172. Verwaltungsbericht Des Regierungsrates

172. Verwaltungsbericht Des Regierungsrates

staatsber_172_titelei 11.4.2006 13:52 Uhr Seite 1 Kanton Basel-Stadt 172. Verwaltungsbericht des Regierungsrates und 159. Bericht des Appellations-Gerichts über die Justizverwaltung und 18. Bericht des Ombudsman vom Jahre 2005 an den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt staatsber_172_titelei 11.4.2006 13:52 Uhr Seite 2 staatsber_172_titelei 11.4.2006 13:52 Uhr Seite 3 172. Verwaltungsbericht des Regierungsrates an den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt Sehr geehrter Herr Präsident Sehr geehrter Frau Statthalterin Sehr geehrte Damen und Herren Wir beehren uns, dem Grossen Rate hiermit unseren Bericht über den Gang der Staatsverwaltung im Jahre 2005 zu unterbreiten. Basel, 21. Februar 2006 Im Namen des Regierungsrates Die Präsidentin: Barbara Schneider Der Staatsschreiber: Dr. Robert Heuss staatsber_172_titelei 11.4.2006 13:52 Uhr Seite 4 staatsber_172_vorwort 11.4.2006 13:55 Uhr Seite 5 Vorwort zum Verwaltungsbericht für das Jahr 2005 Einleitung Am 2. Februar 2005 begann die 40. und letzte Legislatur seit der Verfassung von 1875. Auf den gleichen Zeitpunkt übernahmen die neuen Mitglieder des Regie- rungsrates ihre Funktionen. Dr. Eva Herzog (SP) übernahm das Finanz-, Dr. Guy Morin (Grüne) das Justizdepartement. Im Berichtsjahr konnten verschiedene für den Kanton Basel-Stadt und unsere ganze Region wichtige Projekte vorangetrieben werden. Dazu gehört die Einigung des Regierungsrates mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Kanton Basel- Landschaft auf eine gemeinsame Trägerschaft der Universität Basel. Von heraus- ragender Bedeutung waren auch die Aufgleisung des Projekts «Neunutzung Hafen St. Johann – Campus Plus», der Beginn der Aufstockungsarbeiten im St. Jakob- Park im Hinblick auf die EURO 08 und natürlich auch der Beginn der Umset- zungsarbeiten nach dem deutlichen «Ja» des Stimmvolkes zur neuen Basler Kan- tonsverfassung. Im Politikplan 2006-2009 veröffentlichte der Regierungsrat seine langfristigen Perspektiven für ein Basel im Jahr 2020 («Basel 2020»). Er will sich dafür einsetzen, dass im Jahr 2020 Basel ein urbanes Zentrum einer trinationalen Metropolitanregion ist und weit über seine regionalen Grenzen hinausstrahlt. Nachhaltige Finanzpolitik Finanziell muss der Gürtel nach wie vor eng geschnallt werden. Die Rechnung 2004 schloss mit einem Defizit von 35 Millionen Franken ab und verbesserte sich damit gegenüber dem Budget um 69 Millionen Franken. Zurückzuführen ist diese staatsber_172_vorwort 11.4.2006 13:55 Uhr Seite 6 6 Vorwort zum Verwaltungsbericht Verbesserung auf höhere Erträge, welche den gestiegenen Aufwand mehr als kom- pensierten. In der Rechnung 2004 niedergeschlagen haben sich natürlich auch die Anstrengungen des Regierungsrates im Rahmen der beiden Massnahmenpakete A&L (Überprüfung der staatlichen Aufgaben und Leistungen). Neue Sparpakete wurden im Berichtsjahr nicht geschnürt, hingegen hat der Grosse Rat der Vorlage des Regierungsrates zur Schuldenbremse eine modifizierte Variante gegenüberge- stellt, der sich auch der Regierungsrat nicht widersetzte. Die Schuldenbremse ist im Dezember 2005 verabschiedet worden. Mit der Schuldenbremse definiert die Finanzkommission eine zulässige Nettoschuldenquote des Kantons; ist diese über- schritten, darf der Ordentliche Nettoaufwand nur noch höchstens mit der Teuerung wachsen. Die Schuldenbremse ist auch in der neuen Kantonsverfassung verankert. Partnerschaft mit dem Kanton Basel-Landschaft und der Nordwestschweiz Im Bereich der Partnerschaft konnten im Berichtsjahr einige Meilensteine er- reicht werden, dies insbesondere auch in den Kernbereichen Universität/Fach- hochschule und Gesundheitswesen. So haben sich die Regierungen von Basel- Stadt und Basel-Landschaft im September 2005 auf eine gemeinsame Trägerschaft der Universität geeinigt. Damit ist nach der Verabschiedung der Standards im Januar 2005 die Partnerschaft zwischen den beiden Kantonen einen weiteren ent- scheidenden Schritt vorangekommen. Dies zugunsten der Universität Basel, die auf der Basis der neuen Trägerschaft auch zukünftig im zunehmend kompetitiver- en Umfeld ihren hohen internationalen Standard zum Wohl der gesamten Region aufrecht erhalten kann. Voraussetzung dafür ist aber noch die Zustimmung der bei- den Kantonsparlamente zum Staatsvertrag und zum Leistungsvertrag, die gemäss Planung per Anfang 2007 Gültigkeit haben sollen. Der Staatsvertrag über die Errichtung und Führung der Fachhochschule Nord- westschweiz (FHNW) wurde im Frühjahr 2005 in allen Trägerkantonen der FHNW deutlich gutgeheissen. Auf der Grundlage des Staatsvertrags wurde an- schliessend der erste Leistungsauftrag für die Jahre 2006-2008 ausgearbeitet, der in den Parlamenten ebenfalls grosse Zustimmung fand. Die Inkraftsetzung des Staatsvertrags FHNW wurde auf den 1. Januar 2006 beschlossen. Planmässig auf den Jahresbeginn hat die neue Fachhochschule ihren Betrieb aufnehmen können. Im Bereich der Medizin haben die Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft den gemeinsamen Bericht «Spitalversorgung Basel-Landschaft und Basel-Stadt» genehmigt. Wichtigste Eckwerte darin sind die Sicherung der medizinischen Fakultät und die Anerkennung des Universitätsspitals Basel als Zentrum für hochspezialisierte Medizin der Region, die Realisierung des Neubaus staatsber_172_vorwort 11.4.2006 13:55 Uhr Seite 7 Vorwort zum Verwaltungsbericht 7 «Universitätskinderspital beider Basel» sowie der Erhalt der gemeinsamen Spital- liste im akutsomatischen Bereich mit der Option einer Ausweitung auf die Berei- che Geriatrie, Psychiatrie und Rehabilitation. Starke Impulse gab es im Berichtsjahr auch für die grenzüberschreitende Zu- sammenarbeit im Gesundheitswesen: Eine deutsch-schweizerische Arbeitsgruppe hat den Auftrag erhalten, ein grossangelegtes Pilotprojekt zur Erweiterung der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung auszuarbeiten. Damit soll diese Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz intensiviert und gleich- zeitig der Wettbewerb im Gesundheitswesen gefördert werden. Ein wichtiges Dossier bei den aktuellen Partnerschaftsverhandlungen ist na- türlich auch die Kulturpolitik. Der Regierungsrat hat im Berichtsjahr bei der Be- antwortung von diversen parlamentarischen Vorstössen seine Haltung bekräftigt, wonach die gemeinsame Trägerschaft und partnerschaftliche Finanzierung von wichtigen Kulturangeboten einer grundsätzlichen Diskussion und Neuausrichtung bedarf. Der Kulturvertrag und die Abgeltung kultureller Zentrumsleistungen über die Kulturpauschale muss überprüft und allenfalls neu definiert werden. Auf grosses Interesse stiess im Berichtsjahr auch eine gemeinsame Podiums- veranstaltung der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft in Bern zum Thema Life Sciences als Zukunftsbranche der Schweiz – Der Beitrag der Region Basel. Auch beim zweiten Lobbyinganlass von Basel-Stadt, Hochspezialisierte Medizin – die Netzwerk-Strategie der GDK als Modell der Zukunft, beteiligte sich – neben den Gesundheits- und Erziehungsdirektionen der Kantone Bern, Genf und Waadt auch diejenige des Kantons Basel-Landschaft. Stadtentwicklung Umsetzung Aktionsprogramm Stadtentwicklung Basel Im Berichtsjahr wurden wieder einige Massnahmen aus dem Aktionsprogramm Stadtentwicklung Basel (APS) umgesetzt und weitere genehmigt. Mit den geneh- migten Projekten ist der Rahmenkredit Wohnumfeldaufwertung demnächst ausgeschöpft. Zu den wichtigsten Projekten gehörte die Aufwertung des St. Johanns- rheinweges (Fertigstellung 2007) oder die Fertigstellung der Kreuzung Colmarer- / Hegenheimerstrasse. Dazu kamen verschiedene Aufwertungsmassnahmen von Plätzen und neue Begegnungsstrassen. Das Impulsprojekt «Logis Bâle», das aus dem APS entstanden ist, hatte bezüglich Wohnungsbau im Berichtsjahr eine leichte Zunahme zu verzeichnen. Insgesamt wurden 301 Neubauwohnungen erstellt, einen wesentlichen Anteil daran hatte der Horburgpark mit rund 110 Woh- nungen. staatsber_172_vorwort 11.4.2006 13:55 Uhr Seite 8 8 Vorwort zum Verwaltungsbericht Realisierung grosser Bauvorhaben Mit dem Bau des Tunnels Luzernerring ist die letzte grosse Etappe der Nord- tangente in Angriff genommen worden. Der Zeitplan für die Erstellung dieser Verbindung der Stammlinie der Nordtangente und dem Luzernerring unter dem Bahnhof St. Johann konnte im Berichtsjahr trotz schwierigem Bauumfeld einge- halten werden. Der Tunnel wird das Wohnquartier markant vom Verkehr entlasten. Nach nur halbjähriger Bauzeit konnte im Berichtsjahr die provisorisch erwei- terte Zollanlage vor dem Autobahnzollamt Basel-Weil am Rhein dem Verkehr übergeben werden. Zudem begannen die Vorbereitungsarbeiten für die umfassen- de Sanierung des Autobahnabschnittes Basel – Augst. Im 2005 konnten auch drei grössere und bedeutende Bauvorhaben im Kleinba- sel in Angriff genommen werden. Im Juli wurden die Umgestaltungsmassnahmen an der Klybeckstrasse begonnen. Sie entsprechen den Anliegen der Anwohner- schaft und verbessern die Wohn- und Aufenthaltsqualität sowie den Geschäfts- standort. Im September eröffnete das Baudepartement zusammen mit den verschiedenen Quartierinstitutionen und der OS Dreirosen mit einem fröhlichen Quartierfest den ersten Teil der neugestalteten Dreirosenanlage. Die Anlage erfreut sich grosser Be- liebtheit und ist sehr gut frequentiert. Ebenfalls im September fand in der Voltahalle die Ausstellung zur Stadtent- wicklung Basel Nord statt, welche auf ein grosses Publikumsinteresse gestossen ist (3’000 Besucher/-innen). In dieser Ausstellung konnten rund 40 Projekt prä- sentiert und deutlich gemacht werden, dass die Stadtentwicklung Basel Nord für die Zeit nach der Fertigstellung der Nordtangente

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