Offene Welten Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938 Von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Abhandlung vorgelegt von Iris Meder aus Pforzheim Hauptberichter: Prof. Dr. Heinrich Dilly Mitberichter: Dr.-Ing. Dietrich Worbs Dr. Sabine Poeschel Prof. Dr. Beat Wyss Tag der mündlichen Prüfung: 28. November 2003 Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart 2004 Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne die geduldige und großzügige Unterstützung meiner Eltern, denen mein Dank in erster Linie gilt. Ebenso meinem Betreuer Heinrich Dilly, der meine Forschungen immer mit großem Interesse verfolgt und gefördert hat. Darüber hinaus möchte ich für computertechnische Hilfe Angela Meder, Alexander Ivan, Wolfgang Friedl und Arno Kapelari sowie für das Korrekturlesen Isabella Grossmann danken. Des weiteren den vielen Archiven und Sammlungen, in denen meine Forschungen in hilfsbereiter und unbürokratischer Weise unterstützt wurden. Für fachliche Unterstützung und wichtige Auskünfte bin ich insbesondere folgenden Personen dankbar: Friedrich Achleitner, Herma Adam, Raymond Berger, Maru und Ira Bing-Kulka, Matthias Boeckl, Tano Bojankin, Erich Boltenstern jr., Anton Brenner jr., Peter Briess, Claire Bruell, Johannes Drexler, Elfriede, Peter und Silvia Garai, Marc Hirschfell, Kurt Klaudy, Markus Kristan, Ivana Lahodná, Anna Luser, Alfred Marek, Ilse Nitzan, Derek Paton, Erica Pedretti, Sonja Pisarik, Ursula Prokop, Jan Sapák, Suse Schmuck, Monica Strauss und Stephan Templ. Wien, August 2001 / August 2004 "Das gesunde Princip im Bauen verlangt, daß dem Zwecke des Gebäudes vollkommen ent- sprechend gebaut, daß also die Räumlichkeiten nach dem Maße des Bedürfnisses angelegt und eingetheilt werden. Diese Frage der Zweckmäßigkeit ist in unseren Tagen unabhängig von der Frage des Styles. Würden wir uns in einer Zeit befinden, in der architektonisch gesunde Principien nicht bloß ausnahmsweise geduldet, sondern vollständig zur Herrschaft gekommen wären, so würde sich die Stylfrage nicht so fort und fort in den Vordergrund drängen. Es würde dann ein allgemeines architektonisches Glaubensbekenntniß geben, und die Menschen würden nicht nach dem fragen, was in den Zeiten der gesunden Richtungen gewissermaßen selbstverständlich und das Gemeingut aller Architekten und Baumeister gewesen ist. Aber in einer Zeit, wie die unsrige, wo sich Alles atomisirt, jede individuelle Meinung ihre Berechtigung verlangt, jede individuelle Ge- schmacksansicht in der Architektur sich geltend zu machen sucht, da hat sich auch die Frage der Stylrichtung oft in dilettantischer Richtung nicht bloß der Künstler sondern auch der Bauherren bemächtigt, und es ist vielen eine wichtigere Aufgabe geworden, in der Richtung eines bestimmten Styles, als zweckmäßig zu bauen." Rudolf von Eitelberger, Heinrich von Ferstel, Das bürgerliche Wohnhaus und das Wiener Zinshaus, 1860 Zusammenfassung ............................................................................................. 11 Abstract............................................................................................................ 13 1 Einleitung ....................................................................................................... 15 2 Architekturtheorien und –lehren in Wien nach 1900.............................................. 22 2.1 "Ein Mann der Tradition" – Carl König und die Technische Hochschule................ 22 2.2 "Der Wiener Zinshaus-Makart" – Otto Wagner und die Kunstakademie............... 29 2.3 "Die Einfallenden" – Josef Hoffmann und die Kunstgewerbeschule ..................... 34 2.4 "Edle Empfindungen" – Camillo Sitte und die Staatsgewerbeschule.................... 41 3 Architektur als offenes System – die zehner Jahre ................................................ 45 3.1 "Ein Maurer, der Latein gelernt hat" – Adolf Loos und seine Bauschule ............... 45 Haus Steiner ............................................................................................. 47 Haus Moller ............................................................................................... 49 3.2 "Immer bestimmend ist nur der Mensch" – Oskar Strnad und Josef Frank .......... 55 3.2.1 "Formlos zu formen" – Oskar Strnad ....................................................... 55 Haus Hock ................................................................................................ 58 Haus Wassermann ..................................................................................... 63 3.2.2 "Ein neu-humaner Stil" – Josef Frank....................................................... 74 Haus Scholl ............................................................................................... 79 Haus Strauß .............................................................................................. 90 Haus Bunzl in Pernitz.................................................................................. 98 Haus Herzberg-Fraenkel............................................................................ 108 Häuser Carlsten, Claëson, Seth und Låftman................................................ 112 Haus in der Stuttgarter Werkbundsiedlung................................................... 117 Haus Beer............................................................................................... 134 Haus Wehtje ........................................................................................... 150 Haus Bunzl in Wien .................................................................................. 151 3.2.3 "Klarheit und Heiterkeit" – Oskar Wlach ................................................. 158 3.3 "Sauber, schlicht und aufrichtig" – die Sprache der Wiener Schule................... 161 4 "Überall Durchblicke und Ausblicke" – die Pioniere.............................................. 177 4.1 Walter Sobotka........................................................................................ 178 4.2 Hugo Gorge............................................................................................. 188 4.3 Ernst Lichtblau......................................................................................... 193 4.4 Rudolf Lorenz .......................................................................................... 203 4.5 Erich Ziffer .............................................................................................. 208 4.6 Armand Weiser ........................................................................................ 213 4.7 Kaym / Hetmanek .................................................................................... 225 4.8 Hofmann / Augenfeld................................................................................ 232 4.9 Berger / Ziegler ....................................................................................... 243 4.10 Anton Brenner ....................................................................................... 252 4.11 Fischel / Siller ........................................................................................ 259 5 "Weite und Freiheit" – Schüler von Adolf Loos.................................................... 268 5.1 Jacques Groag ......................................................................................... 268 5.2 Paul Engelmann ....................................................................................... 281 5.3 Heinrich Kulka ......................................................................................... 291 5.4 Helmut Wagner-Freynsheim ...................................................................... 298 5.5 Ernst Freud ............................................................................................. 309 5.6 Ernst Frommer ........................................................................................ 312 6 "Durchkomponierte Würfel" – Nachfolger der ersten Generation ........................... 315 6.1 Arnold und Gerhard Karplus....................................................................... 316 6.2 Karl Dirnhuber......................................................................................... 319 6.3 Siegfried C. Drach .................................................................................... 325 6.4 Otto Rudolf Hellwig................................................................................... 333 6.5 Fritz Reichl.............................................................................................. 334 6.6 Fritz Groß ............................................................................................... 340 6.7 Ernst Schwadron...................................................................................... 342 6.8 Rudolf Scherer......................................................................................... 344 6.9 Kastner / Waage ...................................................................................... 346 6.10 Judtmann / Riss ..................................................................................... 347 10 6.11 Sammer / Richter................................................................................... 350 6.12 Kurt Spielmann ...................................................................................... 353 7 "Etwas Sonniges und Lichtes" – die Wiener Moderne nach 1930 ........................... 361 7.1 Die Kunstgewerbeschule in den zwanziger Jahren ......................................... 362 Heinrich
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