Berühmte und vergessene Frauen in Marburg 45 BiograBiograffffienienienien aus 800 Jahren Marburger FrauengeschicFrauengeschichhhhtetetete (Elisabeth Blochmann) Marburg 2013 Impressum Herausgeber: Magistrat der Universitätsstadt Marburg Referat für die Gleichberechtigung von Frau und Mann Markt 1, Rathaus, 3. Stock 35035 Marburg ( 06421 201-1377 222 06421 201-1760 E-Mail: [email protected] Internet: www.marburg.de/gleichberechtigungsreferat Redaktion: Autorinnen und Autoren Druck: Hausdruckerei 6. Auflage: August 2013 Grußwort Marburg kann auf eine interessante und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die Stadt, von der man sagt, dass sie eine Univer- sität sei und nicht nur eine habe, kann über die Jahrhunderte hin- weg ein lebhaftes Kultur- und Wirtschaftsleben aufweisen. Dieses wurde gleichermaßen von Frauen und Männern geprägt. Der Leistung bekannter Männer zollen Städte und Gemeinden seit jeher Achtung, indem sie Straßen, Plätze oder Brücken nach ihnen benennen. Eine schöne Tradition, die aber bekannten Frauen – wie in den meisten Städten, so auch in Marburg – bisher nur selten zuteil wurde. Unter den ohnehin wenigen nach Frauen benannten Straßen finden sich selten Namen von Marburgerin- nen oder Frauen, die eine Zeit in Marburg gelebt haben. Die Leis- tungen, die Geschichte und oft genug auch die Namen zahlrei- cher bedeutender Marburger Frauen sind in Vergessenheit gera- ten, obwohl sie ein Teil der Geschichte der Stadt sind. Schon seit Beginn der 1990er Jahre hat die Frauenbeauftragte der Stadt Marburg auf dieses Missverhältnis der Straßenbenen- nungen aufmerksam gemacht. Die Anregung wurde insbesondere von den Parlamentarierinnen aufgegriffen, so dass bei der Verga- be von Straßennamen im Stadtwald 1994/95 erste Erfolge erzielt werden konnten. Dass dies nur ein Anfang sein kann, belegt der gegenwärtige prozentuale Anteil von Straßen und Plätzen, die nach Frauen benannt sind. Wichtig ist mir, dass zukünftig mehr Straßen nach bedeutenden Marburger Frauen benannt werden. Dazu muss man die Geschichte der Marburger Frauen, ihre Pro- tagonistinnen kennen. Insofern begrüße ich die vorliegende Broschüre sehr, da sie uns die Biografien von sechsundvierzig Marburger Frauen erschließt, vergessene Frauen wieder in unser Bewusstsein bringt. Die Bro- schüre wird Anregung und Hilfestellung für künftige Namensge- bungen von Straßen und Plätzen sein. 3 An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen, die an der Er- arbeitung der Broschüre beteiligt waren, insbesondere bei der Frauenbeauftragten Christa Winter, bedanken. Es ist mir eine besondere Freude, dass es sich bei dem vorlie- genden Band um die dritte Auflage handelt. Die Tatsache, dass die zweite Auflage der Marburger Frauenbiographien nach relativ kurzer Zeit vergriffen war, belegt das Interesse an der Geschichte Marburger Frauen. Ein bisher stark vernachlässigter Teil der Ge- schichte Marburgs, ein weißer Fleck in unserer Historiographie wurde in das Bewusstsein gebracht. Und offensichtlich ist das In- teresse daran größer als erwartet. Dies ermutigt dazu, auf dem Weg fortzuschreiten, denn schließlich ist die Marburger Frauen- geschichte ein Teil der Marburger Identität. Dr. Marlis Sewering-Wollanek Ehrenamtliche Stadträtin und Vorsitzende der Gleichstellungskommission 4 Vorwort Schon im Dezember 1992 wurde von uns darauf hingewiesen, dass von insgesamt 762 Straßennamen der Stadt Marburg 131 Straßen nach Männern, aber nur 12 Straßen nach Frauen be- nannt sind. Danach lag der prozentuale Anteil von männlichen Personenbezeichnungen bei 17,9 %, der weibliche prozentuale Anteil bei 1,6 %. Um bei zukünftigen Straßenbenennungen entsprechende Vor- schläge über Frauen geben zu können, hat das Amt der Kommu- nalen Frauenbeauftragten im Dezember 1992 mit einer Reihe von Marburger Frauenbiographien begonnen, die regelmäßig in Stu- dier mal Marburg erschienen. Einige dieser Biographien haben nicht zuletzt bei der Benennung von Straßennamen im Stadtwald Eingang gefunden. Die neue Auswertung der Straßennamen vom Juli 2000 ergibt ei- nen prozentualen Frauenanteil von 15,3 % (9 Namen) und einen Männeranteil von 23,7 % (14 Namen). Insofern hat sich das Ver- hältnis von weiblichen zu männlichen Straßenbezeichnungen zu- gunsten der Frauen verbessert, aber immer noch werden mehr Straßen nach Männern als nach Frauen benannt. Die 7 neuen Straßennamen, die 1994/1995 im Stadtwald nach Frauen benannt wurden, haben den Anteil der Frauen- Straßennamen erhöht und waren für uns ein großer Erfolg. Der geringere Anteil von Frauenstraßennamen führt aber nicht automatisch dazu, neue Straßennamen ausschließlich nach Frauen zu benennen, sondern nach wie vor werden in einer Uni- versitätsstadt wie Marburg berühmte Männer für die Bezeichnung von Straßennamen vorgeschlagen. Mit dieser Broschüre wollen wir weitere Anregungen für die Be- nennung von Straßennamen nach Frauen geben, aber auch das 5 Interesse an Marburger Frauenbiografien wecken. Ingesamt wer- den hier 45 Marburger Frauenbiografien vorgestellt. Bedanken möchten wir uns bei allen Autorinnen und Autoren, die diese Biografien geschrieben haben. Christa Winter 6 Inhaltsverzeichnis Hannah Arendt (1906 - 1975) ............................................................................... 10 Bettina von Arnim (1785 - 1859) .......................................................................... 13 Claudia Bader (1900 - 1974) ................................................................................. 17 Else von Behring (1876-1936) .............................................................................. 20 Luise Berthold (1891 - 1983) ................................................................................ 24 Elisabeth Blochmann (1892 - 1972) ..................................................................... 25 Marie Anne Victorine Boivin-Gillaine (1773 - 1841) ......................................... 29 Lisa de Boor (1894 - 1957) .................................................................................... 31 Gräfin Louise Bose (1813 – 1883) ........................................................................ 34 Sophie von Brabant (1224 - 1275) ....................................................................... 38 Elisabeth Burk (1836 - 1906) ................................................................................ 41 Maria Dorer (1898 - 1974) .................................................................................... 44 Lisbeth Eisner (1867 - 1949) ................................................................................. 46 Agnes Elisabeth Günther (1863 - 1911) .............................................................. 49 Anne Marie Heiler (1889 - 1979) ......................................................................... 53 Landgräfin Anna von Hessen, ............................................................................. 57 geb. Herzogin von Mecklenburg (1485 – 1525) .................................................. 57 Kurfürstin Auguste von Hessen (1780 – 1841) ................................................... 63 Dorothea Hillmann (1893 - 1973) ........................................................................ 68 7 Hedwig Jahnow (1879 - 1944) .............................................................................. 81 Marie Luise Kaschnitz (1901 - 1974)................................................................... 84 Anna von Katzenelnbogen (1443 - 1494) ............................................................ 86 Hanna Korflür (1925 - 1993) ................................................................................ 88 Gertrud von Le Fort (1876 - 1971) ...................................................................... 92 Dina Lucas (1866 - 1942) ...................................................................................... 95 Ulrike Marie Meinhof (1934 - 1976) .................................................................... 98 Sophie Mereau (1770 - 1806) .............................................................................. 102 Caroline Schlegel-Schelling (1763 - 1809) ........................................................ 104 Die Schwestern Pfalz Katharina (1890 - 1987), Maria (1892 - 1977) ............ 107 Auguste Pfeffer (1864 - 1947) ............................................................................. 109 Dora Rade (1868 - 1945) ..................................................................................... 112 Elisabeth Schaefer (1881 - 1968) ........................................................................ 116 Cilly Schäfer (1898 - 1980) ................................................................................. 119 Ingeborg Schnack (1896 – 1997) ........................................................................ 121 Sophie Scholl (1921 - 1943) ................................................................................. 131 Elisabeth Selbert (1896 - 1986) .......................................................................... 135 Annemarie Stadelmann (1906 - 1986) ............................................................... 138 Edith Stein (1891 - 1942) .................................................................................... 140 Eva Steinschneider (1899 - 1968) ....................................................................... 145 Elisabeth von Thadden (1890 - 1944) ................................................................ 148 8 Margarete Treviranus (1906 - 1985) ................................................................
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