P. b. b. 83 Landesgesetzblatt für die Steiermark

Jahrgang 1995 Ausgegeben und versendet am 4. August 1995 14. Stück

59. Gesetz vom 4. April 1995, mit dem Bauvorschriften für das Land Steiermark erlassen werden (Steiermärkisches Baugesetz) und das Raumordnungsgesetz, das Kanalgesetz, das Aufzugsgesetz, das Feuerpolizeigesetz, das Gasgesetz, das Ortsbild- gesetz, das Grazer Altstadterhaltungsgesetz und das Statut der Landeshauptstadt geändert werden. [CELEX-Nr. 389 L 0106] 60. Gesetz vom 4. April 1995, mit dem das Steiermärkische Grundverkehrsgesetz geändert wird.

59. III. Teil Verfahrensbestimmungen Gesetz vom 4. April 1995, mit dem Bauvor- schriften für das Land Steiermark erlassen werden (Steiermärkisches Baugesetz) und das I. ABSCHNITT Raumordnungsgesetz, das Kanalgesetz, das Bebauungsgrundlagen, Bewilligungs- Aufzugsgesetz, das Feuerpolizeigesetz, das Gas- und Anzeigepflicht gesetz, das Ortsbildgesetz, das Grazer Altstadt- § 17 Auskünfte erhaltungsgesetz und das Statut der Landes- § 18 Festlegung der Bebauungsgrundlagen im Bau- hauptstadt Graz geändert werden land für den Einzelfall Der Steiermärkische Landtag hat beschlossen: § 19 Bewilligungspflichtige Vorhaben § 20 Anzeigepflichtige Vorhaben Artikel I § 21 Bewilligungsfreie Vorhaben Steiermärkisches Baugesetz – Stmk. BauG II. ABSCHNITT Inhaltsverzeichnis Bewilligungsverfahren I. HAUPTSTÜCK § 22 Ansuchen Allgemeine Grundsätze und verfahrensrechtliche § 23 Projektsunterlagen Vorschriften § 24 Bauverhandlung § 25 Kundmachung und Ladung zur Bau- I. Teil verhandlung Behörden, Anwendungsbereich, § 26 Nachbarrechte Begriffsbestimmungen § 27 Parteistellung § 1 Eigener Wirkungsbereich der Gemeinden § 28 Bausachverständige § 2 Behördenzuständigkeit § 29 Entscheidung der Behörde § 3 Ausnahmen vom Anwendungsbereich § 30 Befristete Baubewilligung § 4 Begriffsbestimmungen § 31 Erlöschen der Bewilligung § 32 Abbruch von Gebäuden II. Teil III. ABSCHNITT I. ABSCHNITT Das Grundstück und seine Bebauung § 33 Anzeigeverfahren § 5 Bauplatzeignung § 6 Fernwärmeanschlußpflicht IV. Teil § 7 Orientierungsbezeichnungen und Straßen- Baudurchführung und Bauaufsicht beleuchtung § 8 Freiflächen und Bepflanzungen § 34 Bauherr, Bauführer § 9 Zufahrten für Einsatzfahrzeuge § 35 Baudurchführung § 10 Kinderspielplätze § 36 Vorübergehende Benutzung fremden Grundes § 11 Einfriedungen und lebende Zäune § 37 Überprüfung der Baudurchführung § 12 Bauteile vor der Straßenflucht-, Bauflucht- § 38 Benützungsbewilligung oder Baugrenzlinie § 13 Abstände V. Teil II. ABSCHNITT Baupolizeiliche Maßnahmen Aufschließungsleistungen § 39 Instandhaltung und Nutzung § 14 Grundabtretung für Verkehrsflächen § 40 Rechtmäßiger Bestand § 15 Bauabgabe § 41 Baueinstellung und Beseitigungsauftrag § 16 Gehsteige § 42 Sofortmaßnahmen 84 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

II. HAUPTSTÜCK II. Teil Bautechnische Vorschriften Besondere bautechnische Bestimmungen

I. Teil I. ABSCHNITT Allgemeine bautechnische Bestimmungen Abstellflächen und Garagen § 71 Pflicht zur Schaffung von Abstellflächen oder Garagen § 72 Zu- und Abfahrten I. ABSCHNITT § 73 Rampen Anforderungen an die Planung § 74 Abstellplätze und Verkehrsflächen und die Bauausführung § 75 Wände und Stützen Brauchbarkeit von Bauprodukten § 76 Decken, Dächer, Fußböden und Raumhöhe § 43 Allgemeine Anforderungen § 77 Verbindung zwischen Garagengeschossen § 44 Bauprodukte § 78 Verbindung der Garagen mit anderen Räumen § 45 Österreichische technische Zulassung § 79 Fluchtwege § 46 Sonderverfahren § 80 Lüftung § 47 Kosten § 81 Unzulässigkeit von Zündquellen § 82 Sonderbestimmungen für Mittel- und Groß- garagen § 83 Sonderbestimmungen für Großgaragen II. ABSCHNITT § 84 Erleichterungen für Kleingaragen Wände, Decken, Dächer, baulicher Zivilschutz § 85 Garagen für gasbetriebene Fahrzeuge § 86 Benützung und Kennzeichnungsregelungen § 48 Wände § 87 Wiederkehrende Prüfungen § 49 Decken § 50 Dächer § 51 Brandwände II. ABSCHNITT § 52 Baulicher Zivilschutz Ölfeuerungsanlagen § 88 Brennstoffe § 89 Öllagerung III. ABSCHNITT § 90 Lagerbehälter Stiegen, Geländer, Türen § 91 Heizräume und Öllagerräume § 92 Ölstands- und Öldruckanzeiger § 53 Stiegen und Gänge § 93 Heiz- und Lagerraumlüftung § 54 Aufzüge und Rolltreppen § 94 Sicherheitsvorrichtungen § 55 Geländer und Brüstungen § 95 Ölfeuerstätten § 56 Türen § 96 Verbrennungseinrichtungen § 57 Verglasungen § 97 Heizölvorwärmung

III. ABSCHNITT IV. ABSCHNITT Hochhäuser Heizungsanlagen § 98 Allgemeine Bestimmungen § 58 Allgemeine Planungs- und Betriebs- § 99 Brandabschnitte und Stiegenhäuser vorschriften § 100 Kellergeschosse § 59 Lage von Feuerstätten, Heizräume § 101 Besondere Einrichtungen § 60 Typisierung von Feuerungsanlagen § 102 Aufzüge § 61 Rauch- und Abgasfänge, Verbindungsstücke § 103 Bestehende Hochhäuser § 62 Brennstofflager IV. ABSCHNITT Geschäftsbauten V. ABSCHNITT § 104 Brandabschnitte Haustechnische Anlagen § 105 Verkehrswege in Verkaufsräumen § 63 Lüftungsanlagen § 64 Wasserversorgung V. ABSCHNITT § 65 Entsorgungsanlagen für Abwässer und Nieder- schlags wässer Versammlungsstätten § 66 Abfallsammlung § 106 Allgemeines § 107 Ausgänge und Türen § 108 Höfe VI. ABSCHNITT § 109 Toilettanlagen § 110 Notbeleuchtung Aufenthaltsräume und Wohnungen

§ 67 Aufenthaltsräume, Raumhöhe und Belichtung VI. ABSCHNITT § 68 Wohnungen § 69 Lage von Aufenthaltsräumen und Wohnungen Öffentliche Gebäude § 70 Bäder und Toilettenräume § 111 Barrierefreie Ausbildung 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 85

VII. ABSCHNITT Waffenständen, verbunkerten Führungs- und Erleichterungen Fernmeldeeinrichtungen sowie Sperren, Munitions- lagern, nicht ortsfest errichteten militärischen § 112 Kleinhäuser An lagen für Zwecke der Luftraum überwachung, § 113 Wohnungen Bauwerken für den militärischen Flugbetrieb, § 114 Betriebsanlagen, landwirtschaftliche Betriebs- Schießstätten und Übungsplätzen mit Ausnahme stätten der dazugehörigen Hochbauten samt den damit § 115 Baumaßnahmen an Altbauten zusammenhängenden Versorgungsanlagen; § 116 Ausnahmen 4. bauliche Anlagen, die nach bergrechtlichen, schiff- fahrtsrechtlichen oder abfallrechtlichen Bestim- III. HAUPTSTÜCK mungen einer Bewilligung bedürfen; Strafbestimmungen, Übergangs- 5. bauliche Anlagen, die nach forstrechtlichen Vor- und Schlußbestimmungen schriften einer Bewilligung bedürfen, soweit es sich § 117 Verweise nicht um Gebäude handelt; § 118 Strafbestimmungen 6. bauliche Anlagen, die nach wasserrechtlichen Vor- § 119 Übergangsbestimmungen schriften einer Bewilligung bedürfen, soweit es § 120 Inkrafttreten sich nicht um Gebäude handelt, die nicht unmit- § 121 Außerkrafttreten telbar der Wassernutzung (z. B. Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Energiegewinnung) dienen; Artikel II Steiermärkisches Raumordnungsgesetz 7. bauliche Anlagen, die der Fortleitung oder Umfor- 1974 mung von Energie dienen (Freileitungen, Trafo- Artikel III Kanalgesetz 1988 stationen, Kabelstationen, Kabelleitungen, Gas- Artikel IV Aufzugsgesetz 1971 leitungen, Gasreduzierstationen, Fernwärmeleitun- Artikel V Steiermärkisches Feuerpolizeigesetz gen, Funkleitungseinrichtungen, Pumpstationen Artikel VI Steiermärkisches Gasgesetz u. dgl.), soweit es sich nicht um Gebäude handelt; Artikel VII Ortsbildgesetz 8. bauliche Anlagen vorübergehenden Bestandes (bis Artikel VIII Grazer Altstadterhaltungsgesetz zu 14 Tagen), die nach dem Steiermärkischen Ver- Artikel IX Statut der Landeshauptstadt Graz anstaltungsgesetz bewilligungspflichtig sind. Artikel X Übergangsbestimmungen zum Statut der Landeshauptstadt Graz Artikel XI Inkrafttreten § 4 Begriffsbestimmungen I. HAUPTSTÜCK Die nachstehenden Begriffe haben in diesem Gesetz Allgemeine Grundsätze und verfahrensrechtliche folgende Bedeutung: Vorschriften 11. Abstellflächen für Kraftfahrzeuge: Flächen im Freien, die dem Abstellen sowie der Zu- und I. Teil Abfahrt von Kraftfahrzeugen außerhalb von öffent- Behörden, Anwendungsbereich, lichen Verkehrsflächen dienen; Abstellflächen mit Begriffsbestimmungen Schutzdächern, die dem Abstellen von mehr als sechs Kraftfahrzeugen oder mehr als zehn Kraft- § 1 rädern dienen, gelten als offene Garagen; Eigener Wirkungsbereich der Gemeinden 12. Abstellplatz für Kraftfahrzeuge: jene Teilfläche einer Garage oder Abstellfläche, die dem Abstellen Die in diesem Gesetz geregelten Angelegenhei- des einzelnen Kraftfahrzeuges dient; ten der Gemeinde sind solche des eigenen Wirkungs- bereiches. 13. Abweichung vom genehmigten Projekt, gering- fügige: Änderung in der Bauausführung, wodurch § 2 weder öffentliche noch nachbarliche Interessen Behördenzuständigkeit berührt werden und das Projekt in seinem Wesen (1) Behörde erster Instanz ist der Bürgermeister, nicht verändert wird; Behörde zweiter Instanz der Gemeinderat. 4. Aufenthaltsräume: Räume, die zum ständigen oder (2) In Städten mit eigenem Statut ist Behörde erster längeren Aufenthalt von Menschen bestimmt sind Instanz der Stadtsenat, Behörde zweiter Instanz die (z. B. Wohn- und Schlafräume, Küchen, Arbeits- Berufungskommission. und Büroräume); § 3 15. Barrierefreiheit: bauliche Gestaltung, die not- wendig ist, um die unterschiedlichen physischen Ausnahmen vom Anwendungsbereich Möglichkeiten aller Menschen in der gebauten Dieses Gesetz gilt insbesondere nicht für: Umwelt besser berücksichtigen zu können; 1. bauliche Anlagen, die nach straßenrechtlichen 6. Bauarbeit: jeder Arbeitsvorgang zur Errichtung, Vorschriften als Straßen oder Bestandteile einer Instandhaltung, Instandsetzung oder zum Abbruch Straße gelten, sowie die dazugehörigen Lärm- von Bauten sowie zur Einrichtung oder Räumung schutzanlagen; von Baustellen; 2. bauliche Anlagen, die der Abwicklung oder 17. Baufluchtlinie: Linie, in die eine Hauptflucht oder Sicherung des Betriebes oder Verkehrs von Eisen- eine Kante eines Bauwerkes straßenseitig zu bahnen oder auf Flugplätzen dienen, einschließlich stellen ist; der dazugehörigen Lärmschutzanlagen; 18. Baugebrechen: mangelhafter Zustand einer bau- 3. die Errichtung und Instandhaltung von militä- lichen Anlage, der deren Festigkeit, Brandsi- rischen Anlagen, insbesondere von Kampf- und cherheit, Hygiene oder äußeres Erscheinungsbild 86 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

betrifft und geeignet ist, Personen oder im Eigen- 23. Dachsaum: Linie des Dachrandes in der Ebene der tum Dritter stehende Sachen zu gefährden oder zu Dachhaut entlang von Traufen und Giebeln; bei beschädigen oder das Straßen-, Orts- oder Land- Flachdächern, Grabendächern etc. Oberkante der schaftsbild grob zu beeinträchtigen; Außenwände; 19. Baugrenzlinie: Linie, die durch ein Bauwerk nicht 24. Energiekennzahl: siehe § 43 Abs. 2 Z. 6; überschritten werden darf; 25. Feuerungsanlagen: Anlagen, welche zur Beheizung 10. Bauherr: der jeweilige Inhaber einer Baube- von Gebäuden und zur Nutzwassererwärmung willigung oder Genehmigung der Baufreistellung; dienen, wie sie im folgenden be schrieben werden: 11. Baulärm: jedes die öffentliche Ordnung störende Eine Feuerungsanlage ist eine Funktionseinheit, Geräusch, das im Zuge von Bauarbeiten entsteht; welche aus einer Feuerstätte und Einrichtungen 12. Bauliche Anlage (Bauwerk): jede Anlage, zur Führung der Verbren nungs gase bis zum Ver- bindungsstück, das die Feuerungsanlage mit dem – zu deren Errichtung bautechnische Kenntnisse Fang oder mit der freien Atmosphäre verbindet, erforderlich sind, besteht. – die mit dem Boden in eine Verbindung gebracht wird und 26. Feuerstätte: Einrichtung, in der feste, flüssige – die wegen ihrer Beschaffenheit die öffentlichen oder gasförmige Stoffe verbrannt werden kön- Interessen zu berühren geeignet ist. nen, wobei Verbrennungsgase in solcher Menge ent stehen, daß sie abgeleitet werden müssen. Eine Verbindung mit dem Boden besteht schon Als Bestandteil einer Feuerstätte gelten jene Ein- dann, wenn die Anlage richtungen, die für deren Funktion notwendig – durch eigenes Gewicht auf dem Boden ruht sind (wie z. B. Zuführungs- und Dosiereinrichtun- oder gen für Verbrennungsluft und Brennstoff, Steuer- – auf ortsfesten Bahnen begrenzt beweglich ist und Regelungseinrichtungen, Einrichtungen zur oder Wärmeübertragung); – nach ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt 27. Garagen: Räume zum Abstellen von Kraftfahr- ist, überwiegend ortsfest benutzt zu werden; zeugen; 13. Bauprodukte sind: Kleingaragen sind Garagen mit einer Nutzfläche – Baustoffe, Bauteile und Anlagen, die hergestellt bis 100 m2; werden, um dauerhaft in bauliche Anlagen des Hoch- oder Tiefbaus eingebaut zu werden, Mittelgaragen sind Garagen mit einer Nutzfläche über 100 m2 bis 1000 m2; – aus Baustoffen und Bauteilen vorgefertigte Anlagen, die hergestellt werden, um mit dem Großgaragen sind Garagen mit einer Nutzfläche 2 Erdboden verbunden zu werden, wie Fertighäu- über 1000 m ; ser, Fertiggaragen und Silos; Oberirdische Garagen: Garagen und Garagen- 14. Bauwerber: eine Person, die eine Baubewilligung geschosse, deren Fußboden nicht mehr als beantragt oder ein anzeigepflichtiges Vorhaben 1,30 m unter dem tiefsten Geländepunkt liegt; anzeigt; Tiefgaragen: Garagen und Garagengeschosse, 15. Bebauungsdichte: Verhältniszahl, die sich aus der deren Fußboden mehr als 1,30 m unter dem Teilung der Bruttogeschoßfläche der Geschosse tiefsten Geländepunkt liegt; durch die zugehörige Bauplatzfläche ergibt; Offene Garagen: oberirdische Garagen oder 16. Bebauungsgrad: Verhältnis der bebauten Fläche Garagen abschnitte, die unmittelbar ins Freie zur Bauplatzfläche; füh rende und so verteilte unverschließbare 17. Bebauungsweise: Verteilung der Baumassen auf Öffnungen in einer Größe von insgesamt dem Bauplatz in bezug auf die Bauplatzgrenzen mindestens einem Drittel der Gesamtfläche a) offene Bebauungsweise: der Umfassungswände haben, daß die stän- – allseits freistehende bauliche Anlagen oder dige natürliche Durchlüftung gewährleistet ist. Durch Wetter schutzvorrichtungen u. dgl. darf – einseitig an die Grenzen angebaute bau liche die Mindestöffnung nicht verringert werden. Anlagen; Abstell flächen mit Schutzdächern gelten als b) gekuppelte Bebauungsweise: an einer Grenze offene Garagen, wenn sie dem Abstellen von aneinandergebaute bauliche Anlagen; mehr als sechs Kraftfahrzeugen oder mehr als c) geschlossene Bebauungsweise: an mindestens zehn Kraft rädern dienen; zwei Grenzen aneinandergebaute bauliche Nebenanlagen einer Garage: sonstige Räume oder Anlagen; Anlagen, die dem Betrieb einer Garage dienen, 18. Brandabschnitt: Teil einer baulichen Anlage, der wie Abstellräume, Zu- und Abfahrten, Toiletten, durch Brandwände, brandbeständige Decken Waschanlagen, Arbeitsgruben u. dgl.; oder entsprechende Bauabstände begrenzt ist; Nutzfläche einer Garage: die Summe der Flä- 19. Brandwand: eine an der Nachbargrenze stehende chen ihrer Abstellplätze und Verkehrsflächen Wand oder eine Trennwand zur Bildung von in klusive jener auf Dächern. Zu- und Abfahrten Brand abschnitten; jeweils in brandbeständiger außerhalb von Garagen zählen nicht zur Nutz- Aus führung; fläche; 20. Bruttogeschoßfläche: die Fläche je Geschoß, die Als Garagen gelten nicht: Ausstellungs- und von den Außenwänden umschlossen wird, ein- Verkaufsräume, in denen nur Kraftfahrzeuge schließlich der Außenwände; mit leerem Kraftstoffbehälter und ausgebauter 21. Dachboden: unausgebauter Dachraum; Strom quelle abgestellt werden, und Arbeits- 22. Dachgeschoß: für Aufenthalts-, Lagerräume u. dgl. räume zur Instandsetzung von Kraftfahrzeu- ganz oder teilweise ausgebauter Dachraum; gen; 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 87

28. Gebäude: eine bauliche Anlage, die mindestens 43. Nebengebäude: eingeschossige, ebenerdige, unbe- einen oberirdischen überdeckten Raum bildet, der wohnbare Bauten von untergeordneter Bedeutung an den Seitenflächen allseits oder überwiegend mit einer Geschoßhöhe bis 3,0 m und bis zu einer geschlossen ist. Als Gebäude gelten jedoch auch bebauten Fläche von 30 m2; offene Garagen; 44. Neubau: die Herstellung einer neuen baulichen 29. Gebäudefront: Außenwandfläche eines Gebäudes Anlage, die keinen Zu- oder Umbau darstellt. Ein ohne vorspringende Bauteile, wie z. B. Balkone, Neubau liegt auch dann vor, wenn nach Ab tragung Erker, Vordächer in gewöhnlichen Ausmaßen; be stehender baulicher Anlagen alte Fundamente 30. Gebäudehöhe: der jeweilige vertikale Abstand oder Kellermauern ganz oder teilweise wieder- zwischen einem Punkt auf der Geländever- verwendet werden; schneidung (natürliches Gelände) mit der Außen- 45. Niveau: Höhenlage der Bauwerke und an grenzen- wandfläche und dem darüberliegenden Dach- den Verkehrsflächen; saum; 46. Öffentliche Gebäude: Gebäude, die von einer 31. Gesamthöhe eines Gebäudes: der vertikale öffentlich-rechtlichen Körperschaft oder unter Abstand zwischen dem tiefsten Punkt der Gelän- überwiegender Verwendung öffentlicher Gel- deverschneidung (natürliches Gelände) mit den der errichtet werden und öffentlichen Zwecken Außenwandflächen und der höchsten Stelle des dienen (z. B. Amtsgebäude, Schulen, Heime, Gebäudes, wobei kleinvolumige Bauteile, wie Kinder gärten, Spitäler); Rauchfänge, Rohraufsätze u. dgl., unberück- 47. Ölfeuerungsanlagen: der Verbrennung von Heizöl sichtigt bleiben; dienende Feuerstätten einschließlich der mit 32. Geschäftsbauten: Gebäude mit Verkaufsräumen; diesen verbundenen Anlagen zur Lagerung und Leitung von Heizöl; 33. Geschoß: der Gebäudeabschnitt zwischen Fuß- boden und der darüberliegenden Decke, zwischen 48. Ölöfen: Ölfeuerungsgeräte mit Rauchfangan- zwei übereinander gelegenen Decken oder zwi- schluß bis zu einer Nennheizleistung von 18,0 kW, schen Fußboden und der obersten Decke oder der die der Einzelraumheizung dienen; Unterfläche des Daches, wenn die jeweils gefor- 49. Ortsübliche Belästigungen: die in den betroffenen derte Raumhöhe erreicht wird; Gebieten tatsächlich vorhandenen, zumindest 34. Hauptstiegen: Stiegen, die allgemein zugänglich jedoch die in Gebieten dieser Art üblicherweise sind und die die regelmäßige Verbindung von auftretenden Immissionen; Wohn- oder Büroeinheiten bzw. Betriebsräumlich- 50. Parapetthöhe: Abstand zwischen Fußbodenober- keiten zu den Hauseingängen herstellen. Stiegen kante und Oberkante des unteren Fensterstockes innerhalb einer Wohneinheit bzw. eines Ein- oder einschließlich allfälliger Regenschienen; Zweifamilienhauses zählen nicht dazu; 51. Raumhöhe: Abstand zwischen Fußbodenoberkante 35. Heizraum: Raum, der für die Aufstellung von Feuer- bis zur Unterkante der darüberliegenden Decke; stätten für Zentralheizungsanlagen bestimmt ist; 52. Regeln der Technik: alle technischen Regeln und 36. Hochhaus: Gebäude, bei dem der Fußboden von Festlegungen, die in Theorie und Praxis erprobt Aufenthaltsräumen mehr als 22,0 m über dem sind und die von der überwiegenden Mehrheit der tiefsten Punkt des an das Gebäude anschließen- Fachleute als richtig anerkannt und angewandt den Geländes liegt; werden; 37. Höhenlage: die auf einen bestehenden oder zu 53. Sicherheitsstiegenhaus: brandbeständig ausge- schaffenden Fixpunkt bezogene Höhe; führtes, in sich abgeschlossenes Stiegenhaus, das von den Gängen oder Aufenthaltsräumen nur 38. Keller: bauliche Anlage, die ganz oder über- über offene, ständig und unmittelbar ins Freie wiegend unter dem angrenzenden Gelände niveau entlüftete Verbindungen erreichbar ist; es endet liegt; im Erdgeschoß, hat keine Verbindung mit Keller- 39. Kleinhäuser: Häuser, die ausschließlich dem Woh- geschossen und führt bei Vorhandensein eines nen dienen und begehbaren Flachdaches bis zu diesem; – eine Gesamtwohnnutzfläche unter 600 m2 54. Stiegenhaus: der für eine Stiege benötigte Raum sowie mit den diesen umschließenden Bauteilen; – höchstens drei oberirdische Geschosse (ein- 55. Straßenfluchtlinie: die Grenze der bestehenden schließlich Dachgeschosse) haben; oder künftigen öffentlichen Verkehrsfläche; 40. Kniestockhöhe: das Maß des vertikalen Abstandes 56. Umbau: die Umgestaltung des Inneren oder zwischen Oberkante der obersten Rohdecke und Äußeren einer bestehenden baulichen Anlage, der Unterkante der tragenden Dachkonstruktion die die äußeren Abmessungen nicht verändert, (Sparren), gemessen in der äußeren Außenwand- jedoch geeignet ist, die öffentlichen Interessen ebene; zu berühren (z. B. Brandschutz, Standsicherheit, 41. Nachbar: Eigentümer oder Inhaber eines Bau- äußeres Erscheinungsbild), bei überwiegender rechtes (Bauberechtigter) der an den Bauplatz Erhaltung der Bausubstanz; angrenzenden Grundflächen sowie jener Grund- 57. Unterirdische Lagerbehälter: Behälter, die teil- flächen, die zum vorgesehenen Bauplatz in einem weise oder zur Gänze in Erdreich, Sand, Lehm solchen räum lichen Naheverhältnis stehen, daß u. dgl. eingebettet sind; alle anderen gelten als vom geplanten Bau oder dessen konsensgemäßer oberirdische Lagerbehälter; Benützung Einwirkungen auf diese Grundflächen 58. Versammlungsstätte: bauliche Anlage mit min- ausgehen können, gegen welche die Bestimmun- destens einem Raum, der für die Abhaltung von gen dieses Gesetzes Schutz gewähren; Veranstaltungen bestimmt ist und für den Auf- 42. Nachbargrenze: Grenze zwischen Grundstücken enthalt von mehr als 100 Personen geeignet ist verschiedener Eigentümer; (wie Theater-, Konzert- und Mehrzwecksäle, Fest- 88 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

hallen, religiöse Kultstätten u. dgl. ), soweit es sich 2. mit einer vom Elektroversorgungsunternehmen nicht um eine Betriebsanlage handelt; steuerbaren Elektrospeicherheizung erfolgt, 59. Wohnräume: Aufenthaltsräume in Wohnungen; 3. mit einer Wärmepumpe in monovalenter 60. Wohnung: ein baulich in sich abgeschlossener Betriebsweise erfolgt, Teil eines Gebäudes, der Menschen zur Unter- 4. durch thermische Nutzung der Sonnenener- kunft und Haushaltsführung dient bzw. von seiner gie in Kombination mit einem Langzeitspei- Größe und Ausstattung dazu geeignet ist; cher so erfolgt, daß mindestens 75 Prozent des 61. Zubau: die Vergrößerung einer bestehenden jähr lichen Raumwärmebedarfes der beheizten baulichen Anlage der Höhe, Länge oder Breite Räume dadurch gedeckt werden, oder nach bis zur Verdoppelung der bisherigen Geschoßflächen; 5. durch Anlagen erfolgt, die jenen Teil einer betrieblich notwendigen Prozeßwärme sam- 62. Zwischenbehälter für Heizöl: Behälter, die für die meln und für Zwecke der Raumheizung nutzbar Aufnahme kleinerer, vornehmlich für den Tages- machen, der im wärmetechnischen Prozeß selbst bedarf notwendiger Mengen von Heizöl bestimmt nicht verbraucht (Abwärme) und sonst unge- sind und die in die Leitungen zwischen Lager- nutzt an die Umgebung abgegeben würde. behälter und Feuerstätten eingebaut sind. b) Neubauten oder Räume in diesen, wenn die Vor- aussetzungen nach lit. a Z. 3., 4. und 5. zutreffen. II. Teil (3) Die Verpflichtung zur Errichtung von Fern- I. ABSCHNITT wärmeübergabe- oder -übernahmestationen ein- Das Grundstück und seine Bebauung schließ lich der erforderlichen Leitungen und zum Anschluß an die Fernwärme ist bei Neubauten zugleich mit der Baubewilligung, bei Neubauten nach § 5 § 20 Z. 1 zugleich mit Genehmigung der Bau frei stellung Bauplatzeignung und bei bestehenden Gebäuden in einem amtswegi- gen Verfahren mit Bescheid auszusprechen. (1) Eine Grundstücksfläche ist als Bauplatz für die vorgesehene Bebauung geeignet, wenn (4) Bei bestehenden Gebäuden hat die Baubehörde 1. eine Bebauung nach dem Steiermärkischen Raum- die Anschlußpflicht an die Fernwärme frühestens nach ordnungsgesetz zulässig ist, Ablauf eines Jahres, spätestens jedoch nach Ablauf von sieben Jahren ab dem Inkrafttreten der Ver ordnung 2. eine hygienisch einwandfreie und für den Ver- nach den Bestimmungen des Steiermärkischen Raum- wendungszweck der geplanten baulichen Anlage ordnungsgesetzes auszusprechen. ausreichende Wasserversorgung sowie 3. eine für den Verwendungszweck der geplanten (5) Bei der Festlegung der Frist nach Abs. 4 ist im baulichen Anlage entsprechende Energieversor- Interesse einer möglichst wirkungsvollen Verringe- gung und Abwasserentsorgung sichergestellt ist, rung der Luftschadstoffe auf die Art der bestehenden Heizung, auf die Gebäudegröße und auf die Anzahl 4. der Untergrund tragfähig ist sowie die vorgesehene der in Gebäuden beheizten Wohnungen Rücksicht Bebauung keine Gefährdung der Standsicherheit zu nehmen. Erfolgt in Gebäuden mit mehr als zwei benachbarter baulicher Anlagen zur Folge hat, Wohnungen bereits die Beheizung der überwiegen- 5. Gefährdungen durch Lawinen, Hochwasser, Grund- den Anzahl an Wohnungen mit anderen leitungs- wasser, Vermurungen, Steinschlag, Rutschungen gebun denen Energieträgern, so darf für die Raum- u. dgl. nicht zu erwarten sind und wärme versorgung der restlichen, nicht mit leitungs- 6. eine für den Verwendungszweck geeignete und gebun denen Energieträgern versorgten Wohnungen rechtlich gesicherte Zufahrt von einer befahrbaren die Fernwärmeanschlußverpflichtung erst nach Ablauf öffentlichen Verkehrsfläche besteht. von drei Jahren ab dem Inkrafttreten der Verordnung ausgesprochen werden, sofern nicht eine Ausnahme (2) Die Gemeinde kann durch Verordnung für das nach Abs. 2 vorliegt. Gemeindegebiet oder Teile desselben entsprechend dem Gebietscharakter, ferner für einzelne Bebauungs- (6) Der Nachweis des ordnungsgemäßen Anschlusses weisen Mindest- oder Maximalgrößen für Bauplätze ist spätestens nach Ablauf eines Jahres ab Rechtskraft festlegen. des Anschlußverpflichtungsbescheides durch eine Bestätigung des Fernwärmeversorgungsunternehmens § 6 oder eines zum Anschluß befugten Unternehmens vom Fernwärmeanschlußpflicht Bescheidempfänger zu erbringen. (1) Gebäude in Fernwärmeanschlußbereichen (7) Fernwärmeversorgungsunternehmungen sind – das sind Gebiete, die durch Verordnung nach dem verpflichtet, in Fernwärmeanschlußbereichen gegen Steiermärkischen Raumordnungsgesetz festgelegt ein angemessenes Entgelt den Anschluß an das werden – sind an Fernwärmesysteme anzuschließen. Fernwärmesystem zu dulden und die Versorgung mit Fernwärme sicherzustellen. (2) Die Verpflichtung zum Anschluß an die Fern- wärme gilt für alle Gebäude, in denen Räume beheizt (8) Rauchfanganschlüsse in Gebäuden, die an werden. Ausgenommen sind: die Fernwärme anzuschließen sind, dürfen – ausge- a) bestehende Gebäude oder Räume in diesen, deren nommen bei einer fremdverschuldeten Unterbrechung Beheizung der Fernwärmeversorgung – nicht verwendet werden. 1. mit Erdgas erfolgt und diese Heizungsanlage (9) Kachelöfen dürfen als Zusatzheizung betrieben nach dem Stand der Technik errichtet, ein gestellt werden, wenn eine Typen- oder Einzelgenehmigung und betrieben wird, vorliegt. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 89

§ 7 Rettungs fahrzeugen in einem Abstand von minde- Orientierungsbezeichnungen stens 3,0 m und höchstens 10,0 m von den äußersten und Straßenbeleuchtung Außenwänden ermöglichen. Diese Flächen und ihre Zu fahrten sind, soweit es sich dabei nicht um öffent- (1) Sofern kein öffentlicher Grund zur Verfügung liche Verkehrsflächen handelt, für Zwecke der Feuer- steht, hat der Eigentümer ohne Anspruch auf Ent- wehr und des Rettungsdienstes ständig freizuhalten schädigung zu dulden, daß an geeigneten Stellen auf und als solche in dauerhafter Art zu kennzeichnen. seinem Bauplatz oder an seinen baulichen Anlagen Sie müssen für Einsatzfahrzeuge ausreichend befestigt Tafeln zur Orts- und Straßenbezeichnung oder zur und tragfähig sein. Bezeichnung der Lage von Versorgungsleitungen und § 10 die öffentliche Straßenbeleuchtung angebracht oder aufgestellt werden. Der Eigentümer ist mindestens Kinderspielplätze sechs Wochen vor der Inanspruchnahme seines Bau- (1) Bei der Errichtung von Gebäuden mit mehr platzes oder seiner baulichen Anlage nachweislich zu als drei Wohnungen sowie bei Zu- oder Umbaumaß- verständigen. nahmen, durch welche ein Gebäude mit mehr als drei (2) Der Eigentümer hat die vorübergehend not- Wohnungen geschaffen wird, ist auf dem Bauplatz ein wendige Entfernung von Tafeln oder Bestandteilen Kinderspielplatz vorzusehen. Diesem Erfordernis kann der Straßenbeleuchtung der Gemeinde oder dem auch durch die Anlage von Gemeinschaftsspielplätzen zuständigen Versorgungsbetrieb mindestens zwei Rechnung getragen werden. Wochen vorher anzuzeigen. (2) Der Kinderspielplatz hat ein Ausmaß von (3) Der Eigentümer eines Gebäudes ist verpflichtet, mindestens 5 m2 je Wohnung aufzuweisen. Die Fläche auf eigene Kosten eine von der Gemeinde bestimmte von 150 m2 darf nicht unterschritten werden. Orientierungsnummer an der von ihr bezeichne- ten Stelle anzubringen und zu erhalten. Liegt ein (3) Dem Bauherrn kann gestattet werden, den Gebäude an mehreren Verkehrsflächen, so kann für Kinder spielplatz in unmittelbarer Nähe des Baugrund- jede Verkehrsfläche eine Orientierungsnummer vor- stückes herzustellen, wenn ein geeignetes Grundstück ge schrieben werden. Die Nummerntafel hat auch die zur Verfügung steht und seine Benutzung zu diesem Bezeichnung der Verkehrsfläche zu enthalten. Zweck gesichert ist. (4) Die Gemeinde kann durch Verordnung eine (4) Kann der Bauherr den Kinderspielplatz nicht auf einheitliche Ausführungsart der Nummerntafel hin- seinem Grundstück oder auf einem geeigneten Grund- sichtlich Material, Größe, Farbe und Beschriftung stück in unmittelbarer Nähe herstellen, so kann er vorschreiben. seine Verpflichtung nach Abs. 1 auch dadurch erfüllen, § 8 daß er sich der Gemeinde gegenüber ver pflichtet, die Kosten für die Anlage und Erhaltung eines Kinder- Freiflächen und Bepflanzungen spielplatzes in angemessener Höhe zu tragen. Dies gilt (1) Bei Bauführungen sind ausreichende, dem nur, wenn die Gemeinde den Kinderspielplatz anstelle Verwendungszweck und der Lage des Baues ent- des Bauherrn so nahe vom Baugrundstück hergestellt sprechende Freiflächen (Höfe, Grünflächen, Zufahrten, hat, herstellt oder herstellen wird, daß er über einen Kinderspielplätze, Stellflächen für Abfallbehälter ca. 500 m langen Zugang gefahrlos zu Fuß erreicht u. dgl.) zu schaffen und zu erhalten; sie sind so zu werden kann. verwenden und zu pflegen, daß das Straßen-, Orts- (5) Die Verpflichtung gemäß Abs. 1 bis 4 entfällt, und Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wird. Erfor- wenn es sich um Gebäude handelt, für die nach ihrem derlichenfalls sind Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen Verwendungszweck oder ihrem Standort ein Bedarf vorzuschreiben. hiefür nicht in Frage kommt. (2) Die Behörde hat nach Maßgabe der örtlichen Ver- hältnisse für Kraftfahrzeugabstellflächen, Flachdächer, § 11 Höfe und Betriebsanlagen Bepflanzungsmaßnahmen als Gestaltungselemente für ein entsprechendes Stra- Einfriedungen und lebende Zäune ßen-, Orts- und Landschaftsbild sowie zur Erhaltung (1) Einfriedungen und lebende Zäune sind so aus- und Ver besserung des Kleinklimas und der Wohnhy- zuführen bzw. zu erhalten, daß weder das Straßen-, giene vorzuschreiben. Bei sonstigen Bauführungen Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt noch eine können derartige Auflagen dann vorgeschrieben wer- Gefährdung von Personen und Sachen herbeigeführt den, wenn die Gemeinde durch Verordnung generelle wird. Einfriedungen dürfen nicht vor der Straßen- Bepflanzungsrichtlinien festgelegt hat. fluchtlinie errichtet werden. § 9 (2) Die Gemeinden können für das gesamte Zufahrten für Einsatzfahrzeuge Gemeindegebiet oder Teile desselben durch Ver- ordnung Gestaltungsregelungen für Einfriedungen (1) Bei Gebäuden, die mehr als 25,0 m von befahr- und lebende Zäune zum Schutz des Straßen-, Orts- und baren öffentlichen Verkehrsflächen entfernt liegen, Landschaftsbildes treffen. Dazu gehören insbesondere sowie für Gebäude nach Abs. 2 sind für Einsatzfahr- Verbote von bestimmten Pflanzen gattungen oder zeuge ausreichend befestigte Zufahrten vorzusehen. Regelungen über die maximal zulässige Höhe von Ein- Sie müssen eine Mindestbreite von 3,5 m und eine friedungen und lebenden Zäunen. lichte Durchfahrtshöhe von mindestens 4,0 m haben. (3) Bei lebenden Zäunen, die zum Zeitpunkt des (2) Bei Gebäuden, bei denen der Fußboden von Inkrafttretens der Verordnung bereits bestehen, dürfen Aufenthaltsräumen mehr als 12,0 m über dem tief- nur Regelungen über die Höhe der Zäune getroffen sten Geländepunkt liegt, sind mindestens an einer werden. Längsseite, bei Hochhäusern an zwei Längsseiten des Gebäudes Plätze in einer Mindestbreite von 4,0 m (4) Bei Zuwiderhandlungen gegen die Verord- vorzusehen, die das Aufstellen von Feuerwehr- und nung ist der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte 90 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4 mit Bescheid zu verpflichten, den gebotenen Zustand (5) Nicht als Geschosse anzurechnen sind an der herzustellen. – Traufenseite: Dachgeschosse bzw. für Aufenthalts- räume ausbaufähige Dachböden, sofern die Höhe eines allfälligen Kniestockes 1,25 m nicht über- § 12 steigt und die Dachneigung nicht mehr als 70 Grad Bauteile vor der Straßenflucht-, Bauflucht- beträgt; oder Baugrenzlinie – Giebelseite: das unterste Dachgeschoß bzw. der unterste für Aufenthaltsräume ausbaufähige Dach- (1) Sofern ein Bebauungsplan nichts anderes boden, sofern die Höhe eines allfälligen Kniestockes bestimmt, dürfen folgende Bauteile über die Straßen- 1,25 m nicht übersteigt und die Dachneigung nicht flucht- oder Baugrenzlinie vortreten: mehr als 70 Grad beträgt. 1. Zierglieder, Gebäudesockel, Schaufenster u. dgl. (6) Bei Gebäuden oder Gebäudeteilen ohne die bis 20 cm, bei Gehsteigen über 2,0 m Breite bis übliche Geschoßeinteilung oder mit Geschoßhö- 40 cm; hen von über 3,0 m ist die Abstandsermittlung unter 2. Hauptgesimse, Dachvorsprünge, nach außen öffen- Zugrunde legung einer fiktiven Geschoßeinteilung mit bare Fensterflügel, Gitter, Beleuchtungskörper, einer Höhe von 3,0 m an jeder Gebäudeecke über dem Werbeeinrichtungen u. dgl. bis 1,0 m, Balkone, natürlichen Gelände vorzunehmen. Restgeschoß höhen Erker, Schutzdächer, Markisen u. dgl. bis 1,5 m; von mehr als 1,5 m sind als Geschoß anzu rechnen. sie müssen jedoch mindestens 4,5 m über der Ver- (7) Für Gebäude auf demselben Bauplatz können kehrsfläche liegen; über Gehsteigen mit einer auch geringere Gebäudeabstände zugelassen wer- Breite von über 2,0 m genügt eine Mindesthöhe den. von 3,0 m; (8) Die Behörde kann geringere Abstände von 3. Luftschächte, Lichteinfallsöffnungen, Kellereinwurf - den Nachbargrundgrenzen und Nachbargebäuden öffnungen, Putzschächte u. dgl. bis 1,0 m. zu lassen (2) Für Bauteile untergeordneten Ausmaßes sind – für Nebengebäude oder Überschreitungen zulässig. – wenn dies im Interesse des Ortsbildschutzes, der (3) An Bauten, die zum Zeitpunkt der Festlegung Altstadterhaltung, des Denkmalschutzes oder der der Baufluchtlinie schon bestehen und ganz oder Erhaltung einer baukulturell bemerkenswerten Bau- teilweise vor der Baufluchtlinie liegen, dürfen an den substanz (Ensemble) liegt. vor der Baufluchtlinie liegenden Teilen nur Instand- (9) Der Gebäudeabstand hat, sofern ein geringerer setzungsarbeiten und innere Umbauten vorgenommen Abstand als nach Abs. 1 zulässig ist, mindestens 2,0 m werden. zu betragen. (10) Mit Zustimmung des Nachbarn können § 13 un abhängig von der Bebauungsweise Nebengebäude an der Grundgrenze zugelassen werden. Abstände (11) Befindet sich auf dem angrenzenden Grund- (1) Gebäude sind entweder unmittelbar aneinan- stück ein Nebengebäude, so ist bei der Ermittlung des der zu bauen oder müssen voneinander einen aus- Abstandes nur der Grenzabstand einzuhalten. reichenden Abstand haben. Werden zwei Gebäude (12) Läßt der Verwendungszweck von baulichen nicht unmittelbar aneinandergebaut, muß ihr Abstand Anlagen eine das ortsübliche Ausmaß übersteigende mindestens so viele Meter betragen, wie die Summe Belästigung oder Gesundheitsgefährdung der Nach- der beiderseitigen Geschoßanzahl, vermehrt um 4, barschaft erwarten oder ist dies zum Schutz des Orts- ergibt (Gebäudeabstand). bildes erforderlich, hat die Behörde größere Abstände (2) Jede Gebäudefront, die nicht unmittelbar an einer vorzuschreiben. Nachbargrenze errichtet wird, muß von dieser minde- (13) Die Abs. 1 bis 12 gelten nicht für stens so viele Meter entfernt sein, wie die Anzahl der Geschosse, vermehrt um 2, ergibt (Grenzabstand). – Gebäude gegenüber öffentlichen Verkehrsflächen; – Wirtschaftsobjekte, die der urkundlichen Ausübung (3) Steht ein Gebäude an der Grundgrenze, so hat eines Einforstungsrechtes nach dem Einforstungs- der Nachbar, soferne durch einen Bebauungsplan oder landesgesetz dienen; durch Bebauungsrichtlinien nichts anderes bestimmt – Almhütten und Almstallungen, die der ist oder Gründe des Straßen-, Orts- und Landschafts- be stimmungsgemäßen Nutzung nach dem Alm- bildes nicht entgegenstehen, die Wahlmöglichkeit, schutzgesetz dienen; entweder an die Grundgrenze anzubauen oder den erforderlichen Gebäudeabstand einzuhalten. Weist das – Wirtschaftsobjekte der Stammsitzliegenschaften auf Gebäude an der Grenze Öffnungen (Fenster, Türen Privatgrundstücken innerhalb des Agrargemein- und dgl.) auf, so ist der erforderliche Gebäudeabstand schaftsgebietes. einzuhalten. II. ABSCHNITT (4) Als Geschosse in der jeweiligen Gebäudefront sind jene anzurechnen, Aufschließungsleistungen – die voll ausgebaut oder zu Aufenthaltsräumen aus- bau fähig sind und § 14 Grundabtretung für Verkehrsflächen – deren Außenwandfläche zu mehr als 50 Prozent und im Mittel mindestens 1,5 m hoch über dem natür- (1) Anläßlich der Erteilung der Baubewilligung oder lichen Gelände liegt. der Genehmigung der Baufreistellung zur Errichtung 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 91 von Gebäuden auf unbebauten Grundstücken kann (8) Die Vorschreibung der Bauabgabe entfällt: die Gemeinde den Grundeigentümer verpflichten, 1. bei der Wiedererrichtung von Gebäuden für das- die zur Herstellung von öffentlichen Verkehrsflächen selbe Ausmaß; erforderlichen Grundstücksteile bis zu einer Breite von 6,0 m, höchstens aber 10 Prozent der Grundstücksflä- 2. bei Nebengebäuden. che, unentgeltlich und lastenfrei an die Gemeinde in das öffentliche Gut abzutreten. § 16 (2) Die für die Abtretung und Übernahme in das Gehsteige öffentliche Gut entstehenden Kosten (z. B. für den (1) Die Herstellung und Erhaltung von Gehsteigen Teilungsplan, für die Vermessung u. dgl.) sind von der auf Gemeindestraßen obliegt der Gemeinde. Für die Gemeinde zu tragen. Breite und die Ausführungsart des Gehsteiges ist der (3) Die Gemeinde hat den abzutretenden Grund Grundsatz der Barrierefreiheit und die zu erwartende inner halb von fünf Jahren ab Rechtskraft des Ver- Verkehrsbedeutung maßgeblich. pflichtungsbescheides in das öffentliche Gut zu über- (2) Die Gemeinde hat aus Anlaß der Erteilung nehmen, andernfalls die Abtretungsverpflichtung einer Baubewilligung oder – bei Gebäuden nach § außer Kraft tritt. 20 Z. 1 – der Genehmigung einer Baufreistellung den Bau werber zum Ersatz der Kosten für die erst malige § 15 Herstellung des Gehsteiges bis zu einer Breite von 2,0 m entlang des Bauplatzes zu verpflichten. Die Bauabgabe Kosten dürfen erst nach Fertigstellung des Gehsteiges (1) Anläßlich der Erteilung der Baubewilligung oder vorgeschrieben werden. der Genehmigung der Baufreistellung ist dem Bau- (3) Der Bauwerber kann im Einvernehmen mit werber von der Abgabenbehörde eine Bauabgabe vor- der Gemeinde den Gehsteig innerhalb der von der zuschreiben. Für die Bauabgabe samt Nebengebühren Gemeinde festzusetzenden Frist auf seine Kosten haftet auf dem Grundstück, bei Superädifikaten oder selbst herstellen. Objekten nach dem Baurechtsgesetz auf den bau- lichen Anlagen, ein gesetzliches Pfandrecht. Wird von der Baubewilligung nicht Gebrauch gemacht, so ist die III. Teil vorgeschriebene Bauabgabe bei späteren Baubewilli- Verfahrensbestimmungen gungen auf demselben Grundstück anzurechnen. (2) Bei Zu- und Umbauten ist die Bauabgabe ent- I. ABSCHNITT sprechend der neugewonnenen Bruttogeschoßfläche Bebauungsgrundlagen, Bewilligungs- zu berechnen. und Anzeigepflicht (3) Die Bauabgabe errechnet sich aus dem Pro- dukt von Einheitssatz je Quadratmeter und der Brutto- § 17 geschoßfläche. Dabei sind Erdgeschosse zur Gänze, die übrigen Geschosse (Tiefgaragengeschosse, Keller, Auskünfte Obergeschosse, Dachgeschosse u. dgl.) zur Hälfte zu (1) Die Behörde hat über Anfrage Auskunft über die berechnen. rechtlichen Grundlagen der Bebaubarkeit des Grund- (4) Der Einheitssatz beträgt S 120,–/m2. Die Lan- stückes (Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan, desregierung kann durch Verordnung die Höhe des Be bauungsrichtlinie, Bausperre u. dgl.) zu geben. Aus Einheits satzes an die Entwicklung der Baukosten einer solchen Auskunft erwachsen keine Rechte oder anpassen. Sie hat sich dabei an der Entwicklung des Pflichten. vom Österreichischen Statistischen Zentralamt ver- (2) Unabhängig von der Auskunftserteilung hat öffentlichten Baukostenindex zu orientieren. die Behörde Bauwerber in Bauangelegenheiten zu be raten. (5) Die Bauabgabe ist eine ausschließliche Gemeinde- abgabe im Sinne § 6 Abs. 1 Z. 5 des Finanz-Verfas- § 18 sungsgesetzes 1948. Festlegung der Bebauungsgrundlagen im Bauland für den Einzelfall (6) Die Abgaben sind zur Finanzierung von folgen- den Maßnahmen zweckgebunden: (1) Auf Antrag hat die Behörde, sofern Bebauungs- pläne nicht erforderlich sind oder Bebauungsricht- 1. Herstellung von Verkehrsflächen, Oberflächen- linien nicht bestehen, mit Bescheid folgende entwässerungen und Straßenbeleuchtungen; Be bauungsgrundlagen festzulegen: 2. Übernahme von Grundstücken in das öffentliche 1. die Baugebietskategorien nach dem Flächen- Gut; widmungs plan, 3. Errichtung und Gestaltung von öffentlichen Kinder- 2. die Bebauungsweise, die Bebauungsdichte und den spielplätzen sowie Grünflächen; Bebauungsgrad, 4. Erstellung von Bebauungsplänen und Bebauungs- 3. die Straßenfluchtlinie und das Ausmaß der abzu- richtlinien. tretenden Grundfläche und 4. die zulässige Höhe der baulichen Anlagen. (7) Bei der Errichtung von Betriebsobjekten für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sind für Ferner kann die Behörde die Bauflucht- und Baugrenz- Geschoßflächen, die nicht dem Wohnen dienen, linien sowie Vorgaben über die Firstrichtung und von der errechneten Bauabgabe nur 25 Prozent vor- Dachform unter Berücksichtigung des Straßen-, Orts- zuschreiben. und Landschaftsbildes festlegen. 92 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

(2) Einem Antrag nach Abs. 1 sind anzuschließen: § 20 1. ein Lageplan, mindestens im Maßstab 1: 1000, mit Anzeigepflichtige Vorhaben einer Darstellung der für die Bebauung in Aussicht Anzeigepflichtig sind folgende Vorhaben, soweit genommenen Grundstücke, einschließlich der an sich aus § 21 nichts anderes ergibt: den Bauplatz angrenzenden Grundflächen, jeweils mit den darauf befindlichen Gebäuden und deren 1. Neu-, Zu- oder Umbauten von Kleinhäusern mit Geschoßanzahl; den erforderlichen Abstellflächen, mit oder ohne Schutzdächer, oder Garagen im Bauland, wenn 2. der Nachweis des Eigentums oder des Baurechtes am Bauplatz in Form einer amtlichen Grundbuch- a) der Bauplatz im Regelungsbereich eines abschrift oder in anderer rechtlich gesicherter Form, Be bauungs planes oder einer Bebauungsrichtli- jeweils nicht älter als sechs Wochen; nie liegt oder für den Bauplatz Bebauungsgrund- lagen im Sinne des § 18 festgelegt worden sind 3. die Zustimmungserklärung des Grundeigentü- und mers oder des Inhabers des Baurechtes (Bauberech- tigter), wenn der Antragsteller nicht selbst Grund- b) die Nachbarn, deren Grundstücke bis zu 30,0 m eigentümer oder Inhaber des Baurechtes ist. von den Bauplatzgrenzen entfernt liegen, durch Unterfertigung der Baupläne ausdrücklich ihr (3) Die Behörde hat binnen acht Wochen ab Vor- Einverständnis mit dem Vorhaben erklärt haben; liegen der vollständigen Unterlagen zu entscheiden. In diesem Verfahren ist nur der Antragsteller Partei. 2. Die Errichtung, Änderung oder Erweiterung von a) Abstellflächen für Kraftfahrzeuge, Schutz- (4) Der Bescheid tritt außer Kraft: dächern (Flugdächern), Garagen und Neben- 1. nach Ablauf von zwei Jahren ab Rechtskraft, sofern anlagen für mehr als fünf Kraftfahrräder oder nicht um eine Baubewilligung angesucht oder ein mehr als zwei Kraftfahrzeuge mit einem höch- Bauvorhaben angezeigt wird; sten zulässigen Gesamtgewicht von je 3500 kg, 2. mit Rechtskraft der Entscheidung über ein Ansuchen sofern der an den Bauplatz angrenzende Eigen- um Baubewilligung oder über eine Bauanzeige. tümer von Grundflächen durch Unterfertigung der Baupläne ausdrücklich sein Einverständnis (5) Die Erwirkung eines Festlegungsbescheides mit dem Vorhaben erklärt hat; ist nicht Voraussetzung für die Erteilung einer Bau- bewilligung. b) Nebengebäuden, sofern der an den Bauplatz an grenzende Eigentümer von Grundflächen (6) Die Festlegungen sind für das Bauverfahren durch Unterfertigung der Baupläne ausdrücklich – unabhängig von abweichenden Regelungen in sein Einverständnis mit dem Vorhaben erklärt Flächen widmungsplänen, Bebauungsplänen oder hat; Be bauungsrichtlinien – verbindlich. 3. Die Errichtung, Änderung oder Erweiterung von a) Werbe- und Ankündigungseinrichtungen § 19 (Tafeln, Schaukästen, sonstige Vorrichtungen Baubewilligungspflichtige Vorhaben und Gegen stände, an denen Werbungen und An kündigungen angebracht werden können, Bewilligungspflichtig sind folgende Vorhaben, sofern Be zeichnungen, Beschriftungen, Hinweise u. sich aus den §§ 20 und 21 nichts anderes ergibt: dgl.); 1. Neu-, Zu- oder Umbauten von baulichen Anlagen; b) Umspann- und Kabelstationen, soweit es sich 2. Nutzungsänderungen, die auf die Festigkeit, den um Gebäude handelt; Brandschutz, die Hygiene, die Sicherheit von bau- c) Einfriedungen gegen Nachbargrundstücke oder lichen Anlagen oder deren Teilen von Einfluß sein öffentliche Verkehrsflächen sowie Stützmauern, können oder die Nachbarrechte berühren oder jeweils bis zu einer Höhe von 1,5 m; wenn Bestimmungen des jeweils geltenden Raum- ordnungsgesetzes, des Flächenwidmungsplanes, d) Ölfeuerungsanlagen, wenn die Lagerung an Öl des Bebauungsplanes oder der Bebauungsricht- nicht mehr als 1000 Liter und die Gesamtnenn- linien berührt werden können; heizleistung der Kessel nicht mehr als 18,0 kW beträgt, sowie Feuerungsanlagen für feste Brenn- 3. die Errichtung, Änderung oder Erweiterung von stoffe; Abstellflächen für Kraftfahrzeuge, Garagen und e) Antennen- und Funkanlagen über 5,0 m Höhe; Nebenanlagen; f) bauliche Anlagen für Reitparcours oder Hun- 4. Einfriedungen gegen Nachbargrundstücke oder deabrichteplätze; öffent liche Verkehrsflächen, jeweils ab einer Höhe von mehr als 1,5 m; 4. Veränderungen der natürlichen Höhenlage einer nach dem Flächenwidmungsplan im Bauland gele- 5. die Errichtung von Ölfeuerungsanlagen oder die genen Grundfläche; Änderung einer bewilligten Anlage, wenn durch die Änderung ein Einfluß auf die Sicherheit, die 5. die Aufstellung von Motoren, Maschinen, Appa- Festigkeit, den Brandschutz oder den Wärme- und raten oder ähnlichem, wenn hiedurch die Festig- Schallschutz eintreten kann; keit von Bauten beeinflußt oder eine Gefährdung herbeigeführt werden könnte und die Aufstellung 6. die länger als drei Tage dauernde Aufstellung nicht in einer der Gewerbeordnung oder dem Luft- von Fahrzeugen und anderen transportablen Ein- reinhaltegesetz für Kesselanlagen unterliegenden richtungen, die zum Aufenthalt oder Nächtigen von Anlage vorgenommen wird. Personen geeignet sind, wie insbesondere Wohn- wagen, Mobilheime und Wohncontainer, außerhalb von öffentlichen Verkehrsflächen, Abstellflächen § 21 oder Garagen; Bewilligungsfreie Vorhaben 7. der Abbruch von Gebäuden, ausgenommen Neben- (1) Zu den bewilligungsfreien Vorhaben gehört die gebäude. Errichtung, Änderung oder Erweiterung von: 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 93

1. Nebengebäuden (mit Ausnahme von Garagen), 2. die bis zu drei Tagen dauernde Aufstellung von landesüblichen Zäunen, Folientunnel, Hagel- Fahrzeugen und anderen transportablen Ein- netz anlagen, Flachsilos, Beregnungsanlagen u. richtungen im Sinne des § 19 Z. 6; dgl., jeweils nur im Rahmen der Land- und Forst- 3. die Lagerung von Heizöl bis 300 l; wirtschaft, sofern keine Nachbarrechte im Sinne 4. der Abbruch aller nicht unter § 19 Z. 7 fallenden des § 26 Abs. 1 Z. 1 und 2 berührt werden; baulichen Anlagen. 2. kleineren baulichen Anlagen, wie insbesondere (3) Bewilligungsfreie Vorhaben sind vor ihrer Aus- a) für die Verwertung (Kompostierung) von bio- führung der Gemeinde schriftlich mitzuteilen. Die Mit- ge nem Abfall im Sinne des Steiermärkischen teilung hat den Ort und eine kurze Beschreibung des Abfallwirtschaftsgesetzes; wie insbesondere Vorhabens zu enthalten. Klein kompostieranlagen für Gebäude mit nicht mehr als sechs Wohnungen; II. ABSCHNITT b) Abstellflächen auf einem Bauplatz für höchstens fünf Kraftfahrräder oder höchstens zwei Kraft- Bewilligungsverfahren fahrzeuge mit einem höchsten zulässigen Gesamt gewicht von je 3500 kg ein schließlich § 22 der erforderlichen Zu- und Abfahrten sowie Ansuchen Fahrradabstell anlagen; c) Skulpturen und Zierbrunnenanlagen bis zu (1) Um die Erteilung der Baubewilligung ist bei der einer Höhe von 3,0 m inklusive Sockel, kleineren Behörde schriftlich anzusuchen. sakralen Bauten sowie Gipfelkreuzen; (2) Dem Ansuchen sind folgende Unterlagen anzu- d) Wasserbecken bis zu insgesamt 100 m3 Raum- schließen: inhalt, Saison speichern für solare Raumheizung 1. der Nachweis des Eigentums oder des Baurechtes und Brunnenanlagen; an dem für die Bebauung vorgesehenen Grund- e) luftgetragenen Überdachungen bis zu ins- stück in Form einer amtlichen Grundbuchabschrift gesamt 100 m2 Grundfläche; oder in anderer rechtlich gesicherter Form, jeweils nicht älter als sechs Wochen; f) Per golen bis zu einer bebauten Fläche von 30 m2, Klapotetzen, Maibäumen, Fahnen- und 2. die Zustimmungserklärung des Grundeigentümers Teppichstangen, Jagdsitzen sowie Kinderspiel- oder des Bauberechtigten, wenn der Bauwerber geräten; nicht selbst Grundeigentümer oder Bauberechtigter ist; g) Gerätehütten im Bauland bis zu einer Gesamt- fläche von insgesamt 30 m2; 3. der Nachweis, daß die zu bebauende Grund- stücksfläche – sofern diese nicht in zwei Katastral- h) Gewächshäusern bis zu 3,0 m Firsthöhe bis zu 2 gemeinden liegt – aus einem Grundstück im Sinne einer Gesamtfläche von insgesamt 30 m ; des Vermessungsgesetzes, BGBl. Nr. 306/1968, i) Antennen- und Funkanlagen bis zu 5,0 m Höhe, in der Fassung BGBl. Nr. 480/1980, besteht. Der Solar- und Parabolanlagen; Nachweis kann entfallen j) Telefonzellen und Wartehäuschen für öffent- – für bestehende Bauten, liche Verkehrsmittel; – für Bauten, die sich auf Grund ihrer Funktion 3. kleineren baulichen Anlagen, soweit sie mit dem üblicherweise über zwei Grundstücke erstrecken, in Z. 2 angeführten Anlagen und Einrichtungen – wenn rechtswirksame Bebauungspläne oder hinsichtlich Größe und Auswirkungen auf die Bebauungsricht linien bestehen Nachbarn vergleichbar sind; – sowie bei land- und forstwirtschaftlichen Bauten 4. Baustelleneinrichtungen, einschließlich der zum im Freiland; vorübergehenden Aufenthalt dienenden Unter- 4. ein Verzeichnis der Grundstücke, die bis zu 30,0 m stände; von den Bauplatzgrenzen entfernt liegen, jeweils mit Namen und Anschriften der Eigentümer dieser 5. Feuerungsanlagen für feste und flüssige Brenn- Grundstücke; stoffe bis zu einer Nennheizleistung von 8,0 kW, sofern Typen- oder Einzelgenehmigungen vor- 5. Angaben über die Bauplatzeignung; liegen; 6. das Projekt in zweifacher Ausfertigung. 6. Werbe- und Ankündigungseinrichtungen von (3) Wenn aus den im Abs. 2 angeführten Unterlagen Wählergruppen, die sich an der Wahlwerbung allein nicht beurteilt werden kann, ob das geplante Bau- für die Wahl zu einem allgemeinen Ver tretungs- vorhaben den Vorschriften dieses Gesetzes entspricht, körper oder zu den satzungsgebenden Organen sind auf Verlangen der Behörde weitere Nachweise, einer gesetzlichen beruflichen Vertretung, für ins besondere über die Standsicherheit, die Tragfähig- die Wahl des Bundespräsidenten oder für Volks- keit des Bodens, die Einhaltung des Brand- und Schall- abstimmungen, Volksbegehren und Volksbe- schutzes u. dgl. sowie ein Höhenschichtlinienplan zu fragungen auf Grund landes- oder bundesgesetz- erbringen. licher Vorschriften beteiligen, innerhalb von sechs (4) Die Behörde kann von der Beibringung einzel- Wochen vor dem Wahltag oder dem Tag der Volks- ner in Abs. 2 angeführter Unterlagen absehen, wenn abstimmung, der Volksbefragung oder des Volks- die Unterlagen zur Beurteilung des Vorhabens aus- begehrens bis spätestens zwei Wochen da nach. reichend sind. (2) Bewilligungsfrei sind überdies: (5) Wird der Nachweis gemäß Abs. 2 Z. 3 dem 1. der Umbau einer baulichen Anlage oder Woh- An suchen nicht angeschlossen, so muß dieser späte- nung, der keine Änderung der äußeren Gestaltung stens vor Erteilung der Baubewilligung erbracht wer- be wirkt; den. 94 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

§ 23 11. eine Beschreibung des Bauplatzes und der Projektunterlagen geplanten baulichen Anlage mit Angabe aller für die Bewilligung maßgebenden, aus den Plänen (1) Das Projekt hat zu enthalten: nicht ersichtlichen Umständen, insbesondere auch 1. einen Lageplan, der auszuweisen hat: mit Angaben über den Verwendungszweck der – die Grenzen des Bauplatzes, geplanten baulichen Anlagen (Baubeschreibung). – die auf dem Bauplatz bestehenden und geplanten (2) Lagepläne sind im Maßstab 1 : 1000, Grundrisse, Bauten mit Nebenanlagen und Frei flächen Schnitte und Ansichten sowie Darstellungen im Sinne (Sammelgruben, Kinderspielplätze, Abstellflä- des Abs. 1 Z. 7 und 9 im Maßstab 1 : 100, sofern nicht chen für Kraftfahrzeuge, Stellplätze für Müllbe- ein größerer oder kleinerer Maßstab für das Vorhaben hälter, Anlagen zur Wasser- und Energieversor- geeigneter ist, zu verfassen. gung und Abwasserbeseitigung samt Leitungen (3) Die Pläne sind in technisch einwandfreier Form u. dgl.), herzustellen. In Plänen für Zu- und Umbauten sind die – die zahlenmäßige Angabe der Abstände der abzutragenden Bauteile gelb, die neu zu errichtenden Gebäude von den Nachbargrenzen sowie der Bauteile rot darzustellen. Gebäude untereinander, – die bestehenden baulichen Anlagen auf den (4) Die Pläne und die Baubeschreibung sind vom angrenzenden und bis zu 30,0 m von den Bauwerber, von den Grundeigentümern oder Baube- Bauplatzgrenzen entfernt liegenden Grundstük- rechtigten und von den Verfassern der Unterlagen, ken mit Angabe der jeweiligen Geschoßanzahl, allfällige weitere Nachweise vom Bauwerber und von den Verfassern der Unterlagen unter Beisetzung ihrer – die Grundstücksnummern, Funktion zu unterfertigen. Als Verfasser der Unter- – die Grundgrenzen, lagen kommen nur dazu gesetzlich Berechtigte in – die Verkehrsflächen, Betracht. – die Nordrichtung, § 24 – alle am Bauplatz befindlichen sowie die für Bauverhandlung die Aufschließung des Bauplatzes maßgebli- chen Leitungen mit Namen und Anschrift der (1) Die Behörde hat über jedes Ansuchen eine münd- Leitungs träger, liche Bauverhandlung durchzuführen. Im Rahmen der Bauverhandlung hat ein Ortsaugenschein stattzufin- – den bekannten höchsten Grundwasserstand den. und – einen Höhenfestpunkt, auf dessen Höhe das (2) Eine Bauverhandlung kann jedoch entfallen, gesamte Planwerk zu beziehen ist; wenn 2. die Grundrisse sämtlicher Geschosse mit Angabe 1. sich aus der Aktenlage ergibt, daß das Vorhaben der Raumnutzung und der Nutzflächen; unzulässig ist und die Gründe der Unzulässigkeit sich nicht durch Auflagen beheben lassen oder 3. die Berechnung der Bruttogeschoßflächen aller Geschosse in überprüfbarer Form; 2. das Ansuchen allein auf Grund der Pläne und Unter lagen beurteilt werden kann und alle Nach- 4. die notwendigen Schnitte, insbesondere die barn dem Bauvorhaben auf dem Bauplan schrift- Stiegen hausschnitte und jene Schnitte, die zur lich zugestimmt haben oder Nachbarrechte nicht Feststellung der einzuhaltenden Abstände not- be rührt werden. wendig sind; 5. alle Ansichten, die zur Beurteilung der äuße- (3) Die bei der Verhandlung aufgelegten Projekts- ren Gestaltung der baulichen Anlagen und des unterlagen sind mit einem Sichtvermerk (Vidierung) Anschlusses an die Nachbargebäude erforderlich zu versehen. sind, sowie Angaben über die Farbgebung; (4) Benötigt ein bewilligungspflichtiges Vorhaben 6. die Darstellung der geplanten Geländeverände- ge mäß § 19 eine Genehmigung nach den gewerbe- rungen (ursprüngliches und neues Gelände) in rechtlichen Vorschriften über Betriebsanlagen (§§ den Schnitten und Ansichten; 74 ff. Gewerbeordnung 1994), so soll auf Antrag des Bauwerbers die Bauverhandlung gleichzeitig mit der 7. die Darstellung der Abwasserentsorgungs- und Verhandlung nach der Gewerbeordnung durchgeführt Energiever sorgungsanlagen, Düngerstätten u. werden. dgl.; § 25 8. den Nachweis der Erfüllung der Erfordernisse Kundmachung und Ladung zur Bauverhandlung des Wärmeschutzes und der heiztechnischen An forderungen (Wärmebedarfsberechnung); (1) Die Bauverhandlung ist durch Anschlag in der 9. gegebenenfalls die Art und die Darstellung der Gemeinde kundzumachen. In der Kundmachung sind baulichen Vorsorge für Heizungs anlagen samt Gegenstand, Zeit und Ort der Verhandlung und die Rauchfängen einschließlich der Rauchfang- gemäß § 27 Abs. 1 bestehenden Voraussetzungen für anschlüsse, allfällige Aufzüge, Lüftungs- und die Beibehaltung der Parteistellung bekanntzugeben. Förder leitungen, Klimaanlagen u. dgl.; (2) Zur Bauverhandlung sind persönlich zu laden 10. bei Ölfeuerungsanlagen: Pläne im Maßstab 1 : 100 1. der Bauwerber, oder 1 : 50, in denen die gesamte Anlage (Heiz- 2. der Grundeigentümer, und Lagerraum, Lagerbehälter, Rohrleitungen mit 3. der Inhaber des Baurechtes, Absperrventilen, Feuerstätten, Lüftungseinrich- tungen u. dgl.) mit Rauchfängen und benachbarten 4. die Verfasser der Projektunterlagen, Räumen in Grund- und Aufrissen dargestellt ist, 5. die Nachbarn, die der Behörde durch das auf seine sowie den Bescheid über die Typen- oder Einzel- Vollständigkeit und Richtigkeit hin überprüfte Ver- genehmigung gemäß Feuerungsanlagen-Geneh- zeichnis nach § 22 Abs. 2 Z. 4 bekannt geworden migungs-Verordnung; sind. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 95

§ 26 gungsbescheides. Gegen den Ge nehmigungsbescheid Nachbarrechte oder gegen den dem Antrag auf Zustellung nicht stattgebenden Bescheid ist die Berufung zulässig. (1) Der Nachbar kann gegen die Erteilung der Bau- Für das weitere Verfahren ist die zum Zeitpunkt der bewilligung Einwendungen erheben, wenn diese Er lassung des erstinstanzlichen Bescheides maßgebli- sich auf Bauvorschriften beziehen, die nicht nur dem che Rechtslage zu berücksichtigen. öffent lichen Interesse, sondern auch dem Interesse der Nachbarn dienen (subjektiv-öffentlich-rechtliche Ein- wendungen). Das sind Bestimmungen über § 28 1. die Übereinstimmung des Vorhabens mit dem Bausachverständige Flächen widmungsplan, einem Bebauungsplan (1) Die Landesregierung hat ein Verzeichnis nicht- und mit Bebauungsrichtlinien, soweit damit ein amtlicher Bausachverständiger zu führen. Stehen der Immissions schutz verbunden ist; Behörde keine Amtssachverständigen zur Verfügung, 2. die Abstände (§ 13); so hat sie aus diesem Kreis nichtamtliche Sachver- 3. den Schallschutz (§ 43 Abs. 2 Z. 5); ständige auszuwählen. Das Verzeichnis ist einmal jährlich von der Landesregierung öffentlich kund- 4. die Brandwände an der Grundgrenze (§ 51 Abs. 1); zumachen. 5. die Vermeidung einer Brandgefahr, einer sonstigen Gefährdung oder unzumutbaren Belästigung (§ 61 (2) Für die Aufnahme in das Verzeichnis der Sach- Abs. 1, § 63 Abs. 1 und § 65 Abs. 1); verständigen ist das Vorliegen der gesetzlichen Vor- aussetzungen für die Ausübung des Berufes eines Zivil- 6. die Bauein stellung und die Beseitigung (§ 41 technikers oder Baumeisters sowie eine mindestens Abs. 6). dreijährige einschlägige Praxis im Fachgebiet nachzu- (2) Wird von einem Nachbarn die Verletzung eines weisen. Rechtes behauptet, das ausschließlich der Wahrung (3) Bausachverständige, die die Voraussetzun- öffent licher, von der Behörde von Amts wegen wahr- gen gemäß Abs. 2 nicht erfüllen, können in das Ver- zunehmender Interessen dient (objektiv-öffentlich- zeichnis der nichtamtlichen Sachverständigen auf- rechtliche Einwendung), so hat die Behörde dieses genommen werden, wenn sie vor dem Zeitpunkt der Vorbringen zurückzuweisen. Antrag stellung durch mindestens zehn Jahre hindurch (3) Wird von einem Nachbarn die Verletzung eines un unterbrochen und anstandslos im Fachgebiet tätig Rechtes behauptet, das im Privatrecht begründet ist waren. Die Landesregierung hat sich über die fach- (privatrechtliche Einwendung), so hat die Behörde lichen Kenntnisse des Bausachverständigen auf dem zunächst eine Einigung zu versuchen. Kommt keine Gebiet des Bauwesens, des Raumordnungsrechtes Einigung zustande, so ist der Beteiligte mit seinen sowie über die Kenntnisse der Aufgaben eines Bau- privatrechtlichen Einwendungen auf den ordentli- sachverständigen zu vergewissern. chen Rechtsweg zu verweisen. Diese Verweisung (4) Sachverständige nach den Abs. 2 und 3 sind ist unter Anführung der Einwendung im Spruch des verpflichtet, zumindest einmal in zwei Jahren eine Be willigungsbescheides auszusprechen. von der Landesregierung organisierte oder von ihr an erkannte Fortbildungsveranstaltung zu besuchen. § 27 Der erfolgte Besuch ist der Landesregierung gegen- Parteistellung über unaufgefordert nachzuweisen. (1) Wurde eine Bauverhandlung kundgemacht, (5) Die Landesregierung ist verpflichtet, mindestens so behalten nur die Nachbarn Parteistellung, die zweimal jährlich Fortbildungsveranstaltungen im Sinne spätestens am Tag vor der Verhandlung bei der Behörde des Abs. 4 zu veranstalten. oder während der Verhandlung Einwendungen im (6) Bausachverständige, die Sinne des § 26 Abs. 1 erhoben haben. – ihre Tätigkeit länger als drei Jahre nicht ausgeübt (2) Weist ein Nachbar der Behörde nach, daß er haben oder ohne sein Verschulden daran gehindert war, die Partei- – gegen die Pflichten ihres Amtes verstoßen, stellung nach Abs. 1 beizubehalten, so darf er seine Ein- sind von der Landesregierung aus dem Verzeichnis zu wendungen auch nach Abschluß der Bauverhandlung streichen. vorbringen, und zwar a) bis zum Ablauf von acht Wochen ab Baubeginn (7) Hat ein Bausachverständiger gegen Amts- oder pflichten verstoßen, so ist eine neuerliche Aufnahme in die Liste frühestens nach Ablauf von zwei Jahren b) ab Kenntnis der bewilligungspflichtigen Nutzungs- zulässig. änderung, längstens jedoch bis zum Ablauf eines Jahres ab durchgeführter Nutzungsänderung. § 29 Entscheidung der Behörde Solche Einwendungen sind binnen zwei Wochen nach Wegfall des Hindernisses bei der Behörde erster (1) Die Behörde hat einem Ansuchen mit schrift- Instanz einzubringen. Der Nachbar ist vom Zeitpunkt lichem Bescheid stattzugeben, wenn die nach diesem seiner Einwendung an Partei. Gesetz für die Bewilligung geforderten Voraussetzun- gen erfüllt sind. (3) Solange über das Bauansuchen noch nicht entschieden wurde, sind Einwendungen nach Abs. 2 (2) Auf die Ausschöpfung der für Baugebiete im von der Behörde in gleicher Weise zu berücksichtigen, Flächenwidmungsplan festgesetzten höchstzulässigen als wären sie in der mündlichen Verhandlung erho- Bebauungsdichte besteht ein Rechtsanspruch, sofern ben worden. Wurde hingegen der Baubewilligungs- nicht ein Bebauungsplan, Bebauungsrichtlinien oder bescheid bereits erlassen, gilt die Einbringung der die Belange des Straßen-, Orts- oder Landschaftsbildes Einwendung als Antrag auf Zustellung des Genehmi- entgegenstehen. 96 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

(3) Bei der Beurteilung der Zulässigkeit eines schlagen der Kellerdecken, die Auffüllung der Keller- Vor habens im Sinne der Bestimmungen des Steier- räume, die Abmauerung von Hauskanälen u. dgl. märkischen Raumordnungsgesetzes sind auch alle anordnen, wenn dies aus Gründen der Sicherheit oder im Projekt vorgesehenen, im Interesse des Nachbar- der Hygiene notwendig ist. schaftsschutzes gelegenen Maßnahmen zu berück- sichtigen. III. ABSCHNITT (4) Entspricht ein eingereichtes Bauvorhaben nicht dem Festlegungsbescheid, dann ist das Ansuchen § 33 abzuweisen. Dies gilt nicht bei zulässigen Über- oder Anzeigeverfahren Unterschreitungen der Bebauungsdichte. (1) Vorhaben im Sinne des § 20 müssen der Behörde (5) Eine Bewilligung ist mit Auflagen zu ertei- nachweislich schriftlich angezeigt werden. len, soweit dies erforderlich ist, damit den von der Behörde zu wahrenden öffentlichen Interessen sowie (2) Der Anzeige sind folgende Unterlagen anzu- den subjektiv-öffentlichen Rechten der Nachbarn ent- schließen: sprochen wird. 1. Bei Vorhaben im Sinne des § 20 Z. 1 alle Unterlagen gemäß § 22 Abs. 2. Die Baupläne müssen im Sinne (6) Mit dem Bewilligungsbescheid ist dem Bauwerber des § 20 Z. 1 lit. b von den Nachbarn unterfertigt eine mit dem Genehmigungsvermerk versehene Aus- sein. fertigung der Projektunterlagen auszufolgen. 2. In den Fällen des § 20 Z. 2 bis 5 (7) Bauliche Anlagen oder Teile derselben dürfen – ein Lageplan im Maßstab 1 : 1000 (zweifach), schon vor Rechtskraft des Bewilligungsbescheides – die erforderlichen Grundrisse, Schnitte, Ansichten errichtet werden, wenn nur der Antragsteller gegen und Beschreibungen (zweifach), den Bescheid berufen hat und die Auflagen dieses Bescheides eingehalten werden. – der Nachweis des Eigentums oder des Baurechtes an dem für die Bebauung vorgesehenen Grund- § 30 stück in Form einer amtlichen Grundbuchab- schrift oder in anderer rechtlich gesicherter Form, Befristete Baubewilligung jeweils nicht älter als sechs Wochen, (1) Bauliche Anlagen, die nach ihrem Ver- – die Zustimmungserklärung des Grundeigen- wendungszweck im Zusammenhang mit einer Ver- tümers oder des Bauberechtigten, wenn der anstaltung errichtet werden, dürfen einmalig auf die Bauwerber nicht selbst Grundeigentümer oder Dauer von höchstens sechs Monaten, bewilligt werden. Bauberechtigter ist, Die Frist beginnt mit Rechtskraft der Bewilligung. – erforderlichenfalls der Nachweis nach § 22 (2) Für solche Bauten sind Abweichungen von den Abs. 2 Z. 3. Festlegungen im Flächenwidmungsplan zulässig, 3. Bei Feuerungsanlagen genügt der Nachweis der sofern Nachbarrechte nicht berührt werden. Typen- oder Einzelgenehmigung. (3) Die Verfasser der Unterlagen haben überdies zu § 31 bestätigen, daß alle baurechtlichen Anforderungen Erlöschen der Bewilligung eingehalten werden. Über das Bestehen einer Berufs- Die Baubewilligung erlischt, wenn mit dem Vor- haftpflichtversicherung ist ein Nachweis zu erbringen. haben nicht binnen fünf Jahren nach Rechtskraft der (4) Die Behörde hat das angezeigte Vorhaben mit Bewilligung begonnen wird. schriftlichem Bescheid innerhalb von acht Wochen zu untersagen, wenn § 32 1. die vorgelegten Unterlagen Abbruch von Gebäuden a) nicht vollständig sind oder an einem sonstigen (1) Dem Ansuchen um Erteilung der Bewilligung für Formgebrechen leiden, den Abbruch von Gebäuden sind anzuschließen: b) nicht von einem gesetzlich Berechtigten verfaßt 1. der Nachweis des Eigentums in Form einer amt- und unterfertigt sind oder lichen Grundbuchabschrift oder in anderer recht- 2. sich aus den vorgelegten Unterlagen ergibt, daß lich gesicherter Form, jeweils nicht älter als sechs a) das angezeigte Vorhaben bewilligungspflichtig Wochen, nach § 19 ist, 2. die Zustimmungserklärung des Grundeigentü- b) ein Widerspruch zum Flächenwidmungsplan, mers oder des Inhabers des Baurechtes, wenn der zu einem Bebauungsplan, einer Bebauungsricht- Antragsteller nicht selbst Grundeigentümer oder linie oder festgelegten Bebauungsgrundlagen Inhaber des Baurechtes ist, vorliegt, 3. ein Lageplan mit Darstellung der zum Abbruch vor- c) die Abstandsbestimmungen verletzt werden, gesehenen Gebäude oder Gebäudeteile, d) keine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung 4. die Bruttogeschoßflächenberechnung aller sicher gestellt ist, Ge schosse und e) das Vorhaben in einem offenkundigen Wider- 5. eine Beschreibung der technischen Ausführung des spruch zu sonstigen baurechtlichen Vorschriften Abbruches, der Sicherheitsmaßnahmen, der Maß- steht oder nahmen für Lärm- und Staubschutz sowie Angaben 3. eine Beeinträchtigung des Straßen-, Orts- und über die Sortierung und den Verbleib des Bauschut- Landschaftsbildes festgestellt wird. tes und der abschließenden Vorkehrungen. (5) Kann nicht zeitgerecht beurteilt werden, ob eine (2) Die Behörde kann die Vorgangsweise beim Beeinträchtigung des Straßen-, Orts- und Landschafts- Abbruch bestimmen. Insbesondere kann sie das Ein- bildes besteht, so hat die Behörde binnen acht Wochen 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 97 nach Einlangen der Anzeige ein Baubewilligungs- § 35 verfahren einzuleiten und den Anzeigenden hievon zu Baudurchführung verständigen. (1) Bei der Baudurchführung ist darauf zu achten, (6) Liegen keine Untersagungsgründe vor, ist dem daß die Sicherheit von Menschen und Sachen gewähr- Bauwerber eine Ausfertigung der planlichen Dar- leistet ist und unzumutbare Belästigungen vermieden stellung und Baubeschreibung mit dem Vermerk werden. „Baufreistellung“ zuzustellen. Das angezeigte Vor- haben gemäß § 20 gilt ab Zustellung als genehmigt. (2) Zur Vermeidung von Gefahren und Belästigun- Das angezeigte Vorhaben gilt auch als genehmigt, gen nach Abs. 1 kann die Behörde die Aufstellung wenn nicht binnen acht Wochen ab Ein langen der von Bauplanken, die Anbringung von Schutzdächern, Anzeige ein Untersagungsbescheid erlassen wird. die Absicherung von Baugruben, die Kennzeichnung von Verkehrshindernissen, Brandschutz- und (7) Im Anzeigeverfahren ist nur der Bauwerber Par- Schallschutzmaßnahmen u. dgl. sowie zeitliche tei. Be schränkungen für die Durchführung von Bauarbei- (8) Die Beurteilung, ob Untersagungsgründe vor- ten anordnen. liegen, hat auf Grundlage der zum Zeitpunkt des (3) Die Gemeinde kann durch Verordnung Einlangens der Anzeige maßgeblichen Sach- und be stimmen, daß in der Nähe von Einrichtungen, die Rechtslage zu erfolgen. eines besonderen Schutzes gegen Lärm bedürfen, wie (9) Die Genehmigung erlischt, wenn z. B. bei Schulen, Kirchen, Krankenanstalten, Erho- a) mit dem Vor haben nicht binnen fünf Jahren nach lungsheimen und Kindergärten, sowie zum Schutz Zustellung der Baufreistellung begonnen wird von Kur- und Erholungsgebieten lärmerregende Bau- oder arbeiten während bestimmter Zeiten überhaupt nicht vor genommen sowie bestimmte Baumaschinen nicht b) ein Nachbar im Sinne des § 20 Z. 1 lit. b oder Z. verwendet werden dürfen und welche Vorkehrungen 2 auf den Bauplänen keine Unterschrift geleistet gegen die Ausbreitung des Baulärms getroffen werden hat und dies bis zum Ablauf von acht Wochen nach müssen. Baubeginn der Behörde angezeigt hat. (4) Nach Vollendung der Baudurchführung hat IV. Teil der Bauherr unverzüglich alle Aufräumungsarbeiten zu veranlassen, die im Interesse der Sicherheit, des Baudurchführung und Bauaufsicht Verkehrs und des Schutzes des Straßen- und Ortsbil- des notwendig sind. Kommt der Bauherr dieser Ver- § 34 pflichtung nicht nach, hat die Behörde mit Bescheid Bauherr, Bauführer die Durchführung dieser Arbeiten aufzutragen. (1) Der Bauherr hat zur Durchführung bewilligungs- (5) Bei Durchführung von Bauarbeiten in Gebäu- pflichtiger Vorhaben und Vorhaben nach § 20 Z. 1 den mit weiterhin benützten Wohnungen dürfen einen hiezu gesetzlich berechtigten Bauführer heran- die bestehende Wasserversorgung, Beheizbarkeit, zuziehen. Ab wasserbeseitigung, Benützbarkeit von Klosettan- lagen sowie Zugänglichkeit erst unterbrochen bzw. (2) Der Bauführer hat den Zeitpunkt des Baube- entfernt werden, wenn die in der Baubewilligung ginns der Behörde anzuzeigen und die Übernahme vor gesehenen diesbezüglichen Einrichtungen funkti- der Bauführung durch Unterfertigung der Pläne und onsfähig hergestellt worden sind. Bei Unterbrechung Bau beschreibung zu bestätigen. Die Behörde hat dem der Funktionsfähigkeit dieser Einrichtungen ohne Bau führer eine Bauplakette mit einem roten Ring auf vor herige Herstellung der bewilligten oder Schaffung weißem Untergrund auszustellen, aus der die Zahl eines ausreichenden Ersatzes kann die Behörde diese und das Datum der Baubewilligung oder der Baufrei- Bauarbeiten in sinngemäßer Anwendung des § 41 stellungserklärung, der Verwendungszweck des ein stellen. Für die Sicherstellung der Funktionsfähig- Vorhabens, der Bauführer sowie der Beginn der Bau- keit gilt § 42 sinngemäß. arbeiten hervorgehen. Die Bauplakette ist gut sichtbar für die Zeit der Bauführung auf der Baustelle anzu- bringen. § 36 (3) Der Bauführer ist für die fachtechnische, Vorübergehende Benutzung fremden Grundes be willigungsgemäße und den Bauvorschriften ent- (1) Bei der Herstellung, Erhaltung und beim Abbruch sprechende Ausführung der gesamten baulichen von baulichen Anlagen im Bereich der Grundgrenze Anlage verantwortlich. hat der Eigentümer eines Grundstückes oder von bau- (4) Der Bauführer hat dafür zu sorgen, daß alle lichen Anlagen gegen Ersatz des Schadens zu dulden, erforderlichen Berechnungen und statischen Nach- daß sein Grundstück oder seine baulichen Anlagen weise spätestens vor der jeweiligen Bauausführung vom Nachbargrundstück aus im unbedingt erforder- erstellt und zur allfälligen Überprüfung durch die lichen Ausmaß betreten und die notwendigen Gerü- Behörde aufbewahrt werden. ste aufgestellt werden, wenn sonst die Herstellungs-, Erhaltungs- und Abbrucharbeiten von baulichen Anla- (5) Tritt eine Änderung des Bauführers ein, so hat gen nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Auf- dies der Bauführer oder der Bauherr unverzüglich der wand bewerkstelligt werden können. Behörde anzuzeigen. Bis zur Bestellung eines neuen Bauführers durch den Bauherrn ist die weitere Bau- (2) Wird die Inanspruchnahme verweigert, hat die ausführung einzustellen; allenfalls erforderliche Siche- Behörde über Notwendigkeit, Umfang und Dauer der rungsvorkehrungen sind durch den bisherigen Bau- Benützung des fremden Grundstückes zu entscheiden. führer zu treffen. Ein neuer Bauführer hat die Pläne Ein allfälliger Schadenersatz ist bei den Gerichten und Baubeschreibung ebenfalls zu unterfertigen. geltend zu machen. 98 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

§ 37 (4) Die Benützungsbewilligung ist auf Grund der Überprüfung der Baudurchführung Aktenlage zu erteilen, wenn die Unterlagen gemäß Abs. 2 vorliegen. (1) Die Behörde ist berechtigt, jederzeit die Ein- haltung der baurechtlichen Vorschriften zu über prüfen. (5) Wird keine Bescheinigung eines Bauführers Zu diesem Zweck ist den Organen der Behörde der gemäß Abs. 2 Z. 1 vorgelegt, hat die Behörde zu Zutritt zur Liegenschaft und zu allen Teilen der bauli- prüfen, ob die Voraussetzungen für die Erteilung der chen Anlage zu gestatten. Bauherr und Bauführer sind Benützungsbewilligung vorliegen. verpflichtet, den Organen der Behörde alle nötigen (6) Die Benützungsbewilligung ist zu erteilen, Auskünfte sowie Einsicht in alle bezughabenden – wenn die bauliche Anlage der Bewilligung ent- Unterlagen zu gewähren. spricht, (2) Die Behörde kann überdies Belastungsproben – bei Vorliegen geringfügiger Mängel unter der Vor- und Untersuchungen über den Wärme- und Schall- schreibung von Auflagen oder schutz anordnen und Nachweise über die Brauchbar- keit der Bauprodukte verlangen. – wenn die Ausführung vom genehmigten Projekt nur geringfügig abweicht. (3) Der Bauherr hat bei bewilligungspflichtigen Vor- haben und bei anzeigepflichtigen Vorhaben nach § (7) Die Benützungsbewilligung kann bei einer der 20 Z. 1 der Behörde die Fertigstellung des Rohbaues, genannten Voraussetzungen auch für einen in sich nach Möglichkeit mit gleichzeitiger Bestätigung der abgeschlossenen Teil der baulichen Anlage erteilt konsensgemäßen Ausführung durch den Bauführer werden. schriftlich anzuzeigen. Wird der Anzeige die Be stä ti- (8) Wird eine bauliche Anlage ohne Benützungs- gung nicht angeschlossen, hat die Behörde eine Roh- bewilligung benützt, so hat die Behörde die Benützung baubeschau auf Kosten des Bauherrn durchzuführen. zu untersagen. (4) Wird bei der Baudurchführung gegen baurecht- liche Vorschriften verstoßen, hat die Behörde die V. Teil unverzügliche Abstellung der Mängel bescheidmäßig Baupolizeiliche Maßnahmen zu veranlassen oder, wenn dies für eine einwandfreie weitere Bauführung nicht ausreichend ist, die Bau- § 39 einstellung zu verfügen. Instandhaltung und Nutzung (1) Der Eigentümer hat dafür zu sorgen, daß die § 38 baulichen Anlagen in einem der Baubewilligung, der Benützungsbewilligung Bau freistellungserklärung und den baurechtlichen Vor- (1) Der Bauherr hat nach Vollendung von Vorhaben schriften entsprechenden Zustand erhalten werden. gemäß § 19 Z. 1, 3 und 5 und § 20 Z. 1 und vor deren (2) Der Eigentümer und jeder Verfügungs be rechtigte Benützung um die Erteilung der Benützungsbewilli- haben eine bewilligungswidrige Nutzung zu unterlas- gung anzusuchen. sen. (2) Dem Ansuchen sind folgende Unterlagen anzu- schließen: (3) Kommt der Eigentümer seinen Verpflichtun- gen nicht nach, hat ihm die Behörde die erforderli- 1. eine Bescheinigung des Bauführers über die chen Sicherungsmaßnahmen und die Behebung des be willigungsgemäße und den Bauvorschriften ent- der Bewilligung und den baurechtlichen Vorschriften sprechende Bauausführung unter Angabe allfälliger widersprechenden Zustandes unter Festsetzung einer geringfügiger Abweichungen; angemessenen Frist aufzutragen. 2. ein Überprüfungsbefund eines Rauchfangkehrer- meisters über die vorschriftsmäßige Ausführung der (4) Ist die Behebung von Baugebrechen technisch Rauch- und Abgasfänge von Feuerstätten; nicht möglich oder wirtschaftlich nicht zumutbar, hat 3. ein Überprüfungsbefund eines befugten Elektro- die Behörde aus Gründen der Sicherheit die Räumung technikers über die vorschriftsmäßigen Elektro- und Schließung von baulichen Anlagen oder Teilen der- installationen; selben und nötigenfalls deren Abbruch anzu ordnen. 4. eine Bescheinigung eines Sachverständigen oder (5) Den Organen der Behörde ist zur Überwa- befugten Unternehmers über die ordnungsgemäße chung der Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften Ausführung der Feuerlösch- und Brandmeldeein- der Zutritt zu allen Teilen der baulichen Anlagen zu richtungen (ausgenommen Handfeuerlöscher), gestatten. Brandrauchabsauganlagen, mechanische Lüftungs- (6) Die Behörde kann dem Eigentümer, sofern die anlagen und CO-Anlagen; Ursache und der Umfang eines Baugebrechens durch 5. bei Feuerungsanlagen überdies den Augenschein allein nicht feststellbar sind, die a) eine Bescheinigung eines Sachverständigen Untersuchung durch einen Sachverständigen und die oder befugten Unternehmers über die beim Vorlage eines Gutachtens auftragen. Probe betrieb erzielten Betriebswerte gemäß der Heizanlagenverordnung, § 40 b) eine Bescheinigung eines Sachverständigen Rechtmäßiger Bestand oder befugten Unternehmers über die Dichtheit der Rohrleitungen und über das Ergebnis der (1) Bestehende bauliche Anlagen und Feuerstät- nach § 90 Abs. 1 erfolgten Prüfung sowie über ten, für die eine Baubewilligung zum Zeitpunkt ihrer die einwandfreie Isolierung und Erdung der Errichtung erforderlich gewesen ist und diese nicht Lagerbehälter. nachgewiesen werden kann, gelten als rechtmäßig, (3) Die Behörde hat mit schriftlichem Bescheid wenn sie vor dem 1. Jänner 1969 errichtet wurden. darüber zu entscheiden, ob und von welchem Zeit- (2) Weiters gelten solche bauliche Anlagen und punkt an die bauliche Anlage benützt werden darf. Feuer stätten als rechtmäßig, die zwischen dem 1. Jän- 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 99 ner 1969 und 31. Dezember 1984 errichtet wurden erforderlichen Verfügungen sofort an geordnet und und zum Zeitpunkt ihrer Errichtung bewilligungsfähig vollstreckt werden. gewesen wären. (2) Werbe- und Ankündigungseinrichtungen, die ab (3) Die Rechtmäßigkeit nach Abs. 2 ist über Antrag dem 1. März 1989 ohne Bewilligung errichtet wurden, des Bauwerbers oder von Amts wegen zu beurteilen. können von der Behörde sofort entfernt werden. Die Dabei ist die zum Zeitpunkt der Errichtung des Baues Behörde hat den Eigentümer des entfernten Gegen- maßgebliche Rechtslage zu berücksichtigen. Liegen standes oder den Grundeigentümer unverzüglich die Voraussetzungen nach Abs. 2 vor, hat die Behörde aufzufordern, diesen zu übernehmen. Die Kosten der die Rechtmäßigkeit festzustellen. Der Feststellungs- Entfernung und Aufbe wahrung eines Gegenstandes bescheid gilt als Bau- und Benützungsbewilligung. nach dem ersten Satz sind von dessen Eigentümer der Behörde zu ersetzen. Die Nichtübernahme von ent- (4) Wird das Feststellungsverfahren von Amts wegen fernten Gegenständen innerhalb eines Monats nach eingeleitet, ist der Objekteigentümer zu beauftragen, der Aufforderung gilt als Verzicht auf das Eigentum die erforderlichen Projektunterlagen binnen angemes- zugunsten der Gemeinde. Für Schäden, die bei der sener Frist bei der Behörde einzureichen. Entfernung von Gegenständen unvermeidbar ein- treten, besteht kein Anspruch auf Entschädigung. § 41 Baueinstellung und Beseitigungsauftrag II. HAUPTSTÜCK (1) Die Behörde hat die Baueinstellung zu verfügen, Bautechnische Vorschriften wenn Vorhaben gegen Bestimmungen dieses Ge setzes verstoßen, insbesondere wenn I. Teil 1. bewilligungspflichtige Vorhaben ohne Bewilli- Allgemeine bautechnische Bestimmungen gung, 2. anzeigepflichtige Vorhaben ohne Genehmigung im Sinne des § 33 Abs. 6 I. ABSCHNITT Anforderungen an die Planung ausgeführt werden. und die Bauausführung (2) Werden unzulässige Bauarbeiten trotz verfügter Brauchbarkeit von Bauprodukten Baueinstellung fort gesetzt, kann die Baubehörde die Baustelle versiegeln oder absperren und die auf der Baustelle vorhandenen Baustoffe, Bauteile, Geräte, § 43 Maschinen und Bauhilfsmittel in amtlichen Gewahr- Allgemeine Anforderungen sam bringen. (1) Jedes Bauwerk muß in all seinen Teilen nach den (3) Die Behörde hat hinsichtlich vorschriftswidri- Regeln der Technik und den bautechnischen Vorschrif- ger baulicher Anlagen einen Beseitigungsauftrag zu ten so geplant und ausgeführt werden, daß es nach sei- er lassen. Der Auftrag ist ungeachtet eines Antrages nem Verwendungszweck und den örtlichen Verhält- auf nachträgliche Erteilung einer Baubewilligung oder nissen den in Abs. 2 angeführten An forde rungen ent- einer Anzeige gemäß § 33 Abs. 1 zu erteilen. spricht. Auf die besonderen Bedürfnisse behinderter und alter Menschen sowie Kleinkinder ist im Rahmen (4) Die Behörde hat die Unterlassung der vor- des vorgesehenen Verwendungszweckes in ausrei- schriftswidrigen Nutzung aufzutragen, wenn eine chender Weise Bedacht zu nehmen. be willigungspflichtige Änderung des Verwendungs- (2) Allgemeine Anforderungen an Bauwerke sind: zweckes von baulichen Anlagen oder Teilen derselben ohne Bewilligung vorgenommen wurde; Abs. 3 zwei- 1. Mechanische Festigkeit und Standsicherheit ter Satz gilt sinngemäß. Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt sein, daß die während der Errichtung und Nutzung (5) Berufungen gegen Bescheide nach Abs. 1 und 4 möglichen Einwirkungen keines der nachstehen- haben keine aufschiebende Wirkung. den Ereignisse zur Folge haben: (6) Den Nachbarn steht das Recht auf Erlassung a) Einsturz des gesamten Bauwerkes oder eines eines baupolizeilichen Auftrages zu, wenn die Bau- Teiles; arbeiten, die baulichen Anlagen oder sonstigen Maß- b) größere Verformungen in unzulässigem nahmen im Sinne der Abs. 1, 3 und 4 ihre Rechte (§ 26 Um fang; Abs. 1) verletzen. c) Beschädigungen anderer Bauteile oder Ein- richtungen und Ausstattungen infolge zu großer § 42 Verformungen der tragenden Baukonstruktion; Sofortmaßnahmen d) Beschädigungen durch ein Ereignis in einem zur ursprünglichen Ursache unverhältnismäßig (1) Bei Gefahr im Verzug kann die Behörde ohne großen Ausmaß. weiteres Verfahren die erforderlichen Verfügungen 2. Brandschutz und Sicherungsmaßnahmen auf Gefahr und Kosten des a) Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt Eigentümers (jedes Miteigentümers) einer baulichen sein, daß bei einem Brand Anlage an Ort und Stelle anordnen und sofort voll- strecken lassen. Wenn die Rettung von Menschen nur – die Tragfähigkeit des Bauwerkes während von einem benachbarten Gebäude oder Grundstück eines bestimmten Zeitraumes erhalten bleibt, aus möglich ist, ist jeder Eigentümer (Miteigentümer) – die Ausbreitung von Feuer und Rauch inner- und Benützer verpflichtet, das Betreten des Gebäudes halb des Bauwerkes begrenzt wird, oder Grundstückes und die Vornahme der notwen- – die Löscharbeiten wirksam durchgeführt digen Veränderungen zu dulden. Dabei können die werden können, 100 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

– die Benützer das Gebäude unverletzt ver- (2) Ein Bauprodukt ist brauchbar, wenn damit Bau- lassen oder durch andere Maßnahmen gerettet werke errichtet werden können, die den Anforde- werden können, rungen des § 43 entsprechen. – die Sicherheit der Rettungsmannschaften (3) Soweit es auf Grund geographischer, klima- berücksichtigt ist. tischer und lebensgewohnheitlicher Verhältnisse b) Bauwerke, die nach Lage, Bauart oder Nutzung so wie im Interesse der Erhaltung eines bestimm- einer erhöhten Blitzschlaggefahr ausgesetzt sind, ten Schutzniveaus erforderlich ist, kann die Landes- sind mit dauernd wirksamen Blitzschutzanlagen regierung durch Verordnung bestimmen, daß Bau- zu versehen. produkte, die nach einer europäischen technischen 3. Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz Spezifikation hergestellt werden, hinsichtlich der im § 43 Abs. 2 angeführten Anforderungen bestimmte Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt Klassen und Leistungsstufen erfüllen müssen, um sein, daß die Hygiene, die Gesundheit und der verwendet werden zu dürfen. Die Klassen und Umwelt schutz durch folgende Einwirkungen nicht Leistungs stufen sind innerhalb der in der europäischen gefährdet werden: technischen Spezifikation vorgenommenen Klassifizie- a) Freisetzung giftiger Gase, rung festzulegen. b) Vorhandensein gefährlicher Teilchen oder Gase (4) Die Landesregierung kann – solange europäische in der Luft, technische Spezifikationen nicht kundgemacht sind c) Emission gefährlicher Strahlen, – aus gesundheitlichen oder ökologischen Gründen d) Wasser- oder Bodenverunreinigung oder -vergif- bestimmte Bauprodukte durch Verordnung entweder tung, generell oder nur für bestimmte Anwendungsbereiche einschränken oder verbieten. e) unsachgemäße Beseitigung von Abwasser, Abgasen, Rauch sowie festem oder flüssigem (5) Der Nachweis der Erfüllung der Anforderungen Abfall, des § 43 sowie der Brauchbarkeit von Bauprodukten obliegt dem Bauwerber. Der Nachweis der Brauchbar- f) Feuchtigkeitsansammlung in Bauteilen und auf keit eines Bauproduktes gilt jedenfalls als erbracht, Oberflächen von Bauteilen in Innenräumen. wenn 4. Nutzungssicherheit 1. das Bauprodukt die CE-Konformitätskennzeich- Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt nung im Sinne des § 12 des Steiermärkischen Bau- sein, daß sich bei seiner Nutzung oder seinem produkte gesetzes trägt, Betrieb keine unannehmbaren Unfallgefahren 2. für das Bauprodukt eine österreichische technische er geben, wie Verletzungen durch Rutsch-, Sturz- Zulassung erteilt wurde oder und Aufprallunfälle, Verbrennungen, Stromschläge, Explosionsverletzungen. 3. eine Erklärung des Herstellers im Sinne des § 2 Abs. 3 des Steiermärkischen Bauproduktegesetzes 5. Schallschutz vorliegt. Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt § 45 sein, daß der von den Benützern oder von Nachbarn Österreichische technische Zulassung wahrgenommene Schall auf einem Pegel gehalten wird, der nicht gesundheitsgefährdend ist und bei (1) Der Hersteller eines Bauproduktes kann bei dem zufriedenstellende Wohn- und Arbeitsbedin- der Zulassungsbehörde (Abs. 8) die Erteilung einer gungen sichergestellt sind. österreichischen technischen Zulassung schriftlich 6. Energieeinsparung und Wärmeschutz bean tragen, wenn für dieses Bauprodukt keine euro- päischen technischen Spezifikationen vorliegen oder Das Bauwerk sowie seine Anlagen und Einrichtun- wenn in bekanntgemachten harmonisierten Normen gen für Heizung, Warmwasserbereitung, Kühlung oder in einer dem Hersteller erteilten europäischen und Lüftung müssen derart geplant und ausgeführt technischen Zulassung das Inverkehrbringen von Bau- sein, daß unter Berücksichtigung der klimatischen produkten nach nationalen Vorschriften nicht ausge- Gegebenheiten des Standortes der Energiever- schlossen ist. brauch bei seiner Nutzung gering gehalten und ein ausreichender Wärmekomfort der Benützer gewähr- (2) Dem Antrag sind die zur Beurteilung der Brauch- leistet wird. Die Landesregierung kann durch barkeit des Bauproduktes erforderlichen Unterlagen Verordnung zur Erfüllung dieser Erfordernisse in zweifacher Ausfertigung anzuschließen. Über wärmeschutztechnische Mindestanforderungen an Auf forderung der Zulassungsbehörde sind überdies bestimmte Bauwerke und Bauteile festsetzen sowie Probe stücke und Probeausführungen vorzulegen. Energiekennzahlen definieren. (3) Vor Erteilung einer österreichischen technischen 7. Straßen-, Orts- und Landschaftsbild Zulassung ist eine Stellungnahme des Österreichi- Das Bauwerk muß derart geplant und ausgeführt schen Instituts für Bautechnik einzuholen. werden, daß es in seiner gestalterischen Bedeutung (4) Ein Antrag auf österreichische technische dem Straßen-, Orts- und Landschaftsbild gerecht Zu lassung ist formlos zurückzuweisen, wenn das wird. Hiebei ist auf Denkmäler und hervorragende Österreichische Institut für Bautechnik feststellt, daß Naturgebilde Rücksicht zu nehmen. das Produkt keine wesentlichen Sicherheitsanforde- rungen zu erfüllen hat oder auf Grund des Standes der technischen Wissenschaften keine Notwendigkeit für § 44 eine österreichische technische Zulassung gegeben Bauprodukte ist. (1) Zu Bauführungen dürfen nur brauchbare Bau- (5) Die österreichische technische Zulassung besteht produkte verwendet werden. aus zwei Teilen. Im ersten Teil ist unter Zugrunde- 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 101 legung der allgemein anerkannten Regeln der Technik der Zahl der erforderlichen Amtsorgane und nach die Brauchbarkeit des Bauproduktes, im zweiten Teil ist den anfallenden durchschnittlichen Barauslagen zu die Verwendungsfähigkeit nach den bautechnischen er mitteln. Vorschriften zu bescheinigen. Erforderlichenfalls kön- nen zur Sicherstellung der Zulassungsvoraussetzunge II. ABSCHNITT n Auflagen über die Herstellung und Verwendung des Wände, Decken, Dächer, baulicher Zivilschutz Bauproduktes vorgeschrieben werden. Die Gültigkeit der Bescheinigung ist auf drei Jahre zu befristen. § 48 (6) Der erste Teil der österreichischen technischen Wände Zulassung hat eine technische Beschreibung des Produktes einschließlich der Leistungsmerkmale und (1) Folgende Bauteile – ausgenommen in Dach- der Prüfbestimmungen zu enthalten. geschoßbereichen – müssen brandbeständig ausge- führt werden: (7) Die Zulassungsbehörde hat den Gegenstand – tragende Wände, Pfeiler und Stützen, der von ihr erteilten österreichischen technischen Zu lassung kundzumachen. – Wände von Hauptgängen und Hauptstiegen- häusern, (8) Zulassungsbehörde für die Erteilung öster- – Trennwände zwischen Wohnungen untereinander reichischer technischer Zulassungen ist die Landes- sowie zwischen Wohn- und Betriebsräumen. regierung. (2) In Dachgeschoßen sind tragende Wandteile, (9) Der erste Teil österreichischer technischer Wohnungstrennwände und Dachschrägen mindestens Zu lassungen der Länder im Sinne der Vereinbarung hochbrandhemmend auszuführen. Desgleichen sind gemäß Artikel 15 a B-VG über die Zusammenarbeit im Zugänge zu Aufenthaltsräumen vom Dachboden Bauwesen, LGBl. Nr. 53/1993, ist dem ersten Teil öster- mindestens hochbrandhemmend zu trennen. reichischer technischer Zulassungen im Sinne dieses Gesetzes als gleichwertig anzuerkennen. (3) Erleichterungen gegenüber den Abs. 1 und 2 sind, sofern dagegen nach der Art des Verwendungs- zweckes aus der Sicht des Brandschutzes keine Beden- § 46 ken bestehen, zulässig für Sonderverfahren – Gebäude oder Gebäudeteile mit nicht mehr als (1) Für Bauprodukte, die in einem Mitgliedsstaat des drei oberirdischen Geschossen (einschließlich Dach- Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum geschossen), (EWR) hergestellt werden, kann anstelle der Durch- – das oberste Dachgeschoß, unabhängig von der führung des Verfahrens nach § 45 die österreichi- Geschoßanzahl des Gebäudes, und sche technische Zulassung auch nach Maßgabe der – freistehende oder durch Brandwände abgetrennte folgenden Bestimmungen beantragt werden. landwirtschaftliche Betriebsgebäude. (2) Ein Antrag ist nur dann zulässig, wenn für die Bei Wohngebäuden sind jedoch folgende Mindest- im Abs. 1 genannten Bauprodukte keine europäischen anforderungen einzuhalten: technischen Spezifikationen vorliegen. a) tragende Wände, Pfeiler und Stützen, Wände von (3) Der Antrag ist bei der Zulassungsbehörde (§ Hauptgängen und Hauptstiegenhäusern sowie 45 Abs. 7) einzubringen. Sie hat das österreichische Trenn wände zwischen Wohnungen sind minde- Institut für Bautechnik mit der Prüfung zu beauf- stens hochbrandhemmend auszuführen; tragen, ob b) bei mehrgeschossigen Dachausbauten sind bis auf 1. die im Mitgliedsstaat des Herstellers durchgeführ- das oberste Dachgeschoß Trennwände zwischen ten Prüfungen und Überwachungen durch eine hie- Zugängen zu Aufenthaltsräumen und Dachböden für zugelassene Stelle für ordnungsgemäß be funden mindestens hochbrandhemmend auszuführen; und c) bei eingeschossigen Dachausbauten und im ober- 2. diese Prüfungen und Überwachungen nach den im sten Dachgeschoß von mehrgeschossigen Dach- Land Steiermark geltenden oder vom Land Steier- ausbauten sind Trennwände zwischen Wohnun- mark als gleichwertig anerkannten Verfahren durch- gen mindestens hochbrandhemmend auszubilden, geführt worden sind. andere wohnungsabschließende Wände (einschließ- lich Dachschrägen) müssen zumindest raumseitig (4) Die österreichische technische Zulassung ist in brandhemmend verkleidet werden. Zugänge zu Form einer auf drei Jahre befristeten Bescheinigung Aufenthaltsräumen müssen vom Dachboden min- zu erteilen, wenn die Ordnungsgemäßheit und Gleich- destens brandhemmend abgetrennt sein. wertigkeit im Sinne des Abs. 3 Z. 1 und 2 erwiesen ist. Im übrigen gilt § 45 sinngemäß. (4) Nichttragende Außenwände und nichttra- gende Teilflächen tragender Außenwände sind aus nichtbrennbaren Baustoffen oder mindestens brand- § 47 hemmend herzustellen. Diese Anforderung berührt Kosten nicht die Art der Ausbildung von Fenstern und Türen. (1) Für die nach den Bestimmungen dieses Gesetzes § 49 erteilten Zulassungen sind Verwaltungsabgaben zu Decken entrichten, die von der Landesregierung entsprechend dem jeweiligen Aufwand in Bauschbeträgen durch (1) Die Decken aller Geschosse und Hauptstiegen- Verordnung festzusetzen sind. häuser sind mindestens brandbeständig auszubilden. (2) Die Bauschbeträge sind nach der für die Durch- (2) Decken von Dachgeschossen sind mindestens führung der Verfahren erforderlichen Zeit, nach hochbrandhemmend herzustellen. 102 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

(3) Erleichterungen gegenüber den Abs. 1 und 2 als 40,0 m sind mit Brandwänden in Brandabschnitte sind, sofern dagegen nach der Art des Verwendungs- von maximal 30,0 m Länge und 900 m2 Grundfläche zweckes aus der Sicht des Brandschutzes keine Beden- zu unterteilen. Brandabschnitte mit größeren Flächen ken bestehen, zulässig für oder Seitenlängen können zugelassen werden, wenn – Gebäude oder Gebäudeteile mit nicht mehr als es der Verwendungszweck des Gebäudes erfordert drei oberirdischen Geschossen (einschließlich Dach- und aus der Sicht des Brandschutzes dagegen keine geschossen), Bedenken bestehen. – das oberste Dachgeschoß, unabhängig von der (5) Werden verschieden hohe brandabschnittbildende Geschoß anzahl des Gebäudes, und Teile eines Gebäudes unmittelbar aneinander gebaut, – freistehende oder durch Brandwände abgetrennte so ist die dem niedrigeren Teil zugekehrte Front des landwirtschaftliche Betriebsgebäude. höheren Teiles entweder als Brandwand auszubilden, oder der niedrigere Teil ist bis zu einer Entfernung von Bei Wohngebäuden sind die Decken der Geschosse und mindestens 5,0 m mit einer brand beständigen Decke Hauptstiegenhäuser jedoch zumindest hochbrandhem- herzustellen und ohne Öffnung nach oben abzuschlie- mend auszubilden. Im obersten Dachgeschoß müssen ßen. Verkleidungen aus brennbaren Stoffen sind in Decken gegenüber dem darüber gelegenen Dachbo- diesem Bereich unzulässig. Erleichterungen können den bzw. der Dachkonstruktion zumindest raumseitig zugelassen werden, wenn dagegen keine brandschutz- brandhemmend verkleidet werden. technischen Bedenken bestehen. (4) Decken über Durchfahrten, Arkaden und Keller- (6) Bilden Fassaden von Gebäuden, welche durch räumen, über brandgefährdeten Räumen sowie über Brandwände getrennt werden müssen, einen Winkel Geschäfts-, Betriebs- und ähnlichen Zwecken dienen- von weniger als 135 Grad, so muß der Abstand der den Räumen, die mit einem oder mehreren Geschossen Brandwände von der Verschneidungskante minde- überbaut sind, müssen jedenfalls brandbeständig her- stens 5,0 m betragen. gestellt werden. (7) Räume zur Erzeugung, Verarbeitung oder Lage- (5) Eine von der Dachkonstruktion getrennte tragende rung feuergefährlicher Stoffe, Stallungen, Heuböden Decke muß mit solcher Festigkeit hergestellt werden, u. dgl. sind durch Brandwände von bewohnbaren daß sie im Brandfall der Trümmerlast des Dachstuhls Gebäude teilen zu trennen. standhält. (8) Brandwände im Dachbereich müssen minde- § 50 stens 15 cm über die Dacheindeckung einschließlich Dächer der Vordächer geführt werden. Anstelle dieser Aus- führung kann eine solche unter der Dacheindeckung (1) Bei Dächern, von denen Niederschlagswässer auf gewählt werden, die eine Brandausbreitung in gleich Verkehrsflächen oder Nachbargrundstücke gelangen wirksamer Weise verhindert. Die Dacheindeckung können, sind Dachrinnen und Fallrohre anzubringen. über Brandwänden ist mit einer nichtbrennbaren (2) Auf Dächern, bei denen mit dem Abrutschen Unterlage auszuführen. von Schnee und Eis auf Verkehrsflächen oder Nach- (9) Das Durchführen von Transmissionen, För- bargrundstücke zu rechnen ist, sind geeignete Schnee- derschnecken und ähnlichen Konstruktionen ist bei fänger anzubringen. Brandwänden zulässig, wenn der Brandschutz hie- durch nicht beeinträchtigt wird. § 51 (10) Sonstige Öffnungen in Brandwänden sind mit Brandwände brandbeständigen Verschlüssen zu versehen. (1) Wird ein Gebäude unmittelbar an eine Nach- (11) Holzteile, Holztragwerke oder Dachkonstruk- bargrenze oder an ein anderes Gebäude angebaut, so tionen aus Holz sind auf die ganze Dicke der Brand- müssen die Außenwände an der Grundgrenze oder wände zu trennen. die an das andere Gebäude anschließenden Außen- (12) Schächte und Kanäle für Installationen und wände als Brandwände ausgestaltet werden. Dies Kabel führungen sind an jenen Stellen, an denen sie gilt nicht für Grundgrenzen zu Verkehrsflächen und Brandabschnitte durchbrechen, brandbeständig abzu- Ge wässern. Jedes Gebäude muß eigene Brandwände schließen, sofern die Schächte und Kanäle nicht für haben. Nur zum Zwecke der gemeinsamen Benützung sich eigene Brandabschnitte sind. benach barter Gebäude können Brandwände durch- brochen werden, wenn der Brandschutz dadurch nicht be einträchtigt wird. § 52 (2) Werden auf ein und demselben Bauplatz Baulicher Zivilschutz Gebäude mit maximal drei oberirdischen Geschossen (1) Werden Schutzräume ausgeführt, haben sie (einschließlich Dachgeschossen) aneinander gebaut, Schutz (Grundschutz) zu bieten vor: so genügt eine Trennung durch hochbrandhemmende – Rückstandsstrahlungen, Wände anstelle der Ausbildung von Brandwänden. – herkömmlichen Sprengkörpern (Splitter- und (3) Vom Erfordernis der Brandwände an der Grund- Trümmer sicherheit), grenze kann abgesehen werden, wenn der Nachbar – chemischen Kampfstoffen, zustimmt und die Gesichtspunkte des Brandschutzes es zulassen. Ist eine offene Bebauung an der Grund- – biologischen Kampfmitteln und grenze durch Bebauungspläne oder Bebauungsricht- – Bränden kürzerer Dauer. linien festgelegt, ist die Zustimmung des Nachbarn (2) Für die Errichtung von Schutzräumen gelten nicht erforderlich. folgende bauliche Mindestanforderungen: (4) Gebäude mit einer Bruttogeschoßfläche von – verstärkte Umfassungsbauteile des Raumes und der mehr als 1000 m2 oder einer Seitenlänge von mehr Decke im Zugangsbereich (Stahlbeton), 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 103

– Be- und Entlüftungsrohre, einer Aufstiegshilfe (z. B. eines Treppenliftes) ist eine – Wanddurchführungen für Strom- und Außen- Einengung erlaubt. Die lichte Durchgangshöhe in Stie- antennen kabel, genhäusern muß mindestens 2,10 m betragen. – gasdichte Abschlußtüre und allenfalls erforderliche (8) Die Durchgangsbreite von Stiegen innerhalb Notausgangsklappe, einer Büro- oder vergleichbaren Nutzungseinheit – kraftschlüssig mit der Umfassungswand verbunde- muß mindestens 1,0 m, die lichte Durchgangshöhe bei ner Sandfilterkasten, derartigen Stiegenläufen mindestens 2,0 m betragen. – allenfalls erforderlicher Rettungsweg und Notaus- (9) Die Stufen von Stiegenläufen müssen inner- stieg. halb eines Geschosses gleich hoch und in der Gehli- (3) Schutzräume dürfen auch für andere Zwecke nie gleich breit sein. Das Steigungsverhältnis und die verwendet werden, sofern die Verwendung als Schutz- Auftrittsbreiten sind derart zu wählen, daß ein sicheres räume im Bedarfsfall hiedurch nicht ausgeschlossen Begehen möglich ist. Bei Hauptstiegen sind gerade wird. oder runde Stiegenläufe vorzusehen. (10) In Bauten, in denen feuergefährliche Stoffe III. ABSCHNITT erzeugt, verarbeitet oder gelagert werden, müssen die Hauptstiegen von den Lager- und Betriebsräu- Stiegen, Geländer, Türen men durch brandbeständige Türen getrennt sein. Bei erhöhter Brandgefährdung einzelner Räume sind § 53 Vor kehrungen (Rauchschleusen, Rauchklappen u. Stiegen und Gänge dgl.) gegen eine Verqualmung der Hauptstiegen vorzu- sehen. Wenn es zur Sicherung der Fluchtwege not- (1) Zur Verbindung vom untersten Geschoß bis zum wendig ist, sind zusätzliche Stiegen anzulegen. allgemein zugänglichen nutzbaren Dachboden eines Gebäudes sind Stiegen herzustellen. Hauptstiegen sind (11) Entlang der Stiegenläufe müssen bei Haupt- – soferne sie nicht im Freien liegen – in eigenen Stie- stiegen mindestens auf einer Seite Anhaltevorrich- genhäusern anzuordnen, die in jedem Geschoß minde- tungen mit griffgerechter Formgebung angebracht stens ein ins Freie öffenbares Fenster von mindestens 1 werden. Bei großer nutzbarer Breite der Stiegen m2 Größe haben. Sie müssen im Erdgeschoß möglichst können Handläufe auf beiden Seiten und Zwischen- unmittelbar ins Freie führen. Bei Gebäuden mit weni- handläufe gefordert werden. ger als drei Geschossen müssen Hauptstiegenhäuser (12) Die Breite der Gänge muß mindestens der Breite zumindest im letzten Geschoß ein ins Freie öffenba- der Stiegen entsprechen. res Fenster von mindestens 1 m2 Größe aufweisen. Für nicht allgemein zugängliche Dachböden genügt (13) Gegen Stiegen, Absätze oder in Gänge aufschla- eine Einstiegsöffnung mit einer Klappstiege oder einer gende Türen dürfen bei keinem Öffnungszustand die ge sichert anlegbaren Leiter. Der Verschluß der Ein- erforderliche Breite von Verkehrswegen beschränken. stiegsöffnung ist brandhemmend herzustellen. § 54 (2) Bei Gebäuden, die dem Aufenthalt von Men- Aufzüge und Rolltreppen schen dienen, muß das Erdgeschoß und bei Gebäuden mit Personenaufzügen auch mindestens ein Personen- (1) Bei Wohngebäuden mit mehr als vier ober- aufzug stufenlos erreichbar sein; Rampen sind zuläs- irdischen Geschossen sind Personenaufzüge in solcher sig; sie müssen jedoch mindestens 1,20 m breit sein Zahl, Ausführung und Betriebsart vorzusehen, daß und dürfen höchstens ein Längsgefälle von 6 Prozent, den Verkehrsbedürfnissen entsprochen wird. Zumin- in begründeten Fällen von 8 Prozent, aufweisen. dest ein Personenaufzug muß behindertengerecht aus- geführt sein und einen stufenlosen Zugang zu allen (3) Keine Stelle eines Aufenthaltsraumes darf in der Geschossen ermöglichen. Gehlinie vom Hauptstiegenhaus mehr als 40,0 m ent- fernt sein. (2) Aufzüge und Rolltreppen ersetzen nicht die (4) Bei Raumeinheiten, die sich über mehr als zwei Hauptstiegen. Geschosse erstrecken, muß in jedem weiteren Geschoß § 55 ein Zugang zum Hauptstiegenhaus vorhanden sein. Geländer und Brüstungen (5) In Gebäuden, bei denen der Fußboden von Auf- enthaltsräumen mehr als 12,0 m über dem tiefsten (1) Alle im gewöhnlichen Gebrauch zugänglichen Punkt des an das Gebäude anschließenden Gelän- Stellen eines Bauwerkes, bei denen die Gefahr eines des liegt, ist das Hauptstiegenhaus als eigener Brand- Absturzes besteht, sind mit standsicheren Geländern abschnitt auszubilden; die Türen zu den Geschossen oder Brüstungen zu sichern. sind in Fluchtrichtung aufschlagend, selbstschließend (2) Geländer müssen mindestens 1,0 m hoch sein, bei und rauchdicht herzustellen. Balkonen vom dritten Geschoß an, bei Dachterrassen (6) Stiegenläufe, Absätze und Hauptgänge müssen und allgemein zugänglichen Flachdächern mindestens mindestens hochbrandhemmend, in Gebäuden mit 1,10 m. Bei Brüstungen mit einer Breite von mindestens mehr als drei Geschossen (einschließlich Dachgeschos- 40 cm genügt eine Höhe von mindestens 85 cm. sen) jedoch brandbe ständig ausgeführt werden. (3) Geländer sind so auszuführen, daß auch Kin- (7) Die Durchgangsbreite (das Maß zwischen den der ausreichend geschützt sind. Sie dürfen keine Handläufen) von Hauptstiegen, Absätzen (Podesten) Leiterwirkung aufweisen. Der kürzeste Abstand von und Stiegengängen muß unter Bedachtnahme auf den Ge ländersprossen oder anderen Geländerteilungen Verwendungszweck und auf die Verkehrsbelastung darf 10 cm lichte Weite nicht überschreiten; dies gilt bemessen werden. Die Durchgangsbreite hat jedoch auch für den Abstand der Geländerunterkante zum mindestens 1,20 m zu betragen. Durch den Einbau Fuß boden sowie zu Stufenvorderkanten. 104 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

(4) Die Fensterbrüstungen (Parapetthöhen) müs- IV. ABSCHNITT sen mindestens 85 cm und vom dritten Geschoß an Heizungsanlagen mindestens 95 cm hoch sein. § 58 § 56 Allgemeine Planungs- und Betriebsvorschriften Türen (1) Heizungsanlagen sind nach den Regeln der Technik so zu planen, zu errichten, einzustellen und zu (1) Türen sind so anzuordnen und zu bemessen, daß betreiben, daß ein unter Bedachtnahme auf die Art und sie gefahrlos benutzt werden können. Die Mindest- den Zweck der Anlage unnötiger Energieverbrauch breite hat 0,80 m zu betragen. Ganzglastüren oder vermieden und die Abgabe luftverunreinigender Türen mit Glasfüllungen mit einer Fläche von mehr 2 Stoffe an die freie Atmosphäre möglichst gering gehal- als 0,5 m sind bis zu einer Höhe von 1,10 m über Fuß- ten wird. boden mit Schutzvorrichtungen oder aus Sicherheits- glas auszuführen. (2) Die Landesregierung kann zur Erfüllung der Erfordernisse des Abs. 1 betreffend den Betrieb und (2) Türen von brand- und explosionsgefährdeten die Ausstattung von Anlagen zur Beheizung von Räumen sowie von sonstigen Räumen, bei welchen Gebäuden und zur Nutzwassererwärmung durch auf Grund des Verwendungszweckes und der auf die Verordnung nähere Bestimmungen erlassen. Diese Ausgänge angewiesenen Personenzahl andernfalls Bestimmungen können folgende Anordnungen ent- eine Gefährdung im Fluchtfalle zu befürchten wäre, halten: müssen in Fluchtrichtung aufschlagen. – Anforderungen an die Ausstattung von Feuerungs- anlagen, (3) Türen im Verlauf von Fluchtwegen sind als Drehflügeltüren oder sicherheitstechnisch gleichwer- – Vorschriften bezüglich der Qualität von Brennstoffen tige Türen auszubilden. Verkehrswege dürfen durch in bestimmten Feuerungsanlagen, Türen (von der Dicke der Türkonstruktion abgesehen) – Vorschriften bezüglich der Obergrenze für die nicht unter die notwendige Fluchtwegbreite verengt Abgabe luftverunreinigender Stoffe und der Ver- werden. Wenn Gehflügel allein nicht die erforderliche brennungsgasverluste, Fluchtwegbreite aufweisen, können Geh- und Steh- – Verbindlichkeit von Wärmebedarfsberechnungen flügel mit leicht öffenbaren Mittelriegeln vorgesehen beim Einbau und bei der Aufstellung von Wärme- werden. erzeugern zur Festlegung der Nennheizleistung, (4) Im Bereich von Stiegen oder Rampen sind Türen – die Zulässigkeit des Anschlusses von Warmwasser- so anzuordnen, daß zwischen Tür und Stiege oder bereitungsanlagen und die Verhinderung anderer Rampe auf beiden Seiten eine horizontale Fläche Betriebsbereitschaftsverluste, von mindestens 60 cm Länge eingehalten wird. – den Schutz der Wärmeverteilungsanlagen gegen Vor Eingangs-, Wohnungs- und Aufzugstüren muß Wärmeverluste, die horizontale Fläche mindestens 0,80 m 1,20 m – die Einrichtungen zur Steuerung und Regelung der be tragen. Wärmezufuhr zu den Verbrauchsstellen und die (5) Brandschutztüren sind auszuführen bei Austausch des Wärmeerzeugers zu treffenden Maßnahmen, 1. brandbeständig: in Brandwänden; – die Überprüfung bestimmter Anordnungen im 2. brandhemmend: Rahmen der Feuerbeschau (§ 9 Abs. 2 lit. c des Steier- märkischen Feuerpolizeigesetzes 1985), a) zwischen Stiegenhaus und Kellerräumen, – die periodische Überprüfung durch Sachverständige b) zwischen Stiegenhaus und Dachboden sowie für bestimmte Heizungsanlagen und c) in anderen brandschutztechnisch sonst – die Festlegung von Fristen, innerhalb welcher beste- be gründeten Fällen; hende Heizungsanlagen den Vorschriften für Neu- anlagen entsprechen und erforderlichenfalls ausge- 3. rauchdicht: zwischen Stiegenhaus und innen- tauscht werden müssen. liegenden Gängen in Gebäuden, bei denen der Fußboden von Aufenthaltsräumen mehr als 12,0 m (3) Die Landesregierung kann durch Verordnung über dem tiefsten Geländepunkt liegt. Vorschriften für den Einbau von Geräten zur Fest- stellung des Wärmeverbrauches bei der Errichtung (6) Brandschutztüren müssen selbstschließend oder von zentralen Wärmeversorgungsanlagen in Gebäu- mit Vorrichtungen versehen sein, die im Brandfall ein den mit mehr als drei Wohn- oder Geschäftseinheiten selbsttätiges Schließen bewirken, wenn sie aus betrieb- erlassen. lichen Gründen nicht ständig geschlossen gehalten § 59 werden können. Lage von Feuerstätten, Heizräume (1) Feuerstätten für Zentral- oder Etagenheizungen § 57 sind in lüftbaren Räumen aufzustellen. Für die Feuer- Verglasungen stätte einer Zentralheizung mit einer Nennheizleistung von mehr als 18,0 kW muß ein eigener Raum vorgese- Verglasungen im Bereich von allgemein zugäng- hen werden. Ausnahmsweise können in bestehenden lichen Gängen, Stiegen, Hausfluren, Balkonen, Gebäuden die Feuerstätten für Zentralheizungen auch Terrassen u. dgl. sind mit Schutzvorrichtungen oder in anderen Räumen aufgestellt werden, wenn durch mit für Brüstungen geeignetem Sicherheitsglas bis den Betrieb keine Brandgefahr oder sonstige Gefähr- mindestens zu einer Höhe von 1,10 m auszuführen. dung eintritt. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 105

(2) Heizräume für Feuerstätten mit einer Nennheiz- § 61 leistung von mehr als 18,0 kW sind brandbeständig Rauch- und Abgasfänge, Verbindungsstücke herzustellen. Der Zugang zu den Heizräumen ist mit mindestens 0,80 m 1,90 m zu bemessen; die Zugangs- (1) Die Verbrennungsgase der Feuerstätten sind türen sind mindestens brandhemmend und in Flucht- durch Rauchfänge (Abgasfänge) über Dach abzuleiten. richtung aufschlagend sowie selbsttätig zufallend aus- Rauchfänge (Abgasfänge) sind aus nicht brennbaren, zubilden. gegenüber der Einwirkung der Wärme und der che- mischen Beschaffenheit der Verbrennungsgase ausrei- (3) Bei Anlagen mit einer Nennheizleistung der chend widerstandsfähigen Baustoffen herzustellen. Sie Kessel von insgesamt mehr als 116,0 kW müssen müssen dauernd betriebsdicht sein und sind so anzule- Stiegenhäuser, Gänge u. dgl., die als einzige Flucht- gen, daß eine wirksame Ableitung der Verbrennungs- wege des Gebäudes in Betracht kommen, von der gase gewährleistet ist und dabei keine Brandgefahr Anlage durch einen ständig be- und entlüfteten brand- oder sonstige Gefährdung und keine unzumutbare beständigen Vorraum mit brandhemmenden Türen Belästigung eintritt. getrennt sein. (2) Rauchfänge, andere Abgasanlagen und Ver- bindungsstücke müssen leicht und sicher zu reinigen (4) Heizräume gemäß Abs. 2 sind von allen Lage- sein. Wenn der Rauchfang (Abgasfang) von der Dach- rungen, die eine Brandgefahr bilden können, freizu- fläche aus gekehrt werden muß, ist ein gesicherter halten. Zugang einzurichten. Reinigungsöffnungen dürfen nicht in Wohnräumen oder in Räumen zur Erzeugung, (5) Die Wände im Bereich von Feuerstätten sind Lagerung oder Verarbeitung feuergefährlicher Stoffe unabhängig von der Nennheizleistung in voller Höhe liegen. der Wand und in einer Breite von mindestens 40 cm nach beiden Seiten über die Feuerstätte hinaus brand- (3) Unabhängig von der Art der Beheizung muß beständig auszuführen. in jeder Wohnung wenigstens ein Aufenthaltsraum einen eigenen Rauchfanganschluß haben. Rauch- (6) Im nicht ausgebauten Dachraum dürfen keine fanganschlüsse müssen von brennbaren Bauteilen Feuerstätten aufgestellt werden. mindestens 50 cm, von brandhemmend verkleide- ten mindestens 25 cm entfernt sein. Im Bereich der (7) Die Bestimmungen des Abs. 1 bis 3 gelten nicht Reinigungsöffnungen muß der Fußboden einen nicht für Feuerstätten, die dem Steiermärkischen Gas- brennbaren Belag haben. Die Errichtung eines eigenen gesetz 1973 unterliegen. Rauchfanganschlusses ist nicht erforderlich, wenn alternativ eine andere zentrale Beheizungsmöglichkeit mit festen Brennstoffen gesichert ist. § 60 (4) Der lichte Querschnitt ist auf die ganze Länge gleichbleibend beizubehalten. Die Rauchfänge (Abgas- Typisierung von Feuerungsanlagen fänge) müssen so ausgebildet sein, daß geeignete Strö- mungsverhältnisse gewährleistet sind. Bei gezogenen (1) Feuerungsanlagen für Heizzwecke und zur Nutz- Rauchfängen (Abgasfängen) sind Abweichungen vom wassererwärmung, die neu errichtet oder saniert wer- Lot bis zu 30 Grad zulässig. den, dürfen nur dann in Betrieb genommen werden, wenn eine Typen- oder Einzelgenehmigung durch die (5) Vorrichtungen, die den Abzug der Ver- Landesregierung vorliegt. brennungsgase hemmen oder hindern, dürfen nicht angebracht werden; Drosselklappen vor der Ein- (2) Die Landesregierung hat auf Antrag durch mündung in den Rauchfang (Abgasfang) sind jedoch Bescheid die Feuerungsanlagen als Type oder Einzel- zulässig, wenn im oberen Teil der Klappe eine Öffnung fertigung zu genehmigen, wenn sie nach ihrer Bauart von einem Viertel des Querschnittes, mindestens aber energieökonomischen, ökologischen und sicherheits- von 25 cm2 vorhanden ist; aus genommen von dieser technischen Standard der Verbrennung gemäß den Bestimmung sind automatisch gesteuerte Drosselklap- Erfahrungen der technischen Wissenschaften gewähr- pen mit ausreichender Sicherheitseinrichtung. leisten. Genauere Bestimmungen betreffend die zur (6) Brennbare Bauteile dürfen nicht in die Rauch- Erlangung der Typen- bzw. Einzelgenehmigung not- fangumfassungswände eingebaut oder unmittelbar wendigen technischen Prüfungen (Eignungsprüfung) daran angebaut werden. Tragende brennbare Bau- können von der Landesregierung durch Verordnung teile müssen von der Außenseite eines Rauchfanges festgelegt werden. Die Prüfungen dürfen nur dann mindestens 4 cm entfernt sein. Durch Schlitze für anerkannt werden, wenn sie von akkreditierten Prüf- Leitungen, Anstemmen u. dgl. darf die nötige Dicke stellen (Ziviltechnikern einschlägiger Befugnis oder und Festigkeit der Rauchfangumfassungswände nicht staatlichen Prüfanstalten) durchgeführt wurden. Bei beeinträchtigt werden. ausländischen Fabrikaten sind auch Prüfberichte aus- ländischer autorisierter Prüfstellen einschlägiger Fach- (7) In denselben Rauchfang (Abgasfang) dürfen nur richtungen anzuerkennen, sofern keine Bedenken über die Verbrennungsgase aus Feuerstätten desselben die dabei angewandten Meßverfahren, die Ausbildung Geschosses und derselben Wohn- oder Betriebseinheit und Erfahrung des Meßpersonals und die Aussage- eingeleitet werden. Dies gilt nicht für Luft-Abgas- kraft des Gutachtens bestehen. Vergleichbare Typen- Sammler. Wenn mehrere Feuer stätten für feste oder oder Einzelgenehmigungen anderer österreichischer für flüssige Brennstoffe an denselben Rauchfang Bundesländer sind als Grundlage für die Erteilung der an geschlossen werden, müssen die Einmündungen Typen- oder Einzelgenehmigung anzuerkennen. Als mindestens 40 cm von Mitte zu Mitte übereinan- Nachweis der Typen- oder Einzel genehmigung ist von der liegen. Werden an einem Rauchfang Feuerstät- der Landesregierung eine Plakette auszustellen, wel- ten sowohl für feste, flüssige als auch für gasförmige che das Jahr der Genehmigung enthält und am Gerät Brennstoffe angeschlossen, muß die Einmündung für anzubringen ist. die Abgase der Gasfeuerstätte mindestens 60 cm von 106 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

Mitte zu Mitte über der höchst gelegenen Einmündung ragen und eine dichte und sichere Abdeckung sowie der sonstigen Verbrennungsgase liegen. eine Entlüftung erhalten. (8) Bei Feuerstätten mit entsprechend niedrigen (3) Wohnhäuser, die an eine Wasserversorgungs- Abgastemperaturen (z. B. Brennwertfeuerstätten) ist anlage angeschlossen sind, müssen in jeder Woh- eine von Abs. 1 abweichende Ausbildung der Abgas- nung eine Wasserentnahmestelle mit entsprechen- führung zulässig, sofern nachweislich dem Stand der der Abflußvorrichtung haben. Für jedes Wohnhaus Technik entsprochen wird. muß außerdem mindestens eine für alle Hausbewoh- (9) Die Ableitung von Rauchgasen oder Abgasen ner zugängliche Entnahmestelle mit entsprechender quer durch die Wand oder durch ein Fenster ins Freie Abflußvorrichtung vorhanden sein. ist unzulässig. Dies gilt nicht für Gasfeuerstätten in Gebäuden mit nur einer Wohnung oder in Wohnungen § 65 im Dachgeschoß, wenn dadurch keine Brandgefahr oder sonstige Gefährdung eintritt. Entsorgungsanlagen für Abwässer und Niederschlagswässer

§ 62 (1) Bei baulichen Anlagen ist eine einwandfreie Entsorgung der anfallenden Abwässer und Be seitigung Brennstofflager der Niederschlagswässer auf Bestandsdauer sicher- Ergibt sich aus der vorgesehenen Beheizung die zustellen. Dafür erforderliche Anlagen sind so anzu- Notwendigkeit, für einzelne Wohnungen Brennstoffe ordnen, herzustellen und instandzuhalten, daß sie zu lagern, so ist hiefür ein entsprechender Lagerraum betriebssicher sind und Gefahren oder unzumutbare vorzusehen. Belästigungen nicht entstehen. (2) Werden Sammelgruben ausgeführt, muß die V. ABSCHNITT einwandfreie weitere Beseitigung auf Bestandsdauer Haustechnische Anlagen gesichert sein. Als Nachweis der regelmäßigen Ent- leerung ist ein Grubenbuch zu führen. Das Verbringen § 63 außerhalb des Grundstückes ist durch einen Befugten Lüftungsanlagen zu bestätigen. Das Grubenbuch ist der Behörde auf Verlangen vorzulegen. (1) Lüftungsanlagen sind so zu planen und aus- zuführen, daß mit ihrem Betrieb weder eine Brand- (3) Die Verpflichtung zur Führung eines Gruben- gefahr oder sonstige Gefährdung noch eine unzumut- buches nach Abs. 3 besteht auch hinsichtlich jener bare Belästigung verbunden ist. Bauten, die vor Inkrafttreten dieses Gesetzes errichtet wurden. (2) Luftleitungen, Kanäle und Schächte sind aus nichtbrennbaren Baustoffen herzustellen. Die Behörde (4) Sammelgruben müssen wasserdicht und aus- kann auch brennbare Baustoffe zulassen, wenn aus reichend groß sein. Sie müssen eine dichte und brandschutztechnischen Gründen dagegen keine sichere Abdeckung haben. Die Gemeinde kann durch Bedenken bestehen. Luftleitungen sind mit aus- Ver ordnung für das Gemeindegebiet bzw. für Teile reichenden Reinigungs- und Überprüfungsöffnungen desselben die Art und die Häufigkeit der Entsorgung, zu versehen. den Ort der Entleerung sowie die damit verbundenen (3) In Luftleitungen sind bei den Durchbrüchen Gebühren festlegen. durch Brandabschnitte Brandschutzklappen einzu- bauen, sofern die Luftleitungen nicht brandbeständig § 66 ausgebildet sind und den Brandabschnitt öffnungslos Abfallsammlung durchqueren. Für die Lüftung von Bädern, Toiletten und innenliegenden Nebenräumen kann der Einbau (1) Bei allen Gebäuden muß je nach dem Ver- von Brandschutzklappen bei Anordnung von Sam- wendungszweck für das getrennte Sammeln der melschächten entfallen, wenn die Lufteinleitung in Abfälle in technisch und hygienisch einwandfreier den Sammelschacht über mindestens geschoßhohe Weise vorgesorgt werden. Nebenschächte erfolgt. Die Zuluft darf nicht aus dem Keller oder aus anderen brandgefährdeten Räumen (2) Für die notwendige Anzahl der Sammelbehälter ent nommen werden. sind je nach Abfallart geeignete, leicht zugängliche Aufstellungsplätze vorzusehen. (4) Abluftleitungen von Küchendunstabzugsgeräten sind brandbeständig über Dach zu führen. VI. ABSCHNITT § 64 Aufenthaltsräume und Wohnungen Wasserversorgung § 67 (1) Für jedes Gebäude mit Aufenthaltsräumen muß eine ausreichende Versorgung mit einwandfreiem Aufenthaltsräume, Raumhöhe und Belichtung Trinkwasser sichergestellt sein. (1) Aufenthaltsräume müssen eine für ihre Benutzung (2) Brunnen, Quellfassungen und Wasserversor- ausreichende Grundfläche und lichte Höhe von minde- gungen müssen von Düngerstätten, Jauchen-, Senk- stens 2,40 m haben. Bei Aufenthaltsräumen in Dachge- , Sickergruben, Kläranlagen u. dgl. so weit entfernt schossen muß eine lichte Höhe von mindestens 2,30 m angelegt werden, daß sie von diesen nicht gefährdet über mindestens der Hälfte ihrer Grundfläche vorhan- werden. Der Brunnenschacht muß auf eine Tiefe von den sein, Raumteile mit einer lichten Höhe bis 1,50 m mindestens 3,0 m wasserundurchlässig hergestellt bleiben dabei außer Betracht. Andere Räume müssen werden; er muß mindestens 30 cm über das Gelände eine lichte Höhe von mindestens 2,10 m haben. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 107

(2) Aufenthaltsräume, ausgenommen jene nach § 70 Abs. 3, müssen unmittelbar ins Freie führende Fen- Bäder und Toilettenräume ster von solcher Zahl und Beschaffenheit haben, daß die Räume ausreichend mit Tageslicht beleuchtet und (1) Jede Wohnung und jede Betriebs- und Arbeits- belüftet werden können. Das Rohbaumaß der Fenster- stätte muß mindestens eine Toilette haben. Toiletten- öffnungen muß mindestens ein Achtel der Grundflä- räume für Wohnungen müssen innerhalb der Wohnung che des Raumes betragen; ein geringeres Maß kann liegen. Fensterlose Bäder und Toilettenräume sind nur gestattet werden, wenn wegen der Lichtverhältnisse zulässig, wenn eine wirksame Lüftung gewährleistet keine Bedenken bestehen. ist. (3) Aufenthaltsräume sind ohne Fenster zuläs- (2) Toilettenräume sind von Aufenthaltsräumen sig, wenn dies durch besondere Maßnahmen, wie durch Vorräume zu trennen. Die Vorräume von den Einbau von raumlufttechnischen Anlagen und Toilettenanlagen, die für eine größere Personenzahl Beleuchtungsanlagen, ausgeglichen wird. bestimmt sind, müssen gesondert entlüftet werden. (3) Türen sind nach außen aufgehend auszubilden. (4) Verglaste Vorbauten, Überdachungen und Loggien sind vor Fenstern zulässig, wenn eine aus- II. Teil reichende Lüftung und Belichtung sichergestellt ist. Besondere bautechnische Bestimmungen

§ 68 I. ABSCHNITT Wohnungen Abstellflächen und Garagen (1) Jede Wohnung muß von anderen Wohnungen und fremden Räumen baulich abgeschlossen sein und § 71 einen eigenen abschließbaren Zugang haben. Woh- Pflicht zur Schaffung von Abstellflächen nungen in Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei oder Garagen Wohnungen brauchen baulich nicht abgeschlossen (1) Bei der Errichtung baulicher Anlagen, bei denen zu sein. Wohnungen in Gebäuden, die nicht nur dem ein Zu- und Abfahrtsverkehr zu erwarten ist, sind Wohnen dienen, müssen einen eigenen Zugang haben; vom Bauwerber geeignete Abstellflächen – davon für gemeinsame Zugänge können gestattet werden, wenn Behinderte im Ausmaß von mindestens 2 Prozent, ab Gefahren oder unzumutbare Be lästigungen für die fünf Abstellflächen mindestens eine – in ausreichen- Be nutzer der Wohnungen nicht entstehen. der Größe herzustellen. Bei Abstellplätzen für Behin- (2) Jede Wohnung muß mindestens verfügen über: derte sind die Grundsätze des barrierefreien Bauens zu beachten. Anzahl und Größe der Abstellplätze – einen Vorraum, richten sich nach Art und Zahl der nach dem Verwen- – einen Aufenthaltsraum, dungszweck der Anlagen vorhandenen und zu erwar- – eine Küche oder eine Kochnische, tenden Kraftfahrzeuge und Fahrräder der ständigen Benützer und Besucher. Diese Verpflichtung gilt auch – einen Abstellraum oder eine Abstellnische, dann, wenn bauliche Anlagen oder deren Verwen- – ein Bad mit Waschbecken, Badewanne oder Dusche dungszweck wesentlich geändert werden und sich und dadurch der Bedarf an Abstellplätzen gegenüber dem – eine Toilette. bis herigen Zustand erhöht. (2) Anstelle von Abstellflächen ist die Errichtung (3) Für mehrgeschossige Wohngebäude mit mehr als von Garagen aufzutragen, wenn andernfalls eine das zwei Wohnungen müssen ausreichend große, barriere- ortsübliche Ausmaß übersteigende Belästigung oder frei erreichbare und gut zugängliche Abstellräume für Gefährdung der Nachbarschaft zu erwarten ist. Die Kinderwagen, Fahrräder u. dgl. hergestellt werden. Errichtung von Tiefgaragen kann aufgetragen werden, (4) In Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen sind wenn auch bei Garagen eine das ortsübliche Ausmaß Trockenräume zur gemeinschaftlichen Benutzung übersteigende Belästigung und Gefährdung der Nach- ein zurichten. barschaft zu erwarten ist. § 69 (3) Die Verpflichtung nach Abs. 1 gilt als erfüllt, wenn mindestens ein Abstellplatz Lage von Aufenthaltsräumen und Wohnungen a) bei Wohnhäusern je Wohneinheit, (1) In Kellergeschossen sind Wohnungen unzu lässig. b) bei Wohn heimen je fünf Betten, Ausnahmen sind zulässig, wenn c) bei Büro- und Verwaltungsgebäuden je fünf Dienst - 1. mindestens eine Außenwand mit den für die nehmer, Beleuchtung mit Tageslicht und Belüftung erforder- d) bei Ladengeschäften, Geschäftshäusern, Einkaufs- 2 lichen Fenstern zur Gänze über dem anschließen- zentren u. dgl. je 50 m Verkaufsfläche, den Gelände liegt oder e) bei Versammlungsstätten, Theatern, Kinos und Konzert häusern je 20 Sitzplätze, 2. das Gelände mit einer Neigung von höchstens f) bei Sportanlagen, Badeanstalten und Freizeit- 45 Grad an die Außenwände vor den zur Beleuchtung einrichtungen je 15 Besucher, mit Tageslicht und Belüftung notwendigen Fenstern g) bei Beherbergungsbetrieben je Mieteinheit, anschließt, wobei keine Beeinträchtigung durch h) bei Betrieben des Gastgewerbes je zehn Besucher- Abgase, Staub u. dgl. ge geben sein darf. Die Ober- plätze, kante der Brüstung der notwendigen Fenster muß mindestens 1,3 m unter der Decke liegen. i) bei Krankenanstalten, Pflegeheimen und pflege- heimähnlichen Anstalten je fünf Betten, (2) Der Fußboden von Wohnräumen muß mindestens j) bei Schulen und Universitäten je 20 Schüler oder 0,5 m über dem höchsten Grundwasserspiegel liegen. Studierende, 108 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

k) bei Gewerbe-, Industrie- und Handelsbetrieben, che mindestens 2,3 m 5,0 m, für Kraftfahrzeuge für Lagerplätzen und Lagerhäusern je fünf Dienst- Be hinderte mindestens 3,5 m 5,0 m zu betragen. nehmer und Bei Hintereinanderaufstellung der Fahrzeuge hat die l) bei Friedhöfen für je 200 m2 Grundstücksfläche Länge zumindest 6,0 m zu betragen. geschaffen wird. (2) Fahrgassen müssen bei Schrägaufstellung im Winkel bis zu 45 Grad mindestens 3,5 m, bis zu (4) Die Gemeinden sind berechtigt, die Zahl der 60 Grad mindestens 4,5 m und bei Senkrechtauf- Ab stellplätze durch Verordnung abweichend von stellung mindestens 6,5 m breit sein. Abs. 3 festzulegen. Dabei haben sie die Interessen des öffentlichen Verkehrs, der Ortsplanung sowie ein (3) Abstellplätze sind durch Bodenmarkierungen zu vor handenes Verkehrskonzept zu berücksichtigen. kennzeichnen. Solche für Kraftfahrzeuge für Behin- Im Rahmen einer derartigen Verordnung kann auch derte sind überdies mit einem gesonderten dauer- die Mindestanzahl von Fahrradabstellplätzen vorge- haften Hinweis zu versehen. schrieben werden. Bis zur Erlassung der Verordnung (4) Auf Großabstellflächen kann die Behörde Ein- hat die Behörde Ausnahmen von der Verpflichtung bahnführungen, Verkehrseinrichtungen, Gehwege nach Abs. 3 zuzu lassen, soferne sie nach der Lage der und Geschwindigkeitsbeschränkungen anordnen, Anlage oder dem Erschließungsgrad mit öffentlichen wenn dies im Interesse der Sicherheit, Leichtigkeit Verkehrsmitteln gerechtfertigt ist. und Flüssigkeit des Kraftfahrzeug- und Fußgängerver- (5) Die notwendigen Abstellflächen oder Gara- kehrs erforderlich ist. gen sind auf dem Bauplatz herzustellen, wenn nicht nachgewiesen werden kann, daß außerhalb von öffent- § 75 lichen Verkehrsflächen Garagen oder Abstellflächen vorhanden sind oder errichtet werden, die vom Bau- Wände und Stützen platz in der Gehlinie nicht mehr als 500 m entfernt sind (1) Tragende Wände und Stützen von Garagen und deren Benutzbarkeit nachweislich gesichert ist. und von Räumen unter Garagen sowie Trennwände (6) Kann der Bauwerber die notwendigen Abstellflä- zwischen Garagen und anderen Räumen müssen chen oder Garagen nicht auf seinem Bauplatz herstel- brandbeständig sein. len oder keinen Nachweis nach Abs. 5 erbringen, kann (2) Nichttragende Wände bzw. Wandteile in Garagen er mit Zustimmung der Gemeinde die Ver pflichtungen sind aus nicht brennbaren Baustoffen oder mindestens nach Abs. 1 bis 3 dadurch erfüllen, daß er die Kosten brandhemmend herzustellen. von Abstellflächen oder Garagen, die von der Gemeinde unter Einräumung eines seinem Bedürfnis entsprechenden Nutzungsrechtes hergestellt werden, § 76 in ortsüblicher Höhe trägt. Decken, Dächer, Fußböden und Raumhöhe (1) Decken zwischen Garagen und Garagen- § 72 geschossen und Garagenabschnitten, von befahrba- Zu- und Abfahrten ren Flachdächern und als Abschluß zu darüberlie- genden Aufenthaltsräumen müssen brandbeständig (1) Zu- und Abfahrten zwischen Abstellplätzen und sein. Bei nicht befahrbaren Decken, die zugleich das Straßen mit öffentlichem Verkehr sind so anzuordnen, Dach bilden, genügt eine hochbrandhemmende Aus- daß die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des bildung. Verkehrs auf Straßen mit öffentlichem Verkehr nicht beeinträchtigt wird. (2) Für das Tragwerk der Dächer bestehen – sofern der Dachraum durch eine brandbeständige Decke von (2) Vor Schranken, Garagentoren und anderen der Garage getrennt ist – keine besonderen brand- die freie Zufahrt zu Garagen zeitweilig hindernden schutztechnischen Anforderungen. An lagen sowie vor mechanischen Förderanlagen für Kraftfahrzeuge ist ein Stauraum für mindestens ein (3) Untere Verkleidungen von Decken und Dächern wartendes Kraftfahrzeug vorzusehen. Ausnahmen über Garagen oder Garagengeschossen müssen aus können gestattet werden, wenn dadurch die Sicher- nicht brennbaren Baustoffen bestehen. Dies gilt auch heit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs nicht für Dämmschichten in Decken und Dächern. beeinträchtigt wird. (4) Fußböden von Abstellflächen und Fahrgassen in Garagen und auf Dächern sind aus nichtbrennbaren § 73 Baustoffen – ausgenommen Asphalt – herzustellen. Die Fußböden sind so flüssigkeits- und öldicht herzu- stel- Rampen len, daß keine brennbare Flüssigkeit in tieferliegende (1) Die maximale Neigung von nicht überdeckten Geschosse oder ins Freie abfließen kann. Rampen darf 10 Prozent, von überdeckten Rampen (5) Garagen und Abstellflächen mit Schutzdächern 13 Prozent nicht überschreiten. – ausgenommen bei mechanischen Abstellplätzen (2) Rampen müssen, soweit eine Absturzgefahr – müssen in begehbaren Bereichen und unter Unter- besteht, Umwehrungen haben, die dem Anprall von zügen, Lüftungsleitungen und sonstigen Bauteilen Kraftfahrzeugen standhalten. eine lichte Höhe von mindestens 2,10 m haben.

§ 74 § 77 Abstellplätze und Verkehrsflächen Verbindung zwischen Garagengeschossen (1) Die Fläche der Abstellplätze und Garagen ist Aufzüge und Hauptstiegen, die Garagengeschosse nach der Art der abzustellenden Kraftfahrzeuge zu miteinander verbinden, müssen in eigenen belüftbaren bemessen. Für zweispurige Fahrzeuge hat die Flä- Fahrschächten und Stiegenhäusern mit brandbestän- 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 109 digen Wänden liegen. Türen zu Stiegenhäusern müs- § 82 sen mindestens brandhemmend, selbstschließend und Sonderbestimmungen für Mittel- und Großgaragen in Fluchtrichtung aufschlagend sein. Dies gilt nicht für Fahrzeugaufzüge in offenen Garagen. (1) Zu- und Abfahrten: 1. Die Breiten der Fahrbahnen von Zu- und Abfahrten müssen mindestens betragen: § 78 a) bei Benützung durch Kraftfahrzeuge bis zu 2,0 m Verbindung der Garagen mit anderen Räumen Breite: 3,0 m, (1) Garagen dürfen mit Gängen, Stiegenhäusern b) bei Benützung durch breitere Kraftfahrzeuge: und Aufzügen, die auch den Benützern von Wohnun- 3,5 m. gen und anderen Räumen dienen, sowie mit nicht Die Behörde kann eine größere Fahrbahnbreite zur Garage gehörenden Räumen nur durch Sicher- anordnen, wenn dies im Interesse der Sicherheit, heitsschleusen, das sind brandbeständig ausgebildete Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs erforder- Räume mit brandhemmenden, selbstschließenden lich ist. Sind Schrammborde an beiden Seiten der Türen sowie einem Fußboden aus nichtbrennbaren Fahrbahn vorgesehen, kann die Behörde eine um Stoffen, verbunden werden. 30 cm verringerte Fahrbahnbreite zulassen. (2) Offene Garagen dürfen mit Gängen, Stiegen- 2. Neben den Fahrbahnen für Zu- und Abfahrten ist häusern und Aufzügen, die auch den Benützern von ein mindestens 1,0 m breiter erhöhter Gehsteig Wohnungen oder anderen Räumen dienen, unmittel- erforderlich, soweit nicht für den Fußgängerverkehr bar mit brandhemmenden selbstschließenden Türen besondere Fußwege vorhanden sind. verbunden werden. (2) Rampen: Zwischen der öffentlichen Verkehrsfläche und Ram pen § 79 mit mehr als 5 Prozent maximaler Neigung muß eine Fläche mit einer maximalen Neigung von 3 Prozent Fluchtwege und einer Länge von mindestens 5,0 m liegen. (1) Zu den Fluchtwegen gehören die Fahrgas- sen, die zu den Ausgängen führenden Gänge in den (3) Wände und Stützen: Garagen geschossen, die Ausgänge aus den Garagen- 1. Für offene Garagen, deren oberste Abstellplätze geschossen, die notwendigen Stiegen sowie die nicht mehr als 22,0 m über dem tiefsten Punkt des er höhten Gehsteige neben Zu- und Abfahrten und auf an das Gebäude anschließenden Geländes liegen, Rampen. sind tragende Wände und Stützen in hochbrand- hemmender Bauart zulässig, wenn (2) Fluchtwege müssen so angeordnet und beschaffen a) die Umfassungswände mit ins Freie führen- sein, daß Garagenbenützer und Betriebsangehörige den Öffnungen an mindestens zwei gegenüber- auf möglichst kurzem Weg leicht und sicher ins Freie liegenden Seiten der Garage nicht mehr als gelangen können. 50,0 m voneinander entfernt sind, (3) Die zu den Ausgängen führenden Fluchtwege b) sich über Garagengeschossen keine anders sind, soweit sie nicht über Fahrgassen führen, am genutzten Räume befinden und Boden leicht erkennbar und dauerhaft mit grüner c) von den offenen Teilen der Außenwände ein Farbe zu kennzeichnen. Besondere Gänge, die nicht Abstand von mindestens 10,0 m zu vorhande- über Fahrgassen führen, können verlangt werden, nen oder zulässigen künftigen Gebäuden ein- wenn dies wegen der Fluchtsicherheit erforderlich ist. gehalten wird. In jedem Garagengeschoß ist leicht erkennbar und dauerhaft auf die Ausgänge hinzuweisen. 2. Liegen die obersten Abstellplätze offener Garagen nicht mehr als 16,5 m über dem tiefsten Gelände- punkt, so genügen unter den Voraussetzungen § 80 der Z. 3 tragende Wände und Stützen in brand- hemmender Bauart. Lüftung 3. Wände und Stützen von eingeschossigen ober- Für offene Garagen genügt die natürliche Lüftung. In irdischen Garagen, über denen sich keine anders Garagen, die nur die Tiefe eines Abstellplatzes haben, genützten Räume befinden, dürfen in brand- genügen Zu- und Abluftöffnungen in den Außentüren hemmender Bauart hergestellt werden, wenn der mit einem freien Querschnitt von mindestens 150 cm2 Abstand der Garagen zum nächsten bestehenden je Abstellplatz. oder zulässigen künftigen Gebäude mindestens 10,0 m beträgt oder wenn bei geringerem Abstand oder beim Anbau an andere Gebäude Brandwände § 81 vorhanden sind oder errichtet werden. Unzulässigkeit von Zündquellen (4) Decken, Dächer und Fußböden: In Garagen sind unzulässig: Zwischen den Garagengeschossen und unter Abstell- 1. Anlagen oder Einrichtungen, an denen sich brenn- plätzen auf Dächern offener Garagen genügen unter bare Gase oder Dämpfe entzünden können; den Voraussetzungen des Abs. 3 Z. 1 Decken in hoch- brandhemmender Bauart. 2. Rauchfangreinigungsöffnungen; 3. Umluftheizungen; Ausnahmen können gestattet (5) Verbindungen der Garagen mit anderen werden, wenn gesichert ist, daß sich Gas-Luft- Räumen: Gemische bei der Erwärmung nicht entzünden 1. Garagen in oberirdischen Geschossen dürfen mit können und die Lüftung nicht beeinträchtigt wird. nicht zur Garage gehörenden Räumen unmittel- 110 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

bar durch Öffnungen mit brandhemmenden, selbst- eine andere ausreichende natürliche Lüftung nach- schließenden Türen verbunden werden, wenn die gewiesen wird. Die Lüftungsöffnungen müssen Räume oberhalb der Geländeoberfläche liegen, unver- a) nicht im Zuge des einzigen Fluchtweges von schließbar sein und einen freien Gesamtquerschnitt Aufenthaltsräumen liegen, von mindestens 600 cm2 je Abstellplatz haben. b) keine Zündquellen oder leicht entzündbare (9) Feuerlöscheinrichtungen, Brandmeldeanlagen: Stoffe enthalten und c) nicht tiefer als die angrenzenden Garagen liegen 1. Für die Bekämpfung von Glut- und Flüssigkeits- und wegen des Brandschutzes keine Bedenken bränden sind geeignete Handfeuerlöscher in bestehen. zweck mäßiger Verteilung griffbereit anzubringen. Für je zehn Stellplätze ist mindestens ein Hand- 2. Sie dürfen mit nicht zur Garage gehörenden Abstell- feuerlöscher mit mindestens 6 kg Löschmittelinhalt räumen bis zu je 20 m2 Grundfläche unmittelbar bereitzustellen. In besonders begründeten Fällen durch Öffnungen mit brandhemmenden, selbst- können zusätzlich geeignete fahrbare Feuerlösch- schließenden Türen verbunden werden. geräte verlangt werden. (6) Ausgänge und Fluchtwege: 2. Selbsttätige Brandmeldeanlagen sind einzubauen, Jedes Geschoß muß mindestens zwei Ausgänge als wenn dies nach Lage, Art und Größe der Garage Fluchtwege aufweisen, wobei die aus Erdgeschos- aus Gründen des Brandschutzes erforderlich ist. sen unmittelbar ins Freie, aus anderen Geschossen in 3. Als Tiefgaragen ausgebildete Garagen sind mit Stiegenhäuser führen müssen. Von zwei Fluchtwegen ausreichend dimensionierten mechanischen kann einer statt über ein Stiegenhaus über eine Rampe Brandrauchentlüftungsanlagen auszustatten. Für geführt werden. Die Fluchtweglänge innerhalb eines ein geschossige Tiefgaragen kann auch eine natürli- Brandabschnittes darf 40,0 m nicht überschreiten. che Brandrauchlüftungsanlage zugelassen werden. (7) Beleuchtung und elektrische Anlagen: Die Entrauchungs- bzw. Luftnachstromöffnungen Geschlossene Garagen sind zu beleuchten. Für die müssen 5 Promille der Brandabschnittsfläche betra- 2 Fluchtwege ist überdies eine Sicherheitsbeleuchtung gen, mindestens aber jeweils 1 m . mit einer vom allgemeinen Stromversorgungsnetz 4. Bei Mittelgaragen von mehr als 600 m2 Nutz- unabhängigen Stromquelle vorzusehen. Diese Strom- fläche ist ein Wandhydrant mit formbeständigem quelle muß selbsttätig eingerichtet sein. Die Leitun- D-Schlauch und mit absperrbarem Strahlrohr vorzu- gen für Netzstrom- und Notstromversorgung sind von- sehen. Bei Großgaragen ist für je angefangene 600 einander unabhängig und brandbeständig getrennt m2 Nutzfläche ein derartiger Wandhydrant einzu- zu führen. Die Beleuchtungsstärke der Sicherheits- richten. Die Wandhydranten sind so zu verteilen, beleuchtung muß mindestens 1 Lux betragen. daß jede Stelle der Garage mit Löschwasser erreicht (8) Lüftung: werden kann. Die Wasserlieferung je Wandhydrant hat mindestens 200 l pro Minute (3,3 l pro Sekunde) 1. Geschlossene Garagen müssen mechanische Abluft- bei einem Fließdruck von 3 bar zu betragen. anlagen haben, soweit nicht nach Z. 5 eine natürli- che Entlüftung ausreicht. Sie müssen aus reichend große und so auf die Garage verteilte Zuluft- und § 83 Abluftöffnungen haben, daß alle Teile der Garage Sonderbestimmungen für Großgaragen ausreichend belüftet und entlüftet werden. 2. Mechanische Abluftanlagen müssen in jedem (1) Zu- und Abfahrten: Lüftungssystem mindestens zwei gleich große Zu- und Abfahrten müssen getrennte Fahrbahnen Ventilatoren haben, die bei gleichzeitigem Betrieb haben. Die Anordnung von Zu- und Abfahrten an die erforderliche Gesamtleistung erbringen. Jeder verschiedenen Seiten kann verlangt werden, wenn Ventilator muß aus einem eigenen Stromkreis dies wegen der Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssig- gespeist werden, an den andere elektrische Anlagen keit des Verkehrs erforderlich ist. Zu- und Abfahrten nicht angeschlossen werden dürfen. dürfen sich nicht höhengleich kreuzen. Ausnahmen 3. Ist mit der mechanischen Abluftanlage nach Z. 1 können gestattet werden, wenn dadurch die Sicher- und Z. 2 eine ausreichende Lüftung aller Teile der heit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs nicht Garage durch Zuluftöffnungen nicht gesichert, be einträchtigt wird. muß außerdem eine mechanische Zuluftanlage vor- (2) Brandabschnitte: handen sein. Abs. 2 gilt sinngemäß. Die mechanisch zugeführte Zuluft darf nicht aus dem Bereich der 1. Oberirdische geschlossene Garagen müssen in 2 Verkehrsflächen entnommen werden. Ein- und Aus- Brandabschnitte von höchstens 5000 m , Tief- 2 fahrten gelten als Verkehrsflächen. garagen in solche von höchstens 2500 m und offene 2 4. Abfertigungsräume, Pförtneranlagen und ähnliche Garagen in solche von höchstens 15.000 m Nutzflä- Räume müssen eine eigene mechanische Zuluft- che unterteilt werden. anlage haben, die das Zuströmen von Kraftfahr- 2. Sind selbsttätige Feuerlöschanlagen vorhanden, zeugabgasen verhindert. Für diese Anlagen genügt können die Brandabschnitte bis zum Doppelten ein Zuluftventilator, wenn der Ausfall des Ventila- vergrößert werden. tors durch ein Warnsignal angezeigt wird. 3. Öffnungen in den brandbeständigen Wänden 5. Für ganz oder teilweise über dem natürlichen zwischen den Brandabschnitten müssen mit Gelände liegende geschlossene Garagen mit nicht mindestens brandhemmenden Abschlüssen ver- ständigem Zu- und Abfahrtsverkehr reicht eine sehen sein. Die Abschlüsse dürfen, wenn es der natürliche Lüftung aus, wenn Außenwände mit Betrieb erfordert, Vorrichtungen zum Offenhalten Lüftungsöffnungen einander gegenüberliegen, haben, die im Brandfall ein selbsttätiges Schließen die in oberirdischen Garagen nicht weiter als 35,0 be wirken. Die Abschlüsse müssen auch von Hand m voneinander entfernt sind. Dies gilt nicht, wenn aus geschlossen werden können. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 111

4. Bei Aufzugsgaragen sind nach der Eigenart der (4) Lüftung: jeweiligen Anlagen jene Vorkehrungen zu tref- Es genügen Zu- und Abluftöffnungen in den Außen- fen, die die gleiche Sicherheit wie Brandabschnitte türen mit einem freien Querschnitt von mindestens gewährleisten. 150 cm2 je Abstellplatz. (3) Fluchtwege: (5) Feuerlöscheinrichtungen: Wird eine Rampe als zweiter Fluchtweg benützt, Es ist mindestens ein Handfeuerlöscher mit 6 kg Lösch- ist neben der Fahrbahn ein mindestens 1,0 m brei- mittelinhalt erforderlich. ter erhöhter Gehsteig vorzusehen. Von jedem Brand- abschnitt müssen die Fluchtwege auch dann erreicht werden können, wenn die Tore zwischen den § 85 Brandabschnitten geschlossen sind. Garagen für gasbetriebene Fahrzeuge (4) Lüftung: (1) Für Garagen zum Abstellen von Kraftfahrzeugen, Geschlossene Garagen mit einer Nutzfläche von die mit Flüssiggas oder Erdgas betrieben werden, gel- mehr als 2000 m2 müssen CO-Anlagen zur Messung, ten zusätzlich folgende Vorschriften: Regelung und Warnung (CO-Warnanlagen) haben. – sie dürfen nicht unter Aufenthaltsräumen liegen, Die CO-Warnanlage muß so beschaffen sein, daß bei – es sind nur Heizungen zulässig, die Oberflächentem- Überschreitung eines gesundheitsschädlichen CO- peraturen von höchstens 120 Grad Celsius erreichen Gehaltes der Luft, gemessen als Halbstundenmittel- können, und wert, die Zufahrt zur Garage automatisch gesperrt wird und die Benützer der Garage über Lautsprecher oder – die Lüftung muß so beschaffen sein, daß austretendes durch Blinkzeichen mit deutlicher Aufschrift, verbun- Gas gefahrlos ins Freie abgeleitet wird. den mit einem akustischen Signal, dazu aufgefordert (2) Bei Garagen zum Abstellen von Kraftfahrzeugen, werden können, die Motoren der Kraftfahrzeuge abzu- die mit Flüssiggas betrieben werden, müssen die Fuß- stellen und die Garage zu verlassen. Die CO-Warnan- böden über der Geländeoberfläche liegen. lage einschließlich Lautsprecher oder Blinkzeichen ist an die Stromquelle für die Sicherheitsbeleuchtung (3) Kraftfahrzeuge, die mit Gas betrieben werden, anzuschließen. dürfen in Garagen, die die Erfordernisse des Abs. 1 nicht erfüllen, nicht abgestellt werden. Auf dieses (5) Feuerlöscheinrichtungen, Brandmeldeanlagen: Verbot muß bei der Zufahrt gut lesbar und dauerhaft Tiefgaragen mit einer Gesamtfläche von mehr als mit dem Wortlaut „Einfahrt mit gasbetriebenen Fahr- 1500 m2 oder mehr als zwei Geschossen sind mit selbst- zeugen verboten“ hingewiesen werden. tätigen Brandmeldeanlagen auszustatten. Tief garagen 2 mit mehr als drei Geschossen oder mehr als 2500 m § 86 Gesamtfläche sind mit selbsttätigen Löschanlagen Benützung und Kennzeichnungsregelungen auszustatten. (1) Kraftstoffe und Kraftstoffbehälter dürfen, abge- (6) Tiefgaragen mit mehr als vier Geschossen sind sehen vom Tankinhalt abgestellter Kraftfahrzeuge unzulässig. und vom Inhalt mitgeführter Reservebehälter, in § 84 Garagen nicht gelagert werden. Abweichend davon Erleichterungen für Kleingaragen dürfen in Kleingaragen bis zu 20 l Kraftstoff in dicht ver schlossenen bruchsicheren Behältern aufbewahrt (1) Die maximale Neigung von Rampen darf 15 Pro- werden. zent nicht überschreiten. (2) Andere brennbare Stoffe dürfen in Garagen nur (2) Wände, Stützen und Decken: in unerheblichen Mengen, öl- und fetthältige Putz- 1. Diese können für eingeschossige oberirdische Klein- wolle und -lappen nur in dicht schließenden Behältern garagen, über denen sich keine anders genutzten aus nichtbrennbaren Stoffen aufbewahrt werden. Zum Räume befinden, in brandhemmender Bauweise Aufsaugen brennbarer Flüssigkeiten benützte Stoffe errichtet werden. sind sofort aus der Garage zu entfernen. 2. Keine besonderen brandtechnischen Anforderun- (3) In Garagen und auf Abstellflächen sowie auf gen bestehen bei ihren Zu- und Abfahrten dürfen Kraftfahrzeuge – freistehenden eingeschossigen Garagen, die nur dort mit Kraftstoff oder Öl versorgt werden, wo einen Abstand von mindestens 5,0 m von verschüttete Flüssigkeiten nicht in den Boden oder be stehenden oder zulässigen künftigen Gebäu- in Abwasseranlagen eindringen können; Mineralöl- den haben, Abscheider sind anzuordnen. Die Mineralöl-Abscheider – Garagen, die durch Brandwände von anderen sind rechtzeitig zu entleeren und zu reinigen. Brenn- Gebäuden getrennt sind, oder bare Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt unter – Schutzdächern für das Abstellen von insgesamt 21 Grad Celsius dürfen in Garagen, nicht verwendet höchstens zehn Kraftfahrrädern oder höchstens werden. sechs Kraftfahrzeugen. (4) In Garagen ist es verboten zu rauchen und offenes (3) Verbindung der Garagen mit anderen Räumen: Feuer zu verwenden; eine Verbotstafel mit dem Wort- laut „Offenes Feuer und Rauchen verboten!“ ist gut Die Garagen dürfen mit Gängen, Stiegenhäusern und lesbar anzubringen. Nebenräumen unmittelbar durch Öffnungen mit brand- hemmenden, selbstschließenden Türen verbunden (5) Weiters ist es in Garagen verboten, Motoren werden. Bei offenen Kleingaragen kann – soferne aus im Stand laufen zu lassen. Darauf ist in jeder Garage der Sicht des Brandschutzes keine Bedenken bestehen mit folgender Aufschrift hinzuweisen: „Das längere – auf eine derartige brandhemmende Trennung ver- Laufen lassen von Motoren bedeutet Vergiftungs- zichtet werden. gefahr!“ 112 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

(6) Bei öffentlich zugänglichen Garagen ist die zuläs- (2) Oberirdische Lagerbehälter müssen von Wänden sige Fahrzeughöhe durch ein Hinweisschild ersichtlich und Decken und untereinander einen Abstand von zu machen. mindestens 50 cm aufweisen; bei Lagerbehältern bis 20.000 l Fassungsvermögen genügt an zwei aneinan- § 87 derstoßenden Seiten und untereinander ein Abstand Wiederkehrende Prüfungen von 15 cm. Der freie Abstand vom Boden muß minde- stens 10 cm betragen. Die Lagerbehälter sind an den Der Betreiber der Garage hat die Feuerlöschein- Auflageflächen gegen Feuchtigkeit abzudichten. Für richtungen mindestens einmal alle zwei Jahre, Brand- Batterielagerbehälter gelten die Bestimmungen für meldeeinrichtungen und selbsttätigen Feuerlösch- die Abstände untereinander und den Bodenabstand anlagen mindestens einmal jährlich durch einen nicht. Sachverständigen prüfen zu lassen und hierüber Auf- zeichnungen zu führen, die der Behörde auf Ver langen (3) An Lagerbehältern ist an gut sichtbarer Stelle ein vorzulegen sind. dauerhaftes Geräteschild mit Angabe des Herstellers, des Nenninhaltes, des Baujahres und des Prüfdruckes anzubringen. II. ABSCHNITT (4) Lagerbehälter mit mehr als 1000 l Inhalt müssen Ölfeuerungsanlagen mit einer dicht abschließenden Fülleitung ausgestat- tet sein. Die Füllstelle muß beim Befüllen beobachtet § 88 werden können, leicht zugänglich und gegen Versik- Brennstoffe kerung von Öl in den Boden gesichert sein. Als Heizöle dürfen nur solche Öle verwendet werden, (5) Lagerbehälter mit mehr als 1000 l Inhalt sind deren Schwefelgehalt folgende Massenanteile in Pro- mit einem nicht abschließbaren Lüftungsrohr zu ver- zenten nicht überschreiten: sehen, das 2,50 m über dem Gelände unmittelbar ins 1. bei Heizöl extra leicht – Ofenheizöl 0,10 %, Freie ausmünden und mindestens 50 cm von Fenstern entfernt sein muß. Das Rohrende ist gegen Eindringen 2. bei Heizöl leicht 0,20 %, von Niederschlagswässern und Kleintieren zu sichern. 3. bei Heizöl mittel 0,60 % und Der Querschnitt des Lüftungsrohres muß mindestens 4. bei Heizöl schwer 1,00 %. so groß sein wie jener der Fülleitung. Diese Lagerbe- hälter sind mit einer Sicherung oder Warnvor richtung § 89 gegen Überfüllen auszustatten. Öllagerung (6) Zwischenbehälter sind mit einer Überlaufleitung in den Lagerbehälter an Stelle eines Lüftungsrohres (1) Im Inneren von Gebäuden darf, unbeschadet der auszustatten. Diese muß mindestens den gleichen Bestimmungen des Abs. 2, Heizöl nur in eigenen lüft- Querschnitt wie die Heizölzuleitung besitzen und, falls baren Lagerräumen gelagert werden. der Zwischenbehälter mit einer Ölvorwärmung aus- (2) In jeder Wohnung und in Gebäudeteilen, die gestattet ist, beheizbar ausgeführt werden. nach Ausmaß und Verwendungszweck einer Wohnung (7) Ölführende Leitungen sind mit hellbrauner Farbe gleichzuhalten sind, dürfen höchstens 300 l Heizöl und zu kennzeichnen. in jedem Kellerabteil höchstens 300 l Heizöl ohne eige- nen Lagerraum gelagert werden. Solche Lagerungen (8) Bei unterirdisch verlegten Lagerbehältern und sind jedoch nur in lüftbaren Räumen zulässig. Lagerbe- Rohrleitungen ist die Dichtheitsprüfung (Abs. 1) vor hälter sind in eine flüssigkeitsdichte Wanne zu stellen, Inbetriebnahme und nach größeren Instandsetzun- die den gesamten Behälterinhalt aufnehmen kann. gen durchzuführen und mindestens alle fünf Jahre zu (3) Lagerräume für Mengen von mehr als 1000 l wiederholen. Heiz öl müssen im untersten Kellergeschoß, bei nicht (9) Unterirdische Lagerbehälter müssen allseits unterkellerten Gebäuden im Erdgeschoß liegen. doppelwandig und mit einer Leckanzeige hergestellt (4) In einem Lagerraum dürfen höchstens 100.000 l werden. Heizöl gelagert werden. (5) Behälter, die sich im gleichen Raum wie die § 91 Feuer stätte befinden, müssen von dieser und von den Heizräume und Öllagerräume Rauchrohren einen waagrechten Seitenabstand von mindestens 2,0 m aufweisen. (1) Die Wände und Böden der Lagerräume oder all- fälliger Auffangwannen sind so flüssigkeits- und öldicht (6) Heizöl darf nicht gemeinsam mit brennbaren auszuführen, daß die gesamte zu lagernde Heizöl- Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von weniger als menge von dem dadurch gebildeten Auffangraum 55 Grad Celsius gelagert werden. aufgenommen werden kann. Werden in ein und dem- selben Lagerraum zwei oder mehrere miteinander § 90 nicht kommunizierend verbundene Lagerbehälter auf- Lagerbehälter gestellt, muß der Auffangraum den Inhalt des größten Lagerbehälters, jedoch nicht weniger als die Hälfte (1) Heizöl darf nur in dichten, allseitig geschlosse- des Inhaltes aller Lagerbehälter aufnehmen können. nen, bruchsicheren und standfest aufgestellten Behäl- Außerdem ist im Heizraum der Boden flüssigkeits- tern aus ölbeständigen und für den Verwendungs- und öldicht herzustellen. Wände, Stützen, Decken und zweck geeigneten Stoffen gelagert werden. Die Behäl- Böden sind brandbeständig herzustellen. ter müssen dem Nenndruck standhalten können. Über die Dichtheit ist eine Bescheinigung eines Befugten (2) Der Zugang zu den Lagerräumen ist mit minde- vorzulegen. stens 0,8 m 1,2 m zu bemessen. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 113

(3) Der Zugang zu den Heiz- und Lagerräumen darf (2) Bei allen Zweigleitungen sind die erforderlichen nicht unmittelbar durch Aufenthaltsräume führen. Absperrvorrichtungen einzubauen. Durch den Lagerraum führende Zugänge in den Heiz- (3) Für das Abschalten der Ölfeuerungsanlage ist ein raum sind unzulässig. Heiz- und Lagerräume müssen, außerhalb des Heizraumes gelegener, leicht zugängli- wenn sie miteinander in Verbindung stehen, durch cher elektrischer Notschalter anzuordnen, der als sol- eine Tür getrennt sein. cher zu kennzeichnen ist. (4) Türen sind bei Heiz- und Lagerräumen minde- stens brandhemmend aus nicht brennbaren Baustoffen § 95 auszuführen. Das gleiche gilt für Verschlüsse sonstiger Ölfeuerstätten Öffnungen in den Wänden und Decken, ausgenom- men Fenster. (1) Die Kessel sind mit Temperaturbegrenzern, wenn sie unter Druck stehen überdies mit Druckbegrenzern, (5) In Lagerräumen sind Rauchfangreinigungsöff- auszustatten. Diese Vorrichtungen müssen auf eine nungen und Gasmesser, innerhalb der Auffangräume bestimmte Temperatur bzw. auf einen bestimmten überdies Fußbodenabläufe, Kanaleinläufe, Wasser- Druck einstellbar sein. leitungsrohre, Abflußrohre u. dgl. unzulässig, in Heiz- räumen müssen Fußbodenabläufe, Kanaleinläufe und (2) Zur Beobachtung der Brennerflamme muß eine die Türschwelle gegen Ölabfluß gesichert sein. Öffnung vorhanden sein. (6) In der Nähe der Zugänge zur Ölfeuerungsan- (3) Für Ölfeuerungsanlagen mit einer Gesamtnenn- lage sind je nach Lage und Größe der Anlage ein oder heizleistung der Kessel von mehr als 18,0 kW ist ein mehrere zur Bekämpfung von Ölbränden geeignete eigener Rauchfang vorzusehen. Handfeuerlöscher bereitzustellen. (4) Verbindungsstücke oder Rauchfänge sind mit (7) In Heiz- und Lagerräumen ist das Rauchen und genügend großen, selbsttätig schließenden, nicht der Gebrauch von offenem Licht und Feuer verboten. brennbaren Klappen zu versehen, die sich bei einer Unbefugten ist der Zutritt zu den Heiz- und Lager- Verpuffung von selbst öffnen. Bei Rauchfängen sind räumen verboten. Hinweise auf diese Verbote sind an diese unmittelbar oberhalb der Einmündung des Ver- den Zugängen zu den Heiz- und Lagerräumen anzu- bindungsstückes anzubringen. Sie sind so anzuordnen, bringen. Die Zugänge sind versperrbar einzurichten. daß Personen nicht gefährdet werden können.

§ 92 § 96 Ölstands- und Öldruckanzeiger Verbrennungseinrichtungen (1) Lagerbehälter und Zwischenbehälter müssen (1) Verbrennungseinrichtungen müssen so mit Ölstandsanzeigern ausgestattet sein, es sei denn, be schaffen sein, daß durch ihren Betrieb keine Brand- der Ölstand ist ohne Anzeigevorrichtung erkennbar. gefahr, sonstige Gefährdung oder unzumutbare Kommunizierende Ölstandsanzeiger aus Glas oder Be lästigung durch Lärm, Erschütterung, Geruch, Kunststoff sind nur zulässig, wenn sie gegen Bruch Rauch, Ruß u. dgl. eintritt. und Beschädigung gesichert sind. (2) An Kesseln, Brennern und Ölöfen ist an gut sicht- (2) Ölführende Leitungen mit einem Betriebsdruck barer Stelle ein dauerhaftes Geräteschild mit Angabe von mehr als 1 bar sind mit Öldruckanzeigern aus- des Herstellers und der technischen Daten des Gerätes zustatten. anzubringen. § 93 (3) Die Ölzufuhr muß durch selbsttätige Vor- Heiz- und Lagerraumlüftung richtungen unterbrochen werden, wenn (1) Heiz- und Lagerräume müssen durch Zuluft- a) die Zerstäubereinrichtung, die Gebläseluft oder der öffnungen, deren Querschnitt mindestens 400 cm2 elektrische Strom ausfallen oder betragen muß und die mit einem engmaschigen Gitter b) die Brennerflamme nicht zeitgerecht entsteht oder abzuschließen sind, ständig mit dem Freien verbun- wenn sie erlischt. den sein. Der Querschnitt der Zuluftöffnungen für den Heizraum muß dem Luftbedarf der Feuerstätten ent- (4) Der Brenner muß sich selbsttätig abschalten, sprechen. wenn (2) Zuluftöffnungen des Heizraumes dürfen die Zug- a) bei Dampferzeugern die Wassermangelsicherung wirkung des Rauchfanges nicht beeinträchtigen. des Dampferzeugers anspricht oder b) bei Luftheizungsanlagen mit Zwangsluftumwäl- (3) Entlüftungen dürfen nicht in Rauch- oder Abgas- zung der Ventilator ausfällt oder fänge eingeleitet werden. Sie können jedoch mit einem eigenen Luftfang in die Rauchfanggruppe integriert c) eine vorhandene Saugvorrichtung in den Rauch- werden. abzügen ausfällt. (4) Bei Warmluftheizungen darf der Heizraum nicht § 97 in den Warmluftkreislauf einbezogen werden. Heizölvorwärmung § 94 (1) Heizölvorwärmeeinrichtungen müssen ortsfest Sicherheitsvorrichtungen eingebaut, auf die notwendige Betriebstemperatur regelbar und abschaltbar sein. Die Heizflächen müssen (1) Unmittelbar nach den Lager- und Zwischen- jederzeit mindestens 4 cm hoch mit Öl bedeckt sein. behältern und vor den Brennern sind in die Ölleitun- gen Absperrvorrichtungen einzubauen. Überdies ist (2) Alle nicht warmwasserbeheizten Heizölvor- eine selbsttätig wirkende Vorrichtung einzubauen, die wärmeeinrichtungen müssen mit Thermometern zur im Brandfall die Ölzufuhr zum Brenner unterbindet. Messung der Öltemperatur im Bereich der Heizfläche 114 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4 ausgestattet sein. Die höchstzulässige Temperatur (3) Zwischen den Stiegenhäusern muß über Dach des Heizöles ist durch eine rote Marke kenntlich zu eine sicher begehbare und ständig benützbare Ver- machen. bindung bestehen. (3) Sicherheitsventile von Druckvorwärmern sind (4) Gänge und Stiegenhäuser dürfen keine Ein- mit einem geschlossenen Ablauf zum Lagerbehälter bauten oder Verkleidungen aus brennbaren Stoffen zu versehen. erhalten; ausgenommen hievon sind Fenster. Türen im Verlauf der Gänge müssen in Fluchtrichtung auf- schlagen. III. ABSCHNITT Hochhäuser (5) Gänge sind von Stiegenhäusern durch in Flucht- richtung aufschlagende selbstschließende, mindestens brandhemmende Türen abzuschließen. § 98 (6) In jedem Stiegenhaus ist eine wirksame Rauch- Allgemeine Bestimmungen abzugsvorrichtung vorzusehen. Diese Vorrichtung muß (1) Wohnungen, deren Fußboden mehr als 75,0 m vom letzten Stiegenabsatz und vom Erdgeschoß aus über dem tiefsten Geländepunkt liegt, sind unzuläs- stets geöffnet werden können. Vom Erdgeschoß aus sig. muß erkennbar sein, ob die Rauchabzugsvorrichtung geöffnet oder geschlossen ist. (2) In Räumen, deren Fußboden mehr als 22,0 m über dem tiefsten Geländepunkt liegt, ist die Unterbringung von Einrichtungen für Menschen, die einer Pflege, § 100 Fürsorge oder pädagogischen Aufsicht bedürfen (z. B. Kellergeschosse Krankenanstalten, Pflegeheime, Pensionistenheime, Kinderheime, Schülerheime, Schulen), sowie von (1) Kellergeschosse haben über zwei Ausgänge zu Betriebsanlagen, die eine erhöhte Brandgefahr auf- verfügen, von denen einer unmittelbar ins Freie führen weisen, unzulässig. muß. (3) Tragende Konstruktionen sind mindestens brand- (2) Kellergeschosse sind untereinander sowie gegen- beständig, nichttragende Konstruktionen mindestens über dem Erdgeschoß brandbeständig abzutrennen. brandhemmend aus nichtbrennbaren Baustoffen her- Weiters sind Räume oder Raumgruppen mit erhöhter zustellen. Tragende Konstruktionen von Räumen oder Brandbelastung innerhalb eines Kellergeschosses als Gebäudeteilen mit besonders hoher Brandbelastung eigene Brandabschnitte auszubilden. sind hochbrandbeständig herzustellen. (4) Die Außenwände müssen in jedem Geschoß § 101 einen mindestens 1,5 m hohen oder 1,0 m auskragen- Besondere Einrichtungen den, brandbeständig ausgeführten, umlaufenden Bau- teil haben. Die Fensterstürze müssen brandbeständig (1) Zur künstlichen Beleuchtung von Hauptgän- sein und von der Raumdecke mindestens 20 cm her- gen, Hauptstiegenhäusern, Ausgängen, Heiz- und abreichen. Keller räumen sowie zum Betrieb der notwendigen mechanischen Lüftungs- und Drucksteigerungs- (5) Alle Wärme-, Kälte- und Schalldämmungen, anlagen ist eine zusätzliche Stromquelle vorzusehen, Luftleitungen, Ummantelungen von Rohrleitungen die sowie Ausfüllungen von Dehnfugen müssen aus nicht- – vom allgemeinen Stromversorgungsnetz unabhän- brennbaren Stoffen hergestellt werden. gig ist, (6) Fassadenverkleidungen und deren Tragkon- – selbsttätig wirksam ist und struktionen sowie Sonnenblenden und Außenjalousien – eine Schaltung von Hand aus ermöglicht. müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen. Die Hohlräume zwischen Fassadenverkleidungen und Die Leitungen für Netzstrom- und Notstromversorgung Außenwänden sind gegen Fenster- und Türleibungen sind voneinander unabhängig und brandbeständig mit nichtbrennbaren Baustoffen abzuschließen. abgetrennt zu führen. (7) § 61 Abs. 3 gilt auch für Hochhäuser. Die (2) In jedem Brandabschnitt ist eine durch alle In betriebnahme von Einzelfeuerstätten ist nur bei Geschosse führende trockene Steigleitung mit einem Ausfall der zentralen Wärmeversorgung zulässig. Durchmesser von mindestens 75 mm einzurichten, die in allen Geschossen an leicht zugänglicher Stelle den (8) Schächte, Kabelkanäle u. dgl. müssen brand- Anschluß von Schlauchleitungen der Feuerwehr zur beständig hergestellt werden. Licht- und Luftschächte Löschwasserversorgung ermöglicht; die Anschlüsse im Inneren von Hochhäusern sind unzulässig. müssen versperrbar untergebracht und auffallend gekennzeichnet sein. In jedem Geschoß eines Brand- § 99 abschnittes ist weiters ein Wandhydrant mit einem Auslaßdurchmesser von mindestens 25 mm samt fest Brandabschnitte und Stiegenhäuser installiertem Schlauch und absperrbarem Strahlrohr (1) Hochhäuser müssen in Brandabschnitte von für die erste Löschhilfe einzurichten. Hochhäuser, bei höchstens 30,0 m Länge und höchstens 500 m2 Grund- denen der Fußboden von Aufenthaltsräumen mehr fläche geteilt werden. als 30,0 m über dem tiefsten Geländepunkt liegt, sind überdies mit selbsttätigen Löschanlagen auszustatten. (2) Jeder Brandabschnitt ist mit mindestens einem Sicherheitsstiegenhaus, in Hochhäusern, bei denen (3) Für Feuerlöschzwecke muß in einem Umkreis der Fußboden von Aufenthaltsräumen mehr als von maximal 300,0 m um Hochhäuser eine Lösch- 30,0 m über dem tiefsten Punkt des an das Gebäude wassermenge von mindestens 1600 l/min. auf die an schließenden Geländes liegt, mit mindestens zwei Dauer von mindestens drei Stunden zur Verfügung Sicherheitsstiegenhäusern auszustatten. stehen. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 115

(4) Hochhäuser sind mit einer Hausalarmanlage, IV. ABSCHNITT solche, bei denen der Fußboden von Aufenthalts- Geschäftsbauten räumen mehr als 30,0 m über dem tiefsten Gelände- punkt liegt, überdies mit einer Brandmeldeanlage § 104 auszustatten, wobei die selbsttätige Weiterleitung der Brandmeldung zur Feuerwehr gewährleistet sein Brandabschnitte muß. (1) Verkaufsräume sind geschoßweise in Brand- (5) Für jedes Hochhaus ist durch den Hauseigen- abschnitte zu unterteilen. tümer eine Brandschutzordnung im Einvernehmen (2) Verkaufsräume müssen geschoßweise horizontale mit der örtlich zuständigen Feuerwehr aufzustellen, Brandabschnitte bilden, deren Fläche 1000 m2 nicht in der die notwendigen Maßnahmen zur Brandverhü- überschreiten darf. Bei Errichtung einer Brandmelde- tung sowie Vorschrift über das Verhalten im Brandfalle anlage darf die Größe des Brandabschnittes maximal enthalten sind. Die Brandschutzordnung ist an leicht 3000 m2 und bei zusätzlicher Einrichtung einer selbst- zugänglicher Stelle sichtbar und haltbar anzubringen. tätigen Löschanlage maximal 10.000 m2 betragen. (6) Hochhäuser sind mit Blitzschutzanlagen auszu- (3) Abweichend von den Bestimmungen des Abs. statten. 1 dürfen Verkaufsräume verschiedener Geschosse in § 102 offener Verbindung stehen, wenn Aufzüge a) die Verkaufsfläche nicht mehr als 600 m2 beträgt und sich die Verbindung über nicht mehr als zwei (1) In jedem Brandabschnitt müssen alle Geschosse Geschosse erstreckt oder durch mindestens einen Personenaufzug miteinander 2 verbunden sein. Dieser Aufzug muß zum Befördern b) die Verkaufsfläche nicht mehr als 3000 m beträgt, von Menschen auf Tragen und von Möbeln geeignet sich über nicht mehr als zwei Geschosse erstreckt sein. und eine Brandmeldeanlage eingebaut wird oder 2 (2) In Hochhäusern, bei denen der Fußboden von c) die Verkaufsfläche nicht mehr als 8000 m beträgt, Aufenthaltsräumen mehr als 30,0 m über dem tiefsten sich über nicht mehr als zwei Geschosse erstreckt Geländepunkt liegt, müssen in jedem Brandabschnitt und eine Brandmeldeanlage sowie eine selbsttätige mindestens zwei Personenaufzüge vorhanden sein, Löschanlage eingebaut wird oder von denen einer als Sicherheitsaufzug herzustellen d) die Verkaufsfläche nicht mehr als 7500 m2 beträgt, und als solcher zu kennzeichnen ist. sich über nicht mehr als drei Geschosse erstreckt (3) Der Sicherheitsaufzug muß vom Sicherheits- und eine Brandmeldeanlage sowie eine selbsttätige stiegenhaus oder von einem vor dem Stiegenhaus Löschanlage eingebaut wird oder 2 liegenden, im Brandfall ausreichend belüftbaren Vor- e) die Verkaufsfläche nicht mehr als 6000 m beträgt, raum aus zugänglich sein, einen eigenen Fahrschacht sich über nicht mehr als vier Geschosse erstreckt und einen eigenen Triebwerksraum haben. Das Öffnen und eine Brandmeldeanlage sowie eine selbsttätige und Schließen der Aufzugstüren darf nicht über rauch- Löschanlage eingebaut wird. empfindliche Steuerungseinrichtungen erfolgen. (4) Das Stiegenhaus ist als eigener Brandabschnitt (4) Triebwerk, Fahrkorbbeleuchtung, elektrische auszubilden. Gänge sind von Stiegenhäusern durch Lüfter und Alarmsignalanlagen sind an eine Notstrom- in Fluchtrichtung aufschlagende selbstschließende anlage so anzuschließen, daß der Sicherheitsaufzug und rauch dichte Türen abzuschließen. auch bei Netzausfall ständig betriebsbereit ist. Die Stromversorgungsleitungen sind von anderen Versor- § 105 gungsleitungen brandbeständig abzutrennen. Verkehrswege in Verkaufsräumen (5) Für den Sicherheitsaufzug ist im Erdgeschoß ein Vorzugsruf (z. B. Druckknopf unter dünnem Glas, (1) Kein Punkt der Verkaufsräume darf von einem Schlüsselschalter) vorzusehen. Die Steuerung ist so Ausgang oder einer Hauptstiege mehr als 40,0 m einzurichten, daß der Aufzug nach Betätigung des entfernt sein. Kann die Fluchtweglänge nicht ermittelt Vorzugsrufes unmittelbar in das Erdgeschoß fährt und werden, darf der Fluchtwegradius 25,0 m nicht über- sich anschließend nur mehr vom Fahrkorb aus steuern schreiten. Fluchtwege sind ausreichend zu beschildern läßt. und mit einer Notbeleuchtung auszustatten. (6) Außer dem Alarmsignal für den Normalbetrieb (2) Für die Bemessung der Ausgänge aus Verkaufs- ist im Sicherheitsaufzug eine Gegensprechanlage vom räumen sind mindestens 30 Per sonen je 100 m2 Ver- Fahrkorb zum Triebwerksraum und zum Erdgeschoß kaufsfläche anzunehmen. einzurichten. (3) Verkaufsflächen von mehr als 1000 m2 sind mit § 103 einem wirksamen Brandrauchentlüftungssystem aus- Bestehende Hochhäuser zustatten. Sind bei bestehenden Hochhäusern die für die Sicher heit oder Gesundheit der Bewohner getroffe- nen Vorkehrungen unzulänglich oder reichen sie im V. ABSCHNITT Hinblick auf die Regeln der Technik und die techni- Versammlungsstätten sche Entwicklung nicht mehr aus, so kann die Bau- behörde dem Eigentümer auftragen, daß bestehende, § 106 be gonnene oder bewilligte bauliche Anlagen in einem Allgemeines im Verhältnis zum Wert des Hochhauses zumutba- ren Umfang und gegebenenfalls den für Hochhäuser (1) Die lichte Höhe von Versammlungsräumen ist geltenden Bestimmungen dieses Gesetzes angepaßt nach der Personenzahl (Fassungsraum) zu bemessen, werden. muß jedoch mindestens 3,0 m betragen. Werden in 116 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4 höheren Räumen Galerien und Ränge eingebaut, darf gekennzeichnet und genügend erhellt werden. Ab die lichte Höhe unter diesen Einbauten bis auf 2,30 m einem Fassungsraum von 500 Personen sind sie jeden- herabgesetzt werden. falls mit einer Sicherheitsbeleuchtung auszustatten. (2) Die höchstzulässige Personenzahl (Fassungs- raum) ist im Bewilligungsbescheid festzusetzen. VI. ABSCHNITT (3) Bei fixer Bestuhlung müssen mindestens 0,5 Pro- Öffentliche Gebäude zent der vorhandenen Sitzflächen, mindestens jedoch zwei Plätze als Rollstuhlabstellplätze ausgewiesen § 111 werden. Barrierefreie Ausbildung § 107 (1) Öffentliche Gebäude sind barrierefrei (alten- und Ausgänge und Türen behindertengerecht benützbar) herzustellen. (1) Versammlungsräume mit einem Fassungsraum (2) Bei Zu- und Umbauten sind auch bestehende von mehr als 100 Personen müssen mindestens zwei bauliche Anlagen, soferne hiedurch keine im Ver- Ausgänge haben. Dies gilt auch für Versammlungs- gleich zu den Kosten der Baumaßnahme unverhältnis- räume mit einem Fassungsraum von weniger als mäßig hohen Mehraufwendungen entstehen, barriere- 100 Personen in ungünstiger Lage, wie Kellerlokale frei auszubilden. u. dgl. Mindestens ein Ausgang ist für Rollstuhlbe- (3) Bei größerem Personenverkehr sind Aufzüge in nützer einzurichten und als solcher zu kennzeichnen. entsprechender Anzahl, Ausführung und Betriebsart (2) Die Ausgänge müssen bei einem Fassungs- vorzusehen, von denen mindestens einer behinderten- raum von mehr als 1000 Personen mindestens an zwei gerecht auszuführen und zu kennzeichnen ist. mit Verkehrsflächen in Verbindung stehenden ver- schiedenen Gebäudefronten liegen. VII. ABSCHNITT (3) Bei Ausgängen muß im Freien eine Staufläche Erleichterungen vorhanden sein, die der Sicherheit nach den örtlichen Verhältnissen entspricht. § 112 (4) Türen müssen in Fluchtrichtung aufschlagen und Kleinhäuser sich durch Druck oder durch einen einzigen Handgriff Für Kleinhäuser gelten nachstehende Erleichterun- auf volle Breite öffnen lassen. gen: 1. Allgemeine Erleichterungen: § 108 a) bei Kleinhäusern aus Holz genügt eine brand- Höfe hemmende Ausbildung der Wände, Decken, Stiegen und sonstigen tragenden Bauteile. (1) Höfe, durch die Fluchtwege führen, müssen über Hauptstiegenhäuser sind jedoch mindestens die Breite dieser Fluchtwege hinaus eine zusätzliche hochbrandhemmend auszubilden; Breite von jeweils 3,0 m haben. Bestehen entlang b) bei Hauptstiegen genügt bei Stiegenläufen der Fluchtwege ein- oder beiderseitig öffnungslose und Podesten eine lichte Durchgangsbreite von brandbeständige Wände oder Einfriedungsmauern 1,0 m und lichte Durchgangshöhe von 2,0 m, mit einer Höhe von mindestens 2,50 m über der Flucht- bei Stiegen in den Keller und in den Dachboden wegebene, so kann an der betreffenden Fluchtweg- eine lichte Breite von 90 cm. seite diese Verbreiterung entfallen. 2. Zusätzliche Erleichterungen für Ein- und Zwei- (2) Solche Höfe müssen mit einer öffentlichen Ver- familienhäuser: kehrsfläche durch Durchgänge oder Durchfahrten ver- a) diese können unabhängig von ihrer Bauart bunden sein. ein schließlich eines allfälligen Stiegenhauses § 109 brandhemmend ausgeführt werden, an die Toilettenanlagen Stiegen werden keine brandschutztechnischen Anforderungen gestellt; (1) Toilettenanlagen sind nach Geschlechtern getrennt einzurichten. Für je 50 Frauen und je 100 b) zwischen Stiegenhaus und Keller räumen ist Männer muß mindestens eine WC-Zelle und für je 50 keine Brandschutztüre erforderlich; Männer überdies mindestens ein Pißstand vorhanden c) die erforderliche Breite von Verkehrswegen darf sein. Eine größere Anzahl von WC-Zellen und Pißstän- durch gegen Stiegen, Absätze und Gänge auf- den kann mit Rücksicht auf den Verwendungszweck schlagende Türen unterschritten werden; vorgeschrieben werden. d) für Geländer und Brüstungen – ausgenommen (2) Bis zu 25 und für jeweils weitere 25 WC-Zellen Fensterbrüstungen – gilt § 55 hinsichtlich der ist nach Geschlechtern getrennt mindestens eine WC- Höhe, Breite und Ausführung nicht; Zelle für Rollstuhlbenützer einzurichten und als solche e) der Zugang zum Erdgeschoß oder zu einem zu kennzeichnen. Personenaufzug muß nicht stufenlos erreichbar sein. (3) Alle WC-Zellen und Pißanlagen müssen einen gesondert entlüftbaren Vorraum sowie eine Wasch- § 113 gelegenheit haben. Wohnungen § 110 Für das Innere von Wohnungen gelten folgende Notbeleuchtung Bestimmungen nicht: Versammlungsstätten sind entweder mit einer 1. § 53 hinsichtlich Stiegen und Fluchtwegorientierungsbeleuchtung oder einer Sicher- 2. § 55 hinsichtlich Höhe, Breite und Ausführung heits beleuchtung (Notbeleuchtung und Zusatzbe- von Geländern und Brüstungen, ausgenommen leuchtung) auszustatten, durch die alle Fluchtwege Fenster brüstungen. 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 117

§ 114 (3) Alle Personenbezeichnungen, die in diesem Betriebsanlagen, landwirtschaftliche Betriebsstätten Gesetz sprachlich in der männlichen Form verwen- det werden, gelten sinngemäß auch in der weiblichen Für Betriebsanlagen jeder Art sowie für landwirt- Form. schaftliche Betriebsstätten kann die Baubehörde Erleichterungen gegenüber den Vorschriften des II., III., § 118 V. und VI. Abschnittes des I. Teiles dieses Hauptstückes, Strafbestimmungen insbesondere hinsichtlich der Wände, der Decken, der (1) Eine Verwaltungsübertretung, die mit Geldstrafe Stiegen, der Stiegenhäuser und des Wärmeschutzes, von 5000 bis 200.000 Schilling zu bestrafen ist, begeht, zulassen, wenn die Einhaltung dieser Vorschriften wer unter Berücksichtigung der Eigenart der Betriebsan- lage oder landwirtschaftlichen Betriebs stätte entbehr- 1. Neu- und Zubauten von Gebäuden ohne erforderliche lich ist und die Erleichterungen vom Standpunkt der Genehmigung errichtet (§ 19 Z. 1 und § 20 Z. 1); Sicherheit, der Festigkeit, des Brandschutzes und der 2. Nutzungsänderungen ohne die erforderliche Hygiene unbedenklich sind. Be willigung durchführt (§ 19 Z. 2); 3. Gebäude ohne Bewilligung abbricht (§ 19 Z. 7); § 115 4. bewilligungspflichtige Vorhaben und Vorhaben Baumaßnahmen an Altbauten nach § 20 Z. 1 durchführt, ohne einen hiezu gesetz- Für Gebäude, die vor dem 1. Jänner 1969 errich- lich berechtigten Bauführer herangezogen zu haben tet wurden, hat die Behörde zur Schaffung von Auf- (§ 34 Abs. 1); enthaltsräumen in bestehenden Dachräumen, von 5. bei Durchführung von Bauarbeiten die bestehende Aufzügen oder aufzugähnlichen Einrichtungen sowie Wasserversorgung usw. unterbricht bzw. entfernt, für Zu- und Umbauten Erleichterungen gegenüber bevor die vorgesehenen diesbezüglichen Ein- den Vorschriften des II., III., V. und VI. Abschnittes richtungen funktionsfähig hergestellt worden sind des I. Teiles dieses Hauptstückes zuzulassen, wenn die (§ 35 Abs. 5); Einhaltung dieser Vorschriften unter Berücksichtigung 6. bauliche Anlagen ohne Benützungsbewilligung der Eigenart des Gebäudes entbehrlich ist. Erleichte- benützt (§ 38 Abs. 8); rungen sind jedoch nur insoferne zulässig, als sie vom 7. als Verfügungsberechtigter bauliche Anlagen Standpunkt der Standsicherheit, der Festigkeit, des bewilligungswidrig nutzt (§ 39 Abs. 2). Brand-, Wärme- und Schallschutzes und der Hygiene unbedenklich sind. (2) Eine Verwaltungsübertretung, die mit Geldstrafe § 116 bis zu 100.000 Schilling zu bestrafen ist, begeht, wer Ausnahmen 1. die notwendige Entfernung von Tafeln oder (1) Die Behörde hat im Bewilligungsverfahren Aus- Bestandteilen der Straßenbeleuchtung nicht recht- nahmen von bautechnischen Vorschriften zuzulassen, zeitig der Gemeinde oder dem zuständigen Ver- wenn sorgungsbetrieb anzeigt (§ 7 Abs. 2); 1. der Zweck des bautechnischen Erfordernisses, auf 2. Vorhaben gemäß § 19 und § 20 ohne die erforder- das sich die Ausnahme bezieht, dauerhaft und liche Genehmigung ausführt, sofern sie nicht nach gleichwertig erfüllt wird oder Abs. 1 Z. 1, 2 und 3 zu bestrafen sind; 2. das Vorhaben im Interesse des Ortsbildschutzes, 3. den Zeitpunkt des Baubeginns der Behörde nicht der Altstadterhaltung, des Denkmalschutzes oder anzeigt (§ 34 Abs. 2); der Erhaltung einer baukulturell bemerkenswer- 4. die bauliche Anlage nicht fachtechnisch, ten Bausubstanz liegt und aus Gründen der Stand- be willigungsgemäß und den Bauvorschriften ent- sicherheit, des Brandschutzes, der Hygiene, der sprechend ausführt (§ 34 Abs. 3); Gesundheit und der Nutzungssicherheit sowie des 5. nicht dafür sorgt, daß alle erforderlichen Nachbarschaftsschutzes keine Bedenken bestehen. Be rechnungen und statischen Nachweise späte- (2) Weiters hat die Behörde im Bewilligungs ver- stens vor der jeweiligen Bauausführung erstellt fahren für Bauten, die in ihrer tragenden Konstruktion und zur allfälligen Überprüfung durch die Behörde überwiegend aus Holz errichtet werden, Ausnahmen auf bewahrt werden (§ 34 Abs. 4); zuzulassen, wenn aus Gründen der Standsicherheit, 6. nicht unverzüglich der Behörde anzeigt, daß ein des Brandschutzes, der Hygiene, der Gesundheit und Bauführer die Bauführung zurückgelegt hat oder der Nutzungssicherheit sowie des Nachbarschafts- ihm der Auftrag entzogen wurde (§ 34 Abs. 5); schutzes keine Bedenken bestehen. 7. bei bewilligungspflichtigen Vorhaben und bei (3) Die Erfüllung der Voraussetzungen gemäß Abs. 1 anzeigepflichtigen Vorhaben nach § 20 Z. 1 der und 2 ist vom Antragsteller nachzuweisen. Be hörde die Fertigstellung des Rohbaues nicht schriftlich anzeigt (§ 37 Abs. 3); III. HAUPTSTÜCK 8. zu Bauführungen andere als brauchbare Bau- Strafbestimmungen, Übergangs- produkte verwendet (§ 44 Abs. 1); und Schlußbestimmungen 9. Feuerungsanlagen für Heizzwecke und zur Nutz- wassererwärmung ohne Vorliegen einer Typen- § 117 oder Einzelgenehmigung in Betrieb nimmt (§ 60 Verweise Abs. 1); (1) Verweise in diesem Gesetz auf andere Landes- 10. als Betreiber der Garage die Feuerlöschein- gesetze sind als Verweise auf die jeweils geltende richtungen nicht einmal alle zwei Jahre, Brand- Fassung zu verstehen. meldeeinrichtungen und selbsttätige Feuerlösch- (2) Verweise in diesem Gesetz auf Bundesgesetze anlagen nicht einmal jährlich durch einen Sach- sind als Verweise auf die zum Zeitpunkt des Inkrafttre- verständigen prüfen läßt oder hierüber keine tens dieses Gesetzes geltende Fassung zu verstehen. Aufzeichnungen führt (§ 87); 118 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

11. die in Bescheiden getroffenen Anordnungen oder § 120 vorgeschriebenen Auflagen nicht einhält; Inkrafttreten 12. Gebote oder Verbote einer auf Grund dieses Dieses Gesetz tritt mit 1. September 1995 in Kraft. Gesetzes erlassenen Verordnung nicht einhält. (3) Die Tat ist nicht zu bestrafen, wenn sie den § 121 Tatbestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte Außerkrafttreten fallenden strafbaren Handlung bildet. Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes treten außer (4) Die Strafe befreit nicht von der Verpflichtung, Kraft: Abweichungen von den baurechtlichen Vorschriften zu 1. das Gesetz vom 25. Oktober 1968, mit dem eine beheben und die in den Bescheiden der Baubehörden Bauordnung für das Land Steiermark erlassen wird enthaltenen Anordnungen und Auflagen zu erfüllen. (Steiermärkische Bauordnung 1968), LGBl. Nr. 149, in der Fassung LGBl. Nr. 130/1974, 61/1976, (5) Geldstrafen fließen der Gemeinde zu, in der die 55/1977, 9/1983, 12/1985, 80/1985, 67/1987, Verwaltungsübertretung begangen wurde. Die Straf- 14/1989, 68/1990, 42/1991, 43/1992 und 54/1992; gelder sind für bau- und raumordnungsrelevante Vorhaben zu verwenden. 2. das Gesetz vom 20. Februar 1979, mit dem eine Garagenordnung für das Land Steiermark erlas- sen wird (Steiermärkische Garagenordnung 1979), LGBl. Nr. 27, in der Fassung LGBl. Nr. 55/1989; § 119 3. das Gesetz vom 13. Februar 1973 über den Bau Übergangsbestimmungen und den Betrieb von Ölfeuerungsanlagen (Steier- märkisches Ölfeuerungsgesetz 1973), LGBl. Nr. 53, (1) Bewilligungen, die zum Zeitpunkt des Inkraft- in der Fassung LGBl. Nr. 18/1985 und 82/1986; tretens dieses Gesetzes bereits rechtskräftig erteilt sind, bleiben, soweit im folgenden nichts anderes 4. das Gesetz vom 3. Juli 1974 zum Schutz gegen Bau- bestimmt wird, unberührt. lärm (Steiermärkisches Baulärmgesetz 1974), LGBl. Nr. 129. (2) Die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes anhängigen Verfahren sind nach den bisher Artikel II geltenden Bestimmungen zu Ende zu führen. Für die Das Steiermärkische Raumordnungsgesetz 1974, Stadt Graz gilt folgende Ausnahme: über Berufungen LGBl. Nr. 127/1974, zuletzt in der Fassung LGBl. in erster Instanz anhängige Verfahren entscheidet die Nr. 1/1995, wird geändert wie folgt: Berufungskommission. (3) Widmungsbewilligungen im Sinne des Abs. 1, 1. § 23 Abs. 4 letzter Satz lautet: die bis zum 1. März 1989 erteilt worden sind, erlöschen am 1. März 1999. Widmungsbewilligungen im Sinne „Nach Ablauf der Frist dürfen Festlegungs- und Bau- des Abs. 1, die ab dem 1. März 1989 bis zum Inkraft- bewilligungsbescheide nur zur Beseitigung der Mängel treten dieses Gesetzes erteilt worden sind, und solche, erteilt werden.“ die im Sinne des Abs. 2 erteilt werden, erlöschen, wenn binnen zehn Jahren nach rechtskräftiger Erteilung nicht um die Baubewilligung angesucht worden ist. 2. Im § 23 Abs. 9 Z. 1 ist der Begriff „der Steier- märkischen Bauordnung 1968“ durch den Begriff „des (4) Wird um die Erteilung der Baubewilligung gemäß Steiermärkischen Baugesetzes“ zu ersetzen. § 22 zu einem Zeitpunkt angesucht, in welchem eine Widmungs bewilligung im Sinne des Abs. 3 noch auf- recht ist, so ersetzt der dem Ansuchen angeschlossene 3. § 23 Abs. 11 a lautet: Widmungsbewilligungsbescheid die im § 22 Abs. 2 Z. „(11 a) Der Nachweis, daß es sich bei Verfahren 5 geforderten Angaben über die Bauplatzeignung. zur Erlangung eines Festlegungs- oder Baubewilli- gungsbescheides nicht um die Errichtung von Apparte- (5) Unabhängig von einer aufrechten Widmungs- menthäusern, Feriendörfern, Wochenendsiedlun- bewilligung kann um Festlegung der Bebauungs- gen und Einkaufszentren handelt, obliegt dem Bau- grundlagen angesucht werden. Mit Rechtskraft des werber.“ Bescheides treten früher erteilte Widmungen außer Kraft. 4. § 23 a Abs. 4 lit. b lautet: (6) Wird dem Ansuchen um Baubewilligung eine Wid- „(b) für die Leistung eines Infrastrukturkostenbei- mungsbewilligung im Sinne des Abs. 4 angeschlossen, trages heranzuziehen. Dieser beträgt jährlich in der eine Grundabtretungsverpflichtung ausgespro- 3 Schilling/m2 der Grundfläche. Die Beitrags- chen wurde, so ist im Verfahren zur Er teilung der Bau- pflicht endet mit der Fertigstellung des Rohbaues. bewilligung § 14 nicht anzu wenden. Die vom Grundeigentümer erbrachten Beiträge (7) Weicht ein vollendetes Vorhaben, das nach sind bei der Festlegung der Bauabgabe gemäß der Steiermärkischen Bauordnung 1968 bewilligt § 15 des Steiermärkischen Baugesetzes, in der wurde, vom Bewilligungsbescheid ab, so kann die jeweils geltenden Fassung, in Anrechnung zu brin- Be nützungsbewilligung erteilt werden, wenn das Vor- gen. Ebenso ist die Bauabgabe bei der Bemessung haben nach diesem Gesetz genehmigungsfähig wäre. des Infrastrukturkostenbeitrages anzurechnen. Jene Grundeigentümer, die zum Zeitpunkt der (8) Bisher vorgeschriebene Aufschließungsbeiträge Vorschreibung eines Infrastrukturkostenbeitrages sind bei der Vorschreibung der Bauabgabe anzu- zur Leistung der Bauabgabe schon verpflichtet rechnen. worden sind oder die Bauabgabe bereits entrich- 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 119

tet haben, können die Bauabgabe bei der Bemes- 2. Im § 6 wird die Wortfolge „(§ 69 der Steier- sung des Infrastrukturkostenbeitrages in Anrech- märkischen Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149)“ durch nung bringen. Der Infrastrukturkostenbeitrag ist die Wortfolge „(§ 38 des Steiermärkischen Bau- eine ausschließliche Gemeindeabgabe im Sinne gesetzes)“ ersetzt. § 6 Abs. 1 Z. 5 des Finanz-Verfassungsgesetzes 3. Im § 15 wird die Wortfolge „der Steiermärkischen 1948. Entscheidet sich der Grundeigentümer Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149“, durch die Wortfolge nicht, so ist die Grundfläche dem Freiland ent- „des Steiermärkischen Baugesetzes“ ersetzt. schädigungslos zuzuweisen.“

5. Im § 27 Abs. 1 a entfällt die Wortfolge „Widmungs- Artikel V oder“. Das Steiermärkische Feuerpolizeigesetz 1985, LGBl. Nr. 49, wird geändert wie folgt: 6. § 27 Abs. 6 zweiter Satz lautet: „Baubewilligungen nach dem Steiermärkischen Bau- 1. Im § 7 Abs. 1 wird die Wortfolge „§ 62 der Stei- gesetz dürfen erst nach Vorliegen eines rechtswirk- ermärkischen Bauordnung 1968“ durch die Wortfolge samen Bebauungsplanes erteilt werden.“ „§ 29 des Steiermärkischen Baugesetzes“ ersetzt. 2. § 9 Abs. 6 lit. f und g lauten: 7. Dem § 32 Abs. 1 a wird folgender Abs. 1 b ange- „f) Hochhäuser (§ 4 Z. 33 Steiermärkisches Bau- fügt: gesetz), „(1 b) Abs. 1 gilt nicht bei Baubewilligungen und g) Großgaragen (§ 4 Z. 24 Steiermärkisches Bau- Genehmigungen nach § 33 des Steiermärkischen Bau- gesetz),“. gesetzes, die auf Grundlage eines Feststellungsbe- scheides gemäß § 18 des Steiermärkischen Baugeset- zes erlassen werden.“ 3. § 28 lautet: „§ 28 8. Im § 32 Abs. 2 lautet der Einleitungssatz: Behörden „Vor Aufhebung der Festlegung von Bauland als (1) Behörde erster Instanz ist der Bürgermeister, Aufschließungsgebiet im Sinne des § 23 Abs. 3 ist Behörde zweiter Instanz der Gemeinderat. die Erteilung von Festlegungs- und Baubewilligungs- (2) In Städten mit eigenem Statut ist Behörde erster bescheiden nach dem Steiermärkischen Baugesetz Instanz der Stadtsenat, Behörde zweiter Instanz die zulässig, wenn“. Berufungskommission.“

9. § 33 Abs. 3 lautet: Artikel VI „(3) Die Bausperre hat die Wirkung, daß für raum- bedeutsame Maßnahmen behördliche Bewilligungen, Das Steiermärkische Gasgesetz 1973, LGBl. Nr. 54, insbesondere nach dem Steiermärkischen Bauge- in der Fassung LGBl. Nr. 46/1987, wird geändert wie setz, die dem Planungsvorhaben, zu deren Sicherung folgt: die Bausperre erlassen wurde, widersprechen, nicht 1. Im § 1 Abs. 1 wird die Wortfolge „der Steier- erlassen werden dürfen. Ausgenommen davon sind märkischen Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149,“ durch Genehmigungen, die auf Grund eines Festlegungs- die Wortfolge „des Steiermärkischen Baugesetzes“ bescheides nach dem Steiermärkischen Baugesetz ersetzt. erteilt werden.“ 2. Im § 9 wird die Wortfolge „des § 73 der Steier- Artikel III märkischen Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149,“ durch die Wortfolge „des § 119 des Steiermärkischen Bau- Das Kanalgesetz 1988, LGBl. Nr. 79, wird geändert gesetzes“ ersetzt. wie folgt:

1. Im § 1 Abs. 3 wird die Wortfolge „§ 44 der Stei- Artikel VII ermärkischen Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149“, Das Ortsbildgesetz 1977, LGBl. Nr. 54, wird ge ändert durch die Wortfolge „§ 65 des Steiermärkischen Bau- wie folgt: gesetzes“ ersetzt.

1. § 3 Abs. 3 lautet: 2. Im § 6 Abs. 1 entfällt die Wortfolge „zugleich mit der Erteilung der Widmungsbewilligung, wenn sie „(3) Für geschützte Gebäude ist die Erteilung jedoch schon vorliegt,“. einer Abbruchbewilligung nach dem Steiermärki- schen Baugesetz unzulässig. Unterliegen nur Teile Artikel IV von Gebäuden einem Schutz nach diesem Gesetz, so ist eine Abbruchbewilligung für die nichtgeschütz- Das Aufzugsgesetz 1971, LGBl. Nr. 41, wird ge ändert ten Teile zulässig. Ein Abbruchauftrag gemäß § 39 wie folgt: Abs. 4 des Steiermärkischen Baugesetzes darf nur erteilt werden, wenn die technische Unmöglichkeit 1. Im § 1 Abs. 1 wird die Wortfolge „der Steier- der Behebung der Baugebrechen erwiesen oder die märkischen Bauordnung 1968, LGBl. Nr. 149“, durch wirtschaftliche Unzumutbarkeit trotz Einbeziehung die Wortfolge „des Steiermärkischen Baugesetzes“ der in Aussicht gestellten Förderungsmittel (§ 14 ersetzt. Abs. 5) gegeben ist.“ 120 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 4

2. § 3 Abs. 5 lautet: 2. § 3 Abs. 5 lautet: „(5) Im Anzeigeverfahren und im Verfahren um „(5) In Anzeigeverfahren und in Verfahren um Erteilung einer Baubewilligung ist zusätzlich zu den Er teilung einer Baubewilligung ist zusätzlich zu den nach dem Steiermärkischen Baugesetz erforderlichen nach dem Steiermärkischen Baugesetz erforderlichen Unterlagen eine Ausfertigung aller Pläne und Schrift- Unterlagen für die Sachverständigenkommission stücke, ergänzt durch Lichtbilder der gegenständ- eine Ausfertigung aller Pläne und Schriftstücke einzu- lichen Situation, einzureichen.“ reichen, die ihr unverzüglich zuzuleiten sind.“

3. Im § 5 wird die Wortfolge „der Steiermärkischen 3. Im § 9 entfällt der Klammerausdruck. Bauordnung 1958“ durch die Wortfolge „des Steier- märkischen Baugesetzes“ ersetzt. 4. § 10 lautet: „§ 10 4. § 7 Abs. 2 bis 4 lauten: Verfahrensbestimmungen „(2) Bescheide nach den Bestimmungen der §§ 3, 4, 5, 6 und 18 Abs. 2 dieses Gesetzes und – soweit (1) Bescheide nach den Bestimmungen der §§ 3, 6 sie Schutzgebiete betreffen – Bescheide nach den und 7 dieses Gesetzes und – soweit sie Schutzgebiete Be stimmungen der §§ 18, 29 und 39 Abs. 4 des Stei- betreffen – Bescheide nach den Bestimmungen der ermärkischen Baugesetzes dürfen erst nach Einholung §§ 18, 29 und 39 Abs. 4 des Steiermärkischen Bau- eines Gutachtens der Sachverständigenkommission gesetzes dürfen erst nach Einholung eines Gutachtens erlassen werden. des Ortsbildsachverständigen (§ 11) erlassen werden. (2 a) Im Anzeigeverfahren nach dem Steier- (1 a) Im Anzeigeverfahren nach dem Steier- märkischen Baugesetz ist ein Gutachten der Sach- märkischen Baugesetz ist ein Gutachten eines Orts- verständigenkommission einzuholen. bildsachverständigen einzuholen. (3) Bescheide, die ohne Einholung dieser Gut- (2) Bescheide, die ohne Einholung dieser Gut- achten erlassen wurden, oder Bescheide, die den achten erlassen wurden, oder Bescheide, die den Be stimmungen der §§ 3, 4, 5, 6, 18 und 19 wider- Be stimmungen der §§ 3, 6, 7, 15 und 16 widersprechen, sprechen, sind mit Nichtigkeit (§ 68 Abs. 4 Z. 4 AVG) sind mit Nichtigkeit (§ 68 Abs. 4 Z. 4 AVG) bedroht. bedroht. (4) Bescheide nach diesem Gesetz sowie Bescheide (3) Bescheide nach diesen Gesetzen und – soweit sie und Baufreistellungserklärungen nach dem Steier- Schutzgebiete betreffen – Bescheide gemäß §§ 18, 29 märkischen Baugesetz sind der Sachverständigen- und 39 Abs. 4 des Steiermärkischen Baugesetzes und kommission (§ 11) zur Kenntnis zu bringen.“ Baufreistellungserklärungen sind dem Ortsbildsach- verständigen unverzüglich zur Kenntnis zu bringen.“ 5. Im § 8 Abs. 2 wird die Wortfolge „§ 70 der Stei- ermärkischen Bauordnung 1968“ durch die Wortfolge 5. Im § 11 Abs. 2 wird die Wortfolge „§§ 2, 3, „§ 39 des Steiermärkischen Baugesetzes“ ersetzt. 57 Abs. 1 lit. e, 62 und 70 Abs. 3 der Steiermärkischen Bauordnung 1968“ durch die Wortfolge „§§ 18, 29, 33 und 39 Abs. 4 des Steiermärkischen Baugesetzes“ 6. Im § 10 erster Satz entfällt der Klammerausdruck. ersetzt. 7. Im § 11 Abs. 2 wird die Wortfolge „§ 70 Abs. 2 der Steiermärkischen Bauordnung 1968“ durch die Wort- 6. Im § 14 Abs. 2 wird der Klammerausdruck „(§ folge „§ 39 Abs. 1 des Steiermärkischen Baugesetzes“ 70 Abs. 2 der Steiermärkischen Bauordnung 1968)“ ersetzt. durch den Klammerausdruck „(§ 39 Abs. 1 des Steier- märkischen Baugesetzes)“ ersetzt. 8. Im § 16 erster Satz wird der Klammerausdruck „(§ 70 Abs. 3 der Steiermärkischen Bauordnung 1968)“ 7. Im § 14 Abs. 5 wird die Wortfolge „§ 70 Abs. 3 durch den Klammerausdruck „(§ 39 Abs. 3 des Steier- der Steiermärkischen Bauordnung 1968“ durch die märkischen Baugesetzes)“ ersetzt. Wortfolge „§ 39 Abs. 3 des Steiermärkischen Bau- gesetzes“ ersetzt. 9. Im § 18 Abs. 2 wird die Wortfolge „§ 70 der Steier- märkischen Bauordnung 1968“ durch die Wortfolge Artikel VIII „§ 39 des Steiermärkischen Baugesetzes“ ersetzt. Das Grazer Altstadterhaltungsgesetz 1980, LGBl. Artikel IX Nr. 17, zuletzt in der Fassung LGBl. Nr. 24/1995, wird ge ändert wie folgt: Das Statut der Landeshauptstadt Graz, LGBl. Nr. 130/1967, zuletzt in der Fassung LGBl. Nr. 90/1991, wird geändert wie folgt: 1. Im § 3 Abs. 4 wird die Wortfolge „gemäß § 57 Abs. 1 lit. e der Steiermärkischen Bauordnung 1968 oder ein Abbruchauftrag gemäß § 70 Abs. 3“ durch 1. Im § 14 Abs. 1 wird in Z. 5 der Punkt durch einen die Wortfolge „nach dem Steiermärkischen Baugesetz Beistrich ersetzt und nach Z. 5 folgende Z. 6 angefügt: oder ein Abbruchauftrag gemäß § 39 Abs. 4“ ersetzt. „6. Die Berufungskommission.“ 9 LGBl., Stück 14, Nr. 59, ausgegeben am 4. August 1995 121

2. Im III. Hauptstück wird folgender neuer Va. (2) Die Einberufung zu den Sitzungen und der Abschnitt eingefügt: Vorsitz in diesen obliegen – abgesehen von dem im § 33 a Abs. 6 geregelten Falle – dem Vorsitzenden „Va. ABSCHNITT der Berufungskommission, bei dessen Verhinderung Berufungskommission einem seiner Stellvertreter.

§ 33 a (3) Die Berufungskommission ist beschlußfähig, wenn sämtliche Mitglieder einberufen worden sind und der Bestellung und Zusammensetzung der Vorsitzende oder einer seiner Stellvertreter sowie ins- Berufungskommission; Wahl der Mitglieder gesamt mehr als die Hälfte der Mitglieder (Ersatzmit- (1) Für die Entscheidung über Berufungen in glieder) anwesend sind. Die Beschlußfassung erfolgt Angelegenheiten des eigenen Wirkungsbereiches, mit absoluter Mehrheit der anwesenden Mitglieder. die durch Gesetz nicht ausdrücklich dem Gemeinde- Stimmenthaltung gilt als Ab lehnung. Bei Stimmen- rat übertragen sind, hat der Gemeinderat für seine gleichheit gilt der Antrag als abgelehnt. Funktionsdauer aus seiner Mitte eine Berufungs- kommission zu wählen. (4) Der Magistratsdirektor ist berechtigt, an allen Sitzungen der Berufungskommission mit beratender (2) Die Berufungskommission besteht aus neun Stimme teilzunehmen. Der Vorsitzende kann zu den Mitgliedern. Die Sitze werden nach dem Verhält- Sitzungen weitere städtische Bedienstete sowie andere niswahlrecht auf die im Gemeinderat vertretenen Sachverständige beiziehen. Wahlparteien aufgeteilt. Wahlparteien, denen kein Sitz zusteht, können je einen Vertreter mit beraten- (5) Die Beratung und Beschlußfassung der der Stimme in die Berufungskommission entsenden. Be rufungskommission erfolgen in nichtöffentlicher Mitglieder des Stadtsenates dürfen der Berufungs- und vertraulicher Sitzung. kommission nicht angehören. (6) Zur näheren Regelung der Geschäftsführung (3) Jede Wahlpartei hat so viele Ersatzmitglieder im Rahmen der vorstehenden Bedingungen hat der zu nominieren, wie Mitglieder dieser Wahlpartei in Gemeinderat eine Geschäftsordnung für die Berufungs- der Berufungskommission vertreten sind. Die Ersatz- kommission zu erlassen.“ mitglieder vertreten die Mitglieder bei deren zeit- weiliger Verhinderung oder nach ihrem Ausscheiden bis zur Wahl eines neuen Mitgliedes. Sie sind vom Vorsitzenden in der Reihenfolge ihrer Bestellung zu 4. § 100 Abs. 1 und 2 lauten: berufen. Ersatzmitglieder können nur Mitglieder der Wahlpartei vertreten, der sie angehören. „(1) In Angelegenheiten des eigenen Wirkungs- bereiches obliegt die Entscheidung über Berufungen (4) Die Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder in zweiter Instanz erfolgt in einem gemeinsamen Wahlakt. § 27 Abs. 3 bis 6 und 9 gilt sinngemäß. 1. dem Gemeinderat in jenen Angelegenheiten, die ihm ausdrücklich durch Gesetz übertragen sind, (5) Wenn ein Mitglied oder Ersatzmitglied die Wahl nicht annimmt oder aus dem Amt scheidet, hat in 2. der Berufungskommission in allen sonstigen der nächsten Gemeinderatssitzung die Nachwahl zu An gelegenheiten; dabei kommt ihr auch die erfolgen. Aus übung der in den verfahrensgesetzlichen Be stimmungen vorgesehenen oberbehördlichen (6) Die Berufungskommission hat in ihrer konsti- Be fug nisse zu. tuierenden Sitzung unter dem Vorsitz des ältesten anwesenden Mitgliedes aus ihrer Mitte mit einfa- (2) Gegen Bescheide der Berufungskommission und cher Stimmenmehrheit den Vorsitzenden und zwei des Gemeinderates ist eine Vorstellung an die Auf- Stell vertreter des Vorsitzenden zu wählen. Die Ein- sichtsbehörde nicht zulässig.“ berufung zu dieser Sitzung erfolgt durch den Bürger- meister. Über das Ergebnis der Wahl ist dem Bürger- meister eine Niederschrift vorzulegen.“ Artikel X Übergangsbestimmungen 3. Im V. Hauptstück wird folgender IVa. Abschnitt zum Statut der Landeshauptstadt Graz eingefügt: „IVa. Abschnitt Die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes Berufungskommission anhängigen Berufungsverfahren sind nach den bisher geltenden Bestimmungen zu Ende zu führen. § 67 b Wirkungsbereich und Geschäftsführung Artikel XI der Berufungskommission (1) Der Berufungskommission obliegt in allen Inkrafttreten Angelegenheiten des eigenen Wirkungsbereiches Die Artikel II bis X treten mit 1. September 1995 in die Entscheidung über Berufungen in zweiter Instanz Kraft. und die Ausübung der in den verfahrensgesetzli- chen Bestimmungen vorgesehenen oberbehördlichen Be fugnisse, sofern diese Verfügungen nicht ausdrück- Krainer Schmid lich durch Gesetz dem Gemeinderat übertragen sind. Landeshauptmann Landesrat 122 LGBl., Stück 14, Nr. 60, ausgegeben am 4. August 1995 1

P. b. b. Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 8010 Graz

60. für Baugrundstücke mit Ausnahme solcher Grund- stücke, die in das Eisenbahnbuch eingetragen sind Gesetz vom 4. April 1995, mit dem das Steier- oder in einer der im § 3 genannten Katastralgemein- märkische Grundverkehrsgesetz geändert wird den liegen. Liegt aber ein Baugrundstück in einer der im § 3 genannten Katastralgemeinden und zugleich Der Steiermärkische Landtag hat beschlossen: in einer der im § 14 genannten Vorbehaltsgemeinden, dann sind die Bestimmungen dieses Abschnitts anzu- Das Steiermärkische Grundverkehrsgesetz, LGBl. wenden.“ Nr. 134/1993, wird wie folgt geändert:

Artikel I 1. Im § 14 lautet die Aufzählung der Vorbehalts- 3. § 39 Abs. 1 Z. 2 lautet: gemeinden im Bezirk wie folgt: „2. die Liegenschaft durch Vertrag einem anderen zu überlassen und dem Verlassenschaftsgericht eine „Bezirk Liezen: Aich, Altaussee, , Bad verbücherungsfähige Ausfertigung des Vertrages Mittern dorf, Donnersbach, Donnersbachwald, Gös- sowie einen Bescheid der Grundverkehrsbehörde senberg, , Haus, Kleinsölk, Michaelerberg, im Sinn der §§ 17 Abs. 2, 19, 20 Abs. 3, 22 Abs. , Niederöblarn, Pichl-Kainisch, Pichl- 3, 26 Abs. 3 oder 28 über den Erwerb des ande- Preunegg, Pruggern, Pürgg-Trautenfels, Ramsau am ren oder eine Erklärung dieses anderen nach § 18 Dachstein, Rohrmoos-Untertal, St. Nikolai im Sölk- tal, , Tauplitz, Weißenbach an der , vorzulegen.“ ;“

2. § 23 samt Überschrift lautet: Artikel II „Sachlicher und räumlicher Geltungsbereich Das Gesetz tritt mit dem der Kundmachung folgen- § 23 den Tag in Kraft. Die Bestimmungen dieses Abschnittes gelten für Krainer Pöltl land- und forstwirtschaftliche Grundstücke sowie Landeshauptmann Landesrat

Herausgeber: Amt der Steiermärkischen Landesregierung. – Druck: Steierm. Landesdruckerei, Graz. – 2847-95

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