MASERATI Bi Turbo Club Deutschland Clubnachrichten Ausgabe 2008 <W^h[dI_["m_hl[hi_Y^[hd0 CWi[hWj_ B{8;9A?M?;D?P{H?9> :#()++.BX[Ya?M_[bWdZijhW['*X?<ed!*/&*+'#.-'.*#&?mmm$eYY$[k Oekd]J_c[h EbZJ_c[h D[mJ_c[h H[fb_9Whi Fh[c_kc9Whi Cejeh8_a[i Vorwort Liebe Clubmitglieder, verehrte Maserati Freunde, 2007 war ein Jahr,in dem mal wieder die Autos, speziell die Old- und Youngtimer,von unseren ach so weisen Politikern zu Dreckschleudern und Krankmachern erklärt wurden. Dabei geht es eigentlich gar nicht um die Volks- gesundheit oder die Umwelt. Man will uns nur noch tiefer in die Taschen greifen,um auch den letzten müden Euro abzuzocken. Die Benzinpreise befinden sich auf einem Höhenflug. Neue Schadstoffklassen werden er- funden und Autos mit großvolumigen Motoren, die logischerweise mehr Benzin verbrauchen, als ein Lupo,müssen zu der Kraftstoff-Steuer nochmals bestraft werden. Die Preisschraube wird weiter und weiter angezogen um noch mehr Geld in die Staatskassen zu spülen. Es ist jedoch für uns alle Balsam auf der Seele, Alles unter dem Deckmäntelchen des Umwelt- daß die Gelder,die nach Raubritterart aus uns schutzes. herausgepresst weden,für Umweltschutz und Aber das alles reicht noch nicht. Jetzt müssen zum Wohle des steuerzahlenden Bürgers ver- auch noch Fahrverbote her,damit die enorme wandt werden. Anzahl der Old- und Youngtimer in den Stadt- Umweltschutz gilt immer nur für die Anderen - zentren ( auch Umweltzonen genannt), nicht und es lebe die persönliche Freiheit des immer in den Kreisverkehren ihre unendlichen Individuums. Runden drehen und mit jeder Menge CO2 Aus- stoß Flora und Fauna verpesten und zerstören. Tausende sogenannte saubere Autos fahren Gefrustet von diesen Gedanken setze ich mich täglich durch diese Umweltzonen und legen in in meinen Maserati und starte die CO2 produ- 365 Tagen beachtliche Km-Strecken zurück,bei zierenden 6 Zylinder. Beim Klang dieses Kraft- denen sie natürlich kein CO2 abladen. werkes wird mein Frust schon kleiner und nach Aber Hobby und Freizeitautos,mit ihrer gerin- einigen Km der Ausfahrt weiß ich nicht eimal gen Km-Leistung im Jahr,müssen ausgerottet mehr,warum noch vor wenigen Minuten mich werden. solch düstere Gedanken frustrierten. Desweiteren will man uns ein schlechtes Ge- wissen einreden,wenn wir uns erlauben ein argentinisches Stück Fleisch zu essen oder es Maserati ist eine Droge - und wir alle wissen, wagen eine Urlaubsflugreise zu unternehmen. daß Drogen Geld kosten - und Entzug meist Wie gut,daß unsere,so auf die Umwelt bedach- nicht von Dauer ist. ten,Politiker vorbildliche Beweise ihres Interes- Laßt Euch den Spaß an Eurem Maserati nicht ses am Umweltschutz demonstrieren. vermiesen. Sie steigen von großvolumigen Fahrzeugen, für die der Bürger,wenn er sie fährt,in Zukunft zusätzlich noch mit höheren Steuern bestraft Euer Arno werden soll,auf kleine,benzinsparende Autos um. Sie fliegen nicht mehr und wenn,dann Economy-Klasse oder nehmen die Eisenbahn. 4 „Hallo Houston, wir haben ein Problem!“ Arno hatte eingeladen – zum Saison-Ab- Jetzt mit dem Wagen in den Tunnel einfahren, schlusstreffen am Lago d’Orta. 17 Kilometer durch diese mit Abgas verseuch- Mit dem Biturbo eine schöne Tour an einen te und schlecht beleuchtete Röhre und dann oberitalienischen See unternehmen, bei son- liegen bleiben. nigem Wetter, landschaftlich reizvoller Umge- Das grenzte an einen Alptraum. Zum Glück bung, entspannenden Rundfahrten. Ja, das hatten wir noch nicht den letzten Parkplatz vor wär‘s! dem Tunnel bei Wassen passiert sodass wir Also entschlossen wir uns teilzunehmen, auch noch frühzeitig anhalten konnten. wenn eine lange Anreise bevorstand und eine Der Kühlwasserstand war so weit unter Mi- Verlängerung des Aufenthalts in Italien aus nimum, dass im Ausgleichsbehälter schon beruflichen Gründen nicht möglich war. keine Flüssigkeit mehr zu sehen war Nach dem morgentlichen Countdown ging‘s am Zum Glück gab es am Parkplatz sanitäre Ein- Donnerstag, den 04. Oktober los. Die Fahrt von richtungen, um Wasser nachzufüllen. Unsere Niederkassel bei Bonn in den sonnigen Süden Trinkwasserbestände hätten jedenfalls nicht begann problemlos. ausgereicht, denn wir mussten mehr als zwei Es war weitgehend trocken und der Verkehr Liter nachfüllen. auf den Autobahnen normal. Beim Blick in den Motorraum waren aber keine Nach etwa vier Stunden hatten wir Basel er- Undichtigkeiten erkennbar. reicht und begannen die „Bummelfahrt“ bei Ein LKW-Fahrer, dem unser Wagen aufgefallen den Eidgenossen, denn die große Anzahl der war, sprach uns an. Er zeigte sich sehr inter- Radarkontrollen auf Schweizer Autobahnen essiert an der Technik des Wagens und über- nervt. Trotzdem ist es immer wieder etwas reichte uns eine große Wasserflasche – für alle Besonderes die Schweiz zu durchqueren, die Fälle. Also konnte es weitergehen. Berge zu bewundern und den Anblick dieser majestätischen Riesen zu genießen. Der Biturbo lief wie ein Uhrwerk – bis wir den Gotthard-Tunnel fast erreicht hatten. Beim regelmäßigen Blick auf die Instrumente fiel mir plötzlich auf, dass die Wassertempe- ratur anstieg – über 90° C – seltsam aber das beunruhigte mich zunächst nicht. Als die An- zeige jedoch 100° C erreichte, wurde ich etwas nervös, denn wir waren kurz vor dem Super- Tunnel. Und dann. Die rote Warnleuchte mel- dete sich leicht zittrig. Kein gutes Zeichen. Da konnte etwas nicht stimmen. 6 „Hallo Houston, wir haben ein Problem!“ Es dauerte nicht lange und die Temperatur zurück. Man musste sich etwas einfallen stieg wieder an. Immer wieder musste nachge- lassen. Ich dachte nur, eines haben Weltraum- füllt werden. fahrt und Biturbo fahren gemeinsam: Beides Erst bei der Ankunft am Hotel erkannten wir sind eines der letzten Abenteuer unserer Zeit. das Übel. Es tropfte unten heraus. Arno blieb die Ruhe selbst, wie immer in sol- An der Ölwanne entlang bahnte sich munter chen Fällen. Er bot uns an, seinen Freund Kühlflüssigkeit seinen Weg auf den Asphalt. Campana anzurufen und ihn zu bitten, uns zu Dieser privaten Tropfsteinhöhle konnte ich aber helfen. Ivano Campana betreibt eine Maserati- wenig abgewinnen. Vetretung und eine Werkstatt in der Nähe von Da keine Undichtigkeiten an Schläuchen oder Mailand. dem Kühler selbst sichtbar waren, gab es Ein rettendes Ziel, das mit ausreichenden eigentlich nur eine Diagnose: Technischer K.O. Wasservorräten an Bord in erreichbarer Dis- der Wasserpumpe. tanz lag. Im „Kontrollzentrum“, dem sehr schön gele- In der Nacht wurde ich von Alpträumen ge- genen Hotel Giardinetto begrüßten wir Arno, schüttelt: den Leiter unserer Mission wie die Astronauten Mitten in den Bergen am höchsten Punkt der von Apollo 13, fern von zu Hause mit einem Ausfahrt bleiben wir liegen. Der Motor kocht. waidwunden Gefährt: „Hallo Arno, wir haben Die Kopfdichtungen drohen zu bersten wie ein Problem!“ der Kern-Reaktor von Tschernobyl. Die Däm- Arno brauchte keinen Monitor, keine Telemet- merung bricht an . Dichter Wasserdampf tritt rie-Daten und keine Sichtkontrolle. aus und sucht sich zischend und wabernd Er brauchte sich nicht einmal von seinem Stuhl seinen Weg ins Freie. Unter dem Wagen läuft zu erheben um nach einer Beschreibung der das Kühlwasser in Strömen aus und verbindet Symptome unsere Diagnose zu bestätigen: sich mit einem nahe gelegenen Alpen-Bach zu Klar, die Wasserpumpe. Eine notorische Bitur- einem tosenden Wasserfall. Verzweifelt ver- bo-Krankheit. suchen wir die unkontrollierte Kernreaktion im Am darauffolgenden Morgen wollten wir an Motor durch Wasser nachfüllen zu verhindern. der Rallye teilnehmen. Auch für den Samstag Zu spät. Der Motor beginnt zu schmelzen. Das war ein Ausflug geplant. Und die Rückfahrt flüssige Aluminium des Motorblocks bahnt erst. 850 Kilometer und wieder durch die wilde sich seinen Weg den Berghang hinunter und Landschaft der Alpen. erstarrt in bizarren Formen wie Stalaktiten an Schnell war klar. Das würde der Wasserpumpe den darunter liegenden Felsen. den Rest geben. Irgendwann würden wir im Polternd fallen die Schaufelräder aus den ge- wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke borstenen Turbogehäusen und verschwinden bleiben. Aber was soll‘s. Auch die Apollo-Mann- mit metallischem Klirren an den Felswänden schaft konnte damals nicht einfach zur Erde hinunter ins Nichts. Ein Super-GAU! 7 „Hallo Houston, wir haben ein Problem!“ Da würde auch kein Beton-Sarkophag um den Aber wir waren froh, dass er überhaupt bereit Biturbo mehr helfen. Verschwitzt schrecke ich war, uns so kurzfristig zu helfen. Dann erzählte hoch. Ich schaue aus dem Fenster auf den er uns von seinem bevorstehenden Renn-Wo- Ortasee mit seiner ruhigen, glatten Wassero- chenende auf der Ferrari-Teststrecke in Fiora- berfläche. Die Sterne funkeln. Puh. Überlebt! no, seinen Trofeo-Maserati-Einsätzen und sei- Alles nur ein Traum. nem kürzlichen Sieg mit dem Trofeo-Renner. Beim Frühstück arrangierte Arno einen Termin bei Campana: „Ihr könnt sofort losfahren“. „Ro- ger Arno!“ Also brachen wir auf mit Kurs Solaro bei Milano. Das Wetter war traumhaft aber der Verkehr auf der Autostrada wurde immer dichter. Kleine Staus und Zähflüssigkeiten ließen die Kühlwas- sertemperatur bedrohlich ansteigen. Bei einem Stopp zum Wasser nachfüllen, bemerkten wir, dass die Flüssigkeit immer stärker heraustropf- te. Zurück auf der Autostrada beobachtete ich die Temperaturanzeige wie die U-Boot-Fahrer in dem berühmten Film „Das Boot“. Je mehr die Nadel der Anzeige anstieg umso größer das drohende Unheil. Also wieder anhalten und tja, Herr Kaleun – „fluuuten!“ – nein, nicht die Tauchzellen. Dann verbrachten wir unfreiwillig einen Nach- Den Kühler! mittag in Solaro,
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