschauen unter: www.heidelberg.igm.de Nach mehrjährig gleichbleiben- den Beiträgen bei Rentnerinnen und Rentnern haben wir ab 1. Juli 2009 die Beiträge geringfügig Toscanafraktion heil zurück um zwei Prozent angepasst. Aber der Reisebus bleibt verschwunden. Ereignisreiche und sehr schöne erkundet zu BILDUNG FÜR ALLE Tage verbrachten wieder einmal werden. Durch die Teilnehmerinnen und Teil- kompetente Unter dem Motto »Bildung für al- nehmer der diesjährigen Fahrt. Führungen le, und zwar umsonst« demons- Venedig mit den Inseln Murano konnten wir trierten Tausende Studierende und Burano waren diesmal die viele Details durch Heidelberg. In vielfältigen »Renner«. über die jewei- zum Teil witzigen aber ernst ge- Aber auch Padua, Verona, Este, lige(n) Geschichte(n) erfahren. se der Bus geklaut wurde. Trotz al- meinten Losungen machten sie Arqua Petrarca und Abano-Mon- Mehr als ärgerlich war, dass uns in ledem trübte das nicht sehr die tol- auf Plakaten und Transparenten tegrotto waren es wert, per Pedes der letzten Nacht vor der Rückrei- len Erlebnisse der Reise. auf ihren Unmut über den Bil- dungsnotstand aufmerksam.

Wie sollen wir eure Krise ohne Bildung bezahlen?

IMPRESSUM IG Metall Heidelberg, Hans- Böckler-Straße 2a, 69115 Heidel- berg, Telefon 0 62 21 – 98 24-0, Fax 0 62 21 – 98 24-30, E-Mail: [email protected] Internet: www.heidelberg.igm.de Büro Sinsheim Kirchplatzfest Redaktion: Mirko Geiger (ver- Sehr gut angenommen wurden die Infomaterialien der IG Metall beim Fest in Sinsheim. Auch das offene Büro der IG antwortlich), Erich Vehrenkamp Metall wurde für Beratungen und Informationen genutzt. »Es war richtig und gut, dass wir uns als DGB-Gewerkschaf- ten daran beteiligten«, sagte Kollege K.H. Unser, Büroleiter in Sinsheim. HEIDENHEIM SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES EIN TARIFPOLITISCHER MEILENSTEIN Vor 25 Jahren: Kampf um 35-Stunden-Woche

Vielen Älteren ist das Jahr 1984 Die Umverteilung von wenig Am 22. Mai 1984 sperrten die stimmen. Damit war der Weg frei noch gut in Erinnerung, für die werdender Arbeit auf mehrere Metallarbeitgeber die Beschäftig- für die Einführung der 38,5-Stun- jungen Beschäftigten dagegen ist Schultern, ein Zugewinn an Frei- ten von Bosch in Giengen und den-Woche zum 1. April 1985 die Auseinandersetzung um die zeit für die Familie und die Schaf- Voith in Heidenheim aus. Jeder und die Tür offen für die 35- 35-Stunden-Woche eher ein ge- fung zusätzlicher Arbeitsplätze erhielt einen Brief nach Hause, in Stunden-Woche in der Metall- schichtliches Thema. Kaum ein waren die Ziele der IG Metall. dem stand, dass Bosch und Voith und Elektroindustrie in Deutsch- Arbeitskampf prägte die deutsche Vor der Urabstimmung mussten keine Beschäftigten mehr in den land. Tarifgeschichte so stark wie der viele Gespräche geführt und viel Betrieb lassen werden. Die Urabstimmung ergab eine Kampf um die 35. Im Vorfeld des Überzeugungsarbeit geleistet Am 20. Juni 1984 begann dann Zustimmung von 54,52 Prozent. eigentlichen Streiks im Jahre 1984 werden. ein Schlichtungsverfahren, des- Dies spiegelte auch die Stimmung standen monatelange Vorberei- Am 14. Mai begann der Streik sen Vorsitzender Georg Leber in den Metallbetrieben im Kreis tungen im gesamten Tarifgebiet in ausgewählten Betrieben der war, ehemaliger Bundesverteidi- Heidenheim wider. Aus heutiger Nordwürttemberg/Nordbaden. In Autozuliefererbetriebe im Raum gungsminister in der Regierung Sicht können alle Metaller stolz zahlreichen Konferenzen und Sit- Stuttgart. Kollegen aus Heiden- Schmidt. sein, die den damaligen Kampf zungen wurden die Argumente heim unterstützten vom ersten Am 27. Juni stimmte die Tarif- geführt haben und dadurch einen vertieft. Dies war auch im Kreis Tag an als Streikposten die Be- kommission dem Schlichter- tarifpolitischen Meilenstein ge- Heidenheim der Fall. schäftigten von Kühler-Behr. spruch zu, bei deutlichen Gegen- setzt haben. n

IMPRESSUM IG Metall Heidenheim Robert-Koch-Straße 28 89522 Heidenheim Telefon07321–9384-0 Fax07321–9384-44 E-Mail: [email protected] Internet: www.igmetall-heidenheim.de Redaktion: Andreas Strobel (verantwortlich) KARLSRUHE SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES BEZIRKSLEITUNG ZU BESUCH IN KARLSRUHE AKTIONSTAG

Auf nach Frankfurt am Kurzarbeit verhindert Entlassungen 5. September 2009 Am 23. Juni 2009 machte sich die »Bei einem durchschnittlichen Liebe Kolleginnen und Kollegen, Bezirksleitung ein Bild über die Minus bei den Auftragseingän- mit einer Großkundgebung am Verwaltungsstelle Karlsruhe. gen von 30 Prozent gilt es zum ei- 5. September in der Commerz- Neben einem Betriebsbesuch nen, möglichst viele Arbeitsplät- bank Arena in Frankfurt werden bei der Firma Oystar-IWK in Stu- ze zu erhalten, aber auch die wir ein Zeichen setzen und den tensee, informierte sich die Be- Lehren aus dieser Krise zu zie- Parteien unsere politischen Po- zirksleitung auf einer Ortsvor- hen«, sagte Jörg Hofmann. Dabei sitionen darlegen. Jeder ist herz- standssitzung über die Arbeit in müsse jetzt dafür gesorgt werden, lich dazu eingeladen, daran teil- der Verwaltungsstelle Karlsruhe. dass die verfehlte Politik des So- zunehmen. Dabei nahm die Wirtschafts- und zialabbaus und der Deregulie- Finanzkrise und deren konkrete rung korrigiert wird. Aktuell Busabfahrten Auswirkungen auf die Betriebe in melden sich die Befürworter die- jeweils um 9.30 Uhr: der Region breiten Raum ein. ser Marktradikalen Politik wieder Karlsruhe Staatstheater, Jörg Hofmann auf der Delegierten- Baumeisterstraße 11 »Einerseits werden bis Jahresen- versammlung. zu Wort. de rund 1000 Arbeitsplätze in Be- Wir müssen in den nächsten Siemens Industriepark, trieben unseres Organisationsbe- le Karlsruhe gesichert werden«, Wochen deutlich machen, dass Siemensallee 73 reichs abgebaut. Insbesondere erläuterte der Erste Bevollmäch- die Verantwortlichen dieser Poli- Ettlingen Parkplatz Freibad, sind hier die Leiharbeitnehmer tigte der Verwaltungsstelle Karls- tik aus den Kreisen der Arbeitge- Schöllbronner Straße/Wattkopf- und Beschäftigte mit befristeten ruhe, Angel Stürmlinger. »Neben bernahen Wirtschaftsinstitute, weg Verträgen davon betroffen. An- der Krise sind uns auch Zu- Arbeitgeberverbänden und poli- dererseits konnten Tausende Ar- kunftsthemen wichtig. Deshalb tischen Parteien, vor allem aus beitsplätze durch Kurzarbeit und haben wir uns personell ver- den Kreisen der FDP, eine »Ab- KURZ NOTIERT beschäftigungssichernde Verein- stärkt, um an Hochschulen sowie sage« erhalten. Deshalb muss die barungen in der Verwaltungsstel- in Angestellten- und Enginee- Großveranstaltung am 5. Sep- ringbereichen stärker präsent zu tember in Frankfurt eine macht- DGB-Kulturverein IMPRESSUM sein.« volle Demonstration werden, bei Das neue Programm für die IG Metall Karlsruhe Jörg Hofmann, Bezirksleiter der wir unsere Positionen dar- Spielzeit 2009/2010 des badi- Ettlinger Straße 3a der IG Metall in Stuttgart, gab auf stellen. schen Staatstheaters ist erschie- 76137 Karlsruhe der anschließenden Delegierten- Die IG Metall Karlsruhe ruft nen. Nähere Informationen gibt Telefon0721–93115-0 versammlung einen Überblick deshalb ihre Mitglieder zur Teil- es unter: Fax0721–93115-20 über die Situation der Metall- nahme auf. Nähere Infos in der www.dgb-kulturverein.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Angel Stürmlinger und Elektroindustrie in Baden- Rubrik »Aktionstag« oder (verantwortlich), Martin Obst Württemberg. www.karlsruhe.igm.de Jetzt auf BR-Wahl vorbereiten IG Metall Karlsruhe und Pforzheim Seminar der Siemens-Vertrauensleute war am 10. und 11. Juli. Gemeinsames Ortsvorstand-Seminar beriet Aufgaben. Bereits zum dritten Mal tagte das Ortsvorstands-Seminar gemeinsam mit der Verwaltungsstelle Pforzheim. Nachdem die beiden Wochenendseminar Siemens AG Bevollmächtigten, Angel Stürm- linger für Karlsruhe und Martin Im Frühjahr nächsten Jahres wer- selbst sind diejenigen, die für ver- Kunzmann für Pforzheim, die Si- den die Betriebsratsgremien ge- nünftige Regelungen sorgen. Da- tuation beider Verwaltungsstellen mäß Betriebsverfassungsgesetz bei haben wir Erfolge vorzuwei- dargestellt hatten, wurde insbe- neu gewählt. sen, die wir besser darstellen sondere die Notwendigkeit einer Babette Fröhlich und Frank Iwer erläu- Die IG Metall-Vertrauensleute müssen. Beispielsweise wurde ak- positiven Mitgliederentwicklung tern Ursachen und Folgen der Krise. der Firma Siemes AG haben sich tuell bei Siemens eine Betriebs- diskutiert. Alle waren sich einig, deshalb am 10. und 11. Juli 2009 vereinbarung abgeschlossen, in es müssen alle dazu beitragen, der IG Metall Frankfurt) die Ur- mit den Vorbereitungen dieser der geregelt worden ist, dass dass die IG Metall weiter eine sachen der Krise und deren Aus- Wahl befasst. »Unser gemeinsa- Leiharbeitnehmer nach 18 Mo- starke Organisation bleibt, die ge- wirkungen in den Betrieben. mes Ziel ist es, dass eine Persön- naten ein Übernahmeangebot er- rade in der Krise handlungsfähig Frank Iwer von der IG Metall-Be- lichkeitswahl erfolgen kann«, war halten sollen«, erläuterte Lothar ist und in der Gesellschaft wahr- zirksleitung Stuttgart diskutierte die einhellige Meinung der Ver- Adler, der Vorsitzende des Ge- genommen wird. In diesem Zu- mit den Anwesenden die Tarifpo- trauensleute. »Wir, die IG Metall samtbetriebsrats der Siemens sammenhang erläuterte Babette litik unter den Rahmenbedingun- Betriebsräte und die IG Metall AG. Fröhlich (Vorstandsverwaltung gen der Wirtschaftskrise. MANNHEIM SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES KOOPERATIONSVERTRAG FÜR VERWALTUNGSSTELLEN HEIDELBERG UND MANNHEIM WIRD BERATEN UND ENTSCHIEDEN »Wir haben Visionen: IG Metall Rhein-Neckar« Es ist nicht zu leugnen, dass die Zeiten sich massiv ändern. Gestern noch Hochkonjunktur, heute eine dramatische Wirtschaftskrise. Vormals Fachkräftemangel und nun steigende Arbeitslosigkeit. Nicht nur in den Büros und Betrieben wandeln sich die Verhältnisse, auch für die Gewerkschaftsarbeit. Die Anforderungen an Betriebs- räte, Vertrauensleute und Ge- werkschaftssekretäre werden grö- ßer und anders. Unser Umfeld ändert sich ebenfalls. Aus der Kurpfalz wurde die Metropolregi- on Rhein-Neckar. Strukturen und Einflusssphären passen sich dieser Entwicklung an. All dies führt auch zu der Frage: Wie will die IG Metall unter diesen Vorzeichen ihre Schutz- und Gestaltungs- funktion künftig wahrnehmen? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wie sehen belastbare Strukturen in Zukunft aus? An diesem Themenkomplex und ei- nigen Fragen mehr arbeiten wir seit geraumer Zeit – in den unter- schiedlichen Zusammensetzun- gen – äußerst intensiv. Trotz aller Probleme, den Blick immer nach vorne gerichtet, auf die Zeit nach der Krise. Die Antwort ist relativ selbstverständlich das ehrenamt- Vorarbeit leistete ein von beiden Toussaint und Reinhold Götz. Al- einfach und doch sehr gut. Wir liche Element gestärkt werden. Ortsvorständen eingesetzter Ach- le sind bemüht, einen guten Start wollen einen Prozess anstoßen in Die Vision lautet: Eine Region ter-Kreis. Für Heidelberg ist Rai- zum 1. Januar 2010 hinzulegen. Richtung IG Metall Rhein-Ne- gleich eine IG Metall. Vor diesem ner Wagner, Betriebsratsvorsit- Auch wenn es keine Garantie auf ckar, als weiterhin bedeutsamer Hintergrund wird das erarbeitete zender Heidelberger Druck, Erfolg gibt, kann es relativ zügig Akteur in der Metropolregion. Kooperationskonzept beiden Ver- Werner Kief, Betriebsratsvorsit- zu einem weiteren Schritt, der Fu- Die Formel heißt, engere und ef- waltungsstellen Mannheim und zender ABB Stotz, Mirko Geiger sion beider Einheiten, kommen. fizientere Zusammenarbeit zwi- Heidelberg vorgestellt. Gemeinsa- und Manfred Hoppe als Heidel- Der Erste Bevollmächtigte Peter schen Mannheim und Heidel- me Projekte und Aktionen, so ge- berger Bevollmächtigte beteiligt. Toussaint sagt dazu: »Der Weg berg. Das Ziel ist eine bessere, nannte Kooperationsfelder, sind Die Mannheimer Seite wird ver- war und ist nicht einfach aber gut. mindestens gleich gute Betreuung definiert. Nach erfolgter Abstim- treten von Joachim Horner, In jedem Fall ist eines klar: Wir der Mitglieder, Funktionäre und mung in den zuständigen Gre- Betriebsratsvorsitzender Daim- gestalten Zukunft, wir haben Vi- Betriebe auch in Zukunft. Auf mien wird das Vertragswerk dem ler/Evobus, Rainer Wietstock, Be- sionen, wir sind auf dem richtigen diesem Weg sollen die Mitglieder IG Metall-Vorstand zur Geneh- triebsratsvorsitzender John Deere Weg. Der heißt: IG Metall Rhein- aktiv eingebunden und somit soll migung vorgelegt. Wesentliche sowie die Bevollmächtigten Peter Neckar.« n

Auf nach Frankfurt zu der Arenaveranstaltung am 5. September Kampagne »Gutes Leben«: Hier geben wir organisatorische Hinweise zu den Treffpunkten und Abfahrtszeiten. Zu der Arena-Veranstaltung am Parkplatz Tor 8 Alstom. ART, EKS Isodraht und WISAG AG, IMPRESSUM 5. September 2009 werden die BorgWarner, Pfaudler, Bosch- Treffpunkt Tor Südkabel. MWM, IG Metall Mannheim Teilnehmerinnen und Teilneh- Rexroth, Frankl & Kirchner und Treffpunkt Parkplatz Herzogen- Hans-Böckler-Straße 1 mer aus Mannheim mit Bussen Vogel, Treffpunkt Parkplatz riedbad. Wabco, Treffpunkt Tor 68161 Mannheim anreisen. Neben den für die Be- BorgWarner in Ketsch. Benz, 1. ABB Ladenburg, Sedotec und Telefon0621–150302-0 triebe benannten Treffpunkten Pepperl & Fuchs, Bopp & Reut- BWT, Treffpunkt Parkplatz ABB. E-Mail: [email protected], werden Busse ab dem Gewerk- her und VAG Treffpunkt Tor 2 Alle anderen fahren um 10.30 Internet: www.mannheim.igm.de Redaktion: Peter Toussaint schaftshaus fahren. ABB-Betrie- Benz. John Deere, JobPool und Uhr ab Gewerkschaftshaus. Wei- (verantwortlich), Klaus Stein be in Mannheim/Käfertal, Als- Vögele Treffpunkt Tor 1 John tere Informationen gehen euch Bild: [email protected] tom und Bombardier, Treffpunkt Deere. Südkabel, Cable Connect, gesondert zu. WÜRTTEMBERGISCHES UNTERLAND SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES FRAGEN ZUR PERSON (6) Michael Unser Michael Unser arbeitet zwar erst metallzeitung: Welches gewerk- seit knapp zwei Jahren für die IG schaftliche Ereignis hat Dich be- Metall im Unterland, doch besonders geprägt? kannt ist er hier inzwischen auch Unser: Der Arbeitskampf um die außerhalb der Gewerkschaften. 35-Stunden-Woche 1984. Damals Ob beim Arbeitskampf im Kfz- habe ich bei Mecano Bundy in Gewerbe, in der Auseinanderset- Heidelberg einen Warnstreik der zung um den Erhalt der Arbeits- Auszubildenden organisiert. Von plätze bei Getrag oder im 42 Azubis haben 41 mitgemacht. Zusammenhang mit Leiharbeit, der Lavatec-Pleite und der Schlie- metallzeitung: Was war Deine größ- ßung von Auto-Palazzo in Heil- te politische Enttäuschung? bronn. Michael Unser nimmt Unser: Der Beschluss der Großen kein Blatt vor den Mund und be- Koalition, das Renteneintrittsalter zieht auch in den Medien deut- auf 67 Jahre zu erhöhen. Das hät- lich seine Stellung. Auch im In- te ich von der SPD nie erwartet. ... im Jahr 2009 terview mit der metallzeitung. metallzeitung: Welche politischen Unser: Ich bin Überzeugungstä- kann ich jetzt als Gewerkschafts- metallzeitung: Welche Vorbilder Ideale hast Du heute? ter und bin zur IG Metall gegan- sekretär noch besser als zuvor in hattest Du als Jugendlicher? Unser: Gerechtigkeit, Unabhän- gen, obwohl ich dadurch einen meiner Funktion als Betriebsrat. Michael Unser: Franz Steinkühler. gigkeit, Freiheit, Gleichbehand- finanziellen Verlust hinnehmen Wegen seiner Durchsetzungsfä- lung, Wertschätzung derer, die musste. Denn ich war zuvor Pro- metallzeitung: Nenne die wichtigs- higkeit, weil er in der Lage war, den Mehrwert erarbeiten. duktionsleiter und stellvertre- te Eigenschaft, die ein Gewerk- Massen zu begeistern. Ich habe tender Werkleiter bei TI Auto- schaftsfunktionär haben sollte. ihn in der IG Metall-Verwal- metallzeitung: Sollten Gewerk- motive. Als Projektleiter war ich Unser: Ausdauer, Cleverness, tungsstelle Heidelberg kennenge- schafter Mitglied einer politischen im In- und Ausland tätig. Die Hartnäckigkeit und zielorientier- lernt, als ich Jugendvertreter war Partei sein? Verhandlungssprache war Eng- tes Arbeiten. und hatte den Eindruck, dass er Unser: Das muss jeder selbst ent- lisch. Aber ich war nicht mehr uns ernst nimmt. scheiden. Ich habe für mich ent- bereit, das Hauen und Stechen metallzeitung: Welche Fähigkeit Unter den Politikern hat mich schieden, parteilos zu sein, aber im Management mitzumachen. vermisst Du bei dir? vor allem Joschka Fischer beein- nicht unparteiisch. Ich habe mich für die Seite der Unser: Geduld. druckt: Er ist clever und hochin- abhängig Beschäftigten entschie- telligent. Ich erinnere mich noch metallzeitung: Warum bist Du den. Ich wollte immer schon da- metallzeitung: Kennst Du ein Leben gut an seinen ersten Turnschuh- hauptamtlich in der Gewerkschaft für sorgen, dass wir nicht über neben der Gewerkschaftsarbeit? Auftritt, als er in den hessischen tätig geworden? den Tisch gezogen werden. Das Unser: In erster Linie meine Fa- Landtag gewählt wurde. Als wir milie. Daneben ist meine größte als Jugendvertreter den Bundes- Leidenschaft der Ausdauersport tag in Bonn besuchten, hatten wir STATIONEN UND FUNKTIONEN – Marathon und Rennradfahren. auch einen Termin bei Joschka. Das war ganz unkompliziert. Fi- 42 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne im Alter von neun und In der Reihe »Fragen zur Person« scher wirkte sehr locker. 16 Jahren sind bisher erschienen: Rudolf 1983 bis 1987 Ausbildung zum Maschinenschlosser, später Luz, März 2007, Werner G. Schrott, Fortbildung zum Industriemeister, anschließend Studium der Be- Mai 2007, Jürgen Ergenzinger,Au- triebswirtschaftslehre in Mannheim, Abschluss als Technischer gust 2008, Felix Bader, Oktober Betriebswirt, Moderatorenausbildung bei Trivalent und diverse 2008 und Tanja Silvana Grzesch, Weiterbildungen bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität Dezember 2008. (letzter Abschluss: QM-Manager DGQ) Jugendvertreter seit 1984, und Betriebsrat von 1990 bis 2007, Vorsitzender von 1995 bis 2004 Mitglied des Ortsvorstands der IG Metall Heidelberg 1998 IMPRESSUM bis 2007, Revisor und Bildungsrefernt IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, Vorsitzender des Prüfungsausschusses für technische Betriebs- Salinenstraße 9, 74172 Neckar- wirte bei der IHK in Mannheim seit 1999 sulm, Telefon 0 71 32 – 93 81-0, Ehrenamtlicher Richter am Landesarbeitsgericht Mannheim Fax07132–9381-30, bis 2009 E-Mail: [email protected], Seit Oktober 2007 Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Michael Unser (Mitte) 1991 zusam- Redaktion: Rudolf Luz (verant- men mit Betriebsräten von Mecano im württembergischen Unterland wortlich), Jürgen Ergenzinger Bundy in Heidelberg OFFENBURG SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES

»Gutes Leben bedeutet für mich«: Frank Zehe, Betriebsratsvorsitzender Badische Stahlwerke Kehl (links), Jennifer Flaig, JAV-Vorsitzende Hansgrohe und Freund (rechts)

UMFRAGE »GUTES LEBEN«: FAST 3000 FRAGEBÖGEN AUS DER REGION OFFENBURG 5. September: Wir treffen uns in Frankfurt Von den über 450 000 Menschen, die sich bundesweit an der Umfrage »Gutes Leben« beteiligt haben, kommen fast 3000 aus dem Be- reich der IG Metall Offenburg. Am 5. September ist in Frankfurt die große Kundgebung: »Macht Politik für die Mehrheit der Menschen«.

Es war die größte Beschäftigten- vorstand wird die Entscheidung vereinbaren befragung, die eine Gewerkschaft darüber treffen. lassen. Ebenso je organisiert hat. Im Bereich der »Die Menschen haben eine kla- wichtig ist ih- IG Metall Offenburg wurden ge- re Vorstellung, was ihnen wichtig nen eine gute nau 2985 Fragebögen abgegeben. istundwassichinDeutschland Zukunft für Die IG Metall erhält für sie den ändern muss«, sagt Offenburgs ihre Kinder Betrag von 2985 Euro, der für ge- Bevollmächtigter Ahmet Karade- und dass sie meinnützige Zwecke zur Verfü- mir.DasErgebniszeigeeindeutig: im Alter sor- gung gestellt wird. Es stand bisher Selten war die Politik so weit von genfrei leben noch nicht fest, wer die Spende den Erwartungen der Menschen können. bekommt. Der Offenburger Orts- entfernt. Karademir: »So wenig Die Forde- ZutrauenesindiePolitikgibt,so rungen wer- sehrvertrauensiedarauf,dassih- denam5.Sep- AUGUST nen die IG Metall eine unüberhör- tember beim Ehemaliger Bevollmächtigter Viktor Paszehr und Gattin Ute bare Stimme verleiht – ihren Äng- vorläufigen Jeden Dienstag: Lohnsteuer- sten und Sorgen, aber auch ihren Abschluss der Aktion in Frank- in der Arena ab 13 Uhr die große beratung, Vst. Bitte anmelden. Anforderungen an die Politik.« furt/Main nochmals unterstri- Kundgebung »Gemeinsam für ein 24. bis 30. August: Schwules Die Befragten wollen sichere chen.Morgensab10Uhrwirddie gutes Leben«. Wer dabei sein Sommercamp der DGB-Jugend Arbeitsplätze zu fairen Bedingun- Kundgebung der Jugend für Aus- möchte – egal ob IG Metall-Mit- Baden-Württemberg in Markel- gen, eine gerechte Gesellschaft, in bildung und Übernahme an der glied oder nicht – bitte bei der IG fingen/Bodensee. Mehr Infos un- der sich Arbeit und Leben besser AltenOpersein.Anschließendist Metall Offenburg anmelden. I ter www.offenburg.igm.de. 26. August, 11 Uhr: Rentenbe- ratung, Vst. Bitte anmelden.

IMPRESSUM IG Metall Offenburg Okenstraße 1c 77652 Offenburg Telefon 07 81–9 19 08 30 Fax 07 81–9 19 08 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.offenburg.igm.de Redaktion: Ahmet Karademir (verantwortlich) Links: Mathias Wetzel, Studierender, OJA Offenburg – Rechts: Sigrun Dietze, Betriebsratsvorsitzende S&G Automobile PFORZHEIM SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES GROSSKUNDGEBUNG AM 5. SEPTEMBER IN FRANKFURT »Macht Politik für die Mehrheit der Menschen« Die Fragebogenaktion im Rahmen der Kampagne »Gemeinsam für ein Gutes Leben« kam gut an. Am 5. September ist die Großkundgebung.

Nach der erfolgreichen Auftakt- aktuelle Krise zeigt deutlich, dass veranstaltung der IG Metall zugunsten der Gier einiger Weni- Pforzheim und Karlsuhe in Rem- ger immer noch die Interessen chingen, an der mehr als 300 Kol- der Mehrheit der Bevölkerung leginnen und Kollegen teilnah- geopfert werden. men, nimmt die Aktion Die IG Metall stellt mit der »Gemeinsam für ein gutes Le- Kampagne »Gemeinsam für ein ben« immer mehr Fahrt auf. Gutes Leben« dem ein neues Po- Nach der Veröffentlichung litikmodell entgegen. der Umfrage, an der sich über 2000 Kolleginnen und Kollgen aus dem Enzkreis beteiligt haben und bei der klar wurde, dass sich die Politik immer mehr von den Erwartungen der Bevöllke- rung entfernt, geht es jetzt da- Die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung müssen im Mittelpunkt stehen. Am 23. Juli war der Kampa- rum, die Mehrheitsmeinung im gnentruck in der Fußgängerzone öffentlichen Raum darzustellen Parteienvertreter im Enzkreis mit fragen, was sie nach der Bundes- in Pforzheim, und am 5. Septem- und gegenüber der Politik zu den Ergebnissen konfrontieren tagswahl ändern werden. Viel zu ber wollen die Pforzheimer bei vertreten. und auffordern, Politik für die lange schon orientiert sich die der bundesweiten Veranstaltung Die IG Metall Pforzheim wird Mehrheit der Menschen zu ma- Politik an den Interessen der in der Commerzbank Arena ein die Bundestagskandidaten und chen. Wir werden die Parteien Banken und der Wirtschaft. Die weiteres Zeichen setzen.

KURZ NOTIERT AUF ZUR ARENA-KUNDGEBUNG NACH FRANKFURT Am 5. September 2009, von 13 bis 16 Uhr – In der Commerzbank Arena, Frankfurt Beitragsanpassungen Auch in diesem Monat werden Mit Berthold Huber, Erste Vorsitzender der IG Metall Kultur: die Beiträge wieder an die ge- stiegenen Einkommen ange- Detlev Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall Wilfried Schmickler (Kabarett) passt. Dies gilt seit langem auch Internationale Gäste Microphone Mafia wieder für die Seniorinnen und Senioren in der IG Metall. Moderation Manni Breuckmann Bob Geldorf und Band und andere.

Die IG Metall Pforzheim stellt einen Bustransfer zur Verfügung Ab Mühlacker, Firma Behr (Parkplatz) 9.15 Uhr Ab Niefern, Enztalstraße (Firma Tyco) 9.30 Uhr Ab Pforzheim, Meßplatz (Nähe Kiosk) 9.45 Uhr Anmeldungen über die Betriebsräte oder direkt bei der IG Metall Pforzheim Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen einen schönen erholsamen Tyco plant bundesweit 430 Entlassungen Urlaub Über 100 Arbeitsplätze sollen in Niefern wegfallen. IMPRESSUM Noch bevor mit dem Betriebsrat Jetzt hat sich die Geschaftsleitung IG Metall Pforzheim über Arbeitsplatzabbau-Maß- bereit erklärt, mit dem Betriebs- Jörg-Ratgeb-Straße 23 nahme verhandelt wurde, teilte rat und der IG Metall über einen 75173 Pforzheim der Konzern 360 Beschäftigten Interessenausgleich zu verhan- Telefon 0 72 31 – 15 70-0 mit, dass ihr Arbeitsplatz wegfal- deln. Der Gesamtbetriebsrat hat Fax 0 72 31 – 15 70-50 len würde. Ingesamt plant die einen Sachverständigen einge- Internet: www.pforzheim.igm.de Geschäftsleitng 430 Entlassun- schaltet, der zunächst einmal die Redaktion: Martin Kunzmann gen. Betriebsräte und IG Metall wirtschaftliche Situation im Un- (verantwortlich), Arno Rastetter drohten mit massiven Protesten. ternehmen prüft. Tyco: Entlassungen sind geplant. ULM SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES LIEBHERR WERK-EHINGEN Man kann sich die IG Metall Ulm nur schwer ohne ihn vorstellen: Arbeitsplatzsicherung hat Priorität Aber Josef Rossitsch befindet sich seit Mai 2009 in der Frei- metallzeitung im Gespräch mit Peter Erhard, Konzernbetriebsratsvorsitzender Liebherr und stellungsphase der Altersteil- Betriebsratsvorsitzender Liebherr Werk-Ehingen sowie Rolf Ebe, stellvertretender Betriebsrats- zeit. Josef war IG Metaller und Tex- vorsitzender Liebherr Werk-Ehingen. tiler. Der gelernte Werkzeugma- cher war Betriebs- Peter Erhard zu Auslastungssi- zierungsprogramm der Arbeits- Beschäftigten im Betrieb errei- rat in einem tuation und Personalentwicklung agentur nutzen, und es werden chen. Textilbetrieb und bei Liebherr Werk-Ehingen. innerbetriebliche Versetzungen metallzeitung: Wie kommt man zu dann jahrelang an metallzeitung: Wie ist die Lage im für Kapazitätsausgleiche genutzt. diesem Ziel? verschiedenen Or- Liebherr Werk-Ehingen? metallzeitung: Welche Perspektive Ebe: Es gibt die Interessenten, mit teninDeutschland Peter Erhard: Am Jahresanfang siehst du in naher Zukunft für die denen wir Gespräche führen, um hauptamtlich für war die Situation für Liebherr Personalentwicklung? zu klären, was die Arbeit als Be- die Gewerkschaft Werk-Ehingen noch vergleichs- Erhard: Aus heutiger Sicht gehen triebsrat in der Praxis mit sich Josef Rossitsch Textil/Bekleidung weise sehr gut. Aber inzwischen wir davon aus, dass wir mit die- bringt und welche Qualifizie- (GTB) beschäftigt sind die Folgen der internationa- sen Maßnahmen für 2009 um die rungsmaßnahmen damit ver- und zuletzt mehr als zehn Jahre len Wirtschaftskrise auch hier Runden kommen. Und diese bunden bei der IG Metall Ulm. deutlich zu spüren: Die Zahl der Maßnahmen werden dann auch sind. Wir Sein Appell auf der Delegier- stornierten Aufträge hat zuge- weiterhin im Jahr 2010 genutzt sprechen tenversammlung am 1. Juli: nommen, und gleichzeitig sind werden. auch mit den »Es liegt an euch, jetzt und in Auftragseingänge rückläufig. Vorgesetz- den nächsten Monaten dafür zu Deshalb wurde das Produktions- Rolf Ebe zu den Betriebsratswahlen ten, um Vo- sorgen, dass die Gewerkschaft programm von der Geschäftsfüh- 2010 und zur Beteiligung am 5. Sep- raussetzun- IG Metall als Organisation der rung nach unten korrigiert. tember in der Arena Frankfurt gen für eine Beschäftigten gestärkt wird. Ar- metallzeitung: Was sind die Konse- metallzeitung: Wie weit seid ihr mit gelingende beitet daran. Ihr braucht die IG quenzen? Wie geht ihr damit um? den Vorbereitungen für die Betriebs- Rolf Ebe Betriebsrats- Metall und die IG Metall braucht Erhard: Wir haben im Juli 2009 ratswahl 2010? arbeit zu Euch, jeden Einzelnen – in der zirka 260 Leiharbeitnehmer, die Rolf Ebe: Wir haben zunächst schaffen. Damit stellen wir Ver- Krise mehr denn je.« wir halten wollen und 190 befris- Bilanz gezogen. Wo stehen wir bindlichkeit und Akzeptanz für tet Beschäftigte, die wir überneh- heute? Wohin entwickelt sich das die Rolle und Funktion des Be- Befragung: Deine Stimme men wollen. Zurzeit werden be- Betriebsrats-Gremium? Altersbe- triebsrats her. für ein gutes Leben fristet Beschäftigte in ein festes dingt sind Betriebsräte ausge- metallzeitung: Stichwort 5. Septem- Im April haben wir Euch gefragt: Arbeitsverhältnis übernommen. schieden und werden ausschei- ber Arena Frankfurt. »Gemeinsam Was gehört aus Eurer Sicht zu ei- Das bleibt den. Wir werden wegen der für ein Gutes Leben.« nem guten Leben? auch Ziel des erfreulichen Beschäftigungsent- Ebe: Wir waren am 14. Mai in Ulm Bei der IG Metall in Ulm gingen Betriebsrats. wicklung der letzten Jahre zwei an der Demo der IG Metall Ulm insgesamt 7225 Fragebögen ein. Zusätzlich zusätzliche Betriebsrats-Mandate gegen Entlassungen sehr gut ver- Ein hervorragendes Ergebnis. haben wir haben. Insofern besteht der Be- treten. Und wir werden auch gut in Vielen Dank an alle, die sich be- Personal von darf, geeignete Betriebsratskan- Frankfurt in der Arena vertreten teiligt haben. Wir lösen unser anderen didatinnen‚ und Betriebsratskan- sein. Das Programm der Veran- Versprechen in den nächsten Liebherrge- didaten auf der Liste zu haben. staltung ist gut, und die politischen Wochen ein: 7225 Euro Spende sellschaften Wir wollen, dass möglichst alle Inhalte stimmen auch. Wir für gemeinnützige Vereine oder Peter Erhard aufgenom- Bereiche im Betriebsrat vertreten müssen im Vorfeld zu den Bun- Organisationen, die mit Ihrer Ar- men. Insbe- sind. Wir wollen eine Persönlich- destagswahlen ein klares Signal beit für ein gutes Leben stehen. sondere um den Jahreswechsel, keitswahl. Wir wollen eine opti- an alle politischen Parteien rich- Wir halten Euch über die Spen- als die Situation bei uns verhält- male Betriebsratsarbeit für die ten. denaktivitäten auf dem Laufen- nismäßig besser war als in Biber- den. ach, Kirchdorf und Bad Schus- senried. 5. SEPTEMBER, FRANKFURT ARENA Die gemeinsamen Anstren- IMPRESSUM gungen von Betriebsrat und Ge- Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte in der Region: IG Metall Ulm schäftsleitung zielen darauf ab, Ehingen: Liebherr-Werk, Tor 1 7.15 Uhr Weinhof 23 die Beschäftigung zu sichern. Biberach: Parkplatz neben Firma Gerster 7 Uhr 89073 Ulm Dazu haben wir folgende Maß- Laupheim: P+R, Ausfahrt B 30 Laupheim Süd 7.30 Uhr Telefon0731–96606-0 nahmen auf den Weg gebracht: Ochsenhausen: Liebherr Hausgeräte, Pforte 6.45 Uhr E-Mail: [email protected] Verringerung der Mehrarbeit. Kirchdorf: Liebherr Hydraulikbagger, Pforte 7.15 Uhr Internet: www.ulm.igm.de Rückführung von Auswärtsver- Ulm: Evobus, Werk 5 7.45 Uhr Redaktion: Reinhold Riebl (ver- gaben. Abbau von Zeitguthaben. Ulm: Iveco, Tor 1 7.30 Uhr antwortlich), Christoph Dreher Wir wollen in Kürze ein Qualifi- VILLINGEN-SCHWENNINGEN SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES Bus-Abfahrtszeiten nach BUNDESWEITE FRAGEBOGENAKTION DER IG METALL Frankfurt am 5. September Bus 1: Baar 7 Uhr TRW »Gemeinsam für ein Gutes Leben« Blumberg Werkstrasse 7.30 Uhr Kendrion Die Ergebnisse der Fragebogenaktion liegen vor. Donaueschingen August-Fisch- Jetzt müssen betriebliche und politische Konsequenzen folgen. bach-Strasse 7.45 Uhr BSV-Parkplatz VS-Schwenningen (Messe) Bus 2: Schwarzwald 6.20 Uhr Rathaus Vöhrenbach 6.40 Uhr Busbahnhof Furtwangen 7.10 Uhr Tankstelle Bäsch St. Georgen 7.45 BSV-Parkplatz VS-Schwenningen (Messe) Bus 3: Villingen 7.15 Uhr Continental Villingen Heinrich-Hertz-Strasse 7.30 Uhr Kendrion Villingen Mönchweiler Straße 7.45 Uhr BSV-Parkplatz VS-Schwenningen (Messe) Bus 4: Rottweil 7.45 Uhr BSV-Parkplatz VS-Schwenningen (Messe) 8 Uhr Mahle Rottweil Primtalstraße Die Menschen wollen Arbeit – sicher und fair. Bitte beim Betriebsrat oder IG Metall anmelden, damit wir Über 2000 Kolleginnen und Kol- den Strukturkrisen der Vergan- in der (Steuer)-Politik zugehen. besser planen können. Danke. legen haben sich an der Fragebo- genheit oftmals einen realen Hin- Die Politiker sollten weniger re- genaktion »Gemeinsam für ein tergrund. Gleichzeitig wollen die den – sondern handeln – auch ei- IMPRESSUM Gutes Leben« der IG Metall-Ver- Befragten einen Arbeitsplatz, der ne zentrale Forderung der Befrag- IG Metall waltungsstelle Villingen-Schwen- nicht krank macht. Hier liegt ins- ten. Als konkrete Forderung Villingen-Schwenningen ningen beteiligt. Das ist eine besondere der Handlungsauftrag wurde von über 80 Prozent die Arndtstraße 6 Rücklaufquote von über 70 Pro- für die Vertrauensleute und Be- Rücknahme der »Rente mit 67« 78054 Villingen-Schwenningen zent. Dabei unterscheiden sich die triebsräte. gefordert. Aber auch die Umset- Telefon 0 77 20–83 32-0 Aussagen der Befragten nicht we- Auch die Vereinbarkeit von zung der Gewerkschaftsforde- Fax 0 77 20–83 32-22 sentlich vom Bundesdurch- Familie und Beruf lag bei den Be- rung »Gleiche Arbeit für gleiches E-Mail: villingen-schwenningen schnitt. Fast 90 Prozent wollen ei- fragten ganz weit vorn. Als For- Geld« für die Leiharbeit wurde @igmetall.de Redaktion: Michael Ruhkopf nen sicheren Arbeitsplatz – auch derung an die Politik stand an ers- vermehrt vor der Bundestagswahl (verantwortlich) während der Krise. Die Angst um ter Stelle eine Umverteilung von am 27. September 2009 von den den Arbeitsplatzverlust hat nach oben nach unten. Es sollte gerecht Volksvertretern eingefordert. n

Macht endlich Politik für die Mehrheit der Menschen Sieg für die Betriebsräte – Michael Ruhkopf bewertet die Ergebnisse der Fragebogenaktion der IG Metall-Kampagne. Niederlage für Maico Das Arbeitsgericht Villingen hat »Die Umfrageergebnisse sind der sich an Politik beteiligen. Die An- für Recht erkannt: »Der Fa. Mai- Beweis dafür, dass wir mit unse- zahl der Menschen, die sich co wird aufgegeben, zwei Vertre- rer Politik richtig liegen«, sagt Volksbefragungen wünschen, ter in die [...] zu bildende Paritä- Michael Ruhkopf. Die gewerk- spricht ein anderes Bild als die tische Kommission zum Zwecke schaftlichen Grundforderungen Wahlbeteiligung an den letzten der weiteren Überprüfung der re- wie sichere Arbeitsverhältnisse Wahlen. Wir wollen uns aktiv klamierten Einstufung zu ent- und faire Bezahlung spiegeln sich einmischen – deshalb treffen wir senden.« in den Ergebnissen wieder. Die uns am Samstag, 5. September Streitpunkt waren die Era-Ein- Mehrheit der Wählerschaft – und 2009, in Frankfurt. Die Bus-Ab- stufungen. Mehr dazu im nächs- das sind die Arbeitnehmer – will fahrtzeiten findet ihr oben links. Michael Ruhkopf ten Heft. REMS-MURR-KREIS SEITE 30 | metallzeitung 8/2009 LOKALES ANNE RIEGER GEHT IN DEN RUHESTAND »Verzicht rettet keinen Arbeitsplatz« Die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall im Rems-Murr-Kreis hat ihren Schreibtisch geräumt.

Anne Rieger hat nach 22 Jahren ßung ihres Werks ihren Schreibtisch im Waiblinger gekämpft hatten. IG Metall-Büro geräumt. Die Und dann ka- langjährige Zweite Bevollmäch- men die jahrelan- tigte der Metallerinnen und Me- gen Abwehr- taller im Rems-Murr-Kreis – und kämpfe bei ANT erste Frau in diesem Amt – ist mit und den folgenden 64 Jahren in den Ruhestand ge- Übernehmern in treten. »Ich konnte mich in mei- Backnang, wo nem Beruf verwirklichen und einst über 4000 werde weiter politisch aktiv sein«, Menschen gear- betonte sie in den vergangenen beitet haben. Sie Wochen immer wieder, wenn sie vertrat die Be- sich von Mitstreiterinnen und schäftigten auch in Mitstreitern verabschiedet hat. verschiedenen Die Diplompsychologin Anne Aufsichtsräten. Rieger kam 1987 aus dem Ruhr- »Während die An- gebiet, wo sie im Büro des Ar- gestellten der IG beitsdirektors der Ruhrkohle AG Metall gegenüber gearbeitet hatte und musste sich anfangs eher ab- in die schwäbische IG Metall- lehnend gegen- Welt erst einarbeiten. Doch viel überstanden«, er- »Ich werde mich weiter in der Friedensarbeit engagieren und im Kampf gegen Rassismus und Zeit blieb nicht. An ihren ersten innert sich Rieger, Neonazis«, sagt Anne Rieger. Arbeitskampf in Waiblingen er- »haben wir zuletzt innert sie sich noch gut. Zwei Jah- nur mit Angestellten gekämpft, min der Schließung konnte ver- Und welche Lehren zieht die Ge- re lang hat sie Ende der 80er Jah- denn Arbeiter gab es fast keine zögert werden, und am Ende werkschafterin aus ihren Erfah- re die Beschäftigten von Laurin mehr. Managemententscheidun- stand ein guter Sozialplan. Dage- rungen? »Arbeitsplätze können unterstützt, die gegen die Schlie- gen konnten so durchaus rele- gen werden in Welzheim auch bei Überproduktion einzelbe- vant verzögert werden, endgültig heute noch Elektromotoren her- trieblich nicht immer verteidigt rückgängig machen konnten wir gestellt. Doch in dem früheren werden. Um sie zu erhalten, soll- WERU sie nicht«, fasst Anne Rieger die Bauknecht-Werk, wo einst über ten wir deshalb verstärkt alle negative Arbeitsplatzentwick- 1000 Menschen gearbeitet haben, Facetten der Verkürzung der Ar- lung des einst größten Arbeitge- mussten die Beschäftigten immer beitszeit wieder in die gesell- Mit einer spektakulären Kundge- bers im Kreis zusammen. wieder gegen Personalabbau und schaftliche Diskussion bringen. bung vor dem Büro des WERU-Ei- Anfang der 90er Jahre betreu- Tarifflucht ankämpfen. »Heute Und an den Kosten müssten sich gentümers Triton-Fund in Frank- te Rieger den ersten Konkursfall: gilt für die gut 300 ATB-Leute ein auch die Arbeitgeber beteiligen. furt und vor der dortigen Bei C. E. Meier in Fellbach war sie Anerkennungstarifvertrag«, re- Es kann nicht sein, dass die Be- Niederlassung der Oppenheim- dabei, als die Kollegen das Ein- sümiert Anne Rieger. schäftigten allein die Kosten der Bank haben die WERU-Kollegen gangstor rund um die Uhr be- In anderen Unternehmen, de- Krise tragen.« Lehre Nummer Mitte Juni gegen die beabsich- wacht hatten, um die befürchtete ren IG Metall-Mitglieder Anne zwei: »Verzicht rettet keinen Ar- tigte Schließung der Kunststoff- Auslieferung von Maschinen zu Rieger betreut hatte, musste die beitsplatz, auch wenn die Arbeit- fertigung in Rudersberg protes- verhindern, was die Konkurs- Tarifbindung erst durchgesetzt geber das Gegenteil versprechen. tiert. Siehe Bericht und Foto auf masse verringert hätte. werden. Zum Beispiel bei Siehe Ericsson, wo das Unterneh- der Baden-Württemberg-Seite. Mitte der 90er Jahre verhin- Schweizer in Murrhardt, wo ein men die Tarifbindung verlassen derten die Beschäftigten von Warnstreik über alle drei Schich- hat.« Mahle Raumtechnik mit Anne ten zum Erfolg führte. Und in ei- Mit diesen Fragen wird sich IMPRESSUM Riegers Unterstützung, dass das nigen Firmen musste die Ge- Rieger, jetzt nicht mehr herum- IG Metall Waiblingen Werk aus dem Konzern ausgela- werkschafterin zusammen mit schlagen. »Ich werde mich aber Fronackerstraße 60 gert wird, um es so leichter ver- Metallerinnen und Metallern ei- weiter in der Friedensarbeit en- 71332 Waiblingen kaufen zu können. Verkauft wur- nen Betriebsrat gründen. »Bei gagieren und im Kampf gegen Telefon 0 71 51 – 95 26-0 de es erst Jahre später. Auch mit Venetis in Nellmersbach bei Rassismus und Neonazis«, sagt Fax 0 71 51 – 95 26-22 den Beschäftigten von Arnold in Backnang«, erinnert sich Rieger, die langjährige Sprecherin des E-Mail: [email protected] Schorndorf, wo Klinikmöbel her- »hatten wir erst Erfolg, als wir Bundesausschusses Friedensrat- www.waiblingen.igm.de gestellt wurden, kämpfte die Me- Strafanzeige erstattet hatten, da schlag und des VVN-Bundes der Redaktion: Dieter Knauß (verantwortlich) tallerin für die Erhaltung ihrer die Geschäftsleitung die Wahlen Antifaschisten in Baden-Würt- Arbeitsplätze. Ergebnis: Der Ter- verhindern wollte«. temberg.