
HAUSENSTOCK STOCK HAUSEN HAUSENSTOCK STOCK HAUSEN HAUSENSTOCK STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN STOCK HAUSEN CARRE Karlheinz Stockhausen Musikalische Leitung: Rupert Huber (Orchester und Chor I) Florian Helgath (Orchester und Chor II) Matilda Hofman (Orchester und Chor III) Michael Alber (Orchester und Chor IV) CARRÉ Orchester: Bochumer Symphoniker Chor: ChorWerk Ruhr Musik: Karlheinz Stockhausen (1928–2007) Klangregie: Kathinka Pasveer GESANG DER JÜNGLINGE ( 1956 ), elektronische Musik Akustikberater: Igor Kavulek CARRÉ ( 1960 ) für 4 Orchester und 4 Chöre Ton: Sandro Grizzo Pause Technische Projektleitung: Hanno Sons Künstlerische Produktionsleitung: Martina Weber Garderobe: Sabine Höhfeld CARRÉ ( 1960 ) für 4 Orchester und 4 Chöre Produktion und Technik: Team der Ruhrtriennale COSMIC PULSES ( 2007 ), elektronische Musik Eine Produktion der Ruhrtriennale. Wir möchten das Publikum herzlich einladen, nach der Pause einen anderen Platz und eine andere Hörperspektive einzunehmen. 18. und 19. August 2016: 20.00 Uhr Jahrhunderthalle Bochum Dauer: ca. 2 h 15 min, eine Pause Einführung jeweils 45 min vor Vorstellungsbeginn Orchester und Chor I Orchester und Chor III Violine: Christine Fischer-Eisenbrand, Ursula Hrdinova, Ha-Na Lee, Violine: Claudia Natzel, Felicitas Strauß, Ariane Vesper, Yasmin Simon Beyer / Viola: Marko Genero, Maria Tesini / Cello: Wolfgang Heider / Viola: Heribert Kalthoff, Almud Philippsen / Cello: Oliver Sellner, Steffen Schrank /Flöte: Alexander Schütz / Oboe: Anke Linsel, Katrin Geelvink / Oboe: Salvatore Perri / Klarinette: Bernd Eilhardt / Klarinette: Iris Ruffing / Horn: Christoph Schieri / Trompete: Schreiber / Fagott: Urban Heß / Horn: Doohym Eum / Trompete: Dominik Stegemann / Posaune: Peter Brandrick, Douglas Simpson / Flavius Petrescu / Posaune: Murray Stenhouse / Schlagzeug: Arend Schlagzeug: Nicholas Bardach, Matthias Müller / Klavier: James Weitzel, Frank Zschäbitz / Cymbalum: Luigi Gaggero / Saxophon: Maddox / Saxophon: Kristof Dömötör Sebastian Pottmeier / Tuba: Ansgar Mayer-Rothmund Sopran: Yuki Nakashima, Anja Scherg, Laurence Servaes Sopran: Migena Gjata, Christina Maria Heuel, Christiane Rittner Alt: Stephanie Firnkes, Luisa Kruppa, Christina Röckelein / Alt: Ute Elena Hamm, Anna-Luise Oppelt, Beate Westerkamp Tenor: Arno Bovensmann, Matthias Klosinski, Bernhard Scheffel / Tenor: Jörg Deutschewitz, André Neppel, Scott Wellstead Bass: Stefan Drexlmeier, Michael Hofmeister, Christian Walter Bass: Gregor Finke, Menno Koller, Andreas Post Orchester und Chor II Orchester und Chor IV Violine: Katrin Spodzieja, Viola Thönniß, Zehui Wang, Michael Violine: Iwona Gadzala, Costel-Marian Boangiu, Katharina Budack, Grandjean / Viola: Susanne Beckmann, Britta Simpson / Cello: Younseo Kim / Viola: Aliaksandr Senazhenski, Christoph Matthiaß / Thomas Fleischer, Janet Boram Lee / Flöte: Rainer Philipp / Oboe: Cello: Christof Kepser, Sebastian Hartung / Flöte: Claudius Przemus / Hans-Heinrich Kriegel / Klarinette: Andreas Weiß / Fagott: Monika Klarinette: Thomas Budack / Fagott: Rebecca Mertens / Horn: Bennerscheid / Horn: Joost van der Elst, Francesc Calatayud / Alan Leighton, Katja Schönfeld / Trompete: Dmitri Trofimovitch / Trompete: Florian Balzer / Posaune: Lars-Henning Kraft / Schlagzeug: Posaune: Matthew Spedding / Schlagzeug: Phillip Stirenberg, Diego Aldonza Crespo, Thomas Korschildgen, Jan Biesterfeldt Marco Liechti / Harfe: Eve Meret Haug / Saxophon: Martin Hilner Sopran: Katharina Eberl, Ulrike Hellermann, Julia Reckendrees Sopran: Katja Kunze, Franziska Roth, Melanie Spitau Alt: Franziska Gündert, Hasti Molavian, Nora Steuerwald Alt: Susan Jebrini, Judith Rautenberg, Andra Isabel Wildgrube / Tenor: Patrick Brandt, Alexander Lüken, Fabian Strotmann Tenor: Gregory Finch, Jörg M. Krause, Hitoshi Tamada Bass: Andrey Akhmetov, Christian Janz, Thomas Stenzel Bass: Steffen Henning, Alexander Schmidt, Eugen Zak Momente einer kosmischen Raummusik Von Jan Vandenhouwe „Man wird sich bewusst, dass in diesem Raum die Hörer – die alle in vier quadratischen Segmenten angeordnet zur Mitte des Raumes schauen, der zwischen den Orchestern übrig bleibt – sich in einer Klangskulptur befinden. Vielleicht denken Sie einen Moment daran, dass unsere gesamte Musikgeschichte davon ausging, dass man den Musikern gegenüber saß und dass man ein monaurales oder bestenfalls ein stereophones Klanghören kannte. Dass man in einer Klangskulptur mittendrin ist, ist vielleicht eine andere Entwicklung des musikalischen Hörens. Ich habe 20 Orchester- und Chorwerke geschrieben, in denen der Klang um das Publikum herum erzeugt wird, und es gibt keine Säle für solche Musik. (...) Ich versuche seit 36 Jahren, den Architekten klar zu machen, dass die Zukunft mei- ner Meinung nach gewiss so ist, dass der Klang um die Menschen herum ist.“ Mit diesen Worten fasste Karlheinz Stockhausen (1928–2007) im Rahmen eines Vortrags, den er 1986 – zwischen zwei Aufführungen seines Werks CARRÉ in der Neuen Nationalgalerie in Berlin – hielt, seine Auffassung von Raummusik zusammen. Unermüdlich erkundete der deutsche Avantgarde-Komponist in seinem Leben und Werk den musikalischen Raum und platzierte vorzugsweise die Musiker oder die Lautsprecherboxen, die seine elektronischen Kompositio- nen zu Gehör brachten, um das Publikum herum im Raum. Um die von ihm erstrebte Klangerfahrung zu realisieren, wählte er für die Aufführungen vieler seiner Werke ungewöhnliche Orte, manchmal auch im Freien. Berühmtheit erlangten beispielsweise die Konzerte, die in den Grotten von Jeita im Libanon und im Kugelauditorium, dem deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1970 in Osaka, statt- fanden. Die Ruhrtriennale, deren Motto „Seid umschlungen“ist, präsentiert in der Bochumer Jahrhunderthalle drei Werke von Stockhausen, deren Klang die Zuhörer im buchstäblichen Sinne vielseitig umschlingen wird. Stockhausen 1956, Studio für elektronische Musik des WDR Köln GESANG DER JÜNGLINGE (1955–1956) gilt als Meilenstein in der einen reichen vokalen Contrapunkt, indem er die Aufnahmen der Geschichte der elektronischen Musik. Es war das erste relevante Knabenstimme mittels sich mehrmals überlagernder Kombinationen Stück, das mit mehreren Tonspuren arbeitete. Die fünf Tonspuren, zu einem Klangteppich verwebt, der sich in bestimmten Momenten über die Stockhausen den Klang anfänglich verteilt hatte, reduzierte als rein abstrakter Klang darstellt und im nächsten Moment wörtlich er später auf vier. „In dieser Komposition werden die Schallrichtung hörbaren, verständlichen Text offenbart. und die Bewegung der Klänge im Raum erstmalig vom Musiker gestaltet und als eine neue Dimension für das musikalische Erlebnis „Wo immer aus den Klangzeichen der Musik für einen Augenblick erschlossen“, erklärte Stockhausen. „GESANG DER JÜNGLINGE Sprache wird, lobt sie Gott“, sagte Stockhausen über den GESANG ist nämlich für fünf Lautsprechergruppen komponiert, die rings um DER JÜNGLINGE. Triebfedern seines musikalischen Schaffens die Hörer im Raum verteilt sein sollen. Von welcher Seite, von wie waren zeitlebens seine künstlerische Experimentierfreudigkeit und vielen Lautsprechern zugleich, ob mit Links- oder Rechtsdrehung, seine religiösen Überzeugungen. Diese beiden Aspekte standen teilweise starr und teilweise beweglich die Klänge und Klanggrup- nicht im Gegensatz zueinander, sondern waren in seinem künstleri- pen in den Raum gestrahlt werden, das alles ist für das Verstehen schen Schaffen eng miteinander verbunden. Stockhausen erfuhr dieses Werkes maßgeblich.“ Demnach bestimmen die (Aus-)Rich- Musik als eine Form akustischer Theologie, in der ein quasi mathe- tung und die Bewegungen der Klänge im Raum die spezifische matisch geordnetes System von Klängen die göttliche Schöpfung musikalische Form des Werkes. widerspiegelt, und alle Elemente sich sowohl in perfektem Gleich- gewicht als auch in ständiger Bewegung befinden. „Mir ist es sehr Kennzeichnend für die Pionierzeit der elektronischen Musik war die darum zu tun, (…) in allem, was ich mache, sehr klar das Gesche- scharfe und oft dogmatische Trennung zwischen ‚musique concrète‘, hen auszukristallisieren, also immer das Material ganz zu bewältigen in der sogenannte ‚außermusikalische‘ Geräusche auf Tonträgern und der Idee zu unterstellen“, schrieb Stockhausen bereits 1951 aufgenommen und später im Studio bearbeitet wurden, und ‚elekt- in einem Brief an den belgischen Komponisten Karel Goeyvaerts. ronischer Musik‘, die ausschließlich mit elektronisch generierten „Ich bin sehr froh darüber und sehe meinen Weg. Es ist mir, als Klängen arbeitet. GESANG DER JÜNGLINGE ist ein frühes Vorbild sei ich in allem Gott näher gekommen; und das ist das beste.“ Das der geglückten Synthese einer Aufnahme (des Gesangs eines Neue, noch nie Gehörte entwickelte Stockhausen auf der Grund- Knaben) mit von Sinusgeneratoren erzeugten elektronischen Klän- lage religiöser Motive. Viele seiner Werke schienen aus dem Nichts gen. „Die Vorarbeiten zur elektronischen Komposition GESANG aufzutauchen – jenseits musikalischer Vorbilder oder Inspirations- DER JÜNGLINGE nahmen anderthalb Jahre in Anspruch“, berichtete quellen. Weil Stockhausen traditionelle Ausdrucksformen, Genres Stockhausen. „Sie gingen von der Vorstellung aus, gesungene Töne und Besetzungen vermied, eröffnete ihm elektronische Musik, mit elektronisch erzeugten in Einklang zu bringen: sie sollten so die auf traditionelle Instrumente und konventionelles akustisches schnell, so lang, so laut, so leise, so dicht und verwoben, in so kleinen Material verzichtete, die Vision auf
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