Informationsbroschüre Landschaftsqualität (LQ) Schaffhausen Ausgabe Januar 2019 Massnahmenkatalog genehmigt vom Bundesamt für Landwirtschaft am 24.4.2014 Herausgeber: Landwirtschaftsamt des Kantons Schaffhausen, Postfach, 8212 Neuhausen am Rheinfall Schaffhauser Bauernsekretariat, Blomberg 2, 8217 Wilchingen Landschaftsqualitätsprojekt (LQPSH) Schaffhausen Der vorliegende Massnahmenkatalog wurde durch den Schaffhauser Bauernverband als Trä- gerschaft des LQPSH und unter Einbezug der zuständigen Kantonsinstanzen erarbeitet. In Workshops und Informationsveranstaltungen hatten die Schaffhauser Landwirte die Gele- genheit, Vorschläge zur Konkretisierung der Massnahmen zu liefern. Das Landwirtschaftsamt des Kantons Schaffhausen hat die Massnahmen ausformuliert und die Abgeltungsansätze gemäss den Vorgaben des Bundesamts für Landwirtschaft berechnet. Die Massnahmen sind nach der Beurteilung des Bundesamts für Landwirtschaft am 24.4.2014 in der vorliegenden Form festgelegt worden. Gemäss Vorgaben des BLW wurde der Kanton Schaffhausen als Projektperimeter des LQPSH nach landschaftstypischen Merkmalen in drei Landschaftseinheiten eingeteilt: Klettgau mit den Gemeinden Beringen, Gächlingen, Hallau, Löhningen, Neunkirch, Oberhallau, Siblingen, Trasadingen, Wilchingen Randen mit den Gemeinden Bargen, Beggingen, Merishausen, Schaffhausen (Hemmental), Schleitheim Restliche Gemeinden Kanton Schaffhausen und Büsingen: Buch, Buchberg. Büsingen, Büttenhardt, Dörflingen, Hemishofen, Lohn, Neuhausen, Ramsen, Rüdlingen, Schaffhausen ohne Hemmental, Stein am Rhein, Stetten, Thayngen Je nach landschaftstypischer Zielsetzung und deren Wichtigkeit in den einzelnen Landschafts- einheiten sind die Entschädigungsansätze im LQPSH teilweise unterschiedlich hoch angesetzt worden. Einzelne Massnahmen sind nur in bestimmten Landschaftseinheiten vorgesehen. Grundsätze zur Teilnahme beim Landschaftsqualitätsprojekt Schaffhausen Es können nur Massnahmen entschädigt werden, deren Objekte auf der Betriebsfläche im Inland stehen. Massnahmen auf eingezontem Bauland sind nicht zulässig (Ausnahme Hofbeitrag). Betriebe, welche in verschiedenen Landschaftseinheiten Flächen bewirtschaften, erhalten die Entschädigungsansätze, welche in der Standortgemeinde des Betriebes gültig sind. Es gibt keine Eintretenskriterien oder Maximalbeiträge. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Erfüllung des ÖLN, die Beitragsberechtigung für Direkt- zahlungen sowie die Einhaltung der Auflagen des Nitratprojekts Klettgau innerhalb des Nitrat- projekt-Perimeters. Betriebe in ÖLN-Gemeinschaften haben die Massnahmen einzelbetrieblich zu erfüllen. Es wird eine Bewirtschaftungsvereinbarung über die LQPSH-Massnahmen zwischen dem Landwirt und dem Landwirtschaftsamt abgeschlossen. Die Massnahmen M1, M2, M3, M4 und M5 sind jedes Jahr neu anzumelden. Die Massnahmen M6, M8, M9, M10, M11, M15 und M16 müssen grundsätzlich ab dem Jahr der Erstanmeldung bis 2021 jedes Jahr eingehalten werden. Neuanmeldungen von einzelnen Flächen für diese Massnahme sind, mit Ausnahme von M8, jährlich bei der Betriebsdatener- hebung im Februar möglich. Fällt eine für diese Massnahmen angemeldete Fläche vom Betrieb infolge Neuverpachtung oder Verkauf weg, so entfällt für diese Fläche die Verpflichtung zur Einhaltung bis 2021. Doppelfinanzierungen insbesondere für die Massnahmen M12, M13 und M14 mit Beiträgen nach NHG, Forstgesetzgebung und Qualitätsstufe II nach DZV sind nicht zulässig. Solche Beiträge werden vom LQ-Beitrag in Abzug gebracht. Für die Ausführung der Massnahmen M12, M13 und M14 ist eine vorgängige Absprache mit dem Landwirtschaftsamt und dem kantonalen Forstamt oder dem PNA erforderlich. Die gleiche Fläche kann bei M12, M13 und M14 nur einmal in acht Jahren angemeldet werden. Im Beitragsjahr 2018 wurden für diese Massnahmen keine Beiträge ausgerichtet, angemeldete Flächen werden im Lauf des Jahres 2019 besichtigt und der Pflegeeinsatz mit dem Bewirtschafter schriftlich festgehalten. Bei allen Massnahmen kann der Kanton in begründeten Fällen von den Anforderungen ab- weichende Ausnahmen bewilligen. Die Beitragsansätze für die einzelnen Massnahmen können während der Projektphase jährlich angepasst werden, insbesondere wenn die maximal mögliche Beitragssumme pro Jahr von 1,6 Mio. Franken für das LQPSH überschritten wird. Der Landwirt trägt die unmittelbaren Kosten für eine LQ-Betriebs-Beratung selber. Die Kontrolle der angemeldeten Massnahmen gemäss Art. 102 DZV erfolgt bis spätestens 2021, d.h. bis zum Ende der ersten Umsetzungsperiode des LQPSH. Zu Unrecht bezogene Beiträge werden zurückgefordert. Zur Finanzierung der Kontrollen wird durch das Landwirtschaftsamt jährlich ein Programmbeitrag von 2% der pro Betrieb ausgerichteten LQ-Beiträge erhoben. 2 Terminplan Landschaftsqualität Schaffhausen 2019 Anmeldung bei der Betriebsdatenerhebung über aGate: Neuanmeldung des Betriebes für Landschaftsqualität Februar 2019 Jährliche Anmeldung der Massnahmen M1, M3 bis M5 Erstanmeldungen oder parzellenweise Nachmeldungen bei restlichen Massnahmen August 2019 Jährliche Anmeldung der Massnahme M2 Abmeldungen Schriftlich bis spätestens vor dem Stichtag 15. November 2019 per Mail, Fax oder für M2 Brief. Fazit nach fünf Jahren LQPSH (2014-2018): Der LQPSH ist durch den durch den Bund und Kanton festgelegten Budgetrahmen bis 2021 festgesetzt. (u.a. durch einen kantonalen Verpflichtungskredit LQPSH 2014-21). Im Rahmen der angedachten Neuausrichtung (AP22+) ist über Fortführung / Umlagerung in andere Programme auf der geltenden Rechtsgrundlage zu entscheiden. Bereits im Beitragsjahr 2016 wurde das zur Verfügung stehende Budget für die LQ-Beiträge erstmals erreicht. Dies führte dazu, dass die Ansätze bei den Ackerbaumassnahmen M1 und M3 für das Beitragsjahr 2016 gesenkt werden mussten. Seither wurden keine neuen Massnahmen oder Änderungen bestehender Massnahmen vorgenommen. Neue Massnahmen oder Änderungen der bestehenden Massnahmen konnten 2016, 2017 und 2018 wegen des begrenzten LQ-Budgets nicht realisiert werden. Für das Jahr 2019 werden aus diesem Grund ebenfalls keine Anpassungen der LQ-Massnahmen möglich sein. Deswegen wird von den bisherigen Ansätzen ausgegangen. In Zusammenarbeit mit dem Schaffhauser Bauernverband werden nach Auswertung der LQ-Anmeldungen 2019 die Beitragsansätze erneut überprüft und falls nötig angepasst. Änderungsanträge sind ans Sekretariat des Schaffhauser Bauernverbandes zu richten. Auskünfte zum Landschaftsqualitätsprojekt Schaffhausen erteilen Virginia Stoll, Schaffhauser Bauernsekretariat, Tel. 052 681 13 66, [email protected] Franziska Ruchti, Landwirtschaftsamt Schaffhausen, Tel. 052 674 05 20, [email protected] Abkürzungen: BFF Biodiversitätsförderflächen (ökologische Ausgleichsflächen) BLW Bundesamt für Landwirtschaft DZV Direktzahlungsverordnung LQ Landschaftsqualität LQPSH Landschaftsqualitätsprojekt Schaffhausen NHG Natur- und Heimatschutzgesetz PNA Planungs- und Naturschutzamt Bildquellen: Landwirtschaftsamt des Kantons Schaffhausen; Bernhard Egli; www.naturvompuur.ch; Weitere Grundlagen: Der Projektbericht LQPSH inkl. den Anhängen ist auf der Website des BLW einsehbar unter http://www.blw.admin.ch >Instrumente > Landschaftsqualitätsbeiträge > Bewilligte Projekte 3 Massnahme M1: Farbig blühende Hauptkulturen Was will man mit dieser Massnahme erreichen? Erhaltung und Förderung der Farbenvielfalt in den Ackerkulturen zur Schaffung eines grossräumigen landschaftlichen Mosaiks. Anlegen von besonders farbig blühenden Ackerkulturen, um Farbakzente in der Landschaft zu setzen und die Vielfalt der Landschaft zu fördern und zu erhalten. Anforderungen an die Bewirtschaftung: Als farbig blühende Ackerkulturen gelten Sonnenblumen, Raps, Eiweisserbsen, Samenklee, Ackerbohnen, Soja, Lupinen, Lein, Mohn, Quinoa sowie Ölkürbisse (als farbige Kultur bei der Ernte), nicht aber Kartoffeln oder Bunt- und Rotationsbrache (werden via BFF gefördert). Mindestanbaufläche 30 Aren pro Betrieb, nur Inlandfläche, es wird auf die jährliche Flächen- Anmeldung für die Direktzahlungen über aGate abgestützt. Die Einhaltung der Fruchtfolgevorschriften des ÖLN ist Grundvoraussetzung. Zudem sind die Beding- ungen und Auflagen des Nitratprojekts Klettgau im Projektperimeter des Nitratprojekts einzuhalten. Beitrag: Flächenbeitrag für die farbig blühenden Hauptkulturen: Eine farbig blühende Hauptkultur: Fr. 55.--/ha (Randen), Fr. 70.--/ha (Klettgau und restliche Gemeinden Kanton Schaffhausen) Zwei und mehr farbig blühende Hauptkulturen : Fr. 110.--/ha (Randen), Fr. 135.--/ha (Klettgau und restliche Gemeinden Kanton Schaffhausen) Anmeldung und Kontrolle: Jährliche Anmeldung der Massnahme über EDV-Datenerfassungsprogramm (aGate) anlässlich der Betriebsdatenerhebung im Februar. Flächenkontrolle durch Gemeindefachstelle für Landwirtschaft im Rahmen der normalen Flächen- kontrollen, gemäss DZV Art. 102 Abs. 4. 4 Massnahme M2: Farbig blühende Zwischenkulturen Was will man mit dieser Massnahme erreichen? Erhaltung und Förderung der Farbenvielfalt in den Ackerkulturen für eine Farbwirkung von Frühling bis Herbst. Anlegen von farbig blühenden Zwischenkulturen, um auch nach der Ernte der Hauptkul- turen Farbakzente zu setzen und die Vielfalt der Landschaft zu fördern. Anforderungen an die Bewirtschaftung: Als farbig blühende Zwischenkulturen gelten: Phacelia, Rübsen, Senf, Sonnenblumen, Inkarnat- klee, Guizotia, Ölrettich, Wicken, Sommererbsen inkl. Mischungen davon, wenn mindestens 50% der Mischung aus den genannten farbig blühenden Zwischenkulturen besteht, z.B. UFA-Lepha. Mindestanbaufläche:
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