So Viele Leute Wie Noch Nie! Das Open Air Gampel Verzeichnete Mit 36 500 Eintritten Einen Neuen Zuschauerrekord

So Viele Leute Wie Noch Nie! Das Open Air Gampel Verzeichnete Mit 36 500 Eintritten Einen Neuen Zuschauerrekord

AZ 3900 Brig Montag, 21. August 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 193 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 So viele Leute wie noch nie! Das Open Air Gampel verzeichnete mit 36 500 Eintritten einen neuen Zuschauerrekord Gampel.—(wb) 36 500 Eintritte beim Open Air Gampel — neuer Zu- schauerrekord. Ein er- freuliches Fazit also für Noch weiter die Organisatoren. Dieser Rekord hatte sich bereits wachsen? am Freitag angekündigt, Im letzten Jahr Zuschauerre- als 10 600 Leute den Auf- kord, heuer eine erneute und tritt der «Fantastischen erst noch massive Steigerung Vier» und weiterer Bands auf 36 500 Eintritte: verfolgten. Absoluter Re- Das Open Air Gampel reitet also auf der Erfolgswelle. kordtag war dann der Das spricht für die gute Ar- Samstag: 15 500 Eintritte beit in Gampel. Erfolg ist an einem einzigen Abend, schön. Für die Organisatoren das gab es noch nie. Die genauso wie für das Publi- Verpflichtung des Rock- kum. veteranen Joe Cocker Erfolg kennt jedoch stets machte sich damit be- auch seine gefährlichen Sei- zahlt. Und auch gestern ten: Sich auf Lorbeeren aus- ruhen bedeutet immer Rück- Sonntag, dem schon fast schritt, sich von Erfolg blen- traditionellen Familien- den lassen auch. Für Gampel tag von Gampel, strömte stellt sich in den Stunden des das Publikum aufs Festi- Erfolgs jedoch erst einmal ei- valgelände: 10 400 Ein- ne ganz wichtige Frage: tritte gab es zu verzeich- Soll das Festival noch weiter nen. wachsen? Entsprechende Diskussionen Verständlich also die Zu- sind im Gang. Was beweist, friedenheit der Organisa- dass man in Gampel auch in toren. Sie hatten wirklich Stunden des Erfolgs nach allen Grund dazu. vorne blickt. Das ist gut so. Seiten 6 und 7 Open Air Gampel 2000: Die 15. Auflage kam bestens an beim Publikum. Lothar Berchtold Überraschend klar Schloss Leuk: Gut unterwegs Start im Walliser Regionalfussball Bereits sechs Millionen Franken auf sicher (wb) Überraschungen setzte Leuk-Stadt.—(wb) es durchaus ab zum Auftakt «Sechs Millionen Franken im Walliser Regionalfuss- sind da»: Dies die Erfolgs- ball. In der neuen 2.-Liga- meldung, die Ernst Müh- Intermeisterschaft bezog lemann, Präsident des Visp bei Sitten II gleich ei- Stiftungsrates Schloss ne 0:8-Ohrfeige. Leuk, am Samstag vor Salgesch machte im 2.-Li- praktisch vollbesetzten ga-Derby mit Raron beim Rängen auf dem Leuker 6:1 (fünf Fryand-Tore) kur- Turmplatz kundtat. zen Prozess. Und dann ver- Zehn Millionen Franken kostet lor Brig das Duell der Auf- die Restauration des Leuker steiger auf eigenem Platz Schlosses; ebenso viel Geld gegen Fully ebenso uner- braucht es, um die zweite Etap- pe, nämlich die Erstellung eines wartet mit 0:1 wie St. Ni- unterirdischen Gebäudes zwi- klaus sein Heimspiel gegen schen Rathaus und Turmmatte, Riddes mit 0:2. Nachdem zu realisieren. die 3. Liga bereits am Frei- Mit viel Kunst, viel Prominenz tagabend mit zwei Derbys und bei erfreulich grosser Betei- lanciert wurde, liess sich ligung der einheimischen Be- gestern Termen/Ried-Brig völkerung ging übers Wochen- ende das Schlossevent über die von Neuling Sitten III (1:2) Bühne. Dabei präsentierte Ar- überraschen, und auch Brigs Stefan Anthenien entwischt der Fully-Abwehr: Doch auch chitekt Mario Botta dem Publi- Agarns 2:1 über Turtmann diese Szene änderte nichts an der 0:1-Heimniederlage im 2.-Liga- kum seine Pläne und Visionen Architekt Mario Botta am Samstag in Leuk-Stadt: Pläne fürs kam eher unerwartet. Duell der Aufsteiger. fürs Schloss Leuk. Seite 5 Schloss präsentiert. Wallis Wallis Sport Musik im Zeichen Rilkes Natischer Schützenzunft: Neue Fahnen FC Naters: Die 4. Niederlage Drei Tage mit Dichtung, Die Alte und Jüngere Schüt- Wie geht es weiter beim FC Vorträgen, musikalischen zenzunft von Naters feierten Naters? Der Oberwalliser Strassenauftritten und Thea- gestern den offiziellen Akt 1.-Ligist (Bild: Jenelten) teraufführungen verbrachten der Fahneneinweihung. verlor beim 0:1 gegen La die Liebhaber und Freunde Ortspfarrer Anton Eder Chaux-de-Fonds in der 5. Rainer Maria Rilkes in und stellte beide Fahnen wäh- Runde bereits zum vierten um Siders. Es gab gar eine rend der Messfeier unter den Mal. Diesmal war die kämp- frühmorgendliche Lesung in Schutz Gottes — und erbat ferische Einstellung zwar et- der Lieblingskapelle des den Segen auch für die zahl- was besser als zuletzt, doch Dichters neben seinem Mu- reichen Mitglieder der nach dem Schlusspfiff stand zotturm in Veyras. Im Bild Schützenzünfte, welche an- man erneut mit leeren Hän- eine Festivalszene vor der schliessend die neuen Fah- den da. Die Krise geht somit Kirche. Seite 9 nen feierten. Seite 13 weiter. Seite 17 AUSLAND Walliser Bote Montag, 21. August 2000 2 Russen geben Hoffnung auf Überlebende auf Moskau.—(AP) Mehr Marine. Wie es hiess, wollten als eine Woche nach dem die Taucher eventuell versu- Untergang des russischen chen, den Zugang zur Ret- Atom-U-Boots «Kursk» hat tungskammer des U-Boots die Moskauer Regierung die mit der Hand zu öffnen. Dort Hoffnung auf mögliche könnten auch Druckanzeigen Überlebende praktisch auf- einen Hinweis auf den Druck gegeben. Nach einer Explo- und die Lage im Innern des sion sei offenbar der vorde- U-Boots geben. Die Taucher re Teil des Boots über- sollen auch überprüfen, ob schwemmt worden, und die das britische U-Boot «LR5», meisten der 118 Besatzungs- das am Samstag im Nord- mitglieder seien sofort ge- meer eingetroffen war, an der storben, sagte der stellver- beschädigten Rettungsluke tretende Ministerpräsident der «Kursk» festmachen Ilja Klebanow am Sonntag. kann. Den russischen Ret- Die Matrosen im hinteren tungskapseln war dies nicht Teil seien vermutlich wenig gelungen. Klebanow sagte, später ertrunken. Am Sonn- die Luke sei offenbar so stark tag drangen erstmals nor- lädiert, dass auch die «LR5» wegische Taucher zu dem vermutlich nicht andocken Wrack in 108 Metern Tiefe könne. Die Entscheidung in der Barentssee vor. über einen Einsatz des briti- Wie die russische Marine schen U-Bootes wurde noch mitteilte, suchten die Taucher für Sonntag erwartet. nach einem möglichen Zu- Klebanow sagte dem Fern- gang ins Innere des schwer sehsender RTR, die Ermitt- beschädigten Bootes. «Die lungen vor Ort konzentrierten Rettungsbemühungen wer- sich jetzt auf die Unglücksur- den intensiv fortgesetzt», Trauernde Angehörige: Wut und Empörung sind riesig. sache. Offenbar sei die sagte Marinesprecher Igor «Kursk» mit einer Mine aus Dygalo. Es bestehe Hoff- dem Zweiten Weltkrieg oder nung, dass die Spezialisten einem ausländischen U-Boot noch am Sonntag in die kollidiert. Die US-Marine er- «Dort unten zählt jede Minute» «Kursk» gelangen könnten. klärte, zum Zeitpunkt der Ha- Der Tauchgang der norwegi- varie am 12. August hätten schen Experten, die norma- sich zwei amerikanische U- Angehörige der U-Boot-Besatzung wütend auf Regierung lerweise an Ölbohrplattfor- Boote in der Barentssee be- men arbeiten, sollte mehrere funden, von denen jedoch Moskau.—(AP) Als Tichon Bagrjanzew, der früher selbst wohl alle 118 Seeleute an Bord Warum wartete die Regierung Stunden dauern. Zunächst keines an dem Unfall betei- Bagrjanzew vom Tod seines bei der Marine diente, war an- tot seien, überraschte das in so lange, bevor sie die Hilfsan- wurde eine Videokamera zu ligt gewesen sei. Sohnes erfuhr, versuchte er fangs fast sicher, dass sein Sohn Murmansk kaum jemanden. gebote aus dem Ausland an- dem Wrack hinabgelassen. den Schmerz mit hektischer überleben würde. Aber Mitte «Wir wussten seit langem, dass nahm. «Es war widersinnig, Ausserdem sollten die beiden Nach Angaben von Kleba- Aktivität zu bekämpfen. Nur vergangener Woche schwand das passieren wird», sagt die dass sie uns so lange hinhiel- Atomreaktoren der «Kursk» now waren zur Unglückszeit wenige Stunden nach der die Hoffnung, als er erfuhr, dass Rentnerin Walentina Boldyre- ten», sagt die Ingenieurin Gali- auf mögliche Lecks hin un- drei ausländische U-Boote in Nachricht stieg der 70-Jährige sich dieser zur Zeit des Un- wa. Für sie gab es von Anfang na Klimowa. «Es war doch klar, tersucht werden, erklärte die dem Gebiet unterwegs. am Samstag in der Hafenstadt glücks im Bug der «Kursk» auf- an kaum Aussicht auf Rettung dass die Matrosen innerhalb we- Murmansk aus einem Flug- hielt. Nachdem dieser von einer Überlebender: «Die Rettungs- niger Tagen gerettet werden zeug, um seinem Sohn die letz- Explosion erschüttert wurde, versuche waren blosse Zeitver- mussen.» te Ehre zu erweisen. Der 41 drang Wasser ein. Alle, die sich schwendung», glaubt sie. Bagrjanzew will die Marine «Eisenhartes» Vorgehen Jahre alte Kapitän Wladimir dort aufhielten, kamen binnen zwingen, die tagelange Ableh- Bagrjanzew, Stabschef der U- Sekunden ums Leben. Marine soll Fragen nung ausländischer Hilfe zu be- Boot-Division, zu der das ge- Trotz seiner Trauer betont beantworten gründen. «Sie hätten die Hilfe gegen Rechts sunkene Atom-U-Boot gehör- Bagrjanzew, er sei stolz auf sei- Murmansk erstreckt sich 18 Ki- sofort zulassen müssen», sagt Justiz soll schärfer urteilen — Weiter Diskussion te, war vermutlich einer der ne Zeit bei der Marine. Aber er lometer entlang der Kola-Bucht, Bagrjanzew. «Dort unten zählt ersten, die bei der Explosion wünschte sich auch, er hätte sei- Marinestützpunkte gibt es hier doch jede Minute.» Die Militär- um Verbot der NPD am 12. August ums Leben ka- ne damalige Begeisterung nicht viele. Und fast alle Bewohner führung hat ein Auto zum Flug- men. weitergegeben. «Ich habe mei- der grauen Betonwohnblocks hafen geschickt, um Bagrjan- Frankfurt/Main.—(AP) der Kanzler einen gemeinsamen «Wenn ich nicht hierher gekom- nen Sohn erzogen, damit er Ka- auf den Hügeln sind oder waren zew zu einer Kaserne zu fahren, Der deutsche Bundeskanzler Antrag von Bundestag, Bundes- men wäre, würde ich mich den pitän wird», erzählt Bagrjan- entweder selbst bei der Marine in der die Angehörigen der Op- Gerhard Schröder hat die Jus- rat und Bundesregierung vor. Rest meines Lebens quälen», zew. «Ich habe ihm Anstand oder haben Freunde und Ver- fer untergebracht sind.

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