Sozialraumplanung

Sozialraumplanung

Sozialraumplanung Von der Sozialraumanalyse zur Umsetzung von Maßnahmen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1 Sozialraumplanung • Sozialraumplanung analysiert die soziale Lage, stellt Bedarfe fest und plant soziale Angebote und Dienstleistungen. • Der Arbeitsprozess basiert auf Daten und Informationen einerseits und auf Kommunikation andererseits. • Sie analysiert die soziale Lage der Bevölkerung des Landkreises und beobachtet die Entwicklungen in den Lebensräumen. • Sie hat im Sinne einer integrierten Planung die Zusammenhänge zu anderen politischen Handlungsfeldern zu beachten, in ihrer Wechselwirkung zu berücksichtigen und in ihrer Arbeit abzubilden. • Die Sozialraumplanung ist ein Instrumentarium von Methoden der Sozialforschung, um mithilfe statistischer Messdaten eine Vergleichbarkeit bestimmter Lebensräume zu erreichen. Lebensraum bezeichnet den Ort von Menschen im LK Mecklenburgische Seenplatte, der von der Betrachtungsperspektive her ein nach Verwaltungskriterien vorgegebenes Gebiet darstellt, die 5 amtsfreien Städte, 1 amtsfreie Gemeinde und 14 Gemeinden. 2 „Sozialraum“ meint einen Lebensraum von Menschen, der durch eine bestimmte geografische Ausdehnung definiert oder aus einer spezifischen Perspektive heraus wahrgenommen wird. Abgrenzungskriterien können sein: • Räumliche Interaktion der Wohnbevölkerung • Einzugsbereiche von Einrichtungen • Sozialstruktur der Wohnbevölkerung, u.a. • Alter • Arbeitslosigkeit • Migration • Natürliche und künstliche Hindernisse für Interaktion • Räume mit bestimmten Funktionen • Ausstattungen mit Einrichtungen der Grundversorgung • Anbindung an den ÖPNV Von der Betrachtungsperspektive her kann ein Sozialraum ebenso ein nach Verwaltungskriterien vorgegebenes Gebiet darstellen. (hier verwaltungsbedingte Gliederung) 3 Schritte zur Sozialraumplanung • 1. Auftragsklärung • 2. Bestandsaufnahme • 3. Leitbildentwicklung • 4. Festlegung von Handlungszielen • 5. Maßnahmenplanung und Umsetzung • 6. Controlling/Evaluation 4 1. Auftragsklärung/Vorbereitung 1.1 Gründung einer Arbeitsgruppe • Gesundheitsamt (Dez.III) • Jugendamt (Dez.III) • Schulverwaltungsamt (Dez.III) • Sozialamt (Dez.III) • Jobcenter (Dez.III) • Projekt Lernen vor Ort (Dez.III) • Katasteramt (Dez.II) • Zentrales Controlling (Dez.I) 5 1. Auftragsklärung/Vorbereitung 1.2 Aufgaben der Arbeitsgruppe 1.2.1 Verständigung auf einheitliche Bezugsräume 1.2.2 Festlegung der Inhalte des Planes 1.2.3 Unterstützung bei der Datenlieferung 1.2.4 Diskussion von Teilergebnissen 1.2.5 Formulierung von Zielen 1.2.6 Abstimmung von Handlungsempfehlungen 6 Einheitliche Bezugsräume • Kriterien: im Landkreis • Verwaltungsbedingte Gliederung Mecklenburgische Seenplatte • Einheitliche Bezugsräume Lebensräume Einwohner 31.12.2010 31.12.0211 Hansestadt Demmin 11.890 11.756 Stadt Dargun 4.621 4.580 Amt Treptower Tollensewinkel 14.889 14.719 Amt Malchin am Kummerower See 13.679 13.444 Amt Stavenhagen 12.489 12.357 Amt Demminer Land 7.948 7.759 Stadt Neustrelitz 21.207 21.126 Amt Feldberger Seenlandschaft 4.651 4.613 Amt Friedland 9.502 9.333 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte 8.222 8.205 Amt Neustrelitz-Land 7.801 7.765 Amt Neverin 9.079 8.981 Amt Stargarder Land 9.867 9.781 Amt Woldegk 7.180 7.032 Stadt Waren (Müritz) 21.051 21.230 Amt Malchow 11.185 11.030 Amt Penzliner Land 7.218 7.085 Amt Röbel-Müritz 15.318 15.173 Amt Seenlandschaft Waren 9.843 9.721 Stadt Neubrandenburg 65.282 64.995 7 Einheitliche Bezugsräume im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte • Einheitliche Bezugsräume • Stadtgebiete in Neubrandenburg Einwohner 31.12.2010 31.12.2011 • Innenstadt 3.611 3.686 • Stadtgebiet West 8.764 8.689 • Vogelviertel 4.789 4.747 • Reitbahnviertel 4.350 4.343 • Datzeviertel 4.801 4.826 • Industrieviertel 5.956 5.936 • Stadtgebiet Ost 15.315 15.171 • Katharinenviertel 3.055 3.011 • Stadtgebiet Süd 7.316 7.285 • Lindenbergviertel 7.202 7.174 1.Auftragsklärung/Vorbereitung 1.3 Aufbau einer Datenbank 1.3.1 Allgemeine Bevölkerungsdaten 1.3.2 Allgemeine Lebenslagen • Arbeit und Einkommen • Wohnen • Bildung • Gesundheit • Sicherheit • Partizipation und Teilhabe 1.3.3 Lebenslagen von Bevölkerungsgruppen • Familien • Kinder und Jugendliche • Ältere Menschen • Menschen mit Behinderungen 9 1.3.1 Demografische Basisdaten • Bevölkerungsentwicklung • Bevölkerungsgruppen nach Lebensalter zur Ermittlung der Bevölkerungsstruktur • Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung (männlich-weiblich, jung-alt) • Bevölkerungsdichte • Geburten-/Sterbesaldo • Wanderungssaldo, Wanderungsvolumen 10 2.Kleinräumig zu bearbeitende Themen 1. Allgemeiner Rahmen (Demografische Entwicklung) 2. Allgemeine Lebenslagen 2.1 Einkommen und Arbeit 2.2 Wohnen 2.3 Bildung 2.4 Gesundheit 2.5 Sicherheit 2.6 Partizipation und Teilhabe 3. Lebenslagen von Bevölkerungsgruppen 3.1 Familien 3.2 Kinder und Jugendliche 3.3 Ältere Menschen 3.4 Menschen mit Behinderungen 11 Indikatoren: Allgemeine Lebenslagen 1. Arbeit und Einkommen • Steuerpflichtiges Einkommen • Arbeitslosengeld II • Sozialgeld SGB II • Wohngeld • Grundsicherung im Alter 2. Wohnen • Mietpreisniveau • Anteil der geförderten Wohnungen im Lebensraum • Anteil der HH mit Wohnberechtigungsschein • Altersgerechtes Wohnen 12 • Bildung • Bildungsmöglichkeiten für Kinder vor der Einschulung • Anzahl und Gründe für Schulrückstellung • Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Schulen • Schularten und Anzahl der Schüler in Schularten • Übergangsquoten zur Hauptschule • Übergangsquoten zum Gymnasium • Schulabschlüsse, • Schulabgänger ohne Schulabschluss • Studierende • Berufliche Bildung • kulturelle Bildung (z. B. Musikschulen, Kunstschulen, Theater, Museen usw. ) • Bildung in Sportvereinen • Erwachsenen- und Familienbildung (z. B. Volkshochschulen) 13 Indikatoren: Allgemeine Lebenslagen 4. Gesundheit • Einschulungsuntersuchung nach ausgewählten Befunden • Gründe für Schulrückstellung • Untersuchte Kinder in Klasse 4 und 8 nach ausgewählten Befunden • Anzahl der Patienten im sozialpsychiatrischen Dienst nach Alter und Befund im Lebensraum • Anteil von Suchterkrankungen insbesondere Alkohol nach Altersgruppen im Lebensraum • psychische Erkrankungen nach Art und Altersgruppen im Lebensraum 5. Sicherheit • Straftaten und Kriminalität in den Lebensräumen • Belastungsintensität in den Lebensräumen durch Tatverdächtige • Wesentliche Delikte und Opferhilfe • Angebote der Opferhilfe • Präventive Angebote 14 6. Partizipation und Teilhabe • Wahlbeteiligung an der Kommunalwahl • Ehrenamtliche Tätigkeit nach Themenbereichen • Ehrenamtlich Tätige bis unter 27 Jahre an der Bevölkerung im Lebensraum • Ehrenamtlich Tätige von 27- unter 65 Jahre an der Bevölkerung im Lebensraum • Ehrenamtlich Tätige über 65 Jahre an der Bevölkerung im Lebensraum • Anteil der weibl./männl. ehrenamtlich Tätigen 15 Indikator: Lebenslage von Bevölkerungsgruppe • Familien • Familienstruktur in Sozialraum • Soziale Struktur: Anteil Leistungsempfänger an den Personen im erwerbsfähigen Alter • Soziale Struktur – Anteil der Einwohner in Bedarfsgemeinschaften an allen Einwohnern – Ausprägung sozialer Problemlagen • Anteil Alleinerziehende • Anteil der Partner-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Einwohnern in Bedarfsgemeinschaften – Ausprägung sozialer Problemlagen bei Familien mit Kindern, die Bedarfsgemeinschaften sind • Anteil der Kinder < 6 in alleinerziehenden Haushalten an allen < 6-Jährigen – Verdeutlicht die Familiensituation der Alleinerziehenden sowie die Stärke der Belastung und die höheren Anforderungen an die Organisation des Alltags 16 Indikator: Lebenslage von Bevölkerungsgruppe • Kinder und Jugendliche • Ermittlung der sozialen Dimension • Kinderarmut: Anteil der < 6-Jährigen in Bedarfsgemeinschaften an allen > 6-Jährigen • Familiäre Situation • Anteil der < 6-Jährigen in alleinerziehenden Haushalten an allen 6-Jährigen • Sprachliche Dimension • Anteil der < 6-Jährigen mit Migrationshintergrund an allen < 6-Jährigen • Altersstruktur der < 15-Jährigen • Jugendarbeitslosigkeit der < 20-Jährigen und < 25-Jährigen zur Feststellung der Ausprägung der Jugendarbeitslosigkeit • Langzeitarbeitslosigkeit (mindestens 12 Monate lang) • Anteil SVP-Beschäftigte mit Hoch- und Fachschulabschluss an allen SVP • Anteil von Patienten im Kindes- und Jugendalter beim SPDi • Belastungsintensität in den Lebensräumen durch Straftaten von Kindern und Jugendlichen • Anteil der Straffälligen am Rahmen der Jugendgerichtshilfe an den 15-20-Jährigen im Lebensraum • Anteil der 0-17-Jährigen mit Hinweis auf Kindeswohlgefährdung an allen 0-17-Jährigen im Lebensraum 17 • Ältere Menschen • Menschen mit • Bevölkerungsstruktur der > 65-Jährigen • Einkommen der Altersgruppe Behinderungen • Anteil Leistungsempfänger • Anteil an der Gesamtbevölkerung • Junge Alte • Frühförderung von Kindern • Hochbetagte • Hilfsangebote • Beteiligungsstrukturen • Beteiligungsstrukturen 18 Umsetzung des Planungsmodells Auftrags- und Vorbereitungsphase September 2012 Gründung der Arbeitsgruppe Anlage der Datenerhebung und Klärung der Datenlieferung Einbeziehung externer Bevölkerungsmodelle für Fachplanungen Zusammenführung von Daten auf Landkreisebene Bestätigung der Sozialräume Sozialausschuss Februar 2013 Bestätigung der zugrunde zu legenden Indikatoren Bestands- und Auswertungsphase März 2013 Erarbeitung der Bestandsanalyse Herstellen von Grafiken und Diagrammen Leitbildentwicklung und Zielbildung September 2013 Durchführung von Sozialraumkonferenzen unter Einbeziehung /Beteiligung von im sozialen Bereich Engagierten Formulierung eines Leitbildes, der Ziele und Maßnahmen Maßnahmenplanung und Umsetzung Dezember 2013 19 Umsetzung

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