RB Leipzig – „Ein Angenehm Sachliches Buch Über Aufstieg Ohne Grenzen RB Leipzig – Für Fans Und Für Kritiker.“ (MDR Info) Ullrich Kroemer Ullrich

RB Leipzig – „Ein Angenehm Sachliches Buch Über Aufstieg Ohne Grenzen RB Leipzig – Für Fans Und Für Kritiker.“ (MDR Info) Ullrich Kroemer Ullrich

Ullrich Kroemer RB Leipzig polarisiert: Manche sehen in Rasenballsport den Untergang aller Fußballtraditionen. Andere hoffen darauf, dass die Leipziger die Langeweile um Dauermeister Bayern München beenden können. Und in Leipzig freuen sich viele, endlich wieder hochklassigen Fußball zu sehen. Der Leipziger Sportjournalist Ullrich Kroemer präsentiert mit diesem Buch die erste Vereinsgeschichte: von der Gründungsphase über die sportlich wechselhaften Jahre in der Regionalliga bis zum „Aufstieg ohne Grenzen“. Interviews u.a. mit Ralf Rangnick, Daniel Frahn, Fanvertretern und RB-Kritikern runden das Buch ab. So entsteht ein facettenreiches Vereins porträt mit allen spannenden Themen rund um den Klub. Grenzen ohne – Aufstieg Leipzig RB RB Leipzig – „Ein angenehm sachliches Buch über Aufstieg ohne Grenzen RB Leipzig – für Fans und für Kritiker.“ (MDR Info) Ullrich Kroemer Ullrich 2., aktualisierte und erweiterte Auflage ISBN 978-3-7307-0251-2 VERLAG DIE WERKSTATT VERLAG DIE WERKSTATT VERLAG DIE WERKSTATT Inhaltsverzeichnis VORWORT ........................................................................ 7 K A P I T E L I Gipfelsturm mit Rückschlägen: der Aufstieg in die Bundesliga ......................... 11 „Wir sind keine Ja-Sager“ Interview mit Achim Beierlorzer und Zsolt Löw ......... 18 K A P I T E L I I Liebe auf den zweiten Blick: wie Red Bull den Standort Leipzig entdeckte .......... 25 Neustart der Verhandlungen: der zweite Anlauf ..................................... 31 KAPITEL III Sturzgeburt in Markranstädt: die ersten Monate von RB Leipzig .................... 35 „Nicht nur Sponsor sein“ Interview mit Markus Egger ........................... 39 „Neuland in Deutschland“: Ankunft des Fußball-Ufos ............................... 41 Spielrecht für Leipzig: die Rolle der Verbände bei der Gründung von RBL ........... 45 „Ich habe den Bullen im Herzen“ Interview mit Tino Vogel, erster Cheftrainer und von 2011 bis 2016 U23-Coach von RB Leipzig .................. 50 KAPITEL IV Verlorene Jahre? Weshalb RB Leipzig bis 2012 sportlich stagnierte ................. 58 „Zu viele Amateure am Werk“ Interview mit Sven Neuhaus, erster Torhüter von RB Leipzig ................................................. 63 KAPITEL V Alles auf Anfang: die Ära Rangnick ................................................. 69 „Es geht um Evolution in allen Bereichen“ Interview mit Ralf Rangnick, Trainer und Sportdirektor bei RB Leipzig ....................................... 76 „Ich warte auf eine Revolution der Spielsysteme“ Interview mit Taktikexperte Prof. Dr. Memmert über die Spielauffassung von Ralf Rangnick .............................................................. 82 „Ralf will aufsteigen und ich net“ Porträt über RB Leipzigs zweimaligen Aufstiegstrainer Alexander Zorniger ............................................ 87 „Die Menschlichkeit ist ein Stück weit verloren gegangen“ Interview mit Daniel Frahn, Kultkapitän und Rekordtorschütze von RB Leipzig ............... 93 KAPITEL VI Mehr Mitbestimmung?! Lizenzkampf und Klubentwicklung .......................103 „Die Lücken des Regelwerks ausgenutzt“: wie die Lizenzierung von RB Leipzig bewertet wird ..................................................108 „Rechtlich nichts zu beanstanden“ Interview mit dem Sportjuristen Johannes Arnhold ................................................ 110 „Grobes Foulspiel auf Kosten der anderen“ Interview mit Sportmarketing- und Lizenzierungs-Experte Christian Müller .................. 114 Der Marathonmann Porträt über Oliver Mintzlaff, Vorstandsboss von RB Leipzig und Red-Bull-Fußballchef ...................................... 121 KAPITEL VII „Sternchenfeuer“ statt Pyrotechnik: die neue Leipziger Fankultur .................126 „Verstehen, was in der Kurve läuft“: RB Leipzig beschreitet neue Wege in der Fanarbeit ....................................................133 „Ich wünsche mir einen Hexenkessel“ Interview mit RB Leipzigs Capo Sebastian ................................................... 137 KAPITEL VIII Boykotte und Proteste: das Feindbild RB Leipzig ...................................148 „RB Leipzig ist ein gut geeigneter Sündenbock“ Interview mit dem Fanforscher Prof. Harald Lange über die Proteste gegen RBL ...................154 „Die Zeit der medialen Ablehnung ist vorbei“ Interview mit dem Blogger Matthias Kießling (rotebrauseblogger.de) .............................159 KAPITEL IX Jungbullen-Zucht: das RB-Nachwuchsleistungszentrum ............................166 Geldsegen für die Region: wie Leipzig und das Umland von RB profitieren ......... 174 AUSBLICK ....................................................................... 181 ANHANG Namen und Zahlen ................................................................185 Kapitel VIII K APITEL VIII BOYKOTTE UND PROTESTE: das Feindbild RB Leipzig ündenbock der Fußballnation: Vom ersten Auftritt 2009 an wurde SRBL von gegnerischen Fanszenen geächtet. Bisweilen kreativ, viel zu oft dumpf, reflexhaft und unter der Gürtellinie, manchmal gar gewalttätig. Im siebten Jahr des Vereinsbestehens hat die Vehemenz der Proteste abgenommen. Ingo Hertzsch, RB-Spieler der ersten Stunde, späterer Fanbeauftragter und heutiger Ver- einsrepräsentant, hatte vor dem Ligastart 2009 die Hoffnung, dass die Proteste gegen RB Leipzig im Rahmen bleiben würden. Auf die Frage, ob er und das Team bereits ange- feindet worden seien, sagte Hertzsch der Leipziger Volkszeitung damals: „Persönlich nicht. Bei den ersten Tests gab es Transparente und verbalen Unmut. Wenn es dabei bleibt, ist das okay.“ Doch es blieb nicht dabei, Hertzschs Hoffnungen bestätigten sich nicht. Gleich das erste Pflichtspiel von Rasenballsport bei der zweiten Mannschaft von Carl Zeiss Jena war eine Blaupause dafür, was sich in den kommenden Jahren auf vielen Sportplätzen von der Oberliga bis in die 2. Bundesliga dutzendfach wie- derholte. Die Gäste aus Leipzig wurden in Jena auf einem Nebenplatz als „Toten- gräber der Fußballtradition“ empfangen; so stand es auf einem Banner. Ein anderes Spruchband beim Debüt empfahl: „Boykottiert und bekämpft Red Bull Leipzig“. Vor dem ersten Auftritt hatten gegnerische Fans versucht, den RB-Bus per Sitzblockade zu stoppen. Da es an RB-Fans als Gegner mangelte, richtete sich der Hass direkt gegen die Spieler, die bepöbelt und mit Bierbechern beworfen wurden. Nach Abpfiff 148 traten die Kicker ungeduscht und so schnell wie möglich die Heimreise an — Szenen, die man so sonst nur von den teils kriminellen Rivalitäten konkurrierender Klubs aus Südamerika kennt. Torhüter Sven Neuhaus, der damals dabei war, erinnerte sich im Interview: „Wenn wir in die Stadien kamen, habe ich die Scheuklappen heruntergeklappt, um all die Beschimpfungen auszublenden. Ich habe nur gedacht: Lasst mich alle in Ruhe! Jetzt hauen wir euch fünf Stück rein und fahren wieder nach Hause! Ich habe versucht, so wenig wie möglich ringsumher wahrzunehmen. Erst als ich nach dem Spiel im Bus saß, habe ich wieder durchgeatmet. Gerade die Auswärtsspiele waren heftig. Das fing 2009 im allerersten Spiel in Jena an und zog sich durch die Saison. Die Fans waren extrem aggressiv, und die Schiedsrichter waren nicht gerade auf unserer Seite.“ Die „Roten Bullen“ aus der Messestadt waren für viele aktive Fans von Beginn an ein rotes Tuch. „Wir sind gehasst worden“, sagt Neuhaus. Protestkultur: Fans des Karlsruher SC modifizierten den Werbeslogan des Leipziger Hauptsponsors 2015/16 durchaus kreativ, schossen aber mit weiteren Transparenten und Spruchbändern deutlich über das Ziel hinaus. Klaus Reichenbach, Präsident des Sächsischen Fußball-Verbands (SFV), sagte damals der Leipziger Volkszeitung: „Wenn es so weitergeht, wird es schlimm. Wir wissen, dass in der Fanszene diskutiert wird, gemeinsam gegen RB vorzugehen. Dieser blinde Hass hat aber mit sportlicher Rivalität nichts mehr zu tun, das ist Frustbewältigung und 149 Aggressionsabbau einer gewaltbereiten Minderheit. Mich hat überrascht, dass es schon in Jena, bei einer Reservemannschaft, solche Ausmaße angenommen hat. Gegen die direkten Konkurrenten von RB kann das noch andere Dimensionen erreichen. Ich habe kein gutes Gefühl, wir müssen den Anfängen wehren.“ Als Reaktion auf die Begegnung in Jena wurden damals vom Nord-Ostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) alle Partien mit RB-Beteiligung als Risikospiele eingestuft. „Wir brauchen scharfe Sicherheitsvorkeh- rungen und müssen in dafür geeignete Stadien gehen“, sagte Reichenbach. RB erhöhte seinerseits im Stadion am Bad die Zäune am Gästeblock sowie die Zahl der Sicherheits- mitarbeiter. Zu Beginn der ersten Saison in der Regionalliga 2010/11 formierte sich neuer, über- regionaler Protest. Beim ersten Auswärtsspiel zerstachen RB-Feinde einen Reifen des K APITEL VIII Mannschaftsbusses und besprühten das Fahrzeug mit gelber Farbe. Und auch nach dem Aufstieg in die 3. Liga eskalierte die Gewalt gegen RB weiter: Nach dem Auswärtsspiel beim Halleschen FC wurde der Mannschaftsbus mit Steinen und Flaschen beworfen. „Die ersten Jahre waren diesbezüglich extrem“, sagte Ex-Kapitän Daniel Frahn im Gespräch für dieses Buch. „Ein Stein schlug knapp neben Tim Sebastian ein. Dass man im Stadion beleidigt und beschimpft wird, damit muss man rechnen, wenn man zu einem Verein wie RB Leipzig wechselt. Aber nach der Attacke in Halle saßen wir im Bus und haben gewusst, dass das hätte böse enden können. Erst im dritten Jahr haben wir die Anfein- dungen dann in positive Energie umsetzen können. Das hat uns geholfen, so zusammen- zustehen, dass nichts zwischen uns kommt. Ein ganz entscheidender

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