Kaninchen Aus Wikipedia, Der Freien Enzyklopädie

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Kaninchen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Als Kaninchen (umgangssprachlich auch Karnickel) bezeichnet man mehrere Gattungen und Arten aus der Familie der Hasen (Leporidae). Es ist jedoch kein Begriff der biologischen Systematik, da die als „Kaninchen“ bezeichneten Arten nicht immer näher miteinander verwandt sind als die als „Hasen“ bezeichneten Arten. Zu den „Kaninchen“ zählen: Wildkaninchen in Australien das in freier Natur lebende Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) dessen Zuchtform, das Hauskaninchen sowie eine Reihe weiterer Gattung und Arten aus der Familie der Hasen (Leporidae): o das Ryukyu-Kaninchen (Pentalagus furnessi) o die Rotkaninchen (Pronolagus) mit 3 Arten o die Streifenkaninchen (Nesolagus) mit 2 Arten o das Vulkankaninchen (Romerolagus diazi) o das Zwergkaninchen (Brachylagus idahoensis) – die im Tierhandel angebotenen Zwergkaninchen sind indes keine Vertreter dieser Art, sondern eine Variante der Hauskaninchen. o die Baumwollschwanzkaninchen (Sylvilagus) mit 14 Arten o das Buschkaninchen (Poelagus marjorita) sowie o das Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus). Zur näheren Systematik siehe den Artikel Hasen. Benennung [Bearbeiten] Der Begriff Kaninchen kommt über das altfranzösische „connin“ aus dem lateinischen Wort „cuniculus“, was „unterirdischer Gang“ oder „Höhle“ bedeutet. Das Land Spanien verdankt seinen Namen den Phöniziern, die auf ihren Seefahrten auch nach Spanien kamen und dort viele Kaninchen vorfanden. Diese erinnerten sie an Tiere ihrer Heimat (die so genannten, nicht verwandten „Schaban“ (Schliefer), daher nannten sie das Land „Ishapan“, welches die Römer dann in Hispania umwandelten. „Hasen“ und „Kaninchen“ [Bearbeiten] „Kaninchen“ ist kein Taxon; „Hasen“ – nicht im Sinn der ganzen Familie (Leporidae), sondern als Gruppe von Arten oder Gattungen – nur dann, wenn sie auf die Gattung der Echten Hasen (Lepus) beschränkt bleibt. Manche Gattungen, die Rotkaninchen (Pronolagus) zum Beispiel, werden gelegentlich als „Hasen“, gelegentlich aber auch als „Kaninchen“ bezeichnet. Dennoch lassen sich eine Reihe von Merkmalen anführen, die entscheiden, ob eine Gattung als Hase oder Kaninchen bezeichnet wird: Hasen haben in der Regel längere Ohren (im Verhältnis zum Kopf) und kräftigere Hinterbeine (im Verhältnis zur Gesamtkörperlänge) als Kaninchen. Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben und sich Sassen graben, kleine Mulden, in denen sich der geduckte Hase nur schwer ausmachen lässt. Besonders wichtig ist ihm dabei der Windschutz. Hasen liegen in Sassen immer mit dem Kopf gegen den Wind. Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind. Kaninchen ziehen sich bei Gefahr in ihren Bau zurück; Hasen legen sich ganz still in ihre Sasse. Kaninchen leben in Gruppen, Hasen sind Einzelgänger. Weblinks [Bearbeiten] Wiktionary: Kaninchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Kaninchen“ Kategorien: Hasenartige | Wild Hauskaninchen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Helle Großsilber Das Hauskaninchen ist die domestizierte Form des europäischen Wildkaninchens. Hauskaninchen werden sowohl als Nutztiere zur Fleisch- und Pelzproduktion als auch als Heimtiere gehalten, wofür sich vor allem die Zwergrassen eignen. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Geschichte 2 Grundbedürfnisse o 2.1 Ernährung o 2.2 Unterbringung . 2.2.1 Außenhaltung o 2.3 Soziale Bedürfnisse o 2.4 Kaninchen und andere Tiere 3 Kommunikation o 3.1 Duftstoffe o 3.2 Lautsprache o 3.3 Körpersprache 4 Fortpflanzung 5 Krankheiten o 5.1 Infektionskrankheiten o 5.2 Erkrankungen des Verdauungstraktes o 5.3 Zahnfehlstellungen 6 Lebenserwartung 7 Zucht o 7.1 Zucht in Deutschland . 7.1.1 Kennzeichnung der Tiere . 7.1.2 Ausstellungen 8 Rassen o 8.1 In Deutschland zugelassene Rassen o 8.2 Rassen des Europäischen Verbandes 9 Wirtschaftliche Bedeutung 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 Weblinks Geschichte [Bearbeiten] Wie die Wortgeschichte zeigt, ist das Kaninchen ein relativ junges Haustier: Am Anfang auch der deutschen Bezeichnung steht das lat. cuniculus (Kaninchen; unterirdischer Gang, wie er von Kaninchen erbaut wird). Dieses Wort – und damit das bezeichnete Tier selbst – ist im Latein erst seit der Zeit Ciceros belegt; Plinius der Ältere bezeichnet das Kaninchen in seiner naturalis historia (Naturgeschichte) als aus Spanien kommend. Agouti-farbenes Kaninchen Das lat. Wort lebt unter anderem im Altfranzösischen in den beiden Formen conil und conin fort; letztere wurde (möglicherweise über das niederländ. konijn) im 16. Jahrhundert als kanin ins Mittelhochdeutsche übernommen, zu dem dann die Verkleinerungsform Kanin-chen gebildet wurde. Auf anderem Weg war das lat. Wort auch schon als mittelhd. küniclin entlehnt worden. Da dieses Wort an künic „König“ bzw. dessen Verkleinerungsform küniclin anklingt, wurde es durch Volksetymologie auch als „kleiner König“ interpretiert, woraus die landschaftliche Bezeichnung Königshase (bair. kiniglhaas) hervorgegangen ist. Auch in der in der Schweiz verbreiteten Bezeichnung Chüngeli lebt die mittelhochdeutsche Bezeichnung noch weiter. Das Kaninchen wird seit dem späten Mittelalter gezüchtet. In Klöstern wurden die Tiere in Käfigen gehalten, da die neugeborenen Jungen als Fastenspeise anerkannt waren. Schon im 16. Jahrhundert züchtete man verschiedene Rassen von Hauskaninchen als Nutztiere. Die Zucht der Rassen wie sie heute bekannt sind, begann etwa ab 1800 in Frankreich. In Deutschland nahm die Kaninchenzucht nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 größeren Aufschwung. Deutsche Soldaten hatten in Frankreich die moderne Form der Kaninchenhaltung kennengelernt, insbesondere die Haltung in den typischen Kaninchenställen, die eine Kontrolle und Steuerung der Fortpflanzung erlaubte. In Deutschland hielt man Kaninchen zu dieser Zeit meist noch freilaufend in den Großviehställen. Auch die einsetzende Industrialisierung begünstigte die Kaninchenhaltung, da das Kaninchen häufig die einzige Tierart war, die in beengten Platzverhältnissen zur Selbstversorgung gehalten werden konnte. Folgerichtig entwickelten sich besonders Industriegebiete zu Hochburgen der Rassekaninchenzucht (Sachsen, Ruhrgebiet). Grundbedürfnisse [Bearbeiten] Sozialkontakt mit Artgenossen (Kaninchen benötigen mind. einen Partner gleicher Art) Bewegung, Nagen, Graben, Versteckmöglichkeiten/Unterschlupfe Überblick Abwechslung, Ruhepausen Abwechslungsreiche Nahrung (Heu zur ständigen Verfügung, Kräuter, Gemüse und Obst) Ernährung [Bearbeiten] Kaninchen sind reine Pflanzenfresser und brauchen eine entsprechende Ernährung. Der Verdauungstrakt der Tiere ist auf eine gleichmäßige Nahrungszufuhr angewiesen. Unterbrechungen in der Nahrungszufuhr über einen längeren Zeitraum sind als Notfall zu betrachten und können sich lebensbedrohlich auswirken. Der Verdauungsapparat ist auf die Verwertung von Gräsern ausgerichtet; kohlenhydratreiche Nahrung, wie z. B. Getreide, in zu großen Mengen kann langfristig Schäden verursachen. Grundsätzlich sollte die Futterzusammensetzung daher dem in freier Natur vorhandenen Nahrungsangebot ähneln und mindestens 16 % Rohfaser enthalten. Futterumstellungen sollten in kleinen Schritten vollzogen werden. Die Ernährung mit kommerziellen Trockenfuttermitteln für den Heimtierbereich entspricht in der Regel nicht den physiologischen Bedürfnissen von Kaninchen, da die angebotenen Produkte als wesentliche Inhaltsstoffe verschiedene Getreidearten, Melasse oder Honig enthalten und zu energiereich sind. Handelsübliche Mischfuttermittel werden nur in geringem Umfang (maximal ein Teelöffel pro Tag) vertragen. Deren leichte Verdaulichkeit hat verschiedene negative Effekte: neben der Tatsache, dass die Tiere infolge des zu hohen Energieangebotes verfetten, kommt es durch den geringen Gehalt an Rohfasern zu einer „Unterforderung“ des Darmes, die zu bakteriellen Fehlbesiedlungen (Dysbakterie) und damit verbundenen Durchfallerkrankungen führen kann. Der zu geringe Zahnabrieb begünstigt die Entstehung von schwerwiegenden Maulhöhlenerkrankungen. Die Verfettung bei übermäßiger Kraftfuttergabe führt zu weiteren Problemen wie Kreislaufschwäche oder wunden Läufen. Zwergkaninchen kann man ausreichend mit Frischfutter und Heu ernähren. Für größere Tiere ist die zusätzliche Gabe eines pelletierten Alleinfuttermittels und/oder eines Strukturfutters (viel Eiweiß und Rohfaser, wenig Stärke) eher zu empfehlen, als die der „bunten Müslis“ aus dem Zooladen. Für die Haltung in kommerziellen Beständen oder privaten Zuchten werden pelletierte Alleinfuttermittel angeboten, die auf die Ernährungsphysiologie des Kaninchens abgestimmt sind. Es existieren verschiedene Futtersorten, die auf bestimmte Nutzungsformen des Kaninchens abgestellt sind (Diätfutter, Absetzfutter, Erhaltungsfutter, Mastfutter, Futter für tragende und säugende Häsinnen). In den Haltungen der Rassekaninchenzüchter und Selbstversorger bildet die Verwertung geeigneter Küchen- und Gartenabfälle, sowie die Nutzung selbst angebauter Futterpflanzen (z. B. Mais, Rüben, Topinambur, Markstammkohl, Klee, Luzerne) eine wichtige Grundlage der Kaninchenernährung. Grundlegender Nahrungsbestandteil von Kaninchen sind Heu und Wasser. Heu aus jungen Pflanzen enthält viel Eiweiß und Nährstoffe, Heu aus älteren Pflanzen dagegen viel Rohfaser. Das Heu sollte einen wesentlichen Anteil von Wiesenkräutern haben. Um Verschmutzungen der Nahrung zu vermeiden, bietet

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