Szene Sport „OverathFUSSBALL oder Flohe“ Ex-Profi Rainer Bonhof, 57, über ewige Nachbar- schaftsduelle zwischen Bundesligaclubs SPIEGEL: Innerhalb von 19 Tagen müssen die Mann- schaften von Werder Bremen und dem Hamburger SV SCHEIDEMANN / DPA SCHEIDEMANN nun viermal gegeneinander antreten – im DFB-Pokal, zweimal im Uefa-Cup und in der Bundesliga. Kommt Ihnen eine solche Serie von Duellen unter Rivalen aus Ihrer Profizeit bei Borussia Mönchengladbach bekannt vor? Bonhof: Sie meinen die Begegnungen mit dem 1. FC Köln in den Sieb- zigern? Diese Paarung gab es, glaube ich, auch fünfmal in einer Saison. 1. FC Köln – Borussia Mönchengladbach 1973 SPIEGEL: Das kam sogar in zwei Spielzeiten vor. 1972/73 trafen Sie bin- SIMON SVEN nen 16 Tagen zweimal im Uefa-Cup-Achtelfinale und in der Bundes- liga-Hinrunde aufeinander. Dann noch zweimal im Juni jener Saison: in der Bundesliga … Bonhof: … und natürlich bei unserem 2:1-Sieg im legendären Pokalfinale, als sich Günter Netzer in der Verlängerung selbst einwechselte und das Siegtor schoss. Irgendwie lagen uns die Kölner, wir bezwangen sie ja auch im Uefa-Cup, ebenfalls im Halbfinale der übernächsten Saison. Die hatten erstklassige Spieler mit Wolfgang Overath und Heinz Flohe, aber vielleicht waren sie für unser Konterspiel nicht so sehr schnell. Wir kombinierten mit jeweils nur einem Ballkontakt aus der Abwehr. SPIEGEL: Mochten Sie die Duelle mit dem rheinischen Rivalen? Bonhof: Man war besonders motiviert, das ist jetzt zwischen Bremen und Hamburg genauso. Außerdem kam unser Trainer Hennes Weisweiler ja aus Köln, er war immer ziemlich heiß. SPIEGEL: Kann man das mit einem Schachduell vergleichen, bei dem man in mehreren Partien die Psyche des Gegenübers studiert? Bonhof: Zunächst mal dachten wir, ehrlich gesagt: Schon wieder gegen die! Vor allem, wenn das auch noch im internationalen Wettbewerb sein musste. Man kam auch schon mal durcheinander: Ist das jetzt Meister- schaft oder Pokal? Man kannte sich sowieso, früher wurde die Stamm- elf ja nicht so oft geändert. Acht, neun Spieler pro Team waren immer dabei. Für mich gab es gegen Köln nicht viele Varianten. Ich sollte ent- weder gegen Overath spielen oder gegen Flohe. Hamburger SV – Werder Bremen 2008 FIRO HANDBALL treue begonnen. Gefunden hat sie bis- „seines jahrelangen zuverlässigen und lang unter anderem vier verdächtige erfolgreichen Wirkens“ bei Spielerver- Showdown in Kiel Zahlungen aus der Clubkasse in Höhe pflichtungen und Transfers ungleich von 152000 Euro, mit denen möglicher- größere Vollmachten. In einem Schrei- uch sieben Wochen nach Bekannt- weise Schiedsrichter bestochen wurden. ben Anfang April verlangten die Gesell- Awerden der Manipulationsvorwürfe Offenbar konnte dies nur geschehen, schafter von ihrem Manager Belege und findet der THW Kiel keine Ruhe. In ei- weil die Vereinsgremien Schwenker lax Erklärungen für die Zahlungen. Weil nem Interview mit der „Hamburger kontrollierten. Für die Geldtransfers Schwenker dem nicht nachkam, wurde Morgenpost“ bestätigte der dänische hätte Schwenker eigentlich die Zustim- er entlassen. Sollte er auch nach dem Geschäftsmann Jesper Nielsen, der den mung der THW-Gesellschafter einholen Ende des Ermittlungsverfahrens keine Bundesligaclub Rhein-Neckar Löwen müssen. So sieht es der Gesellschafts- plausiblen Erklärungen liefern, drohen sponsert, einen Artikel im SPIEGEL vertrag aus dem Jahr 1992 vor. Dem- ihm Schadensersatzforderungen. In (11/2009) von Anfang März, nach braucht der Geschäfts- dem „Morgenpost“-Interview wirft der wonach der ehemalige Mana- führer für „Rechtsgeschäfte Rhein-Neckar-Löwe Nielsen dem THW- ger der Kieler, Uwe Schwen- aller Art, deren Wert im Ein- Gesellschafter Hubertus Grote vor, von ker, und der Ex-Trainer Noka zelfall 30000 Mark über- den angeblichen Manipulationen ge- Serdarusic ihm gegenüber Be- steigt ... die vorherige Zustim- wusst zu haben. In einer richterlichen stechungen eingeräumt hätten. mung der Gesellschafterver- Vernehmung Anfang vergangener Wo- Nach dem SPIEGEL-Artikel sammlung“. Im Alltag jedoch che berief sich Grote jedoch auf sein hatte die Staatsanwaltschaft in verzichteten die Kieler auf Auskunftsverweigerungsrecht. Der Kiel mit ihren Ermittlungen REHDER / DPA CARSTEN eine solche Kontrolle und ge- THW Kiel hat angekündigt, Nielsen we- wegen des Verdachts der Un- Schwenker währten Schwenker wegen gen einer Falschaussage anzuzeigen. der spiegel 17/2009 117.
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