Oberwil Im Simmental, Bad Weissenburg, Hinteres

Oberwil Im Simmental, Bad Weissenburg, Hinteres

Bad, Gemeinde Gründung Aufgabe 1 Badweidlibad, Saanen vor 1689 1889 Die bei der Sanierung 2014/15 2 Bächlenbad, Diemtigen um 1840 1890 0 10 m wiederhergestellten Gebäude- 3 Blumensteinbad, Blumenstein 1592 um 1980 grundrisse stammen vom Hotel- komplex der Zeit um 1900. 4 Bühlbad, Kandersteg vor 1862 um 1900 Hervorgegangen ist dieser aus 5 Faulenseebad, altes Bad, Spiez Beginn 19. Jh. 1914 Nebengebäude Gästehaus Trinkhalle zwei getrennten Gebäuden, dem 6 Feutersoeybad, Gsteig 1834 um 1880 Treppenhaus Badhaus (grün) und dem Gast- 7 Frutigenbad, Frutigen vor 1782 nach 1950 Veranda haus (blau). Die Hangmauern 8 Fuchsweidlibad, Frutigen 1559 um 1900 (rot) und die Metzgerei stammen 9 Glütschbad, Zwieselberg 16. Jh. ? teils noch aus der Frühzeit des 10 Grimmialpbad, Diemtigen 1897 1914 Bade betriebs. M. 1:500. Junkergasse 11 Gurnigelbad, Rüti bei Riggisberg 1591 1943 Brücke 12 Heustrichbad, Aeschi um 1775 1940 Spazierhof 13 Hirsibad, Unterlangenegg vor 1734 1837 14 Küblibad, Unterseen vor 1785 um 1900 15 Lammbad, Krattigen 1693 um 1920 Gästehaus 16 Lehmerenbad, Erlenbach ? ? Veranda Das Hintere Bad erreicht man 17 Leissigenbad, Leissigen 1780 um 1875 Buuschebach vom Bahnhof Weissenburg aus 18 Lenkbad, Lenk 1689 in Betrieb Kühlraum Metzgerei zu Fuss in etwa 30 Minuten. 19 Limpachbad, Uttigen 1675 1849 Ein Fahr- und Wanderweg führt 20 Mülenenbad, Aeschi vor 1862 1905 Hof Badstube im Keller über das Vordere Bad zu den 21 Oeybad, Adelboden vor 1617 1925 Ruinen. Als Alternative zu emp- 22 Oeybad, Frutigen um 1880 1918 Erziehungsdirektion des Kantons Bern fehlen ist ein Rundwander weg Direction de l’instruction publique du canton de Berne 23 Reichenbachbad, Reichenbach ? ? Ringmauer von Oberwil aus. Die reizvolle 24 Rohrimoosbad, Buchholterberg 1720 1906 Route führt über eine Hänge- Amt für Kultur | Office de la culture 25 Rosenlauibad, Schattenhalb um 1771 1914 Buuschebach Archäologischer Dienst des Kantons Bern 1606 – um 1700 brücke und den historischen 26 Rothbad, Diemtigen vor 1785 um 1950 um 1710 Leiternweg. Ein Abstecher zur Service archéologique du canton de Berne 27 Schnittweierbad, Steffisburg 16. Jh. 1920 um 1820 prähistorischen Höhle Schnurre- 1887/88 unterkellert Postfach, 3001 Bern 28 Schwandenbad, Steffisburg vor 1546 vor 1914 1907 loch ist empfehlenswert. Telefon +41 31 633 98 00 29 Thalgutbad, Gerzensee vor 1491 Ende 19. Jh. Grabungsgrenzen M. 1:25 000. 30 Tschingelbergbad, Burglauenen vor 1682 1831 [email protected] www.be.ch/archaeologie 31 Turbachbad, Saanen vor 1584 Beginn 19. Jh. 32 Weissenburgbad, Hinteres/ 1600 1963 Die historischen Bäder des Berner Oberlandes Vorderes Bad, Därstetten Hängebrücke 33 Willigenbad, Schattenhalb vor 1681 um 1860 Das Berner Oberland besass einst eine reiche Bäder- und 34 Züneggbad, Wimmis vor 1739 um 1785 Kurlandschaft, deren Anfänge bis an das Ende des Mittel- Leiternweg Nützliche Hinweise: Der Verein Bad und Thermalquelle Weissenburg 35 Obeggbad, Zweisimmen vor 1768 um 1870 alters zurückreichen. 35 ehemalige Mineralbäder sind in den pflegt die Anlage und bietet Führungen an. www.weissenburgbad.ch SchnurrelochSchnurreloch Hinteres Bad 29 E Konservierung: Bauleitung: Hansruedi Aegerter, Oberwil; Archäologische G m Gebirgstälern und im angrenzenden Mittelland zu zählen. me OBERWIL IM SIMMENTAL ü e 24 r A s Grundlagen: ADB, Marco Amstutz; Technische Betreuung: ADB, Martin b n a e r e e 27 13 Ausgehend von meist bescheidenen Anfängen entwickelten S Kapelle Portmann; Wissenschaftliche Betreuung und Recherche: ADB, Volker 11 19 Zulg Bad Weissenburg 28 sich im Laufe des 17. bis 19. Jahrhunderts viele der Bade- Herrmann und Detlef Wulf; Mauersanierung: ARGE Rösti Bau AG Boltigen, 3 Vorderes Bad ee Aare Frutiger AG Thun und GLB Därstetten. rs einrichtungen zu begehrten gesellschaftlichen Treffpunkten T ze Hinteres Bad 9 h n 33 un rie er B Gestaltung: Hansruedi Aegerter, Oberwil, und ADB, Volker Herrmann; se 14 25 der lokalen Bevölkerung. Nur wenige erreichten überregio- 32 e Beschilderung: ADB, Volker Herrmann, und Gerhard Kühni, Innovage Bern. 34 17 Oberwil Bahnhof L 5 ü nalen oder gar internationalen Ruf. me 12 t 30 im 2 s S 16 20 c Literatur: Verein Bad und Thermalquelle Weissenburg, Bad Weissenburg. 15 h r in e Stellt man das Weissenburger Bad den übrigen Bädern e 26 d Hinteres Bad. Restaurierung 2014–2015. Därstetten 2015. – Adrian J. Lüthi, n 23 7 a 10 K gegenüber, so fällt das vergleichsweise frühe Gründungs- Die Mineralbäder des Kantons Bern. Wesen, Entwicklung und touristische 35 22 datum des Hinteren Bades auf. Auch der Erfolg des Bade- Bedeutung. Burgdorf 1957. 8 Titelbild: Hinteres Bad im August 2015, Drohnenfoto. 4 Lokalbad betriebs in Weissenburg liegt weit über dem Durchschnitt. 21 31 Kurbad Bildnachweis: Titelbild: ADB, Carlos Pinto; Historisches Foto des Hinteren S Als Besonderheit hat Weissenburg im Unterschied zu allen a 18 Heilbad a 1 Bades: Burgerbibliothek Bern, Jean Moeglé; Wandfliese: ADB, Badri Redha; n e sonstigen grossen Bädern der Berner Region Thermalwasser Bahnhof Kolorierter Kupferstich: Mährische Landesbibliothek Brno; Holzschnitt 15km 6 zu bieten. Überstrahlt wird die erfolgreiche Kurgeschichte Badeszene: Lorenz Fries, Tractat der Wildbeder natuer wirckung vnd eigen- schafft, Strassburg 1519, 6; Sanierung vorher, nachher: ADB, Marco Am- des Bunschentales bei Weissenburg lediglich vom grössten Kartierung der ehemaligen Heil-, Kur- und Lokalbäder im Berner 500m stutz; Plan ADB, Marc Müller. Oberland (nach Lüthi 1957). Heilbad des Kantons Bern, dem Gurnigelbad bei Riggisberg. © 2016 ADB / Volker Herrmann (Text), Eliane Schranz (Grafik) Archäologischer Dienst des Kantons Bern 4/2016 Service archéologique du canton de Berne Einst gehörte das Hintere Bad von Weissenburg im Simmental zu den be- kanntesten Kur- und Heil- bädern in der Schweiz. Bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts errang das ehemalige lokale Wildbad einen weit über die Grenzen Berns rei- chenden Ruf. Erhalten sind heute die Ruinen der Kur- und Hotelgebäude, die 2014 und 2015 konserviert wurden. Badeszene in einem Wildbad des frühen 16. Jahrhunderts. Holzschnitt von Hans Grüninger. Das Hintere Bad von Weissen- Das Hintere Bad im frühen burg im Jahr 1906. Seit dem 18. Jahrhundert mit dem Bad Weissenburg, Ruinen Umbau von 1888 präsentierte Gasthaus links und dem des Hinteren Bades vor sich das Grandhotel als ein- hölzernen Badhaus rechts. der Sanierung 2013 und heitlicher Bau mit umlaufender Kolorierter Kupferstich von nach der Sanierung im Veranda. Jeremias Wolf, nach 1700. August 2015. Vom Wildbad zum Kurhaus und Grandhotel Weissenburger Heilwasser als Werbeträger Das Kurbad, ein wichtiger gesellschaftlicher Ort Sanierung 2014/15 des Berner Staatsbades Die Berner Burger und die wachsende Zahl auswärtiger Gäste Auf dem historischen Leiternweg queren die Wanderer das Die Anfänge des Badebetriebs in Weissenburg reichen bis in rasch wachsenden internationalen Ansprüchen zu genügen Das Bad in Weissenburg war von Beginn an eng mit der Stadt des Hinteren Bades schätzten das Ambiente einer luxuriösen ehemalige Kurareal von Bad Weissenburg. Nach Abschluss der die Zeit um 1600 zurück. Zufällig hatte man die warme Quelle und gegenüber der grossen Konkurrenz zu bestehen, wurde Bern verbunden. Anfangs wurden alle Badewirte von der Ber- Badekur in wildromantischer Gebirgslandschaft. Fernab be- Sanierung der Ruine des Hinteren Bades führt der Weg nun im Bunschental (Buuschetal) wieder entdeckt. Zunächst ist von 1908 sogar eine Zentralheizung eingebaut. Die nun beim Bau ner Regierung ernannt, bis im Jahr 1695 der Berner Stadtarzt ruflicher und standesgemässer Verpflichtungen konnten sie wieder durch die historische Badwirtschaft. Die Gebäude- einem einfachen Badekasten die Rede, der wenige Hundert verwendeten Materialien, Zement, Johann Jakob Ritter das Weissenburgbad gegen einen jährli- hier unbeschwert Geselligkeit pflegen und allerlei Vergnügun- grundrisse der einst mächtigen Bade- und Hotelanlage aus der Meter entfernt von der Thermalquelle errichtet wurde. Unter geschalter Beton, Flachglas und chen Zins zum Erblehen erhielt. Er liess neue Gebäude errich- gen nachgehen. Kuraufenthalte von sechs bis acht Wochen Zeit um 1900 sind deutlich im Gelände abzulesen. Zusammen dem Berner Stadtarzt Jakob Ritter nahm das Bad um 1700 Stahl, waren erst seit wenigen Jahren ten, die über Jahrzehnte hinweg kaum verändert wurden. Die Dauer und bis zu 30 oft mehrstündige Bäder waren üblich. mit den historischen Gemälden und Fotografien vermitteln sie einen grossen Aufschwung. Es entstand damals das Kurhaus, auf dem Markt und entspr echend ältesten Ansichten zeigen neben dem Badhaus ein Gasthaus Entgegen bildlichen Überlieferungen wurde in der Badestube eine konkrete Vorstellung von der einst luxuriösen Badedesti- darin Zimmer für ordentliche Badegäste und Kammern für exklusiv. Wirtschaftskrise und Welt- sowie im Hof eine Metzgerei. Ritters unternehmerisches Ge- streng auf eine Trennung nach Geschlecht und gesellschaftli- nation im Simmental. arme Leute. Neben den traditionellen Badekästen findet man krieg führten zum Ende des Bade- schick verhalf dem Kurbad in wenigen Jahren weit über die chem Stand geachtet. In einem grossen Sanierungsprojekt haben der Verein Bad nun auch eine Trinkhalle, ein separates Gasthaus, eine Metz- betriebs und 1925 zum Abbruch der Region hinaus zu einem guten Ruf. Neben der Badekur bot Reglementierungen und verzweifelte Bemühungen der und Thermalquelle Weissenburg und der Archäologische Dienst gerei, ein Backhaus und einen Weinkeller. Bis zu Beginn des Gebäude. Das 1846 gegründete Ritter erstmals Trinkkuren

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