Bibliographisch-Thematische Studie Über Bestimmungs Tahelien Für

Bibliographisch-Thematische Studie Über Bestimmungs Tahelien Für

Beitr. Ent, • Bd. 22 • 1972 • H. 3/6 • S. 233-344 • Berlin Institut für Pflanzenschutzforschung (BZA) der Akademie der Landwirtschafts-Wissenschaften der DDR zu Berlin Zweigstelle Eberswalde Abteilung mathematisch-biologische Grundlagen der Überwachimgstechnik Eberswalde H e r b e r t K o p p e n 1 Bibliographisch-thematische Studie über Bestimmungs­ tahelien für landwirtschaftlich-gärtnerisch wichtige Dipterenlarven Mit 58 Figuren Vorwort Der heutige Stand der Forschung, die mannigfaltige Beziehungen zwischen den Gegebenheiten der Gesamtbiozönose und der Effektivität des Acker- und Pflanzen­ baus aufdeckte, erfordert in zunehmendem Maße, in der landwirtschaftlichen Praxis im Falle des Schadauftretens von Insekten gezielte, auf einen abgegrenzten Kreis oder sogar auf einzelne schädliche Arten zugeschnittene Methoden der Bekämfung anzuwenden. Aus der fast unübersehbaren Vielzahl von Dipteren-Arten sind vornehmlich viele Larven als wirtschaftlich bedeutende Schädlinge an Kulturpflanzen von wissen­ schaftlichem Interesse. Zur Identifizierung der Dipterenlarven existieren Bestim­ mungstabellen aus der gesamten entomologisch-wissenschaftliehen Forschungs­ arbeit an dieser Ordnung. Diese Tabellen, als Hilfs- oder Arbeitsmittel für die theoretisch oder angewandt arbeitenden Entomologen im weitesten Sinne gedacht, erfordern einige umfassendere Kenntnisse der Morphologie und Biologie, die ins­ besondere der Praktiker besitzen muß, um die Tabellen mit einiger Sicherheit be­ nutzen zu können. Das Material zu vorliegender Arbeit, die eine Orientierung über die sehr zerstreut erschienene Bestimmungsliteratur über wirtschaftlich wichtige Dipterenlarven beab­ sichtigt, lieferten gegen 2000 hauptsächlich europäischen und bedeutenden außer­ europäischen Fachzeitschriften entstammende Originalveröffentlichungen der all­ gemeinen und der angewandten Dipterenliteratur. Als Nachweismittel wurden außer den Literaturverzeichnissen der Fachbeiträge im wesentlichen die biblio­ graphischen Periodika „Zoological Record“, „Review of Applied Entomology“, „Referativny Shurnal“, „Pesticide Doeumentation Bulletin“ und „Landwirtschaft­ liches Zentralblatt“ benutzt. Die Literaturerfassung erstreckt sich auf den Zeitraum von 1950 bis 1968; auf einige zwar ältere, aber bedeutende Arbeiten wurde unter den Gesichtspunkten der vorliegenden Zielstellung eingegangen. Im übrigen sei auf die Gesamtdarstellung „Larvenformen der Dipteren“ von H e n n i g (1948, 1950, 1952) hingewiesen. Arbei­ ten, die sich im engeren oder weiteren Rahmen mit Dipterenlarven befaßten, sind jeweils im Anschluß an die Kapitel zu den behandelten Familien in gesonderten, in Gattungen und Arten aufgeschlüsselten Auswertungsteilen nach Maßgabe der Möglichkeiten zur Larvenidentifizierung (Bestimmungstabellen, Figuren, Beschrei­ bungen) berücksichtigt. 1 Teil einer 1970 vor der Bereichskommission Pflanzenproduktion der Deutschen Akademie der Landwirt­ schaftswissenschaften zu Berlin verteidigten Inaugural-Dissertation. 15 Beitr. Ent. 22-, H. 3/6 DOI: 10.21248/contrib.entomol.22.3-6.233-344 Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) 234 H . K ô f ï e n : Bibliographisch-thematische Studie — Dipterenlarven Morphologische Larvemmtersuchungen wurden an Sammlungsmaterial des ehe­ maligen Deutschen Entomologischen Institutes2, des Institutes für Forstwissen­ schaften und nach Möglichkeit an lebend eingesammeltem Material vorgenommen. Die Anordnung der behandelten Familien erfolgte nach dem System des „Catalog of the Diptera of America North, of Mexico“ von S t o n b et al. (1965), der auch, soweit möglich, der Anwendung der Nomenklatur zugrundegelegt wurde. Synonyme wur­ den in Klammem und abweichende Rangeinstufungen in Anführungsstriche gesetzt. In jedem Kapitel „Familien der Dipterenlarven“ werden im ersten Abschnitt typi­ sche, larvale Familienkennzeichen behandelt. In den darauffolgenden Ausführungen zur systematischen Untergliederung wird auf die larvalmorphologische Begründung der weiteren Unterteilung der Familien und nach einer allgemeinen Charakterisie­ rung der Lebensweise auf wirtschaftlich bedeutende Gruppierungen eingegangen. Im Abschnitt „Bestimmungstahelien“ schließt sich, der Kategorienfolge ent­ sprechend, die Besprechung von Tabellenarbeiten und Zusatzliteratur unter Hin­ weisen zur Diagnose wirtschaftlich wichtiger Vertreter an. Der Orientierung über vorhandene Bestimmungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Gruppen dienen Teil­ bibliographien, die Umfang, taxonomische Abgrenzung und Sachgebiete der Ta­ bellen sowie Beschreibungen angeben. Einige Bestimmungstabellen wurden inhalt­ lich wiedergegeben. Für Teilbibliographien und Einzelauswertungen zu den Gattungen und Arten, unter deren jeweils alphabetisch aufgeführten Namen die Tabellenstellen, Figuren, Beschreibungen, wenn nicht anders vermerkt, alles für das letzte Larvenstadium, sowie Anmerkungen des Verfassers zu finden sind, gelten die vorangestellten Schlüsselbezeichnungen. Sofern Angaben zu d und e in den Originalen an den glei­ chen Stellen wie unter c stehen, unterblieb die Nennung der Seitennummer. Einem Teil der Gattungen beigefügte Bemerkungen beziehen sich auf Diagnosen in den Bestimmungstahelien oder auf Ergänzungen dazu und sollen keine Gattungs­ beschreibungen ersetzen. Den Mitarbeitern des ehemaligen Deutschen Entomologischen Institutes, die meine Arbeit durch Hinweise und Anregungen unterstützten, sowie denen, die durch Ausführung technischer Arbeiten an deren Zustande­ kommen beteiligt waren, möchte ich herzlich danken, im besonderen Erau B. E w a ld für die sorgfältige An­ fertigung der Tafeln und Frau M. A dam für ihre präparationstechnischen Bemühungen. Nicht zuletzt bin ich Herrn Dr. R. G a e d ik e , der mir bei der Übersetzung von Textstellen und einigen Tabellen aus dem Russischen behilflich war, zu besonderem Dank verpflichtet. A b k ü rz u n g s s c h lü s sei In Teilbibliographien und Auswertungen: T Tabelle vollständig ausgewertet (a) teil- oder nicht morphologische T{T) Tabelle teilweise ausgewertet Bestimmungstabelle T 0 Tabelle in Originalwieäergabe oder Übersetzung b Text- oder Tafelfigur T (0) wie oben, abgeändert oder gekürzt c Beschreibung T {—) Tabelle im Text erwähtnt, nicht ausgewertet (c) Teilbeschreibung a —e bezeichnen Stellen in den Originalen d Wirtspflanzen, Habitate, Lebens- a Bestimmungstabelle weise, Verbreitung, e ergänzende Information Häufig auftretende morphologische Begriffe und allgemeine Bezeichnungen A A ntenne et al. et aliis A F A nalfeld / . frontal AM Antennomaxill.arkom.plex GM Gesichtsmaske ANS Analsegment H H abitus AP Analpapillen HE Hinterende AS Abdominalsegment HS Einterstigma CH Chaetotaxie IB Interspirakularborsten CP Cephalopharyngealskielett K K opf d. dorsal KS Kutikularstrukturen BQ Dörnchengürtel L Larve, auch mit Angabe des DP Dorsalpapillen Stadiums 8 Jetzt: Institut für Pflanzenschutzforschung, Zweigstelle Eberswalde, Abteilung Taxonomie der Insekten. DOI: 10.21248/contrib.entomol.22.3-6.233-344 Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Beiträge zur Entomologie, Band 22, Nr. 3/6; 1972 235 l. lateral SF Stigmenfeld LA Labium SP Spatula sternalis LP Lateralpapillen spec. Species LR Labrum $. str. sensu strictu MD M andibel stibgen. Subgenus MS M undhaken Tab. Tabelle MW Mundwerkzeuge Taf. Tafel MX M axille TS Thorakalsegment o. J. ohne Jahresangabe v. ven tral P Papillen VE Vorderende phot. photographisch VP Ventralpapillen p- posterior VR ventrale Randlappen PU Puppe, Puparium VS Vorderstigma s. siehe WG Warzengürtel SGR Schadbild Zu einigen Problemen der Larvenunterscbeidung und der Bestimmungstabellen Ziel der Larvenbestimmung ist eine gesicherte Aussage über die Zugehörigkeit einer aufgefundenen Larve zu einer bekannten Imaginalart. Prinzipiell werden für jede Art, sowohl von der Auswahl der Merkmale her, die als Argumente für die Einordnung an einer bestimmten Stelle des Gesamtsystems geltend gemacht werden können, als auch für ihre Bestimmung (taxonomische Identifikation des Objektes) Methoden der morphologischen Ähnlichkeitsanalyse angewendet. Im natürlichen System wird die Stellung einer Art (oder eines anderen Taxons) durch Merkmale, die auf Grund ihrer graduellen Ähnlichkeit mit denen anderer Arten Rückschlüsse auf die stammesgeschichtliche Entwicklung zulassen und so natürliche Verwandtschaftsbeziehungen auszudrücken vermögen, festgelegt. Zur Lösung von Bestimmungsaufgaben mit Hilfe von Tabellen sind phylogenetische Merkmale als diagnostische Kennzeichen allerdings nicht durchgängig geeignet, nach B o h a r t (1960) seien diese zwar die besten, aber sie müßten sichtbar sein. Seit L in n é ist bekannt, daß auch morphologische Strukturen, die im phylogenetischen Sj^stem taxonomiseh nicht verwertbar sind, für Determinationszwecke gute Dienste leisten können. In neuzeitlichen Tabellen werden Merkmale und Kennzeichen nach Maßgabe ihrer Reproduzierbarkeit am Objekt, indem sie gut erkennbar und eindeutig sind, angewandt. Als Beispiel für die Benutzung diagnostisch günstiger Gruppenkennzeichnungen sei B r in d l e s (1958b) T íp u la -Tabelle (Zahl und Länge der „Papillen“) genannt. Wie aus dem Überblick des gesamten, in dieser Arbeit erfaßten Tabellenmaterials über Dipterenlarven hervor­ geht, liegen für eine Anzahl von Gruppen brauchbare, auf klaren Unterscheidungsmöglichkeiten basierende Tabellenarbeiten, bisweilen von mehreren Autoren zum etwa gleichen Artenbestand, vor. Eür andere Gruppen, die oft wirtschaftlich bedeutende Arten enthalten, über die sehr viele Liteiaturtitel vorliegen, existieren überhaupt keine oder einzelne Tabellen, die trotz komplizierter Kombinationen

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