NEWSLETTER 17 September 2014

NEWSLETTER 17 September 2014

Konversion in Hessen NEWSLETTER 17 September 2014 Konversion am Standort Butzbach / Langgöns Logistik-Standort "Magna-Park Rhein-Main" Grüne Konversion Renaturierung und ökologische Aufwertung in Messel Konversion in Darmstadt Bauverein übernimmt die Lincoln-Siedlung Blick über die Landesgrenze - Konversion in Oberschwaben Erlebnis- und Gewerbepark für Erneuerbare Energien "Ehoch4" in Hohentengen und Mengen Konversion in Hessen - Kurzmeldungen Erlensee - Hanau - Babenhausen Veranstaltungen 29. und 30. September in Hanau: Konversionsflächen: Makel oder Anstoß für neue nachhaltige Strategien? 1. Oktober in Gießen: Städte sind zum Leben da - Fachkongress Klimaanpassung, Freiraumgestaltung, Lebensqualität 3. bis 5. Oktober in Zierenberg bei Kassel: Transition Netzwerk Deutschland / Österreich / Schweiz - Netzwerk Treffen & (Un-)Konferenz 4. November in Frankfurt am Main: Fachtagung Nachverdichtung versus Freiraumplanung - Unvereinbare Gegensätze? Vermischtes Fotoausstellung "Militärische Konversion" in Darmstadt Lyrik zum Thema Konversion Konversion in Hessen Konversion am Standort Butzbach / Langgöns Logistik-Standort "Magna-Park Rhein-Main" Ein wahres „Filetstück“ für Unternehmen und Investoren findet sich in Mittelhessen: Der Magna-Park Rhein-Main - die ehemalige Ayers-Kaserne der US-Streitkräfte - bietet auf über 100 Hektar Platz für Industrie- und Logistikansiedlungen. Als Industriegebiet (GI) ist der Gewerbepark sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag nutzbar. Er liegt etwa 45 km nördlich von Frankfurt zwischen Butzbach und Langgöns auf der Gemarkung beider Kommunen. Der Logistikpark ist an die Autobahnen A 485 und A 45 über das Gambacher Kreuz und das Gießener Südkreuz angeschlossen. Nachdem das Logistikunternehmen Bork auf einem an die ehemalige Kaserne angrenzen- den Areal Ende der 90er Jahre bzw. 2001 zwei Logistikzentren „Log Serve I und II errichtet und vermietet hatte, erwarb Bork 2003 das gesamte Kasernenareal mit einer Größe von 104 Hektar von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA, damals OFD). Seit 2003 hat die BORK Projektentwicklung GmbH & Co. KG den Magna-Park in eigener Regie entwickelt und erschlossen. Um die Flächen zu vermarkten arbeitete sie in den ersten Jahren mit Gazeley, einem füh- renden Entwickler moderner Gewerbe- und Logistikparks zusammen. In dieser Zeit ent- stand in 2007 eine 20.000 qm große Halle, in der u.a. UPS eine Niederlassung betreibt. 2009 folgte eine weitere Halle mit 7.500 qm, in der sich Iron Mountain, ein internationales Unternehmen zur Archivierung, Sicherung, Verwaltung und Wiederherstellung physischer und digitaler Firmenunterlagen niedergelassen hat. Magna-Park im Norden von Butzbach Foto / Quelle: Google maps 2012 gelang es der Bork Projektentwicklung die Firma Bosch im Magna-Park anzusiedeln. Hier werden in einem Logistikzentrum auf 30.000 qm die Lagerung, Kommissionierung und Distribution von Heizprodukten für die Marken Buderus und Junkers abgewickelt. Konversion in Hessen - Newsletter 17 - September 2014 - Seite 2 Konversion in Hessen Schließlich erwarb der Discounter Lidl im Magna-Park ein 34 Hektar großes Grundstück von der Bork Projektentwicklung. Auf einer Grundstücksfläche von knapp 17 Hektar entstand ein 42.000 qm großes Regionallager, das im März 2014 - nach nur 11 Monaten Bauzeit - in Betrieb genommen wurde. Es ist 320 Meter lang, 125 Meter breit und knapp 14 Meter hoch. Die befestigte Außenfläche beträgt rund 5 Hektar. Lidl hat bisher 50 Millio- nen Euro in das Logistikzentrum investiert und rund 200 neue Arbeitsplätze in der Logistik und im angegliederten Verwaltungsbereich geschaffen. Insgesamt sechs Hallen dieser Größe umfasst das neue Logistikzentrum des Lebensmittel-Discounters Lidl Fotos: Alexander Geck Der Geschäftsführer der Lidl-Regionalgesellschaft, Dirk Bauch, machte die immense Größe der Immobilie mit einigen Vergleichen deutlich: Die gesamte Burg Münzenberg im Landkreis Gießen passe rein rechnerisch in das neue Logistikzentrum, ebenso das Com- merzbank-Hochhaus in Frankfurt und alle verlegten Leitungen reichten bis nach Brüssel. Im nächsten Schritt soll noch ein 42.000 qm großes Zentrallager für Nonfood-Artikel entstehen. Damit ist im Magna-Park nach rund 10 Jahren etwa rund die Hälfte der Fläche vermarktet und der Standort hat sich zu einem bekannten Logistikstandort am nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebietes entwickelt. Mehr als 400 Anfragen von Interessenten wurden in den vergangenen Jahren an das Unternehmen Bork herangetragen, aber eine schnelle Vermarktung, die u. U. zu Lasten der Qualität und Beständigkeit erfolgt wäre, war zu keiner Zeit das Ziel von Bork Projektent- wicklung und den beiden beteiligten Kommunen. Weitere Informationen: BORK Projektentwicklung GmbH & Co. KG: T: 06447 9233-0, [email protected] www.bork.de Stadt Butzbach: Wirtschaftsförderung, Standort- und Stadtmarketing, [email protected], T: 06033 995129 Konversion in Hessen - Newsletter 17 - September 2014 - Seite 3 Konversion in Hessen Grüne Konversion Renaturierung und ökologische Aufwertung in Messel Der 15 Hektar große „Schießstand Messel“ (Baujahr 1970) liegt unweit des UNESCO Welt- Naturerbes „Grube Messel“ östlich von Darmstadt. Rund um die Grube Messel wurden bereits drei FFH-Gebiete ausgewiesen. Der Kranichsteiner Wald mit Hegbachaue, Mörs- bacher Grund und Silzwiesen grenzt direkt an die Schießanlage an, das Projekt „Messeler Hügelland“ sieht vor, einen Schwerpunkt der Biodiversität im direkten Umfeld des Schießstandes zu etablieren. Das öffentliche Interesse an der ehemals militärischen Liegenschaft und ihren weiteren Entwicklungsmöglich- keiten war von Anfang an sehr groß, u.a. angesichts der dort entdeckten seltenen Tier- und Pflanzenarten und der besonders schützenswerten offenen Heideflächen. Der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn strebt in Über- einstimmung mit der Gemeinde Messel die umfassende ökologische Aufwertung der gesamten bundeseigenen Liegenschaft an. Durch die Aufwertungsmaßnahmen sollen Ökopunkte gemäß der Hessischen Kompensationsverordnung er- zeugt werden; die Refinanzierung der umfangreichen Maßnahmen erfolgt dann über die Veräußerung dieser Ökopunkte an Dritte. Zur Zeit herrscht vor allem im süd- hessischen Raum ein Mangel an Kompensationsmaßnah- men nach Naturschutzrecht und entsprechend hoch ist die Nachfrage, die sich auf die BImA-eigenen Flächen richtet. Zur Renaturierung und ökologischen Aufwertung der Liegenschaft gibt es keine Alternative. Ein Unterlassen jeglicher ökologisch aufwertender Maßnahmen führte im ungünstigsten Falle zu hohen Rückbaukosten auf Sei- ten des Bundes, aber ohne Einnahmen aus Ökopunkten. Allein die Abriss- und Entsorgungskosten für die Schieß- anlage betragen rund eine Mio. Euro. Ein Drittel dieser Kosten entfällt dabei nur auf den Rückbau der Blenden und Kugelfangkonstruktion. Aus Sicherheitsgründen und als Blendschutz Ein Verkauf an Dritte und eine künftige Nutzung der befinden sich massive Querriegel aus Beton mit Holzverschalung über den Bahnen, die den Liegenschaft im zivilen bzw. gewerblichen Bereich ist Offenlandcharakter der Heidefläche stören. Die weder von Seiten des Bundes noch der Kommune Projektile wurden am Ende der Schießbahnen gewünscht. Außerdem wäre ein Verkauf aufgrund der in mit Sand gefüllten Fangkästen abgefangen fehlenden Marktgängigkeit und der Schutzwürdigkeit des (Fangsande). Auch ein Pistolen-Schießstand Areals nicht denkbar. und zwei Verwaltungsgebäude befinden sich auf der Liegenschaft. Der gesamte Bereich ist mit einem massiven Zaun mit Rolltor an der Mit der Renaturierung und ökologischen Aufwertung soll Zufahrt gesichert. schon in der kommenden vegetationslosen Zeit begonnen werden. Luftaufnahme des Schießstandes bei Messel. Quelle: Hessenviewer.hessen.de Konversion in Hessen - Newsletter 17 - September 2014 - Seite 4 Konversion in Hessen Im Einzelnen bedeutet dies den Abriss aller Gebäude, den Schaffung und Bewahrung besonders hochwertiger Biotope in Messel: Rückbau der massiven Schießblenden, die Entsiegelung aller durch Verkehrsflächen und Gebäude versiegelten - Trockene Europäische Heide - Sandmagerrasen Flächen, das Entfernen der Fangsande und die Entsorgung - Lebensraum für Gelbbauchunke des Materials. Anschließend wird das Gelände in Teilberei- - Etablierung junger Eichenwälder chen modelliert, um den Ausgangszustand vor der Nutzung - Standorte für breitblättriges Knabenkraut als Schießplatz wieder herzustellen. Dabei werden beson- - Zielbiotop für Ziegenmelker dere Rücksicht auf die vorhandenen Biotope genommen - Bachbegleitende Erlen-/Eschenwälder - Lebensraum für Zauneidechse und mögliche künftige Biotope initiiert, die durch stetige - Schutz von Torfmoosen Pflege und Entwicklungsmaßnahmen in ihrer ökologischen Wertigkeit gesteigert werden. Die Federführung bei der Bauausführung hat das Hessische Baumanagement im Auftrag der BImA bzw. des Bun- desforsts, die BImA garantiert die Entwicklung und künftige, dauerhafte Pflege der Biotope. Der Bundesforst hat in Hessen schon weitere Projekte zur ökologischen Aufwertung von Konversionsflächen erfolgreich durchgeführt. Zu nennen sind u.a.: • Ansiedelung von Przewalski-Pferden in Hanau, Gießen und Babenhausen in Bewei- dungsprojekten (siehe Newsletter 3 und 16, Kurzmeldungen in diesem Newsletter) • Rückbau diverser Patriot-Stellungen (Gießen, Ockstadt) • Renaturierung des ehemaligen Heliport Büdingen (siehe Newsletter 16) • Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Deutsche Bahn AG u. a. in Münster (bei Dieburg), in Erlensee und in Hanau. Weitere Informationen: BImA, Bundesforstbetrieb Schwarzenborn, Fachbereich

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