Auswirkungsanalyse Zur Geplanten Erweiterung Eines Aldi-Lebensmittelmarktes in Der Stadt Neckargemünd

Auswirkungsanalyse Zur Geplanten Erweiterung Eines Aldi-Lebensmittelmarktes in Der Stadt Neckargemünd

Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 Auswirkungsanalyse zur geplanten Erweiterung eines Aldi-Lebensmittelmarktes in der Stadt Neckargemünd Auftraggeber: Aldi GmbH & Co. KG, Ketsch Projektleitung: Dipl.‐Geogr. Gerhard Beck Dipl.‐Soz.Ök. Silke Schüler Ludwigsburg, am 07.12.2018 Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH 1 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 Urheberrecht Das vorliegende Dokument unterliegt dem Urheberrecht gemäß § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Eine Vervielfältigung, Weitergabe oder (auch auszugs‐ weise) Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der GMA und des Auf‐ traggebers unter Angabe der Quelle zulässig. Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH Ludwigsburg | Dresden, Hamburg, Köln, München Hohenzollernstraße 14 71638 Ludwigsburg Geschäftsführer: Dr. Stefan Holl Telefon: 07141 / 9360‐0 Telefax: 07141 / 9360‐10 E‐Mail: [email protected] Internet: www.gma.biz 2 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 Vorbemerkung Im November 2018 erteilte die Firma Aldi GmbH & Co. KG, Ketsch, der GMA, Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg, den Auftrag zur Erstellung einer Auswirkungs‐ analyse zur Bewertung der Erweiterung einer Aldi‐Filiale am Standort Neckarsteinacher Straße in Neckargemünd. Der bestehende Markt (ca. 950 m² VK), soll auf ca. 1.200 m² VK erweitert wer‐ den. Die Verkaufsfläche des künftigen Lebensmittelmarkts liegt über der allgemein anerkannten Grenze der Großflächigkeit von 800 m² VK bzw. 1.200 m² Geschossfläche, sodass für das Vorha‐ ben die städtebaulichen und raumordnerischen Auswirkungen gemäß §11 Abs. 3 BauNVO zu prü‐ fen sind. Für die Bearbeitung dieser Untersuchung standen der GMA Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, des Statistischen Landesamtes Baden‐Württemberg, verschiedener Branchensta‐ tistiken sowie der Auftraggeberin zur Verfügung. Zudem wurden eine Standortbesichtigung so‐ wie eine Erhebung der relevanten Einzelhandelsbetriebe im Einzugsgebiet und im näheren Um‐ land vorgenommen. Die vorliegende Untersuchung dient der Entscheidungsvorbereitung und ‐findung für baupla‐ nungsrechtliche Entscheidungen. Alle Informationen im vorliegenden Dokument sind sorgfältig recherchiert; der Bericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität aller Inhalte kann die GMA keine Gewähr übernehmen. G M A Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH Ludwigsburg, den 07.12.2018 SC 3 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 Inhaltsverzeichnis Seite I. Grundlagen 5 1. Aufgabenstellung 5 2. Rechts‐ und Planungsrahmen 6 3. Definitionen 8 4. Daten zum Vorhaben 11 II. Standortbeschreibung und Standortbewertung 14 1. Makrostandort Neckargemünd 14 2. Mikrostandort Neckarsteinacher Straße 25 17 3. Fazit der Standortbewertung 20 III. Projektrelevante Angebots- und Wettbewerbssituation 21 1. Angebots‐ und Wettbewerbssituation in Neckargemünd 21 2. Wettbewerbssituation in angrenzenden Kommunen 22 3. Fazit der Angebots‐ und Wettbewerbsbetrachtung 26 IV. Einzugsgebiet, Bevölkerung und Kaufkraft 27 1. Abgrenzung und Zonierung des Einzugsgebiets des Vorhabens 27 2. Vorhabenrelevante Bevölkerungs‐ und Kaufkraftpotenziale 28 V. Auswirkungsanalyse 29 1. Umsatzermittlung des Gesamtvorhabens 29 2. Umsatzzuwachs durch die Erweiterung 31 3. Voraussichtliche Wettbewerbswirkungen und Kaufkraftbewegungen 32 3.1 Auswirkungen in der Standortkommune Neckargemünd 32 3.2 Auswirkungen in umliegenden Städten und Gemeinden 34 VI. Vereinbarkeit mit den Vorgaben der Landes- und Regional- planung 37 VII. Abschließende Bewertung des Vorhabens 40 4 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 I. Grundlagen 1. Aufgabenstellung In der Stadt Neckargemünd ist die Erweiterung eines dort seit 27 Jahren ansässigen Aldi‐Lebens‐ mittelmarkts am Standort Neckarsteinacher Straße 25 beantragt. Für den Bestandsstandort liegt ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor, der eine Verkaufsfläche (VK) von 950 m² ermöglicht. Der Betreiber plant nun, das Gebäude abzureißen und an selber Stelle durch einen Neubau mit künf‐ tig ca. 1.200 m² VK zu ersetzen. Mit der angestrebten Verkaufsflächendimensionierung überschreitet das Vorhaben die Schwelle zur Großflächigkeit (800 m²). Gemäß § 11 Abs. 3 BauNVO ist deshalb die versorgungsstrukturelle, städtebauliche und raumordnerische Verträglichkeit der Planung zu überprüfen. Insbesondere ist darzulegen, ob das Einzelhandelsvorhaben wesentliche Auswirkungen auf zentrale Versorgungs‐ bereiche in der Stadt Neckargemünd auslöst oder ob Auswirkungen in Nachbarkommunen ein‐ treten. Im Einzelnen werden in dieser Analyse folgende Untersuchungsschritte bearbeitet: Darlegung des Rechtsrahmens Vorhabenbeschreibung Beurteilung des Makro‐ und Mikrostandortes, einschließlich der gegenwärtigen Ver‐ sorgungsstrukturen in der Stadt Neckargemünd Darstellung der Angebots‐ und Wettbewerbssituation im Untersuchungsraum Abgrenzung des betrieblichen Einzugsgebiets des Lebensmittelmarktes und Ermittlung der dort vorhandenen Bevölkerungs‐ und Kaufkraftpotenziale Berechnung der Umsatzerwartung (mit Hilfe des Marktanteilkonzeptes) Darlegung der von dem Vorhaben ausgelösten Kaufkraftbewegungen und Umsatzum‐ verteilungen Untersuchung der städtebaulichen und versorgungsstrukturellen Auswirkungen des Vorhabens in Neckargemünd und Nachbarkommunen Prüfung der raumordnerischen Verträglichkeit des Vorhabens (anhand der Prüfkrite‐ rien des LEP Baden‐Württemberg und ERP Rhein‐Neckar) Zusammenfassung und abschließende Bewertung. 5 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 2. Rechts‐ und Planungsrahmen Generell ist für die Beurteilung der Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelsbetrieben die Baunutzungsverordnung zu beachten, im Besonderen der § 11 Abs. 3 BauNVO. Die Regelung führt in ihrer aktuellen Fassung aus1: „1. Einkaufszentren, 2. großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirkli‐ chung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Ent‐ wicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können, 3. sonstige großflächige Handelsbetriebe, die im Hinblick auf den Verkauf an letzte Verbrau‐ cher und auf die Auswirkungen den in Nummer 2 bezeichneten Einzelhandelsbetrieben vergleichbar sind, sind außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig. Auswir‐ kungen im Sinne des Satzes 1 Nr. 2 und 3 sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkun‐ gen im Sinne des § 3 des Bundes‐Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Ein‐ zugsbereich der in Satz 1 bezeichneten Betriebe, auf die Entwicklung zentraler Versor‐ gungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts‐ und Land‐ schaftsbild und auf den Naturhaushalt. Auswirkungen im Sinne des Satzes 2 sind bei Betrieben nach Satz 1 Nr. 2 und 3 in der Regel anzunehmen, wenn die Geschossfläche 1.200 m² überschreitet. Die Regel des Satzes 3 gilt nicht, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass Auswirkungen bereits bei weniger als 1.200 m² Geschossfläche vorliegen oder bei mehr als 1.200 m² nicht vorliegen; dabei sind in Bezug auf die in Satz 2 bezeichneten Auswirkungen insbesondere die Gliederung und die Größe der Gemeinde und ihrer Ortsteile, die Sicherung der verbrauchernahen Versor‐ gung der Bevölkerung und das Warenangebot des Betriebs zu berücksichtigen.“ Zur Beurteilung von Einzelhandelsgroßprojekten sind ergänzend die landes‐ und regionalplaneri‐ schen Bestimmungen sowie die das Verwaltungshandeln präzisierende Verwaltungsvorschrift des Wirtschaftsministeriums Baden‐Württemberg zur Ansiedlung von Einzelhandelsgroßprojek‐ ten („Einzelhandelserlass“) vom 21. Februar 2001 heranzuziehen. Zentrale Bestandteile der lan‐ desplanerischen Beurteilung von Einzelhandelsgroßprojekten sind das Kongruenzgebot, das In‐ tegrationsgebot und das Beeinträchtigungsverbot. Gemäß dem Kongruenzgebot muss sich ein großflächiges Einzelhandelsvorhaben in das zentralörtliche Versorgungssystem einfügen, d. h. Ausweisungen, Errichtungen oder Erweiterungen dürfen i. d. R. nur in Ober‐, Mittel‐ und Unterzentren erfolgen. Abweichend von dieser Regel kommen auch Gemeinden ohne zentralörtlichen Status in Betracht, wenn dies nach den raumstrukturellen Gegebenheiten zur Sicherung der Grundversorgung geboten ist. Eine Verletzung des Kongruenzgebots liegt dann vor, „wenn der betriebswirtschaftlich angestrebte Einzugsbereich des Vorhabens den zent‐ ralörtlichen Verflechtungsbereich der Standortgemeinde wesentlich überschreitet. 1 Baunutzungsverordnung (BauNVO), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 11.06.2013 / 1548. 6 Auswirkungsanalyse Erweiterung Aldi-Lebensmittelmarkt in Neckargemünd 2018 Eine wesentliche Über‐schreitung ist i. d. R. gegeben, wenn mehr als 30 % des Umsat‐ zes aus Räumen außerhalb des Verflechtungsbereiches erzielt werden soll.“ (vgl. Ein‐ zelhandelserlass 3.2.1.4). Das Beeinträchtigungsverbot untersagt großflächige Einzelhandelsvorhaben, die Be‐ einträchtigungen des städtebaulichen Gefüges und der Funktionsfähigkeit des zentral‐ örtlichen Versorgungskerns, Beeinträchtigungen der verbrauchernahen Versorgung im Einzugsbereich des Vorhabens oder Beeinträchtigungen der städtebaulichen Entwick‐ lung und Ordnung der Standortgemeinde hervorrufen. Gemäß Einzelhandelserlass

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