SOMMAIRE Internationale Maaskommission Annalen Vorwort 1 Begrüßungsansprache von Dominique BILLAUDELLE, Bürgermeister von Sedan 2 Redebeitrag von Jacques JEANTEUR, Comité de bassin Rhein-Maas 3 Eröffnung der Arbeiten – Juniorsitzung – von Alain LEFEBVRE, Präsident der Internationalen Maaskommission 4 Zusammenfassung der Juniorsitzung 5 Eröffnung der thematischen Sitzungen Adolphe COLRAT, Präfekt des Departements der Ardennen und Vertreter des Präfekten der Region Lothringen, koordinierender Präfekt des Einzugsgebiets Rhein-Maas 6 Einführung von Alain LEFEBVRE, Präsident der IMK 8 Sitzung 1 : Die Wasserrahmenrichtlinie – Partner und Maßnahmen 9 Sitzung 2 : Die Maas und ihre Zuflüsse – ein lebendiges Medium 10 Sitzung 3 : Hochwasser - Niedrigwasser 11 Sitzung 4 : Nutzung und Aufwertung der Ressource – die wirtschaftliche Entwicklung 12 PODIUMSDISKUSSION 13 ABSCHLUSS DER ARBEITEN : Alain LEFEBVRE, Präsident der IMK 14 SCHLUSSWORT : Jean-Paul Bachy, Präsident der Region Champagne- Ardenne 15 Programm 17 Zusammenfassungen der Vorträge und Poster 19 Sitzung 1 : Die Wasserrahmenrichtlinie – Partner und Maßnahmen 29 Sitzung 2 : Die Maas und ihre Zuflüsse – ein lebendiges Medium 39 Sitzung 3 : Hochwasser - Niedrigwasser 59 Sitzung 4 : Nutzung und Aufwertung der Ressource – die wirtschaftliche Entwicklung 73 Teilnehmerliste 84 2. internationales Maasymposium Donnerstag, 18. mai 2006 Begrüßungsansprache von Dominique BILLAUDELLE, Bürgermeister von Sedan „Meine lieben belgischen, luxemburgischen, deutschen, französischen und niederländischen Freunde. Der internationale Charakter der Maas wird allein durch die Aufzählung all dieser Namen jedem bewusst. Erlauben Sie mir, Ihnen als Bürgermeister von Sedan zu sagen, wie groß die Ehre und die Freude ist, Sie in unserer Stadt, deren Leben seit Jahrhunderten vom Rhythmus der Maas bestimmt wird, zu begrüßen. Jeder hier erinnert sich noch an die verhängnisvollen Tage im Dezember 1993 und im Januar 1995 -zwei katastrophale Hochwasserereignisse, die das Wasser dort, wo Sie sich heute befinden, einen Meter hoch ansteigen ließen und mitten im Zentrum des in unmittelbarer Nähe gelegenen Charleville Mézières drei Wochen lang die Telefonzellen überfluteten. Damit sollen Sie in etwa einen Eindruck vom Umfang der Schäden in unserem Departement erhalten. Sie werden also zwei Tage lang arbeiten, viel arbeiten. Erfreut bin ich heute vormittag darüber, dass so viele Jugendliche anwesend sind, denn wenn wir, die Älteren, arbeiten, dann tun wir das - so glaube ich - für Sie, die Jungen. Wir müssen also gemeinsam über die Zukunft der Maas und ihrer Nebengewässer nachdenken. Wir haben es mit einem äußerst interessanten Thema zu tun, das Sie angeht, und wir erwarten von Ihnen, der Jugend, neue Ideen. Ich möchte nicht zu lange sprechen und lediglich eine persönliche Bemerkung als Bürgermeister einer den mit einem Fluss verbundenen Risiken ausgesetzten Stadt hinzufügen: In Frankreich haben wir die so genannten PPRI, die Hochwassergefahrenabwehrpläne (Plans de Prévention des Risques d’Inondations). Persönlich bin ich - das sage ich ohne Umschweife - eher ein Gegner dieser PPRI in ihrer derzeitigen Konzeption. Was bietet man uns an? Man erlaubt uns entweder alles oder fast alles zu tun, oder man erlaubt uns, untätig zu sein. Ich denke zunächst, dass das Problem falsch angegangen wird, und hier wende ich mich an die anwesenden Jugendlichen: Anstatt den Fluss als ein Unheil zu betrachten muss er meiner Meinung nach als eine Chance gesehen werden. Eine wirtschaftliche Chance, da er unsere Länder verbindet, und als Vize-Präsident des Generalrats möchte ich unterstreichen, in welchem Maße wir mit dem Beschluss für den Ausbau des Hafens von Givet seiner Bedeutung Rechnung getragen haben. Eine Chance auch für unsere Architekten und Städteplaner, die, anstatt die Bautätigkeit zu untersagen und damit den Zuzug weiterer Menschen zu bremsen, ihren Einfallsreichtum unter Beweis stellen und das Leben MIT dem Fluss anders konzipieren müssten. Ich möchte Sie anregen, diese Überlegungen weiter zu verfolgen und bin gespannt auf die Ergebnisse. Einerseits haben wir es mit Ausbaumaßnahmen für die Minderung der Hochwassergefahren zu tun, und ich nutze die Gelegenheit, um hier in aller Öffentlichkeit dem Präsidenten der EPAMA für die in diesem Sinne durchgeführten Arbeiten zu danken, und andererseits müssen wir - vor allem beim Städtebau – Erfindungsgeist walten lassen. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen schönen Aufenthalt in unserer Stadt und hoffe, dass Sie einige Minuten erübrigen können, um den Charme dieser Stadt sowie ihre historischen Denkmäler zu entdecken. Ich wünsche Ihnen vor allem erfolgreiche Arbeiten und danke Ihnen nochmals dafür, Sedan als Tagungsort gewählt zu haben.“ 2. internationales Maasymposium 2 Redebeitrag von Jacques JEANTEUR, Comité de bassin Rhein-Maas1 „Vielen Dank, Herr Präsident, mir Gelegenheit zu geben, mit Ihnen dieses zweite Maassymposium zu eröffnen. Ich bin sicher, dass der Empfang, den uns die Stadt Sedan und die Region Champagne-Ardenne bereitet haben, zum Erfolg dieser Veranstaltung beitragen wird. Ich spreche hier nicht als Präsident der EPAMA (Öffentliche Einrichtung für den Ausbau der Maas und ihrer Nebengewässer), sondern im Namen des Präsidenten des Comité de bassin Rhein-Maas, Claude Gaillard, der verhindert ist. Er hat mich beauftragt, ihn bei Ihnen zu entschuldigen und Ihnen seine Grüße zu übermitteln. Wie Ihnen bekannt ist, ist das Comité de bassin, das bisweilen als „örtliches Wasserparlament“ bezeichnet wird, eine kleine neue politische Einheit, in der alle Partner und Akteure des Einzugsgebiets vertreten sind. Es ist richtungweisend und überwacht die Programme der Agence de l'eau, die somit ihr Vollzugsorgan ist. Es ist also eine Organisation, die die Kenntnisse über unsere Wasserressourcen zusammenträgt, ihre Expertise und vor allem ihre finanzielle Unterstützung für die Maßnahmen der Gebietskörperschaften, der Industrie und der Landwirte beiträgt, damit die Erhaltung der Wasserressource und des aquatischen Erbes gewährleistet wird. Durch den seit 1964 in Frankreich verfolgten Ansatz nach Einzugsgebiet können wir dieser von der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) aus dem Jahr 2000 übernommenen Logik voll und ganz folgen, und die Instanzen der Einzugsgebiete sind folglich neben den staatlichen Behörden ganz selbstverständlich in die Umsetzung dieser Richtlinie involviert. Die WRRL schreibt uns vor, einen gemeinsamen Bewirtschaftungsplan in den internationalen Einzugsgebieten einzusetzen. Auch hier hat das Rhein-Maas-Einzugsgebiet, das internationalste der französischen Einzugsgebiete, die Verpflichtung vorweggenommen, indem es sich auf die traditionellen Flusskommissionen, Rheinkommission, Mosel-Saarkommission und selbstverständlich die Internationale Maaskommission gestützt hat. Unter anderem aus diesem Grund beteiligt das Comité de bassin an seinen Arbeiten regelmäßig diese internationalen Partner. Bisweilen glaubt man in Frankreich, dass die Maas in Givet endet, während mancher Flame und Niederländer der Meinung ist, sie entspringe in Dinant. Dieses Kolloquium wird uns erforderlichenfalls zeigen, dass es sich ganz im Gegenteil um eine einzige Einheit, ein Kontinuum handelt und dass wir inmitten einer Maaskultur gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen müssen, um diesen Reichtum gemeinsam zu verwalten. Ein Wort noch bevor ich zum Schluss komme und diese Versammlung mit einem ungewöhnlichen Durchschnittsalter willkommen heiße, wobei ich ganz besonders die Schüler des agrarwissenschaftlichen Gymnasiums von St. Laurent begrüße, dessen Präsident ich zehn Jahre lang war und von dem ich weiß, dass es ihm ein Anliegen ist, wirkliche Umweltfachleute auszubilden. Sie alle haben verstanden, das man bereits als ganz junger Mensch die Natur kennen lernen muss, dass man lernen muss, sich an sie anzupassen, indem man ihre Gesetzmäßigkeiten kennt, um ihr Rechnung zu tragen, anstatt sie zu dominieren und zu beherrschen. Ich teile die Besorgnis, die uns gerade Herr Billaudelle bezüglich der PPRI noch einmal vor Augen geführt hat: Zuviel oder nicht genügend Verbote, das ist nicht die Lösung. Wir müssen den Fluss kennen und achten, wie einen Meister, auf den wir eingehen müssen, um ihn als Partner gewinnen zu können. Dieser Ansatz wird der rote Faden unserer zwei Diskussionstage sein, und ich danke der jungen Generation dafür, dass sie sich an diesen Überlegungen beteiligt. Erneut möchte ich im Namen des Comité de bassin Rhein-Maas diese Initiative und Partnerschaft inmitten der Maaskultur begrüßen.“ 1 Anm. d.Üb.: Einzugsgebietskomitee - ein repräsentatives politisches Organ, das die lokalen Interessen vertritt. Es handelt sich dabei um eine Art regionales Wasserparlament, dem eine politische Rolle aber auch administrative Kompetenzen zustehen. 2. internationales Maasymposium 3 Eröffnung der Arbeiten – Juniorsitzung – von Alain LEFEBVRE, Präsident der Internationalen Maaskommission „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Vertreter des Comité de bassin Rhein-Maas, als Präsident der Internationalen Maaskommission freue ich mich, den französischen Behörden, der Stadt Sedan und der Region Champagne-Ardenne dafür zu danken, dieses neuerliche Treffen zum Thema „Internationale Maas“ ausgerichtet zu haben. Eine saubere und gesunde Maas geht alle Anliegerstaaten des Einzugsgebiets der Maas etwas an. Die Maas entspringt in Frankreich, durchfließt anschließend Belgien und die Niederlande und ergießt sich dann in die Nordsee – auf dieser Strecke treffen mehrere Nebenflüsse aus Deutschland
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