Der Senat von Berlin Berlin, den 18. Juni 2019 UVK Z R 31 Telefon 9(0)25-1885 [email protected] 0770 G An die Vorsitzende des Hauptausschusses über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - Umsetzung des Toilettenkonzeptes Anlage 1: Übersicht Toilettenstandorte Anlage 2: Ergebnis Prototypbegutachtung 19. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 14. Dezember 2017 - Drucksache Nr. 18/0700 (II.B.51) Auflagenbeschlüsse 2018/2019 37. Sitzung des Hauptausschusses am 05. September 2018 Bericht Senat von Berlin – UVK Z R 32 – vom 28. Mai 2018, rote Nr. 0770 D 43. Sitzung des Hauptausschusses am 13. Februar 2019 Bericht Senat von Berlin – UVK Z R 31 – vom 11. Dezember 2018, rote Nr. 0770 E Kapitel 0730, Titel 54083 – Leistungen für die öffentlichen Toilettenanlagen Ansatz 2018 : 0 € Ansatz 2019: 8.300.000 € Ist 2018 0 € Verfügungsbeschränkungen: 0 € aktuelles Ist (Stand: 17.05.2019): 738.584,76 € Verpflichtungsermächtigung 2018 165.074.000 €* Gesamtkosten: 165.074.000 € (*Verpflichtungsermächtigung laut Haushaltsplan 2018/2019: 163.500.000 €, Bewilligung überplanmäßiger Erhöhung der Verpflichtungsermächtigung um 1.574.000 € durch SenFin vom 11.06.2018) 1 Das Abgeordnetenhaus hat in seiner oben bezeichneten Sitzung Folgendes beschlossen: „Der Senat wird aufgefordert, dem Hauptausschuss halbjährlich über die Umsetzung des Toilettenkonzeptes, die Beteiligung betroffener Interessengruppen und der Bezirke, die Absicherung der unterbrechungslosen Versorgung im Übergang sowie die Zeitplanung, erstmalig zum 30. Juni 2018, zu berichten.“ Der Hauptausschuss hat in seiner oben bezeichneten Sitzung Folgendes beschlossen: „SenUVK wird gebeten, im Rahmen des nächsten Halbjahresbericht zur Umsetzung des Toilettenkonzeptes auch zu folgenden Punkten Stellung zu nehmen: 1) Werden die Bezirke bei der weiteren Umsetzung des Toilettenkonzepts vor dem Hintergrund des gesamtstädtischen Bedarfs gleichermaßen berücksichtigt? Wenn ja, wie? 2) Welche Änderungen wurden an den Prototypen vorgenommen oder welche Änderungen sind geplant? Findet eine weitere Beteiligung von Interessensverbänden vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung des Konzeptes statt? Wie ist die diesbezügliche Kommunikation? 3) Wie ist der aktuelle Betriebszustand der Wall-Toiletten? 4) Wie gestalten sich die Abstimmungsprozesse mit den ÖPNV-Trägern hinsichtlich der Bedarfe? 5) Welche Detailplanungen gibt es hinsichtlich einer Grundversorgung? 6) Wie soll die Überwachung und Steuerung der Toiletten durch Berliner Wasserbetriebe gestaltet sein? Was wird geprüft, wer trägt hierfür die Kosten und wie hoch sind diese? 7) Bitte um die Darstellung der weiteren Standortentwicklung anhand eines Zeitplans? Welcher Standort eignet sich für die Erweiterung mit einem Trinkbrunnen? 8) Bitte um Vorlage einer tabellarischen Übersicht der bisher feststehenden 281 Standorte, unterteilt in die Kategorien „Neu/Bisher/Extra“.“ Beschlussempfehlung: Es wird gebeten, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu wird berichtet: I. Stand der Umsetzung des Toilettenvertrages In Umsetzung des am 26.06.2018 geschlossenen Vertrages über die Beschaffung, Errichtung und den Betrieb der öffentlichen Toilettenanlagen im Land Berlin (Toilettenvertrag) wurde nunmehr mit der Realisierung der ersten Versorgungsstufe (sog. Grundversorgung) begonnen. 2 Am 09.04.2019 ist die erste von 193 neuen Modultoilettenanlagen in Mitte am Humboldthain / Gustav–Meyer–Allee offiziell präsentiert worden. Im ersten Quartal 2019 sind sechs weitere Modultoilettenanlagen in Charlotttenburg-Wilmersdorf (Wilmersdorfer Straße / Pestalozzistraße 32), Friedrichshain-Kreuzberg (Forckenbeckplatz / Proskauer Straße 20 und Volkspark Friedrichshain / Bereich Märchenbrunnen), Mitte (Alt–Moabit / Ottostraße), Tempelhof-Schöneberg (Friedhof Eythstraße) und Reinickendorf (Göschenplatz / S–Bhf. Wittenau) aufgebaut worden. Zudem hat die Wall GmbH bereits den ganz überwiegenden Teil der Bestandstoilettenanlagen saniert bzw. renoviert und in die nach dem neuen Toilettenvertrag geforderte Zustandsklasse versetzt. II. Weitere Umsetzung des Toilettenkonzepts, Beteiligung der Bezirke, Weiterbetrieb der alten City-Toiletten, Detailplanung, Zeitplan, tabellarische Übersicht Bis Ende 2020 sollen nach dem Toilettenvertrag alle weiteren neuen Unisex- Modultoilettenanlagen errichtet und betrieben werden. Wie in dem vorherigen Halbjahresbericht vom 11. Dezember 2018, rote Nr. 0770 E, ausgeführt, werden die alten City-Toiletten und City-Pissoirs bis zu dem Neuaufbau der neuen Toilettenanlagen von der Wall GmbH weiterbetrieben und so eine Versorgungslücke vermieden. Die Standorte der Grundversorgung sind bereits final von den Bezirken festgelegt worden. Die diesen Festlegungen zugrunde liegenden Bedarfe und die entsprechende Standortvorauswahl wurden in einem breit angelegten partizipativen Prozess ermittelt, in den neben den Senats- und Bezirksverwaltungen alle betroffenen Nutzergruppen – insbesondere die Behinderten- und Seniorenverbände – einbezogen waren. Soweit sich in Ausnahmefällen im Rahmen der konkreten Umsetzungsplanung gezeigt hat, dass vereinzelte Toilettenanlagen an den bislang vorgesehenen Aufbauorten nicht realisiert werden können, werden Alternativstandorte von den Bezirken festgelegt. Der Anlage 1 (Übersicht Toilettenstandorte) können die einzelnen vom Toilettenvertrag umfassten Standorte der Grundversorgung (unterteilt in die Kategorien „Neu / Alt“ (Teil 1: Toilettenvertrag) und „Extra“ (Teil 2: anderweitige vertragliche Grundlage)), die vorgesehene Ausstattung und das geplante Errichtungsdatum entnommen werden. Auch für die Erreichung der nach dem Toilettenkonzept vorgesehenen zweiten Versorgungsstufe (sog. „Verbesserte Versorgung“) mit weiteren 85 öffentlichen Toilettenanlagen ab 2021 beruhen die hierfür vorgesehenen Standorte auf den Standortvorschlägen des im Rahmen der Toilettenkonzepterstellung durchgeführten Partizipationsprozesses. Die jeweiligen Standorte sowie die Zuordnung zu den Aufbaustufen sind von den Bezirken bereits vorfestgelegt worden. Die genaue Festlegung der konkreten Aufstellorte sowie der erforderlichen Toilettenausstattung wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 durch die einzelnen Bezirke erfolgen. Hierbei kann die Vorauswahl im Einzelfall auch noch geändert oder ergänzt werden, wenn sich veränderte Bedarfe zeigen oder einzelne Standorte nicht realisierbar sein sollten. Die Haushaltsmittel für die Realisierung der verbesserten Versorgung sind für den Entwurf des Doppelhaushaltsplans 2020/2021 angemeldet worden. 3 III. Ergebnis der Prototypbegutachtung Wie in dem vorherigen Halbjahresbericht vom 11. Dezember 2018, rote Nr. 0770 E, dargelegt, waren insbesondere die Interessenvertreterinnen und -vertreter von Menschen mit Behinderung und Seniorinnen und Senioren neben der Auswahl der Standorte u. a. auch in die Begutachtung des Prototyps der neuen Modultoilettenanlagen im September 2018 einbezogen. Der überwiegende Teil der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Prototypvorstellung eingereichten Verbesserungsvorschläge konnte übernommen und umgesetzt werden. Das Ergebnis des Beteiligungsprozesses ist den beteiligten Interessenvertreterinnen und -vertretern mit Schreiben vom 22.11.2018 (Anlage 2) mitgeteilt worden, dem die konkreten Vorschläge und die entsprechend vorgenommenen Änderungen entnommen werden können. Ein darüber hinausgehender Weiterentwicklungs- und Änderungsbedarf ist gegenwärtig nicht ersichtlich. IV. Öffentliche Toilettenanlagen an Bahnhöfen und Stationen des öffentlichen Nahverkehrs Während es in Bahnhöfen der Deutschen Bahn derzeit 13 Toilettenanlagen gibt, sind im gesamten U–Bahn und Straßenbahnbereich der Berliner Verkehrsbetriebe keine öffentlichen Toiletten vorhanden. Der Senat sieht hier einen entsprechenden Handlungsbedarf und hat im Nahverkehrsplan Berlin 2019 – 2023 die Wichtigkeit der Ausstattung von Bahnhöfen und Stationen mit öffentlichen Toilettenanlagen betont. In der Laufzeit des aktuellen Nahverkehrsplans wird daher von der SenUVK geprüft, wie im gesamtstädtischen Kontext eine entsprechende Toilettenversorgung geplant, baulich wie organisatorisch-betrieblich umgesetzt und finanziert werden kann. In diesem Rahmen sind auch mögliche Flächenressourcen und Betreibermodelle zu prüfen. Seitens der ÖPNV-Träger ist dabei zu prüfen, ob innerhalb der von ihnen betriebenen Infrastrukturbereiche Flächen verfügbar sind. Hierzu werden entsprechende Gespräche mit den ÖPNV-Trägern geführt. V. Überwachung und Steuerung der Durchführung des Toilettenvertrages durch die Berliner Wasserbetriebe Mit der Überwachung und Steuerung der Durchführung des Toilettenvertrages wurden die Berliner Wasserbetriebe (BWB) am 19.12.2018 durch Abschluss der Vereinbarung über die Überwachung und Kontrolle der Durchführung des Toilettenvertrages beauftragt. Aufgabe der BWB ist es, die Einhaltung der vertraglichen Vorgaben, insbesondere der hohen Qualitätsanforderungen, durch die Wall GmbH sicherzustellen und so die bestimmungsgemäße Nutzbarkeit der Toiletten während der Vertragslaufzeit zu gewährleisten. Zum Leistungsumfang zählen insbesondere die Überwachung der pünktlichen, ordnungsgemäßen Errichtung der neuen Toilettenanlagen, der Sanierung der im Eigentum des Landes Berlin stehenden Bestandstoilettenanlagen, der Einhaltung der vertraglichen Instandhaltungs- und Reinigungsstandards durch regelmäßige Kontrollen im Form von Stichproben sowie die Sanktionierung von etwaigen Abweichungen vom Zeitplan und/oder Unterschreitungen des vertraglich festgelegten Qualitätsniveaus. Die
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