Das Hannoversche Wendland Vom Mesolithikum Bis Zur Älteren Bronzezeit

Das Hannoversche Wendland Vom Mesolithikum Bis Zur Älteren Bronzezeit

Das Hannoversche Wendland vom Mesolithikum bis zur älteren Bronzezeit Daniela Wittorf M.A. Zielsetzung Erste Ergebnisse Das Hannoversche Wendland ist im gesamten Untersuchungszeit- ● Im Mesolithikum gehört das Wendland dem Nordischen Scheiben- raum von seiner Grenzlage zwischen nordwestlichen und südöstlich- beilkreis an; die Fundplätze befinden sich hauptsächlich auf flachen en Kulturräumen geprägt. Im Vordergrund des Dissertationsprojektes Dünenketten in den Niederungsgebieten entlang der Jeetzel, der steht daher eine umfassende Bestandsaufnahme des Fundmaterials Dumme und der Lucie. Eine Ausnahme bilden die Schuhleistenkeile, der Region zur Klärung chronologischer und kulturgeschichtlicher For- die als Einzelfunde auch bei Forstarbeiten auf den Geestgebietenzu schungsfragen. Tage kamen – ein Hinweis darauf, dass unter den ausgedehnten In einem zweiten Schritt sollen anhand einer GIS-gestützten Sied- Waldflächen bis dato unbekannte Fundplätze verborgen liegen. lungsanalyse die Wechselwirkungen von Siedlungsbewegungen und ● Im Neolithikum zeichnet sich eine Ost-West-Teilung des Kreises Vegetationsentwicklung sowie deren Abhängigkeit von geographisch- ab: Westlich der Jeetzel Trichterbecher- und Einzelgrabkultur, öst- en Faktoren untersucht und anschaulich gemacht werden. lich Kugelamphoren- und Schönfelder Kultur, die Funde streuen weit- räumiger über die verschiedenen Naturräume, die Megalithgräber Das Untersuchungsgebiet befinden sich schnurförmig aufgereiht in den höchsten Gebieten des Das Hannoversche Wendland ist eine überwiegend eiszeitlich ge- Drawehn. prägte Landschaft: Die nördliche Grenze bildet die Elbe in ihrem brei- ● In der Bronzezeit befinden sich die Hügelgräber (ähnlich wie vorher ten Urstromtal, die südliche entspricht der Dumme-Landgraben-Nie- die Megalithgräber) auf der hohen Geest, die Siedlungshinweise hin- derung. Die Jeetzel teilt das Gebiet als gegen haben ihren Schwerpunkt östlich der Jeetzel. Nebenarm der Elbe in zwei Teile: Wäh- rend sich im Westen der Drawehn, eine Die Fundgattungen und ihre Räumliche Verteilung saalezeitliche Endmoräne, erstreckt, besteht der Osten des Kreises aus wei- Mesolithikum ten Niederungs- und Sanderflächen, (190 Fundplätze) aus denen sich vier Geestinseln erhe- 300 ben (Langendorfer Geestinsel, Öring 200 138 Nach PREISING 1985, 16 Lemgow und Höhbeck). 100 51 1 0 0 0 Methodische Vorgehensweise Einzelfunde Fundstreuungen Siedlungen Gräber Hortfunde 1. Zweiphasige Fundaufnahme: zunächst Literaturrecherche sowie Durchsicht der Ortsakten der Landesdenkmalpflege in Hannover und Lüneburg, dann Bearbeitung der Funde in den verschiedenen Museen und Denkmalpflegemagazinen. Neolithikum (433 Fundplätze) 2. Aufarbeitung der gewonnen Daten: Datierung sowie kulturelle 300 279 Einordnung anhand der einschlägigen Literatur; Erstellung einer Chronologie für das Hannoversche Wendland. 200 109 100 3. Einbettung in die umgebenden Landschaften: Lüneburger Heide, 39 6 0 0 Griese Gegend, Prignitz und Altmark. Einzelfunde Fundstreuungen Siedlungen Gräber Hortfunde 4. Besiedlungsstudien: GIS-Analyse unter Einbeziehung archäobota- nischer und geowissenschaftlicher Erkenntnisse. Quellenkritik Bronzezeit Nach erfolgter Aufnahme von 1038 Fund- (309 Fundplätze) plätzen können drei Hauptprobleme in der 300 200 Quellenlage herausgestellt werden: 148 109 ● Für viele (Alt-)Funde ist der genaue 100 40 Fundplatz unbekannt; sie sind zwar für 2 6 0 kulturgeschichtliche Fragen unerlässlich, Einzelfunde Fundstreuungen Siedlungen Grabhügel Hortfunde für die Siedlungsanalyse jedoch weitgehend unbrauchbar. ● 82% der Fundplätze (Einzelfunde sowie Fundstreuungen) liefern keinen Fundkontext: Datierungen, kulturelle Einordnungen sowie Literatur eine geographische Analyse sind möglich, Aussagen zur Funktion BREEST, K. : Teil II: Studien zur Mittleren Steinzeit in der Elbe-Jeetzel-Niederung, Ldkr. Lüchow- Dannenberg. In: G. Wegner (Hrsg.): Beiträge zur Steinzeit in Niedersachsen. Veröff. Urgesch. Slg. des Fundplatzes verbieten sich jedoch. Landesmus. Hannover 47 (Oldenburg 1997) 141-389. ● Weitere 16 % (z.B. Grabhügel) liefern zwar LESEMANN, B.: Pollenanalytische Untersuchungen zur Vegetationsgeschichte des Hannoverschen Fundstreuungen Gräber Siedlungen 376 Wendlandes. Flora, Abt. B, 158, 1969, 480-519. 162 12 einen Befund, da sie jedoch bis auf wenige Horte MEYER, M.: Pevestorf 19. Ein mehrperiodiger Fundplatz im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Veröff. 7 Schalensteine Ausnahmen nicht gegraben sind, ist eine ge- Urgesch. Slg. Landesmus. Hannover 41 (Oldenburg 1993). 4 Einzelfunde Hannoversches Wendland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 13 (Stuttgart 1986). 477 naue Datierung und kulturelle Ansprache nur PREISING, E.: Die Landschaften des Wendlandes und ihre Besonderheiten. In: Poggendorf, K. eingeschränkt möglich. (Hrsg.): Das Hannoversche Wendland (Lüchow 1985) 13-18. Georg-August-Universität Seminar für Ur- und Frühgeschichte Prof. Dr. K.-H. Willroth, D. Wittorf M.A. Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen [email protected].

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