Adelsgrabmäler Des Quattrocento in Neapel

Adelsgrabmäler Des Quattrocento in Neapel

GRIT HEIDEMANN-SCHIRMER ADELSGRABMÄLER DES QUATTROCENTO IN NEAPEL: GRUPPENBEWUSSTSEIN UND SELBSTINSZENIERUNG Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) eingereicht an der Fakultät Bildende Kunst der Universität der Künste Berlin im Februar 2013 GutachterInnen: Prof. Dr. Tanja Michalsky, Bibliotheca Hertziana Rom Prof. Dr. Philipp Zitzlsperger, Humboldt-Universität Berlin Disputation am 28. Oktober 2013 Für Clara INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ……………………………………..………………………………………………… 5 I. Einleitung ………………………………………..………………………………….…......... 7 I.1. Vorstellung des Themas ……………………………..………………………...................... 7 I.2. Grabmäler als Kommunikationsmedien in der vormodernen städtischen Gesellschaft…... 10 I.3. Erste topologische und typologische Beobachtungen ………………………..................... 15 I.4. Konzept der Arbeit ……………………………………………………………….............. 16 II. Der neapolitanische Adel im 15. Jahrhundert: Differenzierung und Kontextualisierung ……………………………...........….....…..... 19 II.1. Nobiltà di Seggio – Der Stadtadel ...................................................................................... 21 II.1.1. Die Maggiore Nobiltà ..................................................................................................... 24 II.1.2. Die Seggi Minori ............................................................................................................. 27 II.1.3. Die Bedeutung der Seggi im Stadtraum von Neapel …………………………….......... 31 II.2. Nobili fuori Piazza – Die Neuen in der Stadt …………………………………….……... 34 II.2.1. Die Herkunft innerhalb des Regnums …………………………………………...…….. 35 II.2.2. Die Herkunft außerhalb des Regnums …………………………………………...…..... 36 II.3. Baruni – Der Feudaladel ……………………………………………...…………………. 37 II.3.1. Die Baruni de titulo ………………………………………………………………….... 38 II.3.2. Der titellose Feudaladel ………………………………………………………….......... 41 II.4. Die Adligen in Zeiten politischer Umbrüche und sozialen Wandels: Neapel im 15. Jahrhundert …………………………………………...………………….. 41 Der Dynastienwechsel und die soziopolitischen Veränderungen ……………………….. 42 III. Die Konfrontation der Gruppen: San Giovanni a Carbonara als Austragungsort politischer Rivalitäten .…………..... 53 III.1. Die Kirche als „ecclesia reale“ der letzten Anjou-Durazzo ……….….…………........... 53 Kurze Baugeschichte …………………………………………………………………... 54 Das Königsgrabmal und der Anspruch auf die Kirche als „ecclesia reale“ …….…..... 57 Exkurs: Der angiovinische Grabmalstyp des Trecento ………………………………... 63 III.2. Die Cappella Caracciolo del Sole – Demonstration der einzigartigen Machtstellung eines neapolitanischen Stadtadligen ……………………………………………………. 65 Die architektonische Gestalt der Kapelle …………..…………………………………… 68 Das Grabmal für Sergianni Caracciolo del Sole (1433–1449) …………………...….... 70 Das Freskenprogramm der Kapelle ………………….………………………………... 76 Weitere Ausstattungselemente in der Kapelle .………..………………………………… 80 Die Datierungsproblematik der Kapelle …..………..…………………………………... 80 Die Funktion und der Bedeutungsgehalt der Kapelle ………………………………….. 82 III.3. Die Cappella Santa Monica – Provokante Nähe eines rebellierenden Feudaladligen….. 85 Das Kapellenportal …………...……………………..………………………………….. 88 Das Grabmal für Ruggiero Sanseverino di Bisignano (nach 1433) ………………….... 90 III.4. Zusammenfassung des Kapitels ………………….…………………..………….……... 93 IV. Die Maggiore Nobiltà des Seggio-Adels: Demonstration von Exklusivität ………….. 97 IV.1. Abgrenzung nach außen …………………………………...………………………….... 97 IV.1.1. Die Bestattungsorte ………………………………………………………................... 98 IV.1.1.1. Der Dom ………………………………………………………………….………… 99 IV.1.1.2. San Domenico Maggiore ………………………………………….......................... 101 IV.1.2. Zur Persistenz des alten Grabmalstyps ……………………………………………… 104 Das Grabmal für Kardinal Enrico Minutolo im Dom (1402–1405) ….…………..... 105 Das Grabmal für Kardinal Francesco Carbone im Dom (1405) ..…………………. 111 Das Grabmal für Kardinal Rinaldo Brancaccio in St. Angelo a Nilo (1426–1428) ... 114 Das Grabmal für Tommaso Brancaccio in San Domenico Maggiore (1492) …....... 118 Das Grabmal für Antonio Malizia Carafa in San Domenico Maggiore (nach 1470) 120 IV.2. Konkurrenz nach innen ………………………………………………………….……. 126 IV.2.1. Wettstreit um die Besetzung des Kirchen- und Stadtraums – Die Grablegen der Brancaccio und Carafa in Sant’Angelo a Nilo und San Domenico Maggiore ............ 127 Sant’Angelo a Nilo als Familiengrablege der Brancaccio ………………………..….. 128 Die Familienkapellen der Carafa della Stadera in San Domenico Maggiore …....... 132 IV.2.2. Formfindungsprozesse im Kontext des Selbstverständnisses von Exklusivität .......... 133 Das Grabmal für Pietro Brancaccio in Sant’Angelo a Nilo (1483) ……………..…. 134 Die Zwillingsgrabmäler für Diomede und Francesco Carafa in San Domenico Maggiore (späte 1470er und 1490er) ………………………………………………..….. 137 IV.3. Zusammenfassung des Kapitels ………………………………………………………. 148 V. Die Neuen in der Stadt: Innovationsprozesse in der adligen Grablegepraxis ……… 151 V.1. Die Suche nach alternativen Bestattungsorten …………………………….................... 152 V.1.1. Santa Maria la Nova ..................................................................................................... 154 V.1.2. Santa Maria di Monteoliveto ........................................................................................ 157 V.2. Neue Kapellenraumauffassung – Die Cappella Piccolomini und ihre Folgen …….…... 161 Das Grabmal für Maria von Aragon (1475–1491) ………….……………………….......... 163 Der Sediale für Antonio Piccolomini (1480er) ……………..………………………...……. 166 Der Kapellenaltar …………………………………………………………………....….... 168 V.2.1. Die Cappella Correale .................................................................................................. 169 Der Sarkophag für Gabriele Correale (um 1490) ………….………………………........ 171 Der Sediale für Marino Correale (um 1490) ……………..………………………...…… 173 Der Kapellenaltar ………………………………………………………………....…… 174 V.2.2. Die Cappella d’Alessandro ........................................................................................... 176 Das Doppelgrabmal für Antonio d’Alessandro und Magdalena Riccia (1492) …....... 177 Der Sediale für Antonio d’Alessandro (1491) ...…………..………………………...…... 180 V.3. Zum Aufkommen neuer Grabmalstypen ………………………………......................... 182 Das Grabmal für Matteo Ferrillo (1492–1499) .......………….………………………....... 182 Das Grabmal für Bischof Costantino Castriota (um 1500) .……………………….....….. 185 Das Doppelgrabmal für Sanzio Vitagliano und Ippolita Imperato (1510er) ……....….. 188 V.4. Die Cappella Tolosa – Zeichensetzung eines immigrierten Aufsteigers ………............. 194 Die Freskenausmalung ………………………….........………….………………………........ 196 V.5. Soziale Anerkennung durch formale Angleichung? Das Grabmal Giovanni Cavaniglias in Santa Maria di Monteoliveto …………………..…….............................. 197 V.6. Zusammenfassung des Kapitels ……………..…………………..…………................... 202 VI. Schlussbetrachtung ………………………………………………………………..…... 205 VII. Anhang ………………………………………………………………………………… 209 VII.1. Literaturverzeichnis ……………………………………………………………...…... 211 VII.2. Abbildungsverzeichnis ……………………………………………………………...... 241 VII.3. Abbildungen ………………………………………………………………………….. 243 Adelsgrabmäler des Quattrocento in Neapel 5 VORWORT Dies ist die überarbeitete Fassung meiner Doktorarbeit, die ich im Februar 2013 an der Universität der Künste Berlin unter dem Titel „Die Adelsgrabmäler des Quattrocento in Neapel – Gruppendynamiken und Formfindungsprozesse in Zeiten politischer Umbrüche und sozialen Wandels“ vorgelegt hatte. Der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema zugrundeliegend war ein durch den DAAD ermöglichter Forschungsaufenthalt in Neapel im Frühjahr 2008 sowie meine langjährige Mitarbeit im Teilprojekt C5 „Topologie der Erinnerung. Neapolitanische Adelsgrabmäler als Netzwerke der Selbstdarstellung“ am DFG geförderten Sonderforschungsbereich 640 „Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel“. An dieser Stelle möchte ich nicht nur meinen damaligen KollegInnen des SFB 640 für die vielen konstruktiven Gespräche und immer anregenden Diskussionsrunden danken. Besonderer Dank gilt vor allem meiner Betreuerin Tanja Michalsky, die mich von Beginn an für die Neapel-Forschungen begeistert und stets motiviert hat. Auch die Aufgeschlossenheit meiner Freunde gegenüber diesem Thema, das mich all die Jahre so intensiv beschäftigt hat, darf nicht unerwähnt bleiben. Insbesondere Ruth Hansmann und Anett Ladegast danke ich für ihre so herzliche uneingeschränkte Unterstützung, für ihre wertvollen Anregungen und ihr ehrliches Interesse. Nicht zuletzt möchte ich meiner Familie für ihren Rückhalt danken, vor allem meinem Vater für die entscheidende, alles überflügelnde Frage nach einem nicht enden wollenden Wissensdurst, und meinem Mann, der mich immer wieder bestärkt und den notwendigen Enthusiasmus aufrechterhalten hat. Meiner Tochter, die aufs engste mit dem Abschluss der Dissertation verbunden ist, ist diese Arbeit von ganzem Herzen gewidmet. Berlin, den 09. November 2015 6 Grit Heidemann-Schirmer Adelsgrabmäler des Quattrocento in Neapel 7 I. EINLEITUNG I.1. Vorstellung des Themas Adelsgrabmäler scheinen eine Typisierung zu evozieren und tatsächlich lassen sich auch einige Charakteristika festmachen, die das Verständnis von Adel visualisieren.1 Doch sie sollten ebenso differenziert betrachtet werden, wie die historische Forschung dies für ihre Auftraggeber konstatiert.2 Die vorliegende Arbeit behandelt demnach die in der Forschung immer noch wenig

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