Gebietsforum Emscher 6. November 2007 Dr. Jochen Stemplewski

Gebietsforum Emscher 6. November 2007 Dr. Jochen Stemplewski

Dr. Jochen Stemplewski Emschergenossenschaft Gebietsforum Emscher 6. November 2007 Einführung Ist-Situation Emscher Ziel WRRL bis 2015 Offene Schmutz- Für Oberflächengewässer: wasserläufe Guter ökologischer und („Köttelbecke“) chemischer Zustand Für erheblich veränderte Ausgebaute Wasserkörper: Gutes Bachläufe, ökologisches Potenzial und technisch überformt guter chemischer Zustand Altlasten und Für Grundwasser: bergbaubedingte Guter chemischer und Regulierung des mengenmäßiger Zustand Grundwasser Der Emscherumbau und die WRRL Handlungsbedarf wurde in den 1980er-Jahren erkannt… Modernisierung der Abwasserbehandlung Entflechtung des Entwässerungssystems Verminderung der Eintrag von Schadstoffen Herstellung/Verbesserung Strukturgüte/Durchgängigkeit … die Umsetzung mit dem Emscherumbau 1991/92 beschlossen Bau von modernen Kläranlagen Bau von rd. 400 km Abwasserkanälen Renaturierung von rd. 350 km dann abwasserfreien Gewässerstrecken Investitionsvolumen 8,7 Mrd. DM (4,4 Mrd. Euro) Der Emscherumbau ist das Programm zur Umsetzung der WRRL im Emschergebiet Festlegung der Bewirtschaftungsziele im Emschergebiet – Randbedingungen Ergebnisse der vorläufigen Bestandserfassung (2004): Anteil erheblich veränderter/künstlicher 75 % - Wasserkörper - Fließgewässerlängen 87 % „Guter Zustand bzw. gutes ökologisches Potential“ bis 100 % 2015 unwahrscheinlich Der laufende Emscherumbau wurde bei der Bestands- erfassung nicht berücksichtigt ! Festlegung der Bewirtschaftungsziele Randbedingungen im Emschergebiet Die Gewässer sind dauerhaft anthropogen beeinflusst und genutzt (z. B. Einleitungen aus Industrie und Haushalten) Der Hochwasserschutz muss durch 135 km Deiche und rd. 100 Polder- pumpwerke aufrecht erhalten werden Der Emscher-Hauptlauf wird der Niedrigwasserabfluss nach der Renaturierung zu einem großen Teil aus gereinigtem Abwasser bestehen (unterhalb KA DO-Deusen) Die renaturierten Gewässern der Nebenläufe werden eine niedrige Wasserführung aufweisen Der Emscher-Umbau ist WRRL-konform Bewirtschaftungsplanung Planungen gem. WRRL Emscher-Umbau - Defizitanalyse Abwasserfreiheit und ökologische - Handlungsbedarf Verbesserung als Voraussetzung für guten Zustand/gutes Potential der Gewässer im Emschergebiet - Aufstellen des Maßnahmen- - Maßnahmenpaket Emscher-Umbau; programms; Berücksichtigung Zeitplan Emscher-Umbau unter sozioökonomischer Belange Berücksichtigung einer tragfähigen - Masterplan emscher:zukunft Gebührenentwicklung - Festlegung der - Entwicklungspotentiale der Gewässer Bewirtschaftungsziele - Beteiligung der Öffentlichkeit - Emscherdialog - Bürgerbeteiligung - Verbandsrat und -versammlung Die Umsetzung der Ziele der WRRL im Einzugsgebiet der Emscher läuft auf Hochtouren! 4 biologische 182 km Abwasser- Großkläranlagen kanäle arbeiten auf dem einschließlich neuesten Stand Regenwasserbe- der Technik handlungsanlagen sind gebaut 45 km Gewässer sind umgestaltet Wir bauen die Neue Emscher Æ 350 Einzelprojekte und derzeit ca. 260 laufenden Projekten Æ Der Emscher-Umbau geht voran – an der Emscher, an den Nebenläufen – in der ganzen Region! Vom Leitbild zur Gewässergestaltung Leitbild ¾ Grundlage für Gewässergestaltung ¾ Orientiert sich an LUA-Gewässertypenatlas (typische Strukturen, Besiedelung, Gehölze etc. für die Emscher als „sandgeprägter Fluss des Tieflandes“) Raumanalyse ¾ Restriktionen/Potenziale ¾ Kosten/Nutzen Verfügbare Flächen Entwicklungsziele ¾ Was ist unter den gegebenen Randbedingungen umsetzbar? Vorgaben für die Gewässergestaltung ¾ Gewässerverlauf ¾ Profilbemessung ¾ Abflussdynamik ¾ Bepflanzung etc. Die Emscher ist auf den ersten 10 km abwasserfrei Die Emscher in Dortmund-Sölde Deininghauser Bach Schulstraße km 3,30 Köln-Mindener- Eisenbahn km 0,00 Mündung in den Landwehrbach Laufende Maßnahmen Deininghauser Bach Zukünftiger Zustand Aktueller Zustand Kleine und Alte Emscher in Duisburg Kleine Emscher in Duisburg -Fertigstellung ÖV von km 1,80-3,80 Laufende Maßnahmen Kleine Emscher in Duisburg Vorsorgender Hochwasserschutz von Dortmund bis Dinslaken Hochwasserrückhalteräume in Dortmund und Castrop Planfeststellung für HRB´s kurz vor Abschluss Abwasserkanal Emscher - Planfeststellungsverfahren läuft - Erörterungstermin/ Messe Essen vom 27.-31.08.07 positiv verlaufen Länge: 51 km Tiefenlage: 8 bis 40 m Innendurchmesser: 1,4 bis 2,8 m Regen auf richtigen Wegen Projekte 2007 Emscher-Umbau – die weitere Projektentwicklung Bereits 2,0 Mrd. € wurden investiert Weitere 2,4 Mrd. € Investitionsvolumen Randbedingungen und zeitliche Abfolgen der Maßnahmen wurden mit den Mitgliedern besprochen Rahmen für die Entwicklung von Investitionen und Beiträgen soll nach Diskussion von der Genossenschaftsversammlung festgelegt werden Über 30 Gesprächsrunden zum Fortgang des Emscher-Umbaus Konsens mit kommunalen Mitgliedern zeichnet sich ab Informations-Termin mit gewerblichen Mitgliedern bei der IHK/ Essen am 12.11.07 Abstimmung mit MUNLV ist erfolgt, die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung wurde verdeutlicht Verabschiedung einer tragfähigen, langfristigen Grundlage für den Fortgang des Emscher-Umbaus Eckpunkte für den Fortgang des Emscherumbaus Vorschlag: Gesamtbudget für den Emscherumbau: 4,4 Mrd. € Fertigstellung der Abwasserkanäle bis Ende 2017 und Abschluss des Emscherumbaus einschließlich der ökologischen Verbesserung bis Ende 2020 Kontinuierlich sichtbare Zwischenergebnisse, die den Nutzen des Projekts erlebbar machen Durchschnittliches Investitionsvolumen von rd. 200 Mio. € pro Jahr Durchschnittliche Steigerung des Beitragsvolumens von 5% pro Jahr bis 2017 unter den gegenwärtig bekannten technischen, wirtschaft- lichen und rechtlichen Rahmenbedingungen Finanzielle Förderung durch das Land mindestens im bisherigen Umfang erforderlich Die nächsten Schritte ins Neue Emschertal Maßnahmen 2008 Baubeginn Abwasserkanal Emscher und Hochwasserrückhaltebecken Mengede Maßnahmen 2009 bis 2012 Umbau der Emschermündung Maßnahmen 2010 Entfrachtung der Emscher vom Abwasser auf rd. 20 km Strecke in Dortmund und Holzwickede Abwassertechnische Entflechtung der Kleinen und der Alten Emscher in Duisburg Fortsetzung der Maßnahmen an den Emscher-Nebenläufen (Abwasserentfrachtung und Renaturierung) Maßnahmen 2010 bis 2017 Sukzessive Umsetzung von Komplementärprojekten des Masterplans emscher:zukunft 11 12 1 10 9 6 8 7 5 2 4 3 Komplementärprojekte Maßnahmen 2017 Fertigstellung des Abwasserkanals Emscher Fertigstellung der Kanäle an den Nebenläufen Weiterführung der Renaturierungsmaßnahmen Das Ziel ist erreicht! 2020 Abschluss sämtlicher Maßnahmen inkl. Renaturierung der Gewässer Das überarbeitete Maßnahmenprogramm beschreibt den Weg „Schritt für Schritt ins Neue Emschertal“ Emschermündung 2020 Das Generationenprojekt Emscher-Umbau und die Zeiträume/Fristen der WRRL Emscherumbau Kanalbau 2017 2020 Ökologische Verbesserung WRRL 1. Zyklus WRRL 2. Zyklus WRRL 3. Zyklus Baseline 2015 Monitoring Maßnahmen- planung Umsetzung Fortschreibung Fortschreibung Maßnahmen Maßnahmenprogramm Maßnahmenprogramm 2007 2009 2015 2021 2027 Umsetzung der WRRL im Emschergebiet - Maßnahmen Emscher-Umbau Bis 2015 hat die Emschergenossenschaft rd. 3,6 Mrd. EUR investiert und damit 4 moderne Kläranlagen errichtet 350 km Abwasserkanäle gebaut über 200 km Gewässer renaturiert Die Umsetzung des Emscherumbaus – als Voraussetzung für die Erreichung der Ziele der WRRL im Einzugsgebiet der Emscher – läuft auf Hochtouren! Die ökologische Entwicklung der umgestalteten Gewässer wird eine Reihe von Jahren andauern – Natur braucht Zeit! Ökologische Entwicklung ehemaliger Schmutzwasserläufe Das Beispiel Körne Nach der Trennung vom Schmutzwasser 2005: Erstbesiedlung spontan, trotz noch vorhandener Befestigungen (Betonschalen). Ende 2005 zunächst 15 Arten wirbelloser Tiere (Makrozoobenthos), dazu die ersten Fische (Stichlinge) Heute leben wieder etwa 50 verschiedene Bachtiere (Muscheln, Schnecken, Krebse, Wasserinsekten) besonders im unteren Bereich viele Wasserinsekten (z. B. Köcherfliegen), darunter auch anspruchsvollere Arten die Gewässergüte (nach Saprobienindex) ist heute II-III Ökologische Verbesserung der Gewässer – Entwicklungschancen und Wiederbesiedlungspotential Gutes ökologisches Potential als Bewirtschaftungsziel für die meisten Gewässer sehr guter Zustand guter ökol. Zustand Art. 4, Abs. 3 Erheblich veränderte Wasserkörper gutes ökol. Potenzial Art. 4, Abs. 4,5 Fristverlängerung, verminderte Ziele Geeignetes Bewirtschaftungsziel im 1. Bewirtschaftungszyklus ⇒ Weiterer Handlungsbedarf darüber hinaus nur nach u Kausalanalyse bei den ba rum ökologisch verbesserten he sc Gewässern sinnvoll zu Em ermitteln! schlechter Zustand 2009 2015 2021 2027 Was macht die Emschergenossenschaft? – Künftiger chemischer Zustand der Gewässer Methode mit Fördermitteln des MUNLV entwickelt Erfassung von Grundwasserbelastungen (Punktquellen) Technische Bausteine zur Bewirtschaftung von Grund- und Regenwasser Einschätzung des künftigen chemischen Zustands der Gewässer aufgrund von Grundwasserbelastungen Einschätzung des künftigen chemischen Zustands der Gewässer aufgrund von Grundwasserbelastungen -Beispiel PAK Schadstoffkonzentration im Grundwasser Resultierende Schadstoff- konzentration im Gewässer Bewertung des resultierenden chemischen Gewässerzustands Was macht die Emschergenossenschaft? Konzept zur Berücksichtigung sozioökonomischer Belange bei der Maßnahmenplanung Beteiligte: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Umweltwirtschaft und Controlling (Prof. Lange, Universität Duisburg-Essen) Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen

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