Ausgabe 2010 DER KLE NE AMRUMERDas kostenlose Ferienmagazin, das in keinem Strandkorb fehlen darf! Weltnaturerbe Wattenmeer Eiswinter Künstlerin H. Randow Heiraten auf Amrum Oldtimer Foto-Wettbewerb Kochen mit Amrumer Köchen Insel Amrum kleine Insel, große Freiheit Handgefertigte Muschelimpressionen in Silber und Gold NORDDORF • WITTDÜN • WYK Lunstruat 1 • 25946 Norddorf/Amrum • Telefon: 0 46 82 / 564 [email protected] • www.rickmers-schmuck.de © Nachbar Fotografi e & Design • www.nachbar.de © Nachbar Fotografi Vorwort, Inhalt Liebe Leser, was uns in diesen Wochen der Drucklegung des „Kleinen Amrumers“ wirklich beschäftigt, ist das Wetter. Sollte es nach Aussage von Kieler Meteorologen in Schleswig-Holstein keinen richtigen Winter mehr geben, kämpfen wir hier seit über 10 Wochen mit Minus-Temperaturen und seit 7 Wochen mit Schnee. Der Fahrplan der Fähre ist eingeschränkt, die Straßen mit einer geschlossenen Schnee-Eisdecke verschlossen und Streusalz gibt es auch nicht mehr. Viele ältere Mitbürger trauen sich schon nicht mehr aus dem Haus. So haben wir den schon fast fertigen „Kleinen Amrumer“ dieses Jahr um einige Seiten erweitert und berich- ten über diesen außergewöhnlichen Winter. Aber auch viele weitere interessante Berichte warten wie immer auf Sie - „was ist eigentlich mit dem Norddorfer Gemeindehaus seit dem Verkauf an einen Privatinvestor geschehen“ oder „was ist die Küstenschutzstiftung“... Die meisten Artikel stammen wie immer aus der Feder unserer Amrum-News Redakteure, die immer mit Kamera und Schreibblock auf der Insel unterwegs sind. Auch Georg Quedens, unser Insel-Chronist, steuerte wieder drei interessante Artikel bei - vielen Dank an dieser Stelle. Wenn Sie sich ganzjährig über das Geschehen auf der Insel informieren möchten, hier noch mal der Hinweis auf unsere Onlinezeitung Amrum-News, im Netz zu finden unter: www.amrum-news.de Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf unserer schönen Insel und viel Freude bei der Lektüre des „Kleinen Amrumers 2010“... Chris Johannsen, Herausgeber Peter Lückel, Chefredakteur SGS-COC-2645 Michael Hoff, Veranstaltungsleiter Weltnaturerbe Wattenmeer 4 Künstlerin Hilla Randow 8 Norddorfer Gemeindehaus 10 Jubiläum der W.D.R. 12 Ban Horn, 50 Jahre Schullandheim 14 Amrum, eiskalt 16 Frisia Cantat 20 Kochen mit Amrumer Köchen 22 Amrum ABC 24 Dr. Hanne-Lore Kerler 33 Heiraten auf Amrum 34 Jugendzentrum Amrum 36 Piraten-Fahrt 38 Oldtimer 40 Veranstaltungs-Highlights 44 Fotowettbewerb 2009 46 Möweneier sammeln verboten 51 Wattwanderung 53 Küstenschutz Stiftung 57 Impressum: Herausgeber: AmrumTouristik, Am Fähranleger, 25946 Wittdün I Redaktion: Peter Lückel Gesamtgestaltung, div. Aufnahmen, Produktion: Kai Quedens I Amrum ABC mit Fotografien: Georg Quedens Druck: westermann druck GmbH, Braunschweig, Auflage: 50.000 Stück Für die Inhalte der Textbeiträge sind die jeweiligen Unterzeichner allein verantwortlich. Die Redaktion setzt voraus, dass die Urheberrechte bei den Autoren liegen. 3 Weltnaturerbe Wattenmeerm Juni 2009 wurde das Watten- Bürgermeister, Wattenführer, Fischer, für die Haupterwerbsquelle, den meer an der niederländischen, Landwirte und andere Nutzer der Fremdenverkehr, nutzen lässt! niedersächsischen und schleswig- Küstenregion fürchteten weitere Iholsteinischen Nordseeküste zum Einschränkungen und wiesen darauf Wattenmeer - Landschaft ewigen Weltnaturerbe erklärt. Initiator dieser hin, dass mit der Erklärung zum Wandels Erklärung war das Welterbekomitee Nationalpark im Jahre 1985 schon Ein Kriterium der Anerkennung als der UNESCO. Damit erhielt eine der höchstmögliche Naturschutz Weltnaturerbe ist die Dynamik der einzigartige Naturlandschaft über den gewährleistet sei. Erst die Erkenntnis, Landschaft. Das Wattenmeer entstand bisherigen Status als Nationalpark dass der Status „Weltnaturerbe“ erst am Ende der letzten Eiszeit, also bzw. Naturschutzgebiet hinaus ein keine weitere Verschärfung des vor etwa 12.000 Jahren, als auf die zusätzliches Prädikat und wurde in den Naturschutzes und der Naturnutzung Eiszeit wieder eine Warmzeit folgte, die gleichen Rang wie andere bedeutende nach sich zog, sondern eben vor allem Gletschermassen auf den Polkappen Naturlandschaften, so die Serengeti eine weltweite Auszeichnung, ein und Hochgebirgen abschmolzen in Ostafrika, die Galapagosinseln im Prädikat, bedeutet, bedingte nach und das Schmelzwasser zu den Pazifik, das Große Barriereriff bei jahrelangem Hin- und Her eine breite Weltmeeren floss, die bis dato um Australien oder der Grand Canyon in Zustimmung. Bald hatten die Friesen über 100 Meter anstiegen. den USA, gehoben. In Deutschland an der Küste und auf den Inseln Das trocken liegende Nordseebecken hat nur noch die Fossiliengrube erkannt, dass sich das „Weltnaturerbe“ wurde wieder überflutet, bis das Messel bei Darmstadt diesen Rang. Die Erklärung erfolgte nach Zustimmung der genannten Länder bzw. Bundesländer - wobei allerdings das Watt der Hansestadt Hamburg zunächst draußen vor blieb. Hamburg hat eine Wattenfläche vor Cuxhaven und über die Insel Neuwerk hinaus bis zur Sandinsel Knechtsand. Doch hat dieses Gebiet auch schon den Status „Nationalpark“. Die Hamburger aber wollten sich eine letzte Möglichkeit für eine eventuelle Vertiefung der Elbe offen halten, falls diese für die Schifffahrt zur Hansestadt nötig wird. Aber auch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein war die Zustimmung zum „Weltnaturerbe“ nicht von vornherein vorhanden. Parlamentsmehrheiten, Kurdirektoren, Seesterne im Watt 4 Weltmeer eben vor Beginn der Zeitrechnung eine Höhe erreichte, die erst in der Gegenwart erreicht bzw. überschritten wird. Aus den Sedimenten des steigenden Weltmeeres lagerten sich an der Küste großflächige, fruchtbare Marschen ab und bildeten sich Marscheninseln und Halligen, die aber, kaum über Meeresspiegel aufgewachsen, durch Sturmfluten wieder abgebaut wurden. Wattwürmer mit Kothäufchen In diesem Hin und Her entstanden und Flüstern erzeugt, das bei Ebbe angespült im Flutsaum des Strandes die Wattenflächen an der südlichen aus dem ufernahen Watt auf- und verstreut auf dem Wattboden, die Nordseeküste - insgesamt vor der steigt. Auf Sandwatten zeugen die Mengen dieser Tiere, die mit fast deutschen und niederländischen Ausscheidungen der Wattwürmer allen Arten im Wattboden eingegraben Küste in einer Größe von fast von deren Vielzahl im Wattboden. leben die Herzmuscheln nur fingertief, 10000 Quadratkilometern. Erst in den Aber kundige Beobachter entdecken die Sandklaffmuscheln bis zu 30 cm tief. letzten 500 Jahren wurde ein Teil des Letztere ziehen nicht damals noch größeren Wattenmeeres selten bei Störungen durch Landgewinnungsmaßnahmen durch Wattenwanderer von den Küstenbewohnern wieder ihren Sipho, einen zurückgewonnen und durch hohe, langen Schlauch, mit sturmflutsichere Deiche eine – dem sie bei Hochwasser hoffentlich haltende Grenze zwischen Nahrung und Sauerstoff Land und Meer gesetzt. Dabei ist der filtern, ruckartig ein Deichbau der Küstenbewohner das und spritzen in kleinen zweitgrößte Werk der Menschheit Fontänen das Wasser geworden, übertroffen nur noch von heraus. Deshalb werden der chinesischen Mauer! Aber in sich sie im Volksmund selbst ist das Wattenmeer unverändert auch „Pisser“ genannt. in Bewegung. Sandbänke wandern vor Wellhornschnecke mit Eiballen Nur die schwarzblaue der Küste hin und her und Priele und Miesmuschel und die Wattenströme suchen sich immer neue auch die Spuren anderer Würmer, rauschichtige Auster leben auf der Rinnen. Andernorts bilden sich riesige z.B. der Ringelwürmer bei Ebbe auf Oberfläche. Die Miesmuscheln Seesände und bauen unter günstigen der Oberfläche. Ebenso verraten bilden oft ausgedehnte Bänke, über Bedingungen neue Inseln auf, so den die zahlreichen Muschelschalen, und unter der Niedrigwasserlinie. Sie Knechtsand oder Scharhörn vor der Elbemündung oder die Kachelotplate vor der ostfriesischen Insel Juist. Es kribbelt und krabbelt im Wattenschlick Das Wattenmeer ist aber auch der Lebensraum eines vielfältigen und dichten Tierlebens. Nur wenigen Stellen der Erde weisen eine so hohe Lebensdichte auf wie das Watt. Mancherorts leben pro Quadratmeter Wattboden, oberirdisch und unter- irdisch, um die 100. 000 Tiere, und zwar solche, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Dazu gehören die millimeterkleinen Wattschnecken in den Uferzonen und die nur zentimeterlangen Schlickkrebse, deren Milliardenheer beim Herumkrabbeln im Watt das eigenartige Wispern 5 Strandkrabbe in Abwehrhaltung der Nordseeküste. Hingegen ist die große Vogelfamilie Enten und Gänse im Weltnaturerbe Wattenmeer nur mit Brandgänsen und Eiderenten vertreten. Erstere brüten in Wild- kaninchenhöhlen, die in den Dünen etlicher Nordseeinseln – vor allem auf Norderney und Amrum – zu finden sind. Hinsichtlich der Vogelwelt spielt Amrum im Rahmen des Naturerbes Wattenmeer eine bedeutende Rolle. werden - nebst den Kulturbänken und finden fast auf jeder Insel Auf keiner anderen Nordseeinsel - durch die Muschelfischerei wirt- und Hallig ein ausgewiesenes und brüten so viele Seevögel wie schaftlich genutzt. Diese Nutzung bewachtes Schutzgebiet. Keine andere hier, vor allem in den beiden erfolgt in Abstimmung mit den Gegend auf der Welt weist ein so Naturschutzgebieten „Amrum-Odde“ Nationalparkverwaltungen und wird dichtes Netz von Schutzgebieten auf und „Amrumer Dünen“. Allein die durch den Status „Weltnaturerbe“ wie die Nordseeküste. Fünf Arten von Heringsmöwe ist auf der Insel mit bis nicht tangiert. Möwen, Mantel-, Herings-, Silber-, zu 10. 000 Brutpaaren vertreten. Aber Wirtschaftlich genutzt wird auch die Sturm- und Lachmöwen
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