Hungry Eyes Festivals 2018 Gießen, Den 11

Hungry Eyes Festivals 2018 Gießen, Den 11

Nora Schneider [email protected] kunstrasen giessen e.V. Postfach 110625 35391 Gießen Studierendenschaft der JLU Allgemeiner Studierendenausschuss Otto-Behaghel-Str. 25, Haus D 35394 Gießen Antrag auf Förderung des hungry eyes festivals 2018 Gießen, den 11. April 2018 Sehr geehrte Damen und Herren, Dank Ihrer finanziellen Unterstützung konnten beim Filmsommer Festival Gießen '16 und dessen Weiterentwicklung hungry eyes festival '17 in einem spannenden Programm diverse Arbeiten aus verschiedenen Sparten ihren Blick auf filmische Ästhetik produktiv nebeneinanderstellen. Gemeinsam mit dem Publikum wurde nach der Lust am Film gesucht und sie in vielfältiger Weise gefunden, was den Festivals zu ausschließlich positiver Resonanz verhalf. Das als jährliches Format konzipierte hungry eyes festival hat bewiesen, dass seine ungewöhnliche Kombination von Film, Installation und Performance eine Lücke im kulturellen Angebot Gießens füllt und zugleich dem klassischen Filmfestival-Format eine interdisziplinäre Perspektive bietet. Das Festival, das auf künstlerische Arbeiten an der Schnittstelle von Film- und Performancekunst fokussiert ist, möchte die begonnene Etablierung in der Gießener Kulturszene für eine breite, nicht allein studentische Öffentlichkeit weiterführen. Wir vom hungry eyes festival möchten im kommenden Jahr sowohl den interdisziplinären, als auch den partizipativen Charakter des Festivals schärfen. Die Vernetzung von Studierenden, jungen Kulturschaffenden und der Austausch mit Expert*innen wird in einem Podium und Diskussionsrunden fokussiert. Interessante und konstruktive Diskurse stellen für uns ein unabdingbares Merkmal des Festival dar, in dem Wahrnehmungen, Stimmungen, Blickwinkel und Leidenschaften geteilt werden können. Für dieses Vorhaben bitten wir Sie herzlichst um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500€. Im Anhang finden Sie unser Konzept und den Finanzierungsplan, aus welchem Sie die einzelnen Posten entnehmen können. Für weitere Fragen können Sie mich gerne unter der oben stehenden Adresse kontaktieren. Mit freundlichen Grüßen, Nora Schneider i.A. des Organisationsteam des hungry eyes festivals Anhang - ausführliche Projektbeschreibung - Kosten- und Finanzierungsplan hungry eyes festival 2018 – Projektbeschreibung Das hungry eyes festival untersucht das Medium Film in verschiedenen Kunstformen, insbesondere in Performance, Installation und – natürlich – (Kurz)Film. Das Festival zeigt Arbeiten, die sich an der Schnittstelle zwischen diesen Künsten bewegen und verhandelt, was das Medium Film eigentlich ausmacht, was eine Kunstform von der anderen unterscheidet und welche neuen Perspektiven die Überschreitung von Darstellungskon- ventionen ermöglicht. Dieser zeitgenössische Fokus auf die Verbindung von Film, Performance und Installation und die gleichzeitige Reflexion dieser Verbindung innerhalb der jeweiligen Medien ist in der deutschen Filmfestivallandschaft ungewöhnlich und progressiv. KONZEPT An den drei Tagen des Festivals sind Installationen und Performances zu sehen; an den Abenden werden in klassischer Filmfest-Manier Kurzfilme gezeigt. Bei den Installationen werden gezielt Formate gesucht, die über die Einbeziehung von interaktiven Medien das Publikum zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Interesse einladen. Für die Kurzfilmabende werden Arbeiten gesucht, die die für Film klassischen Ebenen von Narration und Ästhetik verlassen. Diese solcherart unüblichen Filme werden durch eine Moderation kontextualisiert. Für die performativen Arbeiten steht der Gegensatz zwischen dem oft als 'abgeschlossenes Werk' betrachteten Medium Film und der Liveness der Bühne im Mittelpunkt. Das Zusammenspiel von Bühnenpräsenz und Bildhaftigkeit, die Reibung von Zwei- und Dreidimensionalität und die Hinterfragung von Dispositiven zielen so auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Sehen. Als fixen Programmpunkt gibt es die schon aus den Vorjahren bekannte Trash Night: eine Jury aus exaltierten Performer*innen bewertet in der Kategorie „Trashfilm“ eingereichte Kurzfilme und sucht nach dem 'schlechtesten' Film. Es wird verhandelt, was die Qualität eines Film definiert und warum das oft abwertende Wort „Trash“ für viele Menschen gleichbedeutend mit lustvollem Schauen ist – ohne, dass die Filme 'lustig' sein müssen. Die drastisch bewertenden Kategorien 'gut' und 'schlecht' werden hier unterhaltsam, aber nicht unernst, über den Haufen geworfen. Ein klassischer Filmabend wird zur Performance von allen für alle, bei der niemand weiß, aber alle sich fragen, was denn eigentlich noch 'schlecht' sein kann. Die Unvorhersehbarkeit des Abends bürgt nicht unbedingt für 'gute' Unterhaltung, aber ganz sicher für Spannung. Die Komik der Trash Night wird kontrastiert mit einer Podiumsveranstaltung, bei der zwei professionelle Filmschaffende eingeladen werden, sich miteinander und mit dem Publikum über ihre eigene Arbeit und ihr Interesse an Film zu unterhalten. Wir bemühen uns um eine hochkarätige Besetzung des Panels; voraussichtlich wird mit den ATW TALKS, einem etablierten Diskussionsformat bei dem über Entwicklungen in zeitgenössischer Performance-, Tanz- und Theaterkunst debattiert wird, kooperiert. So wird die Brücke geschlagen vom Genießen von Film und verwandten Formaten zum theoretischen Interesse, das zu einer forschenden Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen Arbeit führt. Für die kommenden Diskussionsrunden signalisieren bundesweit bereits zahlreiche theoretische, praktische und kuratorische Stimmen aus dem Film- und Theaterbereich ihre Unterstützung und Diskussionsbereitschaft, unter anderem Jutta Brückner (Filmemacherin, Akademie der Künste, Berlin), Sophie Maintigneux (Kamerafrau, KHM), Ralf Eue (DOK Leipzig), Lars Hendrik Gass (Kurzfilmtage Oberhausen), Clemens von Wedemeyer (HGB Leipzig), Gabriele Brandstetter (FU Berlin), Volker Pantenburg (FU Berlin), Claudia Lenssen (Filmkritikerin, Berlin), Annika Steinhoff (Deutsches Theater, Berlin), Dietrich Kuhlbrodt (Schauspieler & Filmkritiker), Barbara Schweizerhof (epd Film), Ralf Sausmikat (EMAF Osnabrück), Elena Meilicke (Filmkritikerin und Filmwissenschaftlerin, u.a. Merkur). Das Festival richtet sich an ein Publikum, das aus angereisten Studierenden deutscher und internationaler Film- und Kunsthochschulen, aus Studierenden verschiedener Fachbereiche der Universität Gießen sowie aus filminteressierten Gießener*innen besteht. Was die verschiedenen Personengruppen eint, ist das Interesse am Medium Film. Das hungry eyes festival schafft Verbindungen zwischen verschiedenen Disziplinen, künstlerischen Positionen als auch den Rezipient*innen und überführt diese gemeinsamen Schnittstellen in eine fruchtbare Auseinandersetzung. Dies soll, neben den verschiedenen Diskussionsplattformen, besonders gefördert werden durch ortsspezifische Performanceformate im Stadtraum, die sich formal und/oder inhaltlich mit dem bewegten Bild z.B. auf innerstädtischer Architektur auseinandersetzen. Auf diese Art und Weise richtet sich das hungry eyes festival unbedingt an das Gießener Lokalpublikum, als auch an das Fachpublikum. Zudem füllt die Veranstaltung eine Lücke in der Kulturlandschaft Gießens, die Veranstaltung im Jahr 2017 wurde von Presse und Publikum mit großem Interesse aufgenommen. Diese mediale Anbindung an die Stadt wollen wir weiter ausbauen. VORGEHEN Die Arbeiten werden über einen Open Call ausgewählt, der besonders an Hochschulen für Film-, Theater- und Medienkunst in Deutschland und dem Europäischen Ausland verbreitet wird. Durch dieses Ansprechen von nicht nur klassischen Filmausbildungsstät- ten wird bereits ein Fokus auf intermediale Perspektiven gelegt. Wir bemühen uns vorwiegend um studentische Arbeiten – nicht nur unseres eigenen universitären Kontextes wegen, sondern auch, um aktuelle Fragestellungen der deutschsprachigen Filmlandschaft und ihre zukünftige Entwicklungen zu fokussieren. Ort: Alte Universitätsbibliothek, Bismarckstr. 37, Gießen Zeitplan 01. März: Veröffentlichung Call 01. Mai: Einsendefrist 30. Mai: Programmschluss ab 29. Juni: konkrete Bau- und Umsetzungsphase, Pressetermine 13.-15. Juli 2018: hungry eyes festival '18 Besucherzahlen Insgesamt rechnen wir mit 150-180 Besucher*innen pro Tag, bei drei Festivaltagen also 450-540 Besucher*innen. AUSBLICK Wie erwähnt ist das Konzept des hungry eyes festivals einzigartig in der deutschsprachigen Filmfestivallandschaft. Wir wollen die spartenübergreifende Reflexion über Kunst auch in den kommenden Jahren weiter betreiben und als jährlich stattfindendes Festival zur festen Größe in der kritischen und vielfältigen Betrachtung von Gegenwart und Zukunft des Mediums Film in Deutschland werden. Hierfür wollen wir die Zusammenarbeit zunächst mit Filminstitutionen und -hochschulen in Hessen, in einem weiteren Schritt auch in ganz Deutschland, ausbauen. Somit hoffen wir, der lokalen Film- und Kunstszene Austausch- und Vernetzungsort zu werden und insbesondere den Bezug zu neuen Medien wie VR und Videospiel anzubieten. Auch wollen wir dem studentischen und städtischen Publikum junge, innovative deutsche Filmproduktionen zeigen und dem bereits in diesem Jahr deutlich hervortretenden Interesse an Film so Nahrung bieten. Für dieses Vorhaben streben wir eine regionale Vernetzung an und hoffen für dieses und für die kommenden Jahre auf die Unterstützung der Hessischen Theaterakademie. BETEILIGTE Das Festival wird organisiert von Studierenden des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft in Zusammenarbeit mit Stella Schimmele und Moritz Lapke, Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach.

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