Die deutsche Misere Geschichte eines Narrativs Von der Philosophischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie genehmigte Dissertation vorgelegt von Sascha Penshorn Berichter: Universitätsprofessor Dr. Drs. h.c. Armin Heinen Universitätsprofessor em. Dr. Helmut König Tag der mündlichen Prüfung: 5. März 2018 Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Universitätsbibliothek online verfügbar. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung........................................................................................................................................5 2 Begründung einer Tradition: Grundlagen des Misere-Narrativs im Vormärz..............................22 2.1 "Salto Mortale" Die deutsche Misere als dialektische Figur.................................................22 2.1.1 Faust als mythische Verdichtung deutscher Geschichte................................................22 2.1.2 Hegels Geschichtsphilosophie.......................................................................................25 2.1.3 Der Junghegelianismus..................................................................................................27 2.1.4 "Germanische Urwälder": Das rückständige Deutschland als politische Realität.........29 2.1.5 Die Perspektive des Exils ..............................................................................................33 2.1.6 Die Idee der deutschen Misere bei Heine, Hess, Engels und Marx ..............................34 2.1.7 Politisch rückständig, philosophisch avanciert..............................................................34 2.2 Gegen Preußen.......................................................................................................................46 2.2.1 Die rheinländische Sozialisation der Autoren................................................................46 2.2.2 Preußen in den frühen Misere-Arbeiten.........................................................................47 2.3 Politisch unreife Bourgeoisie.................................................................................................50 2.3.1 Prekäre Bildungsbürger: Zum soziologischen Ort der Frühsozialisten.........................50 2.3.2 Der Vormärz als politischer Brutkasten.........................................................................52 2.3.3 Vom deutschen Michel zum Kleinbürger - Antibürgerliche Polemik im Vormärz.......54 2.4 Gegen Romantik und Deutschtümelei...................................................................................57 2.4.1 Die deutsche Mythologie der Romantik........................................................................57 2.4.2 Die Tradition der deutschen Selbstkritik.......................................................................58 2.4.3 Der romantische Nationalismus und seine frühen Gegner.............................................60 2.4.3.1 Saul Ascher als früher Kritiker des Nationalismus................................................61 2.4.3.2 Kritik am Nationalismus im 'Jungen Deutschland' und bei den Junghegelianern..63 2.4.4 Die jüdische Perspektive................................................................................................65 2.4.5 'Deutsch' als Schimpfwort..............................................................................................66 2.4.6 Heinrich Heine über den romantischen Nationalismus..................................................67 2.5 Historische Elemente im frühen Misere-Diskurs...................................................................69 2.6 Zwischenfazit- Funktionen der Ideenkonstellation 'Deutsche Misere'..................................72 2.6.1 Die Waffe der Kritik - Die Misere als politische Polemik.............................................72 2.6.2 Zerschlagung der Tradition - Die Misere als soziale Abnabelung.................................73 2.6.3 Vom Kopf auf die Füße - Mit Hegel gegen Hegel.........................................................74 3 Die Ausarbeitung der Misere-Sicht zum sozialistischen Gegen-Narrativ.....................................75 3.1 Eine wilhelminische Gegenkultur..........................................................................................75 3.1.1 Der historische Kontext: Der Aufstieg der deutschen Arbeiterbewegung.....................75 3.1.2 Die deutsche Arbeiterbewegung als Gegenkultur..........................................................79 3.1.2.1 Die Konstituierung einer Parallelgesellschaft........................................................79 3.1.2.2 Franz Mehrings Stellung in der Arbeiterbewegung...............................................81 3.1.3 Der ideengeschichtliche Kontext: Deutschland, Deutschland über alles.......................82 3.1.3.1 Der deutsche Sonderweg in der Geschichtswissenschaft.......................................82 3.1.3.2 "Vaterlandslose Gesellen"? - Sozialdemokratie und Nation .................................86 2 3.2 Die deutsche Misere in epischem Format - Franz Mehrings Geschichtsnarrativ..................88 3.2.1 Geschichtsphilosophische Vorarbeit: Die Lessing-Legende.........................................88 3.2.2 Der Urtext: Mehrings "Deutsche Geschichte vom Ausgang des Mittelalters"..............90 3.2.2.1 Reformation und Bauernkrieg - Die Urkatastrophe...............................................91 3.2.2.2 Gegen die Fridericus-Legende...............................................................................94 3.2.2.3 Von 1789-1848: Die Misere der deutschen Bourgeoisie.......................................97 3.2.2.4 1848-1870: Das Erwachen der Arbeiterbewegung..............................................101 3.2.2.5 Bismarck und das Kaiserreich..............................................................................104 3.3 Zwischenfazit: Funktionen Mehrings Geschichtsnarrativs..................................................108 3.3.1 Die historische Diskreditierung des wilhelminischen Deutschlands...........................108 3.3.2 Die historische Diskreditierung der deutschen Bourgeoisie........................................109 3.3.3 Identitätsstiftung: Die Erfindung zweier Traditionen..................................................110 3.3.4 Preußisch-deutscher Exzeptionalismus im Schlechten? Mehrings Werk als "Anti- Geschichtsschreibung"............................................................................................................111 4 Zwischenkriegszeit: Misere und Faschismustheorie ..................................................................113 4.1 Der deutsche Kommunismus in der Zwischenkriegszeit.....................................................113 4.1.1 Der historische Kontext: Die KPD in der Weimarer Republik....................................113 4.1.2 Neue intellektuelle Milieus in der Weimarer Republik ..............................................117 4.1.3 Der ideengeschichtliche Kontext: Bürgerkrieg............................................................118 4.2 Fortschreibungen des Misere-Topos in der Zwischenkriegszeit.........................................119 4.2.1 Der Misere-Topos in der Kultur der Weimarer Republik............................................119 4.2.2 Arbeiten zur deutschen Geschichte im KPD-Umfeld..................................................123 4.2.3 Faschismustheorie........................................................................................................125 4.3 Zwischenfazit: Funktionen von Faschismustheorie und Misere .........................................128 5 Das Misere-Narrativ als Kriegsbeitrag (1933-1945)...................................................................130 5.1 Der historische Kontext: Komintern und Volksfront .........................................................130 5.2 Die Komintern und das Dogma der Dimitroff-Formel........................................................132 5.3 Form und Funktion der Misere-Sicht zur Zeit der NS-Herrschaft.......................................136 5.3.1 Die Zerstörung der Vernunft - Die deutsche Misere als Ideengeschichte bei Georg Lukács.....................................................................................................................................136 5.3.1.1 Sozialfaschismusthese und Misere-Narrativ........................................................138 5.3.1.2 Dimitroff-Formel und Misere-Narrativ................................................................143 5.4 Die Misere-Debatte im Westexil.........................................................................................147 5.4.1 Vansittartismus: Die anglo-amerikanische Variante der deutschen Misere................148 5.4.2 Moskau ist weit: Exil im Westen.................................................................................151 5.4.3 Linker Vansittartismus: Die Auseinandersetzung um das Versagen der deutschen Arbeiterbewegung unter deutschen Kommunisten.................................................................153 5.5 Zwischenfazit: Funktionen des Misere-Narrativs in Exil und Krieg ..................................160 5.5.1 Das Misere-Narrativ als Feindbestimmung und Agitation gegen Deutschland ..........160 5.5.2 Das Misere-Narrativ als große Erzählung des Exils....................................................162 6 Abrissarbeiten - Das Misere-Narrativ als Meistererzählung in den Jahren 1945-1949..............165 6.1 SMAD-Verwaltung und "antifaschistisch-demokratische Umwälzung".............................166
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