Korrekturen / Nachträge „Historischer Ortsspaziergang Volksdorf

Korrekturen / Nachträge „Historischer Ortsspaziergang Volksdorf

Historischer Ortsspaziergang 1978 wurde auf der Westernegge eine Nato-Station 2 Altes Pfarrhaus 7 Wohnhaus der alten Vollmeierhofstelle Nr. 2 errichtet. Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1810 Der Hof ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Dorf und Flur Zur Keltischen Zeit gab es in dieser Umgebung sehr als zweistöckiges Fachwerkwohn- nachgewiesen. Im Juni 1908 brannte der Hof ab und viele Stechpalmen (Ilex). Diese haus errichtet und erscheint deutlich wurde bis 1910 neu erbaut. Es entstand eine mehrteilige Hülsede Stechpalmen gaben dem Ort den Namen moderner als die seinerzeitigen Anlage in Backsteinbauweise, wobei wurden. und daher findet man auf dem Wappen die Dielenhäuser der Bauern. Stechpalmen abgebildet. Kleine Ortsgeschichte 3 Volksschule Der Ortsname im Laufe der Zeit Erbaut im Jahr 1897 Den Krieg hat die Volksschule Das Titelbild des Posters zeigt eine Hülsede ohne besondere Schäden überstanden, zwar fiel Landschaftsaufnahme von Hülsede (Blick vom die einzige Bombe, die auf Hülsede geworfen wurde, Der Name „Hülsede“ ist „Huls-ithi“, also der Platz an nur 4 m vom Schulgebäude entfernt in den Hof, doch Kriegerdenkmal Hülsede am Süntelrand in die der der Hülsedorn (auch Stechpalme genannt) wuchs. Deistermulde, am Horizont der Deister). entstand bei der Detonation am 15.09.1941 kein Die Schreibweise hat sich wiederholt geändert. Im Jahre Schaden. Das weitere Umfeld ist eine zwischen Deister und 1223 lesen wir „Hulisade“ in einer Urkunde des Klosters Süntel sich erstreckende Muldenregion. Diese fruchtbare Marienwerde. In anderen Urkunden steht wiederum „Hulsede“. 4 Schriftbalken der alten Schule, datiert mit 1797 Lößbörde mit seinem milden Klima hat zu einer sehr Wohn- und Wirtschaftsbereiche streng getrennt So lange 973/1059 Hulside frühen und dichten Besiedlung geführt. Zudem wird das die Forstgemeinde Hülsede/Meinsen die alleinige 1300 Hulsedhe Gebiet zentral von der Rodenberger Aue mit zahlreichen Verwaltung der Hülsede-Meinser Forst besaß, waren die 1533 Hulszede Nebenflüssen durchzogen. Meier des Vollmeierhofes Nr. 2 in Hülsede stets 1594 Hülssde Holzmeister, woraus auf das hohe Alter und die große Die Folge dieser naturräumlichen Gunst sind eine 1620 Hülßde Bedeutung des Hofes und das hohe Ansehen seiner Häufung alter Ortschaften, (von Rodenberg, Apelern, 1647 Hülssende Lauenau, Eimbeckhausen Bad Münder), seiner Besitzer zu schließen ist. Seit über 35 Jahren befindet Quelle: Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg von 2008, sich nun auf dem Hof eine Reitanlage. zahlreichen Rittergüter, Burgen sowie zahlreicher Orts-Chronik Luhden von 2010 Wassermühlen (10 vor Jahren!). Alles zusammen Das Schulhaus wird im Jahre 1588 erbaut worden sein. Zeugnisse der Siedlungsgeschichte des Raumes. 8 Gaststätte „Der Grünspan“ Erläuterungen zu den Einzelobjekten Es diente gleichzeitig als Wohnung für den Wie beim gleichaltrigen Hof Lohmann (s. Bild 5) Hülsede liegt am Nordosthang des Süntels im Deister- Küsterschulmeister. Der damalige Hülseder Schul- wurden um 1910 die Neubauten um Fachwerkgiebel im Sünteltal. Der Hülseder Bach (ortsüblich Beeke) bezirk fiel mit dem Hülseder Kirchspiel zusammen, 1 Kirchhofmauer dahinter Kirche ST. AEGIDIEN bewusst „niedersächsischen Stil“ gestalterisch durchfließt den Ort in einem weitgehend verrohrten umfasste die Ortschaften Hülsede, Meinsen, Messen- Die Kirchhofmauer zeigt noch sehr schön den aufgewertet. Früher war hier neben einer Gaststätte auch Bachbett und mündet kurz danach in die Rodenberger. kamp, Altenhagen, die Försterei Blumenhagen, die gerundeten Verlauf des ursprünglichen Kirchhofes. Aus ein Lebensmittelladen. Aue. Der Ort umfasst etwas über 630 Einwohner.. Mittelmühle, die Niedermühle und die Rittergutsmühle. religiösen Gründen sollte die Bestattung der Toten in In der Hülseder Schule wurden damals nur Jungen Reliquiennähe der Kirche erfolgen. Daraus ergab sich Einen ersten Hinweis auf die Ortschaft enthalten die um unterrichtet, nur zwei Mal pro Woche. Eine Schule ist 9 Eiskeller (In der Rehre 15) stets die Anlage eines gerundeten Kirchhofes um die 1150 verfassten Güterverzeichnisse der Reichsabtei für Hülsede bereits für das Jahr 1588 nachgewiesen. Sie Eiskeller sind nur noch selten anzutreffen, in Hülsede Kirche. Fulda. Darin ist vermerkt, dass einem Herzog Bernhard ist damit einer der ältesten bekannten Dorfschulen in gibt es gleich zwei zu entdecken! Wenn die Keller in den Davon sind in Schaumburg leider nur noch wenige in "Hulside" zwei Höfe (mansi) zum Lehen überlassen Schaumburg. Wohnhäusern nicht genügenden Platz boten oder nicht erhalten. Ein Vergleich des Kirchhofes Hülsede auf der worden sind. Diese Notiz bezieht sich mit großer kühl genug waren, wurden außerhalb der Wohnhäuser historischen Karte von 1822 und der aktuellen Karte auf Wahrscheinlichkeit auf die Zeit der Billunger Herzöge Ersatzbauten geschaffen. Durch entsprechende Bernhard I. († 1011) oder Bernhard II. von Sachsen († dem Poster zeigt einen vollständig erhaltenen Verlauf. 5 Hof Lohmann Die Hofanlage wurde 1912 neu errichtet und ist als Isolierung (mächtiges Mauerwerk oder auch 1059). Historiker denken gewöhnlich an den Letzteren. Erdaufschüttungen) konnte das im Winter im Freiland Auf sein Todesjahr 1059 bezieht die Gemeinde Hülsede Gesamtanlage erhalten. Hierzu gehört das straßenseitige zweigeschossige Wohnhaus mit einem hervorgehobenen gewonnene Eis eingelagert werden. Hier blieb es bis bisher ihre Dorfjubiläen. Frühere Bezugsjahre (zum weit in den Sommer zur Kühlung der Nahrung erhalten. Beispiel 1012, der Beginn der Regierungszeit von Fachwerkgiebel. Die Größe dieses Hauses erhebt Bernhard II. von Sachsen) scheinen nicht herrschaftlichen Anspruch des Bauherrn. ausgeschlossen. 10 Eiskeller von 1849 (Über der Beeke 20) 5a Innenhof mit Wirtschaftsgebäuden Dieser ähnlich aufgebaute Eiskeller gehörte zu Haus Nr. 1310 wurden der Kirchhof, die Mittelmühle und der Historische Karte von 1822 (Ausschnitt) Zum Wohnhaus Lohmann gehört ein gleichzeitig 10. Über der Tür findet sich eine Inschrift mit den hohe Hof zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Um den Reliquien noch näher zu sein, gab es für entstandener geschlossener Innenhof, der an Gutshöfe Namen der Erbauer und das Baujahr (vgl. Abb. Unten). Gutsmühle von 1450 ist eine der ältesten Wassermühlen hochgestellte Persönlichkeiten das Privileg, direkt an erinnert. Zu beachten sind hier die originalen Tor- und Niedersachsens. Ab 1474 betrieb die Familie Baake in oder in der Kirche bestattet zu werden. Fensteranlagen. Hülsede eine Schmiede. Hülsede besaß Braurecht, als An der Kapelle der Kirche (Nordost-Seite) schmiegt letzter Brauer wird Carsten Eckermann genannt. Die sich eine Grabkammer an, die seit 1699 als Hülseder Tischlergenossenschaft im Deister-Süntel-Tal Erbbegräbnis derer von Mengersen birgt. 6 Fachwerkhaus als Vierständerbau ist die Keimzelle der Möbelindustrie. Östlich von Die Kirche ST. AEGIDIEN selbst wurde um 1200 als Guterhaltenes Gebäude einer Kleinbauernstelle aus dem Schmarrie bestand Ende des 14. und Anfang des 15. einschiffiger Gewölbebau errichtet. Sie birgt im Inneren 19. Jahrhundert. Nach Aufgabe der Landwirtschaft 11 Wohnhaus von 1794 Jahrhunderts mit der Posteburg eine kleine Wasserburg, neben vielen weiteren Kleinoden auch viele Sinnsprüche wurde an der Giebelseite bis auf eine kleine Eingangstür Modern umgestaltetes Kleinbauernhaus in Vierständer- auf der vermutlich ein niederadliges Geschlecht saß. im heimischen Platt jener Zeit (datiert !). zugesetzt bauweise aus dem Jahr 1794. 12 Wohnhaus des früheren Vollmeierhofes Nr.1 senkrechten Unterteilung der Wandflächen (im Form Im Jahr 1980 endete der Mühlenbetrieb. Der letzte 23 Bronzezeitliches Hügelgrab Der Vollmeierhof Nr. 1 führte früher und bis in die sog. Lisenen) und der Giebelschrägen eingesetzt. Diese Müller war Otto Habermann (wohl auch im Deister- Auf den höheren Lagen von Deister und Süntel sind Neuzeit die Bezeichnung „Honhoff“ und noch jetzt den besondere Bauweise kündigt vom damaligen Reichtum Sünteltal). zahlreiche Hügelgräber und z. T. auch regelrechte Namen „Hohe Hoff“. Der Name deutet auf des Bauherrn. Früher führte der Weg der Messenkämper Schulkinder Hügelgrabfelder zu entdecken. Dies ist ein Dokument altgermanischen Kult bzw. die Kult- oder Opferstätte über die Mühle, die vom Wald umgeben war. Weil einer weit zurückreichenden Besiedlung dieses Gebietes. hin. Die Erzählungen älterer Hülseder, es spuke auf dem mehrere Schüler auf den Weg nach Hülsede in der Aue Wer einmal die Hügelgräber auf den Hochflächen des 15 Giebelfront einer Scheune mit zwei „Kolenberge“ (der Fundstätte von fünf Urnen) beweisen ertrunken sind, erhielt Messenkamp eine eigene Schule. Süntels erwandert hat, kann die Mühe der damaligen Wagenremisen ebenfalls, dass es sich hier um eine altgermanische Bestattungskultur ermessen. Es ist davon auszugehen, Der mächtige Giebel des Ziegelsteinbaues wurde durch Kultstätte handelt. dass die Masse der Bewohner in der wesentlich Ziermauerwerk gestaltet. Das große Tor ist bauzeitlich 20 Wirtschaftsgebäude der Niedermühle lebensfreundlicheren Muldenregion wohnten. Diese mit schönem Rundbogen und Tor erhalten. Daneben die Die Niedermühle hatte ursprünglich einen anderen Grabanlagen stammen aus der Bronze-Zeit. Ihr Alter ist zwei kleinen Tore sind ursprüngliche Unterstellplätze für Standort, dieses belegt die Flurbezeichnung „In den 12a Alte Hofmauer mit Torpfosten im Hintergrund etwa von 1600 bis 750 v.Chr. anzunehmen. Die Hügel die Fuhrwerke. Mühlenhöfen“. Sie wurde als Sägemühle genutzt. Die Zufahrt zu dieser alten Hofstelle Nr. 1 säumt eine hier

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