Die Enzinger Vom Högl

Die Enzinger Vom Högl

ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Jahr/Year: 1998 Band/Volume: 138 Autor(en)/Author(s): Enzinger Kurt Artikel/Article: Die Enzinger vom Högl. Stammfolgen eines Rupertiwinkler Bauerngeschlechtes aus fünf Jahrhunderten. 525-578 © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at 525 Die Enzinger vom Högl Stammfolgen eines Rupertiwinkler Bauerngeschlechts aus fünf Jahrhunderten Von Kurt Enzinger INHALT Gut Enzing am Högl .............................................................................................. 527 Hinweise zu den Stammfolgen 531 Stammfolgen mit Ursprung Kleinenzing am Högl 535 Kleinenzing am Högl, 1500—1666 ................................................................ 536 Koch am Sechshögl, 1630—1742 537 Mayr am Ulrichshögl, 1715—1876 538 Graßl in Bach, 1780-1948 .................................... ’ ’ 540 Wagner in Salzburghofen, 1806—1876 542 Diebl in Punschern, 1822—1854 .................................................................... 543 Rosner in Ainring, 1834—1990 543 Binder in Salzburghofen, 1848—1934 ........................................................... 544 Schloßbauer in Staufeneck, 1858—1865/ Oberfürberg bei Bicheln, 1865—1873 545 Wald bei Neukirchen am Teisenberg, seit 1870 545 Stadl bei Neukirchen am Teisenberg, seit 1887 547 Mayr in Thundorf, seit 1888 .......................................................................... 548 Grazen in Hausmoning bei Teisendorf, seit 1930 ...................................... 549 Oberzell am Zellberg bei Anger, seit 1965 549 Stammfolgen mit Ursprung Großenzing am Högl 550 Großenzing am Högl, 1540—1720 ................................................................ 550 Schwaig am Johannishögl, 1590—1919 ......................................................... 552 Demmel in Piding, 1630—1681 ...................................................................... 555 Reischl in der Au, 1635—1641 ................. ..................................................... 555 Haustatt am Oberhögl, seit 1666 556 Weber am Sechshögl, 1717-1730 . ' ’ 559 Unterhöller in Reichenhall, 1739—1904 ....................................................... 559 Landerl in Jechling, 1753—1795 ..................................................................... 560 Urban am Steinhögl, seit 1841 ....................................................................... 560 Schloßbauer in Staufeneck, 1854—1858 / Prödl in Piding, seit 1858 ........................................................................... 562 Kern in Ainring, 1880—1912 .......................................................................... 563 Huber in Piding, seit 1920 .............................................................................. 563 © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at 5 2 6 Schauer in Hainham, 1925—1956 .................................................................. 564 Pirach bei Rabling, seit 1958 .......................................................................... 564 Rieger in Jechling, seit 1975 ........................................................................... 564 Stammfolgen mit Ursprung Schwaighof in Hof/Salzburg .............................. 565 Holzmeister (und Neuhaus) am Stoißberg, 1825—1873 / Mayr in Ottmaning, seit 1873 ................................................................... 566 Beylechner am Reitberg, seit 1876 ................................................................ 568 Süßen in Teisendorf, seit 1884 ....................................................................... 568 Stammfolgen mit unbekanntem Ursprung ........................................................ 569 Schrankbaum auf der Gmain .......................................................................... 569 Salzburghofen ..................................................................................................... 570 Brunnmeister bei Teisendorf .......................................................................... 570 Piding, Maurer I. ............................................................................................... 571 Piding, Maurer II. ............................................................................................. 571 Hainbuch am Oberhögl I. ............................................................................... 571 Hainbuch am Oberhögl II. .............................................................................. 571 Kohlstatt beim Ulrichshögl, Köhler ............................................................... 571 Ulrichshögl, Steinmetzmeister ......................................................................... 572 Reichenhall, diverse Handwerker .................................................................. 572 Hölzlschuster am Irlberg .................................................................................. 573 Anmerkungen .......................................................................................................... 573 Bildnachweis: Sämtliche Abbildungen und Grafiken Kurt Enzinger, Freilassing. © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at 5 2 7 Gut Enzing am Högl1 Besiedlung des Högls Der Höglberg, der sich westlich von Salzburg erhebt und eine Höhe von 827 Metern erreicht, wird in alten Karten als Heglsperg2 bezeichnet und heute kurz „Högl“ genannt. Er hat ein Ausmaß von knapp 8 Kilometer von Höglwörth im Westen bis Hammerau im Osten und von etwa 5 Kilometer von Thundorf im Norden bis Piding im Süden. Der Höhenrücken wird von den Tälern der Saal- ach, der Stoißer Ache und der Kleinen Sur eingerahmt. Er ist wasserreich, ver­ fügt über ausgewogene Mischwälder und bietet auf leicht geneigten Hängen günstige Bedingungen für landwirtschaftliche Nutzung. Das Land am und um den Högl war viele Jahrhunderte ein Teil des Erzstiftes Salzburg, das nach den Napoleonischen Kriegen 1810 zum jungen Königreich Bayern kam. Nach der Niederwerfung des französischen Kaisers wurden zwi­ schen Bayern und Österreich Grenzverhandlungen geführt mit dem Ergebnis, daß das Erzstift mit der einstigen fürsterzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg ab 1816 zu Österreich geschlagen wurde mit Ausnahme der Gerichtsbe- zirke Laufen, Teisendorf, Tittmoning und Waging. Diese am linken Saalachufer gelegenen Gerichte, in denen sich auch der Högl befindet, blieben bei Bayern und erhielten später den gemeinsamen Namen Rupertiwinkel. Die Besiedlung des Högls in der heutigen Struktur reicht zurück in die Zeit, in der nach dem Zusammenbruch des Römischen Weltreichs und dem Abzug der romanischen Besatzung nach Italien die Bajuwaren das Alpenvorland in ihren Besitz nahmen. Das geschah im 6. Jahrhundert. Archäologische Funde beweisen, daß die Terrassen entlang der Flüsse Salzach und Saalach bevorzugte Siedlungs­ plätze waren. Dabei hatte der Högl eine besondere Attraktivität aufzuweisen: die unmittelbare Nähe der Handelsstraßen, auf denen das begehrte Reichenhaller Salz zu den wichtigsten Märkten transportiert wurde. Gründung des Siedlung Enzing Ausschlaggebend für die Gründung einer menschlichen Ansiedlung waren die Bedingungen für einen landwirtschaftlichen Betrieb. Lage, Bodenqualität, Klima, gesicherte Wasserversorgung, Anbindung an Verkehrswege, Nähe zu anderen Siedlungen, vorhandenes Baumaterial für Haus und Stallung, Grundstücksreser­ ven für spätere Erweiterungen: das waren die entscheidenden Merkmale für den Entschluß, sich niederzulassen. Die Bauern waren damals in jeder Hinsicht Selbst­ versorger und auf das angewiesen, was sie aus Grund und Boden eiwirtschaften konnten. Der Platz, an dem die Siedlung Enzing entstand, bot ideale Bedingungen: Ei­ ne leichte Hangneigung nach Süd westen, die eine günstige Bodennutzung eiwar­ ten ließ, eine sichere Lage in 570 Metern Seehöhe, knapp 100 Meter über dem hochwassergefährdeten Tal der Stoißer Ache, und nicht zuletzt in unmittelbarer Nähe einen ganzjährig wasserführenden Bach, den Fallbach. © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at 528 Namensbildung Die Aussagen der Archäologen hinsichtlich des Siedlungsbeginns der Bajuwa­ ren ab dem 6. Jahrhundert werden von den Sprachforschern bestätigt. Sie erken­ nen frühe bajuwarische Siedlungen an den Endsilben der Ortsbezeichnungen. Dazu gehört auch die Endung -ing. Sie bedeutet ganz allgemein die Zugehörig­ keit zu einer im Wortstamm genannten Person. Mit dem Personenkreis wurde dann auch die Örtlichkeit, wo er seßhaft war, benannt3. Der im Wortstamm ent­ haltene Personenname von Enzing ist Anzo, bei dem sich ab dem 8. Jahrhundert ein Lautwandel von a zu e vollzogen hat. Eine Sprache ist einer fortschreitenden Entwicklung unterworfen, die derartige Lautwandel hervorbringt. Dabei entste­ hen sie nicht aus Zufälligkeiten, sondern bilden geregelte Systeme, denen die Einzellaute unterworfen sind4. Dabei ist Anzo nur die Kurz- oder Koseform ei­ nes Namens mit dem Wortstamm Ant-, wahrscheinlich Antheri oder Anthelm. Eine derartige Veränderung von Antheri zur Kurzform Anzo ist gut verständlich, da auch in der Gegenwart für Personennamen Kurz- oder Koseformen gebildet werden. Der Name Antheri gehört zur ältesten Schicht der Personennamen, die aus dem Germanischen überkommenen sind und sich weitgehend an Eigenschaften oder Handlungen, die mit Kampf Zusammenhängen,

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