Regionales Energiekonzept Uckermark-Barnim

Regionales Energiekonzept Uckermark-Barnim

inHALT ÜbeR die BROSCHÜRE Die fünf Regionalen Planungsgemeinschaften in Brandenburg erarbeiteten im Auftrag VORWORT 4 des Landes Regionale Energiekonzepte, deren Schwerpunkte unter anderem auf erneu- erbaren Energien, Energieeffizienz und Netzausbau lagen. Ziel war es, eine landesweit DIE NOTWendiGKeiT deR ENERGieWende 6 vergleichbare Datengrundlage zu erstellen. Besonders die Potenziale und die sich daraus ergebenden Chancen und Herausforderungen für Kommunen wurden ermittelt. DAS ReGIONALE EneRGieKONZEPT UCKERMARK-BARNIM 9 Die vorliegende Broschüre gibt einen kurzen Überblick über das Energiekonzept der Eine Strategie für die Energiewende in der Region Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim und dessen Ergebnisse. Alle Berichte und Daten sind ausführlich auf der www.uckermark-barnim.de/projekte/regionales- WAS UCKERMARK-BARniM LeiSTen KAnn 13 energiekonzept/berichte.html dokumentiert. Potenziale in den Bereichen Energie einsparung, Energieeffizienz Die Ergebnisse belegen, dass bei den Themen Energieeinsparung und Energieeffizienz und erneuer bare Energien sowie durch den Ausbau der erneuerbaren Energien noch beträchtliche Potenziale zu heben sind und damit die Kaufkraft in der Planungsregion Uckermark-Barnim gesteigert GeMeinSAM die ZuKunFT deR ReGION UCKERMARK- 21 werden kann. Die Regionale Planungsstelle Uckermark-Barnim bietet sich hiermit als ein BARniM GESTALTen verlässlicher Ansprechpartner für die Kommunen bei der Umsetzung der Energiestrate- Das energiepolitische Leitbild gie 2030 des Landes Brandenburg an. Wie WIR DAS EneRGieKONZEPT GEMeinSAM 23 Kontakt: UMSETZEN KÖnnen Anne Wiesen Strategieentwicklung Tel.: (03334) 214 1186 [email protected] ERneueRBARE EneRGien ZAHLen SICH AUS 26 Regionale Planungsstelle ERGebniSDARSTELLunG IM KARTendienST 29 Uckermark-Barnim Paul-Wunderlich-Haus, Am Markt 1 FAIRPLAY beiM AuSBAU deR ERneueRBARen EneRGien 33 16225 Eberswalde 3 VORWORT Von den energiepolitischen Zielen zum regionalen MeCKLenbuRG-VORPOMMERN Handeln in der Region Uckermark-Barnim Energiesystems kann aber nur zu einem gewissen Grad von oben verordnet werden. Der Prozess muss von möglichst vielen Akteuren vor Ort diskutiert, mitgetragen und vor allem auch mitgestaltet werden. PRIGNITZ-ObeRHAveL Gerade der Ausbau der erneuerbaren Energien ist dabei aufgrund seiner hohen POLen Flächeninanspruchnahme und den damit verbundenen räumlichen Auswirkungen mit Planungsregion Uckermark-Barnim erheblichen Nutzungskonflikten verbunden Grenze Bundesland und betrifft damit in erster Linie die regio- Angrenzende Planungsregion nale und die kommunale Ebene. OdeRLAND-SPREE Um die Transformation des Energiesystems 0 5 10 20 50 BERLin vor Ort aktiv gestalten zu können, haben daher alle fünf Regionalen Planungs- Die Planungsregion Uckermark-Barnim Bodo Ihrke, Landrat Landkreis Barnim gemeinschaften in Brandenburg einen gemeinsamen und national einmaligen Kommunen in der Region einen umfang- die zukünftige Vorreiterrolle der Region Prozess begonnen, an deren Anfang die reichen Datenkatalog zur Verfügung stellen, Uckermark-Barnim. Das Energiekonzept Liebe Bürgerinnen und Bürger, Erstellung von Regionalen Energiekon- der unter anderem die kommunalen Ener- stellt aber nur einen weite ren Schritt auf sehr geehrte Damen und Herren, zepten stand. Das Ziel der Regionalen gieverbräuche und -bereitstellung, die dem Weg zur Erreichung der Energiewende Energiekonzepte bestand unter anderem endogenen Potenziale und die mögliche dar. Wenn die Transformation gelingen die Energiewende ist und bleibt das zentra- darin, eine landesweit vergleichbare Daten- Wertschöpfung bei der Umsetzung der soll, liegt noch ein weiter Weg vor uns. Ich le politische Thema des 21. Jahrhunderts. grundlage zu schaffen, auf deren Basis Potenziale beleuchtet. würde mich freuen, wenn Sie diesen Weg Auch wenn es grundsätzlich verschiedene die energiepolitischen Ziele des Landes Der dezentrale Umbau unserer Energie- weiterhin mit uns gemeinsam gestalten! Motive für die Transformation des Ener- entsprechend den regionalen Potenzialen versorgung bietet dabei besonders länd- giesystems gibt – seien es die begrenzten auf die Kommunen übertragen werden lichen und einwohnerschwachen Kom- Vielen Dank für Ihr Engagement! fossilen Ressourcen, die CO2-Konzentrati- konnten. Der Ausbau der erneuerbaren munen Mög lichkeiten für einen aktiven on in der Atmosphäre oder das Nutzen der Energien soll dort forciert werden, wo die Strukturwandel. Arbeitsplätze entstehen, eigenen Potenziale und damit die Stärkung entsprechenden Ressourcen lokal vor- Steuereinnahmen für Kommunen und In- der regionalen Wirtschaftskraft –, das Er- handen sind: vor Ort, in den Städten und vestitionen in Produktion sowie Erzeugung gebnis bleibt dasselbe. Zur Erreichung der Gemeinden haben Sie die Möglichkeit, können generiert werden. Vor diesem Hin- Bodo Ihrke Energiewende wurden auf europäischer, die Energiewende mit Leben zu füllen. tergrund ist das Regionale Energiekon- Landrat Landkreis Barnim und Vorsitzender nationaler und Landesebene bereits ambi- Durch die Erarbeitung des Energiekonzep- zept ein wichtiges Instrument der Wirt- der Regionalen Planungsgemeinschaft tionierte Ziele formuliert. Der Umbau des tes Uckermark-Barnim können wir allen schaftsförderung und ein Grundstein für Uckermark-Barnim 4 Regionales Energiekonzept Uckermark-Barnim 5 Die NOTWendiGKeiT Systemtransformation erforderlich von Wind und Sonne gut ausgleichen deR ENERGieWende Wind- und Sonnenenergie haben die können. Dafür sind neben steuerbaren größten Potenziale im Strombereich. erneuerbaren Energien, wie mit Bio- Sie werden daher künftig die wesent- gas betriebene Blockheizkraftwerke lichen Säulen der Versorgung bilden. (BHKW), vor allem Erdgaskraftwerke Mehr als 382.000 Arbeitsplätze, 129 erreicht. Andere Wissenschaftler schät- Das gesamte Stromversorgungssystem, geeignet. Zudem sind der Ausbau von Millionen Tonnen CO2-Vermeidung und zen, dass der Förderhöhepunkt (Peak inklu sive Kraftwerkspark, Speichern, Speichern und auch die Verschiebung über 8,9 Milliarden Euro kommunale Oil) bereits überschritten ist. Ob die För- Stromnetzen und Verbrauchern, muss der Stromnachfrage in Zeiten günsti- Wertschöpfung im Jahr 2011 – Ten- derung mit dem wachsenden Verbrauch sich an ihre schwankende Erzeugung gen Angebots zentrale Elemente der denz steigend. Stetige Innovationen mithalten kann, ist fraglich. Wahrschein- anpassen. Das Gleichgewicht zwischen Systemtransformation. Die Stromer- in Forschung und Technik machen er- licher ist, dass Erdöl in absehbarer Zeit Erzeugung und Verbrauch muss durch zeugung aus fossilen Energien dient neuerbare Energien immer effizienter. nicht mehr im bisherigen Maße zur Ver- ein intelligentes Erzeugungs- und Last- dabei so lange als Back-up für Sonne Damit werden sie auch immer güns- fügung stehen und die Förderung endlich management hergestellt werden. Dies und Wind, bis ausreichende Speicher- tiger – während die Kosten für Erdöl, sein wird. Danach müssen zunehmend erfordert flexibel steuerbare Erzeu- kapazitäten geschaffen sind, die diese Erdgas und Co. nach oben schnellen. „nicht-konventionelle Erdölquellen“ an- gungseinheiten, die die Schwankungen Aufgabe übernehmen können. Ein Ausbau der Energieeffizienz und gezapft werden, wie Ölschiefer, Ölsande ein Umstieg auf erneuerbare Energien und Schwerstöl, die hohe Kosten und ist somit unausweichlich. schwerwiegende Umweltprobleme mit sich bringen. fossilen Energieträgern im Wert von mehr Mit erneuerbaren Energien gegen Fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und als sechs Milliarden Euro einsparen. Je den Klimawandel Uran sind begrenzt. Der Bundesanstalt mehr Energie im Inland aus regenerativen Der Klimawandel ist in vollem Gange. Darin für Geowissenschaften und Rohstoffe Abhängigkeit von Energieimporten Quellen erzeugt wird, desto weniger fos- sind sich viele Experten, einschließlich des (BGR) zufolge ist das globale Maximum Deutschland konnte im Jahr 2011 dank der sile Energieträger müssen importiert wer- Weltklimarates (IPCC) der Vereinten Natio- der Erdöl-Förderung spätestens 2020 erneuerbaren Energien den Import von den. Die Energieversorgung in Deutsch- nen, einig. Der IPCC, bestehend aus For- land basiert heute noch überwiegend auf schern und Experten aus der ganzen Welt, Brennstoffimporten: 2011 stammten rund hat 2007 in seinem vierten Sachstandsbe- 84 Prozent des Erdgases, 97 Prozent des richt beschrieben, dass der Meeresspiegel URAN ERDÖL ERDGAS STeinKOHLE Rohöls und 79 Prozent der Steinkohle aus durch die globale Erwärmung bis 2100 um Jahr dem Ausland. Uran wird sogar zu 100 Pro- bis zu 59 Zentimeter steigen kann. Das hätte 2150 zent importiert. verheerende Folgen für die Artenvielfalt und Indessen steigen die Kosten für diese die Lebensräume von Mensch und Tier. Der 2100 Energieträger. Legt man die wahrschein- vom Menschen verursachte Klimawandel ist licheren Szenarien zugrunde, so könnten auf die steigende Konzentration verschie- 2050 die Ausgaben für fossile Energieimporte dener Gase in der Erdatmosphäre zurück- bei gleichbleibenden Importmengen schon zuführen. Dort halten sie die von der Erde im Jahr 2020 bis zu 40 Milliarden Euro hö- abgestrahlte Wärme wie in einem Treibhaus her sein als 2011. Um diese Entwicklung zurück und erwärmen die Atmosphäre. zu verhindern, ist es notwendig, die Import- Durch das Verbrennen von Erdöl, Erdgas abhängigkeit mithilfe der erneuerbaren und Kohle sind in den letzten zwei Jahr- Abb. 1: Die Reserven der meisten fossilen Energieträger reichen nur noch wenige Jahrzehnte. Energien zu mindern. hunderten

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