Thüringer LandTag Drucksache 5/ 5. Wahlperiode 2619 27.04.2011 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Bergner (FDP) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr Landesstraße (L) 1083 zwischen Hohenleuben und Mehla Die Kleine Anfrage 1301 vom 10. März 2011 hat folgenden Wortlaut: Auf eine Anfrage der Stadt Hohenleuben zum Planungsstand der dringend nötigen Sanierung der L 1083 zwischen Hohenleuben und Mehla (Stadt Zeulenroda-Triebes) konnte die zuständige Straßenbauverwal- tung unter Hinweis auf die Haushaltslage sowie auf Landesstraßen mit noch größerem Handlungsbedarf keine zeitnahe Abhilfe in Aussicht stellen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie oft wurden seit 2008 in dem Straßenabschnitt Hohenleuben- Mehla der L 1083 Reparaturen durch- geführt? 2. Was für Arbeiten fielen dabei im Einzelnen an? Welcher finanzielle Aufwand ist in dem Zusammenhang entstanden? 3. Welche qualitativen und quantitativen Schadensbilder weisen die Landesstraßen auf, auf denen aus Sicht der Landesregierung höherer Handlungsbedarf besteht, als im oben genannten Abschnitt (bitte einzeln darlegen einschließlich der entsprechenden Parameter und der angewendeten Messmethoden bzw. -verfahren [z.B. gemessene Fahrbahnunebenheiten])? 4. Worauf sind die bestehenden Schadensbilder nach Ansicht der Landesregierung zurückzuführen (bitte einzeln auflisten)? 5. Welche qualitativen und quantitativen Schadensbilder weist unter Anwendung der gleichen Untersu- chungsparameter und der gleichen Untersuchungs- bzw. Messmethoden die L 1083 im oben genann- ten Abschnitt auf? 6. Worauf sind die bestehenden Schadensbilder bei der L 1083 nach Ansicht der Landesregierung zurück- zuführen (bitte einzeln auflisten)? 7. Wie bewertet die Landesregierung die nachteilige Wirkung der unter Frage 5 beschriebenen Schadens- bilder auf die Verkehrssicherheit, den Verkehrsfluss, volkswirtschaftliche Schäden (erhöhter Verschleiß und dergleichen) sowie die Eignung als Rettungsweg (Krankentransporte und dergleichen)? 8. Zu welchem Zeitpunkt will die Landesregierung die Sanierung des oben genannten Abschnitts durchfüh- ren? Druck: Thüringer Landtag, 11. Mai 2011 Drucksache 5/2619 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode 9. Mit welchem Reparaturaufwand rechnet die Landesregierung im betreffenden Straßenabschnitt bis zur Sanierung? 10. Wann und wie werden die Öffentlichkeit und die betroffenen Kommunen über die Planung sowie beab- sichtigte Umleitungen informiert? Das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 21. April 2011 (Eingang: 27. April 2011) wie folgt beantwortet: Zu 1. und 2.: Wegen des Sachzusammenhangs werden die Fragen 1 und 2 gemeinsam beantwortet. Die seit dem Jahr 2008 im o. g. Abschnitt durchgeführten Reparaturarbeiten dienten hauptsächlich der punk- tuellen Schadensbehebung (Schlaglochflickung) zur Beseitigung von Verkehrsgefährdungen. Eine Zäh- lung der Einzelschadstellen erfolgte hierbei nicht. Der jährliche Reparaturaufwand betrug ca. 2 500 Euro. Zu 3.: In Thüringen erfolgt eine zustandsbezogene Erhaltung des in Baulast des Freistaats liegenden Landes- straßennetzes. Hierzu wird in 4-jährigem Turnus eine messtechnische Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) durchgeführt, zuletzt im Jahr 2008. Erfassung und Bewertung des Oberflächenzustandes erfolgen hierbei nach bundeseinheitlichen Grundsätzen. Aus den erfassten substanzwert- und gebrauchswertre- levanten Merkmalen (allgemeine Unebenheiten, Spurrinnentiefe, Netzrisse, Risshäufungen, Flickstellen, Spurrinnentiefe, fiktive Wassertiefe, Griffigkeit) werden Zustandsindizes errechnet, die u. a. der Mittelzu- weisung an die Straßenbauämter zur Straßenerhaltung dienen (zustandsbezogene Erhaltungswirtschaft). Im Landkreis Greiz gehören nachfolgende Strecken zu den Abschnitten mit den schlechtesten Zustands- noten beim Substanzwert, d. h., diese Strecken haben aus volkswirtschaftlicher Sicht den dringendsten Er- haltungsbedarf: • L 1081, Baldenhain bis Abzweig L 1079, • L 1082, Abzweig Hilbersdorf bis Gera (schlechtester Abschnitt im Landkreis), • L 1085, Teichwolframsdorf bis Neumühle, • L 2332, Triebes bis Dörtendorf, • L 2344, Pflasterabschnitt zwischen Neumühle und Greiz. Da die Gebrauchswerte, d. h. die für den Nutzer unmittelbar sichtbaren Werte, in einigen Fällen besser sind als die Substanzwerte, wird das vom Straßennutzer möglicherweise anders wahrgenommen. Zu 4.: Die Schadensbilder sind im Wesentlichen auf folgende Ursachen zurückzuführen: • hohes Alter der Streckenabschnitte, • teilweise genügen die vormals angewandten Bauweisen nicht mehr den heutigen Anforderungen, • unzureichende bzw. mangelhafte Unterhaltung der Streckenabschnitte vor der deutschen Wiedervereini- gung und damit dauerhafte und irreparable Schädigung des Unterbaus bzw. der ungebundenen Schich- ten und • Zunahme des Schwerverkehrs. Zu 5.: Im angefragten Abschnitt führten die für den Substanzwert erheblichen Einzelmerkmale allgemeine Un- ebenheiten und Netzrisse (Risshäufungen) zu einem schlechten bzw. sehr schlechten Substanzwert. Bei den für den Gebrauchswert der Straße erheblichen Merkmalen Spurrinnentiefe, fiktive Wassertiefe, Griffig- keit fielen die Bewertungen insgesamt besser aus. Zu 6.: Auf die Antwort zu Frage 4 wird verwiesen. Ergänzende Untersuchungen zur Bewertung des Befestigungs- zustands für diese Straße wurden beauftragt. 2 Thüringer Landtag - 5. Wahlperiode Drucksache 5/2619 Zu 7.: Bei den für den Gebrauchswert der Straße relevanten Merkmalen wurden die Schwellenwerte nur in Ein- zelfällen überschritten, insofern ist die Straßennutzung nicht wesentlich beeinträchtigt. Die Verkehrssicher- heit wird im Rahmen der Straßenunterhaltung ständig gewährleistet. Zu 8.: Eine Aussage hierzu kann derzeit nicht gemacht werden. Zu 9.: Der Aufwand wird sich voraussichtlich auf 2 000 bis 4 000 Euro jährlich belaufen. Zu 10.: Mit konkreten Planungen zur Instandsetzung wird im Allgemeinen ein bis zwei Jahre vor dem geplanten Baujahr begonnen. Derzeit ist nicht bekannt, wann dies sein wird. Bauabläufe und Verkehrseinschränkun- gen werden mit den betroffenen Kommunen vorabgestimmt, so dass diese rechtzeitig hierüber informiert sind. Über Verkehrseinschränkungen wird die Öffentlichkeit vor deren Beginn informiert. In Vertretung Dr. Eich-Born Staatssekretärin 3.
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