
„Da kam Jesus hinzu ...“ (Lk 24,15) Handreichung für geistliche Begleitung auf dem Glaubensweg Arbeitshilfen 158 Arbeitshilfen 158 „Da kam Jesus hinzu ...“ (Lk 24,15) Handreichung für geistliche Begleitung auf dem Glaubensweg 25. März 2001 Herausgeber: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz Kaiserstraße 163, 53113 Bonn Inhaltsverzeichnis Seite Bischof Viktor Josef Dammertz Vorwort 5 Titel und Themenschwerpunkte 7 Willi Lambert Geistliche Begleitung auf dem Glaubensweg. „Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?“ Lk 24, 17 10 Michael Plattig „Sag mir ein Wort, wie ich gerettet werden kann“ – Ursprung und Entwicklung geistlicher Begleitung – eine „Grobskizze“ 25 Stephan Bernhard Haering Kirchenrechtliche Aspekte der geistlichen Begleitung 36 Paul Deselaers Die Gestalt der Begleitperson. Hintergrund und Erfahrungshinweise 48 Maria Boxberg Alex Lefrank Mittendrin. Die gesellschaftliche Dimension der geistlichen Begleitung 58 Klemens Schaupp Geistliche Begleitung – Abgrenzung und Kooperation mit anderen Begleitungsdiensten 68 Klemens Schaupp Hildegard Tillmanns Geistliche Begleitung – Berufung oder Beruf? Überlegungen zum Problem der Professionalisierung der geistlichen Begleitung 82 Diethelma Conze Paul Weismantel Berufungspastoral und geistliche Begleitung 93 Franz-Reinhard Daffner Weil ich um mich nicht herumgehen kann. Geistliche Begleitung für hauptberufliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 102 3 Geistliche Begleitung als Dienst der Orden 107 Máire Hickey „Willst du wahres und unvergängliches Leben ...?“ (Regula Benedicti, Prolog 17) Geistliche Begleitung als Angebot benediktinischer Gastfreundschaft 107 Maria Magdalena Dörtelmann „Die Predigt zum Heil der Menschen“. Dominikanische Spiritualität 111 Helmut Schlegel Geistliche Begleitung in franziskanischer Spiritualität und Praxis 117 Veronika Elisabeth Schmitt „Zur innersten Mitte gelangen“. Karmelitanische Spiritualität 122 Willi Lambert „Wie eine Waage in der Mitte“. Ignatianische Perspektiven für geistliche Begleitung 126 M. Katharina Holzmann „Den Seelen zur Seligkeit verhelfen“. Ein Beitrag der Maria-Ward-Schwestern 132 Kyrilla Schweitzer Ausbildungsmodelle geistlicher Begleitung – eine Orientierungshilfe 137 Franziskus Eisenbach Hilfen zur Ausbildung und Begleitung für Begleiterinnen und Begleiter 143 Peter Hundertmark Erfahrungen mit geistlicher Begleitung als diözesaner Aufgabe 148 Adelheid Wenzelmann Geistliche Begleitung als Chance für ökumenische Zusammenarbeit 158 Bertram Dickerhof Geistliche Begleitung von Gruppen 164 Hinweise zur Literatur 178 4 Vorwort Es gehört zu den ermutigenden Erfahrungen der zurückliegenden dreißig Jahre, dass eine wachsende Zahl von Christen einen uralten Schatz unserer Kirche wieder entdeckt hat: die geistliche Begleitung. Sie haben sie erfah- ren als wertvolle und notwendige Vertiefung für den eigenen Glaubensweg und oft auch als wichtigen Dienst für ihre Schwestern und Brüder. Viele von ihnen fanden den Zugang zu geistlicher Begleitung durch gut beglei- tete Exerzitien oder Exerzitien im Alltag. Hohes berufliches wie ehrenamt- liches Engagement, oft auch verbunden mit zunehmendem Entscheidungs- druck in schwieriger werdenden pastoralen Situationen, ließ in vielen die Sehnsucht nach geistlicher Vertiefung und Orientierung, nach Hilfe und Unterstützung auf dem geistlichen Weg wachsen. Gewiss steht das ge- wachsene Bedürfnis nach geistlicher Einzelbegleitung somit auch im Zu- sammenhang mit vermehrter Suche nach Beratung, Begleitung und Super- vision insgesamt. Der Kommission „Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“ (IV) der Deutschen Bischofskonferenz wurde es ein Anliegen, diese wertvolle pas- torale Entwicklung von geistlicher Begleitung dankbar wahrzunehmen, aufzugreifen und zu unterstützen. Es reifte die Idee, die gewachsenen Er- fahrungen schriftlich festzuhalten, Grundlinien sichtbar zu machen, nach Antworten auf erkannte Fragen zu suchen. Insbesondere Menschen, die den Dienst der Begleitung tun, und solche, die andere dafür ausbilden, sollen darin neue Anstöße, vor allem aber Ermutigung finden. Erfahrene Autorinnen und Autoren konnten für dieses Projekt gewonnen werden. Ihre Beiträge geben Anregungen für die Praxis und zum Weiter- denken. Dabei eröffnet sich eine Vielfalt von Zugängen. Sie sollen die Fülle von Aspekten und Fragestellungen im Feld der geistlichen Beglei- tung bewusst in den Blick nehmen helfen. Schon die Themenübersicht zeigt: Geistliches Begleiten spielt sich in ei- nem weit größeren Raum ab als dies normalerweise im konkreten Beglei- tungsgespräch bewusst wird. So könnten die Beiträge helfen, den eigenen Blickwinkel zu weiten, neue Aspekte zu entdecken, das eigene Tun zu re- flektieren. Einzelne Beiträge bringen Themen zur Sprache, die bisher in der Literatur nicht oder kaum zur Sprache gebracht wurden, aber durchaus für das kon- krete Geschehen wie für die Gesamtentwicklung von geistlicher Beglei- tung eine Bedeutung haben könnten; so etwa die Verbindung von Beglei- tung und unterschiedlichen Ordensspiritualitäten. Erstmals wird hier auch 5 eine gewisse Auswertung von Modellen der Qualifizierung und Förderung von geistlichen Begleiterinnen und Begleitern vorgelegt. Und schließlich mag ein Beitrag auch sichtbar machen, dass im spirituellen Feld von Exer- zitien und geistlicher Begleitung auch eine tiefenwirksame Ökumene im Heranwachsen ist. Trotz der Umfänglichkeit dieser Arbeitshilfe können nicht alle wichtigen Themen dargestellt werden. So ist sie im wesentlichen - schon aufgrund der Aufgabenstellung der Kommission IV - auf den Kreis der Personen zu- geschnitten, die beruflich in der Kirche tätig sind. Geistliche Begleitung als Dienst für ehrenamtlich tätige Christen mit spezifischen Fragen bleibt aus- geklammert. Ein eigenes Thema wäre gewiss auch die Rolle neuerer geist- licher Bewegungen und Gemeinschaften für die geistliche Begleitung. Und schließlich wurde auf Themen wie Einzelbegleitung in Exerzitien oder in Exerzitien im Alltag verzichtet, ebenso auf die Frage nach der Rolle von Männern und Frauen in der Begleitung. Umgekehrt zeigt sich dem aufmerksam Lesenden in den vorliegenden Beiträgen die eine oder andere Überschneidung. Sie wurden in Kauf ge- nommen; so ist es möglich, geschlossene Beiträge vorzulegen, die je nach Interessenslage ausgewählt werden können. Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat das Projekt der Kommission „Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“ (IV) positiv auf- genommen und empfohlen, die Beiträge in einem Heft der Reihe „Arbeits- hilfen“ erscheinen zu lassen. „Da kam Jesus hinzu ...“ (Lk 24, 15). Mit ihrem Titel ruft die Arbeitshilfe den Weg der Jünger mit dem Auferstandenen nach Emmaus in Erinnerung. Der Herr selbst hat ihnen die Tiefe menschlicher Erfahrungen im Glauben erschlossen, Hoffnung gestiftet, kirchliche Gemeinschaft gegründet. Möge die Arbeitshilfe dazu beitragen, dass Christen und Christinnen ermutigt werden, einander auf dem geistlichen Weg Begleitung und Stütze zu ge- ben. Und mögen ihre Wege immer wieder in die beglückende Erfahrung einmünden: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). 25. März 2001 + Viktor Josef Dammertz OSB Vorsitzender der Kommission „Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“ 6 Titel und Themenschwerpunkte Willi Lambert legt in seinem Beitrag „Geistliche Begleitung auf dem Glaubensweg. Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg mit- einander redet? (Lk 24,17)“ eine Grundlage für das Verständnis des Be- gleitgeschehens und zeigt dessen biblische Wurzeln, verschiedene Haupt- felder, Wachstumsrichtungen und Fragestellungen des Begleitens auf. Michael Plattig gibt in „Sag mir ein Wort, wie ich gerettet werden kann“ im Sinn einer „Grobskizze“ einen Überblick über Ursprung und Entwick- lung von geistlicher Begleitung. Vom Schwerpunkt der Darstellung der geistlichen Begleitung im alten Mönchtum aus, werden die Entwicklungs- linien weiter gezogen bis zu Hinweisen auf die heutige Situation. Stefan Bernhard Haering zeigt, dass das Kirchenrecht geistliche Be- gleitung als wichtiges Geschehen in der Kirche sieht, ihm Räume gibt, Er- fahrungswerte sammelt, Standards sichern und Orientierungshilfen geben will. Paul Deselaers zeichnet in „Die Gestalt der Begleitperson“ die „Innenan- sicht“ der begleitenden Person. Er wählt dabei als Strukturierung der Er- fahrungshinweise und Hintergründe die trinitarische Perspektive. Maria Boxberg und Alex Lefrank zeigen in ihrem Beitrag „Mittendrin. Die gesellschaftliche Dimension der geistlichen Begleitung“, dass ein verantwortliches Begleitgeschehen nicht einen bloß individuellen, seeli- schen Schonraum aufbauen helfen will, sondern immer auch die gesell- schaftliche Vernetztheit und Verantwortlichkeit des Menschen aus der Per- spektive des Evangeliums in den Blick nimmt. Klemens Schaupp bringt die heute notwendig gewordene Beziehung von „Geistliche Begleitung – Abgrenzung und Kooperation zu anderen Be- gleitungsdiensten“ zur Sprache und stellt sowohl grundlegend wie konkret die gemeinsamen Schnittmengen und Unterschiede dar. Klemens Schaupp und Hildegard Tillmanns weisen in ihrem Beitrag „Geistliche Begleitung – Berufung oder Beruf? Überlegungen zum Problem der Professionalisierung der geistlichen Begleitung“ die Be- deutung des Charismas auf, aber auch zugleich die Richtung zu „einer ge- mäßigten Professionalisierung“. Diethelma Conze und Paul Weismantel stellen die „Berufungspastoral und geistliche Begleitung“ als ein praktiziertes und hilfreiches Modell im Rahmen der Berufungspastoral der
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