Analyse Der Parlamentswahlen in Polen 2007 Zahlen Und Daten Stephan Raabe Leiter Des Auslandsbüros Polen Der Konrad-Adenauer-Stiftung Warschau, 24

Analyse Der Parlamentswahlen in Polen 2007 Zahlen Und Daten Stephan Raabe Leiter Des Auslandsbüros Polen Der Konrad-Adenauer-Stiftung Warschau, 24

Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen ul. J. Dabrowskiego 56, P-02-561 Warszawa Tel.: 0048-22-845 38 94, [email protected] ; www.kas.de/warschau ; www.kas.pl Analyse der Parlamentswahlen in Polen 2007 Zahlen und Daten Stephan Raabe Leiter des Auslandsbüros Polen der Konrad-Adenauer-Stiftung Warschau, 24. Oktober 2007 Amtliches Endergebnis : 1. Bürgerplattform / Platforma Obywatelska (PO) 41,51 %, 209 Sitze (2005: 24,14 %, 133 Sitze); 2. Recht und Gerechtigkeit / Prawo i Sprawiedliwo ść (PiS) 32,11 %, 166 Sitze (2005: 26,99 %, 155 Sitze); 3. Lewica i Demokraci (LiD) 13,15 %, 53 Sitze (Zusammenschluss von: Bündnis der Demokratischen Linken / Sojusz Lewicy De- mokratycznej ( SLD ) 2005: 11,31 %, 55 Sitze; Sozialdemokraten / Socjaldemokracja Polska ( SDPL ) 2005: 3,89 %, 0 Sitze; Demokratischer Partei / Partia Demokratyczna - Demokraci.pl ( PD ) (ehemals Freiheitsunion: Unia Wolno ści) 2005: 2,45 %, 0 Sitze); 4. Polnische Volkspartei / Polskie Stronnictwo Ludowe (PSL) 8,91, 31 Sitze (2005: 6,96 %, 25 Sitze); 5. Deutsche Minderheit /Mniejszo ść Niemiecka (MN) 1 Sitz (2005: 0,48 %, 2 Sitze); 6. Selbstverteidigung der Republik Polens / Samoobrona Rzeczpospolitej Polskiej ( Sam ) 1,53 Prozent, 0 Sitze (2005: 11,41 %, 56 Sitze); 7. Liga der polnischen Familien / Liga Polskich Rodzin ( LPR ) 1,3 %, 0 Sitze (2005: 7,97 %, 34 Sitze); Sitzverteilung im Parlament 460 Sitze PO 209 PSL 31 PiS 166 LiD 53 Dt. Mind. 1 2 Offizielles Endergebnis der Wahlen in Polen 50 40 30 20 10 0 PO PiS LiD PSL Sam LPR 41,51 32,11 13,15 8,91 1,53 1,30 Wahlen 2007 Wahlen 2005 Wahlbeteiligung so hoch wie nie seit 1989 Die Wahlbeteiligung war so hoch wie noch nie bei freien demokratischen Parlamentswahlen seit 1989. Hatte sie 2005 mit 12.263.640 Stimmen (40,57 %) einen absoluten Tiefpunkt er- reicht, stieg sie jetzt auf 16.495.045 Stimmen (53,88 %) an. 4,23 Millionen Bürger mehr als 2005, das ist ein gutes Drittel mehr, gingen zur Wahl. An etlichen Orten mussten die Wähler längere Wartezeiten in Kauf nehmen, wählen zu können. Bei einzelnen Wahlbüros gingen die Stimmzettel aus und fassten die Wahlurnen nicht mehr die große Zahl von Stimmzettelten. Die höchste Wahlbeteiligung mit 60,2 % weist die Wojewodschaft Mazowien (Region um Warschau) auf; an zweiter Stelle folgt Kleinpolen (Region um Krakau) mit 56,1 %; die nied- rigste Beteiligung haben die Wojewodschaften Świ ęto-Krzyskie (46,93 % - Region nördlich von Krakau) und Oppeln (Gebiet der deutschen Minderheit) mit 44,86 % aufzuweisen. In der Stadt Warschau wählten 73,8 % der Wahlberechtigten. Urteil der OSZE Wahlbeobachtungsdelegation Die OSZE bescheinigt einen freien und fairen Ablauf der Wahlen, äußerte aber Kritik an den öffentlichen Fernsehstationen, die dem Spitzenkandidaten der PiS, Premier Jarosław Ka- czy ński unverhältnismäßig viel Zeit eingeräumt hätten im Vergleich zu seinen Konkurrenten. Die regionale Stimmverteilung: nur im Osten siegt die PiS Die PO gewann in 27 von 41 Wahlkreisen , die PiS in 14. Erneut zeigt sich die Spaltung des Landes in West und Ost , wobei die PO ihre Mehrheiten weiter nach Osten ausbauen konnte. Nur im äußersten Osten in den Grenz-Wojewodschaften Podlaskie (Wahlkreis 24: PiS 40, PO 34), Lubelskie (Wahlkreise 6+7: PiS 38,7, PO 29,3), Podkarpackie (Wahlkreise 22+23: PiS 41,3, PO 31,6) sowie in Świ ęto-Krzyskie (Wahlkreis 33: PiS 37,2, PO 27,8) siegte die PiS. In den Wojewodschaften Lodz (Wahlkreis 9-11), Mazowien/Warschau (Wahlkreise 16-20) und Kleinpolen/Krakau (Wahlkreise 12-15) gewinnt die PO die Stadtregionen, die PiS das Land. 3 Blaue Wahlkreise PO, rote Wahlkreise PiS Die 16 Wojewodschaften in Polen 4 5 Vergleichszahlen: Sejmwahlen 2007, 2005, 2001 Sejmwahl Sejmwahl Sejmwahl 2007 2005 2001 Prozent Stimmen Prozent Stimmen Prozent Stimmen PO 41,51 6 701 010 24,14 2 849 259 12,68 1 651 099 PiS 32,11 5 183 477 26,99 3 185 714 9,5 1 236 787 LiD (SLD+UP ...) 13,15 2 122 981 11,31 1 335 257 41,04 5 342 519 SDPL/UP LiD 3,89 459 380 PD/UW LiD 2,45 289 276 3,1 404 074 PSL 8,91 1 437 638 6,96 821 656 8,98 1 168 659 MN 0,2 32 462 0,29 34 469 0,36 47 230 LPR 1,3 209 171 7,97 940 762 7,87 1 025 148 Sam 1,53 247 335 11,41 1 347 355 10,2 1 327 624 AWSP 5,6 729 207 Sonstige 1,29 208 128 4,59 541 548 0,67 85 582 Summe 100 16 142 202 100 11 804 676,00 100 13 017 929 Wahlberechtigte 100 30 615 471 100 30 229 031 100 29 364 455 Wahlbeteiligung 53,88 16 495 045 40,57 12 263 640 46,29 13 591 681 Gültige Stimmen 51,46 16 142 202 39,05 11 804 676 44,33 13 017 929 Wählerwanderungen: PO und PiS legen zu durch hohe Wahlbeteiligung Die PO hat ihre Stimmenzahl gegenüber 2005 um 3,85 Millionen mehr als verdoppelt. Laut dem Umfrageinstitut PBS DGA profitierte sie mit 2,5 Millionen Stimmen insbesondere von der höheren Wahlbeteiligung. Hinzu kamen 0,5 Millionen ehemalige PiS-Wähler, 0,8 Millio- nen ehemalige Links-Wähler, 189 Tausend Wähler der Selbstverteidigung, 80 Tausend von der Liga der Polnischen Familien und 90 Tausend von der Polnischen Volkspartei. Ca. 350 Tausend ihrer Wähler von 2005 verliert sie. Auch die PiS gewinnt fast 2 Millionen Stimmen hinzu. Mit 1,8 Millionen profitiert sie von der hohen Wahlbeteiligung, 414 Tausend bekommt sie von der Liga, 361 Tausend von der Selbstverteidigung, 117 Tausend von der PO. Rund 840 Tausend ihrer Wähler von 2005 ver- liert sie. Die LiD kann – berücksichtigt man die Stimmen ihrer Partner SdPL und PD von der letzten Wahl – ihre Stimmenzahl nur um 39 Tausend verbessern. Rund 840 Tausend neue Wähler kann sie mobilisieren. In nahezu gleicher Höhe verliert sie aber Altwähler an die PO. Die PSL legt insgesamt um rund 616 Tausend Stimmen zu, verliert dabei ca. 160 Tausend ihrer Altwähler an PO und PiS. Die Liga verliert rund 732 Tausend Stimmen, davon gehen 414 Tausend zur Pis, 80 Tausend zur PO. Die Selbstverteidigung hat 1,1 Millionen Stimmen weniger, davon wandern 361 Tausend zur PiS, 189 Tausend zur PO. Die deutsche Minderheit verliert 5,8 % ihrer Stimmen von 2005 (-2007 Voten) und stellt mit Ryszard Galla (8.193 Voten) nur noch einen Abgeordneten. Henryk Kroll scheidet nach 17 Jahren parlamentarischer Vertretung für die deutsche Minderheit aus dem Sejm aus. 6 Die besten persönlichen Wahlergebnisse: Abgeordneter Partei Stimmen Wahlkreis Donald Tusk, Vorsitzender PO 534 241 46,6 % Warschau Jarosław Kaczy ński, Premier PiS 273 684 23,9 % Warschau Bogdan Zdrojewski, Fraktionschef PO 213 883 38,5 % Breslau Zbigniew Ziobr, Justizminister PiS 168.681 29.33 % Krakau Jarosław Gowin, Senator, Rektor PO 160.465 28,58 % Krakau Broniław Komorowski, Vizevorsitzender PO 139 320 30,3 % Warschau Land Przemysław Gosiewski, Vizepremier PiS 138 405 28,7 % Kielce Radosław Sikorski, Verteidigungsminister PO 117 219 28,0% Bromberg Kazimierz Kutz, Regisseur PO 113 280 24,3 % Kattowitz Waldy Dzikowski, Vizeparteivorsitzender PO 110 467 24,7 % Posen Wahlergebnisse in den Metropolen Breslau PO 53,2 %: PO-Fraktionschef Bogdan Zdrojewski gewann mit 213.883 Stimmen vor Kulturminister Kazimier Ujazdowski mit 73.416 Stimmen. Danzig PO 54,62 %: Die junge Garde der PO mit Sławomir Nowak , dem Leiter des Wahlkampfstabes der PO und ehemaligem Vorsitzenden der Jugendorganisation “Junge Demokraten” (65 993) und mit Ja- rosław Wał ęsa , einem Sohn des früheren Präsidenten (61 278) gewann vor dem PiS- Kandidaten Maciej Pła Ŝiński (58 318), einem Mitbegründer der PO, der zuletzt für die PiS Vizepräsident des Senats war. Krakau PO 47,35 %: PiS-Justizminister Zbigniew Zibro (164 681) gewann knapp vor Jarosław Gowin (160 465), der bisher für die PO im Senat saß und Rektor der Tischner Hochschule ist. Lodz PO 45,68 %: Der junge Parteiführer der Linken Wojciech Olejniczak (51 865) gewann vor dem PO- Kandidaten Cesary Grabarczyk (44 610). Posen PO 58,6 %: Vizepremier und Finanzministerin Zyta Gilowska , die vor den Wahlen 2005 im Streit von der PO zur PiS gewechselt war, unterliegt mit 54.307 Stimmen dem Vizevorsitzenden der PO Waldy Dzikowski , der 110.467 Stimmen erhielt. Stettin PO 48,96 %: Der junge PO-Kandidat Sławomir Nitras gewinnt mit 65.776 Stimmen gegen den General- sekretär der PiS Joachim Brudzi ński , der 33.237 Stimmen erhielt. Warschau Stadt PO 54,01 %: Der PO-Parteiführer Donald Tusk (534 241) gewann mit großem Abstand vor dem PiS- Vorsitzenden und Premier Jarosław Kaczy ński (273 684); der Vorsitzende der SdPL Marek Borowski bekam als Kandidat der LiD 75.493 Stimmen. 7 Warschau Land PO 45,17 %: PO-Vizevorsitzender Bronisław Komorowski liegt mit 139.320 Stimmen vor Parlamentsprä- sident Ludwik Dorn mit 81.696 Stimmen. Weitere persönliche Wahlergebnisse Abgeordneter Partei Stimmen Wahlkreis Zbigniew Chlebowski, Finanzfachmann PO 56.533 Wałbzych Mirosław Drzewiecki, Schatzmeister PO 44.404 Łód Ŝ Pawał Gra ś, stellv. Generalsekretär PO 35.779 Chrzanów Krzysztof Lisek, Leiter auswärtiges Büro PO 25.548 Elbl ąg Prof. Stefan Niesiołowski, pers. Autorität PO 69.385 Zielona Góra Janusz Palikot, Multimillionär PO 44.186 Lublin Julia Pitera, Vors. Transparency Int. a.D. PO 42.669 Płock Jan Rzymełka, Vors. Dt.-Pl. Gruppe PO 8.958 Katowice Grzegorz Schetyna, Generalsekretär PO 54.345 Legnica Adam Szejnfeld, Wirtschaftfachmann PO 57.343 Piła Tomasz Tomczykiewicz, Vizevorsitzender PO 41.035 Bielsko-Biała Prof.Anna Zieli ńska-Gł ębocka, EU-Expertin PO 19.268 Gda ńsk Gra Ŝyna G ęsicka, Minister Regionalentw. PiS 28.982 Rzeszów Antoni Macierewicz, Chef Militärgeheimd. PiS 40.055 PiotrkówTrybunalski Prof. Zbigniew Religa, Gesundheitsminister PiS 62.228 Gliwice Aleksander Szczygło, Verteidigungsminister PiS 29.592 Olsztyn Zbigniew Wassermann, Geheimdienst Koor.

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