Wirtschaftliche Perspektiven im Surses Gedanken zur mittel- bis langfristigen Entwicklung Öffentliches Referat vom 12. Juli 2002 in Savognin Peder Plaz, Betriebsökonom HWV 1 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Inhalt 1. Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und Graubünden 2. Wirtschaftliche Entwicklung Mittelbünden/Surses (90er Jahre) 3. Wirtschaftliche Potentiale der Region Mittelbünden/Surses 4. Herausforderungen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung im Surses 2 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Teil 1 Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und Graubünden 3 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Globales Umfeld ... vereinfachen Transport, Neue Technologien Kommunikation, Produktion und und ermöglichen einen zusätzlichen die Liberalisierung ... internationalen Handel Der intensivere ... senkt die Konsumentenpreise und Wettbewerb... erhöht den Innovationsrythmus Flexible und kosten- ... verlangt u.a. beste Standorte günstige Produktion... Standortwettbewerb 4 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz (1) Das langfristige Wachstum in der Schweiz Relative Entwicklung in Bezug auf das reale BIP 400 G7 350 EU der 15 300 250 Schweiz 200 150 100 = Volumen BIP real in 1960100 = Volumen BIP real in 1960 100 Quelle: OECD Ö Das Bruttoinlandprodukt in der Schweiz ist in den letzten Jahren wesentlich langsamer gewachsen als in der EU bzw. in den G7-Staaten Ö Der traditionelle Vorsprung der Schweiz beim BIP pro Kopf schrumpft (d. h. Schrumpfung des Wohlstandsvorsprungs) (seco, 2002) 5 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz (2) Die Schweiz ist keine Insel! Ö schwache Wachstumsdynamik der Schweizer Wirtschaft auf hohem Niveau; im Vergleich zur EU; schwindender Wohlstandsvorsprung Ö 90er Jahre im Zeichen von Stagnation und strukturellen Anpassungen Ö Kommerzielle Dienstleistungen (Finanzwirtschaft, IT usw.) sowie distributive Dienstleistungen (Telekom, Verkehr usw.) waren während den 90er Jahren hauptsächliche Wachstumstreiber auf nationaler Ebene Ö Zunehmende Auslandorientierung der Schweizer Wirtschaft (vgl. Direktinvestitionen) Ö Durch Deregulierung und Liberalisierung hervorgerufene markante strukturelle Veränderungen, insbesondere der binnenorientierten Wirtschaft (vgl. Verluste der Banken im Inlandgeschäft) Ö steigende Staatsquote; und zunehmender Druck auf die öffentlichen Haushalte durch steigende Ansprüche, Werterhaltung der Infrastrukturen usw. 6 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz/Graubünden (1) Quelle: Bundesamt für Statistik Wohnbevölkerung 1985-2000 Grafik: Wirtschaftsforum Graubünden Ständige Wohnbevölkerung Graubünden Ständige Wohnbevölkerung Schweiz 118 116 114 112 110 108 106 104 102 100 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 8 8 8 8 8 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 7 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz/Graubünden (2) *) Quelle: Bundesamt für Statistik Logiernächte 1990-2000 Grafik: Wirtschaftsforum Graubünden *) Hotelbetriebe Graubünden Schweiz 110 105 100 100) 95 980= 1 ( 90 dex n I 85 80 89 91 93 95 97 99 19 19 19 19 19 19 8 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz/Graubünden (3) Bauausgaben 180 170 160 150 Sc 140 h w 130 ei 120 z 110 100 Grafik G Quelle: Bu 1985 ra : Wirt u schaftsforum Graubünden 1986 bünde ndes 1987 amt für Statistik 1988 1989 n 1990 1991 1992 1993 1994 9 1995 Wirtschaftliche Perspektiven1996 im Surses – 12.07.2002 1997 1998 1999 2000 Schweiz/Graubünden (4) Quelle: Bundesamt für Statistik Beschäftigtenentwicklung 1991-1998 Grafik: Wirtschaftsforum Graubünden Schweiz Kanton Graubünden Total -8% 6% Soziale Dienstleistungen -7% Persönliche Dienstleistungen -9% Industrie, Energie Kommerzielle Dienstleistungen -9% Distributive Dienstleistungen -9% Baugewerbe -24% -40% -30% -20% -10% 0% 10% 20% 10 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz/Graubünden (5) Entwicklung und Stand des BIP pro Einwohner 3% ZG BS 2% BL SZ ZH 1% 0% -1% TG SO/VD GR -2% -3% Abweichung des BIP in Prozentpunkte zum durch- schnittlichen BIP-Wachstum für die CH 1995-1999 -10'000 -5'000 - 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000 30'000 Abweichung des BIP zum Niveau der CH 1999 (in USD) Quelle: BAK 2000 (Niveau CH 1999 in USD 21'336) 11 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Schweiz/Graubünden (6) Graubünden ist ein Teil der Schweiz! Ö Grosse Anteile der Bündner Wirtschaft zählen zu den Branchen, in welchen die erforderlichen Strukturanpassungen noch nicht abgeschlossen sind Ö Wachstum stark abhängig vom mengenmässig bedeutendem Tourismus; Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus durch Innovation notwendig Ö Aufbau alternativer Wirtschaftsbereiche (zum Tourismus) schwierig zu realisieren; Standortvoraussetzungen in Graubünden für weitere potenzielle Wachstumsbranchen (z.B. Finanzwirtschaft) nur teilweise günstig (vgl. Arbeitsmarkt, fehlende Zentren) Perspektiven Ö Aufgrund fehlender Impulse des mengenmässig bedeutenden Tourismus und Fehlen von alternativen, bedeutenden „Wirtschaftsmotoren“, ist weiterhin mit einer tendenziell stagnierenden Wirtschaft zu rechnen Ö Weiterhin unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Regionen Ö Erwartetes schwaches Wachstum (vgl. CH, EU) führt zu schwierigen finanzwirtschaftlichen Perspektiven für die öffentliche Hand 12 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Teil 2 Wirtschaftliche Entwicklung Mittelbünden/Surses 13 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Beschäftigte (in Personen) Struktur Struktur der Beschäftigten 1998 (in Personen) 100% 90% Soziale DL 80% Persönliche DL 70% Kommerzielle DL 60% 50% Industrie, Energie 40% Handel 30% 20% Distributive DL 10% Baugewerbe 0% Graubünden SR Albula SR Lenzerheide SR Surses Quelle: BFS (Betriebszählung 2. und 3. Sektor) 14 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Tourismus Entwicklung (1) Logiernächte in der Hotellerie und Parahotellerie in ausgewählten Bündner Destinationen 4'500'000 20% Linke Skala 4'000'000 10% Durchschnitt der Logiernächte der 3'500'000 0% Tourismusjahre 91-93 3'000'000 2'500'000 -10% Durchschnitt der 2'000'000 -20% Logiernächte der 1'500'000 Tourismusjahre 98-00 -30% 1'000'000 Rechte Skala -40% 500'000 Veränderung in % - -50% Quelle: Amt für Wirtschaft Arosa Davos und Tourismus, Kanton Bergün Klosters Viamala Samnaun Graubünden Obersaxen Alpenarena Breil/Brigels Destination i.S. gemeinsam Oberengadin Disentis-Sedrun am Markt auftretende Savognin-Surses Gemeinden Scuol-Unterengadin Lenzerheide-Valbella Vorbehalt: Aus Datenschutzgründen können die verfügbaren Werte je nach Destination von den effektiven Werten abweichen. 15 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (1) Quelle: Bundesamt für Statistik Beschäftigtenentwicklung 1991-1998 Grafik: Wirtschaftsforum Graubünden Kanton GR Mittelbünden Gesamttotal -12% Persönliche DL -5% Soziale DL -5% Distributive DL-35% Kommerzielle DL -25% Industrie, Energie -30% Baugewerbe -4% -40% -30% -20% -10% 0% 10% 16 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (3) Verkehr- und Nachrichtenübermittlung -130 -29 11 Verarbeitendes Gewerbe, Industrie -138 -62 20 Unterrichtswesen -812 9 sonstige öffentliche und persönlichen DL -38 -32 11 Öff_ Verw_, Landesverteidigung -25 -16 -37 Kredit- und Versicherungsgewerbe -1025 Immobilien, Informatik, F+E, DL Unternehmen -47 -17 30 Handel, Reparatur Automobilen und Gebrauchsgütern -986 Gesundheits- und Sozialwesen -7-8 43 Gastgewerbe -8 -134 -1 Energie- und Wasserversorgung -2-15 Bergbau und Gwinnung von Steinen und Erden -1-3-4 Baugewerbe -9 -40 10 -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 SR Albula SR Lenzerheide Beschäftigtenentwicklung 1991 - 1998 (Beschäftigte in Personen) SR Surses Quelle: BFS 17 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (2) Indexierte Entwicklung der Beschäftigtenzahl (in Personen) SR Albula 130 SR Lenzerheide 125 SR Surses Graubünden 120 Kreis Thusis 115 110 105 100 95 1985 1991 1995 1998 Quelle: BFS (Beschäftigte im 2. und 3. Sektor, ohne Land- und Forstwirtschaft) 18 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (4) Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsklassen 1998 (Schweiz) Produktivität* Wachstum MB im Verhältnis zur CH (91-98) Energie- und Wasserversorgung 360'694 k.A. Kredit- und Versicherungsgewerbe 231'839 = Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 141'164 k.A. Unterrichtswesen 121'483 = Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung; Sozialversicherung 117'216 - - Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 105'065 - - Verkehr und Nachrichtenübermittlung 102'197 - - Immobilienwesen, Vermietung; Informatik, F+E, Erbringung von DL für Unternehmen 99'435 - - Gesundheits- und Sozialwesen 81'459 = Handel; Reparatur von Automobilen und Gebrauchsgütern 79'470 + + Baugewerbe 78'330 + + Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen DL 51'472 - - Gastgewerbe 43'080 = Landwirtschaft 42'843 k.A. *Arbeitsproduktivität = (Umsatz - Vorleistungen)/Vollzeitäquivalente MB = Mittelbünden 19 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Bevölkerung Entwicklung Bevölkerungsentwicklung 112 110 108 SR Surses 106 Graubünden SR Lenzerheide 104 Index (1991=100) SR Albula 102 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Quelle: BFS 20 Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.2002 Pendlerbeziehungen 1990 Kantonsübersicht FL/ Ausland SG übrige CH ZH Oesterreich Legende:Anzahl
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