Otto Holzapfel, Liedverzeichnis [Hildesheim: Olms, 2006], CD-ROM-Update = Januar 2021. Dateien: Lieder, Lexikon, ergänzende Dateien. Alle Rechte vorbehalten, nicht zum Verkauf; kann kostenlos interessierten KollegInnen und Institutionen überlassen werden. Update jeweils beim Verfasser (Freiburg i.Br.; ottoholzapfel[at]yahoo.de) und im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (Bruckmühl); © gemeinsames Copyright für die vorliegende Zusammenstellung insgesamt Otto Holzapfel und / oder Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (VMA). - Abkürzungen, wichtige Stichwörter und Liedverweise, ausgeschriebene Literaturhinweise sind mit # plus Begriff [ohne Abstand] auffindbar (bei der Literatur in der Regel jeweils an der ersten Stelle, zusätzlich in der ausführlichen Datei „Einleitung und Bibliographie“); * = Melodie; vgl. = Sekundärliteratur [Weiteres siehe „Einleitung“]. - An der Behebung leider möglicher Fehler arbeitet der Verfasser; für Korrekturen bin ich dankbar. – Ausgewählte Textstellen sind Zitate, Angaben zu einer ‚Fundstelle‘ mit möglicherweise jeweils eigenem Copyright, das zu beachten ist. Das gilt auch für die Abbildungen („Bildzitat“); die entspr. Quellen sind angegeben. - Dieses Liedverzeichnis entsprach mit allen fett gedruckten Eintragungen einem „Findbuch“ des ehem. „Deutschen Volksliedarchivs“ (DVA) in Freiburg i.Br. nach dem Stand von 2005 (ergänzt mit Quellen aus dem VMA); wichtige Ergänzungen (bzw. vom Verf. nicht allein mit den Liedtypenmappen des DVA bearbeitet) sind fett kursiv (siehe zu: „A, a, a, Adam...“ [Quellen…]). „Copyright“ bedeutet „Urheberrecht“ und sollte so respektiert werden (vgl. auch Hinweis zur Datei „Liederhandschrift Langebek“). Ein Hashtag # ist dem entsprechenden Hauptstichwort ohne Abstand vorangesetzt. In den vorliegenden PDF- Dateien ist die Suchfunktion über „Strg“ und „f“ [„finden“] benutzbar (kleines Suchfenster links unten). Lieddatei – Lieder S bis V S ‘s amol gefohren a Harr mit a Knecht, hot er nit gewusst, wu links un wu recht... [Alexander Eliasberg, Ostjüdische Volkslieder, München 1918, S.186 Nr.54; nach Ginzburg-Marek (jüdisch, Russland 1901) Nr.359]. - DVA= DVldr Nr.34= Datei Volksballadenindex C 7 Herr und Schildknecht [siehe dort]. - Abdrucke: Wunderhorn Bd.2 (1808), S.271, #Es ritt ein Herr und auch sein Knecht...= Wunderhorn-Rölleke, Brentano- Edition, Bd.7, 1975, S.269 f. (dort Anmerkungen dazu mit weiteren Hinweisen)= Wunderhorn-Rölleke [zur Stelle]; Hoffmann-Richter (Schlesien 1842) Nr.6; *Erk-Böhme Nr.77 a-d; Röhrich-Brednich, Bd.1 (1965) Nr.32; Bohlman-Holzapfel, The Folk Songs of Ashkenaz, 2001, Nr.20 A. - Hinter den manchmal schwankhaft klingenden Texten versteckt sich ein ernstes und tragisches Volksballadenmotiv, dessen niederländische Formen 1648 und 1754 darauf hinauslaufen, dass der Knecht mit Weib, Tochter oder Haus des Herrn dessen Herrschaft übernimmt (so auch deutsch in Westfalen um 1856 und vereinzelt am Rhein bis Baden und Lothringen, aber auch in Schlesien und im Banat/Rumänien). In den verstreuten Aufz. aus WÜ,LO,BÖ lehnt der Knecht wie im jiddischen Text den Lohn ab; in einigen schlesischen Aufz. zieht er mit dem Herrn ins Paradies. Über die Motive des Baumbesteigens ist einiges gerätselt worden, wie auch bei der gesamten Überlieferungsgeschichte dieser Volksballade manches im Unklaren bleibt. ‘s Apferl ist rosenrot, aber inwendig faul, das Beste an den Männern bleibt halt doch das Maul. Siehe Einzelstrophen-Datei „Maul“ ‘s arme Mutterl grämt sich heimlich ab, denn es greift ihr Sohn zum Wanderstab... DVA = KiV. Verf.: Josef Hornig (Wien 19.Jh.) [nicht in: DLL]. Komp.: Alexander Hornig (1885-1947; Wien) [Österreich. Musik Lex.; musiklexikon.ac.at] - Abdrucke: Louis Mosberg, Frohes Lied..., Bielefeld 1925, Nr.170; Jungbauer, Böhmerwald, Bd.2 (1937) Nr.650; *Hartmann Goertz, Alte Wiener Lieder, München o.J., S.33 f. (Hornig). In Gebr.liederbüchern seit 1916. - Aufz. *NW,SA,*SL, *RP (1918,1927), *FR, *BA (1926), VO,BÖ, *UN (1926,1971), *JU; niederländisch. – VMA Bruckmühl: handschriftlich BY 1919/22 (...kränkt sich...). ‘s Bedlmannl reist von Ungarn ‘raus und schleicht sich zu da Edlfrau in ihra Haus... Bettelmann und Edelfrau; Holzapfel, Volksballadenbuch (2000), S.36; Datei Volksballadenindex I 5. - ‘s Bettlmandl kimmt von Ungarland herauf... *Bezirk Oberbayern [Volksmusikarchiv Bruckmühl] Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten 1, München 1990, S.2 f. ‘S brennt, Brider, s brennt! Oj, unser orem Schtetl... Krakower Ghetto; Verf.: M.Gebirtig, 1942; *Sauer, Historische Lieder (1997) Nr.21. – Jiddisches Lied, hier nicht bearbeitet. ‘s Diandl hat g’sagt i‘ soll kemma auf d’Nacht, soll mi‘ für’s Fensta hi’stell’n und soll ihr an steyerischen Jodler aufspiel’n. /2. bin gekommen, hab Zither mitgebracht./ 3. Geh‘, sagt das Dirndl, geh herein, ich muss dir etwas erzählen und du muaßt mir an steyerischen Jodler aufspiel’n. *K.Werkmeister, Volks-Lieder. Gewidmet den Volkstrachtenvereinen Oberbayern’s, Miesbach [2.Auflage] 1891, Nr.39. ‘s Diandl is frisch wia d’ Forellen im Bach... (laufen ihr alle Buben nach.../ Dirndl gehört mein, mag sein wie es will, ich hab sie gern/ Wenns Dirndl grantig ist, macht nichts, Wirtshaus, sauf/ Tust a so, wie wirst nachher tun, wenn du bei mir liegst?)... *Liebeslieder aus steiermärk. Quellen [COMPA in Vorbereitung; nicht erschienen] Nr.72 (abgedruckt Aufz. von 1885). Kein Verweis. - Keine Ergänzungen aus dem DVA; die benutzten Vierzeiler scheinen nicht allgemein verbreitet gewesen zu sein. ‘s Diandle hat schwarze Augn, schwarz wia di Hollarstraubn... *Liebeslieder aus steiermärk. Quellen [COMPA in Vorbereitung; nicht erschienen] Nr.30 (abgedruckt Aufz. von 1908). Verweis auf Anderluh (Kärnten) I/2 (1963), S.161. - Keine unmittelbaren Ergänzungen aus dem DVA; inhaltlich verweisen kann man auf den verbreiteten Vierzeiler „Grün sind die Holderstauden, weiß sind die Blüten, schön sind die schwarzen Augen, treu sind sie nie“, den wir häufig als Folgestr. zu „Dirndel, geh her zum Zaun...“ kennen (vgl. Holzapfel, Vierzeiler Nr.2044; Einzelstrophen-Datei „treu“). ‘s Diendl is a Almerin, gebürtig aus Tirol, sie trägt, wenn ich nicht bei ihr bin, a schwarzes Kamisol... BY (handschriftlich 1861); bisher (im DVA) nicht näher identifiziert. ‘s Dirndl hat g’sagt, jetzt kommt der Frühling... komm bei der Nacht/ Sommer... komm bei der Nacht/ kein Kummer... mit dem Ding da.../ Herbst... verdirbst/ Winter... nichts dahinter/ Jahr aus... aus; DVA = Gr V; Jahreszeiten beim Fenstergang. - Abdrucke: G.Wirsing, Sing’ ma’ oan’s, München o.J. [um 1900], Nr.11; Webinger (1929) Nr.352-358; *Jungbauer, Böhmerwald (1930) Nr.107; *Kiem Pauli, Sammlung Oberbayrischer Volkslieder, München 1934, 4.Auflage 1971, S.226-228= *Wia is denn net heut so schö. Zweistimmige Volkslieder aus der Sammlung des Kiem Pauli zum gemeinsamen Singen, München 2011 [Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern], S.18 f. (6 Str.); *Schmidkunz (1938), S.236-238 (‘s Deandl hat gsagt… 5 Str., walzerartiges Scherzlied; stark abweichend in Text und Melodie in der Sonnleithner- Sammlung 1819 [nicht näher verifiziert]); *Quellmalz (Südtirol) Bd.2 (1968) Nr.146 (Misericordiam autem Jerusalem...); *Anderluh (Kärnten) I/6 (1972) Nr.916; *Führe – Pflaum, Woni sing und stand… alemannisches Liederbuch (2012), S.97; *Mang, Der Liederquell (2015), S.564 f. (mit weiteren Hinweisen: ‘s Dirndl hat g’sagt… jetzt kummt da Winta…). Aufz. FR (1905), *WÜ (frühes 19.Jh. „Unter meinem Unterrock ist a schöner Pomeranzenstock...“), *BA,*BY,*TI,*BÖ. – Hinter dem munter klingenden Text verbirgt sich ein ernstes Problem. Knechte und Mägde hatten früher nicht die ökonomischen Voraussetzungen für eine Heirat. Trotzdem wurde z.B. das Liegen beim Dirndl mit der traditionellen Nachtfreierei eingefordert. Wenn der Knecht ‚mit dem Ding da‘ das Mädchen schwanger machte, blieb die Frau häufig mit dem unehelichen Kind sitzen. – „s’Gretel het g’sait, jetz kummt Friejling, kumm in de Nàcht, màch mr khe [kein] Zwilling mit dinem Dingeldängel do, rutsch e bissel besser züe mir mit dinem Dingeldängel do… / de Sommer… màch mr khe Kummer / de Herbscht… màch mr khe Schmärtz / de Winter… màch mr khe Kinder.“ (aus der Volksmusikpflege im Elsass, 2018) ‘s Dirndl vo Bertlsgadn [Berchtesgaden] möcht an Buam gern habn... *Schmidkunz (1938), S.254 f.; *Bezirk Oberbayern [Volksmusikarchiv Bruckmühl] Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten 1, München 1990, S.12 f. - Im DVA bisher nicht näher identifiziert. ‘S gibt kein schöner Leben, als Studentenleben, wie es Bacchus und Gambrinus schuf... Berliner Studentenlied; Abdruck: *Reisert, Kommersbuch (1896), S.70 („vor 1844“; Komp.: Karl Gottlieb Reißiger, 1798-1859); vgl. Hoffmann-Prahl Nr.1033. ‘s gibt nur a Kaiserstadt, ‘s gibt nur a Wean... von (Verf.:) Karl von Holtei (1798-1880) [DLL] nach (Verf. der literarischen Vorlage:) Adolf Bäuerle (1786-1859) [DLL; Lied dort genannt] #Ja, nur eine Kaiserstadt, ja, nur ein Wien... [siehe dort] = Adolf Bäuerle, Ausgewählte Werke, hrsg. von Otto Rommel, Bd.1, Wien o.J. [um 1900], S.105-107 (mehrfach, refrainartig). – Siehe: #Was macht denn der Prater, sag, blüht er recht schön?... – Betr. „Kaiserstadt“ vgl. zu „Ich ging einmal spazieren bei heißer Sommerglut...“ Liedanfang einer Variante: Berlin, du schöne Kaiserstadt... ‘s git nüt Lustigers uf Ärden als e Chüjerbue... Kuhbub; DVA = KiV. Verf.: Alois Glutz-Blotzheim (1789- 1827) [DLL]. - Abdrucke: Schweizer-Liederbuch, Aarau 1828, S.71 ff.; *Alfred Tobler, Sang und Klang aus Appenzell, Zürich 1899, Nr.96; *Grolimund, Solothurn (Schweiz 1910) Nr.66. - Aufz. *SW (1843,1848/53, um 1906,1942).
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