LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 14/ 14. Wahlperiode 1273 19. 07. 2002 Kleine Anfrage des Abgeordneten Manfred Kramer (CDU) und Antwort des Ministeriums für Umwelt und Forsten Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie im Landkreis Germersheim Die Kleine Anfrage 697 vom 3. Juli 2002 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Gemarkungen im Landkreis Germersheim sollen in das neu auszuweisende Vogelschutzgebiet nach der entsprechenden EU-Richtlinie einbezogen werden? 2. Wurden diese Gebiete im Einvernehmen mit der Kreisverwaltung Germersheim ausgewiesen? 3. Welche unterschiedlichen Auffassungen gibt es zwischen der Landesregierung und der Landwirtschaft? 4. Welche Maßnahmen werden von der Landesregierung ergriffen, um eine einheitliche Bewertung und Regelung der Vogel- schutzgebiete im Landkreis Germersheim zu erreichen? Das Ministerium für Umwelt und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 18. Juli 2002 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die folgenden Gemarkungen sind ganz oder in Teilen von der am 2. Juli 2002 vom Kabinett beschlossenen Gebietsabgrenzung be- troffen: Bellheim Kandel Berg Knittelsheim Scheibenhardt Erlenbach bei Kandel Kuhardt Schwegenheim Freckenfeld Leimersheim Steinweiler Freisbach Lingenfeld Weingarten Germersheim Lustadt Westheim Hagenbach Minfeld Winden Hatzenbühl Neuburg am Rhein Wörth am Rhein Hördt Neupotz Zeiskam Jockgrim Ottersheim bei Landau Zu Frage 2: Die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Verlauf des Jahres 2001 vorgestellte Suchkulisse ist auf der Grundlage einer Be- teiligung aller Kreisverwaltungen erstellt worden. In diesem Zusammenhang erging auch eine Stellungnahme der Kreisverwaltung Germersheim vom 3. Mai 2001 mit Vorschlägen zu Gebietserweiterungen. Mit Schreiben vom 25. September 2001 wurden sodann insgesamt 68 Einzelstellungnahmen Dritter dem Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht zugeleitet. Kritisch beurteilt wurden seitens der Kreisverwaltung eine Einbe- b. w. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 30. Juli 2002 Drucksache 14/1273 Landtag Rheinland-Pfalz – 14. Wahlperiode ziehung von Baugebieten mit rechtskräftigen Bebauungsplänen sowie die Grenzziehung an Ortsrandlagen. Die vorgelegten Stellung- nahmen Dritter sowie die Anregungen der Kreisverwaltung wurden, soweit fachlich vertretbar, bei der Gebietsabgrenzung berück- sichtigt. In der Internet-Präsentation des Ministeriums für Umwelt und Forsten ist dazu eine statistische Auswertung einzusehen. Zu Fragen 3 und 4: Über die Entscheidung des Ministerrats vom 2. Juli 2002 zur Bestimmung besonderer Vogelschutzgebiete in Rheinland-Pfalz ist eine abschließende Bewertung und Regelung auch für den Landkreis Germersheim erfolgt. Die Landesregierung geht davon aus, dass die dabei verankerten Leitlinien keinen Raum für unterschiedliche Auffassungen zur Qualität dieser Schutzgebiete mit Blick auf die Zulässigkeit der landwirtschaftlichen Bodennutzung mehr lassen. So ist beispielsweise auch nach der Ausweisung eines Vogel- schutzgebietes die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Fläche grundsätzlich nach den Regeln der „guten fachlichen Praxis“ auf der Grundlage der landwirtschaftlichen Fachgesetzgebung möglich. Dies schließt die weitere Entwicklung bei den Produktions- methoden im Zuge des biologisch-technischen Fortschritts sowie die Anwendung spezieller Verfahrenstechniken ein. In Vertretung: Hendrik Hering Staatssekretär.
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