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Tomášek 389 Tomaselli Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten Berlin. 1811 verlieh ihm die Univ. Prag den Kompositionsversuche. Nach dem Abschluss Titel Mag. artium liberalium. Ein Noten- des Jusstud. (1799?) widmete er sich ver- nachlass befindet sich im Národní muz. stärkt der Musik und entschied sich letztl. (České muz. hudby) in Prag. gegen eine Juristenlaufbahn. Beeinflusst Weitere W. (s. auch Eitner; Grove; MGG II; Wurzbach; wurde diese Entscheidung von Georg Gf. Janáčková): Seraphine (Oper); Messen; Requiem; Kla- Buquoy, der ihm 1806 eine lebenslängl. ge- vierkonzerte und -sonaten; Lieder nach dt. und tschech. sicherte Existenz als Musiker in seinen Ged., u. a. Šestero písní, Šestero písní Hankových, Šeste- ro písní v hudbu uvedených, Starožitné písně Králodvor- Diensten angeboten hatte. Diese Rente be- ského rukopisu – Altböhm. Lieder aus der Königinhofer zog T. auch nach seiner Vermählung. Die Hs.; etc. Wohnung des Ehepaars wurde zum wichti- L.: Eitner, 1903 (m. W.); Grove, 1980, 2001 (m. B. u. W.); gen Treffpunkt für Musiker, Schriftsteller, MGG I (m. B.), II (m. W.); Wurzbach (m. W.); Libussa 4, Wiss. und andere bedeutende Persönlich- 1845, S. 349ff., 5, 1846, S. 321ff., 6, 1847, S. 411ff., 7, keiten des Prager Kulturlebens. T. beteiligte 1848, S. 458ff., 9, 1850, S. 323ff. (tschech.: Vlastní živo- topis V. J. T., 1941, m. B.); K. V. Hansgirg, in: Libussa sich an den Aktivitäten des Ver. der Kunst- 14, 1855, S. 204ff.; J. K. Zástěra, V. J. K. T., předchůdce freunde für Kirchenmusik in Böhmen, ab B. Smetany, 1925 (m. B.); M. Postler, V. J. T. Bibliogra- 1837 veröff. er regelmäßig Beitrr. in der fie, 1960 (m. B.); T. Volek – S. Jareš, in: Hudební věda 12, 1975, S. 277ff. (m. B.); I. Janáčková, ebd. 18, 1981, bedeutenden Prager Z. „Ost und West“. S. 171ff. (m. W.); M. Kabelková, ebd. 42, 2005, S. 153ff.; Aus dem gesellschaftl. Leben zog er sich ab dies., ebd. 46, 2009, S. 341ff. (m. tw. W.); UA, Praha, CZ. Ende der 1820er-Jahre allmähl. zurück. Der (M. Kabelková) in Prag als musikal. Autorität („Musik- papst“, „Musikdalai-Lama“) geltende T. war Tomaselli Carl (Karl), Unternehmer. Geb. auch im Ausland bekannt – auf ihren Kon- Wien, 7. 10. 1809; gest. Salzburg (Sbg.), zertreisen besuchten ihn u. a. Richard Wag- 8. 2. 1887. – Einer von sieben Söhnen von ner (1832), Clara Schumann (1837 noch als →Giuseppe (Joseph) T. und Antonia T., Wieck), Ole Bull (1839) und Hector Ber- geb. Honikel (geb. Landersdorf, 21. 8. 1775; lioz (1846). Sein Schüler, der spätere be- gest. Salzburg, 24. 9. 1846), Bruder von deutende Kritiker und Ästhetiker →Eduard →Katharina T. (s. u. Giuseppe T.), →Ignaz Hanslick, meinte jedoch, dass er von den T. (s. u. Franz T.) und →Franz T., Vater Zeitgenossen, speziell in Böhmen, nicht von Carl (Fridericus Michael) T. (s. u.) und genügend geschätzt wurde. Einen wichtigen des Zuckerbäckers Ferdinand T. (geb. 1840), Tl. von T.s Aktivitäten stellte der Unterricht der in die USA auswanderte und für ver- dar, bes. nach der Eheschließung. Als ge- schollen erklärt wurde, Großvater von Otto fragter Lehrer für Klavierspiel und Musik- T. (geb. Salzburg, 17. 6. 1880; gest. ebd., theorie nahm er nur begabte Schüler an, 29. 3. 1925), der 1906 die Geschäftsführung von denen einige später europaweit erfolg- des Cafés T. übernahm, und KR Richard T. reich waren (z. B.→Alexander Dreyschock, (geb. Salzburg, 26. 3. 1879; gest. ebd., →Julius Schulhoff, Ignaz Tedesco, Sieg- 20. 7. 1962), der 1909 das Café Bazar in mund Goldschmidt, →Wilhelm Kuhe, Jan Salzburg erwarb; 1836 Heirat mit Mathilde Václav Voříšek, →Johann Friedrich Kittl, Antonia Fuchs (geb. Salzburg, 8. 3. 1814; →Josef Dessauer und →Hans Hampel). T. gest. ebd., 17. 3. 1887), der Tochter des bür- gilt als eine der wichtigsten Persönlichkei- gerl. Handelsherrn Mathias Fuchs. – T. er- ten der Musikkultur Böhmens in der 1. Hälf- lernte das Zuckerbäckerhandwerk im Haus te des 19. Jh. Sein Schaffen ist umfangreich des Fürsten Johann I. Joseph v. u. z. Liech- und umfasst viele Gattungen (ca. 175 Wer- tenstein in Wien und erweiterte danach sei- ke, Kompositionen für Klavier und Kam- ne Kenntnisse auf einer Gesellenwande- merensemble, Symphonien, geistl. Musik, rung. Nachdem er als Gemeiner beim IR Opern und dramat. Szenen), doch über- der Hoch- und Deutschmeister gedient hat- wiegen Vokalkompositionen (bes. Lieder; te, erhielt er 1831 vom Liechtenstein’schen vertont sind Texte von über 70 Autoren) Zuckerbäcker Joseph Schuster den Lehr- und Werke für Klavier. Als bahnbrechender brief. Nach der 1833 erfolgten Unterzeich- kompositor. Beitr. T.s gilt die Entwicklung nung des Schenkungsvertrags über das einer neuen musikal. Form von poet. Ein- Eigentum am 2. Stockwerk des Salzburger zelstücken (Eklogen, Dithyramben und Kaffeesiederhauses (Kaffeestöckl), Getrei- Rhapsodien). Bis in die 1830er-Jahre blieb degasse Nr. 321 (heute Nr. 24), das seine T. in Böhmen als Liederkomponist uner- Mutter in die Ehe mitgebracht hatte, über- reicht. Er war Ehrenmitgl. von Musikges. in siedelte T. dorthin. Sein Ansuchen, das Zu- Innsbruck, Wien, Rotterdam, Ofen und Pest ckerbäckergewerbe selbstständig ausüben (Budapest), Stuttgart, Lemberg (L’viv) und zu dürfen und zum Bürger der Stadt ernannt .

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