Wir möchten an dieser Stelle denjenigen recht herzlich danken, die uns fachlich und praktisch bei der Durchführung des Projektes unterstützt haben: Herrn Walter Köppen vom Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr Frau Eva Güthler und Herrn Ulrich Heintz vom Zweckverband Illrenaturierung, Herrn Bernd Kammer und Herrn Ralf Franzen vom Landesamt für Umwelt - und Arbeitsschutz, Unseren Kollegen vom Lehrstuhl für Physische Geografie und Umweltforschung an der Universität des Saarlandes, Frau Nora Welschbillig und Herrn Dr. Lickes von der Wasserwirtschaftsverwaltung in Luxemburg, Frau Limbach und Herrn Hubertus Maurer vom Entsorgungsverband Saar, Frau Schmitt aus Lebach, Familie Emanuel aus Lebach, Herrn Becker und der Leitung der Firma Juchem in Eppelborn, Familie Jutzi-Jung aus Lebach, Familie Bohlen aus Illingen. INHALT 1. EINLEITUNG ................................................................................................................................ 1 2. TECHNISCHE AUSSTATTUNG ................................................................................................. 2 3. UNTERSUCHUNGSGEBIET UND STANDORTE ................................................................... 4 4. ERGEBNISSE ................................................................................................................................ 7 4.1 Die Theel ....................................................................................................................................... 8 4.1.1 Beobachtungen und Einzelereignisse ...................................................................................... 8 4.1.2 Gesamtübersicht über eine Vegetationsperiode ..................................................................... 15 4.1.3 Ergebnisse der manuellen Beprobungen................................................................................ 24 4.1.4 Fazit Theel ............................................................................................................................. 26 4.2 Die Ill ........................................................................................................................................... 30 4.2.1 Beobachtungen und Einzelereignisse .................................................................................... 30 4.2.2 Gesamtübersicht über eine Vegetationsperiode ..................................................................... 41 4.2.3 Ergebnisse der manuellen Beprobungen an der Ill ................................................................ 45 4.2.4 Ergebnisse der Messungen an der Merch .............................................................................. 49 4.2.5 Fazit Ill und Merch und Vergleich mit den Ergebnissen der Bestandsaufnahme 2006 ......... 51 4.3 Der Saubach ................................................................................................................................ 54 4.3.1 Beobachtungen und Einzelereignisse .................................................................................... 54 4.3.2 Gesamtübersicht über eine Vegetationsperiode ..................................................................... 61 4.3.3 Manuelle Beprobungen .......................................................................................................... 63 4.3.4 Ergebnisse der Messungen am Saubach in Niedersaubach und Vergleich der beiden Standorte am Saubach in Lebach und in Niedersaubach ...................................................... 66 4.3.5 Fazit Saubach ......................................................................................................................... 71 4.4 Vergleich der Ergebnisse an Theel, Ill und Saubach .............................................................. 72 5. FAZIT UND AUSBLICK ............................................................................................................ 73 6. ANHANG ...................................................................................................................................... 74 1. Einleitung Die im Dezember 2000 verabschiedete Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beinhaltet zahlreiche neuartige Aspekte, welche die Verantwortlichen für Wasserwirtschaft und Gewässerschutz in allen EU-Mitgliedsstaaten vor große Herausforderungen stellen. Dies bezieht sich sowohl auf die theoretische als auch auf die praktische Ebene. Daher wird durch vielerlei Projekte unterschiedlichster Gruppen versucht, diesen Herausforderungen gerecht zu werden und Beiträge zur Umsetzung der Richtlinie zu leisten. Ein sehr praxisnahes Konzept verfolgt dabei das MODELLPROJEKT ZUR UMSETZUNG DER WRRL IM EINZUGSGEBIET VON THEEL UND ILL (Projektlaufzeit 2010 bis 2014). Dieses Projekt wurde im Dezember 2009 unter Federführung des Zweckverbandes Illrenaturierung1 ins Leben gerufen und integriert Ansätze zur Betrachtung der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit sowie chemische und biologische Verfahren zur Beurteilung der Gewässerqualität. Dies erlaubt neben der Erarbeitung von Grundlagen zur Umsetzung der WRRL darüber hinaus auch die Entwicklung von allgemeingültigen Leitfäden, welche auf andere Einzugsgebiete übertragen werden können. Die gewonnenen Informationen sollen im intensiven Dialog mit Vertretern der Landwirtschaft, der Gemeinden, der Naturschutz- und Freizeitverbände sowie des Abwasserentsorgers (EVS) dazu dienen, Praxis-taugliche und Kosten-effiziente Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität zu entwickeln und umzusetzen, wobei vor allem vorhandene Synergien genutzt werden sollen. Im ersten Jahr wurde nun eine detaillierte Betrachtung der Gesamtsituation durchgeführt. Dazu wurden neben verschiedenen Expertentreffen und Ortsbegehungen sowie den biologischen Untersuchungen kontinuierliche Messungen an mehreren neuralgischen Punkten im Einzugsgebiet vorgenommen. Mit Hilfe von mobilen Messstationen wurden über den Zeitraum von einem Jahr (d.h. über eine gesamte Vegetationsperiode) die Nährstoffparameter Nitrat, Ammonium, Ortho- und Gesamt- Phosphat und TOC sowie Wassertemperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und Trübung in sehr hoher zeitlicher Auflösung ermittelt. Derartige Messungen erlauben es, ein exaktes Abbild der Konzentrationsverläufe in einem Fließgewässer zu erstellen. Die Interpretation der gewonnenen Daten unter Berücksichtigung der meteorologischen und hydrologischen Rahmenbedingungen lässt Rückschlüsse auf die Dauer und Intensität sowie auf die Herkunft der Belastungen zu und ermöglicht so unter Anderem eine Differenzierung zwischen punktuellen und diffusen Einträgen. Somit können wertvolle Hinweise auf die Durchführung von effizienten Maßnahmen erhalten werden. Zudem bietet diese Methode die Möglichkeit, die Ausgangslage vor Beginn der Maßnahmen zu dokumentieren und nach Beendung der Maßnahmen eine exakte Erfolgskontrolle durchzuführen. Die Ergebnisse dieser kontinuierlichen Messungen sind Gegenstand dieses Berichtes. 1 Für diese Aufgabe wurde der Zweckverband Illrenaturierung, der sich ursprünglich aus den Gemeinden Illingen, Eppelborn, Marpingen und Merchweiler zusammensetzt, um die Theel-Anrainer-Gemeinden Tholey und Lebach erweitert. 1 2. Technische Ausstattung Fließgewässer sind äußerst dynamische Systeme, die neben den natürlichen tages- und jahreszeitlichen Schwankungen auch sehr starken Beeinträchtigungen durch unsere Gesellschaft unterliegen. Viele dieser Einflüsse treten in Form von sehr kurzfristigen Belastungsstößen auf, wie z.B. durch Einleitungen aus Regenüberlauf-Bauwerken oder durch Einspülung von Düngemitteln nach Regenfällen. Einzelbeprobungen der Gewässer, zum Beispiel einmal im Monat, können daher nur eine Momentaufnahme der Gewässerqualität abbilden. Um genauere Hinweise auf die Häufigkeit, die Ausprägung und die Dauer von Belastungen sowie deren Herkunft zu erhalten, konzipierte die AG „Gewässermonitoring“ im Rahmen eines von der EU geförderten und vom Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes co- finanzierten LIFE-Projektes2 mehrere unterschiedliche mobile Messstationen (Abb. 2-1 und 2-2 sowie Abb. 6-1 bis 6-12 im Anhang). Diese Anhänger können an einem geeigneten Standort eines zu betrachtenden Flusses aufgebaut werden und enthalten zahlreiche Analysatoren und Messsonden, mit deren Hilfe verschiedene Parameter kontinuierlich, das heißt mit einer zeitlichen Auflösung zwischen wenigen Sekunden und zehn Minuten, erfasst werden können (Abb. 2-2). Eine Pumpe fördert gleichbleibend das Flusswasser in einen Vorratsbehälter innerhalb der Messstation. In diesem Behälter befinden sich Sonden zur direkten Messung von Sauerstoff, Wassertemperatur, pH-Wert, Leitfähigkeit, Nitrat und Trübung. Die Messautomaten für Ammonium, Phosphat und TOC werden aus dem Vorratsbehälter mit Probe (Flusswasser) versorgt (Abb. 2-2 und Tabelle 2-1). Alle Messwerte werden automatisch in einem Übertragungssystem abgespeichert und über Mobilfunknetz zu einem Computer übertragen, um dann unter Berücksichtigung zahlreicher weiterer Informationen ausgewertet zu werden. Abb. 2-1: Außenansicht einer großen Messstation 2 FERNGESTEUERTE KONTROLLE DES EUTROPHIERENDEN EINTRAGS AUS DIFFUSEN QUELLEN IN DER REGION SAAR-LOR-LUX (Eutroph Monitor) (2001 – 2004) 2 Abb. 2-2: Innenschema einer großen Messstation Tabelle 2-1: Messparameter in den großen und z.T. in den kleinen Messstationen Parameter Messbereich Messprinzip pH-Wert 2 – 14 elektrochemisch Sauerstoff gelöst (O2) 0 – 20 mg/l optisch (Lumineszenz) Leitfähigkeit 0 - 4000 µS/cm elektrochem./konduktometrisch Wassertemperatur 0 – 50°C Widerstandsmessung
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