Studienkreis Rundfunk und Geschichte Mitteilungen 19. Jahrgang Nr. 4- Oktober 1993 ln memorlam Walter Först Seite 133 Aufsätze Luise Thuß Vom Gastarbeiterprogramm zur multikulturellen Sendung Auslanderprogramme im Rundfunk der DDR Seite 143 Sibylle Bolik Themen und Tendenzen des Hörspiels in der DDR Seite 150 Thomas Beutelschmidt Bedingungen und Entwicklungen der Studiotechnik im Fernsehen der DDR Seite 155 Joachim-Felix Leonhard Das Rundfunkarchiv Ost Folgen und Folgerungen fOr Gegenwart und Zukunft Seite 168 Dokumentation Christa Nink Folgen nationalsozialistischer Personalpolitik im Westdeutschen Rundfunk Seite 176 Klaus Scheel Quellen zur Geschichte des nationalsozialistischen Rundfunks im »Sonderarchiv« Moskau Seite 192 Nachrichten und Informationen Vorstand des Studienkreises in Leipzig neu gewahlt Seite 201 Satzung des Wilhelm-Treue-Stipendiums Seite 201 Wilhelm-Treue-Stipendien des Studienkreises vergeben Seite202 22. Doktoranden-Kolloquium des Studienkreises 1994 Seite 202 25. Jahrestagung des Studienkreises 1994 Seite 203 Schwarzes Brett RudolfWildenmann (1921 -1993) Seite 204 Walter-Karl Schweikert (1908 -1992) Seite 205 Herbart Blank. Ein biographischer Hinweis Seite 207 Unbekannte Rundfunkrede Gottfried Senns Seite 210 Amerikanische Rundfunkmacher im Dienste des Dritten Reichs Seite 211 DDR-Rundfunkzeitschrift auf Mikrofilm Seite 215 Niederländisches Jahrbuch Mediengeschichte Seite 217 Bibliographie Seite 219 Besprechungen Seite 224 Studienkreis Rundfunk und Geschichte e.V. Redaktion: Arnulf Kutsch (verantw.) Vorsitzender: Helmut Drück, Berlln Wolf Bierbach · Ansgar Diller Schriftführer: Edgar Lersch, Süddeutscher Rundfunk Waller Först · Friedrich P. Kahlenberg Postfach 106040,7000 Stuttgart 10. Tel. 0711/9293233 Marianne Ravenstein Zitierweise: Mitteilungen StRuG-ISSN 0175-4351 Autoren der längeren Beiträge Thomas Beutelschmidt, Freiberuflicher Medienjoumalist, Stubenrauchstraße 11, 12161 Bertin Sibylle Bolik, Freiberufliche Autorin und Hörspiellektorin, Kyffhäuserstraße 59, 50674 Köln Prof. Dr. Friedrich P. Kahlenberg, Präsident des Bundesarchivs, Potsdamer Straße 1, 56075 Koblenz Dr. Joachim-Felix Leonhard, Vorstand des Deutschen Rundfunkarchivs, Bertramstraße 8, 60320 Frankfurt am Main Prof. Dr. Winfried B. Lerg, Direktor des Instituts far Publizistik der Universität MOnster, Bispinghof 9- 14, 48143 Manster Christa Nink, Historisches Archiv des Westdeutschen Rundfunks, Appellhofplatz 1, 50667 Köln Dr. Klaus Scheel, Historiker, Ehm-Welk-Straße 7, 12619 Bertin Luise Thuß, Freiberufliche Joumalistin, Harnischweg 17, 12555 Berlin Redaktionsanschrift Prof. Dr. Arnulf Kutsch, Universität Leipzig, Fachbereich Kommunikations- und Medienwissenschaften, Augustusplatz 9, 04109 Leipzig- Danziger Straße 9, 48161 Manster-Roxel; Bibliographie: Dr. Marianne Ravenstein, Institut fOr Publizistik der Universität Münster, Bispinghof 9 - 14, 48143 Münster; Besprechungen: Dr. Ansgar Diller, Deutsches Rundfunkarchiv, Bertramstraße 8, 60320 Frankfurt am Main; Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv. Zur Erinnerung Mit dem am 10. Oktober verstorbenen Mitre­ dakteur der >Mitteilungen< verlor der Studien­ kreis Rundfunk und Geschichte einen seiner Gründungsväter. Zu dem Colloquium Ge­ schichte des Rundfunks, zu dem Wilhelm Treue gemeinsam mit Helmut Hammer­ schmidt am Rande des Historikertages in Freiburg i. Br. im Oktober 1967 eingeladen hatte, war Walter Först uneingeladen er­ schienen. Die auf seiten der Veranstalter er­ kennbare Irritation räumte er mit dem zupak­ kenden Bekenntnis aus, ohne die Einbezie­ hung verantwortlicher Mitarbeiter aus den Walter Först Rundfunkanstalten sehe er für die wissen­ 1920- 1993 schaftliche Beschäftigung mit dem Medium wenig Chancen. Wie recht hatte er damals mit einem solchem Statement; denn die wenig­ sten Anstalten waren zu jenem Zeitpunkt dem Aufruf des Intendanten des Süddeutschen Rundfunks, Hans Bausch, als Vorsitzendem der Historischen Kommission der ARD gefolgt, Referate zur Rundfunkgeschichte einzurichten. Wer zu geschichtlichen Fragen des Rundfunks arbeiten wollte, fand damals noch in den wenigsten Anstalten einen Ansprechpartner. Meine zeitlich folgende nächste persönliche Begegnung mit Walter Först fand sechs Jahre später im September 1973 in Berlin bei der vierten Jahres­ tagung des 1969 gegründeten Studienkreises Rundfunk und Geschichte statt; von der Mitgliederversammlung wurde ich damals zum ersten Mal in den Vorstand gewählt. Damals hörte ich von Walter Först, daß er den Studien­ kreis auf Dauer angelegt sah, als Mittler zwischen den Interessenten der Rundfunkgeschichte und den Anstalten, aber auch, daß dieser entschieden »kein Jubiläumskreis sei, der wieder auseinander geht«. Das meinte er auch als Kommentar im 50. Jahr des Rundfunks in Deutschland zum Beschluß, gegen den Widerstand von Hans Bausch, die Historische Kommission der ARD wieder aufzulösen. Zu jenem Zeitpunkt amtierte Walter Först bereits seit 1971 als Schriftführer des Vereins. Er wurde in der ersten Vorstandssitzung, an der ich am 20. März 1974 in Mainz in der »Favorite« teilnehmen durfte, zu dem für mich wichtigsten Gesprächspartner. Die Aufforderung, rundfunkgeschichtlich re­ levante Nachrichten und Berichte aus der Vereinsarbeit an die Redaktion von >Rundfunk und Fernsehen< zu geben, hatte mich zu der Frage veranlaßt, warum der Verein keinen Mut zu eigenen Mitteilungen habe. Walter Först griff den Gedanken zupackend auf und das Ergebnis ist evident: Im Oktober des gleichen Jahres erschien Nr. 1 der >Mitteilungen<. Von den Teilnehmern jenes für mich denkwürdigen Vorstandstreffens in meiner Heimatstadt müssen wir inzwischen Wilhelm Treue, Walter Bruch und Ludwig Kroll mit Walter Först als Tote beklagen. Doch Ansgar Diller, Harald Heckmann, Winfried B. Lerg und Werner Schwipps werden sich noch erinnern, wie ln memoriam Walter Först hartnäckig Walter Först sich für den Start unserer Zeitschrift engagierte. Daß sie wurde, was sie in inzwischen 19 Jahrgängen wurde, bleibt vor allem sein Verdienst. Wieviel wäre zu solcher Aussage zu erinnern und auszuführen: Die Proto­ kolle unserer Vorstandssitzungen geben dafür nur einen ganz unvollständi• gen Beleg; denn Schriftführer war und blieb bis zum Ende der neunten Wahl­ periode im Herbst des Jahres 1987, bis zur Wahl von Wolf Bierbach zu sei­ nem Nachfolger, Walter Först selbst. Er arbeitete stets ergebnisorientiert und so belegen die Protokolle selten den Gang einer Diskussion, schon gar nicht den Anteil Walter Försts selbst. Wir, die Überlebenden, aber wissen, wie oft wir bei hochfliegenden Plänen oder fruchtbaren Diskussionen über Metho­ denfragen von ihm an das Nächstliegende erinnert, in die unausweichliche Planungsarbeit für ein bevorstehendes Colloquium, eine Jahrestagung zu­ rückgeholt wurden. Und wir Überlebenden unter den Mitredakteuren und Mitarbeitern wissen, wie wir in die Pflicht genommen wurden zu schreiben, zu kommentieren, zu rezensieren oder zu berichten! Dabei lernte ich die Profes­ sionalität des Redakteurs schätzen, denn kein Manuskript genügte Walter Försts Qualitätsanspruch. Zupackend redigierte er, wie selbstverständlich setzte er die Einsichtsfähigkeit und Toleranz der Autoren voraus, offen mar­ kierte er von ihm gesehene Defizienzen nicht nur sprachlich, sondern auch in­ haltlich. Jedes neue Heft war vom Inhaltsverzeichnis bis zur letzten Besprechung von ihm redigiert. Er wußte durch sein Beispiel zu motivieren und nicht zuletzt auch die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Mitarbeiter zur Pünktlichkeit zu erziehen. Daß über viele Jahre die Hefte der >Mittei­ lungen< zum Beginn eines Quartals vorlagen, war seiner Gabe, zu mahnen wie seinem stupenden Fleiß zu danken. Dabei kam dem verantwortlichen Redakteur der Rat und die Unterstützung zugute, die Sieglinde Stüben in der Landesredaktion des WDR ihm immer erbrachte, gerade auch dann, wenn Försts Engagement überpointierten Ausdruck gefunden hatte. Walter Först arbeitete als Schriftführer mit dem Gründungsvorsitzenden Wilhelm Treue bis 1983 zusammen. Seide verband gegenseitiger Respekt vor der historiegraphischen Leistung des Kollegen, aber auch die Freude an der Entdeckung von jüngeren Begabungen. Sie verständigten sich in ein­ drucksvoller Effektivität auch in schwierigen Situationen. Über viele Jahre sa­ hen und sprachen sie sich nahezu wöchentlich, wenn Wilhelm Treue nach seiner Arbeit im Bankhaus Oppenheim und Cie. die Landesredaktion auf­ suchte. Die Vereinsarbeit war ein Stück Leben für beide, der Studienkreis Ausdruck einer Selbstverpflichtung zur Vermittlung von wissenschaftlichen Arbeitsbeziehungen, die weit über die Rundfunkgeschichte im engeren Sinne hinausreichte. Von 1983 an durfte ich für zwei Wahlperioden in der Nachfolge von Wil­ helm Treue mit dem Schriftführer Walter Först unmittelbar zusammenarbei­ ten. Da es für mich keine regelmäßigen Termine in Köln gab, verabredeten wir uns in dichter Folge oft auch in Sonn, in Andernach oder am privaten Wohnort. So oft es möglich war, organisierten wir gemeinsame Anreisen zu Vorstandssitzungen. Wie fruchtbar war unser Austausch, wie selbstverständ• lich entwickelten sich Projekte und Vorhaben und wie zupackend kommen­ tierte Walter Först die jeweils jüngste Korrespondenz. ln den Jahren der Zu­ sammenarbeit mit ihm erwuchs eine meiner engsten freundschaftlichen Be- ln memoriam Walter Först Ziehungen. Bei aller ihm gemäßen Distanz zu privaten Bezügen, bei aller Verschlossenheit gegenüber persönlichen Befindlichkeiten bewies er mir gegenüber offene Solidarität. Walter Först war für mich immer ansprechbar und er verweigerte
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