Regg – Der Region Ein Gesicht Geben

Regg – Der Region Ein Gesicht Geben

SOZIAL- UND DESIGNWISSENSCHAFTLICHE STUDIE ZUM IMAGE DES LANDKREISES HOLZMINDEN B. SEDLAK N. WEIBERG J. SCHAMETAT S. FORAITA DERDER REGIONREGION EINEIN GESICHTGESICHT 1 GEBENGEBEN NIMM‘S IN DIE HAND! SOZIAL- UND DESIGNWISSENSCHAFTLICHE STUDIE ZUM IMAGE DES LANDKREISES HOLZMINDEN B. SEDLAK N. WEIBERG J. SCHAMETAT S. FORAITA DER REGION EIN GESICHT GEBEN INHALT FORSCHUNGSDESIGN 12 (AB)BILDER DES LANDKREISES IMAGEDIMENSIONEN 104 HOLZMINDEN 48 1.1 THEORETISCHE REFERENZRAHMEN 16 3.1 INNENSICHT 106 2.1 DER LANDKREIS IM PORTRÄT 50 3.1.1 Innere Wahrnehmung des Landkreises 1.1.1 Region – Eine begriffliche Verständigung 3.1.2 Typisch im Landkreis 1.1.2 Image von Regionen – Eine begriffliche 2.2 GESTALTUNGSLOGISCHE ANALYSE 3.1.3 Assoziationen im Landkreis Verständigung VON REPRÄSENTATIONEN 66 3.2 ORTSEFFEKTE 134 1.2 UNTERSUCHUNGSDESIGN 22 2.2.1 (Ein)Blick: Die Region in Reiseführern Print 2.2.2 (Ein)Blick: Die Region in Reiseführern Online 3.3 DER BLICK VON AUSSEN 154 1.2.1 Image im Zuschnitt 2.2.3 (Ein)Blick: Die Region in Onlinesuchmaschinen 1.2.2 Region im Zuschnitt 2.2.4 (Ein)Blick: Die Region in Social Media 3.4 DER LANDKREIS IM ABGLEICH 156 1.2.3 Methodik im Zuschnitt 2.2.5 (Ein)Blick: Die Region in Flyern und Broschüren 2.2.6 (Ein)Blick: Die Region in regionalen 3.5 HEIMAT & REGION 160 Referenzprojekten 2.2.7 (Ein)Blick: Die Region auf Websites 2.3 (AB)BILDER UND IMAGEGENERIERUNG 102 IMAGEPROFIL – ZUKUNFT | SZENARIEN 200 LITERATUR 356 LANDKREIS HOLZMINDEN 164 5.1 DESIGNWISSENSCHAFT UND 4.1 REFLEXIONEN ZUM IMAGE 168 4.3 EMPIRISCH DOMINANTE BEFUNDE 182 ZUKUNFTSFORSCHUNG 202 5.2 VISIO | ZUKUNFTSSZENARIEN 210 4.1.1 Image des Landkreises zwischen 4.3.1 Mikrokosmos der Ruhe Entgrenzung und Lokalisierung 4.3.2 Traditionelle Inseln der Besonderheit Neue Mobilität für Holzminden (T. Witt) 4.1.2 Image des Landkreises zwischen regionaler 4.3.3 Zwischen öffentlichem Raum und privater Sphäre Reise in die Vergangenheit (J. N. Wendel) Besinnung und globalerer Orientierung 4.3.4 Selbstpräsentation und Selbstwirksamkeit Das Health & Care Center Holzminden (A. Freese) 4.1.3 Image des Landkreises zwischen 4.3.5 Spannungsgefüge aus Wandel und Beharrung Neue Wege wagen (A. Dübbel) Ratio und Emotio Abschalten in Fürstenberg (M. Merettig) 4.4 IMAGE-ARENA VERSTEHEN 4.2 BLICKWINKEL 176 UND GESTALTEN 190 4.2.1 Außenwahrnehmung im Überblick 4.4.1 [Image]-Arena verstehen 4.2.2 Mediale Repräsentationen und Ortseffekte 4.4.2 Image-[Arena] gestalten im Überblick 4.2.3 Wahrnehmung der Bewohner/-innen CONCLUSIO 198 im Überblick 9 EINLEITUNG WELCHES IMAGE PRÄGT DEN LANDKREIS Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes und transdisziplinär arbeitendes Forschungszentrum. Es HOLZMINDEN? 2014 – 2020 „VoglerRegion. Echt! Lebenswert!“2 wurden wurde gegründet, um die Zukunftssicherung ländlicher diese Themenfelder um die Aspekte Landschaftswerte sowie Regionen mitzugestalten und engagiert sich seit 2014 als GIBT ES EIN VERBINDENDES ELEMENT? Innenentwicklung ergänzt. Zudem wird die Stärkung der wissenschaftlicher Partner in verschiedenen Prozessen der regionalen Identität als ein wichtiges Entwicklungsziel der Regionalentwicklung im Raum Holzminden-Höxter. Bereits WIE KANN MAN EINFLUSS NEHMEN AUF EIN Region für den Förderzeitraum herausgestellt3. 2015 wurde im Projekt H!ERgeblieben (www.hiergeblieben. REGIONALES IMAGE, DAS ÜBER EINEN LANGEN net) ein repräsentative Befragung von Neuntklässler/inne/n ZEITRAUM GEWACHSEN IST? Das Projekt „Der Region ein Gesicht geben“ setzt an dieser in beiden Kreisen durchgeführt, in der regionale Bindefakto- strategischen Zielsetzung an und zeigt einen Weg auf, das ren identifiziert wurden4. Die Ergebnisse dieser Befragung Diese Fragen sollen mit der vorliegenden Studie zum Pro- regionale Image des Landkreises nachhaltig zu entwickeln. fließen in die vorliegende Arbeit ein. jekt „Der Region ein Gesicht geben“ beantwortet werden. Im Rahmen einer Modellstudie wurden die verschiedenen Ziel des Projektes soll die nachhaltige Verbesserung des regionalen Identitäten sowie das Eigen- und Fremdimage im Im Projekt „Der Region ein Gesicht geben“ geht das ZZHH regionalen Images im Landkreis Holzminden auf der Basis Landkreis Holzminden erhoben und als Grundlage für die einen vollkommen neuen Weg. Durch die enge Zusammen- 1 LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de einer Bevölkerungsbefragung sein. Die Ergebnisse gilt es Weiterentwicklung hin zu einer Kommunikationsstrategie in arbeit mit der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim l‘Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung weiterzuentwickeln hin zu einer abgestimmten und in öffent- öffentlicher Trägerschaft ausgewertet. Durchgeführt wurde wurde dieses bisher überwiegend sozialwissenschaftlich der ländlichen Wirtschaft) und ist ein methodischer Ansatz im Rahmen licher Trägerschaft koordinierten Kommunikationsstrategie. die Studie von Januar bis Oktober 2017 am Zukunftszentrum behandelte Themenfeld um eine gestaltungswissenschaftliche des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des länd- Holzminden-Höxter (ZZHH). Expertise ergänzt. Dieser innovative Ansatz der Kooperation lichen Raums (ELER) (https://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/ Bereits seit 2007 ist der Landkreis Holzminden LEADER-Re- zwischen Sozial- und Gestaltungswissenschaftler/innen regionen/leader/). gion1. Seitdem werden unter dem Titel VoglerRegion im Das ZZHH der niedersächsischen HAWK Hochschule für führte zu einem neuartigen Forschungsdesign, das über den 2 Lokale Aktionsgruppe VoglerRegion im Weserbergland (Hg.) (2015) Weserbergland (www.vogler-region.de) zahlreiche Projekte angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzmin- regionalen Ansatz des Projektes hinaus Vorbildcharakter für 3 ebd., S. 33 mit einem Fokus auf den Themen Tourismus, Klimaschutz, den/Göttingen und der nordrhein-westfälischen Hochschule Prozesse zur Stärkung regionaler Identitäten haben kann. 4 Schametat, Schenck, Engel (2017) Mobilität und Baukultur durchgeführt. Mit der aktuellen Ostwestfalen-Lippe ist ein länderübergreifendes, inter- 10 11 12 FORSCHUNGS- 1 DESIGN 1.1 THEORETISCHE REFERENZRAHMEN 1.2 UNTERSUCHUNGSDESIGN 13 Das Projekt „Der Region ein Gesicht geben“ gleicht einer Dies spiegelt sich nicht zuletzt in einem experimentellen For- Expedition, die weit über das Projektende hinaus anhält. schungsdesign zur Image-Erhebung der Region Holzminden Einerseits geht es im Projekt darum, mit forscherischer wider, das heuristisch-deskriptive, rekonstruktiv-hermeneu- Neugier dem Image des Landkreises Holzminden auf die tische, soziokulturell-verstehende sowie zukunftsorientierte Spur zu kommen, andererseits erschließt das Projekt abseits Verfahrensweisen verknüpft. Die Innovationskraft dieser ausgetretener Pfade neues Terrain. Und dies in mehrfacher Verknüpfung liegt in der Kombination aus Analyse, sozialwis- Hinsicht: senschaftlichem Verstehen, anwendungsbezogenem Erklären und dem Entwickeln einer Visio, die über das aktuelle Ver- Das Projekt „Der Region ein Gesicht geben“ steht für eine ständnis des Gegenstandsbereiches hinauszuweisen vermag. innovative und gewinnbringende Zusammenarbeit des ZZHH und der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim. Ge- arbeitet wird standortübergreifend und transdisziplinär. Sozialwissenschaftliche Zugänge und Themenfelder wer- den um gestaltungswissenschaftliche Expertise ergänzt und erweitert. Dabei flankieren designwissenschaftliche Überlegungen jeden Schritt des Forschungsprozesses und erzeugen vielfältige Synergien. 14 15 1.1 THEORETISCHE REFERENZRAHMEN 1.1.1 REGION – EINE BEGRIFFLICHE VERSTÄNDIGUNG WAS MACHT EINE REGION ZUR REGION? Region und Image gelten als die zentralen Schlüsselbegriffe Mit der Untersuchungsregion des Landkreises Holzminden Verflechtungsbeziehungen – beispielsweise entlang von im Forschungsprojekt. Eine theoretische Annäherung an treffen wir Aussagen über eine geographisch, politisch und Pendlerströmen oder Agglomerationen sowie landschaft- beide Begrifflichkeiten und damit verbundene Fragen er- administrativ nach Funktionalität definierte Region. Öko- lich-ästhetischen Momenten – bestimmen nicht nur den Alltag scheint unumgänglich: nomisch und im gelebten Alltag handeln die Menschen im der im Landkreis lebenden Menschen, sondern auch den der Landkreis Holzminden natürlich aber auch jenseits dieser Besucher. Entscheidend für die Frage der „regional-kulturellen WAS MACHT EINE REGION ZUR REGION? Grenzen. Identitäten“ sind vielmehr die Wege des täglichen Lebens und die Erfahrungen sowie Lebenslagen des Alltags in der WAS SIND IMAGES? Die Definition eines bestimmten Gebietes als Region hat Region. Das, was als Region begriffen wird, sind die regio- dabei weitreichende strategische Folgen: Regionen wie der nalen Identifikationen und Orientierungen im sozialen Leben. WIE LASSEN SICH IMAGE UND REGION Landkreis Holzminden sind historisch gewachsene, soziale ZUSAMMEN DENKEN? Konstrukte, die auf Grund administrativer Vorgaben, etwa entlang der Logik von Verwaltungseinheiten konzipiert sind. Neuere Forschungen machen deutlich, dass diese adminis- trativen Strukturen nicht alleine prägen, was Menschen als Region wahrnehmen: 16 17 1.1.2 IMAGE VON REGIONEN – EINE BEGRIFFLICHE VERSTÄNDIGUNG WAS MACHT DAS IMAGE VON REGIONEN AUS? Für die Entwicklung von Städten und Regionen gewinnt das Zunächst bildet das lateinische Wort „imago“ den Ursprung Wissenschaftlich gilt, dass strikt zwischen „Image“ und „Ein- Images dagegen sind soziale Konstrukte. Sie bilden eine Image als „weicher Standortfaktor“ zunehmend an Bedeutung des Begriffes „Image“, das übersetzt

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