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Anno X Numero XX Dicembre 2013 P p o P l l P O O a O p O O R o R R R l R F l a F p o F U l U U U l U R R a R p R R A o l A l a A 2003-2013 - CSBM Rivista online registrata, codice ISSN 2240-5240 Porphyra n. 20, anno X, ISSN 2240-5240 ______________________________________________________________________ Indice articoli: 1. Ephesos im Siebten Jahrhundert: notizien zur Stadtgeschicte Andreas Külzer pp. 4-16 2. A possible interpretation of the programme and iconography of flor mosaics in the basilica with transept at Caričin Grad Branka Vranešević pp. 17-27 3. L’ultima guerra giudaica contro l’Impero Romano. Beniamino di Tiberiade e lo scontro/incontro con Eraclio Mirko Rizzotto pp. 28-47 4. Der 23. (ΚΓ’) Hymnus von Symeon dem neuen Theologen und die Apophatische methode der wiedergabe Marina Bordne pp. 48-55 5. Job en texte et en coulerus à travers l'étude de quelques images d'un manuscrit byzantin méconnu: le parisinus graecus 134 de la bibliothèque national de France Jeanne Devoge pp. 56-71 6. Una rilettura del Capitolo IX del De Inomniis di Sinesio attraverso il commento di Niceforo Gregora Francesco Monticini pp. 72-90 7. Il matrimonio di Zoe Paleologhina con Vasil'evic, Gran Principe di Mosca (1472) in un affresco sistino dell'ospedale di Santo Spirito in Sassia a Roma Giorgio Vespignani pp. 91-118 Indice recensioni: 8. EUSEBI AYENSA I PRAT, Els Catalans a Grècia. Castells i torres a la terra dels déus 9. F. BERNARD – K. DEMOEN (edd.), Poetry and its Contexts in Eleventh-century Byzantium 10. M.-H. CONGOURDEAU, Les Zélotes, une révolte urbaine à Thessalonique au 14e siècle. Le dossier des sources 11. R. D’ANTIGA, Venezia e l’Islam. Santi e infedeli 12. Nicola Muzalone, Carme apologetico, Introduzione, testo critico, traduzione e note a cura di G. STRANO 13. M. VALLEJO GIRVÉS, Hispania y Bizancio. Una relación desconocida Immagine di copertina: Porphyra, pollà. Paolo Cesaretti per i dieci anni di Porphyra, 2013. In collaborazione con: 2 Porphyra n. 20, anno X, ISSN 2240-5240 ______________________________________________________________________ Oxford University Byzantine Society (University of Oxford) Istituto Romeno di Cultura e Ricerca Umanistica di Venezia Association dés étudiants du monde byzantin Student Network for Byzantine and Medieval Study (University of Cyprus) Redazione: Nicola Bergamo (Direttore), Mirko Rizzotto, Flaminia Beneventano, Lorenzo Ciolfi, Giovanni U. Cavallera, Jeffrey Donnelly, Elodie Guilhem, Apostolis Kouroupakis, Martina Leitner (redattori) 3 Porphyra n. 20, anno X, ISSN 2240-5240 ______________________________________________________________________ EPHESOS IM SIEBTEN JAHRHUNDERT: NOTIZEN ZUR STADTGESCHICHTE Andreas Külzer Das 7. Jahrhundert war für die Geschichte des byzantinischen Reiches bekanntermaßen ebenso bedeutsam wie folgenreich. Die Balkanhalbinsel war zunehmend den Einfällen bulgarischer, awarischer und slawischer Stämme und ihrer langsam voranschreitenden Landnahme ausgesetzt, in Kleinasien führten zunächst die Raubzüge und Plünderungen der Perser, nach deren Niederwerfung dann (neben anderem) die Vorstöße der Araber zu einem erkennbaren Niedergang der Stadtkultur. Dies ist seit geraumer Zeit anerkannter Forschungsstand; die noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts in der Wissenschaft vorherrschende Ansicht, die Städte insbesondere in Kleinasien hätten im wesentlichen nach dem 6. Jahrhundert unbeeinträchtigt fortbestanden, ja ihre Fortexistenz sei sogar neben der Einführung der Themenordnung einer der wesentlichen Faktoren dafür gewesen, dass das byzantinische Reich als Ganzes damals nicht untergegangen sei, ist schon längst als unrichtig erkannt – auch wenn man diese Meinung zuweilen noch außerhalb der engeren Fachgrenzen vertretet findet. Mittlerweile weiß man im Gegenteil, dass in Teilen Anatoliens bereits an der Wende zum 6. Jahrhundert viele Siedlungen aufgrund innerer Veränderungen, seien sie nun gesellschaftspolitischer oder wirtschaftlicher Art, ihrer vormaligen Blüte und Bedeutung verlustig gingen. Hinzu kamen äußere Faktoren wie Klimaschwankungen, Seuchen und Kriege, auch periodische ungewöhnliche hohe finanzielle Belastungen, wie sie etwa mit der Realisierung der kostspieligen Restitutionspolitik des Kaiser Justinian I. (527–565) verbunden waren, die den Siedlungsverfall, beispielsweise im westlydischen Raum oder in Teilen der Levante, weiter voranschreiten ließen. In jüngerer Zeit hat sich besonders Philipp Niewöhner um die Erforschung der Problematik verdient gemacht. Zuvor widmeten John Haldon und Wolfram Brandes der Thematik umfangreichere Studien; letzterer traf die wichtige Feststellung, dass selbst wenn eine Siedlung in diesen Krisenzeiten fortzubestehen vermochte und ihre griechische Bezeichnung polis weiterführte, dies keineswegs bedeuten muss, dass sie sich auch ihren „städtischen Charakter“, die charakteristischen kulturellen und infrastrukturellen Einrichtungen bewahrt hatte1. Oft verwies der 1 W. BRANDES, Ephesos in byzantinischer Zeit, Klio, 64/1982, pp. 611–622, 615. Vgl. auch IDEM, Die Städte Kleinasiens im 7. und 8. Jahrhundert, Amsterdam – Berlin 1989; J. HALDON, Byzantium in the seventh century. The transformation of a culture, Cambridge – New York – Port Chester – Melbourne – Sydney 1990; E. KIRSTEN, Die byzantinische Stadt, in Berichte zum XI. Internationalen Byzantinistenkongreß München 1958, München 1959, Teil V/3; PH. NIEWÖHNER, Archäologie und die „Dunklen Jahrhunderte“ im byzantinischen Anatolien, in Post-Roman Towns, Trade and Settlement in Europe and Byzantium, vol. 2 “Byzantium, Pliska, and the Balkans”, ed. by J. Henning, Berlin – New York 2007, pp. 119–157; F. WINKELMANN – H. KÖPSTEIN – H. DITTEN – I. ROCHOW, Byzanz im 7. Jahrhundert. Untersuchungen zur Herausbildung des Feudalismus, Berlin 1978; anders G. OSTROGORSKY, Byzantine 4 Porphyra n. 20, anno X, ISSN 2240-5240 ______________________________________________________________________ Terminus polis lediglich auf das Faktum, dass es sich bei der Siedlung um den Sitz eines Bischofs handelte. Andererseits ist der Begriff kastron, der sich ab dem frühen 6. Jahrhundert als lateinisches Lehnwort im Griechischen nachweisen lässt, nicht immer als „Festung“ zu verstehen und ausschließlich auf engummauerte Siedlungsgebilde anwendbar, sondern häufig genug als ein Synonym für polis zu verstehen, zumal, da letztere in aller Regel eine Stadtmauer besaß; der Terminus kastron an sich erlaubt keine sicheren Rückschlüsse auf die Ausdehnung oder Gestalt einer Siedlung2. Wie in vielen anderen Städten im westlichen Kleinasien finden sich die zeitbedingten Phänomene der Veränderung auch in Ephesos: ungeachtet des Einfalls der Goten von 262 und der damit einhergehenden Zerstörungen, ungeachtet wiederholter Wirtschaftskrisen und Erdbeben hatte sich die Stadt zunächst wieder restituieren können. Im 4. Jahrhundert bemerkt man vor dem Hintergrund der zeitbedingten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umschwünge größere Veränderungen im Bereich der Stadtarchitektur; zerstörte Gebäude und ausgedehntere einsturzgefährdete Baukomplexe dienten als Materiallieferanten für Reparaturen, für bauliche Umwidmungen und Neubauprojekte an öffentlichen Straßen und Plätzen. Ab dem ausgehenden 4. und im 5. Jahrhundert sind vor allem die Neukonstruktionen von Brunnenanlagen hervorzuheben; auch die damals bereits aufgegebene Celsus-Bibliothek wurde in eine solche mit einbezogen. Bereits vor 431 erfolgte die Einrichtung der Marienkirche in der Süd-Stoa des Zeus Olympios-Tempels; etwa gleichzeitig wurden wesentliche Teile des unweiten sogenannten Byzantinischen Palastes errichtet. Auch im 6. Jahrhundert sind Baumaßnahmen belegt, darunter die Errichtung des Viersäulendenkmals an der Prachtstraße Arkadianē, doch wurde das Stadtareal zunehmend nicht mehr in vollem Umfang genutzt: die wahrscheinlich im frühen 7. Jahrhundert errichtete byzantinische Stadtmauer offenbart durch ihren Verlauf, dass Ephesos einen beträchtlichen Teil des vormaligen Stadtzentrums unbefestigt beließ. Auf dem ausgedehnten Gebiet der antiken Stadt befanden sich nunmehr mehrere kleine Siedlungskerne, eigene kleine Zentren, deren Bewohner weitgehend unabhängig voneinander ihre Alltagsgeschäfte verrichteten – eine Situation, wie wir sie zeitgleich auch aus dem lydischen Sardeis kennen. Eines der Zentren befand sich beim Hafen, ein anderes jenseits der Stadtmauern drei Kilometer östlich auf dem ebenfalls befestigten Ayasoluk3. Ungeachtet dieser unterschiedlichen Nutzungsintensität des alten Stadtareals und der weitgehenden Preisgabe verschiedener Siedlungszonen wurde Ephesos Cities in the Early Middle Ages, Dumbarton Oaks Papers, 13/1959, pp. 45–66 und IDEM, Geschichte des byzantinischen Staates, 3. Auflage, München 1963, pp. 112f. 2 W. BRANDES, Die Städte…, cit., 41–43; ferner PH. NIEWÖHNER, Archäologie…, cit., pp. 121f. 3 Vgl. W. BRANDES, Die Städte…, cit., p. 84; A. PÜLZ, Das Stadtbild von Ephesos in byzantinischer Zeit, in Ephesos in byzantinischer Zeit, , hg. von F. Daim – S. Ladstätter, Mainz 2011, pp. 51–81, 54, 68, 73 und öfter. Zu Sardeis C. FOSS – G. M. A. HANFMANN, Regional Setting and Urban Development, in G. M. A. Hanfmann – J. C. Waldbaum, A Survey of Sardis and the Major Monuments Outside the City Walls, Cambridge, MA 1975, pp. 17–34, 32–34. 5 Porphyra n. 20, anno X, ISSN 2240-5240 ______________________________________________________________________ Anfang des 7. Jahrhunderts neben Meriamlik unweit von Seleukeia, dem Ort der heiligen Thekla, und Euchaïta in Pontos, der Verehrungsstätte des heiligen Theodōros, als eines der herausragenden

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