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Zentrale Abwasserbehandlungsanlage (Zentrale ABA) Ökologische Bewertung der Einleitung -Metall GmbH /

Ingenieurgemeinschaft GmbH Hannover, September 2013

Ingenieurgemeinschaft agwa GmbH Im Moore 17 D 30167 Hannover Bankverbindung Amtsgericht Hannover HRB 51 386 Tel.: (0511) 3 38 95-0 Sparkasse Hannover GF: Michael Jürging, Karen Mumm, Fax: (0511) 3 38 95-50 Kontonummer: 549746 Carsten Rindfleisch, Uwe Schmida E-Mail: [email protected] Bankleitzahl: 25050180 www.agwa-gmbh.de IBAN: E03 2505 0180 0000 5497 46

Zentrale Abwasserbehandlungsanlage (Zentrale ABA) Ökokogische Bewertung der Einleitung Harz-Metall GmbH / Goslar

im Auftrag der

Harz-Metall GmbH, Hüttenstr. 6, 38642 Goslar

bearbeitet von

Dipl.-Ing. Karen Mumm

Dipl.-Ing. Andreas Tangen

Ingenieurgemeinschaft GmbH Hannover, September 2013

Zentrale ABA – Ökologische Bewertung der Einleitung Verzeichnisse

Inhaltsverzeichnis

1 Veranlassung und Aufgabenstellung ...... 1

2 Untersuchungsgebiet ...... 2 2.1 Lage ...... 2 2.2 Einzugsgebiet und Abflussmengen ...... 2 2.3 Einstufung nach Wasserrahmenrichtlinie ...... 4

3 Wasserqualität ...... 5 3.1 Bisherige Einleitung ...... 5 3.2 Geplante Einleitung ...... 5 3.3 Vorbelastung des Röseckenbachs und der ...... 8 3.4 Auswirkung der Einleitung in der Oker ...... 11

4 Artenvorkommen ...... 13 4.1 Fische ...... 13 4.2 Makrozoobenthos ...... 15 4.3 Makrophyten ...... 17

5 Bewertung ...... 19 5.1 Zielvorgaben ...... 19 5.1.1 EG-Wasserrahmenrichtlinie ...... 19 5.1.2 Oberflächengewässerverordnung ...... 20 5.2 Bewertung der Übereinstimmung mit Zielvorgaben ...... 21 5.2.1 Chemisch ...... 21 5.2.2 Biologisch ...... 23 5.3 Zusammenfassende Bewertung ...... 25

6 Zusammenfassung ...... 26

7 Quellen ...... 27

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Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Schwermetallkonzentrationen und Jahresfrachten aus der zentralen ABA ...... 7

Tab. 2: Vorbelastung der Oker und des Röseckenbachs im Vergleich zur geplanten Einleitung ...... 8

Tab. 3: Vorbelastung der Oker am Pegel Probsteiburg im Vergleich zur geplanten Einleitung bzgl. Schwermetalle ...... 9

Tab. 4: Vorbelastung der Oker am Pegel Probsteiburg im Vergleich zur geplanten Einleitung bzgl. TOC und AOX ...... 11

Tab. 5: Konzentrationen in der Oker vor und nach der Einleitung ...... 12

Tab. 6: Vorbelastung, Zielwerte und Konzentrationen in der Oker nach der Einleitung ...... 21

Abbildungsverzeichnis

Abb: 1: Nachgewiesene Fischartenvorkommen im betrachteten Okerabschnitt (nach LAVES 2008b) ...... 15

Anlagenverzeichnis

Anlage 1: Konzentrationen und Jahresfrachten aus der zentralen ABA

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1 Veranlassung und Aufgabenstellung

Die Harz-Metall GmbH (HMG) in Goslar beabsichtigt die Errichtung einer zentralen Abwasserbehandlungsanlage (Zentrale ABA) nach dem neuesten Stand der Technik. In der Zentralen ABA sollen die am Standort der HMG anfallenden schwermetallbelasteten Oberflächen- und Prozessabwässer fachgerechnet behandelt werden.

Für die Einleitung des behandelten Wassers in den Hüttengraben wird eine gesonderte Einleitungserlaubnis nach §§ 8, 10 WHG und §§ 8, 12 und 13 NWG beantragt. Dieser Antrag wird zurzeit von der Harz-Metall GmbH erstellt.

Bestandteil des Antrages soll eine Darstellung zur Vereinbarkeit des Vorhabens mit den Bewirtschaftungszielen für das Gewässer (WHG/WRRL) und mit den daraus resultieren- den Maßnahmeplanungen bzw. mit der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) sein.

Die Harz-Metall GmbH in Goslar hat die Ingenieurgemeinschaft agwa GmbH mit der Er- stellung des Gutachtens beauftragt, welches wir hiermit vorlegen.

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2 Untersuchungsgebiet

2.1 Lage

Das Betriebsgelände der Harz-Metall GmbH befindet sich im Goslarer Stadtteil Oker.

Die von der Harz-Metall GmbH in Goslar beantragte Einleitung soll über den Hüttengra- ben in den Röseckenbach und dann in die Oker erfolgen. Der Hüttengraben ist ein Be- triebswasserkanal und im Eigentum der Harz-Metall GmbH. Die eigentliche Einleitstelle ist die Einmündung des Hüttengrabens in den Röseckenbach kurz vor dessen Einmündung in die Oker.

Das Untersuchungsgebiet liegt im Übergangsbereich der naturräumlichen Haupteinheiten "Harz" und „- und Leinebergland“, wobei sich die Ausleitungsstelle des Hüttengra- bens im Naturraum Harz und die Wiedereinleitungsstelle (Röseckenbach) im Naturraum Weser- und Leinebergland befindet (NLÖ 1993).

Der Untersuchungsabschnitt wurde auf die Strecke Waldhaus bis Probsteiburg unterhalb der Einmündung der Abzucht begrenzt. Der im Rahmen der vorliegenden Untersuchung betrachtete Bereich wird auf das Flussbett der Oker bei maximal bordvollem Abfluss be- schränkt, da bei Hochwasserereignissen die Verdünnung der eingeleiteten Stoffe so hoch ist, dass von ihnen keine spürbaren Auswirkungen auf die angrenzenden Biotope mehr ausgehen.

Nach Rücksprache mit Frau Wolff (NLWKN Süd) soll als Vorbelastungsstelle die Oker am Waldhaus gewählt werden.

2.2 Einzugsgebiet und Abflussmengen

Der hydrographischen Karte Niedersachsen (ML 1983) ist zu entnehmen, dass das Einzugsgebiet der Oker bis zum Zusammentreffen mit dem Röseckenbach eine Größe von 109,27 km² besitzt. Der Röseckenbach hat ein Einzugsgebiet von 4,22 km² und die Abzucht von 31,61 km².

Am ehemaligen Pegel Okertal beträgt die Einzugsgebietsgröße 94,1 km². Aus dem Einzugsgebiet bis zum Pegel Okertal werden über den Oker-Grane-Stollen veränderbare Abflussmengen an das Einzugsgebiet der Innerste abgegeben.

Die höchste bekannte Abflussmenge der Oker am Pegel Altenau, d. h. oberhalb der Okertalsperre, betrug 68.665 l/s bei einem Einzugsgebiet von 31 km², die niedrigste 9 l/s. Hieraus wird ersichtlich, dass die Oker natürlicherweise extreme Wasserstandsschwan- kungen aufweist (NLWK 2002).

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Durch die Okertalsperre ist der Oker die ursprüngliche Dynamik genommen. Zum einen erfolgt durch die Talsperre regelmäßig eine Niedrigwasseraufhöhung, durch die das Nied- rigwasser auf das Fünf- bis Zehnfache des natürlichen Abflusses angehoben wird. Eine derartige Erhöhung erfolgt im Durchschnitt an 160 bis 190 Tagen im Jahr. Zum anderen werden die meisten Hochwässer in der Talsperre zurückgehalten bzw. zumindest stark abgeschwächt (NLWK 2002).

Oberhalb der Talsperre weist die Oker beim Pegel „Altenau“ (Einzugsgebiet 32,1 km²) Abflusswerte von 0,062 m³/s (MNQ) über 0,860 m³/s (MQ) bis zu 18,5 m³/s (MHQ) auf. Unterhalb betragen beim Pegel „Ohrum“ (Einzugsgebiet 813 km²) die Abflusswerte 1,63 m³/s (MNQ), 6,15 m³/s (MQ) und 44,6 m³/s (MHQ) (NLWKN 2011).

1972 wurde eine Abwasserleitung gebaut, in der fast das ganze Abwasser, das oberhalb der Okertalsperre anfällt, um die Talsperre herumgeleitet wird. In Goslar/Oker wird das Abwasser dann in einer eigens errichteten Kläranlage (Goslar-Ost 98.000 EW bzw. 5.129.000 m³/a) gereinigt und anschließend in die Oker geleitet (NLWKN 2004).

Im Hüttengraben beträgt die ausgeleitete Menge bis zu 1,5 m³/s. Die Mengen werden durch die Harz-Metall GmbH täglich erfasst und jährlich ausgewertet. Im Jahresmittel werden 1,1 bis 1,2 m³/s ausgeleitet.

An ca. 14 Tagen im Jahr werden Revisionsarbeiten im Hüttengraben ausgeführt, während denen der Kanal komplett trocken gelegt wird. Bei notwendig werdenden Reparaturen kann sich der Zeitraum auf drei bis vier Wochen verlängern, in Ausnahmefällen auch länger. In dieser Zeit werden durch den „Alten Adenbergstollen“ bis zu 0,5 m³/s ausgelei- tet. Dies wirkt sich nur auf die Konzentrationen im Hüttengraben und im Röseckenbach aus und hat auf Vermischungsberechnungen für die Oker keinen Einfluss.

Der Röseckenbach führt nur sehr geringe Wassermengen. Nach mündlicher Auskunft von Herrn Dr. Schwägler (NLWKN Süd) aus dem Jahr 2008 betragen NQ 10 l/s und MQ 40/ l/s.

Die Vermischungsberechnungen sollen für die Einleitungsstelle Oker gemacht werden. In dem Gutachten zur geplanten Wälzoxidlaugungsanlage (AGWA 2008) wurde in der Oker mit einem Abfluss von 2,44 m³/s bzw. 8.784 m³/h gerechnet. Dieser Wert entspricht dem Zentralwert am Pegel Probsteiburg, der von Herrn Dr. Schwägler (NLWKN Süd) aus den im Gewässerkundlichen Jahrbuch 1978 bis 1995 angegebenen Abflusswerten ermittelt wurde. Der Pegel Probsteiburg liegt etwa 3.200 m stromabwärts.

Nach Rücksprache mit Frau Wolff (NLWKN Süd) soll wie üblich mit MNQ gerechnet werden. Dieser beträgt am Pegel Probsteiburg (Jahresreihe 1998-2010) 1,54 m3/s, und oberhalb der Abzucht (abzüglich MNQ Abzucht = 0,3 m3/s) 1,24 m3/s.

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2.3 Einstufung nach Wasserrahmenrichtlinie

Das Untersuchungsgebiet gehört zu den Ökoregionen 8 und 9 „Mittelgebirge und Alpenvorland, Höhe 200 bis 800 m und höher“. Die Oker (Wasserkörpereinzugsgebiet 15002 Oker) ist dem Gewässertyp 9 „Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse“ (vgl. POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER 2008) zuzurechnen (MU NDS., Stand 29.08.2013). Sie wurde als erheblich veränderter Wasserkörper, ökologisches Potential mäßig, eingestuft (MU NDS., Stand 04.05.2012).

Der Flusslauf ist oberhalb der Ausleitungsstelle relativ naturnah und weist viele Merkmale eines kleinen Mittelgebirgsflusses in waldiger Lage auf. Der Umstand, dass die Aue stark beeinträchtigt/überformt wurde (Güteklasse 7) und das Gewässerbett unterhalb der Ausleitung in den Hüttengraben u. a. durch die stellenweise mit Mauern gesicherten Ufer beeinträchtigt wird (Güteklasse 5), wirkt sich negativ auf die Bewertung der Strukturgüte aus. So wird der Abschnitt oberhalb der Ausleitung als deutlich verändert (Güteklasse 4) und unterhalb der Ausleitung als stark verändert (Güteklasse 5) eingestuft (RASPER et al. 1991).

Durch den Bergbau im Harz seit dem Mittelalter sind geogene und anthropogene Belastungen im Einzugsgebiet der Oker durch Schwermetalle vorhanden.

Dementsprechend wird der chemische Zustand der Oker in Bezug auf Schwermetalle als „nicht gut“ (>2 UQN) eingestuft. In Bezug auf „andere“ und „industrielle Schadstoffe“ sowie Pestizide wird der Zustand der Oker als „gut“ bewertet. Insgesamt ist der chemische Zu- stand der Oker „nicht gut“ (MU NDS., Stand 04.05.2012).

Vom NLWKN wurde eine Zusammenfassung der Ergebnisse sämtlicher 140 Messstellen der Jahre 2010 und 2011 für die Bewertung nach OGewV 2011 zur Verfügung gestellt. An der Messstelle Probsteiburg wurde sowohl bei der Bewertung der prioritären Stoffe als auch bei der Bewertung ECO-Stoffliste und Nitrat die Klasse 4 (>2 UQN) nach LAWA- Klassifizierung festgestellt. Die Überschreitungen traten auf bei den Parametern Zink Ar- sen, Kupfer und Cadmium. Bei den Pestiziden, Industriechemikalien und anderen Stoffen als Schwermetallen sowie beim Nitrat wurde die Klasse 1 (<0,5 UQN) erreicht.

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3 Wasserqualität

3.1 Bisherige Einleitung

Die Abwässer der Harz-Metall GmbH sind überwiegend schwermetallhaltige Oberflächen- wasser aus den verschiedenen Standortbereichen, Deponiesickerwasser sowie insbeson- dere schwefelsäure- und bleihaltige Produktionsabwässer aus der Akkuschrottaufbereitungs- anlage (ASA).

Im Juli 2010 wurde die Erlaubnis zur Einleitung von Chloridfrachten aus der neuerrichte- ten Wälzoxidanlage mit einer Fristbegrenzung bis zum 31.12.2012 erteilt. Im Dezember 2012 wurde sie bis zur Inbetriebnahme der geplanten neuen Abwasserbeseitigungs- anlage spätestens bis zum 31.12.2014 verlängert.

Alle Abwasserteilströme werden zurzeit in dezentralen Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt und an vier Einleitungsstellen in den Röseckenbach eingeleitet. Zusätzlich exis- tiert eine Einleitung von Kühlwasser aus dem Drehrohrofenbetrieb.

Aus der Frachtbetrachtung (UIT 2013) wird ersichtlich, dass in den bestehenden dezentralen Anlagen in 2011 bei Blei, Cadmium, Zink, CSB und AOX Überschreitungen der Überwachungswerte auftraten.

3.2 Geplante Einleitung

Ziel der geplanten Zentralen ABA ist es, auch bei wechselnden Zulaufbedingungen eine sichere Abtrennung der Schwermetalle zu erreichen, so dass die Einhaltung der Überwa- chungswerte gewährleistet ist.

In der geplanten Zentralen ABA werden alle bereits vorhandenen Abwasserströme erfasst und behandelt. Nur das unbelastete Kühlwasser des Drehrohrofens (DRO) wird, weiterhin direkt an der Einleitungsstelle A3 in den Röseckenbach geleitet. Die Einleitungsstellen A2, A4 und A5 sowie B1 entfallen zukünftig.

Aufgrund von stark differierenden Qualitäten der zu reinigenden Abwässer wurden diese entsprechend ihren Eigenschaften in fünf verschiedene Typen eingeordnet.

Typ 0: Deponiesickerwasser mit hohen Schwermetallkonzentrationen, hohem Sulfat- und niedrigem (saurem) pH-Wert Abwassermenge im Mittel 1,2 m³/h und maximal <10 m³/h

Typ 1: Produktions-/Reinigungsabwasser und belastetes Grundwasser mit mittleren Schwermetallbelastung und hohen Sulfatfrachten und niedrigem (saurem) pH-Wert Abwassermenge im Mittel 25 m³/h und maximal <100 m³/h

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Typ 2: Produktionsabwasser der Wälzoxidaufbereitung (WOX) mit sehr hohem Chlorid- und hohem (basischem) pH-Werten (Schwermetalle überwiegend als abfiltrier- bare Stoffe) Abwassermenge im Mittel 6 m³/h und maximal 10 m³/h Typ 3: Oberflächen- und Sickerwasser mit abfiltrierbaren Stoffen, hohem Chlorid- und basischem bzw. neutralem pH-Wert Abwassermenge im Mittel 13 m³/h und maximal 100 m³/h Typ 4: Schwach belastete Oberflächenwasser mit geringen Schwermetallfrachten (weitestgehend als abfiltrierbare Stoffe) und neutralem pH-Wert Abwassermenge im Mittel 19 m³/h und maximal 644 m³/h (hier Ansatz eines kurzzeitigen Starkniederschlagsereignisses)

Die einzelnen Abwasserströme werden in der Zentralen ABA in vier Behandlungsstufen gereinigt

1. Stufe: Schwermetallfällung Die Abwässer vom Typ 0 und Typ 1 werden separat in zwei Fällungsanlagen (carbonatische und hydroxidische Fällung) kontinuierlich vorbehandelt. 2. Stufe: Sedimentation In einem Rundeindicker werden unter Zugabe von Flockungshilfsmitteln die vorbehandelten Abwässer der 1. Stufe zusammen mit dem Oberflächen- und Sickerwasser (Typ 3 und 4) behandelt.

3. Stufe: Nachbehandlung Das Klarwasser der 2. Stufe wird zusammen mit dem Abwasser der Wälzoxidaufbereitung (Typ 2) einer sulfidischen Nachfällung unterzogen.

4. Stufe: Schlussfiltration Im letzten Schritt wird der gesamte Abwasserstrom über kontinuierlich arbeitende Filter schlussfiltriert. Bei Bedarf erfolgt hier eine pH-Wert-Anpassung mit Salz- säure.

Vor der Ableitung in den Vorfluter erfolgt die Mengen- und Qualitätsüberwachung. Nach Aussage der Planer der Zentralen ABA (UIT 2012) können durch die Nachbehandlung in der 3. und 4. Stufe die Schwermetallgrenzwerte sicher eingehalten werden.

Hydraulisch wird die Zentrale ABA auf einen maximalen Zufluss von 8.300 m³/d und 400 m³/h bzw. 111 l/s ausgelegt. Die maximalen Zuflüsse entstehen durch die Ableitung von Oberflächenwasser, das erst in der zweiten Behandlungsstufe hinzukommt. Die Jahresabwassermenge beträgt maximal 520.000 m³/a, der mittlere Zufluss 55 m³/h bzw. 15,3 l/s.

Gemäß Auslegung sind die in Tabelle 1 aufgeführten Konzentrationen beim Betrieb der Zentralen ABA zu erwarten (UIT 2013). Sie wurden den Konzentration beim derzeitigen

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Betrieb gegenübergestellt und es wurde die damit einhergehende Frachtreduzierung berechnet. Eine ausführlichere Darstellung findet sich in Anlage 1.

Tab. 1: Schwermetallkonzentrationen und Jahresfrachten aus der zentralen ABA

Derzeitiger Betrieb* Zukünftiger Frachtreduzierung Betrieb Ablauf Ze- ntrale ABA*

Parameter Mittelwert Mittelwert Mittelwert Bezogen auf Bezogen auf 2011 2012 2011 2012

(bei im Mittel (bei im Mittel (bei im Mittel 37 m³/h) 32 m³/h) 55 m³/h)

mg/l mg/l mg/l % %

Blei (Pb) 0,023 0,07 0,02 14,3 70,6

Zink (Zn) 0,397 0,72 0,30 25,0 57,6

Cadmium (Cd) 0,036 0,04 0,02 44,7 50,3

Kupfer (Cu) 0,03 0,054 0,02 33,3 63,0

* Quelle Frachtbetrachtung (UIT 2013) Die Gegenüberstellung zeigt, dass durch die geplante zentrale Abwasserbehandlungs- anlage der Mittelwert der Schwermetallkonzentrationen gesenkt wird und dadurch bei gleicher Durchflussmenge die eingeleitete Schwermetallfracht reduziert wird. Gleichzeitig wird mit der geplanten Abwasserbehandlungsanlage erreicht, dass die Schwermetallüber- wachungswerte sicher eingehalten werden können. Die produktionsbedingten AOX-, CSB-, Chlorid- und Sulfatfrachten werden weder durch die bestehende noch durch die zukünftige Abwasserbehandlungsanlage wesentlich beein- flusst. Nach Aussage der Planer der Zentralen ABA (UIT 2013) werden im Vergleich zur derzeiti- gen Situation gemäß bestehender wasserrechtlicher Erlaubnis die Chlorid- und die Sulfat- fracht nicht signifikant erhöht. Geringfügige Änderungen ergeben sich beim Chlorid durch den neu zu behandelnden Abwasserstrom „Sickerwasser neue Betriebsdeponie“ und die künftig geplante pH-Anpas- sung des Klarwasserablaufes der Zentralen Abwasserbehandlungsanlage. Daraus resul-

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tiert bei mittlerem Anlagendurchsatz eine zusätzliche Chloridfracht von weniger als 10 kg/h, das entspricht einer Zunahme von unter 5 %. Die Sulfatfracht wird durch die Veränderung der Technologie der Schwermetallfällung um weniger als 10 % erhöht.

3.3 Vorbelastung des Röseckenbachs und der Oker

Schwermetalle

Angaben zur Vorbelastung des Röseckenbachs und der Oker wurden dem Gewässer- gütebericht Oker (NLWK 2002) entnommen. Für den Röseckenbach lagen nur die Daten von je einer Messung an unterschiedlichen Tagen vor.

Bei der Betrachtung der Untersuchungsergebnisse ist zu bedenken, dass der Rösecken- bach kurz vor der Mündung in die Oker das Okerwasser aufnimmt, das am Waldhaus über den Hüttengraben abgeleitet wurde und als sogenanntes „Turbinenwasser“ der Stromerzeugung gedient hat. Die Werte sind in Tabelle 2 zusammengestellt.

Tab. 2: Vorbelastung der Oker und des Röseckenbachs im Vergleich zur geplanten Einleitung

Parameter Vorbelastung Oker* Vorbelastung Geplante Einleitung Mittelwerte Röseckenbach*

Waldhaus Oberhalb Unterhalb Oberhalb Unterhalb Mittel- Maximal- Überwa-

Rösecken- Rösecken- Okerkanal Okerkanal wert wert chungs- bach bach wert

µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l

Blei (Pb) 21,1 162 162 ca. 56 ca. 7 20 200 500

Zink (Zn) 218 3.125 546 ca. 940 ca. 100 300 800 1.000

Cadmium (Cd) 0,5 26,4 5,3 ca. 8 ca. 1 20 100 150

Kupfer (Cu) 10,8 14,4 19,2 ca. 12 ca. 5 20 300 500

* Quelle: Gewässergütebericht Oker 2002, S. 91 - 92 (NLWK 2002)

Vor dem Zusammenfluss mit dem Hüttengraben weist der Röseckenbach extrem hohe Schwermetallkonzentrationen auf. Unterhalb vom Röseckenbach gehen die Konzentratio- nen einiger Schwermetalle in der Oker erneut zurück, weil hier das am Waldhaus abgelei-

Ingenieurgemeinschaft GmbH, September 2013 Zentrale ABA – Ökologische Bewertung der Einleitung Seite 9 tete, mit den entsprechenden Metallen nur gering belastete Okerwasser wieder in die Oker eingeleitet wird.

Wenn man die Schwermetallkonzentration an den weiter unterhalb bzw. oberhalb gelege- nen Messstellen der Oker betrachtet, kann man erkennen, dass an allen Untersuchungs- stellen recht hohe Kupfer-, Blei- und Cadmiumkonzentrationen (5,4 bis 13 µg Cu/l, 7 bis 29 µg Pb/l und 1 bis 2,4 µg Cd/l) auftreten. Die Zinkkonzentrationen nehmen im Verlauf der Oker von rd. 700 µg/l auf ca. 150 µg/l ab. Im Oberlauf der Oker an der Messstelle Waldhaus liegen die Konzentrationen erheblich niedriger, nur die Bleikonzentration liegt auch dort schon im Bereich 4 bis 10 µg Pb/l.

Am Pegel Probsteiburg, der sich etwa 3,2 km unterhalb der Einleitungsstelle befindet, liegen monatliche Analysewerte für die Schwermetallkonzentrationen in der Oker vor. Diese Werte sind in Tabelle 3 aufgeführt.

Tab. 3: Vorbelastung der Oker am Pegel Probsteiburg im Vergleich zur geplanten Einleitung bzgl. Schwermetalle

Parameter Belastung Oker Vorbelastung Oker Geplante Einleitung am Pegel Probsteiburg*1 Waldhaus*2

Mittelwert Minimalwert Maximalwert Mittel- Maximal- Überwa-

2000 - 2009 2000 - 2009 2000 - 2009 wert wert chungs-

wert

µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l

Blei (Pb) 11,9 3,4 90 21,1 20 200 500

Zink (Zn) 508 250 980 218 300 800 1.000

Cadmium (Cd) 3,02 1,0 9,7 0,5 20 100 150

Kupfer (Cu) 7,7 1,9 23 10,8 20 300 500

*1 Quelle: Weserdatenbank (FGG WESER 2012) *2 Quelle: Gewässergütebericht Oker 2002 (NLWK 2002)

Es zeigt sich, dass die Konzentrationen von Blei und Kupfer flussabwärts im Vergleich zum Oberlauf abnehmen, die von Zink und Cadmium jedoch ähnlich hoch sind wie nach der Einleitungsstelle der Harz-Metall GmbH.

Der jeweilige Mittelwert der Schwermetallkonzentrationen der geplanten Einleitung liegt für Blei, Zink und Kupfer im Bereich der Vorbelastung der Oker. Für den Parameter Cad- mium liegt er um ein Vielfaches höher als die Vorbelastung.

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Chlorid und Sulfat

Zur Vorbelastung des Röseckenbachs konnten vom NLWKN in 2008 keine Angaben ge- macht werden. Dem Gewässergütebericht Oker (NLWK 2002) ist zu entnehmen, dass die Chloridkonzentration im Röseckenbach vor dem Zusammenfluss mit dem Hüttengraben bei einer Messung im Februar 2002 unter 50 mg/l lag und nach dem Zusammenfluss bei zwei anderen Messungen unter 20 mg/l betrug.

Die Vorbelastung der Oker wurde dem Schreiben des NLWKN vom 27. April 2007 entnommen. Die Angaben basieren auf Analysen der Harz-Metall GmbH von 1993. Die Untersuchungsstelle liegt oberhalb der Einleitung Hüttengraben und Röseckenbach. Im Gewässergütebericht Oker 2002 werden für den Behelfspegel Okertal/Okertalsperre Chloridkonzentrationen >25 mg/l genannt (NLWK 2002).

Am Pegel Probsteiburg lag der 90-Perzentilwert in den Jahren 1997 bis 2003 für Chlorid in dem Bereich 50 bis 100 mg/l (Klasse II) und für Sulfat in dem Bereich 100 bis 200 mg/l (Klasse II bis III) (NLWKN 2013).

CSB, TOC und AOX

Im Gewässergütebericht Oker (NLWK 2002) werden keine Angaben zur Vorbelastung des Röseckenbachs und der Oker bezüglich CSB, TOC und AOX gemacht.

Am Pegel Probsteiburg lag der 90-Perzentilwert in den Jahren 2000 und 2001 für AOX in dem Bereich 10 µg/l bis 25 µg/l (Klasse II) und in den Jahren 2002 und 2003 bei 0 µg/l (Klasse I unbelastet). Für TOC lag der 90-Perzentilwert in den Jahren 1997 bis 2003 bis auf eine Ausnahme in dem Bereich 3 mg/l bis 5 mg/l (Klasse II), in dem Jahr 2001 war er < 2 mg/l (Klasse I unbelastet) (NLWKN 2013).

Für die Oker am Pegel Probsteiburg liegen in der Weserdatenbank (FGG WESER 2012 und FGG WESER 2013) monatliche Analysewerte für den TOC sowie einzelne AOX- Analysen vor. Diese Werte sind in Tabelle 4 dargestellt.

Für den CSB konnten keine Vorbelastungswerte gefunden werden. In der AbwVO ist festgelegt, dass ein in der wasserrechtlichen Zulassung festgesetzter Wert für den Chemi- schen Sauerstoffbedarf (CSB) auch als eingehalten gilt, wenn der vierfache Wert des gesamten organisch gebundenen Kohlenstoffs (TOC) diesen Wert nicht überschreitet.

Für die Oker am Waldhaus wurde im Folgenden Vorbelastungswerte angenommen, die denen eines gering belasteten Gewässers entsprechen.

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Tab. 4: Vorbelastung der Oker am Pegel Probsteiburg im Vergleich zur geplanten Einleitung bzgl. TOC und AOX

Parameter Belastung Oker Vorbelastung Oker Geplante Einleitung am Pegel Probsteiburg*1 Waldhaus

Mittelwert Minimalwert Maximalwert Mittel- Maximal- Überwa-

2000 - 2009 2000 - 2009 2000 - 2009 wert wert chungs-

wert

CSB [mg/l] N. b. N. b. N. b. Nicht bekannt 30 100 120

TOC [mg/l] 3,2 1,7 10,0 Nicht bekannt 7,5*2 25*2 30*2 (ab 1993) Annahme < 5 mg/l

AOX [µg/l] 16 10 38 Nicht bekannt 80 500 700 Annahme < 1 µg/l

*1 Quelle: Weserdatenbank (FGG WESER 2012 und FGG WESER 2013) *2 CSB-Werte umgerechnet auf TOC (Verhältnis 1:4), TOC ist kein Überwachungswert

3.4 Auswirkung der Einleitung in der Oker

Aus den vorliegenden Analysen lässt sich nicht herleiten, wie die Wasserqualität der Oker und des Hüttengrabens ohne die Einleitung der Harz-Metall GmbH aussehen würde. Daher wurde als Vorbelastungsstelle im Einvernehmen mit dem NLWKN Süd die Oker am Waldhaus festgelegt. Aus Tabelle 2 wird ersichtlich, dass die Oker auf der Strecke zwi- schen Waldhaus und Einleitungsstelle bereits eine Erhöhung der Schwermetall- konzentrationen aufweist, die bei der Vermischungsberechnung unberücksichtigt bleibt.

Die Berechnungen werden nur für die Einleitungsstelle Oker erstellt. Durch das Zusam- mentreffen von Vorbelastung und Einleitung erhöht sich die Konzentration der Stoffe, wenn die Vorbelastung geringere Konzentrationen aufweist als die Einleitung.

Die Gewässergüte wird normalerweise mit Jahresmittelwerten bestimmt. Daher wird die Vermischungsberechnung mit den Mittelwerten der geplanten Einleitung zusammen mit den Mittelwerten des Abflusses ausgerechnet. Zur Einschätzung des Einflusses der Einleitung wird zusätzlich nochmals eine Vermischungsberechnung mit der mittleren Abflussmenge und den Maximalwerten der Konzentrationen bzw. den Überwachungs- werten durchgeführt.

Die maximale Abflussmenge aus der Abwassserbehandlungsanlage ist auf Regenereig- nisse zurückzuführen. Diese bewirken jedoch gleichzeitig eine Verdünnung des Abwas- sers. Daher tritt die maximale Abflussmenge nicht mit den maximalen Konzentrationen zusammen auf.

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Tab. 5: Konzentrationen in der Oker vor und nach der Einleitung

Vorbelastung Geplante Einleitung Oker nach Einleitung Oker am Waldhaus

Mittel- Maximal- Überwa- Mittelwert Maximalwert Überwa- wert wert chungs- chungswert wert

Blei (Pb) [µg/l] 21,1 20 200 300 21,1 23,3 24,5

Zink (Zn) [µg/l] 218 300 800 1000 219,0 225,1 227,5

Cadmium (Cd) [µg/l] 0,5 20 100 150 0,7 1,7 2,3

Kupfer (Cu) [µg/l] 10,8 20 300 500 10,9 14,3 16,8

TOC [mg/l] < 5 7,5*2 25*2 30*2 5,0*3 5,2*3 5,3*3

4 4 4 AOX [µg/l] < 1 80 500 700 2,0* 7,1* 9,5*

Chlorid [mg/l] 19 4.200 70,0

Sulfat [mg/l] 40 2.000 63,9

Abflussmenge [l/s] 1.240 15,3 15,3 (111)*1 1.240 + 15,3 *1 Die maximale Abflussmenge trifft nicht mit den maximalen Konzentrationen zusammen *2 CSB-Wert umgerechnet auf TOC (Verhältnis 1:4), TOC ist kein Überwachungswert *3 Bezogen auf eine Vorbelastung von 5 mg/l *4 Bezogen auf eine Vorbelastung von 1 µg/l

Die geplante Einleitung führt bei den Parametern Blei und Zink zu geringen Erhöhungen der Konzentrationen, bei den Parametern Cadmium und Kupfer sind die Erhöhungen deutlicher. Der TOC wird kaum, der AOX etwas stärker beeinflusst.

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4 Artenvorkommen

4.1 Fische

Das in der Oker zu erwartende Artenspektrum entspricht der im Typ 9 „Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse“ für das Metarhithral genannten Artenzusam- mensetzung mit Dominanz von Bachforelle und Groppe und ggf. mit untergeordneter Beimengung von Elritze, Schmerle, Bachneunauge und (langfristig) Lachs (POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER 2008). Nach mündlicher Mitteilung des zuständigen Bearbeiters vom LAVES am 03.05.2012 ist folgende Zusammensetzung der Fischfauna in der Oker zu erwarten:

Hauptarten: Bachforelle, Groppe und Elritze

Begleiter: Äsche und Lachs

Typspezifische Art : Bachneunauge

Nach schriftlicher Auskunft durch den Fischereikundlichen Dienst des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES 2008b) wurden zwischen 1999 und 2002 in dem Bereich zwischen Waldhaus und Querung der B6 über die Oker fol- gende Fischarten gefunden:

• Bachforelle (Salmo trutta f. fario)

• Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) • Bachsaibling (Salvelinus fontinalis - 1 Exemplar)

• Groppe (Cottus gobio)

• Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus - 2 Exemplare) • Lachs (Salmo salar)

Als zusätzliche Art wurde 2001 am Pegel Probsteiburg ein Aal (Anguilla anguilla) gefan- gen.

Die Bachforelle ist eindeutig die im betrachteten Okerabschnitt dominierende Art. Natürli- che Vorkommen sind in Niedersachsen im Bestand gefährdet (RL3). Die Bestände wer- den jedoch oft durch Besatzmaßnahmen von Angelvereinen aufgefrischt.

Der Nachweis von juvenilen Bachforellen (LAVES 2008b) legt die Vermutung nahe, dass sich die Bachforellenpopulation im Untersuchungsbereich gegenwärtig trotz der vorhande- nen Schwermetallbelastung erfolgreich reproduzieren kann.

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Die Groppe ist in Niedersachsen stark gefährdet (RL2) und wird in der FFH-Richtlinie als zu schützende Art genannt (Anhang II). Sie benötigt kühle, schnell fließende (sauerstoff- reiche) Gewässer mit steinigem bis kiesig-sandigem Grund. Da sie sehr hohe Ansprüche an den Sauerstoffgehalt des Gewässers stellt, reagiert sie sehr empfindlich auf organi- sche Belastungen.

Diese Art kam 1997 in der Oker nicht vor, sollte jedoch neu angesiedelt werden (vgl. LAMPRECHT 1997). Im Jahr 1999 wurde sie zumindest im Bereich oberhalb des Rösecken- bachs im Rahmen von Elektrobefischungen nachgewiesen (LAVES 2008b). Auch bei den Untersuchungen des Makrozoobenthos – im Oktober 2009, im Februar und Oktober 2010 und im Mai 2011 – konnte das Vorkommen der Groppe im Rahmen der Makro- zoobenthos-Untersuchungen unterhalb der Einmündung des Röseckenbachs bestätigt werden (AGWA 2012).

Regenbogenforelle und Bachsaibling sind in Deutschland Fremdarten, deren Vorkom- men auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen ist. Die beiden Rotfedern sind wahrschein- lich Teichflüchtlinge, da diese Art auf pflanzenreiche, langsam fließende bis stehende Gewässer angewiesen ist und somit in der Oker nicht den passenden Lebensraum vorfin- det. Das aktuelle Vorkommen von Lachsen ist auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen.

Das Artenspektrum gleicht – nach Abzug der Fremdfische – dem zu erwartenden Artenspektrum. Das Fehlen von Äsche, Elritze und Bachneunauge sowie von ausgewachsenen Lachsen kann auf mehrere Ursachen zurückgeführt werden. Zum einen können geeignete Lebensräume wie beispielsweise durch Feinsediment (Sand) geprägte Larvallebensräume (Bachneunauge) fehlen. Zum anderen kann das Vorhandensein von unpassierbaren Querbauwerken – im Zusammenhang mit der durch die Ausleitungen bedingten, periodisch sehr geringen Wasserführung – zum Ausbleiben der genannten Arten führen.

Es ist anzunehmen, dass nach Rückbau der Wanderhindernisse auch die noch fehlenden Arten einwandern können – sofern sie geeignete Lebensräume vorfinden. Von daher spie- gelt das vorgefundene Artenspektrum durchaus den im betrachteten Abschnitt zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglichen naturnahen Zustand wider.

Gemäß den Niedersächsischen Umweltkarten (MU NDS., Stand 04.05.2012) wird das ökologische Potenzial der Fischfauna in der Oker als „mäßig“ eingestuft.

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Abb: 1: Nachgewiesene Fischartenvorkommen im betrachteten Okerabschnitt (nach LAVES 2008b)

4.2 Makrozoobenthos

Die in den Gewässern des „Typ 9“ gemäß POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER (2008) zu erwartenden Arten werden wie folgt definiert:

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„Funktionale Gruppen:

Aufgrund der großen Habitatvielfalt ist die Makrozoobenthoszönose sehr artenreich. Auf den lagestabilen Steinen und Blöcken der rasch überströmten Schnellen dominieren sauerstoff- und strömungsliebende Hartsubstratbesiedler. Die sandig-schlammigen Ablagerungen strömungsberuhigter Bereiche zwischen Steinen, in Nebengerinnen und im Uferbereich werden von Arten der Feinsedimente besiedelt. Es treten in diesem Flusstyp des Mittelgebirges noch vermehrt Arten kleinerer und kühlerer Gewässer auf.

Auswahl charakteristischer Arten:

Kennzeichnend für die sauerstoffreichen, schnell überströmten Schotterbänke sind z. B. die Eintagsfliegen Baetis lutheri und Ecdyonurus insignis oder die Köcherfliege Micrasema setiferum. Die zahlreichen Moospolster auf den Steinen werden z. B. durch den Käfer Hydraena spec. besiedelt. In den kiesig-sandigen Ablagerungen finden sich z. B. die Großmuscheln Unio crassus und Margaritifera margaritifera. Ebenfalls typische Arten sind etwa die Eintagsfliege Ecdyonurus dispar, Steinfliegen der Gattung Leuctra, der Käfer Esolus parallelepipedus und die Köcherfliegen Allogamus auricollis und Brachycentrus maculatus.“

Im Rahmen einer 1998 veröffentlichten Umweltverträglichkeitsstudie (LAMPRECHT 1997) wurden Zusammensetzung und Vorkommen des Makrozoobenthos im Bereich Waldhaus bis Brücke Wolfenbütteler Straße untersucht. Insgesamt lässt das Artenvorkommen auf eine Gewässergüte der Stufe I-II (gering belastet) schließen. Die Frage, ob die aufgeführ- ten Arten der potenziell natürlichen Biozönose entsprechen, lässt sich wegen der nicht ausreichend genau durchgeführten Artenbestimmung nicht beantworten, aufgrund der relativ geringen Gewässerbelastung oberhalb der Ortslage Oker ist dies jedoch anzuneh- men.

Bei der o. g. Untersuchung wurden neben anderen, typischen Fließgewässerarten(-grup- pen) folgende Taxa nachgewiesen, die nicht auf der gesamten Strecke innerhalb der Orts- lage Oker gefunden werden konnten:

• Strudelwurm (Dugesia gonocephala)

• Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis)

• Bachflohkrebs (Gammarus pulex und Gammarus fossarum)

• Eintagsfliegenlarven der Gattung Ecdyonurus

• Eintagsfliegenlarve der Art Rhithrogena semicolorata

Die unterschiedliche Besiedlungsdichte wurde in dieser Studie auf die strukturellen Defi- zite, wie das streckenweise Trockenfallen oberhalb der Ausleitung des Hüttengrabens, die

Ingenieurgemeinschaft GmbH, September 2013 Zentrale ABA – Ökologische Bewertung der Einleitung Seite 17 unüberwindbaren Querbauwerke (Wehre) sowie vor allem auf die Belastung der Oker mit unterhalb der Bleihütte eingetragenen Schwermetallen, zurückgeführt.

Seit vier Jahren lässt die Harz-Metall GmbH auf Wunsch des NLWKN ein Makrozooben- thosmonitoring durchführen, bei dem dreimal jährlich an drei Probestrecken das Makro- zoobenthos erfasst wird.

Die drei Probenahmestellen wurden so definiert, dass sie die von der Einleitung unbeein- flusste Situation (Probestrecke 1 vor der Einleitung) sowie die Situation nach Zufluss des Röseckenbachs (Probestrecke 2 mit den Abwässern der Harz-Metall GmbH) und nach Einmündung der Abzucht in die Oker (Probestrecke 3) darstellen.

Alle drei Probestrecken zeichnen sich trotz struktureller und hydraulischer Defizite durch relativ umfangreiche, standort- und naturraumtypische Artenspektren aus. Den deutlichs- ten Unterschied im Arteninventar stellt das unterschiedlich starke Auftreten des Bachflohkrebses Gammarus pulex dar. In den Strecken 2 und 3 konnte diese Art nur ein- mal nachgewiesen werden. Es ist anzunehmen, dass sich G. pulex unterhalb der Einmün- dung des Röseckenbachs aufgrund hoher Schwermetallkonzentrationen nicht etablieren kann. Möglich ist auch ein in diesen Abschnitten aufgrund der Strukturarmut (fehlende Sedimentationsbereiche) auftretender Mangel an Ablagerungen von organischen Stoffen wie z. B. Blättern, die dieser Art als Nahrung dienen.

Insgesamt wurden im Untersuchungsjahr 2012 in der Oker 15 Makrozoobenthosarten der Roten Listen Niedersachsens bzw. Deutschlands nachgewiesen, davon sieben in Probestrecke 1, neun in Probestrecke 2 und neun in Probestrecke 3. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich im letzten Untersuchungszeitraum in den Strecken 2 die Anzahl nachgewiesener gefährdeter Arten um zwei dezimiert, während sie in Strecke 1 und 3 gleich beblieben ist (AGWA 2013).

Aus naturschutzfachlicher Sicht handelt es sich in Hinblick auf die Vorkommen der gefährdeten und seltenen Makrozoobenthosarten aber in allen untersuchten Strecken der Oker um Artengemeinschaften von hoher Wertigkeit, die hinsichtlich der gebietsbezoge- nen Beurteilung von Schutzwürdigkeit als regional bedeutsam einzustufen sind. Bemerkenswert ist, dass im Vergleich zu Strecke 1 die Strecken 2 und 3 trotz höherer Chlorid- und Schwermetallfrachten aus bestehenden Einleitungen umfangreichere und ökologisch vielfältigere Artenspektren beherbergen (AGWA 2012).

Gemäß den Niedersächsischen Umweltkarten (MU NDS., Stand 04.05.2012) wird das ökologische Potenzial der Makrozoobenthosfauna in der Oker als „mäßig“ eingestuft.

4.3 Makrophyten

Es wurde keine separate floristische Untersuchung zur Dokumentation des Bestandes durchgeführt.

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In der von LAMPRECHT (1998) durchgeführten Untersuchung wurden lediglich das Große Quellmoos (Fontinalis antipyretica) und das Vielblütige Lippenbechermoos (Chiloscyphus polyanthos) sowie nicht näher bezeichnete Algen genannt.

Das Große Quellmoos ist eine überwiegend aquatische Pflanze und wird in Niedersach- sen als gefährdet (RL3) eingestuft (KOPERSKI 1999), während das Lippenbechermoos als ungefährdet gilt und überwiegend terrestrisch bzw. am Randbereich von Gewässern oder auf überrieselten Substraten wächst.

Unterhalb der Einleitungsstelle und auch unterhalb der Einmündung der Abzucht in die Oker befindet sich die Messstelle „Probsteiburg“. Für diese Station liegen neue Erhebungsdaten zu Makrophytenvorkommen vor. An dieser Stelle wurden Fontinalis antipyretica (Großes Quellmoos), Alopecurus geniculatus (Knick-Fuchsschwanz), Epi- lobium hirsutum (Zottiges Weidenröschen), Eupatorium cannabinum (Gewöhnlicher Wasserdost), Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras), Potamogeton natans (Schwimmen- des Laichkraut), Ranunculus fluitans (Flutender Wasserhahnenfuß) und Ranunculus rep- tans (Uferhahnenfuß) nachgewiesen (NLWKN 2012):

Gemäß den Niedersächsischen Umweltkarten (MU NDS., Stand 04.05.2012) wird das ökologische Potenzial der Makrophytengemeinschaft in der Oker als „mäßig“ eingestuft.

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5 Bewertung

5.1 Zielvorgaben

5.1.1 EG-Wasserrahmenrichtlinie Ziel der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist es, den guten ökologischen Zustand eines Gewäs- sers bzw. das gute ökologische Potential bei einem erheblich veränderten Wasserkörper zu erreichen.

Der ökologische Zustand bzw. das gute ökologische Potential der Oberflächengewässer wird anhand biologischer Qualitätskomponenten (Fische, Makrozoobenthos, Gewässer- flora) beurteilt: Unterstützend dazu werden chemische (flussgebietsspezifische Schad- stoffe) und physikalisch-chemische (z. B. Temperatur, Sauerstoffgehalt, Nährstoffe) sowie hydromorphologische Qualitätskomponenten (z. B. Wasserhaushalt, Morphologie, Gezei- ten) angewandt.

Die biologischen Qualitätskomponenten bewerten den Gewässerzustand nach Vorkom- men und Häufigkeit der Arten im Vergleich zu einem naturnahen Referenzzustand.

Der gute ökologische Zustand ist erreicht, wenn

─ alle biologischen Qualitätskomponenten mindestens mit „gut“ bewertet werden,

─ festgelegte Konzentrationen, die Umweltqualitätsnormen (UQN) für flussgebietsspezifische Schadstoffe eingehalten werden, 1

─ die Werte für die allgemeinen Bedingungen in einem Bereich liegen, der die Funktionsfähigkeit des Ökosystems gewährleistet.

Ein natürlicher Oberflächenwasserkörper (OWK) ist in einem guten Zustand, wenn der ökologische Zustand mindestens als „gut“ und der chemische Zustand als „gut“ beurteilt wird. Erheblich veränderte Wasserkörper (HMWB) und künstliche Wasserkörper (AWB) sind in einem guten Zustand, wenn das ökologische Potenzial mindestens als „gut“ und der chemische Zustand als „gut“ beurteilt wird.

Für den chemischen Zustand gibt es zwei Klassen. Wenn die Normen eingehalten sind, ist der Zustand „gut“, sonst „nicht gut“. Der „gute chemische Zustand“ als Umweltziel gilt sowohl für „natürliche“ als auch für „künstliche“ und „erheblich veränderte“ Gewässer.

Maßgeblich für den chemischen Zustand ist der Nachweis sog. "prioritärer Stoffe", wie Blei und Cadmium.

1 Im Rahmen dieses Verfahrens sind Kupfer und Zink zu berücksichtigen.

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Überwacht wird immer der Jahresmittelwert (JD). Für einige Schadstoffe mit hoher akuter Toxizität (u. a. Cadmium) wurde zusätzlich eine zulässige Höchstkonzentration (ZHK) festgelegt, die der Maximalwert nicht überschreiten darf.

Für den Chloridgehalt wird als Orientierungswert für den guten Zustand / das gute Poten- tial für allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskriterien ein Mittelwert von 200 mg/l genannt (Umweltbundesamt 2010). Für Sulfat gibt es keine Angabe. In älteren Veröffentlichungen (BMU 2006) war 100 mg/l sowohl für den Chloridgehalt als auch für den Sulfatgehalt als Schwellenwert des „guten ökologischen Zustands“ für Fließgewässer (Gewässergüteklasse II) angegeben.

Für die physikalisch-chemischen Komponenten liegen allgemein anzustrebende Sanie- rungswerte als Schwellenwerte für den Übergang vom „sehr guten Zustand“ zum „guten Zustand“, Hintergrundwerte genannt, und vom „guten Zustand“ zum „mäßigen Zu- stand/Potential“, Orientierungswerte genannt, vor. Die Nichteinhaltung der Orientierungs- werte ist ein Hinweis auf mögliche ökologisch wirksame Defizite. Als Vergleichswert wird der Mittelwert vorgeschlagen. Für Bäche und Flüsse des Mittelgebirges liegen der Hintergrundwert für TOC bei 5 mg/l und der Orientierungswert bei 7 mg/l sowie der Hinter- grundwert für Chlorid bei 50 mg/l und der Orientierungswert bei 200 mg/l (LAWA-AO 2012).

5.1.2 Oberflächengewässerverordnung Die Oberflächengewässerverordnung (OGewV)

─ dient der Umsetzung der WRRL unter Berücksichtigung aktueller Tochterrichtlinien und EG-Entscheidungen,

─ sie gibt verbindliche immissionsorientierte Umweltqualitätsnormen (UQN) vor.

Die Prüfung auf Einhaltung der UQN erfolgt anhand von Jahresmittelwerten (JD) – und für ausgewählte Schadstoffe (u. a. Cadmium) mit hoher akuter Toxizität anhand von zulässi- gen Höchstkonzentrationen (ZHK).

Da die in der Oberflächengewässerverordnung genannten UQN für die flussgebietsspezi- fischen Schadstoffe Kupfer (Cu) und Zink (Zn) nur Grenzwerte in mg/kg Schwebstoff oder Sediment vorsehen, wurde zur Bewertung der Einträge die alte Einstufung der Gewässer- güte (BMU 2006) verwendet. In ihr sind für die im Wasser gelöste Phase dieser Stoffe Grenzwerte in µg/l angegeben. Dabei wurden die Werte mit Zielrichtung „aquatische Lebensgemeinschaften“ ausgewählt. In dieser Veröffentlichung werden die Zielvorgaben von 4 µg/l für Kupfer und 14 µg/l für Zink angegeben.

Für die allgemeinen physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten werden in Anlage 6 Anforderungen an den sehr guten ökologischen Zustand und das höchste ökologische

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Potential genannt. Diese entsprechen den Hintergrundwerten, daher wird als Zielgröße für diese Parameter auf die Orientierungswerte zurückgegriffen (LAWA-AO 2012).

Die Prüfung erfolgt nur nach OGewV, da diese der Umsetzung der WRRL dient und die dafür erforderlichen Umweltqualitätsnormen enthält.

5.2 Bewertung der Übereinstimmung mit Zielvorgaben

5.2.1 Chemisch

In der folgenden Tabelle werden die Zielwerte den errechneten Konzentrationen in der Oker nach der Einleitung gegenübergestellt.

Tab. 6: Vorbelastung, Zielwerte und Konzentrationen in der Oker nach der Einleitung

Vorbelastung Zielwert Oker nach Einleitung Oker am Waldhaus

Mittelwert Maximalwert Überwachungs- wert

Blei (Pb) [µg/l] 21,1 7,2 (JD-UQN) 21,1 23,3 24,5

Zink (Zn) [µg/l] 218 14 219,0 225,1 227,5

Cadmium (Cd) [µg/l] 0,5 0,08 (JD-UQN) 0,7 1,7 2,3 0,45 (ZHK-UQN)

Kupfer (Cu) [µg/l] 10,8 4 10,9 14,3 16,8

TOC [mg/l] < 5 7*1 5,0 5,2 5,3

AOX [µg/l] < 1 25 2,0 7,1 9,5

Chlorid [mg/l] 19 200*1 70,0

Sulfat [mg/l] 40 100 63,9

Abflussmenge [l/s] 1.240 1.240 + 15,3 *1 aus LAWA-AO 2012 *2 CSB-Werte umgerechnet auf TOC (Verhältnis 1:4), TOC ist kein Überwachungswert

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Schwermetalle

Die Einstufung der stoffbezogenen Gewässergüte gemäß der Oberflächengewässer- verordnung bezieht sich auf die in dieser genannten flussgebietsspezifischen Schadstoffe Cu und Zn sowie auf die prioritären Schadstoffe Pb und Cd.

Wie der Tabelle 6 entnommen werden kann, erfüllen die Werte nach der Einleitung in die Oker die Umweltqualitätsnormen nicht. Dies ist jedoch auch schon durch die Vorbelastung der Fall.

In Kap. 3.4 wurde dargestellt, dass die geplante Einleitung außer bei den Parametern Cadmium und Kupfer nur zu geringen Erhöhungen der Schwermetallkonzentrationen führt. Beim Cadmium wird die Vorbelastung im Mittel um das 1,4 fache im Maximum um das 5-fache erhöht.

Durch die Zentrale Abwasserbehandlung wird zukünftig die Fracht an relevanten Schadstoffen (Cu, Zn, Pb und Cd) im Abwasser der Harz-Metall GmbH und damit letztlich auch in der Oker reduziert, wodurch eine Abnahme der Konzentrationen gegenüber dem derzeitigen Zustand zu erwarten ist.

Nach Aussage der Planer der Abwasserbehandlungsanlage wurde das Verbesserungs- gebot hinsichtlich der Schwermetalle und dabei insbesondere auch bzgl. Cadmium weitest möglich bei der Technologieauswahl und der Anlagenauslegung der neuen Zentralen Abwasserbehandlungsanlage beachtet. Ausführungen und Bewertungen zu Möglichkeiten der weiteren Reduzierung der Cadmiumfrachten sind dem Erläuterungs- bericht des wasserrechtlichen Antrages zu entnehmen.

Chlorid und Sulfat

Die Einstufung der stoffbezogenen Gewässergüte verändert sich durch die geplante Einleitung für den Einzelparameter Sulfat. Beide Parameter Chlorid und Sulfat erfüllen auch nach der Einleitung die Zielvorgaben.

Die auf den Parameter Sulfat bezogene Einstufung der Gewässergüte verändert sich von Gewässergüteklasse (GK) I (<25 mg/l) auf GK II (50-100 mg/l) auf 700 m Lauflänge bis zur Einmündung der Abzucht. Das heißt, dass durch die Einleitung die Gewässerqualität in diesem Abschnitt von „sehr gut“ auf „gut“ verringert wird.

Unterhalb der Abzucht wurde bei der Messstelle Probsteiburg in den Jahren 1998 bis 2005 GKII (50-100 mg Sulfat/l und 50-100 mg Chlorid/l) festgestellt (NLWKN 2012b).

Für die Strecke zwischen der Einleitung in die Oker und Einmündung der Abzucht wird die Gewässergüte durch die zusätzliche Belastung mit Sulfat verändert. Insofern liegt hier ein Eingriff in den Naturhaushalt vor. Da ab Einmündung der Abzucht die Wasserqualität durch die Sulfatfracht der Abzucht bestimmt wird, wirken sich die Änderungen jedoch nur auf einen relativ kurzen Abschnitt der Oker aus.

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Aus gutachterlicher Sicht ist die Beeinträchtigung nicht als erheblich anzusehen, zumal die Zielvorgaben für eine gute Wasserqualität eingehalten werden und der Zustand des Gewässerkörpers als Ganzes nicht negativ beeinflusst wird.

TOC und AOX

Wie der Tabelle 6 entnommen werden kann, werden der TOC und der AOX durch die Einleitung stärker beeinflusst. Beide Parameter TOC und AOX erfüllen jedoch auch nach der Einleitung die Zielvorgaben.

5.2.2 Biologisch

Fische

Im Rahmen dieses Gutachtens werden insbesondere die aktuell im Gewässerabschnitt unterhalb und oberhalb der Einmündung des Röseckenbachs nachgewiesenen gewässer- typischen Arten betrachtet.

− Bachforelle Die Bachforelle wird oftmals durch Besatzmaßnahmen im Bestand gestützt. Ein Vergleich mit anderen Gewässern mit ähnlicher Schwermetallkonzentration (z. B. Innerste) kann nur zu ungenauen Aussagen führen, da nicht geklärt werden kann, ob die Bachforelle sich in den betreffenden Bereichen fortpflanzen oder nur aufgrund der Besatzmaßnahmen halten kann. Das Vorhandensein von Laichplätzen und ausreichend Nahrung ist hingegen ein wesentlicher limitierender Faktor. Zumindest die Laichplätze sind im betrachteten Ab- schnitt der Oker vorhanden – ebenso wie fließgewässertypisches Makrozoobenthos. Es ist zudem nicht zu erwarten, dass die verbesserte Abwasserbehandlung seitens der Harz- Metall GmbH zu negativen Effekten auf diese Art führen wird.

− Groppe Die Tatsache, dass diese Art seit der (vermutlichen) Wiederansiedlung 1997 (1999) bis zu den aktuellen Nachweisen im Frühjahr 2012 in der Oker zwischen Waldhaus und Mün- dung der Abzucht vorhanden ist, lässt darauf schließen, dass diese Art nicht durch die aktuell in der Oker vorhandenen Schwermetallgehalte beeinträchtigt wird. Folglich ist nicht zu erwarten, dass die Reduzierung der Einleitungen durch die verbesserte Abwasserbehandlung seitens der Harz-Metall GmbH zu negativen Effekten auf diese Art führen wird.

− Lachs Das aktuelle Vorkommen des Lachses ist auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen. Das Vorkommen im stellenweise stark schwermetallbelasteten Bereich oberhalb des Röseckenbachs lässt auf eine gewisse Toleranz der Jungfische gegenüber Schwermetal- len schließen.

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Ausschlaggebend für das Vorkommen des Lachses ist zum einen die Möglichkeit, geeig- nete Laichhabitate zu finden, und zum anderen, diese zu erreichen. Laichhabitate stehen im Oberlauf der Gewässer zur Verfügung. Ob diese im Bereich der Ortslage Oker zu fin- den sind, bleibt abzuwarten. Ein Aufstieg in die Oker im Bereich Waldhaus bzw. Okertal- sperre ist zurzeit nicht möglich.

Ebenso wie für Forelle und Groppe ist auch für den Lachs keine Beeinträchtigung durch Verbesserung der Abwasserbehandlung zu befürchten.

Die langfristig in der Oker zu erwartenden Arten Elritze, Äsche und Bauchneunauge benötigen sauberes, vor allem jedoch sauerstoffreiches Wasser und geeignete Habitate, die aufgrund der Strukturarmut unterhalb der Ausleitung des Hüttengrabens nur vereinzelt aufzufinden sein dürften.

Die Tatsache, dass Äschen im Unterlauf der Innerste (bei Ruthe) auf den dort vorhande- nen Kiesbänken beim Laichen beobachtet werden können, lässt darauf schließen, dass sie sich nicht durch die dort vorhandenen, im Vergleich zur Oker höheren Schwermetall- konzentrationen stören lassen. Da der Fortpflanzungserfolg unter den dort herrschenden Bedingungen nicht nachzuvollziehen ist, können auch keine Rückschlüsse auf die Oker gezogen werden. Ausschlaggebend für das Vorkommen der Fische ist jedoch ein ausreichender Sauerstoffgehalt des Wassers und die Durchgängigkeit der unterhalb liegenden Gewässerabschnitte.

Makrozoobenthos

Wie die Untersuchungen des Makrozoobenthos der letzten drei Jahre zeigen, gibt es in den bereits aktuell schwermetallbelasteten Bereichen der Oker unterhalb des Rösecken- bachs und beim Zufluss der Abzucht eine für diesen Gewässertyp typische Makro- zoobenthos-Fauna, die als regional bedeutsam einzustufen sind. Die geringe Individuen- dichte der einzelnen Arten ist u. a. auf die Schwermetallbelastung zurückzuführen. Von einer Reduzierung der Einleitung von Schwermetallen werden die in der Oker nach- gewiesenen Arten profitieren, auch wenn durch die oberhalb stattfindenden Einträge weiterhin erhöhte Schwermetallkonzentrationen im Wasser zu finden sein und die Abundanzen der einzelnen Individuen beeinflussen werden.

Makrophyten

Von den in der Bestandsaufnahme aufgeführten Pflanzen werden nur das Große Quell- moos und der Flutende Hahnenfuß betrachtet, da es sich bei den übrigen aufgeführten Arten im Wesentlichen um auf den angrenzenden Flächen wachsende Gräser und auf lehmigen Steinufern lebende Arten handelt, die im betrachteten Abschnitt mangels Standorten kaum vorkommen oder nur temporär durch den Wasserchemismus beein- trächtigt werden können.

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Das für die Oker – allerdings ohne Standortangabe – dokumentierte Große Quellmoos ist typisch für Quellen und schnell fließende, kühle, klare Gewässer. Es wächst aber auch in nährstoffarmen, stehenden Gewässern. Dieses Moos reagiert empfindlich auf Verschmut- zungen (NLWK 2002).

Da diese Art gemäß LAMBRECHT (1998) im Untersuchungsbereich gefunden wurde, ist davon auszugehen, dass es durch die in diesem Bereich vorhandenen Schwer- metallbelastungen nicht negativ beeinflusst wird.

Weil die Schwermetalleinleitung in die Oker durch die geplante Kläranlage – verglichen mit dem aktuellen Zustand – verringert wird, kann davon ausgegangen werden, dass die verbleibenden Einleitungen keine negativen Auswirkungen auf diese Art haben werden.

Der Verweis auf die Intoleranz gegenüber Verschmutzungen bezieht sich vermutlich auf Belastungen mit organischen Substanzen und Schwebstoffen, die aquatischen Makro- phyten generell Probleme bereiten, da sie sich auf diesen absetzen und dadurch die Photosynthese unterbinden bzw. erschweren.

Gleiches wird vermutlich für den lichtliebenden Flutenden Hahnenfuß, der bevorzugt sau- bere Gewässer besiedelt, und das Schwimmende Laichkraut gelten, so dass davon auszugehen ist, dass diese Arten nicht durch die vom Gelände der Harz-Metall GmbH in die Oker eingeleiteten schwermetallhaltigen Abwässer stärker beeinträchtigt werden als zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

5.3 Zusammenfassende Bewertung

Die Vorgabe, das Gewässer so zu entwickeln bzw. zu erhalten, dass sich die unter natur- nahen Bedingungen typische Arten- und Biotopvielfalt auf ihrer gesamten Fließstrecke wieder einstellen kann, wird durch das Vorhaben aus Sicht der Gutachter nicht gefährdet. Wesentliche Hindernisse, dieses Ziel zu erreichen, sind nach Meinung der Gutachter vor allem auf strukturelle Defizite zurückzuführen. Die Gewässergüte wird durch die geplante Abwasserbehandlungsanlage nicht wesentlich beeinträchtigt. Vielmehr wird der Eintrag von Schwermetallen durch die geplante Anlage reduziert. Das wesentliche Problem für die Wasserqualität liegt in der geologisch bzw. historisch bedingten Belastung der Oker mit Schwermetallen, die durch die geplante Anlage mit Ausnahme von Cadmium nicht wesentlich verändert wird. Da durch die geplante Zentrale Abwasserbehandlungsanlage jedoch die eingeleitete Cadmiumfracht halbiert wird, wird man auch in diesem Punkt eine Verbesserung erzielen.

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6 Zusammenfassung

Die Harz-Metall GmbH in Goslar beabsichtigt die Errichtung einer zentralen Abwasser- behandlungsanlage (ABA) nach dem neuesten Stand der Technik. Gleichzeitig wird die Abwasserbeseitigung des Gesamtstandortes überarbeitet und den betrieblichen und wasserwirtschaftlichen Erfordernissen angepasst. In der geplanten Abwasserbehand- lungsanlage werden zukünftig alle vorhandenen Wasserströme erfasst und behandelt.

Für die Einleitung des behandelten Wassers in den Hüttengraben wird von der Harz-Me- tall GmbH eine Einleitungserlaubnis nach §§ 8, 10 WHG und §§ 8, 12 und 13 NWG bean- tragt.

Bestandteil des Antrages soll eine Darstellung zur Vereinbarkeit des Vorhabens mit den Bewirtschaftungszielen für das Gewässer (WHG/WRRL) und mit den daraus resultieren- den Maßnahmeplanungen bzw. mit der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) sein.

Durch Abgleich mit in der Fachliteratur genannten Grenz- und Schwellenwerten wurden die geplante Einleitung und die dadurch in der Oker zu erwartenden Konzentrationen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Zielvorgaben überprüft.

Basierend auf den aktuell vorliegenden Unterlagen und Erkenntnissen kann davon ausgegangen werden, dass die geplante Abwasserbehandlungsanlage keine negativen Auswirkungen auf die aktuelle Ausstattung der Oker mit Lebensräumen und ihre Besied- lung durch aquatische Organismen haben wird und die Erreichung der Ziele der WRRL nicht gefährdet wird, auch wenn – bedingt durch die Vorbelastung sowie nicht durch die Harz-Metall GmbH zu vertretende Einträge – die Umweltqualitätsnormen nicht bei allen Parametern eingehalten werden können.

Die Zielerreichung des guten chemischen Zustandes wird durch Einleitung von Cadmium und Blei gefährdet. Aufgrund der geogenen Vorbelastung kann jedoch nach Aussage des NLWKN für die Beurteilung des chemischen Zustands der Oker die Ausnahmeregelung in Anspruch genommen werden.

Hannover, den 4. September 2013

Dipl.-Ing. Karen Mumm

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7 Quellen

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Ingenieurgemeinschaft GmbH, September 2013