25. Winteruniversiade Erzurum 2011 > World University Winter Games Bericht der Österreichischen Delegation Endbericht der Winteruniversiade (Weltwinterspiele der Studierenden) vom 27. Jänner bis 6. Februar 2011 in Erzurum / Türkei 2 Winteruniversiaden In der Zeit von 27. Jänner bis 6. Februar 2011 fand in Erzurum / Türkei die 25. Winteruniversiade 2011 der FISU statt, an der der österreichische Universitäts- und Hochschulsport mit einer Delega- tion von 32 Personen teilnahm. Winteruniversiaden Winteruniversiaden sind im Gefüge der internationalen Wettkämpfe bezüglich der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und des Umfanges des Sportprogramms nach den Olympischen Winter- spielen als zweitgrößte Veranstaltung dieser Art einzuordnen. Sie sind daher deutlich über die Winter Asian Games oder European Youth Olympic Festivals u.a. zu stellen. Universiaden und Winteruniversiaden werden häufig als „Refe- renzveranstaltung“ im Zuge von Bewerbungen um Olympische Sommer- oder Winterspiele angestrebt und durchgeführt. Auch den türkischen Medien war im Rahmen der abgelaufenen Winteruniver- siade eine mögliche Olympia-Bewerbung zu entnehmen. 1960 Chamonix / FRA 1962 Villars / SUI Österreich war bisher erfolgreiches Gastgeberland zweier Winter- 1964 Špindlerův Mlýn / CZE universiaden: In Innsbruck / Seefeld wurde 1968 die 5. und 2005 1966 Sestriere / ITA die 22. Winteruniversiade ausgetragen. 1968 Innsbruck / AUT 1970 Rovaniemi / FIN 1972 Lake Placid / USA 1975 Livigno / ITA Die FISU 1978 Špindlerův Mlýn / CZE 1981 Jaca / ESP Universiaden finden unter der Patronanz 1983 Sofia / BUL des Internationalen Universitätssportver- 1985 Belluno / ITA bandes FISU - Federation Internationale 1987 Štrbské Pleso / CZE du Sports Universitaire (International Uni- 1989 Sofia / BUL versity Sports Federation) statt. Die FISU 1991 Sapporo / JPN ist der Dachverband für 153 nationale 1993 Zakopane / POL Universitätssportorganisationen bzw. 1995 Jaca / ESP –verbände und durch ihre assoziierte 1997 Muju-Chonju / KOR Mitgliedschaft in Sportaccord in das in- 1999 Poprad-Tatry / SVK 2001 Zakopane / POL ternationale Sportsystem eingebunden. 2003 Tarvisio / ITA 2005 Innsbruck / AUT Die FISU vergibt weltweit internationale Leistungssportveran- 2007 Torino / ITA staltungen für Studierende im Alter von 17 bis 28 Jahren, die in 2009 Harbin / CHN Zusammenarbeit mit lokalen Organisationskomitees ausgerichtet 2011 Erzurum / TUR werden. Solchermaßen gelangen in ungeraden Jahren Somme- runiversiaden („World University Games“) und Winteruniversiaden („World University Winter Games“), sowie in geraden Jahren Uni- versitäts- / Studentenweltmeisterschaften in bis zu 26 (in der Regel nicht bei Universiaden vorgesehenen) Sportarten zur Austragung. 3 Rund um Erzurum 4 Rund um Erzurum DIE STADT ERZURUM Die Stadt Erzurum ist mit etwa 361.000 Einwohnern die größte Stadt Ostanatoliens (Türkei), Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Erzurum. Sie liegt etwa 1.300 km östlich von Istanbul auf einem Hochplateau 1.950 Meter über dem Meer. DIE PROVINZ ERZURUM Die Provinz Erzurum hat eine Fläche von 25.066 km². Regional gesehen zählen 70 % von Erzurum zu Ostanatolien und 30 % zur Schwarzmeer-Region. Die Plateaus der Provinz liegen im Mittel 2.000 m hoch, während die Berge um die 3.000 m hoch sind. Die Mescit-Berge sind an ihrer höchsten Stelle 3.239 m hoch und der Dumlu-Berg 3.169 m. Ein weiterer als Erholungsort und Skigebiet bekannter Berg ist der 3.124 m hohe Palandöken. Die Täler liegen immer noch auf einer Höhe von 1.500 bis 1.800 m. Mit der Atatürk-Universität (Atatürk Üniversitesi) ist Erzurum Sitz einer Universität, Gouverneurssitz und ein Zentrum des Tourismus. DIE ATATÜRK UNIVERSITÄT Die Atatürk Universität wurde 1957 in Erzurum als Ostanatolische Universität gegründet und ist die drittgrößte Universität der Türkei. Sie verfügt über 17 Fakultäten, 15 angeschlossene Fachschulen und Akademien, 6 Institute und weiteren 16 Forschungseinrichtungen. Die Universität ist Mitglied im Netzwerk der Balkan-Universitäten (an diesem Netzwerk nimmt in Österreich auch die Universität Graz teil) und hat darüber hinaus bilaterale Abkommen mit Universitäten in Europa und USA. Die Atatürk Universität hat auf ihrem Campus die 25. Winteruni- versiade beherbergt und eine wissenschaftliche Konferenz zum Thema „The Impact of University Sports on Regional Development and Health“ ausgerichtet. 5 Organisation Organisations- komitee Faruk Nafız Özak Minister für Infra- struktur und Sport, Vorsitzender der Organisations- komitees Yunus Akgül Generaldirektor für Jugend und Sport, Vizepräsident des Organisati- onskomitees Sebahattin Öztürk Governor von Erzurum (Provinz) Ahmet Küҫükler Bürgermeister von Erzurum (Stadt) Sportinfrastruktur Hikmet Koҫak Die Veranstalter der 25. Winteruniversiade nahmen große Anstren- Rektor der Atatürk Universität gungen durch Errichtung eindrucksvoller Sportinfrastruktur und durch herausragende Gastfreundschaft auf sich. Sicherheitsvor- Togay Bayatlı kehrungen auf hohem Niveau signalisierten die angespannte Lage Präsident des Türkischen Olym- im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie den pischen Komitees (NOC) Vorkommnissen zum Zeitpunkt der Wettkämpfe in der arabischen Welt. Entgegen früherer Universiaden war das Militär nicht in die Kemal Tamer Organisation der 25. Winteruniversiade eingebunden. Präsident der TUSF (Türkischer Universitätssportverband) Der türkische Organisator schuf in Erzurum beeindruckende Rah- menbedingungen. Das Athletendorf mit verschiedenen Neubauten Bekir Korkmaz und sehr guten Unterkünften, ein Verpflegungsangebot, das Freude Koordinator des EWUOC bereitete und natürlich alles mit Sicht auf die alles dominierende (Erzurum Winter Universiade Skisprunganlage und auf die Flamme, die oben auf dem Hügel Organizing Comitee) loderte. 6 Organisation AUSTRAGUNGSORTE Türk Telekom Jumping Hills In Kiremitliktepe (5 Gehminuten vom Athleten-Vil- lage entfernt) wurden zwei Schisprungschanzen (K125 und K95) und drei Trainingsschanzen (K65, K40, K20) neu errichtet. Türk Hava Yolları Figure Skating Rinks Die Eiskunstläuferinnen und -läufer nutzten eine Halle in Palandöken mit bis zu 2.000 Zuschauer- plätzen. Short Track Die Indoor Short Track Anlage am Stadtrand von Erzurum fasst bis zu 2.000 Zuschauer. Konaklı Alpin Ski 17 km von Erzurum entfernt liegt das Ski Ressort in einem 460 Hektar großen Areal. Snowboard Palandöken liegt 4 km vom Stadtzentrum entfernt in einer Höhe von 3.271 m. WETTERBEDINGUNGEN Die Qualität der Wettkämpfe wurde im Schnee- sportbereich stark durch mangelnden Schnee zu Beginn der Universiade beeinträchtigt. Die gene- rell schon knappe Wasserversorgung ließ eine extensive Beschneiung der Sportanlagen nicht mehr zu. Die Situation hat sich jedoch im Laufe der Universiade durch Neuschnee gebessert. 7 Momentaufnahme Erzurum 2011 in ZAHLEN ♦ 2.483 Athletinnen und Athleten ♦ 1.593 Betreuerinnen und Betreuer ♦ 844 Offizielle ♦ 696 Technisches Personal ♦ 8.500 Personal (441 Personal, 2.200 Volontäre, 360 Attaches, 3.450 Sicherheitspersonal) ♦ 286 Journalisten ♦ 170.000 Zuschauer (Rekord) ♦ 2.400 VIPs ♦ 57 Nationen (Rekord) ♦ 11 Schnee- und Eissportarten ♦ 189 Medaillen Größenordnungsmäßig entsprechen die vom Veranstalter kolportierten Ausgaben für die Winteruniversiade 2011 einem Jah- resbudget der größten österreichischen Universität. 8 Eröffnung In der türkischen Öffentlichkeit nahm die 25. Winteruniversiade breiten Raum ein. Der Mi- nisterpräsident hatte bereits zuvor mehrfach die Sportstätten besichtigt. Zur Eröffnung war eine breite Staatsdelegation angeführt von Staats- präsident Abdullah Gül sowie Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan vor Ort anwesend. Österreich war durch den General- sekretär des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Sektionschef Mag. Friedrich FAULHAMMER, in Vertretung der Frau Bundesministerin Dr. Beatrix KARL, sowie in Begleitung der österreichischen Botschafterin Dr. Heidemaria GÜRER vertreten. 9 10 Spitzensport Auf welchem hohen sportlichen Niveau studierende Spitzen- sportlerinnen und Spitzensportler stehen hat sich in vielfacher Form in praktisch allen Disziplinen gezeigt. Nationenrekord 2.457 Teilnehmende aus 57 Nationen waren nach Ostanatolien gereist, um in 11 Sportarten an den Welt- spielen der Studierenden teilzunehmen: Ski Alpin, Snowboard, Skisprung, Cross Country, Nor- dische Kombination, Curling, Eishockey, Short Track, Eis- schnelllauf, Eiskunstlauf, Biathlon Damit war diese Universiade nach der Winter- universiade 2007 in Turin (2.806 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) die zahlenmäßig bisher größte FISU-Win- tersportveranstaltung. Darüber hinaus wurde ein neuer Rekord an teilnehmenden Nationen aufgestellt, wodurch die wachsende internationale Bedeutung der Winter- universiade unterstrichen wird. Jahr Ort Athleten Offizielle total Teilnehmer (ohne FISU) Sportarten: Oblig. / Optional Länder Teiln. 1991 Sapporo (JAP) 669 395 1.064 - 33 1993 Zakopane (POL) 668 366 1.034 - 41 1995 Jaca (ESP) 765 439 1.204 - 41 1997 Muji / Chonju (KOR) 877 529 1.406 8/0 48 1999 Poprad Tatry (SVK) 929 483 1.412 9/0 40 2001 Zakopane (POL) 1.007 536 1.543 9/0 41 2003 Tarvisio (ITA) 1.266 699 1.935 9/1 46 2005 Innsbruck (AUT) 1.449 774 2.223 9/1 50 2007 Turin (ITA) 1.906 - - 9/2 52 2009 Harbin (CHN) 2.831 - - 9/3 44 2011 Erzurum (TUR) 2.483 844 3.327 9/2 57 11 Höchstes Internationales Niveau Nicht nur die Quantität, auch die Qualität der Veranstaltung überzeugte. Die Wettkampfstätten befinden sich auf höchstem internationalem Niveau und sind mit den Standards bei Weltcups sowie Welt- und Europameisterschafen zu
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