Wieder im Licht II Elde Steeg Elde elde steegs künstlerische Prägung vollzog sich in jenen Jahren Inselgalerie Mit der Ausstellung »Wieder im Licht II« knüpfen wir an unse- des Übergang von der Weimarer Republik zum nationalsozialis- Steeg g BERLINER FRAUENINITIATIVE XANTHIPPE e.V. re Ausstellung »Wieder im Licht« vom Mai 2013 an. Damals tischen Regime. Sowohl die künstlerischen als auch politischen erinnerten wir an acht im Nationalsozialismus verfolgte und in Überlegungen der Rheinischen Progressiven bestimmten ihren der Nachkriegszeit vergessene Künstlerinnen. Für 2014 konn- ten wir die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin nicht von der künstlerischen Weg maßgeblich. In den Nachkriegsjahren löste Dringlichkeit einer Fortsetzung dieser Reihe »Wieder im Licht« sich elde steeg vom Konstruktivismus vollzog den Schritt von überzeugen. Wir haben deshalb mit eigenen Kräften und sehr der Figuration zur Abstraktion. In den Mittelpunkt rückten für sie bereitwilligen Leihgebern eine Fortsetzung mit drei Künstlerinnen in erster Linie bildkünstlerische Fragen. Der nächst künstlerische WIEDER IM LICHT II erarbeitet. Schritt führte elde steeg Mitte der 60er Jahre zu sogenannten Die Künstlerinnen, denen wir im Oktober 2014 ein Gedenken Fließbildern, bei denen sie mit dem Kunststoffbinder Caparol widmen, gehören zwei Generationen an. Elde Steeg (1908-1988) arbeitete. Dieser erlaubte der Künstlerin, mit dem Prinzip des Drei vergessene Künstlerinnen und Toni Mau (1917-1981) gehörten zu den bedeutendsten Zufalls zu experimentieren: ein Wechselspiel von Agieren und Künstlerinnen, deren Schaffen durch die Nazizeit unterbrochen wurde. Johanna Schoenfelder (1945-2011), eine Vertreterin des Reagieren. Mit der Werkgruppe der bio-logischen Systeme Phantastischen Realismus, steht für die Nachkriegsgeneration. knüpfte die Künstlerin an Erreichtes an: Spiegelung, Drehung, Allen dreien gemeinsam ist die Konzentration auf ihre Reihung, Verdoppelung, Verdrei- und Vierfachung der Formen. schöpferische Entwicklung und der Überlebenswille als 1908 als Elfriede Stegemeyer in Berlin geboren Künstlerinnen. Kompromisslos und hochproduktiv verfolgten sie Barbara Nierhoff-Wielk, aus einem Katalogbeitrag, Bremen 2010 1930 Studium an der Staatlichen Kunstschule Berlin- ihren Weg durch schwierige Zeiten. Schöneberg bei Curt Lahs und Heinrich Kamps Bekanntschaft mit der Gruppe der Kölner Progressiven, Johanna Schoenfelder die Kunst und Politik verbinden wollen 1932 Abbruch des Studiums in Berlin, Studium der Fotografie an den Kölner Werkschulen; aktives Mitglied der Kölner Hanna Schoenfelder ... hat uns ihre Erfahrung, Beherrschung Widerstandsgruppe »Rote Kämpfer« Landschaft, Porträt, Stillleben usw. werden von jedem Künstler auf und Phantasie auf dem Felde der Zeichnung und Radierung ge- persönliche Weise gestaltet. Die Formensprache zeigt nicht nur 1933-39 umfangreiche fotografische Arbeiten, Reisen. zeigt. Ihre wunderbare Arbeit unterwirft sich weder der Strenge Rückzug in die ‚innere Emigration‘ den jeweiligen Gegenstand, sondern ist auch Ausdrucksträger von bio-logische Entwicklungen, Tusche auf Papier, 38,8 x 40,5 cm, 1980 Heiterkeit, Ernst, Trauer, sie ist leise oder laut, robust oder sensibel der Technik noch wird sie Opfer eines kunsthandwerklichen 1943 verliert bei einem Bombenangriff alle frühen und damit Ausdruck der Persönlichkeit. Diese kann nicht getrennt Purismus; alles steht im Dienste einer magischen, surrealen bildnerischen und fotografischen Arbeiten von Zeit und Umwelt entstehen, auch wenn der Gegenstand aus Kreation, in der alte architektonische Räume, objets démodés, 1945 Neuanfang als elde steeg, arbeitet wieder als Malerin, der Welt der Phantasie stammt. neoklassische Girlanden, irreale Gitter eine Welt mit phanta- zunächst Hinterglasbilder stischer Atmosphäre schmücken, in der man nicht weiß, was 1961 Umzug nach München wegen ihrer Trickfilmarbeiten Toni Mau, 1978 1964 Experimente mit Fließbildern, dabei spielen Zufall und Realität ist und was Fiktion. Ordnung eine große Rolle 1974 Heirat mit Walter Schmidt, Umzug nach Innsbruck Daniel Giralt-Miracle, 1973 Meine imaginäre Stadt liegt am Ende meiner Zeichnungen. Sie Beginn der letzten Schaffensperiode mit neuen geht Ihnen nicht voraus. Das Resultat kann ich nie vorhersehen. künstlerischen Experimenten: Serien von Zellstrukturen, dreidimensionale Objekte entstehen, bio-logische … Was ich mache, wird durch den Manierismus, den Surrealis- Toni Mau mus und Giorgio di Chirico verständlich Systeme Johanna Schoenfelder … Ich habe immer gezeichnet, - als Kind in der Schule habe ich elde steeg will mit Mitteln der Kunst naturwissen- gezeichnet, um eine Welt zu erschaffen, die mir gehörte und die Wenn die Geschichte der Graphik umfassend betrachtet wird, schaftliche Prozesse deuten. ich bewahren wollte wird Toni Mau genannt werden müssen. Es bleibt ihr 1988 in Igls bei Innsbruck gestorben Elde Steeg … Meine Welt besteht aus Gegenden, wo die Strukturen sich historisches Verdienst, in der DDR um 1956 schon auf den Entwurf: Elemente-Drehungen zu einem Raumbild, Feder, Tusche, Bleistift gekreuzt haben. … Ich muss Dinge zusammenstellen, die in der Siebdruck aufmerksam gemacht zu haben. Für neue auf Transparentpapier, 15 x 29,15, um 1987 Toni Florence Mau Natur nicht spontan zusammen gehören, so dass sie auf eine graphische Techniken, die neuartige künstlerische Auswahl Personalausstellungen / Malerei andere Art leben und (vielleicht) neue Perspektiven eröffnen Wirkungsmöglichkeiten erschlossen, hatte sie eine besondere können … Das Leben ist für mich Formen und Farben, und es ist Vorliebe. Toni Mau war auf der Suche nach einem sinnfäl- 1951 Berlin, Galerie Springer, Hinterglasbilder 1950-51 wichtig zu entziffern, was sie umgibt … Mein Vorgehen? ligen Ausdruck ihrer bildkünstlerischen Sprache. Spielerisch 1959 Bremen, Paula-Becker-Modersohn-Haus, Bilder und … Die Dinge anders betrachten und neu erschaffen … neu Zeichnungen 1950-59 zusammenstellen … In meiner Welt gibt es keine Menschen, und traumhaft verwandelte sich das Leben, besonders in ihrer 1968 Stuttgart, GEDOK-Haus aber das Ergebnis ihrer Handlungen. Graphik in den letzten Jahren. Phantasievolle Darstellungen, 1978 Innsbruck, Kongresshaus, Kunst und Wissenschaft begleitet von heiteren Titeln, kennzeichnen ihre Rauhflächen- 1984 Bonn, Frauenmuseum, Experimente mit gespiegelten Johanna Schoenfelder, 1972 drucke. Um 1962 hatte sie die ersten Versuche gemacht, ihrer Formen und Profilen Phantasie stärker Gestalt zu geben. Sie fand das, was wir heute 1988 Innsbruck, Stadtturmgalerie, Collagen, Kasten- und an ihren Arbeiten schätzen: das heiterironische Spiel, die Wendebilder selbst der ort, wo mein fuß ruht, schwankt zwischen raum und zeit, kleinen artistischen Auftritte, die dem Puppen- und 1993 Landeck (Tirol), Gymgalerie Schattenspiel zuweilen eng verwandt scheinen. 2004 Innnsbruck, Kunsthistorisches Institut, das zeichen für und es ist schwer, einer wirklichkeit zu trauen, die sich als schein leben erweist, dass tal zugleich berg ist, der schatten gewicht, der zufall Die farbigen Blätter signalisieren zuweilen fast Übermut. auch formgesetz, die blickrichtung den inhalt vernichtet und neu Der Reliefdruck bespielsweise führte sie zu reliefplastischen wieder baut gib dich dem flüchtigen grund und - es kommt die Arbeiten, die sie wiederum zu graphischen Umsetzungen und Variationen anregten. Und so blieb Toni Mau in ihrer Kunst Abb. Titelseite beglückung. lebendiges zeichen: ein blatt wird zur landschaft mit Oben: Johanna Schoenfelder, Bogen mit Baum, Farbradierung, himmel und mond: ein stein in den händen, um an der strasse jung und schöpferisch. 25 x 19,5 cm, 1979 Mitte: elde steeg, Raumbild II, Plexiglas, Kunststoffgewebe, Fäden, elde steeg, 1955 Hartmut Pätzke, 1981 Papier 41,5 x 41,5 x 6 cm, 1982 Unten: Toni Mau, Tanzende, Reliefdruck, 37 x 54,5 cm, 1966 In Schichten sich ordnende Materie, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm, 1977 23.10 - 29.11.2014 JOHANNA Toni Florence Ausstellungen: SCHOENFELDER Mau Vernissage der 218. Ausstellung Donnerstag »Wieder im Licht II« 23.10.14 19 Uhr Toni Mau, Johanna Schoenfelder, Elde Steeg Finissage der 218. Ausstellung Samstag »Wieder im Licht II« 29.11.14 15 Uhr Toni Mau, Johanna Schoenfelder, Elde Steeg Vernissage der 219. Ausstellung Donnerstag »In Bewegung« 04.12.14 19 Uhr Malerei und Grafik Gabriele Schulz, Agnes Sioda de Vito Finissage der 219. Ausstellung Samstag »In Bewegung« 1945 in Coburg geboren 03.01.15 15 Uhr Malerei und Grafik 1966/72 Studium an der Hochschule für bildende Künste, Berlin 1917 in Berlin geboren Gabriele Schulz, Agnes Sioda de Vito 1971 Meisterschülerin bei Gerhart Bergmann. 1934-39 Studium Malerei an der Kunstgewerbeschule 1972/73 DAAD-Jahresstipendium für Spanien, Barcelona Charlottenburg bei Max Kaus und Hans Orlowski seit 1973 freischaffende Malerin und Grafikerin 1939-41 freischaffend als Malerin, u.a. Zeichenlehrerin in Veranstaltungen: 1992/93 Betreuung der Radierwerkstatt während der FBK, Berlin Berlin Donnerstag, Lesung und Gespräch 2008/09 Radierkurse mit Kindern in der Schwartzschen Villa, 1941-43 Fortsetzung des Studiums an der Das Zauberwort vergessen, Rauhflächendruck, 39 x 40 cm, 1980 Berlin Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg 16.10.14, 19 Uhr Veranstaltungsreihe der EFAK »Sichtbar unsichtbar« 2011 in Berlin gestorben 1943-45 wieder freischaffend Die Malerin Dora Hitz (1853-1924) 1945-46 Arbeit für die Rote Armee und Zeichenlehrerin in Ein weiblicher Chorinth und doch vergessen? Werneuchen Vortrag: Beate Spitzmüller, Moderation: Dr. Helga Adler gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung
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