Flächen ein gebändigt lebhaftes Muster stein, Schleswig-Holsteinische Heimatschutzar - „streuen“. chitektur zwischen Tradition und Reform, Heide 1989 (Schriften der Schleswig-Holsteini - schen Landesbibliothek, Bd. 8). Anmerkungen 4 Zum Wirken des Baupflegeamts, das u . a. auch in der berühmten Flensburger Bauausstellung von 1912 gezeigt und gewürdigt wurde, vgl. W. 1 Die Sanierung des bekannt lebendigen, weil JAKSTEIN : Das Altonaer Baupflegeamt in den noch traditionell gut durchmischten Stadtteils Jahren 1916 –1918, in: Schleswig-Holsteinisches Ottensen wurde modellhaft durchgeführt vom Jahrbuch (= Kunstkalender) 1918/19, S. 29ff. treuhänderischen Sanierungsträger STEG der 5 Vgl. ALFRED LICHTWARK : Palastfenster und Flü - Freien und Hansestadt Hamburg. 1985 erfolgte gelthür, Berlin B.u.P. Cassirer 1901, 22. verb. die Unterschutzstellung des Hauses nach mehr - Aufl. wöchiger Kontroverse zwischen der Kulturbe - 6 S. HERMANN FUNKE : Geschichte des Mietshau - hörde und der Baubehörde. ses in Hamburg, Veröffentlichungen des Vereins 2 Zu jener Wiederentdeckung des Einfachen tru - für Hamburgische Geschichte, Bd. XXV, Ham - gen nicht zuletzt die von Lichtwark geförderten burg 1974; PETER WIEK : Das Hamburger Eta - Maler des „Hamburgischen Künstlerklubs“ von genhaus 1870 –1914. Geschichte, Struktur, 1897 „erzieherisch“ bei, analog zu den Malern Gestaltung. Edition Temmen Bremen 2002, Ver - der 1894 gegründeten „Sschleswig-Holsteini - öffentlichungen des Vereins für Hamburgische schen Kunstgenossenschaft“. Geschichte Bd. 46. 3 Vgl. HANS -G ÜNTHER ANDRESEN : Bauen in Back - GERD JANSSEN Auwaldbildung als Möglichkeit zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der UN-Initiative „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ am Beispiel der Krückau in Südholstein Einleitung gische Gesamtsituation bundesdeutscher Bäche und Flüsse nicht hinwegtäuschen. War Mitte der Achtzigerjahre des vergange - Mehr und mehr setzte sich die Erkenntnis nen Jahrhunderts in einer Broschüre des durch, dass eine gute Wasserqualität für die schleswig-holsteinischen Landwirtschafts - Eignung eines Gewässers als Lebensraum für ministeriums noch beklagt worden, dass, Tiere und Pflanzen allein nicht ausreicht. wenn von schutzwürdigen Lebensräumen Ebenso wichtig sind die für die verschiede - bedrohter Tier- und Pflanzenarten die Rede nen Gewässertypen charakteristischen Struk - sei, Bachläufe kaum dazu gehörten (MELF turen, die sich im Zuge einer natürlichen 1985), so ist in den fast dreißig Jahren seither Fließwasserdynamik in großer Vielgestal - eine stetig wachsende öffentliche Aufmerk - tigkeit herausbilden und damit eine arten - samkeit für den ökologischen Wert kleiner reiche Besiedlung mit speziell an die jewei - Fließgewässer zu verzeichnen. Zwar waren ligen Strukturen angepassten Organismen bereits zuvor erhebliche Anstrengungen zur überhaupt erst ermöglichen. Fast flächen - Reinhaltung der Gewässer unternommen deckend leiden Fließgewässer in ganz worden, was in vielen Fällen zu deutlich ver - Deutschland allerdings mehr oder weniger besserter Wasserqualität und entsprechend stark unter Strukturdefiziten, deren Ursachen günstigeren Einstufungen in den amtlichen in einseitig technisch ausgerichteten Ausbau- Gewässergütekarten führte. Das alles konn - und Unterhaltungsmaßnahmen der vergan - te jedoch über die oft noch schlechte ökolo - genen Jahrzehnte liegen. Wenngleich es seit 42 Abb. 1: Krückauoberlauf in Langeln mit streckenweise natürlicher Fließwasserdynamik und abwechselungsreichen, teils kiesigen und steinigen Strukturen den Achtzigerjahren an Initiativen zur Fließ - der „gute ökologische Zustand“ der Ober - gewässerrenaturierung, die das Ziel einer Ver - flächengewässer oder ein „gutes ökologisches besserung der Strukturgüte einschlossen, Potenzial“ der künstlichen und erheblich ver - nicht gefehlt hat, blieben solche in ihrer änderten Wasserkörper erreicht werden soll Wirkung doch oft begrenzt und vermochten (Art. 4). Was darunter zu verstehen ist, lässt an der Gesamtsituation nur wenig zu ändern. die WRRL bereits insofern erkennen, als sie Inzwischen hat aber die Europäische Union die Gewässer, deren Auenbereiche und Ein - mit ihrer „Richtlinie 2000/60/EG des Euro - zugsgebiete als eine vernetzte Einheit be - päischen Parlaments und des Rates vom trachtet und als Leitbild den potenziell na - 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ord - türlichen Zustand eines Gewässers postuliert. nungsrahmens für Maßnahmen der Ge - Darüber hinaus führt die WRRL in Anhang meinschaft im Bereich der Wasserpolitik” V biologische, hydromorphologische und (WRRL) ihre Wasserpolitik auf eine neue physikalisch-chemische Qualitätskompo - Grundlage gestellt und damit auf die vor - nenten auf. Als hydromorphologische Kom - handenen Defizite wie auch auf das in den ponenten nennt sie den Wasserhaushalt, die letzten Jahrzehnten gewachsene Bewusstsein Durchgängigkeit des Flusses und die Mor - in der Bevölkerung für die Notwendigkeit ei - phologie. Damit sind die Erwartungen im nes wirkungsvollen Schutzes des Wassers Hinblick auf eine umfassende ökologische und der Gewässer reagiert. Mit der Novel - Verbesserung der Fließgewässer hoch ge - lierung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) steckt. In Fachkreisen wird die bisherige des Bundes im Jahre 2002 (zuletzt geändert Umsetzung der WRRL jedoch gelegentlich als am 31.07.2009) erfolgte die Umsetzung der unzureichend betrachtet. Ebenso wird ein europäischen Vorgaben in nationales Recht. fristgerechtes Erreichen der Ziele bezweifelt Demgemäß waren bis 2009 Bewirtschaf - (BAUR 2013). Am Beispiel Niedersachsens be - tungspläne und Maßnahmenprogramme zu mängelt SELLHEIM (2013), dass die derzeitige erstellen, die beschreiben, auf welche Weise Renaturierungspraxis vor allem die Anlage bis zum Jahre 2015 mit der Möglichkeit der von Sohlengleiten, Umgehungsgerinnen und Fristverlängerung bis 2021 bzw. bis 2027 Fischaufstiegshilfen umfasst, während flä - 43 chenbezogene Maßnahmen zur Wiederher - und Jugendliche für ein Engagement im Na - stellung auentypischer Strukturen und zur turschutz zu motivieren sind und welche Wiedervernässung noch deutlich unterre - Möglichkeiten sich dabei eröffnen, in Ko - präsentiert sind. Nicht viel anders sieht es in operation mit Grundeigentümern, Behör - Schleswig-Holstein aus. Auch hier liegt der den und Verbänden einen Beitrag sowohl Schwerpunkt offenkundig auf der Herstel - zur Umsetzung der WRRL als auch im Sinne lung der Durchgängigkeit der Fließgewässer der UN-Initiative „Bildung für nachhaltige für Fische und andere wandernde aquatische Entwicklung“ zu leisten. Organismen ( BRUNKE & L IETZ 2011) . Doch es gibt auch Beispiele, die darüber hinausgehen Gewässerkundliche Gegebenheiten und und die Talauen mit dem Ziel der Wieder - frühe Bestrebungen zur ökologischen bewaldung in den Renaturierungsprozess Verbesserung der Krückau einbeziehen. Ein solches Beispiel ist die Krückau in Südholstein, an deren Oberlauf das Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen in Die Krückau entspringt südlich von Kal- Zusammenarbeit mit verschiedenen Ko - tenkirchen im Landkreis Segeberg und mün - operationspartnern ein Auwaldbildungs - det nach einer Fließstrecke von 37 km bei ei - projekt betreibt. nem Gesamtgefälle von 30 m auf der Höhe Im Folgenden ist nach einem kurzen Abriss der Insel Pagensand in die Elbe. Sie entwäs - gewässerkundlicher Daten zur Krückau und sert ein Einzugsgebiet von 273 km². Dieses über die dortigen Bestrebungen zur ökolo - entfällt zu 71 % auf die Geest und 29 % auf gischen Verbesserung vor Erlass der WRRL die Marsch. Laut Einteilung gemäß WRRL zu erörtern, inwieweit Auwaldbildung eine gehört die Krückau zur Flussgebietseinheit wichtige Voraussetzung für das Erreichen Elbe und dort zum Teileinzugsgebiet Bille- des „guten ökologischen Zustandes“ dar - Krückau. Sie zählt zu den Vorranggewäs - stellt und wie sie sich am praktischen Bei - sern, die bei der Umsetzung von WRRL- spiel realisieren lässt. Da es sich dabei auch Maßnahmen eine höhere Priorität genießen, um schulische Projektarbeit handelt, ist des und ist im Oberlauf in Kategorie B einge - Weiteren zu betrachten, inwieweit Kinder stuft, zählt damit also zu den Gewässern, in Abb. 2: Abschnittsweise wird die Talaue der Krückau bei Hochwasser noch regelmäßig überschwemmt. 44 Abb. 3: Die Blauflügelprachtlibelle: Neubürger an der Krückau und Indikator für kühles, sauerstoffreiches Wasser und strukturreiche, naturnahe Bäche denen einzelne Qualitätskomponenten über Bundesrepublik (Güteklasse IV). Nach dem Potenziale verfügen ( BRUNKE & L IETZ 2011). Bau eines Großklärwerks in Hetlingen an der Aufgrund der naturräumlichen Ausstattung Elbe und dem 1981 abgeschlossenen Ausbau wird die Krückau von Kaltenkirchen bis zur eines Abwassersammlernetzes verbesserte Heede-Barmstedter Grenze bei der Fließge - sich die Wasserqualität innerhalb kurzer Zeit wässertypisierung dem LAWA-Typ 16 auf Güteklasse II und abschnittsweise sogar (Kiesgeprägte Tieflandbäche) zugeordnet auf I-II. Das blieb nicht ohne Auswirkungen (LLUR 2012) (Abb. 1). Im Bereich der Ge - auf die Besiedlung des kleinen Flusses mit Tie - meinden Langeln und Heede ist sie gemäß ren und Pflanzen. Spektakulärstes Beispiel da - Biotopkartierung des Landes Schleswig- für war bereits 1979 der Erstnachweis der Holstein als Naturschutzgebietsvorschlag Meerforelle ( Salmo trutta f. trutta ). Was damals ausgewiesen. Hier ist sie gleichfalls FFH- als kleine Sensation empfunden wurde, nah - Gebiet. men der Sportanglerverein Elmshorn-Barm - Unter dem Blickwinkel der Fließgewässer - stedt und die übrigen Gewässerpächter,
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