„Integriertes Klimaschutzkonzept“ und Teilkonzept „Inte- grierte Wärmenutzung in Kommunen“ für die Gemeinde Lambsheim gefördert im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes- ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Abschlussbericht Birkenfeld, Juni 2013 Impressum Herausgeber: Gemeindeverwaltung Lambsheim Projektleitung: Bürgermeister Herbert Knoll Sabine Josy Andreas Paczulla Uwe Peter Konzepterstellung: Hochschule Trier Umwelt-Campus Birkenfeld Postfach 1380 55761 Birkenfeld Institutsleiter: Prof. Dr. Peter Heck Geschäftsführender Direktor IfaS Projektleitung: Jasmin Jost Michael Müller Projektbearbeitung: Förderung: Marco Angilella, Sven Beck, Markus Conrad, Mona Dellbrügge, Christian Faller, Jens Frank, Das diesem Bericht zugrunde liegende Projekt Robert Fritz, Kevin Hahn, Jasmin Jost, Wiebke wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Klingenberger, Christian Koch, Jochen Meis- Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im berger, Caterina Orlando, Christoph Rübel, Förderbereich der nationalen Klimaschutzinitia- Sara Schierz,, Stefanie Ströher, Benjamin tive unter den Förderkennzeichen 03KS2637 Ulbig, Karsten Wilhelm und 03KS2638 gefördert. Zusammenfassung des Klimaschutzkonzeptes Zusammenfassung des Klimaschutzkonzeptes Aktuell liegt der klima- wie energiepolitische Schwerpunkt der Gemeinde Lambsheim im Be- trieb eines Nahwärmenetzes durch die Gemeindewerke. Dieses Projekt resultiert aus einer „Initialberatung Stoffstrommanagement“, das mit finanzieller Förderung durch das Ministeri- um für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz 2008/2009 durch das Insti- tut für angewandtes Stoffstrommanagement vom Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschu- le Trier erarbeitet wurde. Ebenfalls darauf aufbauend erfolgte zwischenzeitlich die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern. Da sich die Klimaschutzaktivitäten im Wesentlichen auf diese beiden aufgeführten Bereiche konzentrieren, hat der Gemeinderat Lambsheim beschlossen, die bislang noch nicht erfass- ten und somit ungenutzten Möglichkeiten zur Entwicklung sowie Umsetzung weiterer Klima- schutzprojekte mit der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes zu ermitteln. Inhaltlicher Teil des Konzeptes ist auch die Detailbetrachtung „Integrierte Wärmenutzung in der Kommune“, um weitere Handlungsoptionen zur Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes zu erhalten. In diesem Gesamtkontext sollen zukünftig mehr Energieeinsparung, Energieeffizienz und mehr Nutzung Erneuerbarer Energien und somit zugleich verstärkt umfassende Maßnahmen zugunsten eines Klimaschutzes in der Gemeinde Lambsheim umgesetzt werden. Nur auf diese Weise wird es möglich, auch auf Ebene der Kommunen einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der aufgestellten Klimaschutzziele der Landes- und Bundesregierung zu leisten. Zugleich ist mit dem Vorhaben der Anspruch verbunden, im Rahmen einer umfassenden Managementstrategie durch die effektive Nutzung örtlicher Potenziale verstärkt eine regiona- le Wertschöpfung zu generieren sowie Abhängigkeiten von steigenden Energiepreisen zu reduzieren. Mit dem vorliegenden Klimaschutzkonzept werden zugleich erstmals für die Gemeinde Lambsheim die zunächst insbesondere mit der Umsetzung der ermittelten prioritären Maß- nahmen einhergehenden positiven ökonomischen, ökologischen und sozialen Effekte aufge- zeigt. Das Ergebnis stellt somit die Grundlage einer politischen Weichenstellung zugunsten einer zukunftsfähigen Wirtschaftsförderungsstrategie dar und verdeutlicht umfassende zu- künftige energiepolitische Handlungserfordernisse. Die Konzepterstellung erfolgte durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und den dortigen Akteuren. Die Kos- ten der Erstellung wurden im Rahmen der kommunalen Klimaschutzinitiative mit einer Förde- rung von 60% durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unter den Förderkennziffern 03KS2637 und 03KS2638 unterstützt. III Zusammenfassung des Klimaschutzkonzeptes Insbesondere resultierend aus umfassenden Akteursgesprächen (Workshops, Einzelgesprä- chen o. ä.), Potenzialanalysen sowie einer Energie-, Treibhausgas- und Wertschöpfungsbi- lanzierung können als Ergebnis die nachstehenden Erkenntnisse hervorgehoben werden: Bilanziell kann bei einer vollständigen Erschließung lokaler Potenziale bis zum Jahr 2050 der Gesamtenergiebedarf der Gemeinde (d. h. inkl. Verkehr) durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Dies geht einher mit massiven lokalen Wertschöpfungs- effekten in Höhe von knapp 50 Mio. Euro bis zum Jahr 2020 bzw. 475 Mio. Euro bis 2050. Zum Zeitpunkt der Konzepterstellung erzeugt die Gemeinde Lambsheim bilanziell gesehen im Sektor Strom bereits 55% des Bedarfs über Erneuerbare Energieträger. Damit liegt die Gemeinde deutlich über dem derzeitigen Bundesdurchschnitt (22,9% im Jahr 2012). Ursache hierfür ist insbesondere der bislang erfolgte Ausbau der Windkraft- und Photovoltaikpotenziale. Zur Erreichung dieser Ziele stehen zunächst zehn prioritäre Maßnahmen im Vorder- grund (vgl. Kapitel 8). Diese wurden im Rahmen einer partizipativen Entwicklung her- ausgearbeitet und gelten als Empfehlung für die künftige Klimaschutz- und Energie- politik der Gemeinde Lambsheim. Aufgabe ist es nun, aufbauend auf dieser Grundlage, die Rolle des Klimaschutzes fest in den Prozessen der Akteure zu verankern. Als Umsetzungsinstrument steht im Rahmen der kommunalen Klimaschutzinitiative ein wei- teres Förderinstrument des Bundesumweltministeriums zur Verfügung. Hier hat die Gemein- de Lambsheim mit einer weiteren Fördermittelbeantragung die Möglichkeit einen Zuschuss für die Schaffung von Personalstellen (sog. „Klimaschutzmanager“) für bis zu drei Jahre, die Durchführung von Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie für eine investive Maßnahme zu beantragen. Der Klimaschutzmanager ist ein wichtiger personeller Bestandteil zur Umsetzung der prioritären Maßnahmen. IV Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung des Klimaschutzkonzeptes .................................................... III Inhaltsverzeichnis .................................................................................................... V 1 Ziele und Projektrahmen .................................................................................... 1 1.1 Ausgangssituation und Projektziel .................................................................. 1 1.2 Arbeitsmethodik .............................................................................................. 3 1.3 Kurzbeschreibung der Gemeinde ................................................................... 5 1.4 Bisherige Klimaschutzaktivitäten .................................................................... 6 2 Energie- und Treibhausgasbilanz (Startbilanz) ................................................ 7 2.1 Analyse des Gesamtenergieverbrauches und der Energieversorgung ........... 7 2.1.1 Gesamtstromverbrauch und Stromerzeugung ................................................................................... 8 2.1.2 Gesamtwärmeverbrauch und Wärmeerzeugung ............................................................................... 9 2.1.3 Energieverbrauch im Sektor Verkehr .............................................................................................. 10 2.1.4 Energieverbrauch im Sektor Abfall/Abwasser ................................................................................. 12 2.1.5 Zusammenfassung Gesamtenergieverbrauch – nach Sektoren und Energieträgern ...................... 13 2.2 Treibhausgasemissionen der Gemeinde Lambsheim ................................... 15 3 Wirtschaftliche Auswirkungen (IST-Situation) ............................................... 18 3.1 Gesamtbetrachtung des IST-Zustandes ....................................................... 18 3.2 Individuelle Betrachtung der Bereiche Strom und Wärme im IST-Zustand ... 20 4 Potenziale zur Energieeinsparung und -effizienz .......................................... 23 4.1 Energieverbrauch der privaten Haushalte .................................................... 28 4.1.1 Effizienz- und Einsparpotenziale privater Haushalte im Wärmebereich .......................................... 29 4.1.2 Effizienz- und Einsparpotenziale der privaten Haushalte im Strombereich ..................................... 34 4.1.3 Zusammenfassung private Haushalte ............................................................................................. 36 4.2 Energieverbrauch im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ........ 37 4.2.1 Effizienz- und Einsparpotenziale Gewerbe, Handel und Dienstleistungen im Wärmebereich ......... 38 4.2.2 Effizienz- und Einsparpotenziale Gewerbe, Handel und Dienstleistungen im Strombereich ........... 38 4.2.3 Zusammenfassung Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ........................................................... 39 4.3 Energieverbrauch der Industrie .................................................................... 39 4.3.1 Effizienz- und Einsparpotenziale der Industrie im Wärmebereich ................................................... 40 4.3.2 Effizienz- und Einsparpotenziale der Industrie im Strombereich ..................................................... 41 4.3.3 Zusammenfassung Industrie ........................................................................................................... 42 4.4 Energieverbrauch im Verkehr ....................................................................... 42 4.5 Zusammenfassung ......................................................................................
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