Herbst 2009 Nummer 51

Herbst 2009 Nummer 51

20. Jahrgang Herbst 2009 Nummer 51 Ich wünsche dir nicht Ich wünsche dir, ein Leben ohne Mühe mit einem alten Wort und ohne Herausforderung. wünsch ich es, dem Wort „Segen“: Aber ich wünsche dir, dass hinter deinem Pflug dass deine Arbeit Frucht wächst, nicht ins Leere geht. Brot für Leib und Seele, Ich wünsche dir und dass zwischen die Kraft der Hände den Halmen und des Herzens. die Blumen nicht fehlen. (Jörg Zink: Mehr als drei Wünsche) Pfarramtliche Mitteilungen Erscheinungsort 4154 Kollerschlag Pfarrblatt Kollerschlag (etwa 1600-1027 v. Chr.). Sie wur- Linie die Uhrzeit in Erinnerung, son- den von außen angeschlagen und dern die Gebetszeiten. Sie geben zeit- anfangs mit der Mündung nach oben liche und geistige Orientierung. montiert. WENN ICH ZUM GEBET Der Begriff „Glocke“ wurde dem ERSCHALLE, Altirischen entlehnt, da irische Mön- EY, SO BETET ALLE, ... che im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. Diese Inschrift auf einer Glocke aus die Glocken in Europa verbreiteten, dem Jahr 1837 erinnert an den ur- zunächst wahrscheinlich als Hand- sprünglichen Sinn des Läutens von schellen. Die ersten Glocken waren Kirchenglocken. Die Glocken gaben noch genietet, seit dem 9. Jahrhun- ein Signal, und die Menschen wuss- dert wurden Glocken überwiegend ten beim Klang der Glocke die Be- Liebe Pfarrangehörige! gegossen. deutung des Signals. Der Tagesrhyth- Liebe LeserInnen des Pfarrblattes! Im frühen Mittelalter wurde es üb- mus der bäuerlichen Bevölkerung lich, auf Klosterkirchen und später wurde damals weitgehend von den Erntedank: Einmal im Jahr? Wofür auch auf anderen Gotteshäusern Glo- Signalen bestimmt, die die Kirchen- danken? cken in kleinen Dachreitern zu plat- glocken vorgaben. Bei der Arbeit auf Die Pflege des Tischgebetes ist Ern- zieren. Seit dem 10. und 11. Jahrhun- dem Feld gab es außer dem Stand tedank. Was können wir den Kindern dert entstanden hohe, zum Tragen der Sonne keine weitere Information Wichtigeres fürs Leben mitgeben als des Glockenstuhls errichtete Türme. zur Tageszeit. Man verließ sich auf Dankbarkeit? Auch den Erwachse- In Kirchtürmen wurden Jahrhunder- das Mittagsläuten, um das Mittages- nen steht Dankbarkeit gut an. Nur te später auch Uhrwerke von Turm- sen zu sich zu nehmen, und am Abend Mut! uhren platziert. bedeutete das Läuten: Jetzt ist Fei- In der Neuzeit nahm auch im euro- erabend. Die Glocken warnten vor päischen Raum die säkulare Verwen- Gefahr durch Krieg und Feuer. dung von Glocken zu. Seit alten Zeiten bedient sich der Im Mittelalter wurden Glocken in der Mensch eines Metallgefäßes, das Regel nicht aufeinander abgestimmt, beim Anschlagen ertönt, wodurch er da jede nur einzeln verwendet wur- Zeichen geben und andere herbeiru- de und deshalb nicht mit den übrigen fen kann. Im christlichen Raum hiel- Glocken harmonieren musste. Seit ten die Glocken zuerst in den Klös- der Barockzeit werden Glocken tern Einzug. Ihre eigentliche Funkti- aufeinander abgestimmt und enthal- on besteht darin, den Beginn des ten die Grundtöne eines geistlichen Gottesdienstes anzuzeigen, die Gläu- Liedes z.B. „Te Deum“ oder „Salve bigen zusammenzurufen und auch Regina“. während des Gottesdienstes die Zu- hausegebliebenen durch kurze Zei- Ein gewichtiges Gesprächsthema in Alles hat seine Zeit chen auf den Fortgang der Feier auf- unserer Pfarre hat zurzeit die Erneu- Zeit zum Ausruhen - Zeit für Gesprä- merksam zu machen. erung des Glockenstuhles und der che - Zeit für die Familie - Zeit zum Glocken mit der Turm-Innensanie- Beten - Zeit für Arbeit - Zeit für Ur- rung zum Inhalt. laub - Zeit zum Innehalten - Zeit zum Kirchenglocken - Essen - Zeit zum Feiern - Zeit zum eine alte Tradition Trauern - Zeit zum Nachdenken - Die häufigste Verwendung der Glo- Zeit für das Alleinsein - Zeit zum cke ist die als Kirchenglocke. Auch Unterwegssein - Zeit für Stille. öffentliche Gebäude wie Rathäuser Von hoch oben im Kirchturm breitet und Schulen haben oder hatten sich der Klang der Glocken aus und vornehmlich als Uhrglocken oder dient, wie auch der Turm, der Orien- Alarmglocken genutzte Glocken. tierung. Während sein Signal ein op- Dazu kommen Glocken der Mahnung tisches ist, so setzen die Glocken ein und des Gedenkens. akustisches Zeichen. Wenn sie mor- Glocken spielten bereits im alten Chi- gens, mittags und abends läuten, ru- na eine wichtige kultische Rolle fen sie den Menschen nicht in erster Marienglocke Kollerschlag Seite 2 Herbst 2009 Pfarrblatt Kollerschlag So sind in unserem Land folgende len und Mängel in sich. Ein geeigne- Die Beispiele aus den besuchten Läutezeiten - von Kirche zu Kirche ter Zeitpunkt der Fertigstellung und Pfarren (Altmünster, Munderfing und unterschiedlich - gebräuchlich: eines Glockenweihfestes könnten die Neukirchen am Wald) mit ähnlichen Angelus-Läuten: täglich 06:00, 12:00, Wochen nach Ostern des nächsten Aufgaben bestärken uns in der Zu- 18:00, 20:00 Uhr. Das „Engel des Jahres sein. versicht, dass die Kollerschlager Be- Herrn“- Läuten Die Innensanierung des Glockentur- völkerung denen nicht nachstehen Totengedenken: täglich abends nach mes mit der Erneuerung des Glo- wird. dem Angelusläuten ckenstuhles ist auf Grund des Erinnerung an Jesu Todesangst am schlechten Zustandes dringend not- Ölberg: Donnerstag nach dem To- wendig und als Teilprojekt der ebenso tengedenken, große Glocke anstehenden Kirchenrenovierung Gedenken an Jesu Todesstunde: anzusehen. Die Entscheidung, dass Freitag 15:00 Uhr, große Glocke auch neue Glocken angeschafft wer- Früher war auch das „Vesper-Läu- den, ist den letzten zwei Pfarrblättern ten“ noch gebräuchlich: Samstag, und vom Pfarrgemeinderatsobmann 14.00 Uhr. Saxinger Johann in zwei Gottesdiens- In den Klöstern hat man sich am ten dargelegt worden. Für die Finan- Samstag schon mit dem Vesperge- zierung der Glocken mit neuem Glo- bet um 14.00 Uhr auf den Sonntag ckenstuhl hat sich der Finanzaus- eingestimmt. So galt es in der bäuer- schuss Informationen und Tipps von lichen Bevölkerung außer in der Ern- Pfarren mit dem gleichen Anliegen tezeit als gebräuchlich, am Samstag geben lassen. Am 24. Juni wurden ab 14.00 Uhr schwere Arbeiten nie- die Obleute der Vereine in unserer derzulegen und nur mehr das Futter Pfarre zu einem informativen Tref- Marienglocke in Altmünster für die Viehfütterung am Sonntag vor- fen eingeladen mit der Absicht, sie zubereiten. für eine Patenschaft und die Finan- So wünsche ich unserer Pfarrge- Neue Glocken für unsere zierung der Glocken zu gewinnen. meinde, dass das neue Geläute nicht Pfarrkirche Mittlerweile gibt es erfreulicherweise bloß als feinerer Klang in unseren In den ersten Monaten dieses Jahres schon die Patenschaft für vier Glo- Ohren empfunden wird, sondern wir schien es noch, dass noch im Herbst cken und zusätzliche Spendenzusa- auch wieder bewusster unseren Ta- die neuen Glocken aus dem Kirch- gen (Siehe Artikel Seite 4). Für die gesrhythmus erleben und wir uns zum turm von Kollerschlag ertönen wer- Sanierung des Mauerwerkes ist von Lob Gottes rufen lassen. den. Diese Einschätzung war etwas der Diözese ein Beitrag zu erwarten, Pfarrer Laurenz zu optimistisch. Zu viele Modalitäten für die Anschaffung der Glocken und sind für diese Anschaffung zu klären. die Aufstiege aber nicht. Obwohl die Genehmigung von den zuständigen Diözesanstellen rasch gegeben war und der Finanzaus- schuss in anderen Pfarren Informa- tionen und Tipps eingeholt hatte, dau- erte aber die Ausschreibung des Glo- ckenprojektes doch zu lange. Auch für die äußere künstlerische Gestal- Turmaufgang in Munderfing Glocken in Neukirchen tung - Glockenpatrone und Paten- schaften und damit zusammenhän- Berühmte Glocken gende Details sind noch nicht alle Fra- - Big Ben (London, Vereinigtes Königreich) gen geklärt. Wenn wir die Glocken - Liberty Bell (Philadelphia, USA) noch im Herbst des heurigen Jahres - St. Petersglocke im Kölner Dom, 1874 gegossen, 1923 Neuguss, größte bekommen und wir bei angenehmer freischwingende Glocke der Welt, 24.000 kg schwer Witterung ein schönes Glockenwei- - Maria Gloriosa im Erfurter Dom, wurde 1497 durch Gerhard van Wou hefest feiern wollten, wäre die Ver- aus Kampen gegossen, 11.370 kg schwer, Durchmesser 2,58 m gabe an die Glockenfirma Ende Juni - Pummerin im Stephansdom in Wien, 1711 gegossen, 1945 zerstört, 1951 notwendig gewesen. Übereilte Ent- neu gegossen, 21.380 kg schwer, davon 813 kg Klöppel, scheidungen bergen viele Fehlerquel- Durchmesser 3,14 m Herbst2009 Seite 3 Pfarrblatt Kollerschlag Kirchensanierung wird im Herbst 2009 gestartet Im Herbst 2009 wird noch mit dem Ziel von Pfarrer Laurenz: „Die ersten Teilprojekt, der Sanierung des Finanzierung der Marienglocke (II) Die kleinste Glocke Glockenturms samt fünf neuen Bron- soll durch großzügige Spenden der mahnt uns: zeglocken begonnen. Die Finanzie- Pfarrbevölkerung anlässlich des Ern- „Du eilest jetzt der Heimat zu rung von vier Glocken ist gesichert. tedankfestes 2009 ermöglicht wer- in deine ew`ge Himmelsruh, Vereine und Wirtschaftstreibende ha- den“. Bei den örtlichen Banken kann wo dein Heiland Jesus Christ ben dankenswerterweise bereits Pa- ebenfalls auf Spendenkonten einge- ewig nur dein Alles ist.“ tenschaften zugesagt. zahlt werden. Glocke I II III IV V Im Rahmen des Erntedank- und Name/ Hl. Josef Hl. Maria Hl. Florian Hl. Vitus Hl. Theresa Pfarrfestes am 13. September besteht Widmung die Möglichkeit den Glockenturm zu Glocken- Wirtschaft Kegelverein Nebelberg Theaterverein Goldhauben- besichtigen. Trittsicherheit und „gut spender Lamprechts- gruppe und auf den Füßen sein“ ist jedoch erfor- (Paten) wiesen u. KFB derlich. andere Wir hoffen, dass wir die Turmsanie- + Pfarre rung

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